02.11.2013 Aufrufe

Analytische Chemie III - Teil 1 – Lendl - Bplaced.net

Analytische Chemie III - Teil 1 – Lendl - Bplaced.net

Analytische Chemie III - Teil 1 – Lendl - Bplaced.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

<strong>Analytische</strong> <strong>Chemie</strong> <strong>III</strong> - <strong>Teil</strong> 1 <strong>–</strong> <strong>Lendl</strong><br />

WS 2010/2011<br />

(VL Nr. 164.253)<br />

TUWIS Zugangsschlüssel: AC32010<br />

1. Infrarot-und Raman-Spektroskopie (B. <strong>Lendl</strong>)<br />

Grundlagen der optischen Spektroskopie<br />

Beobachtung der Wechselwirkung von<br />

elektromag<strong>net</strong>ischer Strahlung und<br />

Materie<br />

Licht: besteht aus zwei aufeinander<br />

normal stehenden Feldern (elektrisches<br />

mag<strong>net</strong>isches).<br />

Wellenlänge, λ<br />

Amplitude, A<br />

Intensität I, proportional A²<br />

Transversale elektromag<strong>net</strong>ische<br />

Frequenz, ν<br />

Wellenzahl, cm -1<br />

In Worten:<br />

Die Intensität entspricht dem Quadrat der Amplituden der beiden Felder. Frequenz und<br />

Wellenzahl beschreiben die Eigenschaft Ausbreitungsrichtung.<br />

Welle-<strong>Teil</strong>chen Dualismus<br />

Licht wird einerseits als Welle betrachtet, da typische Welleneigenschaften auftreten:<br />

• Beugung<br />

• Brechung<br />

Betrachtung als <strong>Teil</strong>chen, diesem (einem Photon) kann Energie zugeord<strong>net</strong> werden:<br />

∆ = h ∗ = h ∗ λ = h ∗ c ∗ 1 λ<br />

1eV = 8100 cm -1 (Elektronenvolt)<br />

1 THz = 33 cm -1 (Terraherz)<br />

h= 6,63*10^-34 Js (Plancksche Wirkungsquantum)<br />

c= 3*10*10^8 m/s (Lichtgeschwindigkeit)<br />

v= Frequenz Einheit: 1/s<br />

Einheit der Energie: Plancksche Wirkungsquantum * Frequenz ( Js * 1/s = J)


2 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Wellenzahl:<br />

Einheit: 1/cm<br />

Anzahl der Wellenlängen welche in einem Zentimeter Platz haben<br />

Bemerkung:<br />

Es variiert nurλ. Für als die Wellenzahl definiert und hat die<br />

λ<br />

Einheit cm^-1.<br />

Da h und c konstant sind wird die Energie nur durch die<br />

Variation der Wellenzahl (der Wellenlänge) beeinflusst.<br />

Arten der Spektroskopie<br />

Sichtbarer Bereich des Lichtes: 300 <strong>–</strong> 700 *10^-9m<br />

Energetischer Zustand:<br />

Abhängig von der Wellenlänge. Desto länger die Wellenlänge, desto kleiner die<br />

Energie <strong>–</strong> desto kleiner die Wellenlänge desto größer die Energie.<br />

Elektronenanregung (äußere π <strong>–</strong> π* Orbitale) ist bei UV/Vis möglich, da zum Anregen von<br />

Elektronen viel Energie benötigt wird.<br />

Um Moleküle zum Schwingen zu bringen, wird weniger Energie benötigt (längere<br />

Wellenlänge)<br />

Um eine Molekül rotieren zu lassen wird wiederum weniger Energie benötigt.<br />

Deshalb kann man<br />

UV/vis > IR/RAMAN > Mikrowellenspektorskopie<br />

Zusätzliche Bemerkung: Röntgenfluoriszentanalyse ist Atom -elementspezifisch.


3 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Schwingungs und elektronische Übergänge<br />

S … Singulettzustand (Elektronen stehen antiparallel)<br />

T … Triplettzustand<br />

fund … „fundermental“<br />

harm … („nah“ IR)<br />

S0.0 … Molekül im energetischen Grundzustand<br />

Oberton … doppelte Frequenz<br />

Die Länge des Pfeiles symbolisiert den Energiebetrag.<br />

Schwingungsrelaxation<br />

Wenn sich die Spektren überlappen kommt es zur stufenweisen Abgabe der Energie.<br />

Verschiebung der Wellenlänge kommt vor, wenn die Energie die zugefügt wird > als die<br />

Energie die abgestrahlt wird ist.<br />

Zur Grafik:<br />

Unterste horizontale Linie stellt die Energie des Moleküls im Grundzustand dar, der<br />

normalerweise ein Singuelettzustand ist und mit S 0 bezeich<strong>net</strong> wird. Die oberen betonten<br />

Linien stellen die Energieniveaus der Schwingungszustände dar. Die beiden Linien auf der<br />

linken Seite geben den ersten (S1) und zweiten (S2) elektronischen Singulettzustand wieder.<br />

Die Rechte Linie (T1) repräsentiert die Energie des ersten elektronischen Triplettzustands.


4 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

(Skoog Leary instrumentelle Analytik S.191) Zahlreiche Schwingungsenergieniveaus sind mit<br />

den schwächer gezeich<strong>net</strong>en horizontalen Linien angedeutet.<br />

Definition Singulettzustand: Ein molekularer Elektronenzustand, in dem alle Elektronenspins<br />

gepaart sind, wird Singulettzustand genannt, und es tritt keine Aufspaltung der<br />

Engergieniveaus ein, wenn das Molekül einem Mag<strong>net</strong>feld ausgesetzt wird. (Skoog Leary<br />

instrumentelle Analytik S.190)<br />

Raman Effekt<br />

Wird ein Elektron eines Elektronenpaars in einem<br />

Molekül in ein höheres Energieniveau angeregt so ist<br />

sowohl ein Singulett also auch ein Triplettzustand<br />

erlaubt. Im angeregten Singulettzustand ist der Spinn<br />

des angehobenen Elektrons immer noch mit dem<br />

Elektron im Grundzustand gepaart; im Triplettzustand<br />

sind die Spins der beiden Elektronen jedoch ungepaart<br />

und daher gleichsinnig ausgerichtet. Diese Zustände<br />

können dargestellt werden. (Triplettzustand ist<br />

energetisch ärmer als Singulettzustand)<br />

Singulettzustand: Paramag<strong>net</strong>isch<br />

Triplettzustand: Diamag<strong>net</strong>isch<br />

Als Raman-Streuung (auch Raman-<br />

Effekt oder Smekal-Raman-Effekt) wird<br />

die unelastische Streuung von Licht an<br />

Atomen oder Molekülen bezeich<strong>net</strong>.<br />

Das emittierte Streulicht ist bei der<br />

Raman-Streuung spezifisch und besitzt<br />

eine höhere oder niedrigere Frequenz<br />

als die des einfallenden Lichtstrahls.<br />

Aufgrund des kleineren<br />

Streuquerschnittes ist der Anteil des<br />

frequenzverschobenen Lichtes jedoch<br />

um einen Faktor 10 3 bis 10 4 geringer als der des elastisch gestreuten Lichtes, welches<br />

als Rayleigh-Streuung bezeich<strong>net</strong> wird.<br />

Findet eine Wechselwirkung zwischen einem Molekül oder einem Kristall und einem Photon<br />

statt, kommt es mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit zu einer bleibenden<br />

Energieübertragung zwischen dem anregenden Photon und der angeregten Materie. Dabei<br />

ändert sich die Rotations- und Schwingungsenergie des beteiligten Moleküls bzw. die<br />

Schwingungsenergie in einem Kristallgitter. Befindet sich das Molekül nach dem<br />

Streuvorgang auf einem höheren Energieniveau als zuvor, so ist die Energie und die<br />

Frequenz des emittierten Photons geringer als die des anregenden Photons. Dieser Vorgang<br />

wird als Stokes-Raman-Streuung bezeich<strong>net</strong>. Befindet sich das streuende Molekül nach dem


5 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Anregungsvorgang auf einem niedrigeren Energieniveau als zuvor, so besitzt das gestreute<br />

Photon eine höhere Energie und eine höhere Frequenz als die des anregenden Photons. Dies<br />

wird als Anti-Stokes-Raman-Streuung bezeich<strong>net</strong>.<br />

Die Energiedifferenz zwischen eingestrahltem und gestreutem Photon wird als Raman-<br />

Frequenzverschiebung bezeich<strong>net</strong> und ist charakteristisch für das streuende Molekül. Über<br />

das Plancksche Wirkungsquantum ist die Energie eines Photons linear mit seiner Frequenz<br />

verknüpft. (Wikipedia: Raman Streuung)<br />

Infrarotspektroskopie<br />

„r“ - Bindungswinkel ändert sich <strong>–</strong> Deformationsschwindung<br />

Bindungslänge ändert sich - Streckschwingung<br />

Anregungsmechanismus: M(ν0, ri) + hν -> M*(ν1, (2...), rj)<br />

Erklärung: v 0 <strong>–</strong> Grundzustand<br />

r i <strong>–</strong> Rotation<br />

r i wird zu r j (j ≠ i) ändert sich<br />

Frage: Warum nimmt die Rotationsenergie zu, die Schwingungsenergie jedoch nicht?<br />

