FE B RU AR 201 3 - Nationaltheater Mannheim
FE B RU AR 201 3 - Nationaltheater Mannheim
FE B RU AR 201 3 - Nationaltheater Mannheim
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>FE</strong>B<strong>RU</strong><strong>AR</strong> <strong>201</strong>3<br />
WWW.NATIONALTHEATER.DE<br />
THEATERMAGAZIN
Neues von der Hausautorin<br />
7. Februar <strong>201</strong>3<br />
20.00 Uhr – Lobby Werkhaus<br />
Felicia Zeller und Rigoletti<br />
Die ex-VERWECHSELB<strong>AR</strong>EN, unsere Hausautorin<br />
Felicia Zeller und Rigoletti, zeigen an diesem<br />
Doppelabend unter anderem auch gemeinsame,<br />
preisgekrönte Jugendfilme wie zum Beispiel<br />
»Wir aus Baden-Württemberg«.<br />
Fr. Verk. / € 5,- / 2,50<br />
Felicia Zeller © Arno Bojak<br />
SEHR GEEHRTER HERR/FRAU KANDIDAT<br />
Vielen Dank, dass Sie sich an unsere Firma gewandt haben. Gemeinsam mit<br />
Ihnen wollen wir diese Wahl gewinnen. Wir sorgen für einen sympathischen<br />
und zeitgemäßen Auftritt, der Sie als Politiker aber auch als Mensch, bitte<br />
halten Sie die festgelegte Rolle konsequent durch und wirken Sie dabei »authentisch«.<br />
– Authentisch in Anführungszeichen, was soll das sein!?<br />
– Ich bin ein Typ, der auch mal seine Meinung sagt. Am Anfang war das<br />
vielleicht auch noch authentisch, aber dann bin ich immer authentischer geworden.<br />
Jetzt begeistere ich das Publikum, weil ich manchmal so wirke, als<br />
würde ich ganz spontan<br />
– Wir hatten das zwar abgesprochen, dass du irgendwann mal ganz spontan<br />
– Manchmal gelingt es mir wirklich.<br />
Zu jedem Thema finden Sie fünf Thesen, die Sie auswendig lernen sollten,<br />
um sie für Pressetermine oder auch spontane Äußerungen DIESER PLATZ<br />
IST LEER im Anhang finden Sie zu jeder These effektives Zahlenmaterial,<br />
rührende Fakten, überzeugende Studien unterfüttert von plausibler Statistik.<br />
Bitte setzen Sie diese Parolen so oft wie möglich ein, Sie können damit auch<br />
Fragen beantworten, die zu ganz anderen Themen gestellt worden sind.<br />
Selbstverständlich werden wir die Kampagne an aktuelle Ereignisse und<br />
Meinungsschwankungen anpassen. Davon unabhängig jedoch können Sie<br />
mit dieser Anleitung (bitte beachten Sie auch die Stellung der Hände!!) die<br />
Herzen der Bürger gewinnen und somit die anstehende Wahl.<br />
Bitte legen Sie Ihr Gesicht auf dieses Papier. Bohren Sie mit der Nase ein<br />
Loch in die Mitte. Heben Sie jetzt die linke Hand als Faust, dann die rechte.<br />
Wiederholen Sie folgenden Satz, den wir für Sie als Motivator kreiert haben<br />
und der Sie während des gesamten Wahlkampfs begleiten soll, lassen Sie<br />
dabei die Hände als Fäuste (Motivator bitte freirubbeln).<br />
Sie stehen nicht nur für das, was Sie stehen, sondern auch für das, was Sie<br />
stehen werden.<br />
Mit der Wahl unserer Firma haben Sie eine gute Wahl getroffen, müssen nur<br />
noch die Wähler desgleichen tun.<br />
Felicia Zeller<br />
Eine Beilage zur Ausgabe vom<br />
26. Januar <strong>201</strong>3.<br />
TITELFOTO Sirin Kılıç und Maike<br />
Wehmeier in Peter und der Wolf<br />
REDAKTION<br />
Stefanie Bub (sb), Anselm Dalferth<br />
(ad), Elena Garcia-Fernandez (egf),<br />
Katrin Fischer (kf), Lea Gerschwitz<br />
(lg), Maike Kasse bom (mk), Julia<br />
Kleemann (jk), Nicole Libnau (nl),<br />
Christiane Plank-Baldauf (cpb),<br />
Katharina Pohl (kp), Monika Schill<br />
(ms), Eva Wagner (ew), Morticia<br />
Zschiesche (mz, Sponsoring),<br />
Stefanie Hahnemann (V.i.S.d.P.,<br />
CvD)<br />
MIT<strong>AR</strong>BEIT AN DIESER AUSGABE<br />
Freunde und Förderer des<br />
<strong>Nationaltheater</strong>s <strong>Mannheim</strong> e. V.,<br />
Melina Albat, Max Wanner<br />
KONZEPTION<br />
Anzinger | Wüschner | Rasp<br />
GESTALTUNG<br />
Michael J. Böhm<br />
FOTOS<br />
Hans Jörg Michel, Christian Kleiner<br />
ANZEIGEN<br />
Doris Horwedel<br />
D<strong>RU</strong>CK<br />
<strong>Mannheim</strong>er Morgen Großdruckerei<br />
und Verlag GmbH<br />
Sämtliche personenbezogenen<br />
Bezeichnungen, die in dieser<br />
Publikation im Maskulin verwendet<br />
werden, sind geschlechtsneutral<br />
zu verstehen. Gemeint sind alle<br />
Geschlechter.<br />
SERVICE<br />
Theaterkasse 0621 1680 150<br />
Abobüro 0621 1680 160<br />
Meine Stadt ist<br />
voller Energie<br />
Als regional verwurzelter Energieversorger sind wir uns unserer Verantwortung bewusst und ganz nah bei Ihnen. Wir kennen Ihre Bedürfnisse.<br />
Unsere Mitarbeiter beraten Sie gerne persönlich im Kundenzentrum oder telefonisch über unsere kostenlosen Service-Hotlines.<br />
Rundum-Service – von Ihrem Zukunftsversorger. www.facebook.com/mvv.energie
Premiere Oper<br />
»Leb wohl goldener Traum«<br />
Zur Premiere von Giuseppe Verdis Don Carlo am 2. Februar <strong>201</strong>3 im Opernhaus<br />
Roy Cornelius Smith und Marko Špehar Probenfotos Jens-Daniel Herzog und Chor<br />
Schiller und Verdi<br />
Schillers Dramen übten aufgrund ihres aufklärerischen<br />
Gedankengutes nicht nur einen starken<br />
Einfluss auf die zeitgenössischen literarischen<br />
und philosophischen Strömungen aus, sondern<br />
inspirierten auch die Komponisten zu unterschiedlichsten<br />
dramatischen und sinfonischen Werken.<br />
So dienten auch Giuseppe Verdi bereits in seinen<br />
frühen Kompositionen wie Giovanna d’arco (1845),<br />
I masnadieri (1847) oder Luisa Miller (1849) Schillers<br />
Stoffe als Handlungsvorlagen. Noch stärker<br />
jedoch als für Rossini (Guillaume Tell, 1829) oder<br />
Donizetti (Maria Stuarda, 1834) wurde für Verdi, als<br />
einem politischen Verfechter eines geeinten Königreiches<br />
Italien, das idealistische Gedankengut des<br />
deutschen Dramatikers nicht nur zu einer literarischen<br />
Inspirationsquelle. Vielmehr entwickelten<br />
sich die Ideale der Aufklärung, insbesondere die<br />
Freiheit und Gleichheit, zu zentralen Themen im<br />
Opernschaffen Verdis, so auch in seinem Don Carlo.<br />
Metamorphosen einer Oper<br />
Den Auftrag zu dieser Oper erhielt Verdi 1865 von<br />
der Pariser Opéra. Obwohl dieses Haus zur damaligen<br />
Zeit zu den angesehensten Opernbühnen<br />
Europas zählte, zögerte Verdi zunächst, denn er<br />
erinnerte sich noch gut an die vielen administrativen<br />
und finanziellen Schwierigkeiten, die er im<br />
Zusammenhang mit der Vorbereitung und den Proben<br />
zu seiner Vêpres siciliennes (1855 uraufgeführt)<br />
mit der Leitung, den Sängern und der Presse erfahren<br />
hatte. Dennoch sagte er schließlich zu.<br />
Als die Oper 1867 fertiggestellt war, musste Verdi<br />
sein neues Werk bereits in der Endprobenphase<br />
zweimal kürzen. Bei der Uraufführung am 11. März<br />
1867 in Paris erklang also die dritte Fassung. Verdi<br />
selbst stand den Umarbeitungen ablehnend gegenüber,<br />
da sie v. a. durch den zeitlichen Umfang des<br />
Werkes bedingt waren. Der nachhaltige europäische<br />
Erfolg der Oper stellte sich jedoch tatsächlich<br />
erst durch die 1884 für Mailand erstellte vieraktige<br />
