02.11.2013 Aufrufe

Der Untergang - Jostäler Freilichtspiele

Der Untergang - Jostäler Freilichtspiele

Der Untergang - Jostäler Freilichtspiele

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

900 Jahre Titisee<br />

<strong>Der</strong> <strong>Untergang</strong><br />

von Guta<br />

Drama<br />

frei nach den Sagen vom Titisee<br />

von Wulf Schmidt<br />

Ein Freilichtspiel der Chorgemeinschaft<br />

MGV Titisee/Eckbach-Jostal – 1 mit – über 100 Mitwirkenden


Aufführung auf der Freilichtbühne bei der Oehlermühle im Jostal-<br />

Schildwende, Titisee-Neustadt (Anfahrtsskizze siehe Seite 4 und 5)<br />

Aufführungs-Termine 2011:<br />

Beginn der Aufführungen 20:00 Uhr – Einlass ab 18:00 Uhr<br />

Samstag, 23. Juli<br />

Sonntag, 24. Juli<br />

Samstag, 30. Juli<br />

Sonntag, 31. Juli<br />

Samstag, 6. August<br />

Sonntag, 7. August<br />

Samstag, 13. August<br />

Sonntag, 14. August<br />

Eintrittspreise: Jugendliche bis 16 Jahre € 9,–<br />

Erwachsene € 16,–<br />

Vorverkauf: Sie erleichtern uns die Vorbereitungen und sichern sich<br />

selbst einen Platz, wenn Sie die Karten im Vorverkauf erwerben!<br />

Auch wenn Sie Karten im Vorverkauf erworben haben, sollten Sie<br />

bis 19:30 Uhr Ihren Platz eingenommen haben. Platzreservierungen<br />

sind nicht möglich! Die Plätze sind NICHT nummeriert!<br />

Kartenrückgabe/-umtausch: Sollte die Aufführung abgesagt<br />

werden, können Sie Ihre Eintrittskarte innerhalb der darauf folgenden<br />

Woche bei der Tourist-Information, bei der Sie das Ticket erworben<br />

haben, in eine für den von Ihnen gewünschten Ersatztermin<br />

umtauschen oder zurückgeben. Ein Umtausch- oder Rückgaberecht<br />

entsteht nur, wenn eine Spieldauer von 30 Minuten NICHT erreicht<br />

wurde.<br />

Vorverkaufsstellen:<br />

Tickets sind erhältlich bei allen Tourist-Informationen der<br />

Hochschwarzwald Tourismus GmbH<br />

Titisee.......................................... Tel. 07652 / 12 06 - 81 20<br />

Neustadt....................................... Tel. 07652 / 12 06 - 81 90<br />

Breitnau........................................ Tel. 07652 / 12 06 - 83 80<br />

Eisenbach...................................... Tel. 07652 / 12 06 - 83 40<br />

Feldberg....................................... Tel. 07652 / 12 06 - 83 00<br />

Friedenweiler-Rötenbach................. Tel. 07652 / 12 06 - 83 60<br />

Hinterzarten.................................. Tel. 07652 / 12 06 - 82 00<br />

Lenzkirch...................................... Tel. 07652 / 12 06 - 84 01<br />

Saig............................................. Tel. 07652 / 12 06 - 84 20<br />

Kappel......................................... Tel. 07652 / 12 06 - 84 30<br />

Löffingen...................................... Tel. 07652 / 12 06 - 83 50<br />

Schluchsee.................................... Tel. 07652 / 12 06 - 85 00<br />

St. Märgen.................................... Tel. 07652 / 12 06 - 83 90<br />

St. Peter....................................... Tel. 07652 / 12 06 - 83 70<br />

