02.11.2013 Aufrufe

Sichere Lösungen beim Einsatz von Weichmachern - Siegwerk

Sichere Lösungen beim Einsatz von Weichmachern - Siegwerk

Sichere Lösungen beim Einsatz von Weichmachern - Siegwerk

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Juni 2004<br />

(aktualisierte Neuauflage<br />

des Blattes direct Nr. 31<br />

vom April 02)<br />

<strong>Sichere</strong> <strong>Lösungen</strong> <strong>beim</strong> <strong>Einsatz</strong> <strong>von</strong> <strong>Weichmachern</strong><br />

In den meisten Verpackungsdruckfarben auf Lösemittelbasis für Tief- und Flexodruck sind<br />

Weichmacher enthalten. Es handelt sich dabei um künstlich hergestellte, flüssige oder zähflüssige<br />

Stoffe, die den wichtigsten Verpackungsdruckfarben (auf NC- und PVB-Basis) beigegeben<br />

werden. Als ergänzende Komponente zum Bindemittel sorgen die Weichmacher für<br />

höhere Elastizität des Druckes, indem sie dessen Härte reduzieren. Sie sind unentbehrlich<br />

für gute Kratzfestigkeit, verbesserte Hafteigenschaften, rasche Lösemittelabgabe, wobei<br />

gleichzeitig ein allzu rasches Eintrocknen auf der Druckform verhindert wird. Im Falle <strong>von</strong><br />

Drucken, die anschließend mit Klebern zu Laminaten kaschiert werden, sind Weichmacher<br />

eine Bedingung für optimale Verbundhaftung.<br />

Die Weichmacher lassen sich in zwei unterschiedliche Gruppen einteilen: die niedermolekularen<br />

Weichmacher (auch Monomer -Weichmacher genannt) und die Polymer -Weichmacher<br />

mit hohem Molekulargewicht.<br />

Monomer -Weichmacher sind die klassischen und bis heute in Druckfarben am häufigsten<br />

eingesetzten Weichmacher. Sie bestehen aus vergleichsweise kleinen, beweglichen und<br />

chemisch nicht unbedingt langzeitstabilen Molekülen (Molekulargewicht in der Regel 280 -<br />

400). Sie sind es, die im Lichte neuer Erkenntnisse bestimmte Fragen aufwerfen:<br />

a) Embryo-Toxizität und Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit wichtiger niedermolekularer<br />

Phthalat-Weichmacher<br />

Die beiden früher häufig verwendeten Monomer -Weichmacher DEHP (Di-2-Ethylhexylphthalat,<br />

auch DOP genannt) und DBP (Dibutylphthalat) dürfen aufgrund neuerer behördlicher<br />

Einstufung als giftig mit Totenkopf seit Sommer 2002 nicht mehr eingesetzt<br />

werden. Die beiden nunmehr als reproduktionstoxisch klassierten Phthalate erfüllen die<br />

Negativkriterien der Ausschlussliste des Verbandes der Europäischen Druckindustrie<br />

(EuPIA, vormals CEPE). Vom Ausschluss nicht betroffen und somit nach wie vor erlaubt<br />

ist der Weichmacher DEHA (Di-2-Ethylhexyladipat, auch DOA Dioctyladipat<br />

genannt), der im Markt als gebräuchliche Alternative zu den beiden <strong>Weichmachern</strong> DEHP<br />

und DBP betrachtet wird. <strong>Siegwerk</strong> hat beide schon vor Jahren systematisch ersetzt, lange<br />

bevor sie als giftig eingestuft wurden. Ein dritter, früher gebräuchlicher Weichmacher<br />

BBP (Butylbenzylphthalat) wurde kürzlich <strong>von</strong> den zuständigen europäischen Gremien mit<br />

dem Totenkopfsymbol klassifiziert. Unnötig zu betonen, dass <strong>Siegwerk</strong> den Weichmacher<br />

BBP schon seit einiger Zeit nicht mehr verwendet.<br />

> > >


- 2 -<br />

b) Mögliche Migration in Lebensmittel<br />

Migration bedeutet, dass niedermolekulare Substanzen <strong>von</strong> einem Medium in ein anderes<br />