Antwort: Zur Anregung einer Rotation benötigt man weniger Energie, als für die Anregung<br />

einer Schwingung. (kann mit Bolzmannverteilung beschrieben werden)<br />

Formel: <br />

= ∆ <br />

Voraussetzungen:<br />

Damit es zur Anregung einer Schwingung kommt, muss die Resonanzbedingung ∆ = h<br />

erfüllt sein, d. h. die einfallenden Photonen müssen genau jene Energie aufweisen, die<br />

benötigt wird, um ein Molekül vom unteren in den oberen Schwingungszustand anzuregen<br />

→ . Die Energie dieses Überganges, der der Auswahlregeln folgt, wird als Grundton<br />

bezeich<strong>net</strong>. Diese Grundschwingungen treten im Mid-IR auf. Im NIR können auch Obertöne<br />

angeregt werden, die ein ganzzahliges Vielfaches dieser Energie benötigen. Neben der<br />

Resonanzbedingung muss sich auch das Dipolmoment des Moleküls verändern, lineare<br />

symmetrische Schwingungen sind daher IR-inaktiv (zB. symmetrische CO 2 -Streckschwingung)<br />

Homonukleare Moleküle wie z.B. N 2 , O 2 besitzen kein solches Dipolmoment und können<br />

daher nicht auf diese Weise angeregt werden. Bei den Streckschwingungen können nur die<br />

asymmetrischen in Absorption beobachtet werden.


6 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

NIR Spektroskopie: (Nahinfratotspektorskopie)<br />

Messung von Obertönen, Kombinationsschwingungen<br />

0,8 <strong>–</strong>2,5 μm (12500 <strong>–</strong>4000 cm^-1) Große Energie<br />

MIR Spektroskopie: (Mittel-)<br />

Messung von Grundschwingungen<br />

4000 <strong>–</strong>400 cm^-1<br />

die „µm“ berechnen sich<br />

1/12500 bzw. 1/4000<br />

Zur Messung der Grundschwingung. Wird am meisten im Labor angewendet.<br />

FIR Spektroskopie: (Fern-)<br />

Messung von Rotationsübergängen, Schwingungen kristalliner Substanzen,<br />

Skelettschwingungen großer Moleküle<br />

400 <strong>–</strong>10 cm^-1<br />

Zusatz (aus Karl Cammann - Instrumentelle <strong>Analytische</strong> <strong>Chemie</strong> Kap 5 Seite 24):<br />

Prinzip der IR-Spektroskopie ist die Messung von Wellenlänge und Intensität der Absorption<br />

infraroter Strahlung durch eine Probe. Der infrarote Bereich des elektromag<strong>net</strong>ischen<br />

Spektrums befindet sich etwa zwischen 0,7 μm und 50 μm.<br />

Wird eine Molekülsorte mit Licht aus dem IR-Bereich bestrahlt, so stellt man bei der<br />

Transmissionsmessung fest, dass bei bestimmten Wellenlängen Licht absorbiert wurde. Die<br />

Energie des fehlenden Lichts hat das Molekül zu Schwingungen angeregt. Das IR lässt sich in<br />

drei Bereichen unterteilen NIRS, MIRS, FIRS (siehe oben)<br />

Durch Infrarotlicht werden vorzugsweise Schwingungen und Rotationen der Moleküle um<br />

den gemeinsamen Schwerpunkt angeregt. Im Bereich des Fernen Infrarotlichts werden<br />

hingegen vorwiegend Rotationen angeregt, im Bereich des Mittleren Infrarots die<br />

Grundschwingungen der Moleküle und im Bereich des Nahen Infrarotlichts des sogenannte<br />

Kombinations- und Obertonschwingungen. (Ein harmonischer Oberton schwingt mit einem<br />

ganzzahligen Vielfachen der Frequenz eines Grundtons. (Wikipedia)<br />

Kombinationsschwingungen ergeben sich aus der Addition zweier oder mehrerer<br />

Grundschwingungen. Diese Banden haben nur eine geringe Intensität im Vergleich zu den<br />

Grundschwingungen. (Chempedia))<br />

Zahl der Schwingungen<br />

Normalschwingungen (MIR Bereich): Schwingungen mit ν0 →ν1<br />

Da komplexe Moleküle mehrere Arten von Atomen und Bindungen besetzen und eine<br />

Vielzahl möglicher Schwingungen verursachen ist es in den IR Spektren oft schwer diese zu<br />

interpretieren. (Skoog Leavy S 281)<br />

• Theoretisch Lineares Molekül: 3N-5 (HCN): (-5 weil 3 * Translationsschwingung in<br />

jeweils x, y, z, Richtung + 2 * wegen Rotationsschwingungen)<br />

• Nicht lineares Molekül: 3N-6 (H2O): (-6 weil 3 * Translationsschwingung in jeweils x,<br />

y, z, Richtung und 3 * wegen Rotationsschwingungen)


7 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Bei komplizierten Molekülen mit vielen Atomen kommt es aber zu einem komplizierten<br />

Schwingungsverhalten. Grund dafür ist das Auftreten von Kombinationsschwingungen, IRinaktiven<br />

Schwingungen und entarteten Schwingungen.<br />

1 2 3<br />

1: Deformationsschwingungen (Bindungswinkel ändert sich)<br />

2: symmetrische Streckschwingung (IR-inaktiv)<br />

sym. Streckschwingungen sind nur für lineare Moleküle IR-inaktiv, bei gewinkelten<br />

Molekülen kommt es sehr wohl zu einer Änderung des Dipolmoments.<br />

3: asymmetrische Streckschwingung<br />

Bei den Deformationsschwingungen<br />

gewinkelter Moleküle unterscheidet man:<br />

wagging<br />

twisting<br />

scissoring<br />

rocking<br />

Um alle Informationen zu bekommen<br />

muss man Raman-Spektroskopie und IR-<br />

Spektroskopie verwenden<br />

1. Beim CO2 sind zwei Arten von<br />

Streckschwingungen möglich:<br />

Symmetrisch und asymmetrische<br />

Streckschwingung.<br />

Die symmetrische Streckschwingung<br />

verursacht keine Änderung des Dipols, weil<br />

sich die beiden Sauerstoffatome simultan<br />

vom Zentralatom C weg oder auf dieses zu<br />

bewegen. Daher ist die Symmetrische<br />

Schwingung IR inaktiv.<br />

Bei der asymmetrischen Schwingung<br />

kommt es zu einer periodischen<br />

Gesamtänderung der Ladungsverteilung<br />

und damit eine Absorption.


8 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

(Skoog Leary instrumentelle Analytik S.283)<br />

MIR Absorptionsspektrum von gasförmigen Kohlendioxyd<br />

3<br />

4<br />

1<br />

5<br />

2<br />

1. = 2. Rauschen wegen Wasserdampf in der Luft (ist nicht komplett evakuiert)<br />

2. = 1<br />

3. 2 Banden zusammen (knapp beieinander)<br />

Erster <strong>Teil</strong> der Bande ist Schwingung + Rotation<br />

Zweiter <strong>Teil</strong> der Bande ist Schwingung <strong>–</strong> Rotation. Deshalb ist die zweite<br />

Bande etwas niedriger.<br />

4. ???<br />

5. Ist wegen Isotope vom Kohlenstoff (1% C13). Da mehr Masse <strong>–</strong> langsamere<br />

Schwingung.