Feriendorf Dittishausen ................... Tel. 07654 / 92 21 22<br />

Vorverkaufskarten sind in den Infostellen in Titisee, Hinterzarten,<br />

Schluchsee und Breitnau (nur Sa) auch am Samstag und Sonntag<br />

jeweils bis 12:00 Uhr erhältlich, danach können Restkarten nach<br />

Verfügbarkeit an der Abendkasse erworben werden.<br />

Gerne nehmen wir auch Ticketbestellungen entgegen unter der<br />

Ticket-Bestell-Hotline ..................... Tel. 07652 / 12 06 - 80 80<br />

oder senden Sie uns eine e-mail an ticket@hochschwarzwald.de<br />

– 2 – – 3 –


Anfahrt zum Aufführungsort<br />

Sie fahren auf der B31 nach Titisee-Neustadt, Ausfahrt Neustadt-<br />

West Richtung Neustadt. An der Helios-Klinik biegen Sie nach Jostal<br />

ein und bleiben für ca. 2 km auf der L128 bis zum Wanderparkplatz<br />

am Abzweig zum ersten Seitental (Schildwende). Hier parken<br />

Sie bitte Ihr Fahrzeug.<br />

<strong>Der</strong> Fußweg zur Öhlermühle beträgt ca. 30 min.<br />

Shuttlebus: ab 18:00 bis 19:30 Uhr fährt ständig ein Bus zum<br />

Veranstaltungsort und nach Beendigung der Veranstaltung wieder<br />

zurück zum Parkplatz.<br />

Bitte beachten Sie, dass vor, während und nach der Veranstaltung<br />

eine Zufahrt zur Oehlermühle NICHT möglich ist. Bitte halten Sie<br />

die Straße für die Shuttlebusse und als Rettungswege frei!<br />

Weitere Informationen:<br />

Informationen zu unserem aktuellen Stück, zum Kartenvorverkauf<br />

oder zu Ihren allgemeinen Fragen erhalten Sie ebenfalls bei der<br />

Ticket-Bestell-Hotline unter Tel. 0 76 52 / 12 06 - 80 80.<br />

Oder besuchen Sie unsere Homepage:<br />

www.jostaeler-freilichtspiele.de<br />

Bei zweifelhaftem Wetter können Sie an den Aufführungstagen ab<br />

17:00 Uhr auf unserer Homepage erfahren, ob die Vorstellung<br />

stattfindet. Wenn Sie keinen Zugang zum Internet haben, können<br />

Sie ebenfalls ab 17:00 Uhr unter Tel. 0 76 51 / 9 36 55 27 eine<br />

Bandansage abhören.<br />

P<br />

ë<br />

Oehlermühle<br />

Ì<br />

ê<br />

– 4 – – 5 –


Die Oehlermühle<br />

in der Schildwende<br />

<br />

Wohn- und Getreidemühle von 1772 im Besitz<br />

von August Fürderer und seiner Familie.<br />

Sie hat ein oberschlägiges Räder-Mahlwerk mit<br />

Steingang und Walzenstuhl, sowie die technische<br />

Einrichtung zur Leinölgewinnung. Im<br />

Wohnteil gibt es eine echte Rauchküche.<br />

Alles ist 1990 bis 1994 funktionsfähig restauriert worden und<br />

kann in den Sommermonaten an Sonn- und Feiertagen unter<br />

sachkundiger Führung von 11 – 17 Uhr besichtigt werden.<br />

Jeweils am Pfingstmontag wird für die Besucher die Hofmühle<br />

in Betrieb gesetzt. Handwerk wie Strohschuhflechten, Schindelmachen<br />

oder auch das Kunsthandwerk der Bauernsfrauen wird<br />

eindrucksvoll demonstriert.<br />

Grußwort des<br />

Bürgermeisters<br />

<strong>Der</strong> <strong>Untergang</strong> von Guta<br />

900 Jahre Titisee<br />

Die <strong>Jostäler</strong> <strong>Freilichtspiele</strong> führen zur 900-Jahr-Feier von<br />