Fassung ein.<br />
Ist Freiheit und selbstbestimmtes Handeln möglich?<br />
Das dramaturgische Gleichgewicht der Oper herzustellen<br />
erwies sich umso schwieriger, als sich<br />
bereits Schillers Don Karlos während seines Entstehungsprozesses<br />
kontinuierlich von einem Liebes-<br />
bzw. Familiendrama zu einem Stück über die<br />
Utopie von Freiheit entwickelte. Schiller entfernte<br />
sich dabei immer stärker von seiner Hauptquelle,<br />
der 1672 in Amsterdam erschienenen Erzählung<br />
des Abbés de Saint-Réal Don Carlos. Fern der historischen<br />
Zusammenhänge stellt de Saint-Réal den<br />
spanischen König Philipp II. als einen alten, verbissenen<br />
Tyrannen, Don Carlos dagegen als einen<br />
tugendhaften Prinzen und Elisabeth als Opfer ihrer<br />
Liebe zum Kronprinzen dar, der durch den Friedensschluss<br />
zwischen Frankreich und Spanien zu ihrem<br />
»Sohn« geworden war. Handelt es sich bei Saint-<br />
Réals Erzählung um reine dichterische Fiktion, so<br />
führt Schiller diese noch weiter, indem er die Figur<br />
Posas zu einem Träger freiheitlicher Ideale entwickelt.<br />
Noch während seiner Arbeit am Don Karlos<br />
geriet Schillers Glaube an die Ideale der Französischen<br />
Revolution gehörig ins Wanken: Posas Eintreten<br />
für die unterdrückten Niederlande und seine<br />
Forderung nach religiöser Toleranz folgen zwar<br />
edlen Zielen, letztlich verfällt jedoch auch er dem<br />
eigenen Machtanspruch, indem er seine Freundschaft<br />
zum Infanten für eigene Ziele benutzt und<br />
sich schließlich selbst in den Fängen der politischen<br />
und kirch lichen Machthaber verstrickt.<br />
Obwohl Verdi und seine Librettisten die Schillersche<br />
Handlung stark verkürzten, lässt sich hinter<br />
dem privaten Liebes- und Familienkonflikt der<br />
Opernhandlung die gesamte Tragik politischen Kalküls<br />
und intriganter Machenschaften ausmachen.<br />
Im Rahmen der <strong>Mannheim</strong>er Neueinstudierung<br />
wird das Regieteam die Frage nach der Möglichkeit<br />
freiheitlichen Handelns innerhalb starrer, überkommener<br />
Herrschaftsstrukturen neu ausloten, so dass<br />
Verdis Don Carlo letztlich zu einer Parabel für die<br />
überzeitlich geltenden Wirkungsweisen totalitärer<br />
Staatsapparate und -mechanismen wird. cpb<br />
Don Carlo<br />
von Giuseppe Verdi<br />
Oper in vier Akten<br />
Libretto von Joseph Méry und Camille du Locle<br />
In italienischer Sprache<br />
mit deutschen Übertiteln<br />
Premiere am 2. Februar <strong>201</strong>3<br />
um 19.00 Uhr im Opernhaus<br />
anschließend Premierenfeier im Theatercafé<br />
Musikalische Leitung Alois Seidlmeier<br />
Inszenierung Jens-Daniel Herzog<br />
Bühne Mathis Neidhardt<br />
Kostüme Mathis Neidhardt / Verena Polkowski<br />
Dramaturgie Christiane Plank-Baldauf<br />
Chor Tilman Michael<br />
Mit Tamara Banjesevic/Eunju Kwon (Tebaldo),<br />
Iris Kupke/Cornelia Ptassek (Stimme), Edna<br />
Procknik/Heike Wessels (Prinzessin Eboli),<br />
Galina Shesterneva/Ludmila Slepneva<br />
(Elisabetta); Thomas Berau/Jorge Lagunes<br />
(Rodrigo, Marquis von Posa), Bryan Boyce/<br />
Radu Cojocariu/Mihail Mihaylov (Mönch),<br />
Sung-Heon Ha/Marko Špehar (Philipp II),<br />
Dong-Seok Im/Kyung-Rag Jeong (Graf von<br />
Lerma/Herold), Thomas Jesatko/Mihail<br />
Mihaylov (Großinquisitor), István Kovácsházi/<br />
Roy Cornelius Smith (Don Carlo)<br />
Orchester, Chor, Extra-Chor und Statisterie<br />
des <strong>Nationaltheater</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Mit freundlicher<br />
Unterstützung von<br />
FUCHS PETROLUB<br />
und Dr. Manfred<br />
und Lilo Fuchs
Der Neue <strong>Mannheim</strong>er Ring<br />
Interview mit Rudij Bergmann<br />
Operndirektor Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr spricht mit Rudij Bergmann<br />
über seine filmische Umsetzung des Neuen <strong>Mannheim</strong>er Rings.<br />
Das Wagner-Jahr <strong>201</strong>3 hat begonnen und die Neuproduktion des Opernzyklus nähert sich der<br />
Vollendung. Viele Spender und Förderer – allen voran die Bilfinger SE – tragen nach wie vor<br />
dazu bei, die filmische Dokumentation entstehen zu lassen, die den spannenden Schaffensprozess<br />
des Regisseurs begleitet und die intensive musikalische Arbeit von Generalmusikdirektor<br />
Dan Ettinger mit Sängern, Orchester und Chor beleuchtet. So wird es möglich, dieses<br />
künstlerische Ereignis einem weitaus größeren Publikum zu präsentieren und weit über seine<br />
Entstehungszeit hinaus zugänglich zu machen.<br />
Ende Januar beginnt Regisseur Achim Freyer mit den Proben zum letzten Teil des Rings – der<br />
Götterdämmerung (Premiere 22.03.13). Genau der richtige Zeitpunkt, um dem Filme macher<br />
Rudij Bergmann, der die Entstehung der Produktion filmisch dokumentiert, einmal über die<br />
Schulter zu schauen und näher zu seiner Arbeit zu befragen.<br />
Du machst für das NTM eine Dokumentation<br />
über Wagners Ring insgesamt. Wie willst du<br />
es schaffen, den Geist dieses Ereignisses<br />
aufzuspüren und festzuhalten?<br />
Meine Dokumentation über die Entstehung<br />
des Rings realisiert sich durch Beobachtung,<br />
durch das Eintauchen in Situationen, durch<br />
spontane Momente des Dabeiseins, durch<br />
Proben oder wenn das Licht an Wotans Speer<br />
montiert wird oder wenn ich den ersten Cellisten<br />
beobachte, für den der Ring auch eine<br />
eigene Premiere ist. Es geht um Blicke und<br />
Atmosphären: hinter den vielen Kulissen, in<br />
den Werkstätten, auf und hinter der Bühne,<br />
beim Inspizient, in der Maske und Schneiderei,<br />
im Orchestergraben, demnächst beim<br />
Chor.<br />
Wie oft bist du am Ort der Handlung?<br />
Am liebsten ständig: Um zu zeigen, wie<br />
Menschen am Ring arbeiten, bin ich mit<br />
ihnen so eng wie möglich zusammen, führe<br />
Gespräche, höre zu, bin einfach da. Ich war<br />
bei den ersten Inszenierungs-Vorbereitungen<br />
von Siegfried mit Achim Freyer und seinem<br />
Regieteam in Italien zusammen und habe<br />
das mit meinem aufgerüsteten iPhone<br />
gedreht. Und dann wieder arbeiten wir, z. B.<br />
wenn es um das Orchester und Dan Ettinger<br />
geht, mit drei großen Kameras, was natürlich<br />
ein großer technischer und finanzieller<br />
Aufwand ist. Aber der muss sein, es geht ja<br />
hier nicht um einen »Praktikanten«-Film. Es<br />
geht um unseren <strong>Mannheim</strong>er Ring und den<br />
Film zum Ring, und beides wird für Jahre das<br />
Image des NTM positiv prägen.<br />
Wie können die banalen Realitäten, die du<br />
mit deinen verschiedenen Kameras oft einfängst,<br />
etwas über ein Kunstwerk aussagen?<br />
Im Film kann eine Garderobenfrau, die einen<br />
Mantel reicht, wichtiger sein als ein Wotan,<br />
der Brünnhilde die Welt erklärt. Ich könnte<br />
natürlich auch sagen, dass es die Kunst des<br />
Films ist, hinter der banalen Realität die<br />
Mysterien zu erkennen. Aber die Wahrheit<br />
ist, ich weiß nicht, wie ein Film entsteht, aber<br />
er entsteht. Und er wird gut.<br />