9 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Harmonischer Oszillator I<br />

Änderung der potentiellen Energie (V) bei Auslenkung um dx<br />

dV=-Fdx = k*x*dx<br />

Gesamtenergie (E) : E = T + V<br />

T … Ki<strong>net</strong>ische Energie<br />

m1 = ∞<br />

m1<br />

m2 = Masse von Molekül/Atom<br />

k = Kraftkonstante (z.B. starke kovalente Bindung)<br />

(hängt von der Steifheit der Feder ab = Stärke der<br />

Bindung)<br />

Feder = Bindung<br />

Potentielle Energie (max. wenn Auslenkung =<br />

Max. und Min wenn x = 0)<br />

Ki<strong>net</strong>ische Energie (max. wenn x = 0, min wenn<br />

maximale Auslenkung)<br />

Gesamtenergie ist zu jedem Zeitpunkt konstant.<br />

Newtonsche Bewegungsgleichung zur<br />

Beschreibung der Bahnkurve x(t)<br />

= ∗ <br />

= <br />

<br />

2. Ableitung des<br />

Ortes nach der<br />

Zeit<br />

= −<br />

+ ∗ = 0<br />

Reelle Lsg.: (die physikalisch einen Sinn machen)<br />

m2<br />

Durch Integration der<br />

Grundgleichung.<br />

Parabelförmiger Verlauf<br />

der Potentiellen Energie<br />

= sin ∗ ; . cos ∗ <br />

Harmonischer Oszillator II<br />

Für t = 0 soll der Massepunkt seine maximale Auslenkung<br />

aus der Ruhelage haben: x = x0<br />

Er ändert seine Auslenkung nach: = 0 cos ∗ <br />

Die Position x0 wird alle = 2 eingenommen.<br />

=>Der Massepunkt schwingt mit der Frequenz <br />

≡ 0 = ∗ <br />

Diese Formel wird auch natürliche Frequenz des mechanischen Oszillators genannt. Es ist<br />

von der Energie, die dem System zugeführt wird, unabhängig. Änderungen der Energie<br />

resultieren lediglich in einer Änderung der Amplitude A der Schwingung.<br />

(Skoog Leary instrumentelle Analytik S.279)


10 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Dieses klassische Model berücksichtigt aber nicht, dass Moleküle nur diskrete<br />

Energiebeiträge aufnehmen können. => Quantenmechanische Betrachtungen und<br />

Ableitungen notwendig<br />

Energieeigenwerte und Eigenfunktionen<br />

Lösung der Differentialgleichung ergibt Eigenfunktionen mit dazugehörigen Energiewerten<br />

=> Schwingungszustände sind „gequantelt“ (Die Elektronenenergien können nur bestimmte,<br />

diskrete Werte annehmen)<br />

1<br />

2<br />

Auswahlregel welche sich aus dem Modell des harmonischen Oszillators ergeben: Δν = +/-1<br />

1. Erlaubt<br />

2. Nicht erlaubt<br />

Molekülstruktur <strong>–</strong>Gruppenfrequenzen<br />

mr ist bezogen auf Schwingungen<br />

von 2 Massen von Atomen<br />

= <br />

∗ <br />

= ∗<br />

<br />

k: Kraftkonstante [Nm -1 ] (Bindungsstärke z.B. kovalente<br />

Bindungen / Wasserstoffbrückenbindungen)<br />

mr: reduzierte Masse [kg]


11 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Die Frequenz der obigen Gleichung entspricht genau der Anregungsfrequenz des<br />

Schwingungsüberganges → wie man bei der Behandlung des harmonischen Oszillators<br />

sehen kann.<br />

Aus der Proportionalität erkennen wir, dass stärkere Bindungen mit einer höheren Frequenz<br />

schwingen und somit energiereicher sind. Daher müsste die C=O-Streckschwingung bei<br />

höheren Wellenzahlen im Spektrum erscheinen als eine C-O-Streckschwingung. Außerdem<br />

müsste ein schwereres Molekül mit einer kleineren Frequenz schwingen und somit bei<br />

geringeren Wellenzahlen erscheinen,<br />

= 1,66 ∗ 10 <br />

= 1,2 ∗ 10 <br />

= 5 ∗ 10 <br />

̅ = = 1<br />

2 <br />

C=O: 1723 cm -1<br />

C-O: 1112 cm -1<br />

Obwohl der harmonische Oszillator die zu beobachtenden, durch die Grundschwingungen<br />

verursachten Spektralbanden erklärt, versagt er bei der Erklärung anderer Phänomene, die essentiell<br />

für die NIR-Spektroskopie sind. Dazu gehärt das Auftreten von Obertönen und<br />

Kombinationsschwingungen. Grund: reale Bindungen gehorchen nicht genau dem Hook’schen<br />

Gesetz (linear-elastisches Verhalten). Die Schwingungsenergie treten nicht in äquidistanten<br />

Schritten auf, wie beim Harmonischen Oszillator, sondern die Abstände von einer Energiestufe zur<br />

nächsten werden immer mit steigendem n kleiner. (Cammann - Instrumentelle <strong>Analytische</strong><br />

<strong>Chemie</strong> Kap 5 Seite 24)<br />

Grund für diese Form ist: Nähern sich zwei<br />

Kerne steigt die Potentielle Energie<br />

(Coulombsche Abstoßung) schneller als im<br />

harmonischen Oszillatormodel beschrieben<br />

wird. Im Gegenzug dazu nimmt die potentielle<br />

Energie sehr schnell ab, sobald der<br />

interatomare Abstand den Wert erreicht, bei<br />

dem eine Dissoziation der Atome stattfindet.<br />

Die Anharmonizität führt zu zweierlei<br />

Abweichungen: Bei höheren Quantenzahlen<br />

wird ∆E kleiner und die Auswahlregel wir nicht<br />

mehr strikt erfüllt; als folge beobachtet man<br />

Übergänge mit ∆v=+-2 oder +-3. Derartige Übergänge sind für das Erscheinen von Obertonlinien bei<br />

Frequenzen verantwortlich, die etwa die zwei oder dreifache Frequenz der Grundlinie besitzen.<br />

Zusätzlich kann es vorkommen dass zwei verschiedene Schwingungen in einem Molekül<br />

wechselwirken können. Jedoch sind diese Kombinationssignale meist schwach. (Skoog Leavy S. 281)


12 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Gruppenfrequenzbereiche ⇒ Hinweise auf das Gesamtmolekül<br />

Streckschwingung<br />

%D ist die Transmission (Durchlässigkeit)<br />

erkennbar da die Peaks nach unten gehen.<br />

Fingerprintbereich: da<br />

viele Atome mit gleicher<br />

Frequenz schwingen<br />

Bei Absorption gehen die Peaks nach oben.<br />

Fingerprintbereich<br />

Bei vielen Schwingungen welche unterhalb von<br />

~1400 cm -1 (Fingerprintbereich) auftauchen<br />

bewegen sich mehrere (viele) Atome eines<br />

Moleküls mit der gleichen Frequenz. Deshalb ist<br />

dessen genaue Frequenz (Wellenzahl) auch für<br />

die jeweilige Stereochemie, sowie dessen interund<br />

intramolekulare Wechselwirkungen<br />

charakteristisch. Da bei einem organischen<br />

Molekül mit vielen solchen Schwingungen zu rechnen ist, sind die Absorptionen in diesem<br />

Bereich des IR Spektrums für ein gegebenes Molekül charakteristisch. (Im Gegensatz dazu<br />

handelt es sich bei den „Gruppenfrequenzen“ um stark lokalisierte Schwingungen. Manche<br />

Gruppenfrequenzen (z.B. ν-C-Cl) treten jedoch auch im „Fingerprintbereich“ auf.)<br />

Da Molekülschwingungen bestimmter Atomgruppen im Bereich von 4000<strong>–</strong><br />

1500 cm −1 besonders charakteristisch sind, eig<strong>net</strong> sich die IR-Spektroskopie zur Bestimmung<br />

der funktionellen Gruppen des untersuchten Moleküls. Zusätzlich ist das gesamte Spektrum<br />

und besonders der Fingerprintbereich, im Bereich von 1500<strong>–</strong>600 cm −1 , zwar nicht für


13 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

buchstäblich jede Substanz charakteristisch, wie oft behauptet, bietet aber oft wertvolle<br />

Anhaltspunkte zur Identifikation. (Wikipedia: IR-Spektroskopie)<br />

Gruppenfrequenzbereiche<br />

Lage der Valenzschwingungen von Dreifachbindungen und kumulierten Doppelbindungen<br />

Die ungefähre Frequenz, bei der eine Funktionelle organische Gruppe wie C=O, C=C, C-H;<br />

Infrarot-Strahlung absorbiert, kann mit Hilfe der Atommassen und der Kraftkonstante der<br />

Bindung zwischen diesen Atomen berech<strong>net</strong> werden kann. Wegen der Wechselwirkungen<br />

mit anderen Schwingungen, die eines oder beide Atome, aus denen sich die Gruppe<br />

zusammensetzt beeinflussen, sind diese Frequenzen die deshalb Gruppenfrequenzen<br />

genannt werden, selten völlig invariant. Jedoch ist der Einfluss derartiger Wechselwirkungen<br />

meist gering; folglich lässt sich ein Frequenzbereich zuordnen innerhalb dessen es sehr<br />

wahrscheinlich ist, dass das Absorptionssignal einer gegebenen funktionellen Gruppe<br />

auftritt. (Skoog Leavy S. 300)<br />

Bei der Valenzschwingung handelt es sich um einen Begriff aus dem Bereich<br />

der Molekülspektroskopie, die die Änderung der Abstände (Bindungslänge) der einzelnen<br />

Atome im Molekül beschreibt. (Wikipedia)<br />

w = weak<br />

s = strong<br />

v = variabel<br />

m = medium<br />

(geringe Intensität)<br />

(Starke<br />

Absorptionsbanden


14 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Beeinflussung der Gruppenfrequenz durch das Restmolekül.<br />

Ringschwingung des Benzolmoleküls<br />

Aromatische Ringstrukturen sind über 3000<br />

einzuordnen, aliphatische Ringsysteme<br />

unter 3000.<br />

Übersicht über wichtige Gruppenfrequenzen<br />

N-H Deformationsschwingung ist<br />

wichtig für die Proteinbildung.


