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10 Jahre gelungene Naturschutzarbeit

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2013<br />

Sielmanns<br />

Biotopverbund Bodensee<br />

Jeder Gemeinde ihr Biotop<br />

Pilotprojekt in Billafingen weist den Weg<br />

Neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen<br />

Im Dialog mit Bürgern, Kommunen und Landnutzern<br />

<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>gelungene</strong><br />

<strong>Naturschutzarbeit</strong><br />

2004 – 2013<br />

1


Liebe Naturfreunde,<br />

Inhalt<br />

Inhaltsverzeichnis........................................................... 2<br />

Grußwort Inge Sielmann................................................ 3<br />

Grußwort Alexander Bonde, Minister für Ländlichen<br />

Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.... 4<br />

Grußwort Landrat Frank Hämmerle und<br />

Landrat Lothar Wölfle..................................................... 5<br />

Die Heinz Sielmann Stiftung ......................................... 6<br />

Die Stiftungsgründer...................................................... 7<br />

Kurzcharakteristik Sielmanns<br />

Biotopverbund Bodensee................................................ 8<br />

Hintergrund-„Philosophie“ und<br />

Entstehungsgeschichte................................................. 9<br />

Organisation und Ausführung..................................... <strong>10</strong><br />

Gebietskulisse............................................................... 12<br />

Umgesetzte Biotopmaßnahmen.................................. 14<br />

Heinz-Sielmann-Weiher................................................ 16<br />

Birnensortenerhaltungsgarten, Viehweiden............... 18<br />

Stockerbachtal, Erlenwald-Feuchtwiesen-Biotop........ 19<br />

Seelfinger Weiher......................................................... 20<br />

Eggenweiler Hof............................................................ 21<br />

Inge-Sielmann-Weiher.................................................. 22<br />

Eisweiher Stockach....................................................... 24<br />

Riedbachtal, Hangenbach ............................................ 25<br />

Weiher am Aubach........................................................ 26<br />

Beweidung Elsegg......................................................... 27<br />

Streuobst Konstantinhalde.......................................... 28<br />

Sipplinger Steiluferlandschaft...................................... 29<br />

Kulturlandschaft Hödingen.......................................... 30<br />

Olsen-Weiher, Streuobst Birnau................................... 31<br />

Tonpark.......................................................................... 32<br />

Aachufer, Alberweiler.................................................... 34<br />

Waldschafe, Trockenhang Hägin.................................. 35<br />

Bittebach, Lernort Bauernhof Bodensee...................... 36<br />

Biotopverbund Bodensee auf einen Blick.................... 37<br />

Biotop-Projekte in Bearbeitung und Planung.............. 38<br />

Ausblick........................................................................ 40<br />

Aufruf zur Mithilfe und zu Spenden............................. 41<br />

Quellen und weiterführende Literatur........................ 42<br />

Impressum..................................................................... 43<br />

was mit einem Spatenstich zur Anlage des Heinz-Sielmann-Weihers<br />

begann, hat sich zu einem Naturschutzprojekt<br />

von großer Bedeutung entwickelt. Lebensräume<br />

für Tiere und Pflanzen in einer dicht besiedelten und<br />

intensiv genutzten Landschaft, wie am Bodensee, zu<br />

erhalten und zu vernetzen, stellt eine große Herausforderung<br />

für den Naturschutz dar. Die Heinz Sielmann<br />

Stiftung widmet sich dieser schwierigen, aber wichtigen<br />

und zukunftsweisenden Aufgabe in Sielmanns<br />

Biotopverbund Bodensee bereits seit zehn <strong>Jahre</strong>n. Mit<br />

viel Fingerspitzengefühl und engagierten Partnern aus<br />

der Region ist es uns gelungen, eine Vielzahl interessanter<br />

und ökologisch wertvoller Biotopbausteine am<br />

westlichen Bodensee umzusetzen.<br />

Sie sollten unbedingt einmal einen der neu entstandenen<br />

Weiher wie den Heinz-Sielmann-Weiher in<br />

Billafingen besuchen oder einen Spaziergang durch die<br />

prächtigen Streuobstwiesen in Überlingen-Hödingen<br />

unternehmen. Denn im Biotopverbund Bodensee entstehen<br />

nicht nur Lebensräume für Tiere und Pflanzen,<br />

sondern zugleich schöne Orte für uns Menschen selbst.<br />

Gerade dort, wo Lebensraumvielfalt und -qualitäten<br />

aufgrund eines hohen Nutzungsdruckes zurückgehen,<br />

sollten positive Zugänge zu Natur und Landschaft<br />

geschaffen werden, um Akzeptanz und Unterstützung<br />

für Naturschutzaktivitäten zu fördern. Die Bürgerinnen<br />

und Bürger aus Billafingen wollen ihren Weiher heute<br />

nicht mehr missen, und manch Gütlesbesitzer beteiligte<br />

sich nach anfänglicher Skepsis doch noch am<br />

Streuobstprojekt. Über diese Entwicklungen freue ich<br />

mich sehr, denn sie zeigen, dass wir einen guten Weg<br />

für mehr Lebensräume und Artenvielfalt in der Kulturlandschaft<br />

eingeschlagen haben.<br />

Liebe Mitgestalter und Förderer von Sielmanns Biotopverbund<br />

Bodensee: „Weiter so und herzlichen Dank für<br />

Ihre wertvolle Unterstützung!“ Mein besonderer Dank<br />

gilt Prof. Dr. Peter Berthold, der dieses wunderbare<br />

Projekt zusammen mit meinem Mann Heinz Sielmann,<br />

seinem väterlichen Freund, im Jahr 2003 initiierte. Mit<br />

PLENUM Westlicher Bodensee und der Stiftung Naturschutzfonds<br />

Baden-Württemberg haben wir wichtige<br />

Projektförderer an unserer Seite. Und die Mitglieder des<br />

Kuratoriums sowie der Lenkungsgruppe schaffen wertvolle<br />

Verbindungen in das regional-gesellschaftliche<br />

Umfeld.<br />

Die <strong>Naturschutzarbeit</strong> der Heinz Sielmann Stiftung<br />

wird ermöglicht durch unsere Freunde und Förderer.<br />

Dank Ihrer stetigen Unterstützung ist es uns möglich,<br />

den Biotopverbund am Bodensee sowie im Eichsfeld<br />

weiterzuentwickeln und über <strong>10</strong>.000 Hektar in Sielmanns<br />

Naturlandschaften in Brandenburg für die Natur<br />

zu sichern. Für diese Unterstützung danke ich Ihnen<br />

vielmals und hoffe, auch in Zukunft auf Ihre Hilfe<br />

zählen zu können.<br />

Herzlichst Ihre<br />

Inge Sielmann<br />

Vorsitzende des Stiftungsrates<br />

der Heinz Sielmann Stiftung<br />

2 3


Biotopverbund am Bodensee<br />

Herausforderung und Chance für Mensch und Natur<br />

Neue Impulse<br />

für den Biotopverbund am westlichen Bodensee<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Natur- und Kulturlandschaft<br />

ist eine unserer<br />

wichtigsten Lebensgrundlagen.<br />

Unser Naturerbe auch<br />

für zukünftige Generationen<br />

zu bewahren und damit dauerhaft<br />

unsere Lebensqualität<br />

zu erhalten ist eine unserer<br />

wichtigsten und größten<br />

Alexander Bonde Herausforderungen. Wir<br />

haben eine moralische Verpflichtung,<br />

uns dieser Herausforderung zu stellen und<br />

auch ein wirtschaftliches Interesse daran. So werden<br />

beispielsweise die meisten Medikamente aus Pflanzen<br />

hergestellt. Und viele Entwicklungsmöglichkeiten<br />

liegen noch im Reservoir der Arten verborgen.<br />

Straßen- und Siedlungsbau sowie die Intensivierung<br />

der Land- und Forstwirtschaft führen aber zu einem<br />

Verlust an wertvollen Lebensräumen. Diese werden<br />

nicht nur flächenmäßig reduziert, sondern auch zunehmend<br />

räumlich voneinander isoliert. Diese Biotopinseln<br />

sind für viele Arten häufig zu klein und der Austausch<br />

von Individuen zwischen den Gebieten wird erschwert.<br />

Deshalb will die Landesregierung mit einem landesweiten<br />

Biotopverbund die verbleibenden Freiräume schützen<br />

und diese Lebensräume miteinander vernetzen.<br />

Mit dem bisherigen Schutzgebietssystem können<br />

lediglich 30 – 40 Prozent der heimischen Arten in überlebensfähigen<br />

Populationen erhalten werden. Deshalb<br />

müssen auch außerhalb von Schutzgebieten in der<br />

überwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzten<br />

Kulturlandschaft geeignete Lebensbedingungen<br />

geschaffen werden.<br />

Durch die gesetzlich vorgeschriebene Realisierung<br />

eines Biotopverbundes auf mindestens <strong>10</strong> Prozent der<br />

Landesfläche können die Überlebenschancen vieler<br />

Tiere und Pflanzen wesentlich erhöht werden. Neben<br />

der Sicherung heimischer Arten, Artengemeinschaften<br />

und ihrer Lebensräume sollen funktionsfähige ökologische<br />

Wechselbeziehungen in der Landschaft bewahrt,<br />

wiederhergestellt und entwickelt werden.<br />

Seit zehn <strong>Jahre</strong>n nimmt sich Sielmanns Biotopverbund<br />

Bodensee genau dieser Aufgabe an. Gemeinsam mit<br />

den Naturschutzakteurinnen und Naturschutzakteuren<br />

vor Ort schafft er neue Lebensräume und verbindet sie<br />

durch Trittsteine und Korridore. Ich bin Heinz Sielmann<br />

dankbar, dass er 2004 dieses Naturschutzprojekt in<br />

Baden-Württemberg mit seiner Stiftung ins Leben rief,<br />

und freue mich, dass seine Frau Inge Sielmann das<br />

Vorhaben erfolgreich weiterführt.<br />

Auf einer Fläche von rund 350 Quadratkilometern konnten<br />

auf der Grundlage eines Biotopverbundes in 17 Projektgebieten<br />

bereits 81 Teilprojekte umgesetzt werden.<br />

Hierzu zählen zum Beispiel die Anlage von Stillgewässern,<br />

die Renaturierung von Fließgewässerabschnitten,<br />

Wiedervernässungen sowie Pflanzungen von Feldgehölzen,<br />

aber auch Streuobstwiesen und die Einrichtung<br />

von Magerrasen. Sechs weitere Projekte sind in Bearbeitung.<br />

Dass sich <strong>Naturschutzarbeit</strong> lohnt, zeigen erste<br />

Erfolge bei der Rückkehr bedrohter Vogelarten und der<br />

Etablierung großer Bestände an Amphibienarten.<br />

Ich freue mich, dass auch das Land dabei über PLENUM<br />

(Projekt des Landes zur Erhaltung und Entwicklung von<br />

Natur und Umwelt) und durch die Zusammenarbeit mit<br />

der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg<br />

wichtige Trittsteine zum Biotopverbund in Trägerschaft<br />

von Städten, Gemeinden und dem Bodenseekreis<br />

unter stützen konnte.<br />

Mit dieser Broschüre erhalten Sie Einblick in die wertvolle<br />

Biotopschutzarbeit der vielen engagierten Akteurinnen<br />

und Akteure. Mir ist besonders daran gelegen,<br />

dass deutlich wird, wie wichtig der Schutz unserer<br />

natürlichen Lebensgrundlagen ist. Ich bin überzeugt<br />

davon, dass die Naturschutzmaßnahmen den Weg zum<br />

Biotopverbund erfolgreich fortsetzen. Nutzen auch Sie<br />

die Chance, dabei mitzuwirken.<br />

Alexander Bonde<br />

Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz<br />

Vorsitzender der Stiftung Naturschutzfonds<br />

Baden-Württemberg<br />

Lothar Wölfle<br />

Frank Hämmerle<br />

Die Bodenseeregion zeichnet sich durch eine besonders<br />

abwechslungsreiche und reizvolle Kulturlandschaft<br />

aus: Streuobstwiesen, blütenreiche Magerrasen, strukturreiche<br />

Gewässer und Wälder formen ein malerisches<br />

Mosaik, das ein attraktives Lebensumfeld bietet und<br />

die erfolgreiche touristische Entwicklung der Region<br />

befördert hat.<br />

Gleichzeitig unterliegt unser Landschaftsraum einer<br />

Vielzahl von Nutzungsinteressen. Es gilt somit, Wege<br />

zu finden, die weitere Entwicklungsmöglichkeiten<br />

aufzeigen. Gleichzeitig sollen aber auch die Qualitäten<br />

unserer Landschaft auf einem möglichst hohen Niveau<br />

für Menschen, Tiere und Pflanzen erhalten werden.<br />

Keine leichte Aufgabe also. Umso mehr freuen wir uns,<br />

dass die Heinz Sielmann Stiftung auf Initiative von<br />

Prof. Dr. Peter Berthold mit ihrem großen Engagement<br />

neue und wichtige Impulse für einen Biotopverbund<br />

am westlichen Bodensee gesetzt hat.<br />

Im Dialog mit Bürgern, Kommunen, Landnutzern und<br />

Trägern öffentlicher Belange sind vielerorts tragfähige<br />

Lösungen für neue Biotopmaßnahmen entstanden.<br />

Wertvolle Unterstützung konnten die Landkreise<br />

Bodenseekreis und Konstanz dabei durch PLENUM<br />

Westlicher Bodensee einbringen. In enger Zusammenarbeit<br />

wurden z. B. folgende Projekte umgesetzt:<br />

Renaturierung des Eisweihers bei Stockach, Neuanlage<br />

eines Weihers am Eggenweiler Hof, Einrichtung einer<br />

Wasserbüffelweide am Heinz-Sielmann-Weiher sowie<br />

die Förderung des Streuobst- und Beweidungsprojekts<br />

in Überlingen-Hödingen – insgesamt bereits über<br />

80 Maßnahmen in den vergangenen zehn <strong>Jahre</strong>n.<br />

Sielmanns Biotopverbund Bodensee trägt in bedeutendem<br />

Maße zur Aufwertung unserer Landschaft<br />

bei. Für genauso wichtig aber erachten wir, dass das<br />

Thema Naturschutz auf sympathische Weise bürgernah<br />

transportiert wird. Längst ist Sielmanns Biotopverbund<br />

Bodensee zu einem wichtigen Baustein im Profil unserer<br />

Region geworden. Dafür sind wir überaus dankbar<br />

und gratulieren zum <strong>10</strong>-jährigen Jubiläum. Wir freuen<br />

uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit und eine<br />

„biotopreiche“ Zukunft am westlichen Bodensee.<br />

Beste Grüße<br />

Lothar Wölfle<br />

Landrat des Landkreises<br />

Bodenseekreis<br />

Frank Hämmerle<br />

Landrat des Landkreises<br />

Konstanz<br />

4 5


Die Stiftungszentrale der Heinz<br />

Sielmann Stiftung, das Heinz<br />

Sielmann Natur- Erlebniszentrum<br />

Gut Herbigshagen bei Duderstadt<br />

(Niedersachsen).<br />

Die Heinz Sielmann Stiftung<br />

Naturschutz mit den Menschen – die Heinz Sielmann<br />

Stiftung hat sich dieser Aufgabe verschrieben<br />

und wählt dazu in ganz Deutschland besonders<br />

schützens werte Gebiete aus. Für diese erarbeiten wir<br />

Entwicklungskonzepte, die der Natur Schutz und den<br />

Menschen ein unvergleichliches Erleben von Tieren,<br />

Pflanzen und Landschaften bieten.<br />

Im Vordergrund steht der Erwerb von großen, unzerschnittenen<br />

Gebieten wie den Sielmanns Naturlandschaften.<br />

Darüber hinaus betreibt und unterstützt<br />

die Stiftung eine Vielzahl von weiteren Biotop- und<br />

Artenschutzprojekten in Deutschland; so in Baden-<br />

Württemberg, Bayern, Niedersachsen oder Thüringen.<br />

Außerdem arbeitet die Stiftung mit Partnern im<br />

europäischen Ausland zusammen. Sie setzt sich dafür<br />

ein, auch kommenden Generationen eine intakte und<br />

lebenswerte Natur zu hinterlassen.<br />

Vieles konnte dank der Unterstützung zahlreicher<br />

Naturfreunde bisher schon in die Tat umgesetzt werden,<br />

aber nur mit steter Hilfe kann die Heinz Sielmann<br />

Stiftung ihre langfristigen Ziele erreichen:<br />

• Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche, durch<br />

persönliches Erleben an einen positiven Umgang mit<br />

der Natur heranführen<br />

• Letzte Refugien für seltene Tier- und Pflanzenarten<br />

erhalten<br />

• Die Öffentlichkeit für die Natur und deren Schutz<br />

sensibilisieren<br />

• Das Heinz Sielmann-Archiv des Naturfilms aufbauen<br />

Die Stiftungsgründer<br />

Heinz und Inge Sielmann<br />

Jahrzehntelang bereiste Heinz Sielmann (1917 – 2006)<br />

die Erde als Tierfilmer und Naturschützer, vom Äquator<br />

bis zum Nord- und Südpol. Als Erster zeigte er<br />

Tierdokumentationen im Fernsehen. Allein in der Reihe<br />

„Expeditionen ins Tierreich“, die Prof. Heinz Sielmann<br />

entscheidend mitgeprägt hat, wurden mehr als 200<br />

Sielmann-Folgen ausgestrahlt.<br />

Im Weiteren drehte er in Zusammenarbeit mit dem<br />

FWU (Institut für Film und Bild in Wissenschaft und<br />

Unterricht, München) etwa 30 Unterrichtsfilme für<br />

Allgemeinbildende Schulen und an die <strong>10</strong>0 Dokumentationen<br />

für die Internationale Zoologische Film-<br />

Enzyklopädie des Instituts für den Wissenschaftlichen<br />

Film (IWF), Göttingen.<br />

Seine großen Kinofilme „Lied der Wildbahn“, der<br />

Kongo-Film „Herrscher des Urwalds“, „Galapagos –<br />

Landung in Eden“ und „Lockende Wildnis – durch die<br />

Wildbahnen von Nordamerika“ wurden in 25 Sprachen<br />

synchronisiert und mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet.<br />

