Ein Netzwerk in Auflösung: Wie die Deutschland AG zerfällt - MPIfG
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<strong>E<strong>in</strong></strong> <strong>Netzwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>Auflösung</strong>: <strong>Wie</strong> <strong>die</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>AG</strong> <strong>zerfällt</strong> Seite 3/7<br />
BMW <strong>in</strong> ihrem Portfolio hält.<br />
Gelbe Pfeile kennzeichnen<br />
Verflechtungsverhältnisse<br />
zwischen F<strong>in</strong>anzunternehmen,<br />
orangefarbene Pfeile<br />
kennzeichnen Verflechtungen<br />
zwischen F<strong>in</strong>anz- und Industrieunternehmen.<br />
Rote Pfeile<br />
stehen für Verb<strong>in</strong>dungen<br />
zwischen Unternehmen<br />
außerhalb des F<strong>in</strong>anzsektors.<br />
Abb. 2 Kapitalverflechtungen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> 1998<br />
Auch <strong>die</strong> L<strong>in</strong>ienstärke der Pfeile<br />
be<strong>in</strong>haltet Informationen.<br />
Je höher <strong>die</strong> Wertschöpfung,<br />
<strong>die</strong> durch <strong>die</strong> jeweiligen<br />
Eigentumsverhältnisse repräsentiert<br />
wird, desto stärker ist<br />
der Pfeil. Ähnliches gilt für <strong>die</strong><br />
Größe der Punkte. Je größer<br />
<strong>die</strong> Punkte, desto stärker s<strong>in</strong>d<br />
<strong>die</strong> jeweiligen Unternehmen<br />
im <strong>Netzwerk</strong> <strong>in</strong>volviert.<br />
Mit jedem Zwei-Jahres-<br />
Schritt werden <strong>die</strong> Kerne des<br />
<strong>Netzwerk</strong>s kle<strong>in</strong>er, sie s<strong>in</strong>d<br />
lockerer verknüpft und mit<br />
weniger Unternehmen außerhalb<br />
der Kerne verbunden.<br />
Daten: Monopolkommission.<br />
Abb. 3 Kapitalverflechtungen <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> 2000<br />
rechten Viertel der Abbildung, <strong>die</strong> vor allem aus Energieunternehmen sowie e<strong>in</strong>igen<br />
Unternehmen aus der Schwer<strong>in</strong>dustrie besteht.<br />
Damit ist e<strong>in</strong> wesentliches Merkmal des deutschen Kapitalismus erfasst: Mite<strong>in</strong>ander<br />
eher kooperierende als konkurrierende F<strong>in</strong>anzunternehmen beteiligen sich an so vielen<br />
Unternehmen aus Industrie und Handel, dass sie e<strong>in</strong> Interesse an der Stabilität der<br />
Wirtschaft gew<strong>in</strong>nen. Sie organisieren das <strong>Netzwerk</strong> – <strong>in</strong> der politischen Ökonomie<br />
spricht man vom „organisierten Kapitalismus“ –, führen e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensives Monitor<strong>in</strong>g<br />
über <strong>die</strong> Nichtf<strong>in</strong>anzunternehmen durch und regulieren <strong>die</strong> Konkurrenz zwischen ihnen.<br />
Schon der sozialdemokratische Politiker und Theoretiker Rudolf Hilferd<strong>in</strong>g hat