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4. KREISPARTEITAG Ein Neuanfang für den Landesverband Bayern?

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Stellungnahme von Harald<br />

Weinberg zum Programmentwurf:<br />

EIN PROGRAMM FÜR DIE LINKE<br />

Mitglieder-Info 1 - April 2010<br />

von Demokratisierung der Verfügungsgewalt<br />

über die zentralen Lebensressourcen, wie sie<br />

aktuell im internationalen Finanzkapital gebündelt<br />

ist.<br />

Harald Weinberg ist einer unserer fränkischen Bundestagsabgeordneten<br />

Seit dem Wochenende liegt der Entwurf <strong>für</strong><br />

ein neues Parteiprogramm der LINKEN vor.<br />

Dieser Entwurf hat in der Presse eine ziemliche<br />

Resonanz gefun<strong>den</strong>, wobei ganz überwiegend<br />

der Tenor ist, dass der Entwurf zu<br />

sozialistisch und zu links sei. Nahles von der<br />

SPD vermutete sogar "DDR-Nostalgie". Für<br />

die BILD ist der Entwurf schlicht "durchgeknallt"<br />

und sie meint, darin würde der<br />

Wunsch nach einer "DDR ohne Mauer"<br />

erkennbar.<br />

Auch aus der eigenen Partei kommt Widerspruch:<br />

Dietmar Bartsch: "Der Entwurf ist<br />

verbesserungsfähig", v.a. bei Regierungsbeteiligungen<br />

und der Eigentumsfrage.<br />

Jan Korte: "Zuviel Scharz-Weiß"<br />

Birke Bull, stellv. Landesvorsitzender der<br />

LINKEN in Sachsen-Anhalt:<br />

"Der vorgelegte Programmentwurf der<br />

LINKEN braucht <strong>den</strong> Widerspruch."<br />

Vor diesem Hintergrund möchte ich eine eigene<br />

kurze <strong>Ein</strong>schätzun geben. Wir wer<strong>den</strong><br />

noch Gelegenheiten haben, <strong>den</strong> Entwurf ausführlicher<br />

zu diskutieren und sollten dies<br />

nach dem Parteitag zügig organisieren:<br />

1. Ich halte <strong>den</strong> Entwurf ganz überwiegend<br />

<strong>für</strong> gelungen, auch wenn er sicher noch Ergänzungen<br />

und Präzisierungen bedarf.<br />

2. Dies deshalb, weil der Entwurf eine der<br />

zentralen Fragen <strong>für</strong> die LINKE in <strong>den</strong><br />

Mittelpunkt stellt, nämlich die Eigentumsfrage,<br />

und zwar nicht einfach in dem Sinne<br />

von Eigentumstiteln, sondern in dem Sinne<br />

3. Dem Entwurf liegt eine aus meiner Sicht<br />

verhältnismäßig treffende Kapitalismusanalyse<br />

(II. Krise des Kapitalismus - Krise der Zivilisation)<br />

zugrunde, die <strong>den</strong> Charakter der<br />

aktuellen Kapitalismusformation ebenso herausarbeitet<br />

wie die Mehrdimensionalität der<br />

Krisen, in die er hinein geführt hat.<br />

<strong>4.</strong> Der Entwurf skizziert zentrale linke Reformprojekte,<br />

die als "Schritte zur gesellschaftlichen<br />

Umgestaltung" angelegt sind.<br />

Das ist zunächst einmal ein richtiger Ansatz,<br />

aber hier sind sicher die meisten Ergänzungen<br />

und Präzisierungen notwendig.<br />

5. Im V. Kapitel, dem strategischen Teil, wer<strong>den</strong><br />

u.a. auch die Bedingungen formuliert,<br />

unter <strong>den</strong>en eine Regierungsbeteiligung angestrebt<br />

wer<strong>den</strong> kann. Das ist mit Sicherheit eines<br />

der umstrittensten Abschnitte, aber eine<br />

Diskussion über und Verständigung auf solche<br />

Bedingungen erscheint vor dem Hintergrund<br />

gemachter Erfahrungen unabdingbar.<br />

Es wird darauf ankommen, jetzt die Diskussion<br />

zu eröffnen. Dabei wird der vorgelegte<br />

Entwurf sowohl von <strong>den</strong> Medien als auch<br />

von bestimmten Strömungen in der Partei,<br />

hier v.a. das Forum demokratischer Sozialismus<br />

(fds), angegriffen wer<strong>den</strong>. Wer im<br />

Grundsatz mit <strong>den</strong> Positionen des Prgramms<br />

übereinstimmt, wird nach Möglichkeiten suchen<br />

müssen, wie diese Grundpositionen<br />

verteidigt und erhalten bleiben können.<br />

Vielleicht kann die Diskussion über <strong>den</strong> Programmentwurf<br />

und unsere mögliche gemeinsame<br />

Haltung in dem bundesweiten<br />

Diskussionsprozeß ja ein Projekt sein, auf<br />

das sich die verschie<strong>den</strong>en Fraktionen unseres<br />

<strong>Landesverband</strong>es einigen können. Wir<br />

sollten schnellstmöglich nach dem Parteitag<br />

diesen Diskussionsprozeß organisieren.<br />

Vielleicht bin ich aber auch zu optimistisch.

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