Könige der Lüfte kehren zurück - Naturschätze aus der Pfalz
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Bäume in <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong><br />
Bäume in <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong><br />
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Die Kaisereiche im Bienwald im Jahr<br />
1924. Foto: Archiv Blinn<br />
Die gefällte Kaisereiche im gleichen Jahr.<br />
Denn im „Babyalter” maß selbst die<br />
Kaiser-Eiche lediglich ein paar Zentimeter.<br />
Je höher man kommt, desto<br />
weniger Ringe lassen sich logischerweise<br />
finden. Das ist auch <strong>der</strong> Grund,<br />
warum die jetzt im <strong>Pfalz</strong>museum <strong>aus</strong>gestellte<br />
Scheibe <strong>der</strong> Kaiser-Eiche<br />
trotz eines Durchmessers von 120<br />
Zentimetern „nur” 200 Jahresringe<br />
zählt: Astlöcher verraten, dass dieser<br />
Querschnitt <strong>aus</strong> luftiger Höhe stammen<br />
muss.<br />
Auf den entsprechenden Jahresringen<br />
<strong>der</strong> Kaiser-Eiche hat POLLICHIA-<br />
Geschäftsführer Oliver Röller die<br />
wichtigsten Ereignisse <strong>aus</strong> <strong>der</strong> POLLI-<br />
CHIA-Historie markiert. Aufmerksame<br />
Betrachter können solche Scheiben<br />
sogar als eine Art Baum-Biografie nutzen:<br />
Würde die Kaiser-Eiche noch<br />
Foto: Archiv Blinn<br />
Mächtige von Flechten bewachsene Eichenkrone.<br />
leben, hätte sie den vergangenen Sommer<br />
bestimmt in schlechter Erinnerung<br />
behalten. Trockenheit und starke Sonnen-Einstrahlung<br />
mit entsprechend<br />
hoher Ozon-Belastung hätten sie vergleichsweise<br />
nur wenig wachsen lassen.<br />
Und dies würde sich in einem<br />
engen Abstand des aktuellen zum vorherigen<br />
Jahresring nie<strong>der</strong>schlagen.<br />
„Fette” Jahre lassen sich folglich an<br />
einem weiten Abstand ablesen.<br />
Diesen kleinen Unterschied nutzen<br />
Wissenschaftler <strong>der</strong> Forschungsanstalt<br />
für Waldökologie und Forstwirtschaft<br />
Rheinland-<strong>Pfalz</strong> in Trippstadt: Trockenjahre,<br />
Kahlfraß durch Schmetterlingsraupen,<br />
Konkurrenzdruck durch Nachbarbäume<br />
o<strong>der</strong> Schälschäden durch<br />
Rothirsche lassen sich so nachträglich<br />
datieren. Solche Erkenntnisse werden<br />
Foto: Helb<br />
benötigt, um Belastungen durch Luftschadstoffe<br />
von an<strong>der</strong>en Einflüssen<br />
abzugrenzen.<br />
Aber auch Historiker und Archäologen<br />
bedienen sich <strong>der</strong> Jahresringe. Eine<br />
Abfolge von ungewöhnlich kalten,<br />
feuchten o<strong>der</strong> trockenen Jahren hinterlässt<br />
jeweils ein charakteristisches<br />
Muster im Stamm etwa einer Eiche.<br />
Das gleiche Muster findet sich dann<br />
auch bei an<strong>der</strong>en Eichen an vergleichbaren<br />
Standorten in <strong>der</strong> selben Region.<br />
Mit <strong>der</strong> Scheibe eines „Methusalems”<br />
wie <strong>der</strong> Kaiser-Eiche, <strong>der</strong>en Jahresringe<br />
sich zeitlich einordnen lassen, können<br />
deshalb beispielsweise in Häusern verbaute<br />
Hölzer datiert werden.<br />
Weil Bäume hierzulande meist<br />
„nur” einige hun<strong>der</strong>t Jahre alt werden,<br />
erschließen sich die Wissen-<br />
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