Titisee im Juli und August 2011 das neue Drama „<strong>Der</strong><br />

<strong>Untergang</strong> von Guta“ frei nach den Sagen vom Titisee auf.<br />

Mein ganz besonderer Dank und die große Anerkennung für<br />

das riesige Engagement gilt allen Akteuren – vor allem aber<br />

auch dem Autor Wulf Schmidt, Frau Rosel Kaltenbach und<br />

Frau Barbara Riesle sowie den Herren Manfred Kleiser und<br />

Johann Ketterer.<br />

Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger aus unserer Heimatregion<br />

arbeiten ehrenamtlich mit unübertroffener Begeisterung<br />

für dieses Schauspiel und die bisherigen Erfolge<br />

der <strong>Jostäler</strong> <strong>Freilichtspiele</strong> waren auch in der Vergangenheit<br />

Gruppen, die<br />

sich wochentags<br />

für eine Mühlenführung interessieren, können sich an den Hofbesitzer<br />

August Fürderer wenden. Telefon 0 76 51 - 54 83<br />

Bodenbeläge · PVC · Teppiche · Fertigparkett · Kork · Laminat<br />

· Linoleum · Gummi · Sisal · Aufarbeiten und Neubeziehen<br />

von Polstermöbeln · Neulieferung von Matratzen und Bettrosten<br />

· Gardinen und Zubehör · Maler und Tapezierarbeiten ·<br />

Sonnenschutz · Markisen · Rollos · Jalousien · Insektenschutz<br />

– 6 –<br />

– 7 –


Höhepunkte bei den kulturellen Veranstaltungen im Hochschwarzwald.<br />

Die Darstellung eines Theaterstücks, das in einer sagenund<br />

märchenhaften Welt spielt, die Gestalten und Märchen<br />

rund um den Titisee passen hervorragend zum Jubiläumsjahr<br />

und den 900-Jahr-Feiern. Ein spezielles Wort des<br />

Dankes und der Anerkennung gilt selbstverständlich nicht<br />

nur allen Akteuren und Verantwortlichen sondern speziell<br />

auch der Sängerrunde Titisee und dem MGV Eckbach-Jostal<br />

sowie der Familie August Fürderer, dem Schwarzwaldverein<br />

Titisee sowie allen Anwohnern aus dem Bereich der<br />

Schildwende.<br />

Allen Gästen und Besuchern der <strong>Freilichtspiele</strong> wünscht<br />

die Stadt Titisee-Neustadt wie auch ich persönlich viel<br />

Vergnügen, eine ganz besonders gute Unterhaltung und den<br />

Veranstaltern viel Erfolg.<br />

Armin Hinterseh<br />

Bürgermeister<br />

Die Sage zum Schauspiel<br />

„D ort, wo heute die weite Fläche des Titisees sich hinbreitet,<br />

standen vor langer Zeit ein Kloster und eine mächtige Stadt. Durch<br />

ihren Reichtum übermütig geworden, verloren die Bewohner sogar<br />

die Ehrfurcht vor dem Brote. Sie höhlten die duftenden Brotlaibe<br />

aus, verwendeten die Kruste als Schuhe und fütterten die Gottesgabe<br />

dem Vieh. Die Strafe für diese Freveltat blieb nicht aus. Die<br />

Stadt versank, und ein tiefer See überflutete Häuser, Tore und<br />

Türme.“ (Rieple: Sagen und Schwänke vom Schwarzwald, S. 111)<br />

S o oder ähnlich wird die Sage vom Ursprung des Titisees erzählt.<br />

Was liegt näher, als zum 900 jährigen Jubiläum des Ortes Titisee<br />

an diesen sagenhaften Ursprung zu erinnern, der zeitlich noch<br />

weiter zurückliegt, besser: der mit der Elle historische Zeitrechnung<br />

so wenig zu ermessen ist wie der Titisee mit einem Senkblei.<br />

U nd so will denn auch das Schauspiel „<strong>Der</strong> <strong>Untergang</strong> von<br />