übergehen, beispielsweise vom Druck ins Lebensmittel. Migrierende Substanzen können<br />

durch gewisse Kunststofffilme diffundieren oder sich auf der Innenseite einer Verpackung<br />

absetzen, wenn das Material aufgerollt ist. Dies trifft im Speziellen zu auf kaschierte Verbunde<br />

ohne Aluminiumfolie, auf PE-beschichtete Getränkekartons, auf Monofilme sowie<br />

auf Deckel für Becher und Behälter. Kontamination <strong>von</strong> Lebensmitteln kann im Prinzip bereits<br />

bei den tiefen Temperaturen im Tiefkühlfach stattfinden; besonders aber wenn bedruckte<br />

Verpackungen in Back- oder Mikrowellenöfen erhitzt, in abgepacktem Zustand<br />

gekocht oder sterilisiert werden.<br />

Der als Alternative genannte Weichmacher DEHA ist bezüglich Kontaminationsrisiko eine<br />

valable Option. Für DEHA ist nämlich ein Migrationsgrenzwert <strong>von</strong> 18 mg pro kg Lebensmittel<br />

festgesetzt, was eine komfortable Sicherheitsmarge darstellt, da die tatsächliche Migration<br />

aus Drucken weit darunter liegt. Dies im Unterschied zu vielen anderen niedermolekularen<br />

<strong>Weichmachern</strong>, wie Phthalaten oder Phosphaten. Der Migrationsgrenzwert für<br />

Diphenyl-2-Ethylhexylphosphat beispielsweise liegt bei 2,4 mg pro kg Lebensmittel.<br />

c) Leicht flüchtig bei hohen Temperaturen<br />

Obwohl die Monomer -Weichmacher bei Raumtemperatur und bei durchschnittlichen<br />

Druckmaschinen-Trocknungstemperaturen nicht flüchtig sind, verdampft bei erhöhten<br />

Temperaturen ab ca. 120 °C ein kleiner Teil <strong>von</strong> ihnen, was bei bestimmten Anwendungen<br />

nachteilig sein kann. Im Heißlufttrockner <strong>von</strong> Aluminium-Druckmaschinen kann Monomer<br />

-Weichmacherdampf an kühleren Stellen des Trockenkanals kondensieren. Oder es<br />

bildet sich unerwünschter Rauch bei schnellen Abpackmaschinen, die heute vermehrt mit<br />

hohen Heißsiegeltemperaturen (z.B. 250 °C) arbeiten. Dieser Effekt ist auch bei Verwendung<br />

des alternativen Weichmachers DEHA feststellbar.<br />

Technisch hoch stehende <strong>Lösungen</strong> mit optimaler Sicherheit<br />

Für Primärverpackungen <strong>von</strong> Lebensmitteln und Pharmazeutika erachtet <strong>Siegwerk</strong> die polymeren<br />

Weichmacherharze als die ideale Lösung. Es sind Polymere aus relativ großen<br />

Molekülen (mit Molekulargewicht nicht unter 1'000, gewöhnlich sogar zwischen 10'000 und<br />

15'000), welche die unerwünschten Eigenschaften der Monomer -Weichmacher nicht aufweisen.<br />

Mit den Druckfarben-Technologien ACCESS (auf Nitrocellulose-Basis) und FOCUS (auf Polyvinylbutyral-Basis)<br />

liefert <strong>Siegwerk</strong> den Verpackungsdruckern seit Jahren praktikable <strong>Lösungen</strong>,<br />

die auf einer Vielfalt maßgeschneiderter Weich-Polymere fußen. Damit werden die<br />

erwähnten Nachteile vermieden. Im Besonderen werden die fürs Kaschieren geeigneten<br />

Farbfamilien ACCESS-LAM sowie die für den Außendruck bestimmten Serien ACCESS-<br />

FILM und ACCESS-FOIL 79-1 mit ausgesuchten polymeren Weichmacherharzen hergestellt.<br />

Die Verpackungsfirmen schätzen nicht nur deren ausgezeichnete Verdruckbarkeit, die Kratzund<br />

Wasserbeständigkeit respektive die vorzügliche Verbundhaftung, sondern auch die Sicherheit<br />

gegenüber Migrations- und Sensorikrisiken. Selbstverständlich hat <strong>Siegwerk</strong> bei diesen<br />

modernen <strong>Lösungen</strong> auch das Risiko unerwünschter Migration oder Geschmacksbeeinträchtigung<br />

<strong>von</strong> Lebensmitteln minimiert, das <strong>von</strong> den übrigen Komponenten der Druckfarben<br />

ausgehen könnte. Beispielsweise setzen die Haftvermittler keinerlei Acetylaceton frei.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!