1960 gründete das Ehepaar Sielmann die „Heinz<br />

Sielmann Filmproduktion“. Inge Sielmann führte die<br />

Geschäfte der Firma, wenn ihr Mann oft monatelang<br />

für Dreharbeiten unterwegs war. Sie unterstützte ihn<br />

bei der Sichtung des kilometerlangen Filmmaterials<br />

und dem Grobschnitt, sie bereitete die Reisen vor,<br />

koordinierte die Termine und betreute die Produktionen<br />

von München aus.<br />

1994 gründeten Heinz und Inge Sielmann unter dem<br />

Leitsatz „Naturschutz als positive Lebensphilosophie“<br />

die Heinz Sielmann Stiftung. Nach dem Tod von<br />

Heinz Sielmann wurde Inge Sielmann im Jahr 2006 zur<br />

Vorsitzenden des Stiftungsrates gewählt.<br />

Im Filmarchiv von Gut Herbigshagen lagern<br />

mehr als 80 Kilometer Filmmaterial.<br />

Für den Film „Lockende Wildnis“ drehte<br />

Heinz Sielmann zwischen 1966 und 1967 insgesamt<br />

18 Monate lang auf dem gesamten<br />

nordamerikanischen Kontinent.<br />

Teilnehmer von Umweltbildungsangeboten<br />

können aus einer Vielzahl<br />

von Themen auswählen.<br />

Teamarbeit – Heinz und Inge Sielmann bei<br />

der Sichtung von Filmmaterial.<br />

6 7


Gelbbauchunken leben in den<br />

seichten, fischfreien Kleingewässern<br />

im Weidegebiet Elsegg.<br />

Als erster Baustein von<br />

Sielmanns Biotopverbund<br />

Bodensee wurde der Heinz-<br />

Sielmann-Weiher im Winter<br />

2004/2005 fertiggestellt.<br />

Die Graugans gehört zu den elf<br />

neuen Brutvogelarten, die sich<br />

am Heinz-Sielmann-Weiher<br />

bereits angesiedelt haben.<br />

Kurzcharakteristik Sielmanns<br />

Biotopverbund Bodensee<br />

Hintergrund-„Philosophie“<br />

und Entstehungsgeschichte<br />

Obwohl es allein in Deutschland in jedem Bundesland<br />

mindestens eine Form von Biotopverbund gibt, ist<br />

„Sielmanns Biotopverbund Bodensee“ (BVB) dennoch<br />

einzigartig, von herausragender Bedeutung und hat<br />

damit richtungsweisenden Modellcharakter. Der 2011<br />

der Öffentlichkeit vorgestellte Fachplan Biotopverbund<br />

von Baden-Württemberg z. B. stellt im Wesentlichen<br />

Kartierungsergebnisse dar. Sie zeigen auf, wo zwischen<br />

mehr oder weniger wertvollen Biotopen Gebiete mit<br />

wichtigen Brückenfunktionen liegen, die bei künftigen<br />

Änderungen der Flächennutzung geschont werden<br />

sollten. In vielen anderen Fällen wird versucht, besondere<br />

Biotope durch Habitatbrücken – z. B. Heckengürtel<br />

– aktiv miteinander zu verbinden. Das gilt etwa für<br />

die geplante bundesweite Waldvernetzung durch den<br />

BUND. Dabei sollen Reste von Eichen-Buchen-Wäldern<br />

miteinander verbunden werden, sodass sich Wildkatzen<br />

und andere Arten über einen „Wegeplan“ wieder weiträumig<br />

bewegen können. Im Biotopverbund Bodensee<br />

hingegen wird ein gänzlich neuer Weg beschritten.<br />

Zunächst werden wertvolle Lebensräume – zumeist<br />

komplexe Feuchtgebiete – völlig neu geschaffen, und<br />

zwar durch Renaturierung bisher v. a. landwirtschaftlich<br />

extensiv genutzter Flächen. Sie werden dabei so<br />

dicht aneinandergereiht – auch unter Einbeziehung<br />

bereits bestehender reichhaltiger Habitate, dass Tiere<br />

wie Pflanzen benachbarte Biotopverbundgebiete durch<br />

natürliche Ausbreitung (Dispersion) besiedeln können.<br />

Auf diese Weise entsteht zwischen dem Mosaik vom<br />

Menschen bewohnter Ortschaften ein parallel angelegtes<br />

Netzwerk von Lebensräumen („Wohnzimmern“)<br />

für Tiere und Pflanzen. Die Feuchtgebietskomplexe<br />

des Verbunds sind dabei vielfach durch Fließgewässer<br />

vernetzt, die als Verbindungswege für Amphibien u. a.<br />

dienen. Vögel und viele Insekten können die geringen<br />

Entfernungen zu Nachbargebieten im Verbund leicht<br />

mit kurzen Flügen überwinden; Pflanzensamen, kleine<br />

Fische u. v. a. werden durch Wind, Vögel (Fischchen in<br />

deren Bauchgefieder) u. a. passiv dort hintransportiert.<br />

So entstehen in der in den letzten Jahrzehnten meist<br />

intensiv genutzten und damit vielerorts „ausgeräumten“<br />

und deshalb artenarmen Kulturlandschaft wieder<br />

neue artenreiche Tier- und Pflanzengesellschaften in<br />

eigens für sie geschaffenen Siedlungen (Biozönosen,<br />

„Oasen aus Menschenhand“). Da die neuen Biotope<br />

für viele Arten nur relativ kleinen Populationen ausreichend<br />

Lebensraum bieten können, ist wesentlich,<br />

dass die Kleinpopulationen benachbarter Gebiete<br />

ständig in Verbindung stehen und sich gegenseitig<br />

stabilisieren können. Auf diese Weise entstehen<br />

größere überlebensfähige (Meta-)Populationen, die<br />

auch ausreichend genetische Variabilität aufbauen<br />

können. Die wiederum ist Voraussetzung z. B. für<br />

Anpassungsvorgänge (Mikroevolutionsprozesse), wie<br />

sie die gegenwärtige Klimaerwärmung erfordert.<br />

Im BVB werden durch Renaturierung v. a. komplexe<br />

Feuchtgebiete neu geschaffen, da sich in ihnen erfahrungsgemäß<br />

die höchste Arten- und Individuendichte<br />

(größtmögliche Biodiversität) entwickeln kann – bei<br />

Tieren wie Pflanzen. Daneben werden auch weniger<br />

artenreiche, aber dennoch sehr wertvolle Biotope<br />

renaturiert oder stabilisiert, nämlich Auwald- und<br />

Streuobstgebiete, Trockenrasen, extensiv genutzte<br />

Wiesen oder Ruderalflächen.<br />

Obwohl der älteste Lebensraum im BVB – der Heinz-<br />

Sielmann-Weiher im Billafinger Tal – erst knapp zehn<br />

<strong>Jahre</strong> alt ist, schreibt er bereits eine einzigartige<br />

Erfolgsgeschichte (s. S. 16 und 17). Damit wird der BVB<br />

zu einem Modell, das in ganz Deutschland umgesetzt<br />

werden sollte.<br />

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich auf unserer Erde<br />

ein galoppierendes Artensterben von wild lebenden Tieren<br />

und Pflanzen ausgebreitet, das es in diesem Ausmaß wohl<br />

niemals zuvor gegeben hat. Dieser Artenrückgang ist<br />

keine Naturkatastrophe, sondern hausgemacht – bewirkt<br />

durch eine einzige, ungeheuer dominante Säugetierart:<br />

den Menschen. Mehr als zehn Millionen Tier- und<br />

Pflanzen arten besiedeln – noch – unseren Planeten, aber<br />

zurzeit werden jährlich Tausende davon ausgerottet. Und<br />

die über sieben Milliarden Menschen, die die Bevölkerungsexplosion<br />

bisher ergeben hat, fordern weiterhin<br />

ihren Tribut. Weltweit ist zurzeit jede achte Vogel-, jede<br />

fünfte Säugetier- und jede dritte Amphibienart gefährdet,<br />

nicht zu überleben; bei den Pflanzen sind sogar sieben<br />

von zehn Arten bedroht 1 . Dieses Horrorszenarium gilt<br />

nicht nur für entlegene Gebiete wie etwa Südostasien<br />

oder Zentralafrika mit enormem Bevölkerungsdruck,<br />

Armut und mangelndem Naturschutzbewusstsein,<br />

sondern auch für Mitteleuropa und hier insbesondere<br />

auch für Deutschland. Bei uns ist inzwischen rund die<br />

Hälfte aller wild lebenden Tier- und Pflanzenarten gefährdet.<br />

Und wenn auch noch nicht im ganzen Land ausgestorben,<br />

fehlen doch inzwischen in fast allen kleineren<br />

Bezirken wie Gemeindegemarkungen rund ein Drittel der<br />

noch bis in die 1950er-<strong>Jahre</strong> ansässigen Arten 1 .<br />

Bei uns hat der Artenrückgang bereits um 1800 eingesetzt<br />

– mit zunehmender Intensivierung der Landwirtschaft<br />

sowie steigendem Flächenverbrauch für Siedlungen, Industrieanlagen,<br />

Verkehrswege u. a. Obwohl schon um 1850<br />

erkannt, sind Maßnahmen wie zahlreiche Naturschutzverordnungen,<br />

Konventionen oder die Einrichtung von<br />

Naturschutzgebieten bisher immer nur hinterhergehinkt –<br />

sie waren durchweg halbherzig und nie präventiv. Deshalb<br />

sind trotz aller Bemühungen die sogenannten „Roten<br />

Listen“ gefährdeter Arten bis ins Internationale Jahr der<br />

Biodiversität 20<strong>10</strong> länger und länger geworden – und sie<br />

wachsen täglich weiter an.<br />

Wir 2 haben deshalb 1988 ein neues progressives Naturschutzkonzept<br />

entwickelt: die Einrichtung von „Wohnräumen“<br />

für Tiere und Pflanzen in jeder politischen<br />

Gemeinde, durch Renaturierung von <strong>10</strong> – 15 Prozent der<br />

Landesfläche. Auf diese Weise entstünde ein dichtes Netzwerk<br />

hochwertiger Lebensräume, das den meisten Arten<br />

eine Chance geben würde, zu überleben und reduzierte<br />

Bestände wieder aufzubauen.<br />

Mit meiner Emeritierung fasste ich den Plan, dieses neue<br />

Konzept mit einem Pilotprojekt im Bodenseeraum zu<br />

testen. In der frühen Planungsphase im November 2003<br />

wandte ich mich im Hinblick auf Unterstützung des<br />

Vorhabens an meinen väterlichen Freund Heinz Sielmann.<br />

Wir kannten uns seit 1955, und über gemeinsame Naturschutzinteressen<br />

waren wir uns im Laufe der <strong>Jahre</strong> nähergekommen.<br />

Er war von der Grundidee der Renaturierung<br />

spontan begeistert, und dann war gemeinsam rasch der<br />

Plan für einen „Biotopverbund Bodensee“ geschmiedet,<br />

der mithilfe der Heinz Sielmann Stiftung realisiert wird.<br />

Schon im Januar 2004 begann die Detailplanung und alsbald<br />

auch die praktische Arbeit. Das erste Teilprojekt, der<br />

„Heinz-Sielmann-Weiher“ mit angrenzendem Feuchtbiotop-Mosaik<br />

(rund zehn Hektar) – wurde im Billafinger<br />

Urstromtal (zwischen Stockach und Überlingen) angelegt.<br />

Dieses Gebiet mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung<br />

wurde gewählt, weil dort die Vogelbestände von<br />

1971 – 2004 reichlich drei Jahrzehnte lang registriert worden<br />

waren und die für unser Land typischen Rückgänge<br />

zeigten (u. a. Verschwinden von 14 Brutvogelarten der insgesamt<br />

115 festgestellten Vogelarten 3 ). Nach Einrichtung<br />

des Feuchtgebietes stieg die Anzahl der beobachteten<br />

Arten auf bisher 173 an – also um 50 Prozent, und 11 Arten<br />

siedelten sich als neue Brutvögel an. Weitere Erfolge sind:<br />

Von den 75 in Deutschland lebenden Libellenarten wanderten<br />

33 in das Gebiet ein, und bei den Amphibien z. B. ist<br />

die Erdkrötenpopulation von kleinen Restbeständen auf<br />

rund 5.000 angestiegen u. a. m. (s. S. 17).<br />

2 Berthold et. al. 1988<br />

1 Berthold & Mohr 2012<br />

3 Berthold 2003<br />

8 9


Organisation und Ausführung<br />

Struktur des Biotopverbundes Bodensee<br />

2004 wurde der BVB folgendermaßen gestartet:<br />

Nachdem das erste Teilprojekt – der Heinz-Sielmann-<br />

Weiher im Billafinger Urstromtal – in Bearbeitung war,<br />

stellte eine kleine Arbeitsgruppe in einem Masterplan<br />

für den Bereich des Landschaftsparks Linzgau (LPL)<br />

insgesamt 82 Projekte zusammen, die als mögliche<br />

Bausteine für den BVB denkbar waren. Der LPL wurde<br />

als erster Aktionsraum gewählt, weil dort bereits elf<br />

Gemeinden auf landschafts- und naturverbessernde<br />

Maßnahmen eingestimmt worden waren. Im Mai 2004<br />

wurden deren Bürgermeister und Ortsvorsteher in<br />

Sipplingen von Heinz Sielmann und Peter Berthold auf<br />

möglichst aktive Mitarbeit im BVB eingeschworen, der<br />

alle zustimmten. Im September 2004 fand die erste<br />

Kuratoriumssitzung in Schloss Salem statt. Dort wurde<br />

der BVB auf einer Pressekonferenz und in einem Übersichtsreferat<br />

einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Die Detailplanung für den BVB leistete bis 2013 eine<br />