Der Filmregisseur Rudij Bergmann war seit 1979 Mitarbeiter<br />
des SWR/SDR in Stuttgart und <strong>Mannheim</strong> und begleitete seither<br />
das kulturelle Geschehen in Baden-Württemberg mit zahlreichen<br />
TV-Beiträgen. Für SWR und <strong>AR</strong>TE realisierte Bergmann<br />
Filme, TV-Serien und Dokumentationen u. a. über Leonardo da<br />
Vinci, Neo Rauch und über die Geschichte des <strong>Nationaltheater</strong><br />
<strong>Mannheim</strong>. Seit 2009 arbeitet er als freier Produzent.<br />
Spenden Sie mit! Wir benötigen noch dringend weitere Spenden, um den Neuen<br />
<strong>Mannheim</strong>er Ring als Gesamtkunstwerk filmisch zu dokumentieren und damit über die<br />
Stadt hinaus in der Welt bekannt zu machen.<br />
Wie spenden?<br />
Über die Website, an der Tageskasse,<br />
an der Ring-Rohrpost im Unteren Foyer,<br />
an der Spendenbox im Kassenbereich,<br />
per Überweisung.<br />
Kontoverbindung:<br />
<strong>Nationaltheater</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Spendenkonto-NTM-Ring<br />
BLZ 670 505 05<br />
Sparkasse Rhein Neckar Nord<br />
Spendenkonto: 1813<br />
Spendenzweck: Ring-Spende<br />
WICHTIG: Bitte geben Sie bei der Überweisung immer den Spendenzweck, Ihre Postleitzahl,<br />
Wohnort und Straße an, damit wir Ihnen Ihre Spendenbescheinigung und Ihre<br />
Dankespakete zusenden können.<br />
Wir beraten Sie gern persönlich<br />
Kontakt für Privatspenderinnen, -spender und Unternehmen<br />
Katrin Fischer, Referentin der Intendanz · Tel: 0621 1680 394<br />
Morticia Zschiesche, Leitung Sponsoring · Tel: 0621 1680 216<br />
Nina Bernges, Assistentin Sponsoring · Tel: 0621 1680 222
Premiere Ballett<br />
OTHELLO (UA)<br />
Ballettmanagerin Eva Wagner im Gespräch mit Kevin O’Day<br />
Kevin O’Day<br />
Brian McNeal (Othello)<br />
Probenfotos<br />
Othello ist der dritte Shakespeare-Stoff, dem sich<br />
der <strong>Mannheim</strong>er Ballettdirektor Kevin O’Day nach<br />
Hamlet (Stuttgart 2008, Toronto <strong>201</strong>2) und Romeo<br />
und Julia (<strong>Mannheim</strong> <strong>201</strong>1) widmet.<br />
Am 16. Februar kommt Othello mit Bühnenbild und<br />
Kostümen von Tatyana van Walsum im Opernhaus<br />
zur Urauf führung.<br />
Eva Wagner Damit aus Shakespeares Stoff ein<br />
Handlungsballett werden kann, musste nicht nur<br />
eine Choreografie entstehen, sondern zunächst ein<br />
Libretto entworfen und Musik ausgewählt werden,<br />
die die Handlung trägt.<br />
Kevin O’Day Ich wusste gleich, wie ich welche Rolle<br />
besetzen will: We have the casting! Othello ist als<br />
Handlungsballett komplexer als Romeo und Julia<br />
und stellt höhere Anforderungen an die Darstellungskraft<br />
der Tänzerinnen und Tänzer. Das <strong>Mannheim</strong>er<br />
Ensemble ist dem gewachsen und mich hat<br />
die Rollengestaltung gereizt. Alle Rollen sind doppelt<br />
besetzt, so dass es im Grunde in den verschiedenen<br />
Vorstellungen verschiedene Lesarten des<br />
Stückes gibt, obwohl sich die Choreografie nicht<br />
verändert.<br />
EW Othello wird von Brian McNeal und Tyrel Larson<br />
verkörpert.<br />
KO’D Zwei Tänzer, die schon lange im Ensemble sind<br />
und sehr unterschiedlich wirken. Man kann Othello,<br />
der als Fremder in die venezianische Gesellschaft<br />
kommt und als Feldherr großen Respekt genießt,<br />
unter zwei ganz unterschiedlichen Gesichtspunkten<br />
sehen: als einen Vertreter gesellschaftlicher Elite,<br />
einen Mann von Welt, der geschliffene Erziehung,<br />
christliche Werte und Erfolg verkörpert und sich als<br />
ein Ritter von fremder Herkunft durch seine Heirat<br />
mit Desdemona in die venezianische Oberschicht<br />
einfügt. Brian McNeal mit seinem eleganten tänzerischen<br />
Ausdruck ist für mich die richtige Besetzung<br />
für eine solche Othello-Figur. Man kann aus<br />
heutiger Sicht aber auch das kriegerische Moment<br />
stärker betonen und sich fragen: Was ist das für<br />
ein Mann, der seiner Heimat entrissen ist und von<br />
einem Kriegsschauplatz zum nächsten Karriere<br />
macht, ohne eine Familie zu haben? Muss er nicht<br />
gezeichnet sein von dieser Heimatlosigkeit, dieser<br />
Kultur der Männlichkeit, der Härte eines solchen<br />
Alltags? Ist er eine Art Steppenwolf, der in Venedig<br />
wenig gesellschaftliche Verpflichtungen hat, und<br />
zieht er dadurch den Neid anderer auf sich? Tyrel<br />
Larson mit seinem kraftvollen tänzerischen Auftreten<br />
verkörpert diese Seite der Othello-Figur.<br />
EW Beide stellen sehr eindrücklich auch die Zerrissenheit<br />
Othellos dar.<br />
KO’D Othello ist dogmatisch! Und dadurch verwundbar.<br />
Er ist ein Fremder und will rigoros für<br />
Werte einstehen, denen er sich verpflichtet fühlt.<br />
»Für mich oder gegen mich«: So ein Urteil erlaubt<br />
keine Zwischentöne, obwohl es ihn doch emotional<br />
vernichtet. Und sein venezianisches Umfeld verhält<br />
sich ähnlich: Alle sind anfällig für die In trige, weil sie<br />
in ihren Rollen gefangen sind, weil sie an bestimmte<br />
Konventionen und Verhaltensmuster glauben. Dass<br />
hier ein Thema des Protagonisten in allen Figuren<br />
gespiegelt ist, ist ein Strukturmoment, mit dem ich<br />
in der Choreografie gut arbeiten kann.<br />
EW In Shakespeares Text gibt es über den ganzen<br />
Verlauf der Handlung immer wieder Monologe des<br />
intriganten Jago, in denen dieser seine zerstörerischen<br />
Absichten minutiös darlegt. Die Rationalität<br />
seines Vorgehens, das genaue Planen und folgerichtige<br />
Manipulieren macht die Spannung des Stückes<br />
aus.<br />
KO’D Das Schicksalhafte, Unabwendbare der Entwicklung<br />
auf ein schlechtes Ende hin kommt in der<br />
Musik zum Ausdruck: Viele der Stücke werden von<br />
einem treibenden Puls geprägt, der das unbarmherzige<br />
Verrinnen der Zeit spürbar macht. Dabei gibt es<br />
auch Brüche oder Verschiebungen in den teilweise<br />
sehr komplexen Rhythmen, so dass sich ein unbehagliches<br />
Gefühl vermittelt.<br />
Darüber hinaus gibt es zwei Symbole, um die sich<br />
die Handlung des Balletts zentriert: Zum einen<br />
das berühmte Taschentuch, ein intimes Geschenk<br />
von Othello an Desdemona, das auf schicksalhaften<br />
Umwegen bei Jago landet und von diesem als<br />
»Beweis« für Desdemonas Untreue inszeniert wird.<br />
Zum anderen gibt es Dolch und Schärpe, mit denen<br />
der junge Venezianer Cassio feierlich zum Leutnant<br />
ernannt wird und die ihm später bei seiner Degradierung<br />
weggenommen werden. Diese beiden Szenen<br />
stehen am Anfang und Ende des ersten Teils.<br />
Wir werden also zu Beginn in eine Welt eingeführt,<br />
in der Status und militärischer Rang eine wichtige<br />
Rolle spielen – und Nährboden für Neid und Missgunst<br />
sind.<br />
Othello (UA)<br />
Ballett von Kevin O’Day<br />
nach William Shakespeare<br />
Premiere am 16. Februar<br />
um 20.00 Uhr im Opernhaus<br />
anschließend Premierenfeier im Theatercafé<br />
Choreografie, Libretto und Musikauswahl<br />