15 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Beispiele:<br />

Proteine bestehen aus Aminosäuren<br />

(Peptidbindung = Eine Peptidbindung<br />

(<strong>–</strong>NH<strong>–</strong>CO<strong>–</strong>) ist eine amidartige<br />

Bindung zwischen der Carboxygruppe<br />

einer Aminosäure und der<br />

Aminogruppe einer zweiten<br />

Aminosäure. (Wikipedia)<br />

1<br />

2<br />

3 4<br />

Somit besteht ein Protein aus sehr<br />

vielen Atomen und besitzt<br />

dementsprechend nach (3N-6) sehr<br />

viele Schwingungen, welche jedoch<br />

nicht einzeln sichtbar sind.<br />

5 6<br />

7<br />

8<br />

1. OH, NH <strong>–</strong> Streckschwingung<br />

2. CH- Streckschwingung<br />

3. ???<br />

3&4 Sekundästrukturen<br />

analysierbar<br />

4. NH- Deformationsschwingung<br />

5. OH Absorptionsbanden<br />

6. Aliphatische CH<br />

7. CH Deformationsschwingung<br />

8. CO Streckschwingung / COH Deformationsschwingung<br />

IR Spektren der protonierten sowie der deprotonierten Essigsäure in Wasser<br />

1. Acetation (mesomere<br />

Grenzform)<br />

2. Protonierte Essigsäure<br />

3. Da ist zu erkennen, dass bei<br />

5<br />

dem Ion der Peak<br />

3<br />

1<br />

verschwindet.<br />

4<br />

4. Dieser Bereich ist nicht<br />

messbar, weil Wasser in der<br />

Atmosphäre stört (Rauschen)<br />

2<br />

5. Beim Ion ist zu erkennen, das<br />

es durch die symmetrische<br />

und asymmetrische Streckschwingung zwei Peaks entstehen (links: asymmetrisch rechts symmetrisch<br />

Entwicklung erster IR Spektrometer<br />

Motivation: Problemlösung bei der Produktion von Schlüsselchemikalien im 2. Weltkrieg:<br />

Treibstoff, Gummi, Penicilin<br />

Entscheidung des amerikanischen “Office of Rubber Reserve” ein IR Spektrometer für die<br />

Prozesskontrolle zu entwickeln: Beckman IR1


16 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Wichtigsten Bauteile eines Spektrometers<br />

2 Arten:<br />

Erste Variante wird meistens verwendet.<br />

Zur Zerlegung der IR-Strahlung gibt es 2<br />

Arten von Systemen: dispersive<br />

(verwendet Gitter zur Aufspaltung des Strahles) und nicht-dispersive. (verwendet das<br />

traditionelle Prisma zur Aufspaltung des Strahles) (Karl Cammann: 5-27/28) Genauer siehe S.<br />

18)<br />

Schema eines Gitterspektrometers<br />

Heute ohne jede praktische Bedeutung im MIR, macht aber verständlich warum IR Spektren (noch) oft in T(%)<br />

dargestellt werden (Verschiebung des „Attenuators“ ist direkt prop. der Abschwächung durch die Probe)<br />

Eine moderne Version eines Gitterspektrometers mit Array-Detektoren ähnlich dem UV-Vis Spektralbereich ist<br />

aus Kostengründen (noch) nicht<br />

praktikabel<br />

Attenuator<br />

Zweikanalspektrometer: Licht wird breitbandig emittiert <strong>–</strong> 2 Wege (1x durch den Proberaum,<br />

Aufbau eines Fourier-Transform-<br />

1x Referenzpfad). Zu Chopper (Radsegment welches entweder Lichtstrahl durchlässt oder<br />

reflektiert. Das Gitter dreht sich <strong>–</strong> damit die Intensität immer gleich bleibt bewegt sich der<br />

Attenuator proportional zur Abschwächung des Lichtes durch die Probe.<br />

Nachteil: pro Zeiteinheit wird nur eine Wellenlänge vom Detektor erfasst. <strong>–</strong> nicht sehr<br />

effizient. Dadurch Signal-Rauschverhältnis schlecht.


17 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Lichtquellen<br />

MIR: Globar: SiC Temp: rund 1500°K (Globar =<br />

Glühstift)<br />

Nernst Stift: Si(Zr,Ce,La) Ox-Stab: rund<br />

1200-2200°C<br />

NIR: auch Quarz und Halogenlampen<br />

FIR: auch Hg-Dampf Lampen<br />

Spektrale Leistungsdichte eines schwarzen Strahlers<br />

Optimaler Bereich: bei 2,5-25µm (1500K)<br />

Ein schwarzer Körper (auch: schwarzer<br />

Strahler, planckscher Strahler) ist in<br />

der Physik ein idealisierter Körper, der auf<br />

ihn treffende elektromag<strong>net</strong>ische<br />

Strahlung bei jeder Wellenlänge vollständig<br />

absorbiert. Er ist zugleich eine ideale<br />

thermische Strahlungsquelle, die<br />

elektromag<strong>net</strong>ische Strahlung mit einem<br />

charakteristischen, nur von der Temperatur<br />

abhängigen Spektrum aussendet<br />

(Wikipedia)


18 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Monochromatoren<br />

Einheit, welche die Messung der Strahlungsintensität f(Wellenlänge, Wellenzahl, Frequenz)<br />

ermöglicht.<br />

Prismen:<br />

basieren auf der Brechung des Lichtes da n f (λ) erste IR Spektrometer<br />

verwendeten NaCl Prismen,<br />

Gitter: basieren auf der Beugung des Lichtes<br />

Interferometer Michelson Interferometer (heute in MIR Spektrometer dominierend)<br />

“Funktionsweise” eines Prismas<br />

Beruht auf den Unterschied<br />

der Brechungsindices zweier<br />

Stoffe.<br />

Formel: Nernst‘sches<br />

Brechungsgesetz (Nernst<br />

Gleichung)<br />

Die Brechung ist von der<br />

Wellenlänge abhängig.<br />

Funktionsweise eines Gittermonochromators<br />

Durch drehen des Gitters wird<br />

eine Wellenlänge nach der anderen<br />

durch den Ausgangspalt auf den<br />

Detektor abgebildet. => pro<br />

Messzeiteinheit wird ein Großteil der<br />

vorhandenen Lichtwellenlängen<br />

ausgeblendet; sie gehen praktisch<br />

verloren;<br />

der Durchsatz (throughput) ist stark<br />

limitiert.


19 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

konstruktive<br />

Interferenz von<br />

Strahl 1 und 2<br />

wenn der der<br />

Gangunterschied<br />

ein ganzzahliges<br />

Vielfaches der<br />

Wellenlänge λ ist:<br />

n*λ= (CD <strong>–</strong>AB)<br />

Sägezahnprofil<br />

= − sin <br />

*<br />

= sin <br />

* … Winkel r kommt dort auch vor. Der Sinus ist genau die Strecke um<br />

die 1 und 2 verschoben sein müssen, damit sie wieder eine konstruktive<br />

Interferenz bilden<br />

Spektrale Auflösung eines Beim Gitterspektrometer wird die IR-Strahlung am Gitter<br />

monochromatisiert. Dabei werden ein Großteil der Wellenlänge durch einen Spalt<br />

ausgeblendet. Durch Verschieben des Gitters wird der Wellenlängebereich abgescant.<br />

Dadurch wandert die Strahlung beim Scannen normal am<br />

Spalt vorbei und dadurch werden die eigentlich prallelen<br />

Strahlenbündel als spitze Peaks detektiert.<br />

Reale Strahlung:<br />

Strahlung, wie sie am Detektor nach Passieren des Spalts aufgezeich<strong>net</strong> wird:<br />

Diese Funktion bezeich<strong>net</strong> man<br />

als Apparatefunktion, sie zeigt,<br />

wie ein idealer Strahl durch die<br />

Messung aufgezeich<strong>net</strong> wird.


