03.11.2013 Aufrufe

150_4_TI Montage von HV ... - Fuchs-Schrauben

150_4_TI Montage von HV ... - Fuchs-Schrauben

150_4_TI Montage von HV ... - Fuchs-Schrauben

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Technische Information<br />

<strong>Montage</strong> <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren<br />

Dokument<br />

<strong>TI</strong> <strong>150</strong><br />

Datum<br />

03.11<br />

Seite<br />

1/6<br />

Änd.Stand<br />

4<br />

1. Neuerungen beim Übergang auf den Eurocode 3<br />

Diese technische Information zur <strong>Montage</strong> <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren beschreibt Randbedingungen,<br />

• die derzeit nach noch rein Nationalen Normen im Metallbau gelten und<br />

• künftig nach der bauaufsichtlichen Einführung entsprechender Europäischer<br />

Normen für die Bemessung und Ausführung bei der <strong>Montage</strong> und beim Anziehen <strong>von</strong><br />

(planmäßig teilweise oder voll vorgespannten) <strong>HV</strong>-Verbindungen abgewandelt werden.<br />

Bemessung DIN 18800-1<br />

(November 2008)<br />

Ausführung DIN 18800-7<br />

(November 2008)<br />

Geltungsdauer<br />

National parallel Europäisch mit Ergänzung um<br />

schon langjährig<br />

bauaufsichtlich<br />

eingeführt<br />

DIN EN 1993-1-8<br />

(Dezember 2010)<br />

DIN EN 1090-2<br />

(Dezember 2008)<br />

DIN EN 1993-1-8/NA<br />

(Dezember 2010)<br />

DIN EN 1090-2/A1<br />

(März 2011)<br />

Die bauaufsichtliche Einführung des<br />

Eurocode 3 ist für Deutschland in 2011<br />

zur parallelen Anwendung vorgesehen.<br />

Bei der Erstellung der harmonisierten Europäischen Norm DIN EN 14399-1 sowie bei Aufnahme<br />

der Produktnormen für <strong>HV</strong>-<strong>Schrauben</strong>, <strong>HV</strong>-Muttern und <strong>HV</strong>-Scheiben in weitere Teile dieser<br />

Norm blieben die bewährten Produkteigenschaften erhalten.<br />

Für Konstruktionen, die nach Eurocode 3 bemessen werden, sind jedoch bei der Ausführung<br />

<strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Verbindungen Neuerungen zu beachten.<br />

2. Verwendung <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren<br />

Element<br />

der DIN<br />

18800-7<br />

Abschnitt<br />

der DIN EN<br />

1993-1-8<br />

Die Elemente einer <strong>HV</strong>-Garnitur sind weiterhin aus beliebigen Fertigungslosen<br />

eines Herstellers uneingeschränkt kombinierbar und werden getrennt<br />

verpackt geliefert. Die daraus zusammengestellten <strong>HV</strong>-Garnituren<br />

der K-Klasse K1 können auch künftig für alle im Metallbau üblichen<br />

Ausführungsformen <strong>von</strong> <strong>Schrauben</strong>verbindungen eingesetzt werden.<br />

Da die Vorspannung in auf Scherung belasteten Verbindungen bei der<br />

Bemessung nach DIN EN 1993-1-8 nicht berücksichtigt wird, benennt<br />

diese die Fälle SLV (vorgespannte Scher-Lochleibungs-Verbindung) und<br />

SLVP (vorgespannte Scher-Lochleibungs-Pass-Verbindung) nicht mehr.<br />

Wenn überhaupt, dann ist eine Vorspannung für auf Scherung belastete<br />

Verbindungen nach Abschnitt 3.4 nur als Qualitätsmaßnahme vorgesehen.<br />

• Für GV (vorgespannte gleitfeste Verbindung) entsprechend der künftigen<br />

Kategorien B und C muss das kombinierte Vorspannen (siehe<br />

Abschnitt 8.3 auf Seite 5) angewendet werden. Die Möglichkeit des<br />

Vorspannens und Nachspannens <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren der K-Klasse K1<br />

mittels Drehmomentverfahren entfällt für diesen Anwendungsfall.<br />

• Für Zugbelastete Verbindungen der Kategorie E können auf Grundlage<br />

des Nationalen Anhangs DIN EN 1993-1-8/NA neben dem<br />

Kombinierten Vorspannen auf F p,C = 0,7 f ub A S auch die ergänzenden<br />

Vorspannverfahren aus Anhang NA.A für F p,C * = 0,7 f yb A S<br />

angewendet werden.<br />

(519)<br />

Tab. 1<br />

• Ansonsten ist - wie bisher - grundsätzlich eine teilweise Vorspannung<br />

(0,5 F p,C * = 0,35 f yb A S bis F p,C * = 0,7 f yb A S ) an Hand des bewährten<br />

Drehmoment-Vefahrens (siehe Abschnitt 8.1 auf Seite 5) möglich. Tab. 6<br />

Anmerkung<br />

unter der<br />

Tab. 3.2<br />

NA<br />

3.4.2 (1)<br />

Tab.<br />

NA.A.2


Technische Information<br />

<strong>Montage</strong> <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren<br />

