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Marienburger Nachrichten - Marienburger Nachbarschaft in ...

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Seite 24 <strong>Marienburger</strong> <strong>Nachrichten</strong> Jahrgang 28/Nr. 43<br />

rätselt. Konkret weiß man nur, dass diese drei Tafeln<br />

nach Kronstadt kamen, nachdem <strong>in</strong> Marienburg<br />

Mitte des 18. Jahrhunderts e<strong>in</strong> neuer Altar errichtet<br />

wurde. Sie tauchen erst Ende des 19. Jh. im<br />

Burzenländer Museum auf, wo sie bis Ende August<br />

1944 blieben. Als das Burzenländer Museum geplündert<br />

wurde, gelang es, diese Tafeln mit noch<br />

e<strong>in</strong>igen Bildern <strong>in</strong> die Schwarze Kirche zu retten.<br />

1929 wurden die Tafeln im Burzenländer Museum<br />

(nicht fachgerecht) restauriert, um dann <strong>in</strong> der Altarrestaurierungswerkstatt<br />

<strong>in</strong> Kronstadt Ende der siebziger<br />

Jahre fachgerecht wiederhergestellt zu werden.<br />

Als 1980 im Zuge der Restaurierung der Schwarzen<br />

Kirche das Chor von dem Kirchenschiff zeitweilig<br />

abgetrennt wurde, dienten die Tafeln als Retabel<br />

des provisorischen Altars, der von 1980 bis 1986<br />

unter dem Triumphbogen stand. Nach Fertigstellung<br />

des Innenraumes der Kirche, kamen die Tafeln an<br />

ihren jetzigen Platz.<br />

Über die Herkunft und auch die Entstehungszeit<br />

wissen wir nichts, wir s<strong>in</strong>d auf Indizien angewiesen.<br />

Ikonographische Ähnlichkeiten führen <strong>in</strong> den süddeutschen<br />

Raum, vor allem nach Salzburg, aber<br />

auch der italienische E<strong>in</strong>fluss ist nicht abzustreiten.<br />

Als Entstehungszeit kann das Ende des 15. Jh. angesehen<br />

werden, die Datierung V. Roths <strong>in</strong> das 16.<br />

Jh. ist bestimmt zu spät angesetzt. Wir sollen dankbar<br />

se<strong>in</strong>, dass uns e<strong>in</strong> solches wertvolles Werk,<br />

wenn auch nur als Bruchstück, erhalten geblieben<br />

ist. Es zeigt, dass unsere Vorfahren den Wert solcher<br />

Kunstwerke zu schätzen wussten, die ihnen <strong>in</strong><br />

den oft unruhigen Zeiten Trost und Hoffnung gaben.<br />

Auch <strong>in</strong> unserer Zeit kann es oft hilfreich se<strong>in</strong>, diese<br />

Tafeln mit Muße zu betrachten sie zu uns sprechen<br />

lassen.<br />

Jubiläum 40 Jahre<br />

Die deutsche Fernsehsendung<br />

des rumänischen öffentlichen Fernsehens TVR<br />

Bericht und Foto von Christel Ungar-Topescu<br />

10 Jahre nach der Gründung des Rumänischen<br />

Fernsehens war es soweit . Am 29 November 1969<br />

sollte die erste deutsche Fernsehsendung ausgestrahlt<br />

werden, samstags von 17 bis 18 Uhr. Als die<br />

Fernsehsendung <strong>in</strong> deutscher Sprache im November<br />

1969 <strong>in</strong>s Leben gerufen wurde, war es nur e<strong>in</strong><br />

weiteres Beispiel der “weisen Politik” des kommunistischen<br />

Staates. Immer schon kamen die M<strong>in</strong>derheiten<br />

dann zum Zuge, wenn e<strong>in</strong>e Regierung<br />

zeigen wollte, wie offen tolerant und demokratisch<br />

sie denkt.<br />

Wie wichtig die Sendung dann von unseren Leuten<br />

von aller Anfang an schon genommen wurde ist aus<br />

den vielen TV-Chroniken und Leserbriefen der 70-<br />

iger Jahre ersichtlich. Jede Sendung von zu Hause<br />

her zu verfolgen war geradezu e<strong>in</strong> Muss . Unter<br />

dem Titel “Von der guten Absicht “ hieß es <strong>in</strong> der<br />

Karpatenrundschau Nr. 31 am 31 Juli 1970 :<br />

„Mit der Gewöhnung an das Neue, das die Sendung<br />

am Anfang darstellte –an diese andere Entfaltungsmöglichkeit<br />

die uns seitens der Partei- und<br />

Staatsführung geboten wird- stiegen auch die Ansprüche.<br />

Man wünscht sich mehr als nur die Tuerkgasse<br />

<strong>in</strong> Heldsdorf oder e<strong>in</strong> bekanntes Gesicht<br />

beim Umzug <strong>in</strong> Frauendorf zu erkennen. (…) Es<br />

müsste e<strong>in</strong>mal ausgesprochen werden, für wen die<br />

deutsche Sendung gedacht ist. Ist sie ausschließlich<br />

für die deutsche Bevölkerung bestimmt oder<br />

e<strong>in</strong>e Übertragung, die das Deutschtum <strong>in</strong> unserem<br />

Land bekannt machen soll .“<br />

Vieles wurde gepriesen vieles bemängelt - und<br />

auch dies war und ist e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>gültiges Phänomen.<br />

Die Banater hatten den E<strong>in</strong>druck dass den<br />

Siebenbürgern mehr Sendezeit e<strong>in</strong>geräumt wird, die<br />

Sachsen dass die Schwaben zu sehr beachtet werden.<br />

Alles schon da gewesen.<br />

Mitte der 70-iger Jahre erlebte dann die deutsche<br />

Sendung ihre beste Periode, verfügte über e<strong>in</strong>e<br />

sehr gute Sendezeit – freitags von 17:00 -19:15.<br />

Das monatliche Schema sah dann so aus: <strong>in</strong> der<br />

ersten halben Stunde jeder Sendung wurde das<br />

Pflichtprogramm abgespeist. das heißt Industriereportagen<br />

und <strong>Nachrichten</strong> gebracht, dann <strong>in</strong> den<br />

restlichen M<strong>in</strong>uten <strong>in</strong> der 1. Woche – e<strong>in</strong> Theaterstück,<br />

<strong>in</strong> der zweiten Woche e<strong>in</strong> Konzert das mit<br />

dem Ü-wagen an Ort und Stelle aufgenommen wurde,<br />

<strong>in</strong> der 3. Woche e<strong>in</strong> Unterhaltungsprogramm unter<br />

dem Titel TV-Kalender <strong>in</strong> der 4. Woche e<strong>in</strong> Kulturfilm<br />

gesendet. In den 80-iger Jahren wurde dann<br />

die Sendezeit immer mehr gekürzt bis sie zuletzt<br />

1985 gerade noch 30 M<strong>in</strong>uten betrug und dann völlig<br />

aufgelöst wurde. Hans Liebhardt schreibt über<br />

die Wiederanfänge der deutschen Sendung im Jahresbuch<br />

der ADZ wie folgt:

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