Kevin O’Day<br />
Musikalische Leitung Joseph Trafton<br />
Musik John Adams, David Lang, Jefferson<br />
Friedman, Philip Glass, Aaron Jay Kernis<br />
Ausstattung Tatyana van Walsum<br />
Licht Mark Stanley<br />
Es spielt das <strong>Nationaltheater</strong>orchester.<br />
Mit Othello: Brian McNeal/Tyrel Larson; Jago:<br />
Luis Eduardo Sayago/Davidson Jaconello;<br />
Desdemona: Maria Eugenia Fernández/<br />
Veronika Kornová-Cardizzaro; Roderico: Davidson<br />
Jaconello/Dávid Kristóf; Cassio: Malthe<br />
Clemens/Miguel González Muelas; Montano:<br />
Dávid Kristóf/Luis Eduardo Sayago; Brabantio/<br />
Gratiano: Tyrel Larson/Malthe Clemens; Duchess<br />
of Venice: Agata Zajac/Zoulfia Choniiazowa;<br />
Lodovica: Julie Pécard/Maria Eugenia<br />
Fernández; Emilia: Zoulfia Choniiazowa/<br />
Hitomi Kuhara; Bianca: Veronika Kornová-<br />
Cardizzaro/Agata Zajac; Two gentle ladies:<br />
Michelle Cheung/Hitomi Kuhara<br />
Preview Othello<br />
2. Februar <strong>201</strong>3 im Schauspielhaus<br />
10.00 Uhr<br />
Öffentliches Training des Balletts<br />
11.00 Uhr<br />
Preview Othello (UA)
studio 4.0 – 40 Jahre Studio<br />
kafka 4.0 – Eine Traumreise<br />
Am 16. Februar <strong>201</strong>3 um 20.00 Uhr im Studio<br />
Eine Veranstaltung im Rahmen von studio 4.0 – 40 Jahre Studio<br />
DER TRAUM IST AUS<br />
Rio Reiser-Abend mit Christian Hockenbrink<br />
am 22. Februar um 20.00 Uhr im Studio<br />
Eine Veranstaltung im Rahmen von studio 4.0 – 40 Jahre Studio<br />
Es war ein schöner Tag und K. wollte<br />
spazieren gehen. Kaum aber hatte er<br />
zwei Schritte gemacht, war er schon<br />
auf dem Friedhof …<br />
Die Kurzgeschichte Ein Traum von<br />
Franz Kafka ist der Ausgangspunkt<br />
des Traumanalyse-Seminars der<br />
Psychoanalytikerin und Neurologin<br />
Prof. Irma Dyamant*. Kafkas Erzählung<br />
enthält grundlegende Motive<br />
der Traumdeutung, etwa Tod oder<br />
Schuld; sie ist im Vortrag der Expertin<br />
zugleich Quelle und Abbild neuester<br />
wissenschaftlicher Erkenntnisse.<br />
Während ihre Arbeit mit Videoprojektion<br />
über die Fachgrenzen hinaus<br />
längst bekannt wurde, ist es das erste<br />
Mal, dass Prof. Dyamant ihre Studien<br />
mit literarischem Material verknüpft.<br />
Prof. Irma Dyamant gehört zu den<br />
renommiertesten Forscherinnen auf<br />
dem Gebiet der Oneirologie und hat<br />
Lehraufträge an den Universitäten in<br />
Wien und Prag.<br />
lg<br />
* Alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen<br />
und realen Handlungen sind rein zufällig.<br />
Der Traum ist aus nennt sich der<br />
Abend, an dem der Schauspieler und<br />
Regisseur Christian Hockenbrink<br />
Songs von Rio Reiser singt. Hockenbrink<br />
verzichtet auf den großen<br />
Auftritt. Er begleitet sich selbst am<br />
Klavier und spürt, technisch versiert,<br />
die verbindende Kraft in den Liedern<br />
des außergewöhnlich produktiven<br />
und 1996 früh verstorbenen Sängers<br />
und Songwriters auf. Nach seiner<br />
Premiere im Jahr 2000 war der Abend<br />
neben unzähligen Konzerten im<br />
deutschsprachigen Raum auch lange<br />
Zeit am <strong>Nationaltheater</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
zu erleben. Anlässlich des 40-jährigen<br />
Bestehens des Studio Werkhaus<br />
kommt Hockenbrink, der derzeit am<br />
Berliner Ensemble engagiert ist,<br />
im Februar erneut nach <strong>Mannheim</strong>.<br />
Eine neue Chance diesen einmaligen<br />
Abend zu erleben. Für alle Fans von<br />
Rio Reiser und Ton Steine Scherben<br />
oder solche, die es werden wollen. kp<br />
Christian Hockenbrink<br />
FRÜHSTÜCKEN<br />
Lesen und frühstücken Sie mit unseren Schauspielern.<br />
Dieses Mal mit Ein Teil der Gans von Martin Heckmanns.<br />
Thomas Nikolaus, Gesundheitspionier<br />
Martin Heckmanns<br />
Am 3. Februar <strong>201</strong>3 im Theatercafé<br />
Ab 10.00 Uhr — Frühstück<br />
Ab 11.00 Uhr — Lesung:<br />
Ein Teil der Gans von Martin Heckmanns<br />
Sankt Martin: Die arbeitslose Bettina hat Amin zum Essen<br />
eingeladen. Von dem dunkelhäutigen Mann, den sie beim<br />
Joggen kennengelernt und der sich ihr als Hotelbesitzer vorgestellt<br />
hat, erhofft sie sich einen Job als Empfangsdame.<br />
Zunächst klingelt jedoch ein Unbekannter mit Autopanne,<br />
der darum bittet, in der Wohnung auf Hilfe warten zu dürfen.<br />
Um ihren potenziellen Chef nicht zu vergraulen, lässt<br />
sie den ungebetenen Fremden von Ehemann Viktor nach<br />
draußen auf einen Gartenstuhl bugsieren. Als Amin und<br />
seine Frau kommen, wundern sie sich über den vor der Tür<br />
sitzenden »gestörten Weinhändler«, wie er von den Gastgebern<br />
dargestellt wird. Amin testet daraufhin Bettinas Qualifikation<br />
als Empfangsdame, indem er sie bittet, den Mann in<br />
ihre Wohnung einzuladen …<br />
Die Komödie nimmt ihren Lauf und am Ende ist doch alles<br />
ganz anders als gedacht. Heckmanns Stück beschäftigt sich<br />
mit der Angst vor dem Fremden, der Macht der Gewohnheiten<br />
und dem Kampf um Wohlstand und Glück – um den<br />
eigenen Teil der Gans. lg<br />
Er erkennt, was bei wem am besten wirkt.<br />
Jeder Mensch ist anders – auch genetisch.<br />
Deshalb setzen wir auf Personalisierte<br />
Medizin: Unsere Bereiche Pharma und<br />
Diagnostics arbeiten gemeinsam an Tests<br />
und Wirkstoffen, um Therapien besser<br />
auf die Bedürfnisse von Patienten abzustimmen.<br />
Unsere Innovationen helfen Millionen<br />
Menschen, indem sie Leid lindern und<br />
Lebensqualität verbessern. Wir geben<br />
Hoffnung.<br />
www.roche.de<br />
Innovation für die Gesundheit<br />
Personalisierte_Medizin_134x155.indd 1<br />
18.01.<strong>201</strong>0 9:13:57 Uhr
Uraufführung Schnawwl<br />
RAUM zeichnenD ERLEBEN<br />
Freche Fläche – das neue Schnawwl-Theaterstück für die Allerkleinsten<br />
Dramaturgin Nicole Libnau im Gespräch mit Regisseurin Marcela Herrera und Cédric Pintarelli, Schnawwl-Schauspieler und Bildender Künstler.<br />
als Freier Bildender Künstler. Was<br />
interessiert dich am Theater für die<br />
Allerkleinsten?<br />
CP: Mich interessiert vor allem das<br />
Publikum, und hier ganz besonders<br />
die Kinder.<br />
NL: Was bedeutet es für dich, vor<br />
einem Publikum offen zu zeichnen,<br />
einen künstlerischen Akt gemeinsam<br />
mit deinem Publikum zu beschreiten?<br />
CP: (lacht) Oh, das ist für mich ein<br />
großes Abenteuer!<br />
NL: Was ist für dich Freiheit? Und<br />
wird deine Art der Freiheit im Stück<br />
wiederzufinden sein?<br />
CP: Freiheit bedeutet für mich,<br />
machen zu können, was ich wirklich<br />
will. Und dieses Stück will ich unbedingt<br />
machen!<br />
<br />
Freche Fläche (UA)<br />
Kleinkinderstück ab 2 Jahren<br />
Premiere am 16. Februar <strong>201</strong>3<br />
um 15.00 Uhr im Schnawwl<br />
Inszenierung Marcela Herrera<br />
Bühne Christian Thurm<br />
Kostüme Eva Roos<br />
Dramaturgie Nicole Libnau<br />
Mit Cédric Pintarelli<br />
Probenfotos<br />
© Marcel Nascimento<br />
FREI SEIN … ODER?<br />