Lenkungsgruppe (LG), die von Peter Berthold geleitet<br />

wird und der angehören: Thomas Hepperle, Landwirtschaftsamt<br />

Stockach (im Landratsamt Konstanz, LRKN)<br />

und Naturschutzbeauftragter (NB), Andreas Pflug,<br />

Landratsamt Bodenseekreis (LRB), Norbert Schültke<br />

(LRB), Daniel Mühlich und Jürgen Stich (LRKN), Thomas<br />

Vogler, Grünflächenamt Überlingen und NB, sowie<br />

seit 1. Januar 2012 Sindy Bublitz als hauptamtliche<br />

Projektmanagerin des BVB. Die LG wird moderiert von<br />

Michael Baldenhofer (LRKN). Bis 2013 traf sich die LG<br />

mehrmals im Jahr, um alle Teilprojekte zu diskutieren,<br />

bevor sie nach zumindest mehrheitlicher Befürwortung<br />

von Landschaftsplanungsbüros weiterbearbeitet und<br />

schließlich von Baufirmen ausgeführt wurden. Ab 2013<br />

wird die Arbeit der LG überwiegend von projektspezifischen<br />

Arbeitsgruppen übernommen, die die immer<br />

weiter gestreuten Vorhaben vor Ort effektiver bearbeiten<br />

können. Neben diesen Arbeitsgruppen von ausgewiesenen<br />

ortskundigen Spezialisten verfügt der BVB<br />

über ein hochkarätiges Kuratorium unter dem Vorsitz<br />

von Frau Inge Sielmann, Stifterin und Stiftungsratsvorsitzende<br />

der Heinz Sielmann Stiftung (München/<br />

Duderstadt). Das Kuratorium (Mitglieder s. nachfolgende<br />

Aufstellung) tagt in der Regel einmal im Jahr, diskutiert<br />

wesentliche allgemeine Belange, repräsentiert den<br />

BVB in vielfältiger Weise, bringt wichtige neue Impulse<br />

ein und hilft bei der Beschaffung von Drittmitteln.<br />

Mussten anfänglich noch Gebiete für mögliche Renaturierungsmaßnahmen<br />

und damit Bausteine des BVB<br />

von Mitgliedern der LG aktiv gesucht werden, ist er<br />

inzwischen längst zum Selbstläufer geworden. Jede<br />

Woche gehen von Kommunen oder Privatpersonen<br />

neue Vorschläge ein, die sich inzwischen auf über<br />

200 aufsummieren. Damit ist der BVB im Süden von<br />

Baden-Württemberg und in der benachbarten randlichen<br />

Schweiz (S. 12 und 13) innerhalb von nur zehn<br />

<strong>Jahre</strong>n zu einem allseits bekannten, fest verankerten<br />

und hochgeschätzten Organ der lebendigen Kulturlandschaft<br />

geworden.<br />

In 2012 wurde mit einer ersten grenzüberschreitenden<br />

Biotopmaßnahme an der deutsch-schweizerischen<br />

Grenze begonnen und damit die Verbindung zur Heinz<br />

Sielmann Stiftung Schweiz gestärkt. Unter dem Vorsitz<br />

von Prof. Dr. Barbara König, Universität Zürich, wird<br />

die Heinz Sielmann Stiftung Schweiz vertreten durch<br />

Dr. Hans-Peter B. Stutz, Stiftung Fledermausschutz,<br />

Zürich und Geschäftsführer der Heinz Sielmann Stiftung<br />

Schweiz, sowie Urs Haegi, VISCHER Rechtsanwälte<br />

und Notare, Zürich.<br />

Exkursion am Heinz-Sielmann-<br />

Weiher mit Spendern, geleitet von<br />

Prof. Dr. Berthold (2. links).<br />

Projektleiter (ehrenamtlich):<br />

Prof. Dr. Peter Berthold.............................................<br />

Stellvertreter (ehrenamtlich):<br />

Thomas Hepperle.....................................................<br />

Projektmanagement (hauptamtlich):<br />

Sindy Bublitz, Dipl.-Ing. (FH) für<br />

Landschaftsentwicklung.........................................<br />

Projektbüro:<br />

Heinz Sielmann Stiftung..........................................<br />

Im Amt für Landwirtschaft<br />

Winterspürer Straße 25<br />

78333 Stockach<br />

Lenkungsgruppe:<br />

Prof. Dr. Peter Berthold.............................................<br />

Sindy Bublitz<br />

Thomas Hepperle<br />

Daniel Mühlich.........................................................<br />

Andreas Pflug...........................................................<br />

Norbert Schültke (bis 2012)......................................<br />

Iris Steger (ab 2013)...................................................<br />

Jürgen Stich..............................................................<br />

Thomas Vogler..........................................................<br />

Kuratorium:<br />

Inge Sielmann<br />

Bernhard Prinz von Baden........................................<br />

Sabine Becker...........................................................<br />

Bettina Gräfin Bernadotte........................................<br />

Wilderich Graf von und zu Bodman........................<br />

Bruno Epple..............................................................<br />

Wilfried Franke.........................................................<br />

Heinrich Fürst zu Fürstenberg.................................<br />

Prof. Dr. Dr. Eva-Marie Haberfellner.........................<br />

Frank Hämmerle.......................................................<br />

Franz Käppeler..........................................................<br />

Hartmut Kohler........................................................<br />

Ulrich Müller.............................................................<br />

Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard......................<br />

Direktor i. R. des Max-Planck-Instituts für Ornithologie,<br />

Vogelwarte Radolfzell<br />

Landratsamt Konstanz, Leiter Amt für Landwirtschaft, Stockach;<br />

Naturschutzbeauftragter im Bodenseekreis<br />

Projektbüro<br />

Tel.: 0 7771 8798377<br />

Fax: 0 7771 8798387<br />

E-Mail: s.bublitz@sielmann-stiftung.de<br />

www.sielmann-stiftung.de<br />

Leiter<br />

Landratsamt Konstanz, Amt für Baurecht und Umwelt,<br />

Leiter Referat Naturschutz, Konstanz<br />

Landratsamt Bodenseekreis, Umweltschutzamt,<br />

Leiter Bereich Naturschutz, Friedrichshafen<br />

Landratsamt Bodenseekreis, Leiter Dezernat 2 Umwelt und<br />

Technik, Friedrichshafen<br />

Landratsamt Bodenseekreis, Leiterin Amt für Wasser- und<br />

Bodenschutz, Friedrichshafen<br />

Landratsamt Konstanz, Amt für Baurecht und Umwelt, Konstanz<br />

Naturschutzbeauftragter im Bodenseekreis, Leiter Fachbereich<br />

Stadtentwicklung und Grün i. R., Stadt Überlingen<br />

Kuratoriumsvorsitzende,<br />

Stifterin und Stiftungsratsvorsitzende der<br />

Heinz Sielmann Stiftung, Duderstadt<br />

Schloss Salem<br />

Oberbürgermeisterin der Stadt Überlingen<br />

Insel Mainau<br />

Schloss Bodman, Ludwigshafen<br />

Künstler und Dichter, Öhningen-Wangen<br />

Direktor des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben,<br />

Ravensburg<br />

Donaueschingen<br />

Ehem. Leiterin der Schule Schloss Salem<br />

Landrat des Landkreises Konstanz, Konstanz<br />

Vizepräsident des Badischen Landwirtschaftlichen<br />

Hauptverbandes e. V. (BLHV), Freiburg<br />

Kreisjägermeister, Bodenseekreis<br />

Minister a. D., MdL, Ravensburg<br />

Nobelpreisträgerin,<br />

Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie, Tübingen<br />

Landrat des Bodenseekreises, Friedrichshafen<br />

Kuratoriumssitzung von Sielmanns<br />

Lothar Wölfle............................................................<br />

Biotopverbund Bodensee auf der<br />

<strong>10</strong><br />

Insel Mainau im März 2012.<br />

11


Sielmanns Biotopverbund Bodensee<br />

N<br />

Wald<br />

Pfullendorf<br />

Tengen<br />

Büßlingen<br />

23<br />

Engen<br />

Rhein<br />

Radolfzeller Aach<br />

Binningen<br />

Ramsen<br />

Aach<br />

Singen<br />

Orsingen-<br />

Nenzingen Stockach<br />

22<br />

Steißlingen<br />

Rielasingen-Worblingen<br />

Radolfzell<br />

Stockacher Aach<br />

9<br />

7<br />

Walpertsweiler<br />

6<br />

Seelfingen<br />

5 1<br />

8 2<br />

15<br />

Sipplingen<br />

Konstanz<br />

Kreuzlingen<br />

21<br />

Stichbach<br />

Herdwangen-Schönach<br />

Billafingen<br />

3<br />

16<br />

Owingen<br />

Überlingen<br />

14<br />

20<br />

18 17<br />

19<br />

Seefelder Aach<br />

4<br />

12 Frickingen<br />

<strong>10</strong><br />

11<br />

Uhldingen-<br />

Mühlhofen<br />

Weildorf<br />

Salem<br />

13<br />

Markdorf<br />

Meersburg<br />

Bodensee<br />

24<br />

Deggenhausertal<br />

Rotach<br />

Friedrichshafen<br />

Schussen<br />

Ravensburg<br />

Argen<br />

Langenargen<br />

1<br />

Projektgebiete<br />

Extensivgrünland<br />

Streuobstwiesen<br />

Still- oder Fließgewässer<br />

Geplante Biotope<br />

Ortschaften<br />

0 5 <strong>10</strong><br />

km<br />

Romanshorn<br />

Aach<br />

Arbon<br />

Goldach<br />

Rorschach<br />

Alpenrhein<br />

Lindau<br />

Bregenzer<br />

Aach<br />

Bregenz<br />

Österreich<br />

12 13


Umgesetzte<br />

Biotopmaßnahmen<br />

Projektgebiete (PG) mit Projekten (P) und Teilprojekten (TP)<br />

PG Ort P Bezeichnung TP<br />

1 PG 1 Billafingen P 1 Heinz-Sielmann-Weiher und angrenzende 11<br />

Feuchtgebiete<br />

2 PG 1 Billafingen P 2 Birnensortenerhaltungsgarten 1<br />

3 PG 1 Billafingen P 3 Dauerhafte Viehweiden 3<br />

4 PG 2 Owingen P 1 Lebensraum Stockerbachtal 3<br />

5 PG 3 Seelfingen P 1 Erlenwald-Feuchtwiesen-Biotop 4<br />

6 PG 3 Seelfingen P 2 Seelfinger Weiher und angrenzende<br />

4<br />

Feuchtgebiete<br />

7 PG 4 Bonndorf P 1 Eggenweiler Hof 8<br />

8 PG 4 Bonndorf P 2 Inge-Sielmann-Weiher mit Umfeld 4<br />

9 PG 5 Stockach P 1 Eisweiher Stockach 7<br />

<strong>10</strong> PG 6 Deisendorf P 1 Feuchtwiese Riedbachtal 1<br />

11 PG 7 Weildorf P 1 Renaturierung des Hangenbaches 2<br />

12 PG 8 Frickingen P 1 Weiher am Aubach mit Umfeld 4<br />

13 PG 9 Buggensegel P 1 Beweidungsprojekt Elsegg 3<br />

14 PG <strong>10</strong> Nußdorf P 1 Streuobst Konstantinhalde 3<br />

15 PG 11 Sipplingen P 1 Sipplinger Steiluferlandschaft 1<br />

16 PG 12 Hödingen P 1 Kulturlandschaft Hödingen 2<br />

17 PG 13 Uhldingen-Mühlhofen P 1 Olsen-Weiher 4<br />

18 PG 13 Uhldingen-Mühlhofen P 2 Streuobst an der Birnau 1<br />

19 PG 14 Herdwangen-Schönach P 1 Tonpark 7<br />

20 PG 14 Herdwangen-Schönach P 2 Feuchtwiese Aachufer 1<br />

21 PG 14 Herdwangen-Schönach P 3 Froschtümpel Alberweiler 1<br />

22 PG 15 Singen P 1 Waldschafe am Hohentwiel 1<br />

23 PG 16 Büßlingen P 1 Trockenhang Hägin 2<br />

24 PG 17 Wittenhofen P 1 Feuchtgebiet Bittebach 3<br />

Projektgebiete gesamt: 17 Teilprojekte gesamt: 81<br />

Strukturreiche Schilf- und Rohrkolbenbestände<br />

säumen die Ufer der<br />

Stillgewässer und bieten Lebensraum<br />

für Wasservögel und Insekten.<br />

Der Schwarzhalstaucher brütet am<br />

Olsen-Weiher.<br />

Der Himmelblaue Bläuling<br />

kommt am Trockenhang Hägin<br />

14<br />

in Büßlingen vor.<br />

15


Projekt 1: Heinz-Sielmann-Weiher und angrenzende<br />

Feuchtgebiete; 11 Teilprojekte<br />

Lage: Gemarkung Billafingen – Nr. 1 in der Karte auf<br />

S. 12/13<br />

Größe: Weiher 1,3 ha, Volumen ca. 15.000 m 3 ; angrenzendes<br />

Biotopmosaik mit Feuchtgebieten, v. a. Schilfbestände<br />

und Riedwiesen, ca. <strong>10</strong> ha, vernetzt mit weiteren<br />

etwa 5 ha kleineren Biotopen (Feldhecken, Schilf<br />

und Streuobstbeständen) sowie ca. 30 ha Weideflächen,<br />

extensiv genutzt mit Wasserbüffeln und Rindern<br />

Weitere Elemente: Im Weiherumfeld 7 Tümpel und<br />

Flachwassermulden, 1,25 km Gräben, davon 800 m als<br />

Ringgraben („Schutzzaun“) um den Weiherbereich;<br />

ca. auf Länge von 1 km angelegte Feldhecken, (z. T.<br />

Benjeshecken), 5–<strong>10</strong> m breit; 2 Plattformen auf Masten<br />

für Storchbruten, ca. 1 km temporärer Krötenzaun, für<br />

Besucher eine Aussichtsplattform sowie ein Hochstand;<br />

Zugang über 2 Parkplätze an der L 205 Richtung Seelfingen<br />

sowie beim Billafinger Sportplatz<br />

Veitshöfe<br />

L 205<br />

Pflanzen und Tiere: Ca. 340 charakteristische Blütenpflanzenarten,<br />

die Hälfte davon im Gebiet (wieder)<br />

angesiedelt, aus heimischen Beständen. Bisher beobachtete<br />

Tierarten: Fische (hauptsächlich eingesetzt) 14,<br />

Amphibien 5, Reptilien 3, Säuger 23, Tagfalter 25,<br />

Heuschrecken 17, Schnecken 27 u. v. a., insbesondere bis<br />

zu <strong>10</strong>.000 Wespenspinnen. Die verblüffende Erfolgsgeschichte<br />