Guta“ nicht eine historische Wirklichkeit rekonstruieren, sondern<br />

die Wahrheit, die in der Sage wie in einem Märchen verborgen ist,<br />

zur Anschauung bringen. Vielleicht wird dabei dem einen oder<br />

anderen Zuschauer auffallen, dass die Wahrheit wahrhaftig zeitlos<br />

gültig ist.<br />

– 8 –<br />

– 9 –


Das Schauspiel zur Sage<br />

M ythische Elementargeister eröffnen den Reigen der märchenhaften<br />

Szenen. Sie beklagen sich über das überhebliche und egoistische<br />

Gebaren der Bürger von Guta, der Stadt am Ufer des Flüsschens<br />

Guta. Dem Treiben der Menschen wollen sie nicht länger<br />

tatenlos zuschauen und setzen ihnen eine letzte Frist. Die folgenden<br />

Szenen zeigen, wie Reichtum und Macht die Bürger von Guta verdorben<br />

haben. Die Kinder spielen mit Lebensmitteln und mitten im<br />

tiefsten Schwarzwald wird ein Markt abgehalten, wo alles, was sich<br />

verwöhnte und unersättliche Begierden vorstellen können, zum<br />

Kauf angeboten wird.<br />

L ediglich die Augen der beiden Liebenden und die des Narren<br />

sind nicht blind und sehen die Ruchlosigkeit und Vermessenheit,<br />

die das Leben in Guta bestimmen. Eigennutz und Profitdenken treiben<br />

der Bürgermeister und seine Räte auf die Spitze, als sie eine<br />

riesige Markt- und Festhalle planen und dabei weder auf die Natur<br />

und ihre Geheimnisse noch auf Tradition und Geschichte Rücksicht<br />

nehmen: Das Düttele-Moor soll zu diesem Zweck trockengelegt<br />

werden und der uralte Eichenwald am Silberberg soll gefällt<br />

werden. Damit überschreiten sie endgültig die Toleranzgrenze der<br />

Elementargeister, die unbarmherzig den <strong>Untergang</strong> der Stadt durch<br />