20 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Die Halbwertsbreite der Peaks entspricht der spektralen Spaltbreite. Ist diese zu groß, erhält<br />

man eine sehr schlechte Auflösung:<br />

Man kann daher die Auflösung verbessern,<br />

indem man die Spaltbreite verkleinert. Dies<br />

ist jedoch limitiert, da es bei zu kleinen<br />

Spaltbreiten zur Beugung kommen kann. Da<br />

die Lichtintensität mit der Spaltbreite linear<br />

zunimmt, das Rauschen jedoch quadratisch<br />

steigt, erzielt man mit kleineren Spaltbreiten auch ein besseres S/N-Verhältnis.<br />

Grundlagen zur FTIR Technik<br />

1. Lichtstrahl trifft auf einen<br />

teilweist durchlässigen/<br />

undurchlässigen Spiegel. Davon<br />

werden 50% reflektiert und<br />

50% durchgelassen<br />

2. Die reflektierten 50% werden<br />

von einem fixen Spiegel<br />

zurückreflektiert. Beim<br />

Beamsplitter (Strahlenteiler)<br />

werden wiederum nur 50% von<br />

den 50% durchgelassen (= 25%)<br />

die schlussendlich zum<br />

Detektor gelangen.<br />

1<br />

2<br />

4<br />

3<br />

5


21 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

3. Die im Punkt 1. Durchgelassenen 50% werden an einem beweglichen Spiegel<br />

reflektiert und beim Beamsplitter werden wie im Punkt 2 nur (50% von 50%) 25%<br />

durchgelassen.<br />

4. Somit gelangen insgesamt 50% des Lichtstrahles zum Detektor.<br />

In einem FT-IR Gerät wird das Licht der IR Strahlungsquelle mithilfe eines Strahlteilers auf<br />

den es mit einem 45 Grad Winkel auftrifft, in zwei Strahlen geteilt. Der eine wird an<br />

einem feststehenden Spiegel A reflektiert, während der zweite von einem beweglichen<br />

Spiegel B reflektiert wird. Wenn die beiden Spiegel A und B äquidistant zum<br />

Strahlenteiler sind, tritt konstruktive Interferenz auf. Wird der bewegliche Spiegel um ein<br />

Viertel Wellenlänge des auftreffenden Lichtes verändert, bring dies die reflektierten<br />

Wellen am Strahlenteiler aus der Phase, was zu destruktiver Interferenz führt. Eine<br />

gleichförmige Bewegung des Spiegels B erzeugt so alternierend Energiemaxima und<br />

Minima. Ein Detektor zeich<strong>net</strong> ein Interferogramm auf. Wegen der gleichförmigen<br />

Bewegung des Spiegels B zeigt es einen Intensitäts-Zeit-Verlauf. Der Mathematische<br />

Prozess, mit dem diese Zeitabhängigkeit in eine Frequenzabhängigkeit umgewandelt<br />

wird heißt Fourier-Transform-Analyse. Dadurch erhält man letztendlich ein normales IR-<br />

Spektrum. (Karl Cammann: S. 5 -28)<br />

Dabei wird durch Bewegung des Spiegels konstruktive und destruktive Interferenz<br />

beobachtet. Man erhält ein Interferogramm:<br />

monochromatisch:<br />

polychromatisch:<br />

Ein ideales Interferogramm erhält<br />

man, wenn man den Spiegel unendlich weit auslenken kann, was aber natürlich nicht<br />

möglich ist, daher entstehen Interferogramme, die durch FT-Transformation nicht in Linien<br />

sondern in etwas breitere Peaks mit Nebenmaxima und <strong>–</strong>minima entwickelt werden:


22 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Man kann die Auflösung erhöhen, indem man den Spiegel weiter auslenkt. Mathematisch<br />

kann man die Auflösung erhöhen, indem man auf das Interferogramm eine Boxcar-Funktion<br />

anwendet. Diese definiert einen rechteckigen Bereich, dessen Funktionswerte erhalten<br />

bleiben. Die Werte außerhalb werden alle 0.<br />

Entstehung des Interferogramms<br />

Das Detektorsignal ID gemessen gegen die<br />

Auslenkung δ wird als Interferogramm<br />

bezeich<strong>net</strong>. Bezüglich monochromatischer<br />

Strahlung verläuft das Interferogramm als<br />

sinusförmig oszillierende Kurve<br />

Für einen Spiegel, der sich kontinuierlich in<br />

einem konstanten Verhältnis bewegt,<br />

alterniert die Intensität<br />

am Detektor sinusförmig zwischen "hell"<br />

und "dunkel" für jede λ/4 Bewegung des<br />

Spiegels, wie<br />

skizzenhaft in der Zeichnung oben zu<br />

sehen ist. Folglich besteht die Intensität<br />

des Detektorsignals I aus<br />

einem konstanten (dc) und einem<br />

modulierten (ac) <strong>Teil</strong>. (Teach/Me)<br />

Gleichzeitig mit der IR Strahlung wird<br />

auch ein HeNe Laser (λ=633 nm ~<br />

15800 cm-1) durch<br />

das Interferometer gesandt. Dessen<br />

Interferogramm wird mittels einer<br />

Photodiode aufgezeich<strong>net</strong>. Dieses<br />

Interferogramm dient dazu die aktuelle<br />

Position des beweglichen Spiegels zu<br />

bestimmen, es wird auch zur<br />

Kalibration der Wellenlängenachse<br />

benötigt.


23 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Bsp. 1. & 2 sind jeweils Spektren von einem monochromatischen Interferogramm.<br />

Bsp. 3. Ist ein Spektrum eines polychromatischen Stahl (= Summer viele monochromatische<br />

Interferogrammen -Kontinuum)<br />

Die Wellenfunktion besteht aus einem konstanten <strong>Teil</strong>: I/2 und einem variierenden <strong>Teil</strong>: cos<br />

2/<br />

Bsp. 2 halbe Wellenlänge <strong>–</strong> Folge: man muss den Spiegel auch nur um die halbe Länge<br />

verschieben bis Max/Min erreicht wird.<br />

Bei Überlagerungen kann der Detektor nicht unterscheiden welche WL vorhanden sind - er<br />

summiert nur die Werte aller.<br />

δ(Wegunterschied) = 2(OM <strong>–</strong>OF)<br />

Die Auflösung eines Interferogramms und somit des Spektrums hängt vom maximalen<br />

Spiegelweg ab, d.h. bei unendlichem Spiegelweg (die Integration der Faltung erfolgt von 0<br />

bis ∞) würde man die beste Auflösung erhalten. In der Praxis jedoch ist die Weglänge<br />

begrenzt. Diese Begrenzung führt zu künstlichen Nebenmaxima, die durch Apodisation<br />

(wörtlich: ‚Füße abschneiden) reduziert werden können.<br />

Mathematisch kann die Beschränkung der Weglänge dadurch ausgedrückt werden, dass man<br />

die Interferogrammfunktion einer Rechtecksfunktion D(δ) multipliziert.<br />

Dabei entsteht ein Produkt zweier Funktionen welche fouriertransformiert werden. Dies<br />

entspricht nach dem Faltungstheorem einer Faltung der Fouriertransformierten der<br />

einzelnen Funktionen. (http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/physikalische_chemie/praktikum/app_ir.pdf)<br />

z.B. :1/0.25 = 4 wellenzahl


24 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

3 Vorteile der FT Technik (nach Physiker benannt die es als erstes erkannten)<br />

Die 3 großen Vorteile wurden nach Physikern benannt, die sie als erstes beschrieben.<br />

Fellgett-Vorteil<br />

Bei Verwendung eines Gitters oder Prismas wird das Spektrum kontinuierlich gemessen (alle<br />

auswählbaren Wellenlängen werden nacheinander durchlaufen). Bei Verwendung eines<br />

Interferometers werden alle Wellenlängen gleichzeitig gemessen. Dadurch kommt es zu<br />

einem höheren Energiedurchsatz. Bei der FT-Technik werden 50% durchgelassen, bei Gittern<br />

und Prismen nur ein sehr kleiner <strong>Teil</strong> der Strahlung, der Rest wird durch die<br />

Monochromatisierung ausgeblendet. Somit erhöht sich das Signal-Rausch-Verhältnis.<br />

Jacquinot-Vorteil<br />

Weil man kein Gitter oder Prisma benötigt, braucht man auch keinen Spalt, es können<br />

Lochblenden verwendet werden und der Lichtstrahl behält seine runde Form (größerer<br />

Querschnitt), wodurch das Signal-Rausch-Verhältnis verbessert wird.<br />

Connes-Vorteil<br />

Durch den eingebauten HeNe-Laser hat man einen Wellenlängenstandard, wodurch man<br />

nicht mit einem anderen Standard das Spektroskop auf die Wellenzahl kalibrieren muss. Der<br />

Laser ist ein Maßband und bestimmt zu jedem Zeitpunkt die Auslenkung des beweglichen<br />

Spiegels.<br />

Einteilung von IR Detektoren<br />

Detektoren<br />

Photonendetektoren: Kühlung notwendig wegen thermischen Rauschens<br />

photoconductive: Messung des Widerstandes; Material wird besser leitend<br />

bei Bestrahlung<br />

photovoltaic: Messung des ausgelösten Stroms; p- und n-Halbleiter induzieren<br />

Strom bei Bestrahlung<br />

thermische Detektoren: können auch bei RT betrieben werden<br />

Thermoelement (engl: thermocouple), thermopile: Temperaturunterschied<br />

führt zu Spannung<br />

Bolometer: Änderung des Widerstandes durch Erwärmung wird gemessen<br />

pyroelektrischer Detektoren (in Spektroskopen dominierend)<br />

Thermische Detektoren <strong>–</strong> Funktionsweise:<br />

Einfallende IR-Strahlung führt zu einer Erwärmung. Die Temperaturänderung ist proportional<br />

zur einfallenden Intensität und kann mittels Thermoelement über die Spannung, mittels<br />

