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4. KREISPARTEITAG Ein Neuanfang für den Landesverband Bayern?

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URTEIL GEGEN LINKE STADTRÄTIN IN WÜRZBURG<br />

29.3.2010 - Urteil Sozialgericht Würzburg | Stadträtin Brechbilder gegen ARGE Würzburg<br />

Der lange Weg <strong>für</strong> gleiches Recht<br />

Der Kampf geht weiter<br />

Klage gegen die ARGE geht in die nächste Instanz<br />

Sind alle Stadträte gleich – oder gibt es<br />

Mandatsträger 2.Klasse?<br />

In dem Verfahren vor dem Würzburger Sozialgericht<br />

ging es um Grundsätzliches. Haben alle BürgerInnen und<br />

Bürger die Möglichkeit öffentliche Ämter (z.B. Stadtratsmandat)<br />

angemessen, frei und unabhängig wahrzunehmen?<br />

Damit es sich nicht nur Vermögende leisten können politische<br />

Ämter zu übernehmen, gibt es Aufwandsentschädigungen.<br />

Alle Mitglieder des Stadtrats erhalten Geld, das sie <strong>für</strong><br />

Aufwendungen und die politische Arbeit im Zusammenhang<br />

mit ihrer Tätigkeit als Stadtrat frei einsetzen können.<br />

Die ARGE Würzburg sieht dies allerdings anders – statt politischer Arbeit soll damit der<br />

Lebensunterhalt finanziert wer<strong>den</strong>. Als Stadtrat, der Arbeitslosengeld II bezieht, muss<br />

man sich politische Arbeit genehmigen lassen.<br />

Der Stadtrat, der eigentlich die Aufgabe hat die ARGE zu kontrollieren, wird statt dessen<br />

von der ARGE kontrolliert. <strong>Ein</strong>e ungeheuerliche Verkehrung der demokratischen<br />

Grundsätze. "Ob ein Flyer zu Missstän<strong>den</strong> bei der ARGE wohl genehmigt würde?",<br />

verdeutlicht Belinda Brechbilder das Problem.<br />

Zwar ist sie mittlerweile als Mitarbeiterin der Bundestagsabgeordneten Kornelia Möller<br />

nicht mehr auf das Wohlwollen der ARGE angewiesen, aber es geht ihr hier um eine<br />

Kernfrage der Demokratie. <strong>Ein</strong>e freie Ausübung des Mandats muss möglich sein - unabhängig<br />

vom <strong>Ein</strong>kommen und Vermögen. Vor allem deshalb wird diese Klage geführt.<br />

Denn <strong>für</strong> Andere, die noch der Willkür der ARGE ausgeliefert sind, ist der Kampf ums<br />

Recht sehr viel schwerer.<br />

Weg frei <strong>für</strong> ein Grundsatzurteil beim Landessozialgericht<br />

Die Klage gegen die ARGE wurde abgewiesen – doch das Sozialgericht hat die Grundsätzlichkeit<br />

erkannt und lässt trotz des geringen Streitwerts die Berufung zu. <strong>Ein</strong> Urteil<br />

ist nicht vor Mitte 2011 zu erwarten.<br />

Als BezieherIn von Arbeitslosengeld II hat man einen schweren Stand gegen die ARGE.<br />

Den Mut und die Kraft gegen willkürliche Bescheide der ARGE vorzugehen haben viele<br />

Menschen nicht – die Angst vor weiteren Sanktionen sitzt im Nacken und lässt viele<br />

resignieren.<br />

"Nicht aufstecken!" macht Belinda Brechbilder Mut.<br />

(KV Würzburg)

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