Der Untergang - Jostäler Freilichtspiele
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N eben dieser jüngeren Geschichte knüpft der Autor Wulf<br />
Schmidt mit seinem Drama vom „<strong>Untergang</strong> von Guta“<br />
aber noch an einen anderen historischen Kern in der Sage<br />
von der Entstehung des Titisee an.<br />
W ie einst Sodom und Gomorrha im Buch der Genesis<br />
(19,1 – 29) in der Bibel im Toten Meer versinken, so<br />
versinkt „Guta“ in den Fluten des vor rund 10.000 Jahren<br />
entstandenen Gletschersees, dem Titisee.<br />
D ie Sage bemächtigt sich bei uns dem Verschwinden<br />
eines geheimnisvollen Ortes, von dem nur zwei aufwendig<br />
gearbeitete Tuffsteinsarkophage zeugen.<br />
1840 fand der Hermeshofbauer beim Pflügen diese<br />
Grabmale. <strong>Der</strong>en Beschaffenheit, einer jüngsten Expertise<br />
von 2010 zufolge, auf eine Bestattung zwischen 700 und<br />
900 n. Chr. schließen lassen. Nur, wo war das Gebäude in<br />
dem die Menschen lebten? Auch kein Schriftstück erwähnt<br />
den Ort.<br />
E rst vor 900 Jahren – am 4. September 1111 – wurde<br />
der Titisee erstmals urkundlich erwähnt. Kaiser Heinrich der<br />
V. bestätigt in Mainz dem Kloster Allerheiligen in Schaffhausen<br />
die Schenkung von Bertha und Bernhard aus Saig.<br />
Die beiden schenkten dem Kloster ein Gut zu dem ein Teil<br />
des Titisees gehörte.<br />
D ie historischen Figuren von Bertha und Bernhard werden<br />
in der Fiktion des Dramas zu Rosa und Peter. 900 Jahre<br />
Titisee zum Neuanfang nach einer Zeit der Schriftlosigkeit<br />
vor dem 4. September 1111.<br />
Zusammengefasst aus: Baumann, Franz Ludwig, Abgegangene und Umbenannte<br />
Orte der badischen Bar und der Herrschaft Hewen, in Schriften Baar Nr. 3 Jg.<br />
1880 S. 50-66; Nr. 5 Jg. 1885 S. 137-140. Baumann, Franz Ludwig, Meyer<br />
v. Knonau, G., Kiem, P. Martin, Hg., Die ältesten Urkunden von Allerheiligen in<br />
Schaffhausen, Rheinau und Muri. Quellen zur Schweizer Geschichte, hg. Von der<br />
Allgemeinen geschichtsforschenden Gesellschaft der Schweiz, Bd. 3, Basel 1883,<br />
Nr. 49. Haasis-Berner, Andreas, Das Rätsel vom Titisee – ein Beitrag zur frühmittelalterlichen<br />
Besiedlung des Hochschwarzwaldes in: Archäologische Nachrichten<br />
aus Baden, Nr. 80/81 Jg. 2010 S. 45-61. Heitzmann, Helmut, Höfechronik Titisee<br />
Viertäler, Freiburg 1996. Hofmeyer, Karl, <strong>Der</strong> abgegangene Ort „Gutach“<br />
bei Neustadt, in: Heimatblätter, Beilage zum Echo vom Hochfirst Nr. 23, Mai<br />
1924, S. 90. Schmider, Hans, Titisee-Chronik, Titisee-Neustadt 2004.<br />
Abbildungen:<br />
Titelseite: Die Sage vom Titisee, interpretiert von Maler<br />
Paul Tscholl, in der städtischen Hirschbühlschule<br />
Antje Walter, Titisee: Grafische Gestaltung, Fotografie,<br />
Satz und Layout<br />
Druckerei Berenbold, Neustadt: Druck<br />
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