des Gebiets zeigen am besten Vögel und<br />

Libellen an. In der Region wurden in 34 <strong>Jahre</strong>n intensiver<br />

Beobachtung – von 1971–2004 1 – insgesamt 115 Vogelarten<br />

festgestellt, von denen 14 Brutvogelarten nach<br />

und nach verschwunden sind. Nach Einrichtung des<br />

Feuchtgebiets stieg die Anzahl Hardhof beobachteter Arten von<br />

2005 bis heute auf 173 an, und 11 davon wurden sogar<br />

neue Brutvögel. Und von den rund 75 Libellenarten Mitteleuropas<br />

wurden inzwischen 33 im Gebiet registriert<br />

– selbst für Optimisten völlig unerwartete Erfolge<br />

Stockach<br />

1 Berthold 2003<br />

Sigmaringen<br />

Bodenseekr<br />

Billafingen (Gemeinde Owingen)<br />

Projektgebiet 1<br />

Status: Im Eigentum der Gemeinde Owingen, geschützt<br />

durch langfristige Verträge, Wegegebot und<br />

verschiedene Verbote durch Gemeindeverordnung<br />

(Befahren, Baden, Angeln, Entnahme von Pflanzen,<br />

Störung von Tieren)<br />

Winterspürer Aach<br />

Einrichtung: 2004 (Weiher usw.) – 2012 (7. Tümpel,<br />

weitere Büffelweiden)<br />

Neuhof<br />

1 Berthold 2003<br />

© OpenStreetMap-Mitwirkende<br />

Unterfrickhof<br />

Häuptlehof<br />

Heinz-Sielmann-Weiher<br />

Herrenholzweg<br />

Nesselwanger<br />

Alte Römerstraße<br />

Unterfrickhof<br />

Straße<br />

Hasenbühlweg<br />

Haldenweg<br />

Kirchstraße<br />

Raiffe<br />

Billafingen<br />

1) Heinz-Sielmann-Weiher, 2) Wasserbüffelweide<br />

3) Birnensortenerhaltungsgarten<br />

isenstraße<br />

Billafingen<br />

Owinger<br />

K 7774<br />

Mühlenweg<br />

Straße<br />

Waldsteiger Straße<br />

Jackenburgstraße<br />

Simonshofweg<br />

L 205<br />

L 205<br />

Das seltene Schwarzkehlchen<br />

gehört zu den neuen Brutvogelarten<br />

am Heinz-Sielmann-Weiher.<br />

Im zuvor tristen Billafinger Urstromtal<br />

entwickelte sich in nur wenigen <strong>Jahre</strong>n ein<br />

struktur- und artenreicher Lebensraumkomplex<br />

mit dem Heinz-Sielmann-Weiher<br />

im Zentrum.<br />

Schüler aus Owingen halfen bei einer<br />

Pflanzaktion am Heinz-Sielmann-<br />

Weiher und erfuhren dabei Wissenswertes<br />

über Tier- und Pflanzenarten<br />

des neu angelegten Biotops.<br />

In den Feuchtwiesen am Heinz-Sielmann-<br />

Weiher gehen Weißstörche auf Futtersuche.<br />

Schon seit <strong>Jahre</strong>n brütet ein Storchenpaar<br />

auf einer eigens errichteten Brutplattform.<br />

16 17


Projekt 2: Birnensortenerhaltungsgarten; 1 Teilprojekt<br />

Lage: Gemeinde Owingen, Ortsteil und Gemarkung<br />

Billafingen, Unterer Frickhof, westlich von Billafingen –<br />

Nr. 2 in der Karte auf S. 12/13<br />

Größe: Erweiterung des Landessortenerhaltungsgartens<br />

für Birnen um 0,7 ha auf dem Unteren Frickhof;<br />

Pflanzung und Pflege von über 150 alten, z. T. vom<br />

Aussterben bedrohten Tafelbirnensorten; insgesamt<br />

umfasst die Anlage über 400 Birnensorten; der Erhalt<br />

von Erbgut in dieser „Genbank“ bildet Grundlage für<br />

die Züchtung neuer Sorten, die Wertschöpfung und<br />

Artenvielfalt bringen; der Sortenerhalt bedeutet außerdem<br />

Bewahrung von bäuerlichem Kulturgut – Sortennamen<br />

sind häufig bodenständige, alemannische<br />

Wortschöpfungen<br />

Status: Die Fläche ist im Eigentum des Landes Baden-<br />

Württemberg; es besteht eine langjährige Nutzungsvereinbarung<br />

zwischen der Heinz Sielmann Stiftung<br />

und dem Land Baden-Württemberg<br />

Einrichtung: Projektbeginn in 2011<br />

Pflanzen und Tiere: Der Obstbau prägt wesentliche<br />

Teile der Landschaft am Bodensee; extensiv genutzte<br />

Streuobstwiesen mit Obsthochstämmen bieten<br />

wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und<br />

Pflanzenarten<br />

Owingen (Gemeinde Owingen)<br />

Projektgebiet 2<br />

Projekt 1: Lebensraum Stockerbachtal; 3 Teilprojekte<br />

Lage: Gemeinde und Gemarkung Owingen, zwischen<br />

Owingen und Billafingen, südwestlich des Weilers<br />

Unterbach – Nr. 4 in der Karte auf S. 12/13<br />

Größe: Dauerhafte Sicherung und Entwicklung von<br />

Biotopstrukturen im Stockerbachtal auf Gesamtfläche<br />

von ca. 1,7 ha; Erhalt eines Halbtrockenrasens, Rodung<br />

von aufkommenden Bäumen und Sträuchern, Pflege<br />

von Feldhecken, Anlage eines Amphibiengewässers<br />

Status: Es besteht ein langjähriger Pachtvertrag durch<br />

die Gemeinde Owingen<br />

Einrichtung: Projektbeginn in 2007<br />

Pflanzen und Tiere: Vielgestaltiger Lebensraumkomplex<br />

auf kleinem Raum mit trockenen, frischen<br />

und feucht-nassen Standortbedingungen; artenreiche<br />

Wiese, Hochstaudenfluren und Kleingewässer<br />

Projekt 3: Dauerhafte Viehweiden; 3 Teilprojekte<br />

Lage: Gemeinde Owingen, Ortsteil und Gemarkung<br />

Billafingen; eine Fläche liegt in der Gemeinde Herdwangen-Schönach,<br />

Gemarkung Oberndorf – Nr. 3 in der<br />

Karte auf S. 12/13<br />

Größe: Erstellung und Umsetzung eines Konzeptes zur<br />

Sicherung von ökologisch wertvollen und landschaftlich<br />

reizvollen Weideflächen im Billafinger Urstromtal;<br />

Einzäunung von 18 ha Grünland an den Steilhängen des<br />

Tales, zusätzlich Einrichtung einer 8,5 ha großen Wasserbüffelweide<br />

in den feuchten Talwiesen östlich des<br />

Heinz-Sielmann-Weihers; Bau von insg. rund 8.000 lfm<br />

Zaun; Errichtung eines Unterstandes auf der Wasserbüffelweide<br />

Status: Kooperationsprojekt mit der Gemeinde<br />

Owingen und PLENUM Westlicher Bodensee, initiiert<br />

vom Arbeitskreis „Landschaftserhaltung Billafinger<br />

Urstromtal“<br />

Einrichtung: In 2011, Erweiterung der Wasserbüffelweide<br />

in 2012<br />

Pflanzen und Tiere: Blüten- und artenreiche Magerrasen,<br />

Wiesen und Weiden mit Wiesensalbei, Glatthafer<br />

und Wiesenmargarite an den Steilhängen des Billafinger<br />

Urstromtales; in feuchten Talwiesen entstehen<br />

durch Umtriebsweide mit Wasserbüffeln wertvolle<br />

Kleinstlebensräume – auf kurzrasigen Flächen suchen<br />

Wiesenvögel wie Weißstorch und Schafstelze nach<br />

Nahrung, durchziehende Watvögel wie Bekassine und<br />

Kiebitz nutzen Flutmulden und Suhlen zur Nahrungssuche,<br />

Kuhfladen sind Lebensraum für Dungkäfer,<br />

die wiederum Vögeln als Nahrung dienen; Schwalben<br />

gewinnen an den Suhlen Lehm; Gelbbauchunke,<br />

Grasfrosch u. a. Amphibien laichen in temporären<br />

Kleingewässern<br />

Seelfingen (Stadt Stockach)<br />

Projektgebiet 3<br />

Projekt 1: Erlenwald-Feuchtwiesen-Biotop; 4 Teilprojekte<br />

Lage: Gemarkung Mahlspüren im Tal – Nr. 5 in der Karte<br />

auf S. 12/13<br />

Größe: Im rund 1,5 ha großen Erlenwald der Forstverwaltung<br />

Konstanz östlich von Seelfingen Anlage von<br />

2 Waldtümpeln mit je ca. 30 m Durchmesser und südlich<br />

angrenzend Erwerb einer gut 1 ha großen Feuchtwiese<br />

mit Einrichtung einer Flachwassermulde von rund<br />

1.000 m 2 . Dies ist mit einer Entfernung von 1,5 km vom<br />

Heinz-Sielmann-Weiher das nächstgelegene Teilprojekt<br />

zum Billafinger Sielmann-Biotop im BVB für Feuchtgebietsbewohner<br />

aller Art<br />

Weitere Elemente: Auslichtung des Waldes und Entfernung<br />

von Fichten, eine Plattform auf einem Mast für<br />

Storchbruten, Nistkästen für Höhlenbrüter<br />

Status: Feuchtwiese im Eigentum der Stadt Stockach,<br />

geschützt durch Vertrag<br />

Einrichtung: Alle Teilprojekte 2011<br />

Pflanzen und Tiere: Nahezu reiner Schwarzerlenwald, mit<br />

etwa 25 Brutvogelarten, u. a. Weidenmeise, 5 Amphibienarten,<br />

darunter Laubfrosch sowie viele Insektenarten u. a.<br />

Wasserbüffel weiden im Umfeld des<br />

Heinz-Sielmann-Weihers und schaffen<br />

dabei wertvolle Kleinstlebensräume.<br />

In den Waldtümpeln findet man im<br />

Frühjahr große Mengen an Froschund<br />

Krötenlaich.<br />

Die „Schweizerhose“ zählt zu den<br />

attraktivsten Birnen im Birnensortenerhaltungsgarten.<br />

Vogelnistkästen erhöhen das Höhlenangebot<br />

in dem noch recht jungen<br />

Erlenwald.<br />

18 19


Am Seelfinger Weiher baut der<br />

Zwergtaucher im Dickicht<br />

aus Schilf und Rohrkolben sein<br />

Schwimmnest.<br />

Morgenstimmung am Eggenweiler Hof.<br />

Im Uferbereich hat eine<br />

Zwergmaus ihr Kugelnest<br />

zwischen Schilf- und Grashalmen<br />

angelegt.<br />

Das Blässhuhn zählt zu den häufigsten<br />

Vogelarten an den neu geschaffenen<br />

Stillgewässern in Sielmanns Biotopverbund<br />

Bodensee.<br />

Seelfingen (Stadt Stockach)<br />

Projektgebiet 3<br />

Projekt 2: Seelfinger Weiher und angrenzende Feuchtgebiete;<br />

4 Teilprojekte<br />

Lage: Gemarkung Mahlspüren im Tal – Nr. 6 in der Karte<br />

auf S. 12/13<br />

Größe: Erwerb einer knapp 1 ha großen Feuchtwiese<br />

westlich von Seelfingen und Anlage eines 2.600 m 2<br />

großen Weihers in Brillenform mit 4 kleinen Inseln<br />

Weitere Elemente: 2 vorgelagerte Gräben als „Schutzzaun“,<br />

Anlage einer Flachwassermulde für Amphibien<br />

und Watvögel, Ausbau eines alten Grabens für ständige<br />

Wasserzufuhr zum Weiher, Pflanzung von Feldhecken<br />

Status: Im Eigentum der Stadt Stockach, geschützt<br />

durch Vertrag und verschiedene Verbote (ähnlich wie<br />

Heinz-Sielmann-Weiher S. 16); Kooperationsprojekt mit<br />

PLENUM Westlicher Bodensee<br />

Einrichtung: 20<strong>10</strong> (Weiher, Schutzgräben, Feldhecken)<br />

und 2011 (Flachwassermulde und Zuleitungsgraben)<br />

Pflanzen und Tiere: Entwicklung umfangreicher<br />

Bestände von Rohrkolben, Schilf, Seggen und Sumpfstorchschnabel,<br />

über 25 Brutvogelarten, u. a. Zwergtaucher,<br />

Blässhuhn, Stockente, Sumpf-, Teichrohrsänger,<br />

Rohrammer, Schwarzkehlchen und Neuntöter,<br />

als Gäste u. a. Tüpfelsumpfhuhn und Wasseramsel,<br />

5 Amphibienarten,<br />

L 205darunter Laubfrosch, viele Insektenund<br />

andere Arten, bis 2012 Nachweis von 12 Libellenund<br />

22 Falterarten, darunter Kurzschwänziger und<br />

Storchschnabel-Bläuling<br />

© OpenStreetMap-Mitwirkende<br />

L 205<br />

Seelfingen<br />

Saalenstraße<br />

Winterspürer<br />

Steigstraße<br />

Bonndorf (Stadt Überlingen)<br />

Projektgebiet 4<br />

Projekt 1: Eggenweiler Hof; 8 Teilprojekte<br />

Der landwirtschaftliche Betrieb „Eggenweiler Hof“ wird<br />

heute zur privaten Pferdehaltung genutzt, und die<br />

naturverbundenen Besitzer ermöglichen auf insgesamt<br />

31 ha Fläche die Einrichtung einer Reihe von Teilprojekten<br />

für den BVB in verschiedenen Biotopbereichen,<br />

wobei Feuchtgebiete im Vordergrund stehen.<br />

Lage: Gemarkung Bonndorf – Nr. 7 in der Karte auf<br />

S. 12/13<br />

Größe: Weiher mit 2.600 m 2 Fläche in Brillenform mit<br />

2 kleinen Inseln in einer Feuchtwiese von rund 7.500 m 2<br />

mit Schilf, Rohrkolben, Hochstauden und Seggen sowie<br />

3 Waldweiher von insgesamt rund 1.000 m 2 in einem<br />

etwa 3,5 ha großen Laubmischwald<br />

Weitere Elemente: Der o. g. ehemalige Pappelmischwald<br />

wird zum pappelfreien feuchten Auwald mit<br />

Urwaldcharakter umgebaut, mit Naturhöhlen und<br />

Nistkästen. Nahe der K 6<strong>10</strong>4/K 7786 wurde eine etwa<br />

500 m lange Ebereschen-Vogelkirschen-Allee angelegt,<br />

an einem Kiefernhügel eine Schwarzkiefern-Gruppe,<br />

am Wiesenweiher eine Plattform auf einem Mast für<br />

Storchbruten, weiterhin ca. 300 m Feldhecken mit über<br />

1.000 Sträuchern sowie Sicherung eines etwa 2 ha großen<br />

Halbtrockenrasens unterhalb der Baumallee durch<br />

späte Mahd v. a. zum Erhalt eines großen Vorkommens<br />

von Karthäusernelken und Schachbrettfaltern<br />

Status: Alle Teilprojekte geschützt durch Verträge;<br />

Kooperationsprojekt mit PLENUM Westlicher Bodensee<br />

Einrichtung: Ab 2006 Pflanzungen und Waldumbau,<br />

ab 2007 Waldweiher, 20<strong>10</strong> Wiesenweiher, 2011 Storchenhorst<br />

Pflanzen und Tiere: Sehr reichhaltig durch Biotopmosaik,<br />

artenreiche Wiesen- und Auwaldflora, über<br />

50 Brutvogelarten, u. a. Zwergtaucher, Turmfalke,<br />

Blässhuhn, Hohltaube, Schleiereule, Waldkauz, Grau-,<br />

Kleinspecht, Neuntöter, Feldlerche, Schwanzmeise,<br />

Feldschwirl, Sumpf-, Teichrohrsänger, Dorngrasmücke<br />

und Grauschnäpper, als Gäste u. a. Watvögel und<br />

Schwarzstorch, an Reptilien Schlingnatter, Moorund<br />

Zauneidechse, 5 Amphibien- und viele Kleintierarten,<br />

bis 2012 Nachweis von 21 Libellen-, 42 Falterund<br />

15 Heuschreckenarten<br />

Die Brillenform unterteilt den Seelfinger<br />

Weiher in zwei größere, ruhige<br />

Stillgewässerbereiche.<br />

Aach<br />

Ein schöner Blick auf den Biotopkomplex<br />

bietet sich oberhalb des Eggenweiler Hofs,<br />

