Umgang mit MRSA in der ambulanten Pflege. LIGA ... - LZG.NRW
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<strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>MRSA</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Pflege</strong><br />
Grundsätze beim <strong>Umgang</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>MRSA</strong><br />
Für gesunde Kontaktpersonen (<strong>Pflege</strong>personal und<br />
Angehörige) ist das Risiko e<strong>in</strong>er <strong>MRSA</strong>-Infektion sehr<br />
ger<strong>in</strong>g. Normaler Kontakt von Besuchern und Angehörigen<br />
zu <strong>MRSA</strong>-Patienten, wie z. B. Händeschütteln<br />
o<strong>der</strong> Umarmen, ist ohne Probleme möglich. Nach dem<br />
Besuch sollten die Hände gewaschen werden. In <strong>der</strong><br />
häuslichen Geme<strong>in</strong>schaft <strong>mit</strong> <strong>MRSA</strong>-Trägern s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e<br />
beson<strong>der</strong>en Vorkehrungen nötig. E<strong>in</strong>e gute persönliche<br />
Hygiene und sorgfältiges Händewaschen s<strong>in</strong>d als Vorsichtsmaßnahme<br />
ausreichend.<br />
Für die <strong>Pflege</strong> von <strong>MRSA</strong>-positiven Patienten im<br />
häuslichen Bereich s<strong>in</strong>d die Empfehlungen „Infektionsprävention<br />
<strong>in</strong> Heimen“ <strong>der</strong> Kommission für Krankenhaushygiene<br />
und Infektionsprävention am Robert<br />
Koch-Institut als Orientierung zugrundezulegen<br />
(www.rki.de, s. auch www.liga.nrw.de). Das Personal<br />
<strong>der</strong> <strong>ambulanten</strong> <strong>Pflege</strong>dienste muss sicherstellen,<br />
dass <strong>MRSA</strong> nicht von e<strong>in</strong>em Patienten zum nächsten<br />
übertragen wird.<br />
Es hat sich bewährt, die beim <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>MRSA</strong>-Patienten<br />
zu beachtenden Maßnahmen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>MRSA</strong>-<br />
Hygieneplan zusammenzufassen.<br />
Mitarbeiter und behandelnde Ärzte müssen über den<br />
<strong>MRSA</strong>-Status des <strong>Pflege</strong>bedürftigen <strong>in</strong>formiert se<strong>in</strong> (z.<br />
B. Verwendung des Übergabebogens www.mrsa-net.<br />
org).<br />
Welche Patienten haben e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Risiko für<br />
<strong>MRSA</strong>?<br />
Risikofaktoren für die Besiedlung <strong>mit</strong> <strong>MRSA</strong> s<strong>in</strong>d:<br />
• Positive <strong>MRSA</strong>-Anamnese, d. h. e<strong>in</strong>mal <strong>MRSA</strong>-Träger<br />
gewesen zu se<strong>in</strong>.<br />
• Vorbehandlung im Krankenhaus (> 3 Tage) <strong>in</strong> den<br />
letzten 12 Monaten.<br />
• Aufenthalt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Pflege</strong>-/Altenheim bzw. chronische<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftigkeit.<br />
• Antibiotikagabe <strong>in</strong> den letzten 6 Monaten.<br />
• liegende Katheter (z. B. Harnwegkatheter,<br />
PEG-Sonden).<br />
• chron. Wunde, Weichteil<strong>in</strong>fektionen, Brand-verletzungen.<br />
• Dialyse.<br />
Was ist bei <strong>der</strong> Händehygiene zu beachten?<br />
Die hygienische Händedes<strong>in</strong>fektion ist die wichtigste<br />
Maßnahme zur Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>MRSA</strong>-Übertragung.<br />
WANN?<br />
WOMIT?<br />
WIE?<br />
Vor und nach je<strong>der</strong> <strong>mit</strong><br />
Körperkontakt verbundenen Tätigkeit<br />
am Patienten, auch wenn E<strong>in</strong>malhandschuhe<br />
getragen werden.<br />
Mit e<strong>in</strong>em alkoholischen Händedes<strong>in</strong>fektions<strong>mit</strong>tel<br />
aus Stand- o<strong>der</strong> Kittelflasche.<br />
30 Sekunden e<strong>in</strong>reiben (auch<br />
F<strong>in</strong>gerkuppen, F<strong>in</strong>gerzwischenräume,<br />
Daumen).<br />
Wann muss persönliche Schutzausrüstung getragen<br />
werden?<br />
E<strong>in</strong>malhandschuhe werden getragen bei möglichem<br />
Kontakt zu Körpersekreten o<strong>der</strong> Ausscheidungen,<br />
Versorgung von Wunden, Kathetern, Sonden, Tracheostomata.<br />
Nach Beendigung <strong>der</strong> Tätigkeit werden die<br />
Handschuhe sofort entsorgt und die Hände des<strong>in</strong>fiziert.<br />
Patientengebundene Schutzkittel werden bei möglichem<br />
Kontakt zu Körpersekreten o<strong>der</strong> Ausscheidungen<br />
und allen pflegerischen Tätigkeiten <strong>mit</strong> engem<br />
Körperkontakt getragen. Der Kittel wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Patientenwohnung<br />
an e<strong>in</strong>em geeigneten Platz gelagert. Der<br />
Kittel wird bei Kontam<strong>in</strong>ation sofort, sonst m<strong>in</strong>destens<br />
1x pro Woche gewechselt.<br />
E<strong>in</strong> Mund-Nasenschutz wird bei Tätigkeiten getragen,<br />
bei denen es zu Aerosolbildung kommen kann, z. B.<br />
beim endotrachealen Absaugen.<br />
Hauben o<strong>der</strong> Überschuhe s<strong>in</strong>d nicht s<strong>in</strong>nvoll.<br />
<strong>Pflege</strong>hilfs<strong>mit</strong>tel werden patientengebunden verwendet.<br />
<strong>LIGA</strong>.<strong>NRW</strong>