Titelbild: von Manuela p. Frost - Terracom
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Helle Wolken über dem Äquator des Saturnmonds Titan im Oktober 2010 |<br />
Copyright: NASA/JPL/SSI<br />
Die beste Erklärung für die dunklen Flächen<br />
liegt für die NASA-Wissenschaftler um<br />
Elizabeth Turtle vom "Applied Physics Lab"<br />
an der "Johns Hopkins University" darin,<br />
dass die Oberfläche hier selbst nach den<br />
Regenfällen noch immer feucht geblieben<br />
ist. Später, im Erdenfrühjahr 2011, zeigten<br />
sich die Flächen dann wieder in einem<br />
helleren und damit trockenen Farbton (s. f.<br />
Abb. E).<br />
Ihre Entdeckung haben die Forscher aktuell<br />
im Fachjournal "Science" veröffentlicht.<br />
"Es ist faszinierend zu beobachten, wie sehr<br />
Regenfälle und jahreszeitliche<br />
Veränderungen der Wettermuster auf einem<br />
derart entfernten Eismond jenen auf der<br />
Erde gleichen", kommentiert Turtle die<br />
Beobachtungen. "Unsere Beobachtungen<br />
helfen uns dabei, zu verstehen, wie Titan<br />
als System funktioniert und wie ähnlich<br />
diese Prozesse jenen auf der Erde sind."<br />
Während ein Saturnjahr nahezu 30<br />
Erdenjahren entspricht, kam es im<br />
Saturnsystem im August 2009 zur Tag-und<br />
Nachtgleiche (Äquinoktium), als die Sonne<br />
direkt über dem Saturnäquator stand.<br />
Anhand früherer Beobachtungen hatten die<br />
NASA-Forscher korrekt vorhergesagt, dass<br />
das Muster der atmosphärischen Zirkulation<br />
auf Titan sich mit der Sonneneinstrahlung<br />
verändern werde.<br />
Tatsächlich konnten Cassini-Messungen<br />
belegen, dass sich die Oberfläche des<br />
Mondes schneller durch die<br />
Sonneneinwirkung aufwärmt als die dichte<br />
Atmosphäre, wodurch eine atmosphärische<br />
Zirkulation entsteht, die Wolken über der<br />
Äquatorregion erzeugt.<br />
Bislang gibt es jedoch noch keine Beweise<br />
dafür, dass - wie in den Polarregionen des<br />
Saturnmondes - flüssige Kohlenwasserstoffe<br />
auch in Äquatornähe die Titanoberfläche<br />
Formen und durch Flüsse in Seen münden.<br />
Hier dominieren ausgedehnte<br />
Dünenlandschaften und deuten so auf ein<br />
deutlich arides, also trockenes Klima in<br />
diesen Breitengraden hin.<br />
Ob jedoch trockene Kanalstrukturen auch<br />
hier <strong>von</strong> fließenden Kohlenwasserstoffen<br />
geformt wurden, war bislang noch unklar.<br />
Auf den Aufnahmen, wie sie die Sonde nach<br />
Stürmen Ende September 2010 machen<br />
konnte, stellten die Forscher nun<br />
Oberflächenveränderungen fest, die sich<br />
durch eine deutliche Abdunklung der Region<br />
auszeichnet.<br />
Ein Abgleich der Bilder mit weiteren<br />
Messungen der Sonde bestätigt, dass dieses<br />
Phänomen aller Wahrscheinlichkeit auf<br />
durch Methanregen verursachte<br />
Feuchtigkeit der Oberfläche zurückgeführt<br />
werden kann.<br />
Weitere Beobachtungen der Vorgänge auf<br />
Titan sollen nun weitere Erkenntnisse über<br />
das dortige Klimasystem erlauben.<br />
Quelle: www.grenzwissenschaft-aktuell.de<br />
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