eine gewaltige Wasserflut verfügen.<br />

I n letzter Minute gelingt es jedoch dem Liebespaar und dem<br />

Narren noch, die Kinder der Stadt zu retten. Ihr abschließender<br />

Blick auf den neu entstandenen See gilt der Vergangenheit ebenso<br />

wie der Zukunft.<br />

<br />

von Wulf Schmidt<br />

<strong>Der</strong> <strong>Untergang</strong> von Guta<br />

Drama frei nach den Sagen vom Titisee<br />

1. Bild: Konvent der Geister<br />

von Wulf Schmidt<br />

2. Bild: Die verwöhnten Kinder<br />

3. Bild: <strong>Der</strong> große Markt – mit vielerlei Volk, einem<br />

Liebespaar, einem Narren und dem Bürgermeister<br />

4. Bild: <strong>Der</strong> Gipfel des Hochmuts<br />

5. Bild: Die Befreiung des Narren<br />

Pause mit der Möglichkeit<br />

für‘s leibliche Wohl zu sorgen!<br />

6. Bild: Die letzte Warnung<br />

7. Bild: Das endgültige Urteil der Geister<br />

und die Bitte des Narren<br />

8. Bild: Die Rettung der Kinder<br />

9. Bild: Die Flutwelle<br />

10. Bild: Blick auf den See<br />

– 10 – – 11 –


Die Sprechrollen<br />

Baumgeist ......................................... Thomas Kleiser<br />

Erdgeist Bernhard Kleiser<br />

Urseehexe Renate Kleiser<br />

Die drei Holzknechte:<br />

Gottfried Eugen Ketterer<br />

Fridolin Bernhard Böhringer<br />

Ludwig Oliver Kienzler<br />

Waldhüter: Martin Bach<br />

Wolfgang Ketterer<br />

Zwei Stadtpolizisten:<br />

Xaver Roland Rombach<br />

Kuno Karl Beha<br />

Marktbüttel Hubert Waldvogel<br />

Zwei Marktbesucher:<br />

Heinrich Stefan Ketterer<br />

Klaus August Fürderer<br />

Peter Peter Löffler<br />

Rosa (Tochter des Bürgermeisters) Jana Kleiser<br />

Bürgermeister List Lothar Hofmeier<br />

Narr Hans-Jörg Löffler<br />

Die Stadträte:<br />

Hinterheber Eugen Zähringer<br />

Winterhalder Armin Lickert<br />

Müller Jürgen Schuler<br />

Ketterer Johann Ketterer<br />

Simon Waldvogel<br />

(Respizient für das Bauwesen) Stefan Löffler<br />

Drei schwarze Gestalten: Ralph Ketterer<br />

Thomas Rombach<br />

Klaus Tritschler<br />

Waldwiibli Josefa (Seppe) Rosel Kaltenbach<br />

Zwei Mädchen Marina Bach<br />

Helen Böhringer<br />

Seegeist Konrad Faller<br />

Hinter den Kulissen<br />

Regie Barbara Rießle<br />

Souffleuse Monika Ketterer<br />

Maske Marika Reith<br />

und Martina Schuler<br />

Beleuchtung und Ton Meinrad Profazi<br />

Bauten und Edelbert Schuler<br />

Bühnengestaltung Richard Kleiser<br />

und Karl Fechti<br />

Näharbeiten Luzia Ketterer, Irmgard Faller<br />

und Christa Löffler<br />

Kasse Reinhard Faller<br />

Bewirtung Meinrad Tritschler<br />

Spielleitung Barbara Rießle, Rosel Kaltenbach,<br />

Monika Ketterer, Manfred Kleiser<br />

und Johann Ketterer<br />

und zahlreiche weitere Darsteller in den Rollen von:<br />

Marktbeschickern, Bürgern von Guta, Kindern, Marktbesuchern,<br />

Stadträten, Kerkerwächtern und vielen anderen.<br />

– 12 – – 13 – – 14 –


Im August 1969, anlässlich des 50-jährigen Vereinsjubiläums<br />

der Sängerrunde Titisee verbanden<br />

sich der MGV Jostal-Eckbach und der MGV Sängerrunde<br />

Titisee zum festlichen Singen. Dies war die<br />

Geburtsstunde der Chorgemeinschaft, innerhalb welcher<br />

beide Vereine ihre Eigenständigkeit behielten.<br />

E inmal wöchentlich um 20 Uhr treffen sich die<br />

rund 40 Sänger unter der musikalischen Leitung<br />

von Stephan Rauber im Probelokal des Schulhauses<br />

Jostal zum Singen. Anschließend werden die trockenen<br />

Kehlen in gemütlicher Runde gekühlt.<br />

Die Sänger von links nach rechts. 3. Reihe: Manfred Kleiser, Thomas Kleiser, Eugen Tritschler, Wolfgang Ketterer, Meinrad<br />

Profazi, Christoph Schmider, Karl Beha, Christian Heim, Richard Kleiser, Hartmut Schweizer. 2. Reihe: Stephan Rauber (Chorleiter),<br />

Gerhard Malcha, Stefan Kreuz, Meinrad Tritschler, Bernhard Kleiser, Albert Willmann, Gerhard Schweizer, Reinhard<br />

Faller, Johann Ketterer, Armin Lickert, Armin Schweizer, Peter Duttlinger, August Fürderer, Bernhard Böhringer, Hans Wickenburg,<br />

Eugen Ketterer. 1. Reihe: Franz Kleiser, Meinrad Kleiser, Eduard König, Alois Willmann, Wolfgang Flach, Anton<br />

Willmann, Fritz Penno, Helmut Knörzer, Manfred Rees, Fritz Hermann, Franz Kern. Es fehlten: Helmut Lüber, Dominik Müller,<br />

Joshoa Petelka, Alfred Rombach, Edelbert Schuler, Fabian Tritschler, Klaus Walter, Eugen Zähringer.<br />