von der Kreisstraße 7786 aus, zwischen<br />

Stockach-Winterspüren und Überlingen-<br />

Bonndorf, etwa einen Kilometer hinter<br />

Winterspüren.<br />

Auf der Suche nach Nektar fliegen<br />

zwei Kohlweißlinge die Blüten eines<br />

20<br />

Blutweiderichs an.<br />

21


Der Inge-Sielmann-Weiher kurz nach Abschluss<br />

der Bauarbeiten im Frühsommer 2012.<br />

Zur Reaktivierung des ehemaligen Weihers<br />

wurde im Frühjahr 2012 der nährstoffreiche<br />

Oberboden abgeschoben.<br />

Die Sumpfdotterblume zählt zu den charakteristischen<br />

Arten der blütenreichen Hochstaudenfluren<br />

am Inge-Sielmann-Weiher.<br />

Bei der Dammrevitalisierung wurden Holzbalken<br />

des alten Weiherdammes gefunden.<br />

Sie werden dendrochronologisch untersucht.<br />

Bonndorf (Stadt Überlingen)<br />

Projektgebiet 4<br />

Projekt 2: Inge-Sielmann-Weiher mit Umfeld; 4 Teilprojekte<br />

Kapitelüberschriften aus einer Handreichung zur<br />

Weiherbewirtschaftung des Heilig-Geist-Spitals,<br />

Überlingen, aus dem 16. Jahrhundert:<br />

Lage: Stadt Überlingen, Ortsteil und Gemarkung Bonndorf,<br />

an K 7786 zwischen Bonndorf und Walpertsweiler<br />

– Nr. 8 in der Karte auf S. 12/13<br />

Größe: Ca. <strong>10</strong> ha Projektgebiet, darin eingebettet<br />

1,7 ha großer Weiher mit rund 0,5 ha ökologisch wertvollen<br />

Flachwasserzonen und 3 Brutinseln (1.<strong>10</strong>0 m²),<br />

Fassungsvermögen 15.800 m³; Reaktivierung des ehemaligen<br />

Walpertsweiler Weihers, der zwischen 1592 und<br />

1743 als Fischweiher vom Heilig-Geist-Spital in Überlingen<br />

bewirtschaftet wurde; reich strukturiertes<br />

Weiherumfeld mit Schilf und Rohrkolben, Extensivgrünland,<br />

Magerwiese, Streuobst, Feldgehölzen und<br />

naturnahem Sukzessionswäldchen<br />

Weitere Elemente: Dammrevitalisierung mit über<br />

260 t Steinblöcken; Errichtung eines Mönchbauwerkes;<br />

Schaffung eines nährstoffarmen, arten- und strukturreichen<br />

Weiherumfeldes durch Umwandlung von 1,4 ha<br />

intensivem Acker in extensives Grünland, Erhalt einer<br />

0,76 ha großen Magerwiese, Anlage einer Eisvogelbrutwand,<br />

Pflanzung von Streuobstbäumen, Anlage einer<br />

5-reihigen Feldhecke aus standortgerechten Wild- und<br />

Obstgehölzen (ca. 2.000 Pflanzen), Aufwertung eines<br />

0,75 ha großen Sukzessionswäldchens durch Entnahme<br />

standortfremder Fichten auf rd. 1.400 m² und Entfernen<br />

von Schutt sowie oberflächigen Altlasten; Anlage eines<br />

Aussichtspunktes mit Informationstafel, Sitzgelegenheit<br />

und PKW-Abstellmöglichkeit<br />

Status: Projektgebiet ist im Eigentum der Stadt Überlingen<br />

Einrichtung: Stadt Überlingen tätigte Grunderwerb mit<br />

Mitteln der Heinz Sielmann Stiftung in 2011, Reaktivierung<br />

des Weihers in 2012, weitere Biotopgestaltungsmaßnahmen<br />

in 2013<br />

Pflanzen und Tiere: Igelkolben-Sumpfseggen-Ried;<br />

Brutmöglichkeiten z. B. für Kolbenente, Zwergtaucher<br />

und Rallen; Rastgebiet für durchziehende Limikolen wie<br />

Waldwasser- und Bruchwasserläufer; Laichgebiet und<br />

Lebensraum für Amphibien, Laub-, Gras- und Wasserfrosch<br />

sowie Erdkröte kommen im Gebiet vor; 2012<br />

wurden bereits 18 Libellenarten nachgewiesen<br />

Abbildung des Walpertsweiler Fischbüchleins von 1592 bis 1743<br />

(Stadtarchiv Überlingen, Abtlg. Spital-Archiv, Nr. <strong>10</strong>3)<br />

„Zumercken, wie man mit den Weyer stätten, mit der<br />

Besetzung soll umbgeen, was karpffen Betrifft“<br />

„Besatzung oder Vischfang“<br />

„Welcher mass karpffen, oder Sezling, gezogen / unnd<br />

die weyer gehalten sollen werden“<br />

© OpenStreetMap-Mitwirkende<br />

Inge-Sielmann-<br />

Weiher<br />

Richtung Bonndorf<br />

Das Luftbild zeigt den Inge-Sielmann-<br />

Weiher im September 2012, wenige Wochen<br />

nach Abschluss der Bauarbeiten.<br />

Zum Laichen sucht der Grasfrosch<br />

flache, besonnte Stillgewässer, wie<br />

den Inge-Sielmann-Weiher, auf.<br />

Die Feuerlibelle bevorzugt<br />

Stillgewässer mit einer üppigen<br />

Unterwasservegetation, an<br />

der die Libellenlarven leben.<br />

22 23


Höllstraße<br />

Stockach (Stadt Stockach)<br />

Projektgebiet 5<br />

Projekt 1: Eisweiher Stockach; 7 Teilprojekte<br />

Lage: Stadt und Gemarkung Stockach, am östlichen<br />

Stadtrand zwischen Sportplatz und Schwimmbad –<br />

Nr. 9 in der Karte auf S. 12/13<br />

Größe: Reaktivierter Weiher, Wasserfläche ca. 0,75 ha,<br />

Gesamtareal ca. 1,2 ha<br />

Weitere Elemente: Zur Reduzierung der Sedimenteinträge<br />

wurde ein naturnaher, reichlich 0,2 ha großer<br />

Vorfluter mit Schlammfang und Überlauf in den<br />

Eisweiher gebaut; eine angrenzende Hangwiese wurde<br />

B 14<br />

entbaumt, im unteren Hangbereich eine Ruhezone<br />

mit Schilf und Gebüsch geschaffen; zur Förderung von<br />

standortgerechten Begleitgehölzen wurden standortfremde<br />

Pappeln an der Mahlspürer Aach entnommen;<br />

ein neu gepflanzter Feldheckengürtel schirmt den<br />

Eisweiher partiell ab und bietet Lebensraum für Tiere<br />

und Pflanzen; zur Pflege wurden Teilbereiche des<br />

Geländes als Schafweide eingezäunt; schräg gegenüber<br />

des Eisweihers wurde ein Stauwehr in der Mahlspürer<br />

Aach durch eine raue Rampe (Sohlgleite) ersetzt, Länge<br />

25 m, Gefälle ca. 1 : 23; sie verbessert die Durchlässigkeit<br />

des Gewässers und ermöglicht Wanderbewegungen<br />

aquatischer Lebewesen, v. a. einen nahezu ungehinderten<br />

Fischaufstieg; außerdem reduziert die Rampe die<br />

Tiefenerosion im Flussbett, da sich die Fließenergie auf<br />

einen längeren Fließgewässerabschnitt verteilt<br />

Status: Flächen sind im Eigentum der Stadt Stockach;<br />

Kooperationsprojekt mit der Stadt Stockach und<br />

PLENUM Westlicher Bodensee<br />

Stegwiesen<br />

Nellenbadstraße<br />

Nellenburgstraße<br />

Meßkircher<br />

Berlinger<br />

Zizenhauser Aach<br />

Straße<br />

Stockach<br />

Industriestraße<br />

Gaswerkstraße<br />

Straße<br />

Stockacher Aach<br />

Achbadstraße<br />

Conradin-Kreutzer-Straße<br />

Beethovenstraße<br />

Tuttlinger<br />

Straße<br />

Franz-Schubert-Straße<br />

Goldäcker<br />

Goethestraße<br />

Einrichtung: Entschlammung und Wiederbespannung<br />

des trockengefallenen Eisweihers in 2007 – 2008,<br />

Folgemaßnahmen in 20<strong>10</strong> – 2011, Bau der rauen Rampe<br />

in 2012<br />

Pflanzen und Tiere: Vielgestaltiger Biotopkomplex,<br />

etwa 30 Brutvogelarten, darunter Zwergtaucher,<br />

Nachtigall, Grauschnäpper, Schwanzmeise, Sumpf- und<br />

Teichrohrsänger sowie Nahrungsgäste, v. a. regelmäßig<br />

Eisvögel und Durchzügler wie Enten und Watvögel; im<br />

Gebiet kommen über 20 Schmetterlingsarten und etwa<br />

<strong>10</strong> Libellenarten vor; ein Naherholungsgebiet im Umfeld<br />

bietet schöne Beobachtungsmöglichkeiten<br />

Hägerweg<br />

Stadtwall<br />

Waldstraße<br />

Hindelwanger<br />

© OpenStreetMap-Mitwirkende<br />

Stockach<br />

WinterspürerAach<br />

Am Hochgericht<br />

Straße<br />

Hauptstraße<br />

Stadtwall<br />

Galgenäcker<br />

Ziegelwiese<br />

Heideweg<br />

Winterspürer<br />

Obere Walkestraße<br />

Im Frühjahr ertönt der<br />

charakteristische Gesang<br />

der Teichrohrsänger aus dem<br />

Schilf am Eisweiher.<br />

Zoznegger Straße<br />

Ludwigshafener<br />

Straße<br />

Zeppelinstraße<br />

Winterspürer<br />

Straße<br />

Am Bildstock<br />

Kolpingstraße<br />

Friedrich-Ebert-Straße<br />

Aach<br />

Höhenstraße<br />

Eisweiher<br />

Jettweiler<br />

L 194<br />

Stockach<br />

WinterspürerAach<br />

Airach<br />

Airach<br />

Deisendorf (Gemeinde Deisendorf)<br />

Projektgebiet 6<br />

Projekt 1: Feuchtwiese Riedbachtal; 1 Teilprojekt<br />

Lage: Gemeinde und Gemarkung Deisendorf – Nr. <strong>10</strong> in<br />

der Karte auf S. 12/13<br />

Größe: Erwerb einer ca. 2,6 ha großen Feuchtwiese<br />

im Riedbachtal südöstlich von Deisendorf; Tausch der<br />

gekauften Fläche gegen zwei ruhiger gelegene Feuchtwiesengrundstücke<br />

im Riedbachtal; Wiedervernässung<br />

der Zielflächen; geplant sind der Anstau von Entwässerungsgräben,<br />

die Anlage feuchter Geländemulden<br />

sowie die Entwicklung von mäandrierenden Grabenabschnitten;<br />

Einbindung des angrenzenden Riedbaches<br />

in die Renaturierungsmaßnahme wird angestrebt<br />

Weildorf (Gemeinde Salem)<br />

Projektgebiet 7<br />

Status: Flächen sind im Eigentum der Stadt Überlingen;<br />

Erwerb mit Mitteln der Heinz Sielmann Stiftung<br />

Einrichtung: Flächenkauf in 2006, -tausch in 2012<br />

Pflanzen und Tiere: Nahrungshabitat für Weißstorch<br />

und durchziehende Watvögel wie Bekassine und<br />

Grünschenkel; Lebensraum für seltene Arten wie<br />

Lauchschrecke, Ringelnatter, Blauflügel-Prachtlibelle,<br />

Zweigestreifte Quelljungfer u. a. Libellen, Tagfalter und<br />

Amphibien<br />

Projekt 1: Renaturierung des Hangenbaches; 2 Teilprojekte<br />

Lage: Gemeinde Salem, Ortsteil und Gemarkung Weildorf,<br />

zwischen westlichem Ortsende und Naturschutzgebiet<br />

Schwarzer Graben – Nr. 11 in der Karte auf<br />

S. 12/13<br />

Größe: Renaturierung des Hangenbaches auf einer<br />

Länge von 700 m; Gesamtgebiet ca. 2 ha<br />

Weitere Elemente: Verlegung und naturnahe Gestaltung<br />

des Bachlaufes mit Anlage von Mäandern, Gleitund<br />

Prallhängen sowie unterschiedlich tiefen Wasserbereichen;<br />

Entnahme von Betonhalbschalen; Anlage<br />

von Flachwassermulden; standortgerechte Initialpflanzungen<br />

(Weide, Erle, Esche, Schwarzer Holunder u. a.);<br />

Airach<br />

Am renaturierten Hangenbach<br />

weist die Gestreifte Quelljungfer<br />

auf die entstandenen<br />

Biotopqualitäten hin.<br />

Wiesenansaat und Ausbringung von Röhrichtsoden;<br />

Rodung von Indischem Springkraut (Neophyt); Flächenerwerb<br />

zur Anlage eines Gewässerrandstreifens<br />

Status: Gebiet ist im Eigentum der Gemeinde Salem<br />

Einrichtung: In 2009<br />

Pflanzen und Tiere: Laichgebiet und Lebensraum für<br />

Bach- und Seeforelle, Bruthabitat für Schwarzkehlchen,<br />

Sumpfrohrsänger u. a.; Gestreifte Quelljungfer und<br />

Blauflügel-Prachtlibelle weisen mit größeren Vorkommen<br />

auf entstandene Biotopqualitäten hin<br />

24 25


Rebweg<br />

Weile<br />

Eine Besucherplattform bietet einen schönen<br />

Ausblick auf den Weiher am Aubach.<br />

Robuste Heck- und Hinterwälder Rinder pflegen die wiedervernässten<br />

Grünlandflächen im Urstromtal Elsegg.<br />

Im Juni blüht die gelbe Schwertlilie<br />

am Ufer des Weihers.<br />

Die Sumpfschrecke ist auf Feuchtgebiete angewiesen, da ihre<br />

Larven einen besonders hohen Feuchtigkeitsanspruch haben.<br />

Frickingen (Gemeinde Frickingen)<br />

Projektgebiet 8<br />

Projekt 1: Weiher am Aubach mit Umfeld; 4 Teilprojekte<br />

Buggensegel (Gemeinde Salem)<br />

Projektgebiet 9<br />

Projekt 1: Beweidungsprojekt Elsegg; 3 Teilprojekte<br />

Lage: Gemarkung Frickingen – Nr. 12 in der Karte auf<br />

S. 12/13<br />

Größe: Weiher mit 2.300 m 2 Fläche in Brillenform mit<br />

2 kleinen Inseln in einer aufgelassenen Mähwiese von<br />

etwa 1,5 ha mit Schilf, Rohrkolben, Hochstauden u. a.<br />

Weitere Elemente: In der aufgelassenen Wiese<br />

3 Flachwassermulden mit insgesamt rund 1.000 m 2 ,<br />

angrenzend 3 ha umzäunte Dauerweide für extensive<br />

Beweidung, die im Osten bis an den Aubach und im<br />

Westen an den Erlengraben heranreicht, beide Bäche<br />

naturnah mit Beständen von Schwarzerle, Weiden u. a.<br />

Sträuchern, in den Aubach-„Galeriewald“ eingepasst<br />

ein Aussichtsturm, von dem aus das nicht begehbare<br />

Gebiet eingesehen werden kann<br />

Saudstraße<br />

Status: Im Eigentum der Gemeinde Frickingen,<br />

geschützt durch Verträge; Kooperationsprojekt mit<br />

PLENUM Westlicher Bodensee<br />

Einrichtung: Weiher und Flachwassermulden 20<strong>10</strong>,<br />

Dauerweide und Aussichtsturm 2011<br />

Ahäusle<br />

Aach<br />

L 200<br />

Die Bachnelkenwurz gehört L 205 zu den<br />

Feuchtgebietspflanzen am Aubach.<br />

Pflanzen und Tiere: Reichhaltige Wiesen-, Ruderal- und<br />

Feuchtgebietsflora mit über 25 Brutvogelarten, u. a.<br />

Blässhuhn, Spechte, Sumpf-, Teichrohrsänger, Dorngrasmücke<br />

und Grauschnäpper, als Gäste regelmäßig<br />

Weißstorch, Enten, Gänse, Wat-, Greifvögel u. v. a.,<br />

5 Amphibienarten, darunter Laubfrosch, bis 2012 Nachweis<br />

von 16 Libellen-, über 20 Falter- u. a. Arten<br />

© OpenStreetMap-Mitwirkende<br />

K 7785<br />

Bruckfelder Straße<br />

K 7785<br />

Aach<br />

K 7768<br />

Altheimer Straße<br />

Gewerbestraße I<br />