Junges <strong>Nationaltheater</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Tanzwerkstätten in den Faschingsferien<br />
NL: Marcela, nach den Produktionen<br />
Das große Lalula und kugelbunt<br />
steht in deiner dritten Inszenierung<br />
für die Allerkleinsten am Schnawwl<br />
die Bildende Kunst im Zentrum. Was<br />
interessiert dich besonders an der<br />
Verbindung von Bildender Kunst und<br />
Theater?<br />
MH: Im neuen Stück Freche Fläche<br />
ist für mich die körperliche Arbeit<br />
im Moment des Gestaltens das Verbindende<br />
von Theater und Bildender<br />
Kunst. Normalerweise braucht<br />
ein Bildender Künstler im Akt des<br />
Gestaltens kein Publikum. Wir laden<br />
die Zuschauer dazu ein, allein durch<br />
ihre Anwesenheit Teil dieses künstlerischen<br />
Vorgangs zu werden, ein<br />
Vorgang, in dem jemand mit Händen,<br />
Beinen, Ohren und Augen denkt.<br />
NL: Was wird das Publikum bei Freche<br />
Fläche erwarten?<br />
MH: Ein Raum, der sich vor ihren<br />
Augen verändert, ein Alltagsraum, der<br />
zum Atelier eines Malers wird.<br />
NL: Was ist für dich das Besondere an<br />
der Theaterarbeit für die Allerkleinsten?<br />
MH: Für die Allerkleinsten bestehen<br />
noch keine Theaterkonventionen, wie<br />
die Rollenaufteilung in Zuschauer und<br />
Schauspieler. Die künstlerische Herausforderung<br />
ist für mich die Suche<br />
nach einer Theaterform, die genau<br />
darauf Bezug nimmt und damit spielt.<br />
Mir ist es wichtig, durch das Theaterspiel<br />
Gemeinschaft für Klein und<br />
Groß erfahrbar zu machen, ohne die<br />
Einzigartigkeit der Zuschauer außer<br />
Betracht zu lassen. Das sind die<br />
schönsten Momente.<br />
NL: Diese Spielzeit am Schnawwl<br />
steht ganz unter dem Motto FREIHEIT.<br />
Was ist für dich Freiheit, gerade in<br />
Bezug auf deine Inszenierung?<br />
MH: Die Freiheit der Zuschauer: Sie<br />
werden selbst wählen, von welcher<br />
Perspektive aus sie zuschauen wollen.<br />
Die Freiheit des Schauspielers<br />
bzw. des Bildenden Künstlers: aus<br />
dem Moment heraus zu entscheiden,<br />
welcher Schritt folgt. Und die Erfahrung,<br />
dass Freiheit und Gemeinschaft<br />
gleichzeitig möglich sind.<br />
NL: Cédric, du arbeitest sowohl als<br />
Schauspieler am Schnawwl als auch<br />
In allen Faschingsferienwerkstätten<br />
des Jungen <strong>Nationaltheater</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
(JNT) wird dieses Jahr getanzt.<br />
In den einwöchigen Kursen können<br />
sich Kinder und Jugendliche ab 7<br />
Jahren in unterschiedlichen Formen<br />
des Tanz- und Bewegungstheaters<br />
ausprobieren. Sie begeben sich auf<br />
eine Reise nach Geschichten und<br />
Erlebnissen zum Thema »Frei sein …<br />
oder?« und suchen körperliche Ausdrucksformen.<br />
Am Ende der Probenarbeit steht eine<br />
Werkschau. Diese wird am 15. Februar<br />
um 18 Uhr im Studio Werkhaus<br />
präsentiert. Der Eintritt ist frei.<br />
Die Teilnahmegebühr für die Ferienwerkstatt<br />
beträgt für die ganze Woche<br />
und einen Theaterbesuch 25 €. Es<br />
besteht die Möglichkeit, ein Stipendium<br />
der Schnawwl-Paten zu erhalten.<br />
Informationen und Anmeldung:<br />
Catrin Häußler und www.schnawwl.de<br />
Tel. 0621 1680 449<br />
E-Mail: catrin.haeussler@mannheim.de<br />
Für die freundliche Unterstützung der<br />
Bewegungstheatergruppen des Jungen<br />
<strong>Nationaltheater</strong>s danken wir der<br />
PwC-Stiftung.
WIR!<br />
<strong>Mannheim</strong>er bürgerbühne<br />
wIR! SINd HIER<br />
Viele Kulturen – eine Performance<br />
Traditionelle Tempeltänzerin Thitisa Thawsrisuwan und HipHop choreographin Kati Macholl im WIR! crossover<br />
»ThaiTanz trifft auf HipHop«.<br />
Fotograf: Ralf Mager<br />
<strong>Mannheim</strong> kennt Kemence, Akkordeon, Ballet<br />
und HipHop, Tempeltanz, die Gaita und das<br />
Kanun. Viele Kulturen aus aller Welt sind hier<br />
nicht länger Exoten, sondern fest verwurzelt.<br />
Und doch existieren sie oft nebeneinander,<br />
führen ein Nischendasein und kommen nur<br />
durch Zufall zusammen. WIR! sind hier zeigt,<br />
welche Energien und Impulse freigesetzt werden,<br />
wenn wir uns begegnen. So kommen wir<br />
von der eigenen Tradition zur gemeinsamen<br />
Innovation. Hunderte von Künstlern haben<br />
sich ein Jahr lang auf einander eingelassen<br />
und gegenseitig entdeckt. WIR! sind hier<br />
erzählt, wie Fremdes und Neues Lust macht<br />
auf Begegnung, Experiment und die Suche<br />
nach einer gemeinsamen Sprache.<br />
Erleben Sie das künstlerische Potential der<br />
Stadt ganz neu – so wie WIR!<br />
WIR! SIND HIER<br />
am 17. Februar<br />
um 11.00 & 15.30 Uhr im Schauspielhaus<br />
Musikalische Leitung Uli Krug<br />
Regie Gerburg Maria Müller<br />
Komposition Cengiz Onural, Harold Bedoya, Jonas Mengler,<br />
Gregor Brechmann, Johannes Michel, Uli Krug<br />
Dirigentin Cosette Justo Valdes<br />
Choreographie Luches Huddleston Jr., Rafael Valdivieso,<br />
Kati Macholl<br />
Szenographie Martina Winkel<br />
Video Virginia Ackermann<br />
LiveCam Arthur Bauer<br />
Foto Ralf Mager, Sarah Peters<br />
Regieassistenz Felix Ulrich<br />
Kostüm Modeklasse der Akademie für Kommunikation<br />
Die Performance »WIR! sind hier« wird in Kooperation mit<br />
dem <strong>Nationaltheater</strong> <strong>Mannheim</strong> realisiert.<br />
WIR! ist ein Projekt von Büro 2020 und dem Kulturamt der<br />
Stadt <strong>Mannheim</strong>, ermöglicht durch die H. W. & J. Hector<br />
Stiftung<br />
von und mit:<br />
Kurpfälzisches Kammerorchester, Ukuleleband Filsbach,<br />
Hadinet – Eritreischer Verein MA, Deutsch-Indonesische<br />
Gesellschaft, Musikschule MA, Orientalische Musikakademie<br />
MA, Tanzgruppen des PPG MA, Break Ranks,<br />
Motif, Komciwan, Dance Professional, Trommelbande der<br />
Johannes-Kepler-Schule, Staatliche Hochschule für Musik<br />
MA, Kinderchor des NTM, <strong>Mannheim</strong>er Bläserphilharmonie<br />
und JBO, HHV Rheinklang, Tanzschulen CreaDom, Aki Kato<br />
und zahlreichen <strong>Mannheim</strong>er KünstlerInnen.<br />
woRKSHopS<br />
WORKSHOP »WIE ENTSTEHT LIcHT? «<br />
Ein Crashkurs »Lichtpraxis am Theater« von<br />
der Bauprobe bis zur Premiere am Beispiel<br />
der Produktion Gespräche mit Astronauten.<br />
Mit der Leiterin der Beleuchtungsabteilung<br />
Nicole Berry.<br />
Workshop<br />
Sa, 16. Februar <strong>201</strong>3, 10.30 – 13.00 Uhr,<br />
Treffpunkt Bühneneingang Hebelstraße<br />
Vorstellungsbesuch der Ring-Inszenierung<br />
des Schnawwl ab.<br />
Mit Theaterpädagogin Anne Gorath.<br />
Sa, 23. Februar <strong>201</strong>3<br />
13.30 – 16.00 Uhr Workshop,<br />
Treffpunkt Bühneneingang Hebelstraße<br />
17.00 – 20.00 Uhr Vorstellungsbesuch<br />
Der Ring, Schnawwl<br />
Fr. Verk. / € 10,- inkl. Workshop und<br />
Vorstellungsbesuch Der Ring (Schnawwl)<br />
Anmeldung bis 19. Februar bei<br />
nationaltheater.buergerbuehne@mannheim.de<br />
oder unter Tel. 0621 16 80 527<br />
SWR Konzertreihe <strong>Mannheim</strong><br />