A m 21. November 1920<br />

gründeten 20 Männer den<br />

Gesangverein zum Zweck<br />

der Pflege des deutschen<br />

Liedes, des Chorgesangs, des<br />

Theaterspiels und der geselligen<br />

Unterhaltung. Von politischen und religiösen Erörterungen<br />

hält sich der Verein frei. Die Vereinstätigkeit ruhte infolge des<br />

2. Weltkrieges, aus dem 12 Sangesbrüder nicht mehr heimkehrten.<br />

Die jährlichen Höhepunkte waren die Weihnachtsfeiern<br />

mit Gesang und Theaterspiel. Die Geselligkeit wurde durch die<br />

Chilbiveranstaltungen, Ausflüge und dem jährlichen Honigessen<br />

gepflegt. Das 60-jährige Jubiläum 1981 wurde als 2. <strong>Jostäler</strong><br />

Fest beim Griesbachhof in einem großen Festzelt gefeiert.<br />

D ie Geburtsstunde der Sängerrunde<br />

fällt in den Monat Januar<br />

1919, jedoch wurde sie erst im November<br />

1928 in einen Verein umgebildet.<br />

<strong>Der</strong> 1945 auf Anordnung<br />

der Militärregierung aufgelöste Verein<br />

konnte bereits am 30. November<br />

1946 wieder gegründet werden. Anlässlich des 50-jährigen<br />

Vereinsjubiläums im August 1969 verbanden sich beide<br />

Vereine auf gesanglicher Ebene, während beide Vereine ihre<br />

Eigenständigkeit behielten. Seither werden alle Aktivitäten, ob<br />

Proben oder Konzerte gemeinsam durchgeführt. 1995 feierten<br />

die Sängerrunde Titisee und der MGV Eckbach-Jostal ihr<br />

75-jähriges Bestehen und zugleich 25 Jahre Chorgemeinschaft.<br />

Jahreshöhepunkte sind nach wie vor die Jahreskonzerte, Ausflüge<br />

und Kameradschaftsabende.<br />

– 15 – – 16 – – 17 11 –


Holz vom Rohstoff ...<br />

... zum Ausbau<br />

– 18 – – 19 –


onik der<br />

N ach vielen kleineren<br />

und größeren Aufführungen<br />

von bekann ten Stücken<br />

bis hin zu Mund art spielen aus dem hiesigen Raum, fällte man die<br />

Entscheidung, neue Wege zu gehen. Im Jahre 1985 wurde die<br />

Idee zum ersten Freilichtspiel im Hochschwarzwald geboren.<br />

Albert Beha (Regisseur), Alfred Rombach und Karl Zähringer<br />

bildeten das erste Organisationsteam.<br />

M an setzte sich ein ehrgeiziges Ziel: Es sollten nur Stücke<br />

mit historischen Hintergrund aus dem Hochschwarzwald und<br />

der näheren Umge bung ge spielt werden. Mit dem Autor<br />

Albert Faller fand man einen talentierten Schreiber und<br />

sogleich das erste geeignetes Theater stück.<br />

N achdem man beim Griesbachhof in der Schildwende<br />

eine ideale Spielstätte gefunden hatte und eine größere Spielerund<br />

Helferschar bereit war, das Risiko einzugehen, konnte man<br />

im Juli 1987 erstmals mit dem Stück „<strong>Der</strong> Königenhof“<br />

Premiere vor begeistertem Publikum feiern.<br />

Die vier Aufführungen waren vollends ausverkauft und so<br />

wurde das Stück wegen der zahlreichen Nachfragen bereits im<br />

folgenden Jahr vor vergrößerter Tribüne erneut aufgeführt.<br />

Auch diesmal waren alle Vorstellungen bis auf den letzten Platz<br />

ausgebucht.<br />

Seither wurden folgende Stücke gespielt:<br />