Bolometer über den Widerstand oder mittels pyroelektrischem Detektors über den Strom


25 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

gemessen werden. Thermische Detektoren weisen über den gesamten IR-Bereich eine<br />

konstante Empfindlichkeit auf.<br />

Beispiel: pyroelektrischer Detektor<br />

Pyroelektrische Kristalle (z.B. DTGS <strong>–</strong> deuteriertes Triglycinsulfat) werden wie alle Dielektrika<br />

im elektrischen Feld polarisiert. Im Unterschied zu gewöhnlichen Dielektrika bleibt die<br />

Polarisierung aber nach Entfernen des elektrischen Feldes erhalten und ist<br />

temperaturabhängig. Mit zwei Elektroden erhält man einen temperaturabhängigen<br />

Kondensator. Einfallende IR-Strahlung verändert die Temperatur und somit die<br />

Ladungsverteilung, die als Strom gemessen werden kann. Diese Detektoren müssen unter<br />

die Curie-Temperatur gekühlt werden (DTGS: 47°C). Da sich die Ladungsverteilung nur bei<br />

Temperaturänderung ändert, erhält man bei gleichbleibender Strahlung kein Signal, man<br />

benötigt daher eine modulierte Strahlung (Chopper). Dieser Detektortyp hat zwar eine<br />

gewisse Ansprechzeit, diese ist aber ausreichend schnell, sodass diese Detektoren in FTIR-<br />

Spektrometern bevorzugt eingesetzt werden.<br />

Photonendetektoren <strong>–</strong> Funktionsweise<br />

Bei Photonendetektoren beeinflussen einfallende Photonen das elektrische Verhalten der<br />

Detektoren.<br />

Beispiel <strong>–</strong> Halbleiterdetektor (photovoltaic)<br />

Diese Detektoren müssen auf konstante Temperatur gekühlt werden, um das Rauschen zu<br />

minimieren und um den Elektronen nicht genug Energie zu geben, um aus dem Valenzband<br />

in das Leitungsband zu gelangen. Durch einfallende IR-Strahlung können nicht leitende<br />

Elektronen in einen energiereicheren leitenden Zustand gehoben werden. Die Lichtstärke<br />

kann als Abnahme des Widerstandes oder als Stromfluss gemessen werden. Ab einer<br />

gewissen Wellenlänge wird durch die Photonen zu wenig Energie übertragen, sodass die<br />

Empfindlichkeit dieser Detektoren schlagartig auf 0 fällt. Generell besitzen<br />

Photonendetektoren über den Wellenlängebereich unterschiedliche Empfindlichkeit. Häufig<br />

verwendet werden MCT-Detektoren (=Mercury-Cadmium-Telluride). Hg 1-x Cd x Te<br />

Photonendetektoren haben eine schnellere Ansprechzeit als thermische Detektoren, mit<br />

ihnen kann schneller gescannt werden.


26 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Abhängigkeit des Responses von der Wellenlänge:<br />

Standard in der FTIR Spektroskopie<br />

“narrow”, “middle” and “wide”<br />

band MCTs<br />

Wellenlänge im mittleren<br />

Infrarot angepasst<br />

Änderung des Widerstands des<br />

Halbleiters durch Bestrahlung<br />

messbar (Detektoren schneller)<br />

Werden gekühlt auf Temperatur<br />

von flüssigen N 2 . Alle e- werden<br />

am Valenzband durch Anregung<br />

gemessen<br />

Problematisch ist im IR Spektralbereich natürlich immer der Einfluss der Umgebungswärme.<br />

Diese beeinflussen das Rauschverhalten und die Empfindlichkeit des Detektors, was wichtige<br />

Parameter für die Güte eines IR-Spektrometers sind. Diese beiden Werte gehen in den so<br />

genannten Wert „D*“ ein, der damit ein gutes Kriterium für die Detektorauswahl darstellt. Je<br />

höher der D* Wert desto besser der Detektor. (Karl Cammann S 5-32)


27 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Schema zur Aufnahme von (Absorptions)-Spektren<br />

Oben: Lichtquelle wird durch Spektrometer durch geschickt um das Hintergrundspektrum zu messen.<br />

Typischer Verlauf + Einbrüche (Glockenkurve = Eigenschaften der Lichtquelle)<br />

Warum entstehen die markanten Einbrüche? Wegen Luftfeuchtigkeit 1. Co2 3. … 2. CH<br />

(Verunreinigungen durch Kohlenwasserstoffe. „Einkanalspektrum“ = Spektrum ohne Probe<br />

Unten: Enthält die Informationen der Lichtquelle und Infos der Probe (damit man nur die Information<br />

der Probe erhält nimmt man das Verhältnis zwischen Oben und Unten (Division: wenn zwei Werte<br />

gleich sind erhält man: 1/1 = 1<br />

Wenn nicht, erhält man (mal 100) die Prozente des Transmissionsspektrums.<br />

Spektren werden in ein Absorptionsspektren umgewandelt damit Lambert beer Gesetz anwendbar<br />

ist.<br />

Transmission und Absorption als f(c)


28 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Lambert Beer´sches Gesetz<br />

Annahme: parallele monochromatische Strahlung<br />

trifft auf Materie der Länge x in welcher sich<br />

absorbierende <strong>Teil</strong>chen befinden. Nach Durchtritt<br />

hat sich die Anzahl der Photonen von I0 auf I<br />

vermindert. Jedem der <strong>Teil</strong>chen kann man eine<br />

Fläche q(Molekülquerschnitt -kein geometrischer<br />

Querschnitt sondern Maß für die<br />

quantenmechanische<br />

Wahrscheinlichkeit des betreffenden<br />

Übergangs) zuordnen an der<br />

Photoneneinfang (Absorption)<br />

stattfindet.<br />

Der Wert 2.303 bei der Formel ist der Umrechnungsfaktor vom natürlichen auf den dekadischen<br />

Logarithmus. Molare Exstinktion und Absorption (ist nicht dasselbe):<br />

Exstinktion ist die Summe aller Vorgänge die zu einer Abschwächung führen. Und die Absorption ist<br />

sozusagen nur ein <strong>Teil</strong> davon.<br />

Aufnahmetechniken in der IR Spektroskopie<br />

• Transmission (Licht durch Küvette) (Feststoffe, Flüssigkeiten, Gase)<br />

• Reflexionstechniken (Feststoffe, Flüssigkeiten)<br />

o Interne Reflexion, auch abgeschwächte Totalreflexion (ATR)<br />

o Externe Reflexion (Licht von außen auf Probe)<br />

Gerichtete Reflexion<br />

Diffuse Reflexion<br />

• Photoakustik (Gase, Feststoffe) (man verwendet um IR Strahlung um Probe zu<br />

erwärmen. Durch die angeregt Energie wird in Form von Wärme frei (wenn gepulste<br />

Strahlung) warm <strong>–</strong> kalt - warm (Ausdehnung ist als periodische Druckwelle (Schall)<br />

messbar)<br />

Vorteil: lange Linearität. Intensität des Schalls proportional zu verwendete IR<br />

Strahlung (bei Log I/I 0 Intensität proportional zur Konzentration)<br />

• Emissionsspektroskopie


29 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Photoakustik genau:<br />

Im Falle von hoch undurchsichtigen Proben, wie Polymersplitter oder irregulären Strukturen<br />

mit großen Oberflächen, kann photoarkustische IR-Spektroskopie angewendet werden. Hier<br />

beruht das Detektionsprinzip darauf, Veränderungen der Audiofrequenzen, verursacht durch<br />

Absorption der infraroten Strahlung durch die Probe, Erhitzung der Probe und daraus<br />

resultierenden Druckveränderungen, mit einem empfindlichen Mikrofon aufzunehmen. IR-<br />

Strahlung, moduliert mit einem z.B. Michelson-Interferometer, produziert einen Ton im<br />

Audiofrequenzbereich. Durch Interaktion mit einer IR-absorbierenden Probe, die sich in<br />

einer versiegelten Kammer gefüllt mit inertem Gas (z.B. N2) befindet, wird die Probe<br />

periodisch auf der Frequenz der Modulation erhitzt. Die daraus resultierenden Änderungen<br />

können als IR-Spektrum mit einem Mikrofon aufgrund der verursachten Druckänderungen<br />

aufgenommen werden. Die großen Vorteile dieser Technik liegen darin, dass<br />

Probenvorbereitungsschritte (z.B. zerreiben, was die Probe beeinträchtigen könnte)<br />

umgangen werden. (Teach/Me)<br />

Transmissionsmessung von Feststoffen<br />

Spektren von Festkörpern, die in einer infrarot durchlässigen Solvenz nicht löslich sind,<br />

erhält man durch Verteilung des Analyten in einer flüssigen oder Festen Matrix, die auch<br />

