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Interview für die FAIRCONOMY-Zeitschrift - Inwo

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S C H W E I Z<br />

Intensive Gespräche<br />

während der GV am<br />

28. April im<br />

Käfigturm Bern<br />

Die 22. GV der INWO Schweiz<br />

Die <strong>die</strong>sjährige Generalversammlung fand<br />

nach dem üblichen Rotationsprinzip wieder<br />

in Bern statt. Eine ganze Reihe von Interessierten<br />

traf sich schon vorher zum gemeinsamen<br />

Mittagessen, so dass wir bereits<br />

angeregt diskutierend kurz vor 14 Uhr zum<br />

Käfigturm hinüberwechselten.<br />

Die musikalische Einstimmung wurde einfühlsam<br />

von Marianne Jossi mit ihrer klassischen<br />

Gitarre gestaltet. Ganz herzlichen Dank<br />

an Marianne.<br />

Aus dem Jahresbericht sei erwähnt: Wie in<br />

jedem Jahr war <strong>die</strong> INWO Schweiz auch <strong>die</strong>smal<br />

wieder auf dem Sozial- und Umweltforum<br />

SUFO aktiv. Im Austausch sind wir auch<br />

mit der Bewegung Occupy-Paradeplatz in<br />

Zürich. 2012 trat z.B. an einem gemeinsamen<br />

Anlass Bernd Senf auf. Es kamen rund<br />

200 Personen zu seinem Vortrag. In Zürich<br />

ist <strong>die</strong> INWO weiterhin besonders aktiv, was<br />

vor allem dem ausdauernden Engagement<br />

von Albert Leibacher zu verdanken ist. Des<br />

Weiteren unterstützte <strong>die</strong> INWO Schweiz im<br />

Berichtsjahr den eigenständigen Verein Monetäre<br />

Modernisierung (MoMo), welcher ambitioniert<br />

daran arbeitet, eine Volksinitiative<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Vollgeldreform zu starten. Der komplette<br />

