Baubericht Schweizer Militärflugplatz 1:72 - IPMS Schweiz
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<strong>Baubericht</strong> <strong><strong>Schweiz</strong>er</strong> <strong>Militärflugplatz</strong> 1:<strong>72</strong><br />
von Rolf Bürki<br />
<strong>IPMS</strong>-CH / Sektion Oberwallis<br />
November 2007<br />
Entstehung / Idee<br />
Die Idee, einen <strong><strong>Schweiz</strong>er</strong> <strong>Militärflugplatz</strong> (oder mindestens einen Teil davon) nachzubilden,<br />
entstand schon sehr früh. Nach den Fotos meiner damals neuesten 1:<strong>72</strong> Modelle wie Hunter (Airfix,<br />
J-4041), Mirage (Revell, J-2302) und Tiger (Italeri, J-3002) war klar, dass ohne realistischen<br />
Hintergrund jedes Modell wie ein Spielzeug wirkt.<br />
Also experimentierte ich mit allem, was gerade in die Hände kam. So benutzte ich anfangs sogar<br />
Lego-Tannen, Kartons und grünes Filzpapier als Hintergrund, zusammen mit bemalten Putzlappen<br />
oder Vorhangstoff als Tarnnetze.<br />
Ich wuchs in der Nähe des damals aktiven <strong>Militärflugplatz</strong>es Raron auf. Während den<br />
Wiederholungskursen der Truppen fuhr ich an schulfreien Nachmittagen mit dem Velo hin, um die<br />
Flugzeuge aus nächster Nähe bestaunen zu können. So entstanden die ersten Eindrücke, wie man es<br />
im Modell umsetzen könnte.<br />
1
Realisation<br />
Im Sommer 1983 begann die Realisation auf einer ca. 1.7 x 1 m großen und 1 cm dicken<br />
Spanholzplatte, die ich in einer Schreinerei erwarb. Dazu kaufte ich im Spielwarengeschäft<br />
Modellierfolie, Rasenfolie und Bäume, die für Eisenbahner üblich sind.<br />
Grundkonzept war, einen Kaverneneingang in den Berg mit Vorplatz (Platte), Rollweg und Piste in<br />
Maßstab 1:<strong>72</strong> nachzubilden. Dies erforderte zuerst mal Rechenarbeit und bessere Kenntnis des<br />
Originals, ausmessen der Flugzeugmodelle für die passende Größe des Eingangs, Breite der<br />
Rollwege und der Piste. Diese misst ca. 30 m und verschlingt in 1:<strong>72</strong> schon mal einen 42 cm breiten<br />
Streifen. Nach einigen Skizzen ging es an die Arbeit. Hauptschwierigkeit war das Falten der<br />
Modellierfolie für die Nachbildung eines Berges, sowie das Abstützen des „Berges“ auf der<br />
Rückseite.<br />
Die erste „Kaverne“ war ein halbrund gebogener Karton, wie der Unterstand U43, grün bemalt auf<br />
der Oberseite. Das Einpassen ins Gebirge war nicht allzu schwierig, die entstandenen Löcher füllte<br />
ich mit grauem Schaumstoff, Reste von Isoliermaterial aus Vaters Lager. Das Tor dazu war aus<br />
Karton, braun, rot, weiß und grün bemalt.<br />
Nach Bemalen des Gebirges, zuschneiden und aufkleben der Rasenfolie, bemalen der Piste und<br />
Rollwege, „bepflanzen“ mit Tannen und Gebüschen feierte mein Flugplatz die „Eröffnung“ am 2.<br />
Aug. 1983.<br />
2
Die Freude über das Werk hielt nicht allzu lange. Zu viele Unzulänglichkeiten wurden auf den<br />
Fotos ersichtlich:<br />
• Viel zu wenig Bäume auf dem Berg<br />
• Das Gebirge glänzt, ebenso die Piste<br />
• Die Bäume haben eine viel zu regelmäßige, künstliche Form<br />
• Es gibt kein U43, die als Eingang in den Berg gebaut sind.<br />
Ausbau<br />
1987 erfolgte die erste große Änderung, der Neubau des Kaverneneingangs. Es war die<br />
Nachbildung des U-68-Originals. Der halbrunde Karton hatte ausgedient und wich einer eckigen<br />
Sperrholzbauweise, mehr Bäume kamen hinzu und das Gebirge erhielt matte Farbtöne. 1994 wurde<br />
die „Platte“ vergrößert. Mit dieser Vergrößerung einher ging auch der Aufbau eines „Erdwalls“ auf<br />
der Nordseite des Kaverneneingangs.<br />
Das Kavernentor in der jetzigen Form, die elektrische Beleuchtung und die Signallampen am<br />
Eingang (rot und grün) entstanden 1995. Zwei Jahre später verkürzte ich die Spanholzplatte um 63<br />
cm, indem ich die Piste abtrennte. Einerseits war es unrealistisch, einen Kaverneneingang direkt<br />
neben dem Runway zu haben, andererseits ist ein 1.7 x 1 m großer Flugplatz recht schwierig zu<br />
transportieren! Damit vergrößerte sich der Vorplatz noch einmal, und die Linien wurden für den<br />
Betrieb der F-5E Tiger II angepasst.<br />
Die letzte große Bauphase war 2002. All die Jahre bestand das Gebirge aus der Folie, auf der<br />
Rückseite für jeden sichtbar abgestützt mit Kartonrollen. Mit PUR-Schaum füllte ich die<br />
Hohlräume auf der Rückseite aus, was dem Gebirge nicht nur mehr Stabilität, sondern auch mehr<br />
Volumen und besseres Aussehen gab. Die jetzigen Abmessungen meines Flugplatzes sind: L = 104<br />
cm, B = 98 cm, H = 36 cm. Der Kaverneneingang genügt in der Breite gerade für die Venom,<br />
Hunter, Tiger und Mirage. Eine F/A-18C ist zu groß.<br />
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Mein Flugplatz gewann im November 2002 in Sion an der Modellaustellung „Historia“ die<br />
Auszeichnung „Best of Show“, was mich natürlich mit besonderem Stolz erfüllte.<br />
Oft werde ich gefragt, nach welchem Vorbild mein Diorama entstanden ist. Ich hoffe, dass es<br />
einleuchtend ist, dass ich als Eidgenosse dazu keine Auskunft geben kann und darf, da selbst die<br />
Kavernenanlagen der ausgemusterten Militärflugplätze nach wie vor strenger Geheimhaltung<br />
unterstehen. No comment!<br />
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