beihilfen 2011 - Oberösterreichischer Landesfeuerwehrverband
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Europäische Zusammenarbeit im Katastrophenschutz<br />
Der Mechanismus der Europäischen Gemeinschaft für den<br />
Zivil- und Katastrophenschutz<br />
Bevölkerungswachstum, ökonomische und technologische Entwicklungen sowie<br />
ökologische Veränderungen führten im letzten Jahrhundert zu einem dramatischen<br />
Anstieg an Umwelt-, Natur- und Technologiekatastrophen. Nationale Ressourcen reichen<br />
mitunter nicht mehr aus, um diese Katastrophen wirksam zu bekämpfen, eine<br />
verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist daher geboten.<br />
Seit den 1980er Jahren sind deshalb internationale Organisationen, insbesondere<br />
die Vereinten Nationen (VN), die NATO-Partnerschaft für den Frieden und die EU,<br />
bestrebt, Konzepte zur Verbesserung der internationalen Hilfe in Katastrophenfällen<br />
zu entwickeln.<br />
Im Oktober 2001 beschlossen die Innenminister der EU das „Gemeinschaftsverfahren<br />
zur Förderung einer verstärkten Zusammenarbeit bei Katastrophenschutzeinsätzen“,<br />
welches auch als „Mechanismus“ bezeichnet wird. Im Jahr 2007 wurde<br />
dieser Mechanismus weiter verbessert und als „Gemeinschaftsverfahren für den<br />
Katastrophenschutz (Neufassung)“ neu gefasst. Das Ziel dieses Mechanismus, an<br />
dem die 27 Mitgliedstaaten der EU und die 3 EWR-Staaten Norwegen, Island und<br />
Lichtenstein teilnehmen, liegt in der besseren Koordinierung der gemeinschaftlichen<br />
Hilfsmaßnahmen bei Natur- und von Menschen verursachten Katastrophen. Das Gemeinschaftsverfahren<br />
kann auf Ersuchen des betroffenen Staates auch bei Katastrophenschutzeinsätzen<br />
außerhalb der EU Anwendung finden.<br />
Dem Prinzip der europäischen Solidarität folgend, soll der Mechanismus immer dann<br />
aktiviert werden, wenn nationale Hilfsmaßnahmen eines Staates nicht ausreichen,<br />
um bei schweren Notfällen angemessen reagieren zu können. Im Anlassfall wird<br />
den Behörden im Katastrophengebiet die Möglichkeit gegeben, rasch auf ein weit<br />
gespanntes Netz von Katastrophenschutzexperten und Einsatzteams (sogenannte<br />
Module) der Gemeinschaft zurückgreifen zu können. Damit wird sichergestellt, dass<br />
zusätzliche Ressourcen der EU so schnell wie möglich in die betroffenen Gebiete<br />
gebracht werden können. Weiters wird durch dieses Gemeinschaftsverfahren der<br />
Erfahrungsaustausch auf europäischer Ebene gefördert.<br />
Zu den grundlegenden Zielen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zählen<br />
die Verbesserung der Frühwarnung vor Katastrophen, die Einrichtung nationaler<br />
Kontaktstellen, die Evidenthaltung von Ressourcen für grenzüberschreitende Einsätze,<br />
gemeinsame Ausbildungs- und Übungsvorhaben sowie die Zusammenarbeit auf<br />
dem Gebiet der Prävention.<br />
Das BM.I ist die österreichische Drehscheibe für das EU-Gemeinschaftsverfahren<br />
und die nationale Koordinationsstelle im Falle von Einsätzen und Übungen.<br />
Derzeit sind im Mechanismus folgende 18 Module aktiviert:<br />
• Hochleistungspumpen<br />
• Wasseraufbereitung<br />
• Suche und Rettung in Städten unter mittelschweren Bedingungen<br />
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