Titelbild: von Manuela p. Frost - Terracom
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Story: Der Letzte seiner Art <strong>von</strong> Carola Kickers<br />
Auch über fünf Jahrzehnte nach der großen<br />
Katastrophe drang kein Sonnenstrahl durch<br />
die grauen Wolken.<br />
Die Luft war abgekühlt und immer noch lag<br />
eine zentimenterdicke, radioaktive<br />
Staubschicht auf dem Boden.<br />
Der ganze Planet schien in ein Leichentuch<br />
aus wabernden Nebeln gehüllt, die sich<br />
wenige Zentimeter über dem Boden<br />
gebildet hatten und unablässig in Bewegung<br />
schienen. Grenzenlose Stille.<br />
Nur der Wind machte ein seltsames,<br />
pfeifendes Geräusch, wenn er durch die<br />
steinernen Ruinen der verlassenen Habitate<br />
strich.<br />
Gelegentlich war ein fernes Grollen zu<br />
hören, das entweder <strong>von</strong> einem der<br />
trockenen Gewitter stammte oder den<br />
erneuten Vulkanausbruch irgendwo auf den<br />
zerrissenen Kontinenten ankündigte.<br />
Dies war kein Planet mehr, auf dem es<br />
Leben zu geben schien.<br />
Der Chef des Forscherteams, das heute auf<br />
diesem Himmelskörper gelandet war, hatte<br />
beschlossen, die Begräbnisstätte, die sie<br />
aus der Luft geortet hatten, näher zu<br />
erforschen.<br />
Die früheren Bewohner schienen ihre Toten<br />
an bestimmten Plätzen zu sammeln und zu<br />
begraben.<br />
Dazu benutzten sie seltsame Symbole, die<br />
überall verstreut herumlagen.<br />
Zeugnisse einer längst vergessenen Kultur.<br />
In Schutzanzügen machte sich die<br />
sechsköpfige Mannschaft ans Werk.<br />
Ein nahezu unzerstörtes, mit dicken Mauern<br />
geschütztes Grabhaus wurde geöffnet.<br />
Daneben lag eine zerschmetterte,<br />
geflügelte Statue.<br />
Eine schwere Metalltüre wehrte den<br />
Eindringlingen, die ihre hoch entwickelte<br />
Lasertechnik zum Öffnen derselben<br />
einsetzen mussten.<br />
Wie ein Buttermesser schnitten die<br />
leuchtenden Strahlen durch die kupfernen<br />
Platten.<br />
Das Innere des Grabes war zwar frei <strong>von</strong><br />
Staub und wies deutlich weniger<br />
Radioaktivität auf, doch bis auf einen<br />
schweren, steinernen Sarkophag und<br />
einigen Spinnweben war es leer.<br />
Mit vereinten Kräften wurde der<br />
Sargbehälter ins Freie geschaffen. Man<br />
wollte diesen an Bord des Raumschiffes,<br />
das im Orbit auf die Rückkehr der Forscher<br />
wartete, näher untersuchen.<br />
Dort angekommen waren alle froh, wieder<br />
frei atmen zu können.<br />
Beim Öffnen des Sarkophages fanden sie<br />
die Leiche eines großen Humanoiden fast<br />
unversehrt und unverwest vor, was<br />
angesichts des Zustandes seines Planeten<br />
verwunderlich war.<br />
Es wurde beschlossen, diesen Körper<br />
eingehend zu untersuchen, um Aufschluss<br />
über die früheren Bewohner zu erlangen.<br />
***<br />
Das grelle Licht drang durch seine<br />
geschlossenen Augen.<br />
Aber es war kein Sonnenlicht.<br />
Er spürte Gedanken in einer Sprache, die er<br />
zunächst nicht verstand.<br />
Erst ganz langsam wurde das<br />
Stimmengewirr deutlicher.<br />
Etwas verwirrte ihn dennoch.<br />
Er öffnete die Augen und bemerkte die<br />
Fremden, die zu beiden Seiten um ihn<br />
herum standen.<br />
Sie waren etwa so groß wie zwölfjährige<br />
Kinder.<br />
Ihre Haut schimmerte wie Aluminium und<br />
die mandelförmigen, riesigen Augen<br />
besaßen keine Augäpfel.<br />
Sie waren einfach nur schwarz.<br />
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1998-2010 Perry Rhodan Online Club e. V.