Positionspapier offener Vollzug
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3. Leistungsanforderungen an den offenen <strong>Vollzug</strong><br />
• Ermittlung der besonderen Stärken und Schwächen der einzelnen<br />
Eingewiesenen, Festlegung der diesbezüglich erforderlichen Massnahmen in<br />
der individuellen <strong>Vollzug</strong>splanung und kontrollierte Erprobung der individuellen<br />
Fortschritte der Eingewiesenen während des <strong>Vollzug</strong>es.<br />
• Aktive Beteiligung der Eingewiesenen an den oben genannten Massnahmen<br />
und Befähigung der Eingewiesenen zur Übernahme von Selbstverantwortung<br />
im <strong>Vollzug</strong>salltag und nach der Entlassung.<br />
• Vermeidung schädlicher Folgen des Freiheitsentzugs durch möglichst<br />
lebensnahe Bedingungen im <strong>Vollzug</strong>salltag und durch die Förderung der<br />
Kontakte der Eingewiesenen mit ihrem sozialen Netzwerk ausserhalb der<br />
Anstalt.<br />
• Strukturierte, laufende Überprüfung der Notwendigkeit, einzelne Eingewiesene<br />
allenfalls in eine geschlossene Abteilung oder Anstalt versetzen zu lassen.<br />
• Vorbereitung der Eingewiesenen auf ihre Entlassung in Zusammenarbeit mit<br />
der Bewährungshilfe oder anderer Fachdienste.<br />
• Implementierung der erforderlichen fluchthemmenden baulichen, technischen,<br />
organisatorischen und personellen Massnahmen sowie der<br />
entsprechenden Massnahmen zur Kontrolle der Anwesenheit der Eingewiesenen.<br />
4. Besondere Stärken des offenen <strong>Vollzug</strong>s<br />
• Er verfügt über ein hohes Potential zur Vermeidung von schädlichen Folgen<br />
des Freiheitsentzugs, zur Förderung der Integrationsfähigkeit der Eingewiesenen<br />
in die Gesellschaft und zur Entlassungsvorbereitung.<br />
• Er ist in der Lage, den individuellen Stärken und Schwächen der Eingewiesenen<br />
in hohem Masse Rechnung zu tragen und flexibel auf<br />
Veränderungen der Entwicklung der Eingewiesenen zu reagieren.<br />
• Er leistet damit einen erheblichen, langfristigen Beitrag zur Rückfallverminderung<br />
und schützt die Bevölkerung vor Kriminalität.<br />
5. Grenzen des offenen <strong>Vollzug</strong>s<br />
• Durch die Strukturen des offenen <strong>Vollzug</strong>s können Fluchten nicht vollständig<br />
ausgeschlossen werden.<br />
• Der offene <strong>Vollzug</strong> ist nicht in der Lage, die Öffentlichkeit während des<br />
<strong>Vollzug</strong>s umfassend vor Delinquenz zu schützen.