FE B RU AR 201 3 - Nationaltheater Mannheim
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Die Seite der Freunde und Förderer<br />
THERESIA WALSER IM GESPRÄCH MIT BURKH<strong>AR</strong>D C. KOSMINSKI<br />
Theresia Walser<br />
Wie kommt jemand dazu, Theaterstücke zu schreiben?<br />
Es führen viele Wege nach Rom, und viele Wege<br />
führen auf die Bühne. Theresia Walser, deren Ruhe<br />
vor dem Sturm mehrere Spielzeiten hindurch das<br />
<strong>Mannheim</strong>er Theaterpublikum entzückte, wollte<br />
ursprünglich überhaupt nicht schreiben – und das,<br />
obwohl sie die Tochter des berühmten Schriftstellers<br />
Martin Walser ist. Sie wollte Sängerin werden,<br />
wie sie bei der jüngsten »Begegnung« der Freunde<br />
und Förderer des <strong>Nationaltheater</strong>s dem Moderator<br />
und Schauspieldirektor Burkhard C. Kosminski verriet.<br />
Opernsängerin, ja, sie dachte, sie hätte einen<br />
schönen, ausbaufähigen Mezzosopran. Aber dann<br />
hatte sie sich vielleicht überfordert, plötzlich »war<br />
die Höhe nicht mehr da, bestimmte Register waren<br />
nicht mehr erreichbar«. Sie gab das Gesangsstudium<br />
auf – auch wenn sie heute noch sagt, »Singen<br />
ist das Schönste« – und legte eine große Pause ein.<br />
Sie arbeitete ein Jahr als Altenpflegerin, hoffte auf<br />
die Rückkehr der Stimme. Doch die kam nicht wieder.<br />
Sie besuchte die Hochschule für Musik und Theater<br />
in Bern, hatte ein erstes Engagement bei einer<br />
Avantgarde-Bühne in Göttingen. Dort wurden<br />
Schauspieler auch angeregt, szenisch zu schreiben.<br />
Theresia probierte es aus, auch, um in einem<br />
eigenen Text das Spiel verbessern zu können. Der<br />
Göttinger Regisseur zog nach Berlin, seine Schauspieler<br />
zogen mit ihm und gründeten eine eigene<br />
Gruppe. Doch auch Berlin blieb nur Station. Theresia<br />
Walser begann, mehr zu schreiben, lernte, dass<br />
ihre Figuren »Freiraum brauchen«, dass sie sich im<br />
Verlauf der Handlung verselbständigen können. An<br />
der Stuttgarter »Rampe«, unter der dortigen Intendantin<br />
Regula Gerber wurden Theresia Walsers<br />
erste Stücke, darunter Das Restpaar, aufgeführt.<br />
Der Erfolg stellte sich rasch ein, bald war sie »Autorin<br />
des Jahres«. Jan Bosse inszenierte in München<br />
ihr Sprachgedicht So wild war es in unseren Wäldern<br />
schon lange nicht mehr. <strong>Mannheim</strong> brachte<br />
nacheinander Monsun im April, Herrenbestatter<br />
und Die ganze Welt auf die Bühne. Ihre poetische<br />
Sprachkunst fesselte ebenso wie ihre brillianten<br />
Dialoge.<br />
Zu <strong>Mannheim</strong> hat diese Autorin eine besondere<br />
Beziehung, hier hat sie eine Zeitlang gelebt.<br />
»Damals habe ich hier eine andere Ruhe gefunden<br />
als in Berlin – ich bin froh, diesen Ort gefunden zu<br />
haben«. Am <strong>Nationaltheater</strong> ist jetzt ihr Auftragsstück<br />
Ich bin wie Ihr, ich liebe Äpfel zu sehen. Nach<br />
den drei Männern in Ruhe vor dem Sturm geht es<br />
dort um drei Gattinnen von Diktatoren, die sich auf<br />
eine Pressekonferenz vorbereiten. Eine köstliche<br />
Szene aus diesem Stück lasen und spielten Sabine<br />
Fürst, Ragna Pitoll und Sven Prietz (als Dolmetscher)<br />
vor den begeisterten Theaterfreunden.<br />
Begegnung mit den Meistern der Studiotechnik<br />
am 20. Februar <strong>201</strong>3 um 20.00 Uhr in den rem<br />
Moderation: Katharina Blumenkamp<br />
€ 10,- / frei für Mitglieder und NThusiasten sowie<br />
Fördermitglieder der Musikalischen Akademie<br />
www.freunde.nationaltheater.de<br />
Freunde und Förderer des<br />
<strong>Nationaltheater</strong>s <strong>Mannheim</strong> e. V.<br />
c/o Sparkasse Rhein Neckar Nord<br />
Dezernat III<br />
freunde@nationaltheater.de<br />
0621 298 1016 Karin Schifferdecker<br />
0621 734721 Geschäftsführer Richard Dietmann<br />
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