Sa 23. Februar <strong>201</strong>3<br />
Rosengarten, 19.30 Uhr<br />
Zygmunt Noskowski<br />
Die Steppe – Sinfonische Dichtung<br />
Witold Lutoslawski<br />
Konzert für Violoncello und Orchester<br />
Sergej Prokofjew<br />
Sinfonie Nr. 5 B-Dur<br />
Johannes Moser, Violoncello<br />
Radio-Sinfonieorchester<br />
Stuttgart des SWR<br />
Dirigent: Antoni Wit<br />
Vorstellungsbesuch<br />
Gespräche mit Astronauten<br />
Fr, 22. Februar <strong>201</strong>3, 19.30 Uhr,<br />
Schauspielhaus<br />
Fr. Verk. / € 10,- inkl. Workshop und Vorstellungsbesuch<br />
· Anmeldung bis 13. Februar bei<br />
nationaltheater.buergerbuehne@mannheim.de<br />
oder unter Tel. 0612 16 80 527<br />
WORKSHOP »DER RINg«<br />
(Inszenierung des Schnawwl)<br />
Für Familien mit Kindern ab 12 Jahren<br />
Tauchen Sie ein in die Welt der Nibelungen<br />
und erkunden Sie auf spielerische Weise<br />
zentrale Themen der Sage. Den Workshop<br />
rundet ein anschließender gemeinsamer<br />
»DER RINg« – Machen Sie sich fit für das<br />
Wagner-Jahr <strong>201</strong>3!<br />
Mit dem (augenzwinkernden) Blick auf das<br />
Wesentliche wird in Theo Franz’ Theaterfassung<br />
die Sage des begehrtesten Fingerschmucks<br />
der Welt nacherzählt, dem Ring<br />
der Nibelungen.<br />
Im Schnawwl sehen Sie in 3½ Stunden die<br />
tempo- und geistreiche Neubearbeitung, in<br />
der mit viel Humor, schrägen Wortgefechten<br />
und bissiger Ironie die Welt und ihre Ordnung<br />
für Götter und Menschen gehörig durcheinander<br />
gerät.<br />
Den »Ring für Einsteiger« spielt das<br />
Schnawwl-Ensemble im Februar in vier<br />
Abendvor stellungen: 22., 23., 24. und<br />
27. Februar! Nicht verpassen!<br />
Kartenreservierungen unter 0621 1680 302!<br />
Karten:<br />
<strong>Mannheim</strong>er Morgen Forum,<br />
P3, 4 (Fressgasse) und<br />
SWR2 KulturService:<br />
Tel. 07221 300 200<br />
www.swr2kulturservice.de
Charity Konzert und Operngala<br />
Special Guests 1<br />
Charity-Konzert des Rotary Club <strong>Mannheim</strong> Brücke am 8. Februar <strong>201</strong>3 um 19.00 Uhr im Opernhaus<br />
Xavier Naidoo<br />
©Alexander Laljak<br />
Dan Ettinger<br />
Cornelia Ptassek<br />
Wenn es um den guten Zweck geht, lassen sich<br />
Xavier Naidoo, Dan Ettinger, Marc Marshall, Janice<br />
Dixon, Reinhold Friedrich, Wolfgang Meyer, das<br />
Kevin O’Day Ballett <strong>Nationaltheater</strong> <strong>Mannheim</strong>,<br />
Thomas Siffling, Cornelia Ptassek, Thomas Duis,<br />
Peter Lehel und die Kicks’n Sticks Big Band nicht<br />
lange bitten, auf die Bühne des Opernhauses zu<br />
kommen.<br />
Sie alle werden am 8. Februar <strong>201</strong>3 um 19.00 Uhr<br />
im Opernhaus des <strong>Nationaltheater</strong> <strong>Mannheim</strong> ein<br />
einzigartiges Konzert unter der Schirmherrschaft<br />
von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz geben, das<br />
den <strong>Mannheim</strong>er Projekten »Aufwind« und »Weltsprache<br />
Musik« zu Gute kommt. »Aufwind« ist ein<br />
gemeinnütziger Verein, der sich in der <strong>Mannheim</strong>er<br />
Neckarstadt der Arbeit mit Kindern und deren<br />
Familien in schwierigen Situationen verschrieben<br />
hat und sich bemüht, ganz unbürokratisch individuelle<br />
Hilfe zu leisten. Mit »Weltsprache Musik« stellt<br />
die Junge Oper einen weiteren neuen Programmbaustein<br />
vor, der mit internationalen Musikern und<br />
durch interaktive Konzerte Kindern Musikinstrumente,<br />
Musikstile und Musikgenres aus anderen<br />
Ländern näher bringen will und so einen weiteren<br />
wichtigen Beitrag zum interkulturellen Verständnis<br />
und Austausch liefert.<br />
Das Kevin O’Day Ballett NTM<br />
Für den musikalischen Bogen sorgt mit der Kicks’n<br />
Sticks Big Band ein Protagonist aus der Region,<br />
denn die Künstler haben nicht nur Auszüge aus<br />
ihrem Repertoire im Gepäck, sondern werden z. T.<br />
in einmaligen Arrangements im Zusammenspiel mit<br />
der Big Band zu erleben sein. Natürlich wird auch<br />
das Ensemble des <strong>Nationaltheater</strong> <strong>Mannheim</strong> vertreten<br />
sein, neben dem Kevin O’Day Ballett, das<br />
Auszüge aus dem Repertoire zeigen wird – so viel<br />
sei schon verraten – werden Generalmusikdirektor<br />
Dan Ettinger und Opernsängerin Cornelia Ptassek<br />
ganz unbekannte Seiten ihres musikalischen<br />
Talents präsentieren. kf/jk<br />
Rotary Club<br />
<strong>Mannheim</strong>-Brücke<br />
Marc Marshall<br />
OPERNGALA<br />
©Peter Hillert<br />
Der Initiative von Thomas Siffling und<br />
des Rotary Club <strong>Mannheim</strong> Brücke ist<br />
es zu verdanken, dass so renommierte<br />
Künstler wie Xavier Naidoo, Sänger<br />
und Entertainer Marc Marshall, der<br />
mit dem Duo Marshall & Alexander<br />
nicht mehr aus der Welt der Show<br />
wegzudenken ist, oder Startrompeter<br />
Reinhold Friedrich, der auf den internationalen<br />
Konzertpodien zu Hause<br />
ist und darüber hinaus Professuren<br />
in Karlsruhe, London und Japan hat,<br />
spontan ihren Auftritt im Rahmen des<br />
Benefizkonzertes zugesagt haben.<br />
Sparkassen-Finanzgruppe<br />
Wenn der Vorhang sich zur Opernvorstellung<br />
hebt, bleiben sie für die meisten Zuschauer<br />
unsichtbar: die Musiker des <strong>Nationaltheater</strong>orchesters.<br />
Und im Laufe des Abends fragt<br />
sich der ein oder andere, von welchen Instrumenten<br />
dieser oder jene raffinierte Klang herrührt.<br />
In der Operngala am 1. Februar werden<br />
die Musiker auf der Bühne sitzen, und es wird<br />
für die Zuschauer wieder ein besonderer Reiz<br />
sein, das Orchester beim Spielen zu beobachten.<br />
Etwa wenn die Kontrabassisten mit<br />
ihren imposanten Instrumenten im Gleichklang<br />
spielen, die Harfe elegant gezupft wird<br />
oder die Violinen zu halsbrecherischen Läufen<br />
ansetzen. Unter der inspirierten Leitung<br />
des stellvertretenden Generalmusikdirektors<br />
Alois Seidlmeier interpretieren sie Ouvertüren<br />
von Rossini und Verdi und begleiten Solisten<br />
des Opernensembles bei beliebten Arien<br />
unter anderem aus Bizets Carmen, Verdis<br />
Otello und Meyerbeers Les Huguenots. egf<br />
Operngala<br />
Am 1. Februar <strong>201</strong>3<br />
um 20.00 Uhr im Opernhaus<br />
Musikalische Leitung Alois Seidlmeier<br />
Mit Antje Bitterlich, Katharina Göres,<br />
Astrid Kessler, Ludmila Slepneva,<br />
Andrea Szántó; Onur Abaci, István<br />
Kovácsházi, Lars Møller, Jaco Venter<br />
Wie viel Sparpotenzial steckt in<br />
Ihrem Eigenheim?<br />
Jetzt modernisieren. Mit der Sparkassen-Baufinanzierung.<br />
Senken Sie Ihre Energiekosten – zum Beispiel mit einer günstig finanzierten<br />
Modernisierung. Zusammen mit unserem Partner LBS beraten<br />
wir Sie gern und stehen Ihnen auch bei allen anderen Fragen rund<br />
um riestergefördertes Wohneigentum und Bausparen kompetent zur<br />
Seite. Mehr Infos in Ihrer Geschäftsstelle oder unter www.sparkasserhein-neckar-nord.de.<br />
Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.
