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Hermann Göll | Germanische Mythologie

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BRAGI UND IDUN .................................................................................................20<br />

FREYA UND FREYER ..............................................................................................23<br />

BALDER ...............................................................................................................26<br />

RAGNAROK ..........................................................................................................33<br />

DIE NORDISCHE NIBELUNGENSAGE .......................................................................34<br />

EINLEITUNG<br />

Es läßt sich mit großer Wahrscheinlichkeit voraussetzen, daß die Stammväter der<br />

Germanen, nachdem sie sich von den anderen Ariern getrennt hatten und in zwei<br />

Strömen die Ebenen Mitteleuropas und den hohen Norden unseres Kontinents<br />

überfluteten, die alten religiösen Anschauungen der Urheimat noch treu bewahrten<br />

und vorzugsweise die lichten Mächte des Himmels verehrten. Darauf deuten<br />

schon die bei den alten Skandinaviern erhaltenen Namen der Götter TIWAS, d. h.<br />

die Himmlischen, und WANEIS, WANEN, d. h. die Strahlenden, hin. Demgemäß<br />

werden TYR oder ZlO, der Himmelsvater. und THUNAR, der Blitzgott, den Vorrang<br />

behauptet haben.<br />

So sagt denn auch Caesar über die religiösen Vorstellungen der Krieger Ariovists<br />

aus eigener Erfahrung:<br />

„Die Germanen rechnen zur Zahl der Götter nur die, welche sie sehen und durch<br />

deren Segnungen sie offenbar gefördert werden, die SONNE, den MOND) und<br />

den FEUERGOTT. Von den übrigen haben sie nicht einmal durch Hörensagen vernommen.“<br />

Der Lichtkultus schloß also noch die Vermenschlichung der Götter aus.<br />

Und so war es noch 150 Jahre später. Daß man sich auch da noch nicht die Götter<br />

plastisch gestaltete und verbildlichte, bezeugt Tacitus, wenn er schreibt:<br />

„Die Götter in Tempelwände einzuschließen oder der Menschengestalt irgend<br />

ähnlich zu bilden, dies halten sie für unverträglich mit der Größe der Himmlischen.<br />

Wälder und Haine weihen sie ihnen, und mit dem Namen der Gottheit bezeichnen<br />

sie jenes Geheimnis, das sie nur im Glauben schauen.“<br />

Dennoch scheinen schon damals durch die Berührung und Reibung mit dem Kulturvolk<br />

der Römer mehr diejenigen Gottheiten in den Vordergrund getreten zu<br />

sein, welche einen Bezug auf die jetzt vorherrschend kriegerische Richtung des<br />

Volksgeistes besaßen, an ihrer Spitze der Sturmgott WODAN (nord. ODIN), den<br />

namentlich die späteren Sachsen und Franken zu ihrem Obergott erhoben.<br />

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