Anstelle eines Vorworts - Ulisses E-Books
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Spielregeln<br />
Liebe DSA-Spieler!<br />
Wer bereits mit dem in Aventurien angesiedelten Rollenspiel<br />
DSA (Das Schwarze Auge) vertraut ist, dem<br />
werden auch viele der in diesem Buch beschriebenen<br />
Armeen und Einheiten ein Begriff sein. Dennoch handelt<br />
es sich bei Armalion um ein gänzlich anderes Spielformat<br />
als bei DSA. Der wichtigste Unterschied besteht<br />
darin, dass Armalion ein klassisches Wettkampfspiel<br />
ist, d.h. zwei oder mehr Spieler treten gegeneinander<br />
an, um zum Schluss einen Sieger zu bestimmen. Es ist<br />
deshalb sehr wichtig, ein Regelwerk zu schaffen, das die<br />
häufig auftretenden Aspekte des Spiels lückenlos erklärt<br />
und auch für Ausnahmefälle noch eine akzeptable Antwort<br />
parat hat, denn alle Teilnehmer sind grundsätzlich<br />
gleichberechtigt und keiner von ihnen steht über den<br />
Regeln. Natürlich hilft es, bei Streitfragen einen unparteiischen<br />
Schiedsrichter zur Hand zu haben, aber dies<br />
ist nicht immer der Fall, und dann müssen die Regeln in<br />
der Lage sein, Klarheit zu schaffen.<br />
Dies führt dann auch, gemeinsam mit der Anforderung,<br />
ein Armalion-Gefecht innerhalb einiger Stunden über die<br />
Bühne bringen zu können, zum nächsten großen Unterschied:<br />
Damit die Regeln möglichst klar verständlich<br />
sind und nicht zu viele Lücken zwischen ihnen klaffen,<br />
wurden sie auf ein notwendiges Minimum beschränkt.<br />
Sie sind immer noch ziemlich komplex, um die zahlreichen<br />
Möglichkeiten der DSA-Welt abzudecken, aber sie<br />
sind deutlich einfacher und gehen weniger ins Detail<br />
als die Regeln des DSA-Rollenspiels. Während man bei<br />
DSA einen einzelnen Helden spielt, der über Spielwerte<br />
in Zechen, Verhandeln, Infanteriewaffen und Dutzende<br />
weitere Talente verfügt, um alle Möglichkeiten des täglichen<br />
aventurischen (Helden-)Lebens abzudecken, lenkt<br />
man in einem Armalion-Gefecht oft zwanzig oder mehr<br />
Figuren, die alle über unterschiedliche Spielwerte verfügen.<br />
Gleichzeitig geht es bei einem solchen Gefecht<br />
selten um mehr, als den Gegner niederzustrecken, bevor<br />
er dasselbe mit einem selbst tun, so dass nur die wenigsten<br />
DSA-Talente zur Anwendung kämen. Von den drei<br />
oben genannten wäre es im Grunde nur noch das Talent<br />
Infanteriewaffen, und selbst dieses fließt nahtlos in den<br />
Attacke- und Parade-Wert der Spielfigur ein. Die Armalion-Regeln<br />
sind sehr schnell erlernt (Bewegen – Austeilen<br />
– Einstecken, alles weitere sind Ergänzungsregeln)<br />
und jede Figur kommt mit 11 Eigenschaftswerten und<br />
selten mehr als 4 bis 5 Talenten und Extras aus.<br />
Auf Wunsch können die Armalion-Regeln auch benutzt<br />
werden, um kleinere und größere Gefechte <strong>eines</strong> DSA-<br />
Abenteuers mithilfe von Miniaturen auszutragen. Die<br />
dafür erforderlichen Konvertierungsregeln sind ab Seite<br />
162 aufgeführt.<br />
Ach ja, <strong>eines</strong> sollte nicht unerwähnt bleiben: Armalion<br />
ist ein klein bisschen verrückter als DSA, vor allem was<br />
die Auswahl der gegeneinander antretenden Truppen<br />
angeht. Wo sonst in Aventurien treffen regelmäßig<br />
Nagrachpaktierer aus dem Hohen Norden auf rotgeschuppte<br />
Achaz der “Blutigen Kinder”? Dennoch sollte<br />
man sich von dieser Verrücktheit k<strong>eines</strong>wegs abschrecken<br />
lassen, denn sie existiert durchaus auch im aventurischen<br />
Hintergrund, aus dem Armalion seine Ideen<br />
bezieht, und auch weitgereiste DSA-Helden haben<br />
immer wieder mal die Gelegenheit, tief hinter den Vorhang<br />
zu blicken und einem Drachen, Elementarherren<br />
oder ähnlichen unsterblichen Wesen zu begegnen.<br />
Seite 81. Wichtig ist, dass man einer Figur ansehen kann, wozu sie<br />
auf dem Schlachtfeld in der Lage ist – ein Bogenschütze sollte also<br />
einen Bogen tragen und ein Reiter auf einem Reittier sitzen.<br />
Als Spielfeld genügt eine ebene Fläche mit einer Größe von etwa 60<br />
x 90 cm. Am besten benutzt man dafür einen Tisch, aber man kann<br />