Die Seite der Freunde und Förderer<br />
THERESIA WALSER IM GESPRÄCH MIT BURKH<strong>AR</strong>D C. KOSMINSKI<br />
Theresia Walser<br />
Wie kommt jemand dazu, Theaterstücke zu schreiben?<br />
Es führen viele Wege nach Rom, und viele Wege<br />
führen auf die Bühne. Theresia Walser, deren Ruhe<br />
vor dem Sturm mehrere Spielzeiten hindurch das<br />
<strong>Mannheim</strong>er Theaterpublikum entzückte, wollte<br />
ursprünglich überhaupt nicht schreiben – und das,<br />
obwohl sie die Tochter des berühmten Schriftstellers<br />
Martin Walser ist. Sie wollte Sängerin werden,<br />
wie sie bei der jüngsten »Begegnung« der Freunde<br />
und Förderer des <strong>Nationaltheater</strong>s dem Moderator<br />
und Schauspieldirektor Burkhard C. Kosminski verriet.<br />
Opernsängerin, ja, sie dachte, sie hätte einen<br />
schönen, ausbaufähigen Mezzosopran. Aber dann<br />
hatte sie sich vielleicht überfordert, plötzlich »war<br />
die Höhe nicht mehr da, bestimmte Register waren<br />
nicht mehr erreichbar«. Sie gab das Gesangsstudium<br />
auf – auch wenn sie heute noch sagt, »Singen<br />
ist das Schönste« – und legte eine große Pause ein.<br />
Sie arbeitete ein Jahr als Altenpflegerin, hoffte auf<br />
die Rückkehr der Stimme. Doch die kam nicht wieder.<br />
Sie besuchte die Hochschule für Musik und Theater<br />
in Bern, hatte ein erstes Engagement bei einer<br />
Avantgarde-Bühne in Göttingen. Dort wurden<br />
Schauspieler auch angeregt, szenisch zu schreiben.<br />
Theresia probierte es aus, auch, um in einem<br />
eigenen Text das Spiel verbessern zu können. Der<br />
Göttinger Regisseur zog nach Berlin, seine Schauspieler<br />
zogen mit ihm und gründeten eine eigene<br />
Gruppe. Doch auch Berlin blieb nur Station. Theresia<br />
Walser begann, mehr zu schreiben, lernte, dass<br />
ihre Figuren »Freiraum brauchen«, dass sie sich im<br />
Verlauf der Handlung verselbständigen können. An<br />
der Stuttgarter »Rampe«, unter der dortigen Intendantin<br />
Regula Gerber wurden Theresia Walsers<br />
erste Stücke, darunter Das Restpaar, aufgeführt.<br />
Der Erfolg stellte sich rasch ein, bald war sie »Autorin<br />
des Jahres«. Jan Bosse inszenierte in München<br />
ihr Sprachgedicht So wild war es in unseren Wäldern<br />
schon lange nicht mehr. <strong>Mannheim</strong> brachte<br />
nacheinander Monsun im April, Herrenbestatter<br />
und Die ganze Welt auf die Bühne. Ihre poetische<br />
Sprachkunst fesselte ebenso wie ihre brillianten<br />
Dialoge.<br />
Zu <strong>Mannheim</strong> hat diese Autorin eine besondere<br />
Beziehung, hier hat sie eine Zeitlang gelebt.<br />
»Damals habe ich hier eine andere Ruhe gefunden<br />
als in Berlin – ich bin froh, diesen Ort gefunden zu<br />
haben«. Am <strong>Nationaltheater</strong> ist jetzt ihr Auftragsstück<br />
Ich bin wie Ihr, ich liebe Äpfel zu sehen. Nach<br />
den drei Männern in Ruhe vor dem Sturm geht es<br />
dort um drei Gattinnen von Diktatoren, die sich auf<br />
eine Pressekonferenz vorbereiten. Eine köstliche<br />
Szene aus diesem Stück lasen und spielten Sabine<br />
Fürst, Ragna Pitoll und Sven Prietz (als Dolmetscher)<br />
vor den begeisterten Theaterfreunden.<br />
Begegnung mit den Meistern der Studiotechnik<br />
am 20. Februar <strong>201</strong>3 um 20.00 Uhr in den rem<br />
Moderation: Katharina Blumenkamp<br />
€ 10,- / frei für Mitglieder und NThusiasten sowie<br />
Fördermitglieder der Musikalischen Akademie<br />
www.freunde.nationaltheater.de<br />
Freunde und Förderer des<br />
<strong>Nationaltheater</strong>s <strong>Mannheim</strong> e. V.<br />
c/o Sparkasse Rhein Neckar Nord<br />
Dezernat III<br />
freunde@nationaltheater.de<br />
0621 298 1016 Karin Schifferdecker<br />
0621 734721 Geschäftsführer Richard Dietmann<br />
LADYSPECIAL<br />
KÖRPERGEFÜHL<br />
GASTGEBER<br />
TREND<strong>AR</strong>T<br />
P<strong>FE</strong>RDESTÄRKEN<br />
DAS LI<strong>FE</strong>STYLE MAGAZIN<br />
DER METROPOLREGION RHEIN-NECK<strong>AR</strong><br />
IM HANDEL ODER ONLINE BESTELLEN!<br />
www.ubibene.eu
Kammermusik<br />
3. Familienkonzert<br />
4. KAMMERMUSIKMATINEE<br />
»Vier Saiten«<br />
Am 10. Februar <strong>201</strong>3 um 11.00 Uhr im Oberen Foyer<br />
Das Violoncello ist ein faszinierendes<br />
Instrument. Seine Klangmöglichkeiten<br />
sind schier unerschöpflich: Es<br />
kann sich in helle Violinregionen hinaufschwingen,<br />
in warmer Mittellage<br />
tönen oder in unergründliche Basstiefen<br />
hinabsteigen. Vor allem aber vermag<br />
es mit seinem einzigartigen<br />
warmen Ton zu singen, welcher dem<br />
Klang der menschlichen Stimme sehr<br />
nahe kommt. Sicher fasziniert auch<br />
die Form und Größe des Instruments,<br />
das von dem Musiker zwischen den<br />
Beinen fixiert und gewissermaßen<br />
mit dem ganzen Körper umarmt wird.<br />
Für die 4. Kammermusikmatinee in<br />
dieser Spielzeit haben sich vier Cellisten<br />
des <strong>Nationaltheater</strong>orchesters<br />
zum Quartett zusammengefunden.<br />
Auf dem Programm stehen Originalkompositionen<br />
sowie Arrangements<br />
für Celloquartett von Saverio Mercadante,<br />
David Popper, Arvo Pärt,<br />
Joseph Haydn, Alexandre Tansmann<br />
u. a. egf<br />
4. KAMMERMUSIK-<br />
MATINEE<br />
»Vier Saiten«<br />
10. Februar <strong>201</strong>3<br />
um 11.00 Uhr im Oberen Foyer<br />
Mit<br />
Fritjof von Gagern (Violoncello),<br />
Friedemann Döling (Violoncello),<br />
Christine Wittmann (Violoncello),<br />
Michael Steinmann (Violoncello)<br />
Fr. Verk. € 9,- / 4,50<br />
DA-DA-DA-DAAA!<br />
Sonntag, 24. Februar <strong>201</strong>3, 11.00 Uhr, Opernhaus<br />
Nein, das ist nicht dein kleines<br />
Geschwisterchen, das diese Töne<br />
von sich gibt: Da-Da-Da-Daaa! –<br />
Das ist der Beginn von Ludwig van<br />
Beethovens fünfter Sinfonie, einer<br />
der berühmtesten Sinfonien, die es<br />
gibt. Sie wird auf der ganzen Welt<br />
gespielt und gehört und hat es sogar<br />
geschafft, ein Klingelton zu werden!<br />
Heute kannst du erleben, was eine<br />
Sinfonie ist und vor allem wie sie<br />
entsteht: Juri berichtet davon, wie es<br />
dem Komponisten ergangen ist, als<br />
er sich daran machte, aus einer kleinen<br />
Idee ein großes Meisterwerk zu<br />
schaffen. ad<br />
3. FAMILIENKONZERT — DA-DA-DA-DAAA!<br />
Ludwig van Beethoven, Sinfonie Nr. 5 c-moll, op. 67<br />
Es spielt das <strong>Nationaltheater</strong>orchester.<br />
Musikalische Leitung Joseph Trafton<br />
Moderation Juri Tetzlaff<br />
Konzertdramaturgie Anselm Dalferth<br />
Fr. Verk. / Erwachsene € 10,- / 1 Kind € 5,- / weitere Kinder frei /<br />
bei 2 Erwachsenen alle eigenen Kinder frei<br />
Mara – die <strong>Mannheim</strong>er Rakete<br />
Kultur<br />
zu schätzen,<br />
heißt für uns<br />
sie zu<br />
fördern<br />
Mit seinem kulturellen<br />
Engagement wirkt<br />
FUCHS als standortverbundenes<br />
Unternehmen<br />