Jahresbericht ist auf der INWO-Homepage<br />

aufgeschaltet.<br />

Themenschwerpunkte <strong>für</strong> 2012<br />

Besonders interessant war dann <strong>die</strong> Vorstellung<br />

möglicher Aktionen und Themenschwerpunkte<br />

<strong>für</strong> 2012:<br />

Eine Unterstützung der Vollgeldreform,<br />

deren Umsetzung inzwischen voll in den Händen<br />

des Vereins MoMo liegt, wird weiterhin<br />

stattfinden. Die Arbeit in <strong>die</strong>sem Bereich zählt<br />

zu den zentralen Anliegen der INWO Schweiz.<br />

Die Geldschöpfung gehört in <strong>die</strong> Hände der<br />

Nationalbank und dorthin soll sie zurück, und<br />

zwar zeitgemäß transparent, demokratisch<br />

kontrollierbar und zum Vorteil der gesamten<br />

Bevölkerung, durch eine zinslose Ausschüttung<br />

der Seigniorage (Geldschöpfungsgewinn)<br />

an den Staat. Einstimmig war <strong>die</strong> Entscheidung,<br />

<strong>die</strong>ses Thema auch weiterhin<br />

kraftvoll mitzutragen. (Referent: Hansruedi<br />

Weber)<br />

Die mögliche Abschaffung der 1000er-<br />

Note könnte ein weiterer Schwerpunkt der<br />

INWO-Arbeit sein. Eine neue Notenserie <strong>für</strong><br />

den Schweizer Franken ist seit Jahren in Arbeit,<br />

der Druck verzögert sich aber noch, so<br />

dass Zeit bliebe, ein so populäres Thema<br />

wie <strong>die</strong> Stückelung der Banknoten ins öffentliche<br />

Gespräch zu bringen – und damit<br />

auch <strong>die</strong> INWO. Die 1000er-Note passt nicht<br />

in das neue Konzept der Weissgeldstrategie<br />

der Schweizer Politik. Sie wird überwiegend<br />

<strong>für</strong> fragwürdige und kriminelle Geschäfte und<br />

zur Geldhortung genutzt; dessen ist man sich<br />

auch bei der Nationalbank bewusst. Noch dazu<br />

nimmt der Anteil am Notenumlauf immer<br />

weiter zu, 2009 lag er bereits bei 58%. Trotzdem<br />

will man <strong>die</strong>sen Notenwert nicht abschaffen.<br />

Die INWO könnte wichtiger Impulsgeber<br />

sein, in <strong>die</strong>ser Sache eine öffentliche<br />

Diskussion anzuregen. Wer hier mitmachen<br />

möchte, melde sich bitte im Sekretariat.<br />

Der Vorstand allein kann sich <strong>die</strong>sem<br />

Thema nicht widmen, möchte aber Aktive unterstützen.<br />

Engagierte sind also herzlich willkommen.<br />

(Referent: Hendrik Barth)<br />

Das Thema Landgrabbing taucht immer<br />

wieder in den Me<strong>die</strong>n auf. Alec Gagneux informierte<br />

über <strong>die</strong>se weltweite Entwicklung<br />

des oft mit Korruption verbundenen Landverkaufs/Verpachtung.<br />

Die Bodenrechtsfrage<br />

steht eng mit <strong>die</strong>sem Thema in Verbindung.<br />

Der Bevölkerung in Entwicklungsländern<br />

wird der Boden zu lächerlichen Preisen<br />

und ohne Widerspruchsmöglichkeit weggekauft.<br />

Dadurch verlieren sie ihre Flächen <strong>für</strong><br />

Nahrungsmittelanbau und Viehhaltung. Die<br />

Gefahren noch grösserer Verarmung und dramatischerer<br />

Hungersnöte drohen.<br />

Die INWO Schweiz und <strong>die</strong> EVB (Erklärung<br />

von Bern) könnten sich zusammen mit <strong>die</strong>sem<br />

Thema in der Öffentlichkeit zeigen. Die<br />

EVB beschäftigt sich seit einiger Zeit damit.<br />

Auch hier das Angebot, sich bei Interesse im<br />

Sekretariat zu melden. (Referent: Alec Gagneux)<br />

Bereits 2011 beschäftigten wir uns an der<br />

GV mit dem Thema Bedingungsloses<br />

Grundeinkommen und inzwischen läuft <strong>die</strong><br />

Unterschriftensammlung <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Volksinitiative.<br />

Im Sinne der Ziele der INWO, sich<br />

<strong>für</strong> eine humane und gerechte Gesellschaftsund<br />

Wirtschaftsordnung einzusetzen, sieht<br />

sie <strong>die</strong> grundsätzliche Unterstützung der Initiative<br />

Grundeinkommen und ihrer Unterschriftensammlung<br />

als notwendig und richtig<br />

an. Die INWO will sich in <strong>die</strong> BGE-Diskussion<br />

einbringen, verschiedene Aspekte<br />

aber kritisch hinterfragen und auf <strong>die</strong> geldund<br />

bodenrechtlichen Ursachen heutiger<br />

Fehlentwicklungen aufmerksam machen. Sie<br />

will Alternativen aufzeigen, insbesondere mit<br />

einem eigenen Finanzierungskonzept, das<br />

den freiwirtschaftlichen Ideen Rechnung<br />

trägt. So möchten wir zu einem sachlich<br />

konsequenten und nachhaltigen Lösungsansatz<br />

beitragen.<br />

Wie der Vorstand, so sehen auch einige TeilnehmerInnen<br />

kritische Aspekte beim Grundeinkommen.<br />

Darüber wurde diskutiert und es<br />

zeigte sich bei der Abstimmung letztlich deutlich,<br />

dass sich <strong>die</strong> INWO trotzdem in <strong>die</strong> Diskussion<br />

einbringen und insbesondere zur Fi-<br />

14 Juni 2/2012· INWO

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