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Cantus - Amicitia Solodorensis

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<strong>Amicitia</strong> <strong>Solodorensis</strong><br />

6.8 Ein Heller und ein Batzen<br />

1. Ein Heller und ein Batzen, die war'n allzwei beide mein. Der Heller ward zu Wasser, der Batzen<br />

ward zu Wein. Valleri, vallera, vallerie jucheirasa, valleri, vallera, valleri, juche!<br />

2. Die Mädel und die Wirtsleut', die rufen beid': O weh! Die Wirtsleut, wenn ich komme, die Mädel,<br />

wenn ich geh'! Valleri, vallera, vallerie jucheirasa, valleri, vallera, valleri, juche!<br />

3. Mein' Stiefel sind zerissen, mein' Schuh', die sind entzwei, und draussen auf der Heide, da singt<br />

der Vogel frei! Valleri, vallera, vallerie jucheirasa, valleri, vallera, valleri, juche!<br />

4. Und gäb's kein Landstrass' nirgend, da säss' ich still zu Haus, und gäb's kein Loch im Fasse, da<br />

tränk ich gar nicht draus! Valleri, vallera, vallerie jucheirasa, valleri, vallera, valleri, juche!<br />

5. War das ‘ne grosse Freud, als mich der Herrgott schuf, n’Kerl wie Samt und Seide – nur schade<br />

dass er suff.<br />

6.9 Grad aus dem Wirtshaus, da komm ich heraus<br />

1. Grad' aus dem Wirthaus komm' ich heraus, Strasse, wie wunderlich siehst du mir aus! Rechter<br />

Hand, linker Hand, beides vertauscht! Strasse, ich merke wohl, du bist berauscht.<br />

2. Was für ein schief Gesicht, Mond, machst denn du? Ein Auge hat er auf, eins hat er zu. Du wirst<br />

betrunken sein, das seh' ich hell; schäme dich, schäme dich, alter Gesell!<br />

3. Und die Laternen erst, was muss ich sehn! die können alle nicht gerade mehr stehn. Wackeln und<br />

fackeln die Kreuz und die Quer: scheinen betrunken mir allesamt schwer.<br />

4. Alles im Sturme rings, grosses und klein, wag' ich darunter mich nüchtern allein? Das scheint bedenklich<br />

mir, ein Wegestück - da geh' ich lieber ins Wirtshaus zurück.<br />

6.10 Hier sind wir versammelt<br />

1. Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun, drum, Brüderchen, ergo bibamus! Die Gläser, sie<br />

klingen, Gespräche, sie ruhn: beherziget: ergo bibamus! Das heisst noch ein altes, ein tüchtiges<br />

Wort, es passet zum ersten und passet so fort und schallet ein Echo vom festlichen Ort, ein herrliches:<br />

ergo bibamus!<br />

2. Ich hatte mein freundliches Liebchen gesehn, da dacht' ich mir: ergo bibamus! Und nahte mich<br />

traulich, da liess sie mich stehn; ich half mir und dachte: bibamus! Und wenn sie versöhnst euch<br />

herzet und küsst, und wenn ihr das Herzen und Küssen vermisst, so bleibt nur, bis ihr was Besseres<br />

wisst, beim tröstlichen ergo bibamus!<br />

3. Mich ruft mein Geschick von den Freunden hinweg: ihr Redlichen, ergo bibamus! Ich scheide von<br />

hinnen mit leichtem Gepäck, drum doppeltes: ergo bibamus! Und was auch der Filz von dem Leibe<br />

sich schmorgt, so bleibt für den Heitern doch immer gesorgt, weil immer dem Frohen der Fröhliche<br />

borgt: drum, Brüderchen: ergo bibamus!<br />

4. Was wollen wir sagen zum heutigen Tag? Ich dächte nur ergo bibamus! Er ist nun einmal von besonderem<br />

Schlag, drum immer aufs neue: bibamus! Er führet die Freude durchs offene Tor, es<br />

glänzen die Wolken, es teilt sich der Flor, da scheint uns ein Bildchen, ein göttliches, vor, wir<br />

klingen und singen: bibarnus!<br />

6.11 Ich schiess den Hirsch im wilden Forst<br />

1. Ich schiess den Hirsch im wilden Forst, im tiefen Wald das Reh, den Adler auf der Klippe Horst,<br />

die Ente auf dem See; kein Ort, der Schutz gewähren kann, wo meine Büchse zielt, und dennoch<br />

hab ich harter Mann die Liebe auch gefühlt.<br />

2. Kampiere oft zur Winterszeit in Sturm- und Wetternacht, hab überreift und überschneit den Stein<br />

zum Bett gemacht; auf Dornen schlief ich wie auf Flaum, vom Nordwind unberührt, und dennoch<br />

hat die harte Brust die Liebe auch gespürt.<br />

3. Der wilde Falk ist mein Gesell, der Wolf mein Kampfgespan; der Tag geht mir mit Hundsgebell,<br />

die Nacht mit Hussa an. Ein Tannreis schmückt statt Blumenzier den schweissbedeckten Hut, und<br />

dennoch schlug die Liebe mir ins wilde Jägerblut.<br />

Dokumentation Teil 7 <strong>Cantus</strong>verzeichnis Ausgabe Dezember 2012 Seite 15 von 27

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