Könige der Lüfte kehren zurück - Naturschätze aus der Pfalz
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Bäume in <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong><br />
Bäume in <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong><br />
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Kraftfahrzeuge und Beschattung <strong>der</strong><br />
Kronen durch aufwachsende Bäume<br />
bzw. Bauwerke sind Gefährdungsursachen,<br />
die den Schutz <strong>der</strong> Baumriesen<br />
nötig machen. Um ihre Bedeutung<br />
für an<strong>der</strong>e Organismen zu verdeutlichen,<br />
sei darauf hingewiesen, dass es<br />
eine ganze Reihe von Organismen<br />
gibt, die freistehende Bäume besiedeln<br />
und in Wäl<strong>der</strong>n nicht vorkommen.<br />
Für mehr als 400 Arten sollen<br />
Eichen die Nahrungsbasis sein, darunter<br />
sind allein an die hun<strong>der</strong>t verschiedene<br />
Pilzarten (vgl. auch Kap. 17).<br />
Die ältesten Bäume <strong>der</strong> <strong>Pfalz</strong> stammen<br />
<strong>aus</strong> dem Rotliegend. Zu dieser<br />
Zeit, vor etwa 290 Millionen Jahren<br />
gab es schon verschiedene Waldtypen.<br />
Während an feuchteren Standorten<br />
Farne und baumgroße Schachtelhalme<br />
die Vegetation dominierten,<br />
waren es an eher trockeneren Standorten<br />
vor allem Nadelbäume. Wie neue<br />
Funde <strong>aus</strong> Kreimbach gezeigt haben<br />
kamen an den feuchteren Standorten<br />
vereinzelt auch Siegelbaumbestände<br />
vor. Siegelbäume waren maßgeblich<br />
am Aufbau <strong>der</strong> Steinkohlewäl<strong>der</strong><br />
beteiligt, ebenso wie Riesenfarne und<br />
Riesenschachtelhalme - das ist schon<br />
345 bis 300 Millionen Jahren her.<br />
Ihren Namen erhielten die Wäl<strong>der</strong>,<br />
weil sie die Grundlage <strong>der</strong> heutigen<br />
Steinkohlevorkommen darstellen.<br />
Beson<strong>der</strong>s beeindruckende Zeugen<br />
<strong>der</strong> Nadelbäume stellen verkieselte<br />
Stämme dar. Diese Form <strong>der</strong> Versteinerung<br />
steht in Zusammenhang mit<br />
dem Vulkanismus während des Rotliegenden.<br />
Aus vulkanischen Aschen<br />
wurde die Kieselsäure her<strong>aus</strong>gelöst,<br />
die zur Verkieselung <strong>der</strong> Hölzer führte.<br />
Bekannte Fundstellen solcher Kieselhölzer<br />
gibt es in <strong>der</strong> Nähe von Schallodenbach<br />
und Winnweiler.<br />
Zeugen dieser Wäl<strong>der</strong> <strong>der</strong> Rotliegendzeit<br />
findet man im Urweltmuseum<br />
GEOSKOP Burg Lichtenberg bei<br />
Kusel.<br />
Ein Besuch im Urweltmuseum<br />
lohnt sich je<strong>der</strong>zeit.<br />
Ein weiteres Beispiel außergewöhnlicher<br />
paläobotanischer Forschungsleistungen<br />
auf dem Gebiet<br />
<strong>Pfalz</strong> ist die Arbeit von NOLL, UHL &<br />
LAUSBERG (2003) über historische<br />
Waldbrände. Anhand von Fundstükken<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Gegend um Winnweiler<br />
konnten die Autoren erstmals Waldbrände<br />
dem Rotliegend nachweisen.<br />
Funde so genannter Vulkanischer<br />
Bomben im Umfeld <strong>der</strong> Fossilien ließen<br />
sogar Rückschlüsse auf die Entstehung<br />
<strong>der</strong> Waldbrände zu.<br />
Um auf steinalte Eichen <strong>zurück</strong>zukommen,<br />
sei noch darauf hingewiesen,<br />
dass beim Kiesabbau in <strong>der</strong> Oberrheinebene<br />
neben Mammut-, Wollnashorn-,<br />