Aufschlämmung genannt wird. (Voraussetzung: Partikelgröße des suspendierten Feststoff<br />

muss kleiner als die Wellenlänge des IR Strahls sein. Sonst Streuung) (Skoog Leary: S.300)<br />

Transmissionsmessung:<br />

a) KBr-Presslinge:<br />

Diese Methode eig<strong>net</strong> sich besonders gut für die qualitative Messung von spröden,<br />

pulverisierbaren Feststoffen. Ca. 1 mg Substanz wird<br />

gemahlen und mit 200 bis 300 mg KBr-Pulver gut vermischt<br />

und in die offene Presse eingeführt. Mit einem Druck von<br />

etwa 0,75 GPa für eine Dauer von 2 min wird der Pressling<br />

hergestellt, zusätzlich ist während des Vorgangs noch eine<br />

Vakuumpumpe angeschlossen um vorzeitiges Rekristallisieren<br />

zu verhindern.<br />

Nachteile:<br />

Für quantitative Analysen ist die Methode nur schlecht geeig<strong>net</strong> (möglicher Substanzverlust<br />

im Presswerkzeug, KBr ist stark<br />

hygroskopisch)<br />

Streueffekte<br />

b) Suspension in Paraffinöl (Nujol)<br />

Diese besonders schonende<br />

Probenvorbereitung eig<strong>net</strong> sich vor allem für


30 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Luft- und feuchtigkeitsempfindliche Substanzen. Zur Herstellung der Suspension der<br />

feingemahlenen Substanz in Paraffinöl (Nujol), benötigt man zwei mattierte Glasplatten. Auf<br />

die Platten wird ein Tropfen Öl und 5 bis 7 mg der zu untersuchende Substanz gegeben und<br />

miteinander verrieben. Anschließend wird die klare Suspension auf das Fenster eine Küvette<br />

überführt.<br />

Nachteile:<br />

Auftreten von Absorptionsbanden des Öls (kann jedoch mit der Wahl einer geeig<strong>net</strong>en<br />

flüssigen Phase vermieden werden)<br />

Streueffekte<br />

Transmissionsmessung von Flüssigkeiten<br />

Reinstoffe können als dünner Film zwischen 2 Fenstern vermessen werden. Für Lösung<br />

werden jedoch meist Küvetten mit definierter Schichtdicke verwendet.<br />

Bestimmung der Schichtdicke<br />

durch Reflexion des eingestrahlten Lichts kommt es zur Interferenz. Durch den Abstand der Maxima<br />

kann die Schichtdicke der Transmissionsküvette berech<strong>net</strong> werden.<br />

Messung von Gasen<br />

Gasküvetten: meist Vielfachreflexionsküvetten,<br />

physikalische Länge beträgt zwischen wenigen<br />

cm bis m. wegen der oftmaligen Reflexion an der<br />

Innenseite kann sie opt. Weglänge: 10 cm -360 m<br />

betragen<br />

GC-FTIR “on-the-fly” “Light pipe<br />

interface”<br />

o Direkt oder über Transferlinie mit GC<br />

verbunden diese wird erhitzt um die<br />

Kondensation der Probenkomponenten<br />

zu verhindern (275-300 °C), ist auch eine<br />

IR Quelle => Rauschen<br />

o Mit Gold verspiegelte Glasröhrchen;<br />

Optimales Volumen: Trägervolumen<br />

welches FWHH eines GC Peaks entspricht


31 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

o Typische Abmessungen : (ID: 0.3 -1 mm, l = 5-15 cm) ,Vol = 20-200 μL<br />

o Detektionslimits: 10-100ng (injiziert in light pipe)<br />

Bsp. GC-FTIR in pharmazeutischer Forschung<br />

Beim Transmissionsspektrum 1.<br />

Wird die Frage gestellt um<br />

welches Molekül es sich<br />

handelt (2 Möglichkeiten) 1.04<br />

Beide Substanzen werden<br />

spektroskopiert - man erkennt,<br />

dass ein Spektrum<br />

Ähnlichkeiten mit der Para<br />

Form hat.<br />

Warum sind am Anfang<br />

charakteristische Unterschiede<br />

zu erkennen: Intramolekulare<br />

H Brückenbindungen bei Orto<br />

bei Para nicht (OH<br />

Streckschwingung sehr scharf)<br />

Generell: Bei dem Versuch, Spektren der gasförmigen Eluate mit denen einer Spektrenbibliothek zu<br />

vergleichen, die mit flüssigen oder festen Proben erhalten wurden, treten manchmal Schwierigkeiten<br />

auf. Gasförmige Spektren enthalten Rotationsschwingungsbanden, die in den flüssigen oder festen<br />

Spektren nicht auftreten, so dass sich die Spektren wesentlich voneinander unterschieden können.<br />

Ein weiterer Unterschied zwischen gasförmigen und flüssigen Spektren besteht darin, dass in den<br />

erstgenannten die Banden fehlen die infolge von intermolekularen Wechselwirkungen, wie z.B.<br />

Wasserstoffbrückenbindungen in Alkoholen und Säuren auftreten. (Skoog Leary S. 671)<br />

Abgeschwächte Totalreflexion („interne Reflexion)<br />

Fällt Licht durch ein<br />

Medium mit einem relativ<br />

hohen Brechungsindex (hier<br />

dem ATR<br />

Kristall, n1) unter einem<br />

größeren als den kritischen<br />

Einfallswinkel auf die<br />

Grenzfläche zu<br />

einem Medium mit<br />

kleinerem Brechungsindex<br />

(hier der Probe, n2), so wird<br />

die Strahlung in<br />

das optisch dichtere


32 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Material zurückreflektiert. Ein <strong>Teil</strong> der Strahlung dringt geringfügig in<br />

das optisch dünnere Material (die Probe) ein. Wird der Lichtstrahl wieder vollständig in das<br />

optisch dichtere Material zurückreflektiert, so spricht man von Totalreflexion. Die ATR<br />

Technik beruht auf dem Prinzip der abgeschwächten Totalreflexion. Hierbei wird ein <strong>Teil</strong> der<br />

Strahlung von der Probe absorbiert und fehlt im reflektierten Strahl. Diese<br />

Intensitätsänderung des einfach bzw. mehrfach reflektierten Strahls in Abhängigkeit von der<br />

Wellenzahl wird aufgezeich<strong>net</strong> und mit einem Leerstrahl (ATR Kristall ohne Probe)<br />

verglichen. Die Eindringtiefe der Lichtwelle in die Probe ist eine Funktion des<br />

Kristallmaterials und<br />

des Einfallswinkels.<br />

Diese wird als „depth<br />

of pe<strong>net</strong>ration“<br />

angegeben. Als dp<br />

versteht man jenen<br />

Abstand von der ATR<br />

Oberfläche bei der<br />

die ursprüngliche Intensität auf 1/e abgesunken ist (rund 27%).<br />

Je kleiner der Einfallswinkel und je niedriger der Brechungsindex des Kristalls desto größer<br />

die Eindringtiefe. Die Eindringtiefe erhöht sich ebenfalls mit der Wellenlänge.<br />

Voraussetzung für die ATR Messungen ist ein guter Kontakt zwischen Kristall und Probe.<br />

(http://www.iac.tuwien.ac.at/instprakt/ftir2.pdf)<br />

Nachteile:<br />

Nur die Oberfläche wird vermessen<br />

Eventuelle Kontamination der Probe durch Kontakt mit dem ATR-Kristall<br />

Kostenfaktor bei Diamantzellen<br />

Materialien für ATR Elemente


33 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Vergleich der Absorptionsstärken Transmission vs. ATR<br />

Da Strahlung mit größerer Wellenlänge<br />

tiefer in die Probe eindringt, sind die<br />

ATR-Spektren-Banden bei größeren<br />

Wellenlängen intensiver als bei<br />

Transmissionsspektren.<br />

Neue Entwicklung: Diamant ATR<br />

Für die Aufnahme von IR-Spektren<br />

von Werkstücken und<br />

Materialproben gehört ATR heute zu<br />

den am häufigsten angewandten<br />

Methoden. Als Materialien für IR-<br />

Strahlung wählt man je nach<br />

Wellenzahlbereich<br />

meist ZnSe, Ge, Thalliumbromoiodid (KRS-5), Si, oder Diamant.<br />

Bei der Untersuchung von Proben ist darauf zu achten, dass die Brechzahl des eingesetzten ATR-Elements<br />

hinreichend groß ist, so dass beim Kontakt zwischen Medium und ATR-Element weiterhin die Bedingungen für<br />

Totalreflexion erfüllt sind. (Wikipedia: ATR-IR)<br />

Welche Informationen werden bei IR gewonnen?<br />

Charakteristische Banden in Spektrum können funktionellen Gruppen zugeord<strong>net</strong> werden,<br />

wodurch die IR-Spektren einen Beitrag zur Strukturaufklärung liefern.<br />

Durch Vergleich des Fingerprint-Bereiches mit Datenbanken können gemessene Proben<br />

qualitativ identifiziert werden. Auch die simultane Messung von mehreren Analyten ist<br />

möglich. Quantifizierung über Lambert-Beer`sches Gesetz möglich:<br />

= log <br />

= <br />

Beispiel: C=O-Streckschwingung: 1400-1900 cm -1 , abhängig von Substituenten.<br />

Inter- und intramolekulare Wechselwirkungen können detektiert werden, wie etwa H-<br />

Brücken.