<strong>Der</strong> Königenhof 1987 / 88<br />

19. Jahrhundert;<br />

Spannungen zwischen<br />

den Dorfbewohnern,<br />

Originalen aus dem<br />

Hexenloch, Freischärlern und Lawinen<br />

<strong>Der</strong> Pesthof 1990<br />

Dreißigjähriger Krieg,<br />

Pest, Inquisition und<br />

Liebe<br />

– 20 – – 21 –


<strong>Der</strong> hohle Graben 1993<br />

1637; der Streit zwischen<br />

den Bauern und österreichischen<br />

Soldaten über eine<br />

Wegverbindung<br />

Fanny 2002<br />

Ein Portait der<br />

„Feldbergmutter“<br />

<strong>Der</strong> Bildhauer von Fallengrund 1996<br />

<strong>Der</strong> Bildhauer vom Fallengrund<br />

auf der Suche nach<br />

der Idealgestalt zum Beginn<br />

des 18. Jahrhunderts<br />

Irmingard von der Schildwende –<br />

eine Frau wehrt sich 2007<br />

Szenische Bilder zum<br />

ersten Neustädter<br />

Gerichtsprozess anno<br />

1316<br />

<strong>Der</strong> Königenhof 1999<br />

19. Jahrhundert; Spannungen<br />

zwischen den Dorfbewohnern,<br />

Originalen aus<br />

dem Hexenloch, Freischärlern<br />

und Lawinen<br />

– 22 – – 23 –


gab es wirklich<br />

von Detlef Herbner<br />

D ie Fakten sind schnell erzählt: 1316 vermachte die<br />

Adelige Elisabeth von Blumenegg dem Johanniterorden in<br />

Lenzkirch ein Haus, das der Orden nutzen konnte. Zu dessen<br />

Versorgung wurden in der Stiftungsurkunde zwei landwirtschaftliche<br />

Anwesen mit einem Brunnen an der Gutach<br />

erwähnt. Auch den Vornamen eines der Bauern kennen wir.<br />

Er hieß Berthold. Da zu dieser Zeit auf dem Land noch keine<br />

Nachnamen geführt wurden, nannte er sich in der Urkunde<br />

„Berthold von Guta“.<br />

„G uta“, oder nach heutigem Sprachgebrauch „Gutach“<br />

am gleichnamigen Flüsschen Gutach / Wutach hieß auch der<br />

Name der Siedlung.<br />

1365 wurde Gutach in einer Grenzbeschreibung wieder<br />

erwähnt. Nochmals schließlich bei der Erhebung einer<br />

Sondersteuer für die Türkenkriege auf dem Balkan im Jahre<br />

1543.<br />

H ier finden wir auch den Hinweis wo der Weiler „Guta“ lag.<br />

Einer der Steuerpflichtigen war Philipp (Lyps) Fürderer. Er<br />

war der erste namentlich bekannte Hofbauer des Hermeshofes<br />

am Titisee. Seine Nachfahren leben dort noch heute.<br />

N eben Philipp Fürderer heißt es noch von Stephan Bannwart,<br />

Melchier Pfrengle und Hans Spiegelhald, dass Sie „in<br />

der Gueten“, also in Guta(ch) lebten.<br />

M it diesem Steuereintrag von 1543 wurde „Guta“<br />

zum letzten Mal erwähnt. Doch im Gegensatz zu anderen<br />

Ortschaften, besonders auf der großen Gemarkung des im<br />

Stück erwähnten Städtchens Bräunlingen, ist die Siedlung<br />

Guta nicht aufgegeben worden. Sie ist lediglich auf der Gemarkung<br />

Altenweg unter der Bezeichnung Seehöfe in der<br />

Gemeinde Viertäler (Altenweg, Jostal, Schildwende, Spriegelsbach)<br />

aufgegangen.<br />

N eben dem westlich gelegenen Bärenhof, und dem früher<br />

auf Gemarkung Saig liegenden Seehof, sind die zu „Guta“<br />

