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Bandagenspanner SBiegungsKlemme Vorrichtung zum Wechseln ...

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90<br />

In diesem Kapitel wird eine komplette Ausrüstung<br />

von speziell entwickelten Biegegeräten<br />

beschrieben, die auf traditionellen Werkzeugen<br />

beruhen, aber den Bedürfnissen des heutigen<br />

Heimwerkers angepaßt sind (Anmerkung: In<br />

Deutschland sind einige der Utensilien für die<br />

hier gezeigten <strong>Vorrichtung</strong>en vermutlich schwierig<br />

zu bekommen. Hir sind Erfindungsgabe und<br />

Improvisationsvermögen gefordert!).<br />

<strong>Bandagenspanner</strong><br />

Es gibt eine Werkstück/Bandagen-Kombination<br />

mit Bandagen aus Metall in Breiten von 32<br />

und 50 mm, an denen ein verstellbarer Endanschlag<br />

befestigt werden kann (7.1). Dieser Anschlag<br />

ist auf genaue Werkstücklänge einstellbar<br />

und verhindert, daß beim Biegen an den<br />

äußeren Holzfasern Zugspannungen auftreten<br />

können (vergleiche »Einfluß des Biegens auf das<br />

Holz« auf Seite 41 und 42).<br />

7.1 Werkstück und der einstellbare Endanschlag der Bandage<br />

sind gegen die Schablone gespannt; am anderen<br />

Ende sind Werkstück und Bandage zusammengespannt<br />

S-Biegungs-Klemme<br />

Diese <strong>Vorrichtung</strong> mit einem Klemmbereich<br />

von bis zu 50 mm wird auf einer Werkbankplatte<br />

befestigt, spannt das Werkstück auf eine kurze<br />

Länge und erlaubt das Biegen zu beiden Seiten,<br />

um eine S-Form zu erzeugen (7.2 und 7.3).<br />

7.2 Die S-Biegungs-Klemme <strong>zum</strong> Biegen in unterschiedliche<br />

Richtungen wird fest montiert<br />

<strong>Vorrichtung</strong> <strong>zum</strong> <strong>Wechseln</strong><br />

der Biegeebene<br />

Die <strong>Vorrichtung</strong> <strong>zum</strong> <strong>Wechseln</strong> der Biegeebene<br />

ist ideal, um Bugholzmöbel anzufertigen, bei<br />

denen die Biegung der Teile in verschiedenen<br />

Ebenen liegt (7.4). Da sich eine Bandage nicht<br />

verwinden läßt, muß sie folglich durchgeschnitten<br />

werden, oder es müssen zwei Bandagen benutzt<br />

werden.<br />

7.3 Typisches Anwendungsbeispiel mit zwei Matrizen, dem<br />

<strong>Bandagenspanner</strong> und der S-Biegungs-Klemme. Zwei<br />

Skizzen zeigen gebogene Werkstücke, die sich mit dieser<br />

Einrichtung herstellen lassen<br />

aus: Zachary Taylor, Handbuch Holzbiegen, © der deutschen Ausgabe Verlag Th. Schäfer, Hannover 2004/2007, ISBN 978-3-87870-713-4


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7.4<br />

Komplizierte Biegungen werden mit der<br />

<strong>Vorrichtung</strong> <strong>zum</strong> <strong>Wechseln</strong> der Biegeebene<br />

möglich, die genau das bietet, was ihr<br />

Name sagt. Die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

sind beinahe unbegrenzt, wie die Skizzen<br />

zeigen<br />

Flaschenzug<br />

Dieser Flaschenzug besitzt passende Anschlüsse<br />

für den <strong>Bandagenspanner</strong>. Mit ihm<br />

läßt sich bei stärkeren Werkstücken, bis 50 mm,<br />

genügend Kraft aufbringen (7.5). Er ist unschätzbar,<br />

wenn die Biegearbeit schwer ist, besonders<br />

wenn eine Person diese allein ausführen<br />

muß.<br />

7.5<br />

Die Löcher in der Werkbankplatte<br />

erlauben es, den Festpunkt des<br />

Flaschenzugs umzusetzen, um<br />

während des Biegevorgangs den<br />

Zug auf das Werkstück immer<br />

rechtwinklig auszuüben<br />

aus: Zachary Taylor, Handbuch Holzbiegen, © der deutschen Ausgabe Verlag Th. Schäfer, Hannover 2004/2007, ISBN 978-3-87870-713-4