natürlich auch auf dem Fußboden spielen. Um den Eindruck <strong>eines</strong><br />
mittelalterlichen Schlachtfelds zu verstärken, verwendet man am<br />
besten eine sogenannte Grasmatte. Solche Matten werden zum Beispiel<br />
von Modelleisenbahnern benutzt, um ihre Eisenbahnstrecken<br />
zu basteln, und lassen sich deshalb in passenden Größen in allen<br />
Fachläden und Hobbymärkten finden. Richtige Enthusiasten basteln<br />
sich sogar einen eigenen Miniaturenspieltisch, den sie mit einer<br />
Grasmatte bekleben oder mithilfe anderer Bastelmaterialien liebevoll<br />
selbst gestalten. Für den Gelegenheitsspieler genügt aber ein<br />
normaler Tisch mit einer Grasmatte sowie einigen Geländeteilen.<br />
Ein Geländeteil ist ein Objekt mit einer Grundfläche von etwa 10<br />
x 10 cm, das ein Geländemerkmal des Spielfelds darstellt, z.B. ein<br />
Haus, einen Hügel oder ein kl<strong>eines</strong> Wäldchen. Auch größere Geländeteile<br />
sind möglich, z.B. ein Fluss, der einmal quer über das Spielfeld<br />
verläuft (Brücken nicht vergessen!). In der einfachen Version<br />
bestehen solche Geländeteile aus farbigen Pappschablonen, die auf<br />
dem Spielfeld verteilt und vor Spielbeginn mit Attributen versehen<br />
werden (“Das ist ein Haus.”, “Das ist ein Wäldchen.” usw.). Optisch<br />
wertvoller sind natürlich Geländeteile, die auf dreidimensionale<br />
Weise das darstellen, was sie sind. Solche Geländeteile können mit<br />
etwas Übung selbst gebastelt werden oder im Laden gekauft werden<br />
– Stichwort Modelleisenbahnen. Nichts ist großartiger als ein Armalion-Spiel<br />
mit vollständig bemalten Armeen auf einem hübschen,<br />
mit authentischen Geländeteilen bestückten Spielfeld auszutragen.<br />
Problematisch sind natürlich dreidimensionalen Geländeteile, in die<br />
sich Figuren hineinbewegen – hier haben sich stufenförmige Hügel<br />
(damit die Figuren nicht herunterpurzeln), Häuser mit abnehmbaren<br />
Dächern und Wäldchen mit herausnehmbaren Bäumen bewährt.<br />
An weiterem Spielmaterial werden Papier und Bleistifte benötigt,<br />
um die Spielwerte der beteiligten Armeen zu notieren (siehe auch<br />
den Armeelistenvordruck im Anhang), sowie eine möglichst große<br />
Anzahl an zwanzigseitigen Würfeln. Das gesamte Armalion-Spiel<br />
wird mithilfe dieser besonderen Würfel, die abgekürzt auch als<br />
“W20” bezeichnet werden, bestritten, deshalb sollte jeder Spieler<br />
mindestens einen davon, besser fünf bis zehn in verschiedenen<br />
Farben besitzen. Die Würfel sind nicht teuer, und es gibt sie in jedem<br />
gut sortierten Fachhandel oder im Internet. Außerdem sollte jeder<br />
Spieler ein Maßband dabei haben, denn alle Entfernungen im Spiel<br />
werden in Zentimetern gemessen. Ebenfalls hilfreich sind Spielschablonen<br />
und Spielmarken, mit denen verschiedene Spieleffekte<br />
dargestellt werden können. Die Schablonen sind in älteren Armalion-Publikationen<br />
(Armalion-Grundbox, Zauberey&Göttermacht)<br />
enthalten oder können kostenlos im Internet heruntergeladen<br />
werden (www.armalion-kompendium.de).<br />
Sample file<br />
DIE WICHTIGSTE REGEL<br />
Spiele sollen Spaß machen. Auch ein Spiel wie Armalion, das die<br />
düstere und menschenverachtende Situation <strong>eines</strong> bewaffneten<br />
Konfliktes darstellt, ist dazu gedacht, den Spielern Vergnügen zu<br />
bereiten. Es sind schließlich weder richtige Menschen noch ein<br />
echter Krieg, sondern Wesen der Phantasie, die sich hier gegenüberstehen.<br />
Nicht so die Spieler: Bei ihnen handelt es sich um wirkliche<br />
Personen, die ihr taktisches Geschick und ihr Glück messen. Streit<br />
am Spieltisch ist unangebracht. Deswegen sollten alle Beteiligten<br />
sichergehen, dass sie die Regeln gelesen und verstanden haben.<br />
Wenn den Spielern irgendetwas nicht gefällt, dürfen sie es nach<br />
Gutdünken verändern, sofern alle Beteiligten damit einverstanden<br />
sind und vor Spielbeginn Bescheid wissen.<br />
Kein Regelsystem kann alle Eventualitäten abdecken. Es können<br />
(und werden) immer wieder Situationen auftreten, für die keine ausdrückliche<br />
Regel vorgesehen ist. In einem solchen Fall hilft es zu<br />
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