zählenden Hermeshof und der benachbarte Rieslehof, im<br />

19. Jahrhundert dann die Keimzellen des neu entstandenen<br />

Ortes „Titisee“ geworden.<br />

– 24 – – 25 –


N eben dieser jüngeren Geschichte knüpft der Autor Wulf<br />

Schmidt mit seinem Drama vom „<strong>Untergang</strong> von Guta“<br />

aber noch an einen anderen historischen Kern in der Sage<br />

von der Entstehung des Titisee an.<br />

W ie einst Sodom und Gomorrha im Buch der Genesis<br />

(19,1 – 29) in der Bibel im Toten Meer versinken, so<br />

versinkt „Guta“ in den Fluten des vor rund 10.000 Jahren<br />

entstandenen Gletschersees, dem Titisee.<br />

D ie Sage bemächtigt sich bei uns dem Verschwinden<br />

eines geheimnisvollen Ortes, von dem nur zwei aufwendig<br />

gearbeitete Tuffsteinsarkophage zeugen.<br />

1840 fand der Hermeshofbauer beim Pflügen diese<br />

Grabmale. <strong>Der</strong>en Beschaffenheit, einer jüngsten Expertise<br />

von 2010 zufolge, auf eine Bestattung zwischen 700 und<br />

900 n. Chr. schließen lassen. Nur, wo war das Gebäude in<br />

dem die Menschen lebten? Auch kein Schriftstück erwähnt<br />

den Ort.<br />

E rst vor 900 Jahren – am 4. September 1111 – wurde<br />

der Titisee erstmals urkundlich erwähnt. Kaiser Heinrich der<br />

V. bestätigt in Mainz dem Kloster Allerheiligen in Schaffhausen<br />

die Schenkung von Bertha und Bernhard aus Saig.<br />

Die beiden schenkten dem Kloster ein Gut zu dem ein Teil<br />

des Titisees gehörte.<br />

D ie historischen Figuren von Bertha und Bernhard werden<br />

in der Fiktion des Dramas zu Rosa und Peter. 900 Jahre<br />

Titisee zum Neuanfang nach einer Zeit der Schriftlosigkeit<br />

vor dem 4. September 1111.<br />

Zusammengefasst aus: Baumann, Franz Ludwig, Abgegangene und Umbenannte<br />

Orte der badischen Bar und der Herrschaft Hewen, in Schriften Baar Nr. 3 Jg.<br />

1880 S. 50-66; Nr. 5 Jg. 1885 S. 137-140. Baumann, Franz Ludwig, Meyer<br />

v. Knonau, G., Kiem, P. Martin, Hg., Die ältesten Urkunden von Allerheiligen in<br />

Schaffhausen, Rheinau und Muri. Quellen zur Schweizer Geschichte, hg. Von der<br />

Allgemeinen geschichtsforschenden Gesellschaft der Schweiz, Bd. 3, Basel 1883,<br />

Nr. 49. Haasis-Berner, Andreas, Das Rätsel vom Titisee – ein Beitrag zur frühmittelalterlichen<br />

Besiedlung des Hochschwarzwaldes in: Archäologische Nachrichten<br />

aus Baden, Nr. 80/81 Jg. 2010 S. 45-61. Heitzmann, Helmut, Höfechronik Titisee<br />

Viertäler, Freiburg 1996. Hofmeyer, Karl, <strong>Der</strong> abgegangene Ort „Gutach“<br />

bei Neustadt, in: Heimatblätter, Beilage zum Echo vom Hochfirst Nr. 23, Mai<br />

1924, S. 90. Schmider, Hans, Titisee-Chronik, Titisee-Neustadt 2004.<br />

Abbildungen:<br />

Titelseite: Die Sage vom Titisee, interpretiert von Maler<br />

Paul Tscholl, in der städtischen Hirschbühlschule<br />

Antje Walter, Titisee: Grafische Gestaltung, Fotografie,<br />

Satz und Layout<br />

Druckerei Berenbold, Neustadt: Druck<br />

– 26 – – 27 –

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!