Die natürlichen Supermärkte. - WordPress – www.wordpress.com
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weingut klosterhof töplitz<br />
Ein Berg entsteht,<br />
von neuem<br />
Wie ein paar Weinfreunde<br />
Persönlichkeit ins Glas bringen<br />
Manchmal denkt man über seine Wünsche nicht so<br />
genau nach. Und gelegentlich kommt dann bei<br />
einem Glas Wein etwas zum Vorschein, was das Leben<br />
auf wunderbare Weise verändert. So saßen vier Freunde<br />
2011 in der Pfalz und scherzten, dass sie eigentlich mal<br />
zusammen Wein machen müssten. Eine Idee, die zunächst<br />
im Alltag versank. Nicht aber lange.<br />
Denn als wenig später ein wagemutiger Unternehmer Mitstreiter<br />
suchte für das erneute Erwecken des Weinbaus am<br />
ehemaligen Klostergut Töplitz in Brandenburg, da übernahmen<br />
ihre Träume die Regie. So lange ist das freilich noch<br />
gar nicht her. Erst seit März 2012 sind sie mit dabei auf dem<br />
kleinen, idyllisch vor den Toren Berlins gelegenen Berg.<br />
Wiederbelebt worden war dieser bereits 2005. <strong>Die</strong> Reben<br />
sind also noch vergleichsweise jung, aber schon älter als<br />
5 Jahre; ab diesem Alter kann man einen wirklich guten<br />
Tropfen daraus machen. Und mit jedem Jahr, das ins Land<br />
geht, wird ihr Saft intensiver.<br />
„Man sprach mich an und sagte, dass<br />
irgend so ein Verrückter da draußen<br />
Wein anbaut. Auf so etwas hatte ich<br />
gewartet.“<br />
Andreas Schultz, Jungwinzer<br />
Es ist das einzige ökologische Weingut Brandenburgs. Und<br />
allen Annahmen zum Trotz liegt der Berg tatsächlich in einer<br />
typischen Weinanbaugegend, welche Mönche des Klosters<br />
Lehnin um das 14. Jahrhundert erschlossen. Mit Unterbrechungen<br />
wurden hier immer wieder Trauben angebaut. Und nun<br />
wird im milden Mikroklima der Töplitzer Insel abermals der<br />
Beweis erbracht, dass guter Wein nicht nur auf süddeutschen<br />
Böden gedeiht. Der Berg ist eine Besonderheit, da er gerade in<br />
den frühen Monaten völlig andere Temperaturen aufweist als<br />
die kalten Brandenburger Ebenen. So können auch empfindliche<br />
Reben wie Bacchus überleben.<br />
Alle Hände an die Ernte<br />
Wohl kaum hätte sich der Pfälzer Winzer und Weinhändler<br />
Ludolf Artymowytsch auf solch ein Projekt eingelassen, wenn da<br />
kein Potenzial im Boden steckte. Er attestiert den hier angebauten<br />
Weinsorten eine fruchtige, feingliedrige und samtene<br />
Struktur, je nachdem, welche Rebsorten man sich zu Gemüte<br />
führt: Riesling, Bacchus, Grauburgunder, St. Laurent oder<br />
Regent. Grit, Jana und Jan, welche gemeinsam mit Ludolf die<br />
Geschäfte von der Traube bis zur Gastronomie führen, haben<br />
alle ihre Lieblingssorte. <strong>Die</strong>se wechselt auch ab und zu, ganz<br />
wie die Herausforderungen. Momentan gibt es besonders<br />
viele Wespen und Stare, welche sich über die besonders süßen<br />
Trauben mit einem Zuckergehalt von oftmals über 90° Oechsle<br />
hermachen. Kein Grund zur Entmutigung; die Freunde haben<br />
noch viel vor. Weinseminare, Hochzeiten, private Feste und<br />
andere Events sind geplant <strong>–</strong> gepaart mit der Möglichkeit zu<br />
Einkehr und Übernachtung. Erlebnis, Erholung und Genuss<br />
am Stadtrand sozusagen.<br />
Ihr Rotwein Regent hat sich bereits in das ausgesuchte Sortiment<br />
der BIO COMPANY eingereiht. Schließlich wird die Qualität<br />
im Weinberg definiert, dann durch sorgsame Verarbeitung<br />
sowie die richtige Gärführung im Weinkeller ausgebaut.<br />
Auch der ambitionierte Jungwinzer Andreas und die juvenile<br />
Oenologin Nina setzen alles daran, dem Wein eine schöne<br />
Handschrift zu verleihen, ihm besonders viel Persönlichkeit<br />
einzuhauchen.<br />
„Ich bin mir sicher, dass bei<br />
dem hervorragenden Reifegrad<br />
dieses Jahr ein guter<br />
Tropfen herauskommt. Damit<br />
können wir uns zeigen“, sagt<br />
Ludolf und klatscht in die Hände,<br />
um die Scharen von Staren<br />
zu vertreiben, welche wohl<br />
ähnlicher Ansicht sind <strong>–</strong> nur,<br />
dass sie den Saft eben gleich<br />
aus den Trauben trinken.<br />
wir holen ein stück land in die stadt<br />
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