Waldelefanten- und an<strong>der</strong>en<br />
Knochen großer Säugetiere regelmäßig<br />
auch meterlange versteinerte<br />
Eichenstämme geborgen wurden, die<br />
mehrere zehnt<strong>aus</strong>end Jahre alt sind<br />
(SCHWEISS 1990). Oliver Röller<br />
Die ersten dentrologischen Untersuchungen<br />
am Stamm <strong>der</strong> Teufelstisch-<br />
Kiefer wurden von Hans Dieter Zehfuß<br />
durchgeführt. ZEHFUß (2002)<br />
recherchierte im Zusammenhang mit<br />
<strong>der</strong> Teufelstisch-Kiefer und kam zu<br />
folgendem Ergebnis: Der <strong>der</strong>zeit älteste<br />
Beweis für die Existenz einer Kiefer<br />
auf dem Teufelstisch ist eine Fotografie<br />
<strong>aus</strong> dem Jahr 1908, auf <strong>der</strong> sie<br />
gut zu erkennen ist. Die klettersportliche<br />
Erstbesteigung des Teufelstisches<br />
gelang am 3. Mai 1922. Die beiden<br />
Kletterer berichteten, dass sie sich an<br />
einem ihrer Wurzeläste über die<br />
Tischkante hochgezogen hatten.<br />
Weiterhin berichteten sie, dass <strong>der</strong> als<br />
„knorrig“ bezeichnete Baum mit seinem<br />
Wurzelgeflecht die gesamte<br />
Tischplatte überzogen hatte. Der<br />
Baum fiel durch seine mehr o<strong>der</strong><br />
weniger kugelförmige Gestalt auf.<br />
Höhe und Kronendurchmesser sollen<br />
um die sechs Meter betragen haben.<br />
Der Durchmesser des Stammes misst<br />
am Grund mit Borke 40 Zentimeter.<br />
Einen bundes- und weltweiten<br />
Bekanntheitsgrad erreichte <strong>der</strong> Teufelstisch<br />
durch zwei Briefmarken-<br />
Ausgaben <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> in <strong>der</strong> französischen<br />
Besatzungszone in den späten<br />
vierziger Jahren des vorigen Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
(1947/48). Der Kiefer (Pinus sylvestris<br />
L.) und den sie begleitenden<br />
Die Teufelstisch-Kiefer<br />
Heidekraut-Sträuchern (Calluna vulgaris<br />
(L.) HULL.) standen auf <strong>der</strong><br />
Tischplatte als Existenzgrundlage nur<br />
die in den Felsspalten durch Verwitterung<br />
entstandenen o<strong>der</strong> durch den<br />
Wind herangetragenen Feinerden als<br />
Mineralstoffträger, zur Bewässerung<br />
und organischen Düngung nur Nie<strong>der</strong>schlagswasser<br />
zu Verfügung. Unter<br />
solchen Bedingungen bildet die<br />
Art so genannte Hunger- o<strong>der</strong> Kümmerformen<br />
<strong>aus</strong>. Diese Exemplare<br />
erreichen durch ihre beson<strong>der</strong>e ökologische<br />
Anpassung recht lange<br />
(Über-) lebenszeiten.<br />
Über das Alter <strong>der</strong> Krüppelkiefer<br />
auf dem Teufelstisch lagen bisher nur<br />
vage Schätzungen und das Ergebnis<br />
des Auszählens <strong>der</strong> Jahresringe auf<br />
einem Bohrkern vor. Der ehemalige<br />
Leiter des Forstamtes Hinterweidenthal-Ost<br />
Franz Paula hatte im Sommer<br />
1987 den Teufelstisch durch einen<br />
heimischen Kletterer besteigen und<br />
eine Kernbohrung am Stamm des<br />
Baumes durchführen lassen. Die Auszählung<br />
<strong>der</strong> Jahresringe ergab damals<br />
ein Alter von ca. 150 Jahren. Der<br />
Baum lebte danach noch 12 Jahre.<br />
Das Auszählen <strong>der</strong> Jahresringe auf<br />
einer Baumscheibe vom Stammgrund<br />
des gefällten Baumes ergab die Zahl<br />
166, wobei bedingt durch das eventuelle<br />
Auftreten von Doppelringen, was<br />
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