Im Bildstock<br />

Frickingen<br />

Austraße<br />

Lippertsreuter Straße<br />

Öschweg<br />

Riedweg<br />

Torkelweg<br />

Im Betzen<br />

Mühlenstraße<br />

Leustetter Straße<br />

Silberberg<br />

Heiligenberger Straße<br />

Riedstraße<br />

Schützenstraße<br />

Lage: Gemeinde Salem, Ortsteil Buggensegel, Gemarkungen<br />

Mimmenhausen und Buggensegel, an K 7761<br />

südlich von Salem – Nr. 13 in der Karte auf S. 12/13<br />

Größe: 16,1 ha Projektgebiet Elsegg, ca. 1,9 ha Erweiterungsgebiet<br />

Langäcker; Feuchtgrünland auf An- und<br />

Niedermoorböden um den Drumlin Elsegg mit extensiver<br />

Beweidung durch Heck- und Hinterwälder Rinder;<br />

reich strukturiertes Mosaik aus unterschiedlich feuchten<br />

Grünlandbereichen und Grabensystemen, Kleingewässern,<br />

Hochstaudenfluren, Röhricht, Streuwiesen<br />

und Gehölzen<br />

Weitere Elemente: Aufweitung, Abflachung und<br />

Anstau von Gräben, regelbare Wasserrückhaltungen;<br />

Anhebung des Grundwasserstandes zur Wiedervernässung<br />

und Reaktivierung der An- und Niedermoorböden,<br />

Stabilisierung des Torfkörpers als Beitrag zum<br />

Klimaschutz; Anlage von temporären Kleingewässern;<br />

Errichtung eines ca. 3 km langen Festkoppelzaunes;<br />

botanisches und zoologisches Monitoring; Aufwertung<br />

vorhandener und Schaffung neuer Habitate zur<br />

Erhöhung der Artenvielfalt und Individuendichte bei<br />

Bifangweiher<br />

Vögeln, Amphibien, Reptilien, Insekten und anderen<br />

Tiergruppen<br />

Status: Flächen sind im Eigentum des Bodenseekreises<br />

und langfristig an ortsansässigen Landwirt verpachtet;<br />

Kooperationsprojekt zwischen Heinz Sielmann Stiftung<br />

(50 %), Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg<br />

(40 %), Bodenseekreis und BUND Kreisverband mit Ortsgruppe<br />

Salem (<strong>10</strong> %)<br />

L 201<br />

Rebhalde<br />

Einrichtung: Projektgebiet Elsegg, Grunderwerb,<br />

Biotopgestaltungsmaßnahmen und Aufnahme des<br />

Weidebetriebes in 2008; Erweitungsgebiet Langäcker,<br />

Grunderwerb und Einrichtung in 2013<br />

Pflanzen und Tiere: Hochstaudenfluren mit Mädesüß,<br />

Sumpfdotterblume und Schlanksegge; Rastbiotop für<br />

durchziehende Limikolen wie Kiebitz und Bekassine;<br />

Nahrungshabitat für Weißstorch und Pirol, Brutgebiet<br />

für Schwarzkehlchen, Neuntöter u. a.; großes Vorkommen<br />

der stark gefährdeten Sumpf- und Lauchschrecke;<br />

Laichgebiet für Amphibien, Vorkommen von Gelbbauchunke,<br />

Laubfrosch u. a.<br />

26<br />

Rostgänse weiden im Umfeld<br />

des Weihers. Das Männchen<br />

ist zur Brutzeit an einem<br />

schwarzen Halsring erkennbar.<br />

27<br />

L 201<br />

© OpenStreetMap-Mitwirkende<br />

K 7760<br />

Bahnhofstraße<br />

Grasbeurer Straße<br />

Zur Öle<br />

K 7760<br />

Zur Öle<br />

Aach<br />

Salemer<br />

Stefansfelder Kanal<br />

Salem<br />

Bahnhofstraße<br />

Am Riedweg<br />

In Oberwiesen<br />

Buggensegler Straße<br />

K 7759<br />

K 7759


Nußdorf (Stadt Überlingen)<br />

Projektgebiet <strong>10</strong><br />

Projekt 1: Streuobst Konstantinhalde; 3 Teilprojekte<br />

Sipplingen (Gemeinde Sipplingen)<br />

Projektgebiet 11<br />

Projekt 1: Sipplinger Steiluferlandschaft; 1 Teilprojekt<br />

Lage: Stadt Überlingen, Ortsteil und Gemarkung<br />

Nußdorf, zwischen B 31 und Bodenseeufer – Nr. 14 in der<br />

Karte auf S. 12/13<br />

Größe: Kerngebiet umfasst gut 4 ha Streuobstwiese,<br />

angrenzend über 9 ha potenzielle Erweiterungsflächen<br />

Weitere Elemente: Erstellung und Umsetzung eines<br />

Pflege- und Nutzungskonzeptes für landschafts -<br />

bildprägenden Streuobstbestand; Neupflanzung von<br />

über 70 Streuobsthochstämmen aus dem Sortenerhaltungsprogramm<br />

des Bodenseekreises zum Erhalt<br />

alter Obstsorten; Pflege von Jungbäumen und über<br />

50 Bestandsbäumen; Rodung von abgängigen Bäumen;<br />

Entbuschungs- und Rekultivierungsarbeiten; Einzäunung<br />

des Projektgebietes auf einer Länge von 1,3 km,<br />

Weidebetrieb mit Hinterwälder Rindern<br />

Status: Kerngebiet ist überwiegend im Eigentum der<br />

Stadt Überlingen, Privateigentümer haben sich zu<br />

langjähriger Projektbeteiligung verpflichtet; Kooperationsprojekt<br />

mit PLENUM Westlicher Bodensee<br />

Einrichtung: In 2009 und 20<strong>10</strong><br />

Pflanzen und Tiere: Streuobsthang mit Magerwiesencharakter,<br />

Vorkommen von Wiesensalbei, Wiesenbocksbart<br />

und Wiesenmargarite; Nahrungs- und Bruthabitat<br />

für Vögel der Streuobstwiesen wie Grün- und Grauspecht,<br />

Gartenrotschwanz und Wendehals<br />

Lage: Gemeinde und Gemarkung Sipplingen, drei<br />

Wiesentäler oberhalb von Sipplingen – Nr. 15 in der<br />

Karte auf S. 12/13<br />

Größe: Erstpflege zur Reaktivierung und zum Erhalt<br />

von ökologisch wertvollen Magerrasen und -wiesen mit<br />

Streuobstbäumen, seltenen Felsbiotopen und wärmeliebenden<br />

Säumen; Gehölzrodungen; Einrichtung einer<br />

Dauerweide mit Schafen und Ziegen; Erstellung von<br />

zwei Broschüren „Grundstückspflege“ und „Vermarktung<br />

regionaler Produkte“<br />

Status: Flächen sind überwiegend in Privateigentum;<br />

aufgrund sehr geringer Flächengrößen und extremer<br />

Standortbedingungen (Steillagen, Trockenheit, geringes<br />

Nährstoffangebot) geht Bewirtschaftung stark zurück;<br />

über die Gemeinde wird daher flächenübergreifendes<br />

Pflege- und Nutzungskonzept umgesetzt; Kooperationsprojekt<br />

zwischen der Heinz Sielmann Stiftung<br />

(50 %), Naturschutzfonds Baden-Württemberg (40 %)<br />

und Gemeinde Sipplingen (<strong>10</strong> %)<br />

Einrichtung: In 2007<br />

Pflanzen und Tiere: Artenreiche Magerrasen und<br />

-wiesen mit großem Reichtum an Blütenpflanzen<br />

im Frühjahr; viele seltene und gefährdete Tier- und<br />

Pflanzenarten, darunter v. a. Orchideen wie Helm- und<br />

Purpur-Knabenkraut, Bienen- und Fliegenragwurz,<br />

außerdem Sonnenröschen und Wundklee; in weniger<br />

steilen, tiefgründigeren Bereichen finden sich Salbei-<br />

Glatthaferwiesen mit Wiesensalbei, -bocksbart und<br />

-pippau; Flächen weisen hohen Insektenreichtum auf,<br />

u. a. den Schmetterlingshaft als Besonderheit; sie<br />

bieten Lebensraum für selten gewordene Vogelarten<br />

der Streuobstwiesen, darunter Gartenrotschwanz und<br />

Wendehals<br />

Der Grauspecht zimmert<br />

seine Bruthöhle in alten<br />

Streuobstbäumen, besiedelt<br />

aber auch bereits<br />

vorhandene Spechtlöcher.<br />

An den Sipplinger Steilhängen gibt<br />

es besonders viele Blütenpflanzen,<br />

darunter viele seltene.<br />

Hinterwälder Rinder, eine<br />

alte Haustierrasse aus dem<br />

Schwarzwald, pflegen<br />

die Streuobstwiesen an der<br />

Konstantinhalde.<br />

Die Bienenragwurz zählt zu den<br />

botanischen Sonderheiten an den<br />

Sipplinger Steilhängen.<br />

28 29


Salem<br />

Uhldingen-Mühlhofen<br />

(Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen)<br />

Projektgebiet 13<br />

Hödingen (Stadt Überlingen)<br />

Projektgebiet 12<br />

Projekt 1: Kulturlandschaft Hödingen; 2 Teilprojekte<br />

Projekt 1: Olsen-Weiher; 4 Teilprojekte<br />

Lage: Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen, Gemarkung<br />

Mühlhofen, zwischen Mühlhofen und Salem, nördlich<br />

der L 201 – Nr. 17 in der Karte auf S. 12/13<br />

Größe: 5,4 ha großer Weiher, ca. 4 ha extensives<br />

Wei herumfeld mit weitläufigen Schilfbereichen,<br />

Feuchtwiesen, Grünland- und Ackerflächen<br />

Ab sicherung durch langjährige Vereinbarung zwischen<br />

Gemeinde und Markgräflichem Haus; geschützt<br />

als FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet, Biotop nach<br />

§ 32 NatSchG, Landschaftsschutzgebiet<br />

Einrichtung: Weiherrevitalisierung und Wiederbespannung<br />

in 2006<br />

Lage: Stadt Überlingen, Ortsteil Hödingen, Gemarkungen<br />

Hödingen und Überlingen, Streuobstwiesen<br />

am südlichen und östlichen Ortsrand von Hödingen in<br />

Richtung Überlingen – Nr. 16 in der Karte auf S. 12/13<br />

Größe: 2 Streuobstwiesenareale mit über 8 ha Gesamtfläche;<br />

angrenzend 2 – 3 ha potenzielle Erweiterungsflächen<br />

Weitere Elemente: Pflanzung von über 400 Streuobsthochstämmen,<br />

v. a. alte Sorten zur Förderung des<br />

Sortenerhalts; eine Bestandsaufnahme ergab allein<br />

50 verschiedene Apfel- und Birnensorten, darunter<br />

sehr seltene wie den „Salemer Klosterapfel“ oder die<br />

„Champagner Bratbirne“; Schutz von Jungbäumen<br />

durch Maschendrahteinfassungen; regelmäßige Pflege<br />

von Jung- und Altbäumen; ca. 3 km Weidezaunbau<br />

sowie Rekultivierung von verwilderten Kleingärten zur<br />

Vergrößerung der Streuobst- und Weideflächen; Schafbeweidung<br />

Schafbeweidung fördert die<br />

Artenvielfalt auf den Streuobstwiesen<br />

bei Überlingen-<br />

Hödingen.<br />

Status: Das Projektgebiet umfasst Flächen der Stadt<br />

Überlingen sowie Privatflächen; es besteht ein strenger<br />

Schutzstatus durch FFH-, Naturschutz- und Vogelschutzgebiet;<br />

Verein zur Erhaltung der Hödinger<br />

Kulturlandschaft e.V. gewährleistet professionelle<br />

Projekt betreuung; Kooperationsprojekt mit PLENUM<br />

Westlicher Bodensee<br />

Einrichtung: Projektaufbau und Förderung seit 20<strong>10</strong><br />

Pflanzen und Tiere: Beweidung lässt vielfältige Bodenund<br />

Vegetationsstrukturen als Grundlage für eine<br />

hohe Artenvielfalt entstehen; blütenreiche Heuwiesen<br />

(Salbei-Glatthaferwiesen) mit Wiesenflocken- und Witwenblume,<br />

Zottigem Klappertopf und Wiesenbocksbart;<br />

wertvoller Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge,<br />

darunter Postilion, Schwalbenschwanz und<br />

Rotklee-Bläuling sowie andere Insekten; Nahrungs- und<br />

Bruthabitat für Vögel der Streuobstwiesen wie Gartenrotschwanz,<br />

Wendehals und Neuntöter<br />

Süßenmühle<br />

© OpenStreetMap-Mitwirkende<br />

B 31<br />

Ü berlingen Sipplingen<br />

Hödinger Tobel<br />

Zum Rebösch<br />

1) östliche Streuobstwiese<br />

2) südliche Streuobstwiese<br />

Hödingen<br />

Hödingen<br />

Brunnenstraße<br />

Im Winkelacker<br />

Weitere Elemente: Bau eines Schlammfangbeckens,<br />

Fassungsvermögen ca. 360 m³, Anlage einer ca. 200 m²<br />

großen Brutinsel, Umwandlung einer Ackerfläche in<br />

Extensivgrünland, Gehölzpflanzungen und Feuchtwiesenansaat<br />

Status: Im Eigentum des Markgrafen von Baden;<br />

Pflanzen und Tiere: Nachweis von 55 Vogelarten in<br />

2012, davon 42 Brutvogelarten (z. B. gefährdete Arten<br />

wie Schwarzhalstaucher und Zwergdommel); Laichgewässer<br />

und Landlebensraum für min. 4 Amphibienarten;<br />

gefährdete Sumpf- und Lauchschrecke sind<br />

häufig, vereinzelt Sumpfgrille; große Vorkommen von<br />

Blutströpfchen und Schachbrett (Tagfalter)<br />

Projekt 2: Streuobst an der Birnau; 1 Teilprojekt<br />

Lage: Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen, Gemarkung<br />

Oberuhldingen, Streuobstwiesen westlich und südlich<br />

der Wallfahrtskirche Birnau – Nr. 18 in der Karte auf<br />

S. 12/13<br />

Größe: Ca. 1,6 und 1 ha<br />

Status: Im Eigentum der Vereinigung der Zisterzienser<br />

zu Birnau am Bodensee e.V.; durch langjährige Vereinbarung<br />

zwischen Gemeinde und Priorat Birnau<br />

gesichert; geschützt als Landschaftsschutzgebiet<br />

Der Olsen-Weiher ist mit ca. 5,4 ha<br />

Wasserfläche der bislang größte Weiher<br />

in Sielmanns Biotopverbund Bodensee.<br />

Einrichtung: Pflanzung von 21 Streuobsthochstämmen<br />

in 2006 zum Erhalt der alten Streuobstbestände;<br />

Auswahl alter Apfel- und Birnensorten zur Förderung<br />

des Sortenerhalts (z. B. Sipplinger Klosterbirne,<br />

Sonnenwirtsapfel); Gesamtbestand umfasst über<br />

<strong>10</strong>0 Apfel-, Kirsch- und Birnbäume; regelmäßige<br />

Baumpflege durch Fachwarte für Obst- und Gartenbau<br />

in Zusammenarbeit mit dem Priorat Birnau<br />

30<br />

K 7772<br />

Mühlhofen<br />

31<br />

Torpenbach<br />

Weiherstraße<br />

Ahornweg<br />

Erlenweg<br />

Weitfeldstraße<br />

© OpenStreetMap-Mitwirkende<br />

Löhlestraße<br />

Ottenbohlstraße<br />

Im Ring<br />

Untere Apfelberg<br />

L 201<br />

Selsenbergstraße<br />

Olsenweiher<br />

Uhldingen-Mühlhofen<br />

Grasbeurer Straße<br />

L 201<br />

Killenweiher


Sto<br />

Gartenstraße<br />

Dank der Förderung durch die Heinz Sielmann<br />

Stiftung bleiben Streuobstbestände an der<br />

Wallfahrtskirche Birnau erhalten und werden<br />

weiterentwickelt.<br />

© OpenStreetMap-Mitwirkende<br />

Tongrubenstraße<br />

Lehmgrube<br />

Kleinschönach<br />

