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Der Untergang - Jostäler Freilichtspiele

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gab es wirklich<br />

von Detlef Herbner<br />

D ie Fakten sind schnell erzählt: 1316 vermachte die<br />

Adelige Elisabeth von Blumenegg dem Johanniterorden in<br />

Lenzkirch ein Haus, das der Orden nutzen konnte. Zu dessen<br />

Versorgung wurden in der Stiftungsurkunde zwei landwirtschaftliche<br />

Anwesen mit einem Brunnen an der Gutach<br />

erwähnt. Auch den Vornamen eines der Bauern kennen wir.<br />

Er hieß Berthold. Da zu dieser Zeit auf dem Land noch keine<br />

Nachnamen geführt wurden, nannte er sich in der Urkunde<br />

„Berthold von Guta“.<br />

„G uta“, oder nach heutigem Sprachgebrauch „Gutach“<br />

am gleichnamigen Flüsschen Gutach / Wutach hieß auch der<br />

Name der Siedlung.<br />

1365 wurde Gutach in einer Grenzbeschreibung wieder<br />

erwähnt. Nochmals schließlich bei der Erhebung einer<br />

Sondersteuer für die Türkenkriege auf dem Balkan im Jahre<br />

1543.<br />

H ier finden wir auch den Hinweis wo der Weiler „Guta“ lag.<br />

Einer der Steuerpflichtigen war Philipp (Lyps) Fürderer. Er<br />

war der erste namentlich bekannte Hofbauer des Hermeshofes<br />

am Titisee. Seine Nachfahren leben dort noch heute.<br />

N eben Philipp Fürderer heißt es noch von Stephan Bannwart,<br />

Melchier Pfrengle und Hans Spiegelhald, dass Sie „in<br />

der Gueten“, also in Guta(ch) lebten.<br />

M it diesem Steuereintrag von 1543 wurde „Guta“<br />

zum letzten Mal erwähnt. Doch im Gegensatz zu anderen<br />

Ortschaften, besonders auf der großen Gemarkung des im<br />

Stück erwähnten Städtchens Bräunlingen, ist die Siedlung<br />

Guta nicht aufgegeben worden. Sie ist lediglich auf der Gemarkung<br />

Altenweg unter der Bezeichnung Seehöfe in der<br />

Gemeinde Viertäler (Altenweg, Jostal, Schildwende, Spriegelsbach)<br />

aufgegangen.<br />

N eben dem westlich gelegenen Bärenhof, und dem früher<br />

auf Gemarkung Saig liegenden Seehof, sind die zu „Guta“<br />

zählenden Hermeshof und der benachbarte Rieslehof, im<br />

19. Jahrhundert dann die Keimzellen des neu entstandenen<br />

Ortes „Titisee“ geworden.<br />

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