34 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Beispiel: Sekundärstruktur von Proteinen (Anteile an α-Helices, β-Sheets, random coils)<br />

Es können außerdem Informationen über latente Variablen (= nicht direkt beobachtbare<br />

Variablen) gewonnen werden.<br />

Beispiel: Klassifizierung von Weinen<br />

IR Mikroskopie<br />

Messungen in Transmission, Reflexion aber auch im ATR Modus möglich.<br />

Sichtbares Licht hat eine<br />

Wellenlänge zwischen 400<br />

und 750 nm. Das unsichtbare<br />

infrarote Licht hat eine<br />

höhere Wellenlängen bis<br />

40.000 nm. Infrarot kann viele<br />

Materialien besser<br />

durchdringen als sichtbares<br />

Licht. Die Untersuchung<br />

dicker, wenig durchsichtiger Präparate<br />

im infraroten Licht liefert daher oft<br />

bessere Ergebnisse. Die Erfassung des<br />

Bildes erfolgt hier natürlich nicht über<br />

das Auge, sondern mit Hilfe einer<br />

Infrarot-empfindlichen Video- oder<br />

Fotokamera.<br />

(http://www.univie.ac.at/mikroskopie/4_advanced/ir/1_einleitung.htm)<br />

Für die Aufnahme von IR-Spektren muss eine reflektierende Optik wie die Cassegrain-<br />

Spiegelobjektive eingesetzt werden, da Glas- oder Quarzobjektive im IR-Bereich nicht<br />

transparent sind. Die Cassegrain-Spiegel können als Kondensor, Objektiv und als Linse zur<br />

Fokussierung der Strahlung auf den Detektor genutzt werden. Die von der Strahlungsquelle<br />

ausgehende IR-Strahlung wird über Spiegel auf den kleinen Spiegel des Cassegrain-<br />

Objektives (Kondensor) geleitet, von dort zum großen Spiegel reflektiert. Mit dem großen<br />

Spiegel wird die Strahlung auf die Probe fokussiert. Wird in Transmission gemessen, gelangt<br />

die Strahlung schließlich auf das zweite Cassegrain-Objektiv, welches die durch die Probe<br />

nicht absorbierte Strahlung zum Detektor leitet. Um den zu spektroskopierenden<br />

Probenbereich einzugrenzen und beugungsbedingte Fehler in den Spektren zu vermeiden,<br />

werden Aperturen vor dem Cassegrain-Kondensor und nach dem Cassegrain-Objektiv


35 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

genutzt. Bei Reflexionsmessungen fungiert der Cassegrain-Kondensor auch als Objektiv.<br />

Zunächst passiert die von der Strahlungsquelle kommende IR-Strahlung den Cassegrain-<br />

Kondensor in der oben beschriebenen Weise. Beim Auftreffen der Strahlung auf die Probe<br />

findet Reflexion statt, die Strahlung wird wieder auf das obere Cassegrain-Objektiv<br />

reflektiert und über den oberen Spiegel zum Detektor geleitet.<br />

(http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/3/anc/ir_spek/ir_reflexion.vlu/Page/<br />

vsc/de/ch/3/anc/ir_spek/ir_spektroskopie/reflexionsmethoden/ir_6_5/irmikr_m14ht0500.v<br />

scml.html)<br />

IR Imaging System<br />

Imaging einer Maus-Aorta<br />

Beispiel: Bestimmung von latenten Variablen Klassifizierung von<br />

Rotweinen -Konzept


36 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Klassifizierung von Rotweinen <strong>–</strong>Ergebnisse<br />

Clusteranalyse: Spektren ähnlicher Proben werden nebeneinander dargestellt<br />

Man kann die Sorte spektroskopisch untersuchen.<br />

Beispiel ad intramolekulare WW: Information über die Sekundärstruktur von<br />

Proteinen


37 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

(http://www.sach.ch/applica09/rwirtz_day2_08.pdf)<br />

NIR Spektroskopie<br />

o Messung von Obertönen und Kombinationsschwingungen<br />

o Wichtige Beiträge von stark unsymmetrischen Bindungen: N-H, C-H, O-H => diese<br />

Gruppen dominieren die NIR Spektren<br />

o Stark überlagernde Banden => für quantitative Analyse müssen multivariate<br />

Kalibrationsverfahren eingesetzt werden.<br />

o Bedeutung in der Prozessanalytik.<br />

o Im NIR sind die molaren dekadischen Absorptionskoeffizienten deutlich<br />

kleiner als im MIR =>es können größere Schichtdicken durchstrahlt werden.<br />

o In den Wellenlängenbereich der NIR Spektroskopie gibt es sehr gute<br />

Faseroptiken => In-line Messungen über Faseroptik wird „leicht“ möglich


38 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Beispiel für NIR Spektren<br />

Temperaturabhängigkeit der NIR Spektren eines<br />

aliphatischen Amids<br />

Streuung<br />

o Streuung an größeren <strong>Teil</strong>chen: Mechanismus: Reflexion an <strong>Teil</strong>chenoberfläche<br />

o Streuobjekte: Wassertropfen, Aerosole, etc.<br />

o Streuintensität: I str. prop. NT(NT = Anzahl der <strong>Teil</strong>chen)<br />

o <strong>Analytische</strong>r Einsatz: Nephelometrie, evaporative Lightscattering<br />

o Rayleigh Streuung: Streuung an kleineren <strong>Teil</strong>chen Voraussetzung:<br />

<strong>Teil</strong>chendurchmesser d < 0,1λ<br />

o Mechanismus: Induktion eines Dipols im <strong>Teil</strong>chen welches dann selbst (mit<br />

gleicher Frequenz) strahlt<br />

o Streuobjekte: Atome Moleküle<br />

o Streuintensität: I str. prop. ν 4<br />

o Beispiel: Streuung von Sonnenlicht an Luft<br />

o


39 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Intensitäten von Banden<br />

in Raman Spektren<br />

Raman: Intensität prop.<br />

KI L (ν 0 -ν i ) 4 (dα/dQ)²(IR:<br />

Intensität prop. (dμ/dQ)²)


40 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Schematischer Aufbau eines Raman Spektrometers<br />

Wellenlängenselektion<br />

a) Dispersiv (Czerny Turner)<br />

b) Interferometer (FT)<br />

a<br />

Schema eines FT Raman Spektrometers<br />

In dieser Abbildung sieht man die schematische Geräteanordung zur Fourier-Transform-<br />

Raman-Messung. Als Detektor wird ein mit flüssigem Stickstoff gekühlter Germanium-<br />

Photohalbleiter verwendet. Weil die Intensität der Rayleigh-Linie mehrere


41 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Größenordnungen höher ist als die der Raman-Linien, werden Sperrfilter in die Geräte<br />

eingebaut, um die Strahlung die den Detektor erreicht, auf Wellenlängen einzugrenzen<br />

die länger sind als diejenige der anregenden Strahlung. (Skoog Leary: S.331)<br />

Der Unterschied zum ersten Bild besteht nur darin, dass beim ersten aufbau noch ein<br />

Laser eingeschleust wird um den Abstand des Spiegels zu messen.<br />

Spektrale Auflösung<strong>–</strong>Dispersion [nm/mm] versus [cm-1/mm]


42 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Spektrale Auflösung


43 AC <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Teil</strong> 1 <strong>Lendl</strong> Martin Prießner<br />

Beim konfokalen Mikroskop wird Licht, das nicht aus der Brennebene des Objektivs<br />

kommt, ausgeblendet. Die einfachste Konstruktion ist hier gezeigt: Die Kondensorlinse wird<br />

durch eine Linse ersetzt, die der Objektivlinse identisch ist. Die Ausleuchtung des Objekts<br />

wird durch eine Lochblende (A) beschränkt, die auf dem Objekt scharf abgebildet wird. Eine<br />

zweite Lochblende (C) beschränkt das Sichtfeld auf einen Punkt. Durch den symmetrischen<br />

Aufbau dieses Systems sind beide Blenden und ein Punkt des Objekts in der Brennebene der<br />

Linsen konfokal. Der Durchmesser der Blenden wird so klein gewählt, dass Licht aus<br />

Bereichen des Objekts, die nicht in der Brennebene liegen, nicht in die Apertur der<br />

Blende C fallen und damit ausgeblendet werden (hier: grüne und blaue Strahlen). In den<br />

Photomultiplier (PMT) gelangt deshalb nur Licht aus der Brennebene des Objekts.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!