Schönach<br />

Ramsbergweg<br />

Großschönach<br />

Zur Lochmühle<br />

Herdwangen-Schönach<br />

(Gemeinde Herdwangen-Schönach)<br />

Projektgebiet 14<br />

Projekt 1: Tonpark; 7 Teilprojekte<br />

Owingen<br />

Aach<br />

K 8231<br />

Der Tonpark ist der renaturierte rund 1,38 ha große<br />

Teil einer insgesamt etwa 3,21 ha umfassenden<br />

Tongrube, die zurzeit noch teilweise zur Gewinnung<br />

von Roh material für Dachziegel benutzt wird.<br />

Lage: Gemarkung Großschönach – Nr. 19 in der Karte<br />

auf S. 12/13<br />

Größe: Großer ehemaliger Fischweiher, jetzt Ruhezone,<br />

ca. 4.000 m 2 , mit ausgedehnten Schilfgebieten,<br />

neuer Weiher für Köderfische für den Angelverein und<br />

als Naturklassenzimmer für Jugendliche sowie als<br />

Natur oase 1.000 m 2<br />

Weitere Elemente: 4 Flachwassertümpel, v. a. für<br />

Gelbbauchunken, zusammen ca. 500 m 2 , Aufschüttung<br />

eines Hügels mit ca. 3.000 m 2 Fläche für Trockenhang-<br />

und Ruderalgesellschaften, angrenzend Steilwand<br />

für Bienenfresser und Uferschwalben, 1.150 m<br />

Tonparkrundweg mit Abzäunung zur Tongrube sowie<br />

125 m Barfußpfad auf Holz, Stein, Ziegelbruch u. a. zu<br />

einem Tonpark-Freiland-Klassenzimmer<br />

Status: Gelände im Eigentum der Gemeinde Herdwangen-Schönach,<br />

Teilprojekte vertraglich gesichert,<br />

Gebietspflege ehrenamtlich durch örtliche Vereine<br />

Einrichtung: Steilwand 2007, alle anderen Teilprojekte<br />

2008<br />

Pflanzen und Tiere: Außergewöhnlich hoher und<br />

dichter Schilfbestand am großen Weiher, sehr reichhaltige<br />

Feucht- und Trockengebietsflora, die sich z. T.<br />

auf engstem Raum abwechseln, und reichhaltige<br />

Tierwelt, so über 40 Brutvogelarten, darunter Graureiher,<br />

Rot- und Schwarzmilan (im benachbarten Wald),<br />

Wasserralle, Teich-, Blässhuhn, Kuckuck, Neuntöter,<br />

Weidenmeise, Fitis, Feldschwirl, Sumpf-, Teichrohrsänger,<br />

Dorngrasmücke, Bluthänfling und Rohrammer,<br />

als Gäste Zwergdommel (Brutverdacht), Purpurreiher,<br />

Schwarzstorch (Brutvogel in der Nähe), Baum-, Wanderfalke,<br />

Eisvogel und Bienenfresser (alljährlich), außerdem<br />

mindestens 6 Amphibienarten, darunter zwei kleinere<br />

Populationen der Gelbbauchunke und vom Laubfrosch,<br />

weiterhin bis 2012 Nachweis von 13 Libellen-, 32 Falterund<br />

<strong>10</strong> Heuschreckenarten<br />

Aus einem stillgelegten und renaturierten<br />

Bereich der Tongrube Herdwangen-Schönach<br />

entstand in 2008 das Naturerlebnisgelände<br />

Tonpark Schönach.<br />

In den Gewässern des Tonparks fischt der<br />

prächtige Eisvogel. Die seltene Zwergdommel<br />

(links) hält sich in den ausgedehnten Schilfflächen<br />

auf.<br />

32<br />

Schmetterlinge, wie der Schachbrettfalter,<br />

schätzen den Blütenreichtum der Magerrasen<br />

und Ruderalflächen im Tonpark.<br />

Im Tonpark lädt ein Naturerlebnispfad<br />

zum Verweilen ein. Es ist faszinierend zu<br />

beobachten, wie die Natur das ehemalige<br />

Abbaugebiet erobert.<br />

33


Xxxxx Herdwangen-Schönach<br />

(Xxxx Xxxx)<br />

Projektgebiet (Gemeinde Herdwangen-Schönach)<br />

13:<br />

Projektgebiet 14<br />

Projekt 1:<br />

Projekt 2: Feuchtwiese Aachufer; 1 Teilprojekt<br />

Bei diesem Projekt handelt es sich in erster Linie um<br />

die Sicherstellung einer botanisch hochwertigen<br />

Feuchtwiese durch Ankauf und Extensivierung. Sie<br />

grenzt unmittelbar an die Aach an – ein Wildwasser<br />

mit urwaldartigen Auwaldstreifen. Das Gebiet könnte<br />

im Laufe der Zeit durch weitere Maßnahmen wie z. B.<br />

Tümpel aufgewertet werden.<br />

Lage: Gemarkung Herdwangen-Schönach – Nr. 20 in der<br />

Karte auf S. 12/13<br />

Größe: Ca. 1,3 ha<br />

Weitere Elemente: Wildbachufer mit Erlen und Weidengebüsch<br />

Status: Im Besitz der Gemeinde, Pflege durch extensive<br />

Mahd vertraglich geregelt<br />

Einrichtung: 2009<br />

Pflanzen und Tiere: Großes Vorkommen der Bachkratzdistel,<br />

an der Aach Eisvogel, Wasseramsel, Gebirgsstelze<br />

u. a. Arten<br />

Projekt 3: Froschtümpel Alberweiler; 1 Teilprojekt<br />

In einem Laubmischwald von 1 ha Größe, der als Feldgehölz<br />

inmitten von Wiesen und Feldern nördlich vom<br />

NSG Ruhestetter Ried und östlich von Alberweiler liegt<br />

und von 4 kleinen Bächen durchzogen wird, am Südrand<br />

Anlage eines Tümpels, der v. a. Amphibien, aber<br />

auch interessanten Vogelarten dient.<br />

Lage: Gemarkung Herdwangen-Schönach – Nr. 21 in der<br />

Karte auf S. 12/13<br />

Größe: 300 m 2<br />

Weitere Elemente: In 25 m Entfernung eine Ganzjahres-<br />

Futterstelle für Wildvögel, die von Tausenden von<br />

Vögeln besucht wird 1<br />

34<br />

Das Flockenblumen-Grünwidderchen<br />

kommt am extensiv gepflegten Trockenhang<br />

Hägin vor. Es legt seine Eier ausschließlich<br />

an Flockenblumen-Arten ab.<br />

Im Naturschutzgebiet rund um den<br />

Vulkankegel Hohentwiel bei Singen halten<br />

Waldschafe ökologisch wertvolle Trockenrasen<br />

und Schutthalden offen.<br />

Status: Im Besitz der Familie Berthold, damit langfristig<br />

gesichert<br />

Pflanzen und Tiere: Reichhaltige Feuchtgebiets- und<br />

Auwaldflora, u. a. Bachkratzdistel, Mannsknabenkraut,<br />

4 Amphibienarten, als Gastvögel u. a. Schwarzstorch<br />

(Brutvogel in der Umgebung), Waldschnepfe<br />

(möglicher weise Brutvogel in der Nähe), Raubwürger,<br />

Weidenmeise (Brutvogel in der Umgebung)<br />

1 Berthold & Mohr 2012<br />

Singen (Stadt Singen)<br />

Projektgebiet 15<br />

Projekt 1: Waldschafe am Hohentwiel; 1 Teilprojekt<br />

Lage: Stadt und Gemarkung Singen, Naturschutzgebiet<br />

Hohentwiel rund um den Vulkankegel Hohentwiel am<br />

westlichen Stadtrand von Singen – Nr. 22 in der Karte<br />

auf S. 12/13<br />

Größe: Beitrag zur Erhaltung einer Herde von Waldschafen<br />

– einer alten, vom Aussterben bedrohten<br />

Haustierrasse; Schäferei Domäne Hohentwiel hält eine<br />

Herde mit über <strong>10</strong>0 Muttertieren zur Landschaftspflege;<br />

Weidebetrieb mit Schafen und Ziegen zur Offenhaltung<br />

sensibler, ökologisch hochwertiger Lebensräume im<br />

Naturschutzgebiet Hohentwiel, rund 30 ha Weidefläche<br />

Status: Jährliche Fördervereinbarung, die an Mindestgröße<br />

der Herde von <strong>10</strong>0 Muttertieren gebunden ist<br />

Büßlingen (Stadt Tengen)<br />

Projektgebiet 16<br />

Einrichtung: Förderung seit 2011<br />

Projekt 1: Trockenhang Hägin; 2 Teilprojekte<br />

Der Hägin ist ein Trockenhang mit Magerrasen, der<br />

nach weitgehender Aufgabe der Nutzung auf über<br />

50 Grundstücken als Streuobstwiese, Weide, Garten<br />

und Weinberg zu verbuschen drohte. Erforderlich waren<br />

sofortige großflächige Entbuschung und langfristige<br />

Pflegepläne.<br />

Lage: Gemarkung Büßlingen – Nr. 23 in der Karte auf<br />

S. 12/13<br />

Größe: Reichlich 3,5 ha, über 50 Einzelgrundstücke in<br />

Privatbesitz<br />

Weitere Elemente: Neben Magerrasen auf ca. ein<br />

Drittel der Fläche wertvolle Gebüsche für Vögel u. a.<br />

Tiere sowie Halbschatten liebende Pflanzen<br />

Pflanzen und Tiere: Auf dem Hohentwiel bilden lindenreiche<br />

Mischwälder, strukturreiche Gehölze, Schutthalden,<br />

Felsvegetation, Trockenrasen und großflächige<br />

Schafweiden einen einzigartigen Lebensraumkomplex<br />

von hohem ökologischen Wert und landschaftsästhetischem<br />

Reiz; großer Artenreichtum, viele seltene<br />

Tier- und Pflanzenarten, z. B. Blau- und Rotflügelige<br />

Ödlandschrecke, Schwalbenschwanz, Karthäuser- und<br />

Pfingstnelke, verschiedene Orchideen und Farne<br />

Status: Gesichert durch unbefristete Pflegepläne,<br />

u. a. mit dem Regierungspräsidium (Teilflächen sind<br />

geschützte Biotope und Natura 2000 Lebensraum im<br />

FFH-Gebiet „Hegaualb“); Erstpflege (Entbuschung,<br />

Mahd) 20<strong>10</strong>, Folgepflege ab 2011 alljährlich<br />

Pflanzen und Tiere: Über 70 z. T. sehr seltene Blütenpflanzenarten,<br />

u. a. 5 Erdorchideen, Gefranster Enzian,<br />

Echtes Tausendgüldenkraut, seltene Brutvogelarten wie<br />

Wendehals, Neuntöter, Klappergrasmücke, Nachtigall,<br />

Gartenrotschwanz und Bluthänfling. Herausragend ist<br />

das Vorkommen von über 50 Schmetterlingsarten, darunter<br />

Scheckenfalter und Grünwidderchen, weiterhin<br />

mindestens 16 Heuschreckenarten<br />

35


Wittenhofen (Gemeinde Deggenhausertal)<br />

Projektgebiet 17<br />

Projekt 1: Feuchtgebiet Bittebach; 3 Teilprojekte<br />

<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> Sielmanns<br />

Biotopverbund Bodensee<br />

auf einen Blick<br />

Lage: Gemarkungen Roggenbeuren und Wittenhofen –<br />

Nr. 24 in der Karte auf S. 12/13<br />

Größe: Ca. 2 ha ehemaliger Pappelmischwald, der sich<br />

nach Abholzung der Pappeln und Vernässung zu einem<br />

Auwald mit natürlicher Sukzession entwickeln kann<br />

Weitere Elemente: Anlage eines Weihers von ca.<br />

1.500 m 2 mit Insel sowie Renaturierung von Uferbereichen<br />

des Bittebaches<br />

Status: Gesichert durch langfristigen Vertrag<br />

Einrichtung: 2011<br />

Pflanzen und Tiere: Entwicklung von Auwald- und<br />

Röhrichtvegetation, wichtige Brutvogelarten wie Bläss-,<br />

Teichhuhn, Nachtigall, Sumpf-, Teichrohrsänger, Vorkommen<br />

der Ringelnatter, 2012 Nachweis von 12 Libellen-,<br />

12 Falter- und 8 Heuschreckenarten<br />

2013<br />

2012<br />

Jubiläum - <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> Sielmanns Biotopverbund Bodensee<br />

Einweihung des Walpertsweiler Weihers und Widmung zum Inge-Sielmann-Weiher<br />

Einrichtung eines Projektbüros vor Ort mit hauptamtlichem Projektmanagement;<br />

Inge-Sielmann-Weiher, Überlingen-Walpertsweiler; raue Rampe am Eisweiher, Stockach;<br />

Flächenerwerb Nesselwanger Ried, Überlingen-Nesselwangen<br />

Lernort Bauernhof Bodensee<br />

Nachhaltiges Lernen auf dem Bauernhof<br />

2011<br />

20<strong>10</strong><br />

Birnensortenerhaltungsgarten, dauerhafte Viehweiden und Wasserbüffelweide, Billafingen;<br />

Erlenwald-Feuchtwiesen-Biotop, Seelfingen; Waldschafe am Hohentwiel, Singen; Feuchtgebiet<br />

Bittebach, Wittenhofen<br />

Kulturlandschaft Hödingen, Überlingen-Hödingen; Seelfinger Weiher, Seelfingen; Weiher am<br />

Aubach, Frickingen; Trockenhang Hägin, Büßlingen<br />

Für Kinder und Jugendliche ist der Bauernhof ein idealer<br />

Lernort, um Landwirtschaft mit allen Sinnen zu erfahren<br />

und der Entfremdung von der bäuerlichen Arbeitsund<br />

Lebenswelt sowie der Lebensmittelerzeugung<br />

entgegenzuwirken. Mit diesem Ziel haben sich über<br />

40 landwirtschaftliche Betriebe zum Lernort Bauernhof<br />

Bodensee e. V. zusammengeschlossen und vermitteln<br />

ihr Wissen rund um Landwirtschaft, Kulturlandschaft<br />

und gesunde Ernährung an Schulen, Kindergärten und<br />

Gruppen.<br />

Bereits seit 2008 fördert die Heinz Sielmann Stiftung<br />

den Lernort Bauernhof Bodensee. „Für uns ist die<br />

finanzielle Unterstützung durch die Heinz Sielmann<br />

Stiftung elementar“, sagt Hanne Dauwalter, Vorsitzende<br />

des Vereins, „denn sie trägt wesentlich dazu<br />

bei, dass sich der Verein so gut entwickelt und unsere<br />

Lernort betriebe ein so hochwertiges Bildungsangebot<br />

unterbreiten können.“<br />

Die Spendenmittel der Heinz Sielmann Stiftung<br />

fließen in Fortbildungen für Bäuerinnen und Bauern,<br />

in Informations- und Arbeitsmaterialien sowie in die<br />

Unterstützung von Hofbesuchen.<br />

→ www.lernort-bauernhof-bodensee.de<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

2006<br />

Hangenbach, Salem-Weildorf; Streuobstwiese Konstantinhalde, Überlingen-Nußdorf;<br />

Feuchtwiese Aachufer, Herdwangen-Schönach<br />

Beweidungsprojekt Elsegg, Salem-Buggensegel<br />

Aufnahme der Zusammenarbeit mit PLENUM Westlicher Bodensee (Förderprogramm für<br />

naturschutzorientierte Regionalentwicklung in Baden-Württemberg)<br />

Eisweiher, Stockach; Lebensraum Stockerbachtal, Owingen; Sipplinger Steiluferlandschaft,<br />

Sipplingen; Tonpark, Herdwangen-Schönach<br />

Fertigstellung und Präsentation des Masterplans Biotopverbund Bodensee<br />

Olsen-Weiher und Streuobst an der Birnau, Uhldingen-Mühlhofen; Eggenweiler Hof, Überlingen;<br />

Feuchtwiese Riedbachtal, Deisendorf<br />

Auf dem Hof helfen Schüler beim Füttern und erfahren<br />

in einer Lernwerkstatt „Vom Korn zum Brot“, wie<br />

Brot hergestellt wird.<br />

2005<br />

2004<br />

Einweihung des Pilotprojektes Heinz-Sielmann-Weiher, Billafingen<br />

Festlegung des Projektgebietes, Einrichtung einer Lenkungsgruppe und eines Kuratoriums,<br />

