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Ausgabe 3 - Luke & Trooke

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Gulagjtnton 2<br />

tz<br />

ner<br />

mit »heißestem Material« an, »Ich will mal sagen: eine<br />

Die Flaschenattacke ließ Fürchtegott ziemlich genau zwei<br />

bot ihm ein Videoband<br />

Monate später verändert aufwachen. Es war das erste Mal,<br />

daß er sich in einem Krankenhaus als Patient aufhielt, und<br />

Bombe. «<br />

Eine Bombe mittlerer Sprengkraft explodierte vier Tage<br />

er soll das Gefühl gehabt haben, so eine Schwester, das Pfle- nach dem Treffen im Garten des Journalisten, der sich<br />

gepersonal mache sich über ihn lustig. Die Belegschaft der zunächst geweigert hatte, das Band, wie von Fürchtegott<br />

Station hatte auch allen Grund, denn Fürchtegott fing un- Anton gefordert, zur feinsten Sendezeit ungeschnitten zu<br />

erklärlich an zu stinken.<br />

bringen.<br />

Nachbarn soll aufgefallen sein, eine gewisse Müffelaura<br />

habe Gespräche mit ihm überschattet.<br />

Bei einem zweiten Geschäftsgespräch kam der Züchter<br />

auf die Kinder von Herrn TV zu sprechen, die Ausstrah-<br />

Alte Bobtailzüchter ringen noch heute nach Luft, hören lung der Kassette war jetzt kein Problem mehr. >Jch war da<br />

sie den Namen des Schlächters.<br />

wohl nicht ganz aufrichtig zu ihnen«, soll Anton gesagt<br />

Fürchtegott neigte seit dem Klinikaufenthalt zu Gewalt haben, beiden »Wir werden die Aufnahmen erst morgen<br />

gegen Mensch und Tier (Ich hatte den Eindruck, er hätte<br />

etwas Aufbrausendes, ich wollte Eier und er knurrte).<br />

Er war Vegetarier, setzte seinen Haustieren nur fleisch-<br />

freie Kost vor und litt unter dem allgemeinen Umgang mit<br />

»der Schöpfung«.<br />

Wohl so sehr, daß Anton eines weniger schönen Tages<br />

den Großteil seiner Habseligkeiten verkaufte. Ein prachtmachen.<br />

Ich werde mich übrigens erst kurz nach der Sendung<br />

umbringen. Sie doch kommen? werden «<br />

Eine offensichtlich billige Handkamera schwenkt über 21<br />

süß-zottelige Bobtails, von denen jeder auf einem Quadratmeter<br />

eingepfercht ist. Die braunen Flecken im völlig verfilzten<br />

Fell der Tiere entpuppen sich nach einigen Nahein-<br />

stellungen als Scheiße. Genauer: Überall liegt, hängt, ja<br />

volles Bobtailweibchen sowie 200 Quadratmeter eines ver- trieft Hundescheiße. Einige der Bobtails, die dort schon<br />

seuchten ehemaligen Industriegeländes wurden erworben. länger drohen schimmeln, im eigenen Unflat zu ersticken.<br />

Den Hund ließ er für<br />

Ein Mann in Gummigutes<br />

Geld besteigen und<br />

stiefeln, maskiert mit<br />

zog nach zwei Jahren Anlaufphase<br />

eine ungewöhneiner<br />

Kapuze, läuft durch<br />

den so gut wie lichtlee-<br />

lich gründlich umzäunte<br />

ren, engen Raum, er und<br />

Bobtailzucht auf.<br />

die Tiere sind nur dann<br />

Nie wurde er auf einer<br />

gut zu erkennen, wenn<br />

Leistungsshow mit seinen<br />

das Licht der Lampe an<br />

Babies gesichtet. Aber<br />

der Kamera direkt<br />

und<br />

manchmal, so Fürchte-<br />

länger auf sie fällt.<br />

gott zu einer Nachbarin,<br />

Die Kamera erfaßt den<br />

muß ein Vater, der ein<br />

Mann, der bislang<br />

mit<br />

großes Ziel vor Augen<br />

ausladenden Gesten<br />

hat, hart sein.<br />

Etwa ein Jahr später<br />

stumm durch die Stallungen<br />

geführt hat, als er mit<br />

wurde Hundevater Anton<br />

halb gelüfteter Kapuze<br />

bei einem als skrupellos<br />

einen Verschlag öffnet<br />

bekannten freien Mitarund<br />

den Bobtail darin<br />

beiter eines als skrupellos<br />

bespuckt, die Kamera<br />

bekannten privaten Fern-<br />

wackelt, weitere unsehsenders<br />

vorstellig und<br />

schöne Spuckszenen, ein-<br />

zelne Bobtails werden mit<br />

28 <strong>Luke</strong> & <strong>Trooke</strong> 3195

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