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Für Holzbiegearbeiten gibt es komplette, universell<br />

verwendbare Werkzeugsätze, die Lösungen<br />

für viele Probleme bieten, mit denen sich<br />

der Heimwerker in einer kleinen Werkstatt konfrontiert<br />

sieht. An dieser Stelle sollen nun die<br />

Vorteile des Biegens mit Hilfe einer <strong>Vorrichtung</strong><br />

mit Bandage und Anschlägen gegenüber dem<br />

Freihandbiegen demonstriert werden (siehe<br />

auch der »Einfluß des Biegens auf das Holz« auf<br />

Seite 41 und 42). Dazu wurden folgende Versuche<br />

durchgeführt: Eine Schablone für ein Werkstück<br />

aus Eschenholz mit einem Querschnitt von<br />

32 mm x 16 mm wurde angefertigt (7.6 und 7.7)<br />

und auf eine Grundplatte geschraubt. Das Werkstück<br />

aus Esche war lang genug für einen Halbkreis<br />

mit etwas Zugabe. Die Grundplatte wurde<br />

fest auf die Werkbank gespannt, um zu verhindern,<br />

daß sie während des Biegens wegrutschen<br />

konnte.<br />

Mehrere Rohteile wurden in die von einem<br />

Kessel gespeiste Dampfkammer gebracht. Nach<br />

20 Minuten wurde ein Teil aus der Dampfkammer<br />

entnommen und zur Biegeschablone gebracht.<br />

Das Biegen begann, aber das Werkstück<br />

brach (7.8 bis 7.10). Das zeigt deutlich, daß Holz<br />

sich praktisch nicht strecken läßt. Ohne eine<br />

Bandage, die auf die Holzfasern am Außenumfang<br />

einer Biegung drückt, bricht das Holz, sobald<br />

es etwas stärker verformt werden soll.<br />

Anschließend wurde ein zweiter Versuch mit<br />

Bandage und Anschlägen durchgeführt (7.11).<br />

Bevor das Holz in die Dampfkammer kam, wurde<br />

die Bandage mit den Anschlägen zusammengebaut<br />

und entsprechend der Werkstücklänge<br />

eingestellt. Das Biegen gelang problemlos, und<br />

das Werkstück brach nicht (7.12 bis 7.16).<br />

7.6 Für die Schablone wurden zwei Furnierplatten zu einer<br />

Platte von 32 mm Stärke verleimt. Ein Halbkreis mit<br />

230 mm Radius wurde darauf angerissen<br />

Vorteile eines<br />

kompletten Biegesystems<br />

7.7 Die Schablone wurde auf etwas mehr als den Halbkreis<br />

ausgesägt, mit einem Durchbruch für das Ansetzen<br />

einer Schraubzwinge versehen und auf eine Grundplatte<br />

geschraubt<br />

aus: Zachary Taylor, Handbuch Holzbiegen, © der deutschen Ausgabe Verlag Th. Schäfer, Hannover 2004/2007, ISBN 978-3-87870-713-4


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7.8 und 7.9 Nach Ausrichten der markierten Mitte am Werkstück mit der Marke an der Schablone begann der Biegevorgang<br />

– durch Ziehen mit behandschuhten Händen<br />

7.10<br />

Bis <strong>zum</strong> Erreichen einer 90°-Biegung, d. h. 45° an jeder<br />

Seite von der Mitte aus, ging alles gut. Dann brach das<br />

Werkstück jedoch in der Mitte, wobei die Holzfasern<br />

außen am Stück aufplatzten<br />

7.11<br />

Einzelteile der Bandagenspannung<br />

mit selbstgemachtem<br />

Griff und dem festen<br />

Anschlag aus Furnierplatte<br />

aus: Zachary Taylor, Handbuch Holzbiegen, © der deutschen Ausgabe Verlag Th. Schäfer, Hannover 2004/2007, ISBN 978-3-87870-713-4


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7.12<br />

Das Rohteil wurde erwärmt aus der Dampfkammer<br />

genommen, sofort zwischen die Anschläge<br />

der Bandage gesteckt und nach Ausrichtung<br />

der Mitten mit einer Einhand-Schnellspannzwinge<br />

an der Schablone festgespannt<br />

7.13<br />

Sofort danach begann der Biegevorgang:<br />

An jedem Ende wurde mit gleicher Kraft<br />

und gleicher Geschwindigkeit gezogen<br />

aus: Zachary Taylor, Handbuch Holzbiegen, © der deutschen Ausgabe Verlag Th. Schäfer, Hannover 2004/2007, ISBN 978-3-87870-713-4

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