Feldarbeiten am Pilotprojekt<br />

2003<br />

Prof. Heinz Sielmann und Prof. Peter Berthold legen konzeptionellen<br />

Grundstein für das Projekt<br />

36<br />

37


Biotop-Projekte in Bearbeitung<br />

und Planung (Auswahl)<br />

PG: Projektgebiet, P: Projekt, n: noch zu benennen<br />

PG Ort P Bezeichnung Stand<br />

n Nesselwangen n Feuchtgebiet Nesselwangen in Bearbeitung<br />

n Winterspüren n Kleinbiotop bei Winterspüren in Bearbeitung<br />

PG 9 Buggensegel P 3<br />

Erweiterung Beweidungsprojekt<br />

Elsegg<br />

in Bearbeitung<br />

PG 14 Herdwangen-Schönach n<br />

Grünlandwiedervernässung bei<br />

Ebratsweiler<br />

in Bearbeitung<br />

n Wald n<br />

Reaktivierung ehemaliger<br />

Klosterweiher bei Wald<br />

in Bearbeitung<br />

bei Gemeinde<br />

n Rielasingen P 1 Feuchtgebiet Rielasingen in Bearbeitung<br />

PG 13 Uhldingen-Mühlhofen P 3 Renaturierung des Ebachs<br />

in Planung bei<br />

Gemeinde<br />

PG 14 Herdwangen-Schönach n Weiher im Ruhestetter Ried in Planung<br />

n Espasingen P 1 Eisweiher Espasingen in Planung<br />

n Meersburg P 1 Waldweiher Meersburg in Planung<br />

n Binningen n<br />

Feuchtgebiet am Seeweilerhof<br />

im Binninger Ried<br />

in Vorplanung<br />

PG 1 Billafingen n<br />

Sandgruben-Renaturierung<br />

Gegez<br />

in Vorplanung<br />

PG 4 Bonndorf n<br />

Feuchtgebiet Obere Mühle<br />

Bonndorf<br />

in Vorplanung<br />

PG 4 Bonndorf n Ried-Weiher bei Bonndorf in Vorplanung<br />

PG 15 Singen P 2 Renaturierung Aachniederung in Vorplanung<br />

n Aach P 1 Weiher bei Aach in Vorplanung<br />

n Orsingen n Weiher bei Orsingen in Vorplanung<br />

PG 2 Owingen n Feuchtgebiet beim Böhlerhof Vormerk<br />

PG 2 Owingen n<br />

Auenbach-Renaturierung<br />

Owingen<br />

Vormerk<br />

PG 2 Owingen n Kiesgrube Owingen Vormerk<br />

PG 4 Bonndorf n<br />

Feuchtgebiet untere Talmühle<br />

Bonndorf<br />

Vormerk<br />

PG 15 Singen P 2 Renaturierung Aachniederung in Vorplanung<br />

n Aach P 1 Weiher bei Aach in Vorplanung<br />

n Orsingen n Weiher bei Orsingen in Vorplanung<br />

PG 2 Owingen n Feuchtgebiet beim Böhlerhof Vormerk<br />

PG 2 Owingen n<br />

Auenbach-Renaturierung Owingen<br />

Vormerk<br />

PG 2 Owingen n Kiesgrube Owingen Vormerk<br />

PG 4 Bonndorf n<br />

Feuchtgebiet untere Talmühle<br />

Bonndorf<br />

Vormerk<br />

PG 4 Bonndorf n<br />

Feuchtwiese Sernatinger<br />

Bonndorf<br />

Vormerk<br />

PG 12 Hödingen n<br />

Feuchtgebiet Länglefeld bei<br />

Hödingen<br />

Vormerk<br />

PG 12 Hödingen n<br />

Flachlandmähwiesen bei<br />

Spetzgart<br />

Vormerk<br />

PG 4 Bonndorf n Langenbach-Renaturierung Vormerk<br />

PG 5 Stockach n Feuchtgebiet Nellenburg Vormerk<br />

PG 17 Wittenhofen P 2 Biotopsequenz Rotach-Bittebach Vormerk<br />

n Taisersdorf P 1 Feuchtwiese mit Hangquellmoor Vormerk<br />

n Baitenhausen bei Meersburg P 1 Streuobstprojekt Vormerk<br />

n Raithaslach n Weiher bei Raithaslach Vormerk<br />

n Friedingen bei Singen n Weiher bei Friedingen Vormerk<br />

n Zoznegg n Ziegelteiche Zoznegg Vormerk<br />

n Böhringen n Riedweiher bei Böhringen Vormerk<br />

n Heudorf n Weiher im Heudorfer Ried Vormerk<br />

n Steißlingen n<br />

Weitenried-Weiher bei<br />

Steißlingen<br />

Vormerk<br />

n Altheim bei Frickingen n Niedermoor bei Altheim Vormerk<br />

n Bettenweiler n Weiler bei Bettenweiler Vormerk<br />

n Überlingen<br />

Feuchtgebiet am Hagenweiler<br />

Hof<br />

Vormerk<br />

n n n Feuchtbiotop in Heiligenberg Vormerk<br />

n Stahringen n Weiherprojekt „Im Weitfeld“ Vormerk<br />

n Krauchenwies n Projekt zu Baggerseen Vormerk<br />

n Bambergen n Feuchtwiese/Weiherprojekt Vormerk<br />

n Jungnau n Weiher bei Jungnau Vormerk<br />

n Bingen an der Donau n Weiher-Kette bei Bingen Vormerk<br />

n n n Auwälder am Bodensee Vormerk<br />

Biotop-Projekte in Bearbeitung und Planung gesamt: 45<br />

Erster Planungsentwurf für die Anlage<br />

eines Stillgewässers mit Gräben und<br />

Flachwassermulden im Nesselwanger<br />

Ried bei Überlingen-Nesselwangen.<br />

38<br />

Wasser- und Bodenuntersuchungen im<br />

Projektgebiet Rielasingen-Ramsen an der<br />

deutsch-schweizerischen Grenze.<br />

39


Ausblick<br />

Sielmanns Biotopverbund Bodensee (BVB) ist innerhalb<br />

von nur zehn <strong>Jahre</strong>n zu einem großen Erfolg geworden:<br />

Für Tiere und Pflanzen, die erstmals wieder großräumig<br />

Bestandserholung erkennen lassen, für viele Menschen,<br />

denen die neuen Naturoasen viel Freude bereiten,<br />

Erholung bieten und Naturkunde vermitteln und weiterhin<br />

als ein neuer Weg im Natur- und Artenschutz,<br />

nämlich Schaffung von neuen Wohnräumen für Tiere<br />

und Pflanzen in einem großen, engmaschigen Netzwerk.<br />

Der BVB ist auf gutem Weg, zu einem Modell für<br />

die künftige <strong>Naturschutzarbeit</strong> in Baden-Württemberg<br />

zu werden und könnte sich auch zum Schrittmacher<br />

für einen Stopp des immer noch grassierenden Artenrückgangs<br />

in ganz Deutschland entwickeln. Nach dem<br />

Motto „Jeder Gemeinde ihr Biotop“ mit mindestens<br />

3.000 neuen Anlagen durch Renaturierung sollen auf<br />

verschiedenen Ebenen bundesweit weiterführende<br />

Aktivitäten entwickelt werden. Die Beschaffung von<br />

Ökopunkten als Guthaben auf Ökokonten für unumgängliche<br />

Maßnahmen der Kommunen könnte dabei<br />

eine wesentliche Antriebskraft sein.<br />

Jeder Gemeinde ihr Biotop!<br />

Im BVB sind bereits über 80 Einzelmaßnahmen umgesetzt,<br />

etwa 200 sind gegenwärtig absehbar, aber<br />

sowohl mit Ausdehnung der Randgebiete als auch<br />

mit weiterer Vernetzung im bisherigen Arbeitsbereich<br />

könnten es im Laufe der Zeit auch um die 1.000<br />

werden. Zurzeit bahnt sich eine erfreuliche Zusammenarbeit<br />

mit der benachbarten Schweiz an. Vor wenigen<br />

<strong>Jahre</strong>n wurde die Heinz Sielmann Stiftung Schweiz<br />

als eine kleine Schwestergesellschaft der Stiftung in<br />

Deutschland gegründet, die sich zurzeit etabliert.<br />

Neben einigen kleineren Projekten (wie v. a. in Altreu<br />

und Büßlingen) wird nun ein größeres grenzübergreifendes<br />

Vorhaben im Raum Rielasingen-Ramsen bei<br />

Singen realisiert. An der Einrichtung dieses Feuchtgebietskomplexes<br />

auf über zehn Hektar Fläche beteiligen<br />

sich an die zehn Partner aus Verwaltung, Industrie sowie<br />

amtlichem und privatem Naturschutz. Wir hoffen,<br />

dass dieses Pilotprojekt großen Anklang finden und<br />

weitere ähnliche Vorhaben nach sich ziehen wird. Alles<br />

in allem sind wir bester Hoffnung, dass wir mit dem<br />

BVB auf einem guten Weg sind im Hinblick auf eine<br />

nachhaltige Wiederbelebung unserer angeschlagenen<br />

Natur, die bitter nötig ist, v. a. auch im Hinblick auf eine<br />

aussichtsreiche Zukunft für uns alle.<br />

Aufruf zur Mithilfe<br />

und zu Spenden<br />

Sie können unser Projekt Biotopverbund Bodensee<br />

(BVB) auf dreierlei Weise unterstützen: durch eine<br />

Spende an die Heinz Sielmann Stiftung, durch direkte<br />

Zuwendungen an den BVB oder durch Bereitstellen von<br />

Grundstücken für weitere Bausteine (Kontaktadressen<br />

s. S. 11 und 43).<br />

Die Heinz Sielmann Stiftung, die den BVB hauptsächlich<br />

finanziert, gründet ihre Arbeit zum Erhalt und<br />

Wiederaufbau der Natur sowie in der Umweltbildung<br />

(s. S. 6) auf regelmäßige Spenden von Privatpersonen<br />

sowie auf größere Zuwendungen, vor allem aus<br />

Erbschaften und Zustiftungen. Insbesondere Legate<br />

sind zur Unterstützung der Stiftungsarbeit wertvoll, da<br />

sie zum einen größere Maßnahmen ermöglichen und<br />

zum anderen langfristige Planungssicherheit geben.<br />

Deshalb können Naturfreunde und naturverbundene<br />

Mitbürger nur ermuntert werden, über die Möglichkeiten<br />

einer derartigen Zuwendung nachzudenken.<br />

Dafür im Folgenden einige wichtige Gesichtspunkte.<br />

Der Staat, also die Regierungen von Bund und Ländern,<br />

hat den beklagenswerten Zustand unserer frei<br />

lebenden Tier- und Pflanzenwelt – wie große Teile<br />

unserer Bevölkerung schon seit Langem – nun inzwischen<br />

ebenfalls erkannt, schlägt auch mancherlei<br />

Verbesserungen vor, stellt aber viel zu wenig Mittel zur<br />

Verfügung, als dass wirklich Abhilfe geschaffen werde<br />

könnte 1 . Die Sanierung unserer Natur kann deshalb<br />

letztlich nur mit privaten Mitteln erfolgen. Das ist aber<br />

kein Handicap, da zum einen die erforderlichen Gelder<br />

erschwinglich sind und zum anderen in Deutschland<br />

enormes Vermögen vorhanden ist. Dazu ein paar<br />

konkrete Zahlen. Peter Berthold hat ausgerechnet 2 ,<br />

dass nach dem Motto „Jeder Gemeinde ihren Weiher“<br />

ein Feuchtgebiet-Netzwerk für ganz Deutschland mit<br />

Gewässern wie dem Heinz-Sielmann-Weiher etwa alle<br />

zehn Kilometer insgesamt rund 3.000 solcher Anlagen<br />

erforderlich machen würde. Die Gesamtkosten dafür<br />

beliefen sich auf etwa eine Milliarde Euro. Nach gut<br />

informierten Kreisen aus der Finanzwirtschaft summieren<br />

sich derzeit Guthaben auf den Konten wohlhabender<br />

alleinstehender älterer Mitbürger in Deutschland,<br />

die in naher Zukunft zur Vererbung anstehen, auf weit<br />

über zwei Billionen Euro. Demnach würde schon ein<br />

halbes Promille dieses Vermögens ausreichen, um ein<br />

so gigantisches Projekt wie 3.000 neue Feuchtgebiete<br />

für Deutschland zu ermöglichen. Was für ein Ansporn!<br />

Mit was für paradiesischen Aussichten für unsere verarmte<br />

Tier- und Pflanzenwelt! Für die Realisierung eines<br />

solchen „Rettungsschirmes“ für unsere Natur sollten<br />

wir uns unter allen Umständen gemeinsam einsetzen.<br />

Dazu bedarf es vielleicht noch einiger Denkanstöße.<br />

Wer viel Geld auf seinen Konten liegen hat, muss in<br />

aller Regel davon ausgehen, dass es nicht einfach mit<br />

„der Hände Arbeit“ verdient, sondern meist durch die<br />

eine oder andere Art einer gewissen „Bereicherung“<br />

angehäuft wurde, die fast immer letztendlich auf<br />

Kosten der Natur erfolgte. Ein Beispiel: Betrieben etwa<br />

die Eltern oder Großeltern eine kleinere Fabrik, die ordentlich<br />

Gewinn einbrachte, war das bis vor nicht allzu<br />

langer Zeit vor allem auch deshalb möglich, weil die<br />

Auflagen für die Eindämmung von Schadstoffen in Abwässern,<br />

Schornsteinabluft usw. nur sehr gering waren.<br />

Das aber hat abgas- und abwasserempfind lichen Tieren<br />

und Pflanzen oft übel zugesetzt. Von daher besteht<br />

eigentlich bei derart angesammeltem Geld eine Art<br />

„Wiedergutmachungsverpflichtung“ im Hinblick auf<br />

unsere stark geschädigte Natur. Und die ist den oben<br />

genannten Zahlen nach eigentlich leicht zu erfüllen.<br />

Wenn nämlich bei der Verteilung von Erbschaften<br />

nicht einfach alles an Nachkommen, in Kinderhilfe,<br />

Krebsvor- und -fürsorge, Kunst und Wissenschaft oder<br />

kirchliche Einrichtungen verteilt wird, sondern auch die<br />

Natur als „Patient“ mitbedacht wird, dann können wir<br />

gemeinsam viel erreichen und auch wiedergutmachen.<br />

Darüber sollten wir, die wir in die <strong>Jahre</strong> gekommen<br />

sind, immer mal wieder nachdenken.<br />

1 Berthold & Mohr 2012<br />

2 Berthold 20<strong>10</strong><br />

40<br />

41


Quellen und weiterführende<br />

Literatur<br />

Impressum<br />

BERTHOLD, P., QUERNER, U., WINKLER, H. (1988):<br />

Vogelschutz: <strong>10</strong>0 <strong>Jahre</strong> bis in die „roten Zahlen“ – ein<br />

neues Konzept ist unerlässlich. Natur und Landschaft<br />

63, Nr. 1: 5 – 8.<br />

BERTHOLD, P. (2003):<br />

Die Veränderung der Brutvogelfauna in zwei süddeutschen<br />

Dorfgemeindebereichen in den letzten fünf bzw.<br />

drei Jahrzehnten oder: verlorene Paradiese? Journal für<br />

Ornithologie 144: 385 – 4<strong>10</strong>.<br />

BERTHOLD, P. (20<strong>10</strong>):<br />

Sielmanns „Biotopverbund Bodensee“: Artenvielfalt<br />

durch Renaturierung. Der Falke 57, Heft 3: 88 – 94.<br />

BERTHOLD, P. (20<strong>10</strong>):<br />

Die Vielfalt soll wieder aufblühen. Wissenschaftsmagazin<br />

der Max-Planck-Gesellschaft Heft 4: 12 – 17.<br />

Berthold, P. & Mohr, G. (2012):<br />

Vögel füttern, aber richtig. 3. Auflage, Franckh-Kosmos<br />

Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart.<br />

HEPPERLE, T. (1994):<br />

Der Mostbirnensortengarten „Unterer Frickhof“,<br />

Owingen-Billafingen. Hrsg. Staatliches Liegenschaftsamt<br />

Ravensburg, Weingarten.<br />

HEPPERLE, T. (2004):<br />

Das andere Zeitmaß der Landschaft – Die Erdgeschichte<br />

des Nesselwanger Tals. Leben am See Band 21. Verlag<br />

Lorenz Senn GmbH & Co. KG, Tettnang.<br />

HEPPERLE, T. (2009):<br />

Birnensorten im Streuobstbau – ein vergessenes<br />

Kulturerbe. Leben am See Band 26. Verlag Lorenz Senn<br />

GmbH & Co. KG, Tettnang.<br />

HERRMANN, C. (2011):<br />

„natur exclusiv – Von Äpfeln, Wildgänsen und Teichrohrsängern“.<br />

Film-Dokumentation des Bayerischen<br />

Rundfunks.<br />

Herausgeber:<br />

Heinz Sielmann Stiftung<br />

Gut Herbigshagen<br />

37115 Duderstadt<br />

Tel.: 05527 914-0, Fax: 05527 914-<strong>10</strong>0<br />

E-Mail: info@sielmann-stiftung.de<br />

Internet: www.sielmann-stiftung.de<br />

Spendenkonto 323, Sparkasse Duderstadt, BLZ 260 512 60<br />

Redaktion:<br />

Sindy Bublitz, Christoph Neumann (Heinz Sielmann Stiftung)<br />

Texte:<br />

Prof. Dr. Peter Berthold (Direktor i. R. des Max-Planck-Instituts<br />

für Ornithologie, Vogelwarte Radolfzell; Stiftungsrat der<br />

Heinz Sielmann Stiftung), Sindy Bublitz (Projektmanagement<br />

Sielmanns Biotopverbund Bodensee, Projektbüro Stockach)<br />

Layout und Satz:<br />

Mediengruppe Hamburg GmbH, Agentur für Kommunikation<br />

Übersichtsgrafik S. 12/13:<br />

Quelle Südkurier, verändert nach Heinz Sielmann Stiftung<br />

Druck:<br />

Gedruckt auf Umweltpapier; Auflage: 3.500, Stand: März 2013<br />

Fotos:<br />

Falls nicht gesondert angegeben, Heinz Sielmann Stiftung (HSS)<br />

Titel: piclease/H. Glader; S. 3: HSS/M. Dewanger; S. 4: Ministerium<br />

für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-<br />

Württemberg; S. 5: Landratsamt Bodenseekreis, Landratsamt<br />

Konstanz; S. 8: piclease/W. Gailberger (Gelbbauchunke);<br />

S. 9: piclease/S. Ott (Graugans); S. 15: piclease/J. Hemmer<br />

(Rohrkolben), E. Nerger (Schwarzhalstaucher), M. Widmer<br />

(Bläuling); S. 16: HSS/marketwing, piclease/S. Ott (Schwarzkehlchen);<br />

S. 18: M. Sindt (Wasserbüffel); S. 20: piclease/M.<br />

Nieveler (Zwergtaucher), C. Müller (Kohlweißlinge), M. Wolf<br />

(Weiher); S. 21: M. Wolf (Weiher), piclease/S. Ott (Blässhuhn);<br />

S. 22: M. Meloncelli (Weiher), G. Blessing (Luftbild); S. 23:<br />

M. Wolf (Baggerarbeiten), piclease/P. Schild (Wasserfrosch);<br />

S. 24: G. Kraus (Teichrohrsänger); S. 25: naturgucker/C. Bausch<br />

(Quelljungfer); S. 26: G. Kraus (Weiher), piclease/E. Thielscher<br />

(Rostgänse); S. 27: G. Thielcke (Heckrinder), W. Löderbusch<br />

(Sumpfschrecke); S. 28: piclease/E. Thielscher (Grauspecht);<br />

S. 29: J. Kübler (Mückenhändelwurz), M. Widmer (Bienenragwurz);<br />

S. 30: J. Kübler (Streuobstwiese und Schafherde);<br />

S. 32: J. Kübler (Schachbrettfalter); S. 33: piclease/H. Glader<br />

(Eisvogel), H. Heimpel (Zwergdommel); S. 34: M. Herrmann<br />

(Grünwidderchen), Domäne Hohentwiel (Waldschafe); S.<br />

36: Lernort Bauernhof Bodensee; S. 39: Planstatt Senner<br />

(Planungsentwurf); S. 40: M. Wolf (Weiher); S. 42: G. Mohr<br />

(Porträtaufnahme)<br />

Die Heinz Sielmann Stiftung dankt den Förderern und Projektpartnern von Sielmanns Biotopverbund Bodensee:<br />

Scannen Sie hier einfach den QR-Code<br />

mit Ihrem Smartphone ein und Sie erfahren<br />

unter www.sielmann-stiftung.de<br />

in einem Kurzfilm mehr über Sielmanns<br />

Biotopverbund Bodensee.<br />

Projekt des Landes Baden-<br />

Württemberg zur Erhaltung<br />

und Entwicklung von Natur<br />

und Umwelt<br />

Zisterzienser Priorat Birnau<br />

Der Schwalbenschwanz legt seine Eier<br />

bevorzugt an Doldenblütlern ab – gern an<br />

der Wilden Möhre.<br />

42<br />

Thomas Hepperle (links) und<br />

Prof. Dr. Peter Berthold (rechts).

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