Volmarsteiner Gruß - Die Evangelische Stiftung Volmarstein
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24 02 | 2012 Interview<br />
VG:<br />
Und wie sehen Sie die Entwicklung seit der<br />
Auftaktveranstaltung vor zwei Jahren?<br />
Pfeiffer:<br />
Im Moment ist viel im Gange. Es wird in den<br />
Foren viel gearbeitet, wobei ich in zweien<br />
mitwirke, unter anderem auch in der Steuerungsgruppe.<br />
Es gibt viele Ideen. Ich bin<br />
sehr gespannt, was daraus wird und wie es<br />
weitergeht, wenn der Aktionsplan im März<br />
2013 steht. Aber es geht nicht nur um sichtbare<br />
Barrieren. Es geht mir vor allem auch<br />
um die Barrieren in den Köpfen der Menschen.<br />
<strong>Die</strong> müssen weg. Wir müssen zu<br />
einem völlig selbstverständlichen gemeinsamen<br />
Zusammenleben kommen. Es ist mein<br />
Anspruch zu zeigen, dass jeder sich für die<br />
Belange anderer Menschen einsetzen kann<br />
- egal ob behindert oder nicht! <strong>Die</strong> UNBRK<br />
bietet hierfür eine hervorragende Möglichkeit,<br />
die man wahrnehmen sollte…<br />
VG:<br />
Und wie könnte man das Ihrer Meinung<br />
nach erreichen?<br />
Pfeiffer:<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Öffentlichkeitsarbeit<br />
und immer wieder Öffentlichkeitsarbeit. Dafür<br />
gehe ich immer wieder raus. Öffentlichkeitsarbeit<br />
ist so wichtig. Behinderte Menschen<br />
sollten immer selbstverständlicher am<br />
öffentlichen Leben teilnehmen können. Ich<br />
möchte, dass wir dahin kommen, dass man<br />
zuerst den Menschen sieht und nicht seine<br />
Behinderung. Hierzu fällt mir eine Anekdote<br />
ein, die ich kürzlich erlebt habe. Während<br />
meines Urlaubs war ich mit meiner Mutter<br />
in einer Hotel-Bar. Es spielte eine Kapelle<br />
zum Tanz auf. Zwei Frauen in meinem Alter<br />
waren ebenfalls dort, schauten immer wieder<br />
zu uns hin und wieder weg. Nach zwei<br />
Stunden stand die eine auf, kam zu mir und<br />
fragte mich: Tanzen Sie? Wir haben dann<br />
beide getanzt. Danach brachte sie mich zu<br />
meinem Tisch zurück und umarmte mich.<br />
<strong>Die</strong> Frau war nicht behindert und hatte noch<br />
nie Kontakt mit behinderten Menschen gehabt.<br />
Es hat mich so gefreut, dass sie zu mir<br />
gekommen ist. Das ist für mich Normalität.<br />
So sollte es eigentlich sein. Es ist noch ein<br />
langer Weg, aber ich bin frohen Mutes!<br />
VG:<br />
Und trotzdem sind Sie zufrieden mit dem,<br />
was bisher erreicht worden ist?<br />
Pfeiffer:<br />
Was mich betrifft, ja. Allen anderen möchte<br />
ich Mut machen, für die Menschen eine<br />
Lanze zu brechen, die nicht selbst aktiv<br />
werden können. Jeder hat sein Leben in<br />
der Hand und kann etwas daraus machen,<br />
was ich auch mit meiner Internetseite<br />
deutlich machen möchte. Ich höre immer<br />
wieder, dass ich zuviel mache, aber ich liebe<br />
mein Leben und möchte viel von dem<br />
verwirklichen, was ich noch so vor habe!<br />
Jeder ist herzlich eingeladen mit mir in<br />
Kontakt zu treten – ich freue mich, wenn<br />
ich helfen kann!<br />
www.dirkpfeiffer.de<br />
VG:<br />
Dafür wünsche ich Ihnen viel Erfolg.<br />
Das Interview führte<br />
Carola Wolny-Hubrich