an der<br />
Zukunftsaufgabe mit,<br />
die Metropolregion<br />
Rhein-Neckar zu einem<br />
der attraktivsten<br />
Lebens- und Wirtschaftsräume<br />
im Herzen<br />
Europas zu machen.<br />
FUCHS PETROLUB AG<br />
www.fuchs-oil.de
Menschen im <strong>Nationaltheater</strong><br />
Diesmal: Kristina Bauermeister<br />
(Mitarbeiterin im Orchesterbüro),<br />
Andrea Vetter (Mitarbeiterin<br />
in der Finanzabteilung)<br />
und Bernd Oberle (Leiter der<br />
Schlosserei)<br />
Auf dem<br />
Theatersofa<br />
ANDREA VETTER<br />
So bin ich zum <strong>Nationaltheater</strong> gekommen …<br />
Durch einen Zufall. Ein Freund (mein jetziger Ehemann)<br />
hat mir damals mitgeteilt, dass bei der Stadt<br />
<strong>Mannheim</strong> noch Stellen frei sind. Im Theater wurde<br />
zu diesem Zeitpunkt eine neue Stelle im Rechnungswesen<br />
eingerichtet, die ich sofort besetzen<br />
konnte und seitdem bin ich hier tätig.<br />
Am liebsten an meinem Beruf mag ich …<br />
… die verschiedenen Menschen, mit denen man hier<br />
zu tun hat bzw. die verschiedenen Berufsbilder, die<br />
sehr interessant sind und die ich mit meiner Verwaltungsausbildung<br />
in einem anderen Bereich so<br />
nie kennengelernt hätte. Es ist immer wieder spannend,<br />
meine Arbeit und den künstlerischen Betrieb<br />
miteinander zu verbinden. Hier ist kein Tag wie der<br />
andere. Es wird nie langweilig, denn man ist immer<br />
aufs Neue mit verschiedensten Problemenstellungen<br />
konfrontiert, für die man gemeinsam mit<br />
den Kollegen aus allen Bereichen Lösungen finden<br />
muss.<br />
Wenn ich nicht am Theater wäre …<br />
Da ich ein Zahlenmensch bin, habe ich mich nach<br />
meiner Ausbildung als Bankkauffrau beworben.<br />
Aber ich hätte mir auch gut vorstellen können, als<br />
Erzieherin zu arbeiten, da ich sehr gerne mit Kindern<br />
zu tun habe.<br />
Bernd Oberles Frage an Andrea Vetter: Du hast<br />
deine Arbeit eben sehr positiv beschrieben. Aber<br />
gibt es manchmal auch Tätigkeiten und Situationen,<br />
die du anstrengend findest?<br />
Ja, natürlich. Zum Beispiel muss man durch die<br />
große Fluktuation in den künstlerischen Bereichen<br />
Abläufe immer wieder neu erklären und aufzeigen.<br />
Das ist manchmal anstrengend und auch zeitraubend.<br />
Aber das bringt ein so großer Theaterbetrieb<br />
eben mit sich.<br />
Andrea Vetter wurde 1965 am Bodensee geboren.<br />
Nach ihrer Ausbildung im gehobenen Verwaltungsdienst<br />
kam sie nach <strong>Mannheim</strong> und arbeitet seit<br />
1988 in der Finanzabteilung des <strong>Nationaltheater</strong>s.<br />
BERND OBERLE<br />
So bin ich zum <strong>Nationaltheater</strong> gekommen …<br />
Bei mir war es auch ein Zufall. Ich habe einen Ausbildungsplatz<br />
in einem Metallverarbeitungsberuf<br />
gesucht. Irgendwann stand dann in der Zeitung,<br />
dass das Theater einen Auszubildenden in der Theaterschlosserei<br />
sucht. Ich habe mich beworben und<br />
die Stelle bekommen.<br />
Am liebsten an meinem Beruf mag ich …<br />
… auch die Vielfalt. Jeder Bühnenbildner, der hierher<br />
kommt, möchte ja etwas noch nie Dagewesenes auf<br />
die Bühne stellen. Diese Ideen dann mit unserem<br />
breiten Spektrum an technischen Möglichkeiten<br />
theoretisch und natürlich in der Praxis umzusetzen,<br />
das Gewünschte also genau so zu bauen, das gefällt<br />
mir sehr gut.<br />
Bernd Oberle, Andrea Vetter und Kristina Bauermeister<br />
Wenn ich nicht am Theater wäre, dann …<br />
… würde ich nachts im Spinnenkostüm verkleidet<br />
Gangster jagen … Nein, ich wäre auf jeden Fall in<br />
einer Branche, in der man etwas konstruiert oder<br />
baut, vielleicht in der Fahrzeugbranche oder im<br />
Hausbau.<br />
Kristina Bauermeisters Frage an Bernd Oberle:<br />
Habt ihr als Schlosser auch manchmal Abenddienst?<br />
Und habt ihr noch etwas mit den laufenden<br />
Vorstellungen zu tun oder spielt sich eure Arbeit<br />
nur im Vorfeld ab und ist mit der Premiere abgeschlossen?<br />
In der Regel haben wir mit den laufenden Vorstellungen<br />
nichts zu tun. Es kann aber sein, falls<br />
mal etwas nicht funktioniert auf der Bühne, dass<br />
jemand von uns bei einer Vorstellung dabei ist, um<br />
zu beobachten und herauszufinden, woran das liegen<br />
könnte. Aber das kommt nur ganz selten vor.<br />
Normalerweise haben wir Regelarbeitszeiten, also<br />
von 7.00 bis 16.00 Uhr. Überstunden kommen aber<br />
natürlich schon mal vor. Wir haben z. B. auch schon<br />
mal nachts durchgearbeitet, wenn morgens etwas<br />
fertig sein musste.<br />
Bernd Oberle, geb. 1959, begann 1979 seine Ausbildung<br />
in der Theaterschlosserei. Er legte seine Meisterprüfung<br />
und Schweißerausbildung ebenfalls am<br />
<strong>Nationaltheater</strong> ab und leitet seit 1984 die Schlosserei.<br />
KRISTINA BAUERMEISTER<br />
So bin ich zum <strong>Nationaltheater</strong> gekommen …<br />
Während meines Praktikums im Orchesterbüro am<br />
Theater Aachen habe ich erfahren, dass hier diese<br />
Stelle frei wird. Also habe ich meine Bewerbung<br />
hergeschickt und hier bin ich nun.<br />
Am liebsten an meinem Beruf mag ich …<br />
… dass man mit so vielen verschiedenen Leuten<br />
und Abteilungen zu tun hat. Vor allem natürlich mit<br />
dem großen Orchester aber auch mit der Dramaturgie,<br />
dem Ballett, der Technik, der Beleuchtung und<br />
vielen mehr. Der enge Kontakt zur Musik macht mir<br />
aber am meisten Spaß.<br />
Wenn ich nicht am Theater wäre …<br />
… dann hätte ich wahrscheinlich mit einer Freundin<br />
eine Konditorei oder etwas Ähnliches aufgemacht.<br />
Andrea Vetters Frage an Kristina Bauermeister:<br />
Muss man in deinem Beruf selbst ein oder mehrere<br />
Instrumente spielen?<br />
Das ist definitiv hilfreich, vor allem in der Notenbibliothek,<br />
wenn man beispielsweise für eine<br />
Operngala die Noten vor sich liegen hat und Ausschnitte<br />
markieren muss oder verschiedene Fassungen<br />
von einem Werk miteinander vergleicht.<br />
Noten lesen können sollte man also auf jeden Fall<br />
und wenn man selber ein Instrument spielt, findet<br />
man sich natürlich auch viel leichter zurecht. Abgesehen<br />
davon sollte man sich auch in Musiktheorie<br />
und Musikgeschichte sehr gut auskennen. Die<br />
meisten kommen daher z. B. auch über ein Studium<br />
der Musikwissenschaft in meinen Beruf.<br />
Kristina Bauermeister, geb. 1985, studierte Musikwissenschaften,<br />
Kulturmanagement und Romanistik<br />
an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar.<br />
Anschließend absolvierte sie ein Jahrespraktikum<br />
im Orchesterbüro des Theater Aachen. Seit September<br />
<strong>201</strong>2 ist Kristina Bauermeister am <strong>Nationaltheater</strong><br />
<strong>Mannheim</strong> als Mitarbeiterin im Orchesterbüro<br />
und der Notenbibliothek tätig.<br />
Das Interview führten Melina Albat und Max Wanner.