Dokument<br />

<strong>TI</strong> <strong>150</strong><br />

Datum<br />

03.11<br />

Seite<br />

2/6<br />

Änd.Stand<br />

4<br />

3. Konformitätsnachweis<br />

Element<br />

der DIN<br />

18800-7<br />

Abschnitt<br />

der DIN EN<br />

1090-2<br />

DIN EN 1090-2 fordert für alle <strong>Schrauben</strong>verbindungen grundsätzlich eine<br />

Werksbescheinigung 2.1. Diese oder auch ein Abnahmeprüfzeugnis 3.1<br />

darf jedoch durch eine Kennzeichnung je Herstellungslos ersetzt werden.<br />

Von der bisherigen Verpflichtung der DIN 18800-7, für <strong>Schrauben</strong> der Festigkeitsklasse<br />

10.9 ein Abnahmeprüfzeugnis 3.1.B nach DIN EN 10204 vorzulegen,<br />

sind <strong>HV</strong>-<strong>Schrauben</strong> auf Grund dieses eindeutigen Kennzeichens<br />

je Herstellungslos auf dem Kopf grundsätzlich befreit.<br />

Im Rahmen der Regelungen nach DIN EN 14399-1 (CE-Zeichen) werden<br />

auch abgewandelte <strong>HV</strong>-<strong>Schrauben</strong> als Sonderformen z. B. mit vergrößerter<br />

Auflagefläche oder Dehnschaft zulässig. Auch <strong>Schrauben</strong> mit nietähnlichem<br />

Kopf ohne Antrieb oder mit kleinerem Sechskant und Flansch (z. B. Entwurf<br />

FUCHS-WN 6919) dürfen künftig angewendet werden, wenn alle wesentlichen<br />

Gebrauchseigenschaften nach DIN EN 14399-2 gegeben sind.<br />

4. Korrosionsschutz<br />

(526)<br />

(527)<br />

5.2<br />

Tab. 1<br />

(519) 5.6.4<br />

Element<br />

der DIN<br />

18800-7<br />

Abschnitt<br />

der DIN EN<br />

1993-1-8<br />

Überwiegend werden nach ISO 10684 feuerverzinkte Verbindungselemente<br />

eingesetzt. Die Feuerverzinkung der <strong>HV</strong>-<strong>Schrauben</strong>, <strong>HV</strong>-Muttern und<br />

<strong>HV</strong>-Scheiben darf nur vom <strong>Schrauben</strong>hersteller selbst oder <strong>von</strong> einem<br />

Fremdbetrieb unter Verantwortung des <strong>Schrauben</strong>herstellers durchgeführt<br />

werden. Hierbei ist die Richtlinie des GAV/DSV (Gemeinschaftsausschuss<br />

Verzinken e.V./Deutscher <strong>Schrauben</strong>verband e.V.) zur Feuerverzinkung<br />

<strong>von</strong> <strong>Schrauben</strong> zu beachten.<br />

<strong>HV</strong>-Garnituren ohne Korrosionsschutz – wie hergestellt – sind zwar in<br />

DIN 18800-7 berücksichtigt, finden jedoch kaum Anwendung. Das Anziehverhalten<br />

wurde bei der Umstellung <strong>von</strong> DIN 6914 ff auf DIN EN 14399-4,<br />

-6 und -8 auf die K-Klasse K1 (vormals nur feuerverzinkt) vereinheitlicht.<br />

Eine galvanische Verzinkung nach ISO 4042 ist nicht zulässig, da insbesondere<br />

für <strong>HV</strong>-<strong>Schrauben</strong> und <strong>HV</strong>-Scheiben auf Grund ihrer Festigkeit und örtlicher<br />

Zugbeanspruchung im Betrieb die Gefahr eines Sprödbruchs durch<br />

das unumgängliche fertigungsbedingte Angebot <strong>von</strong> Wasserstoff besteht.<br />

Andere Oberflächenausführungen, wie z. B. Zinklamellenbeschichtungen<br />

gemäß ISO 10683, sind jedoch grundsätzlich zulässig. Die Verfahrensprüfung<br />

zur Ermittlung des Anziehverhaltens erfolgt nach DIN EN 14399-2.<br />

5. Anziehverhalten einer <strong>HV</strong>-Garnitur<br />

Der Hersteller muss für alle Elemente seiner <strong>HV</strong>-Garnituren die Austauschbarkeit<br />

und das einheitliche Anziehverhalten für das Vorspannen durch<br />

Drehen der <strong>HV</strong>-Mutter entsprechend DIN EN 14399-2 sicherstellen.<br />

Neben den Regelungen der EN 1090-2 für F p,C = 0,7 f ub A S bleiben<br />

die aus DIN 18800-7 bewährten Anziehverfahren durch Übernahme<br />

in DIN EN 1993-1-8/NA für F p,C * = 0,7 f yb A S ergänzend erhalten.<br />

(1013)<br />

(518)<br />

(1012)<br />

Anp.-<br />

Rili.<br />

Anp.-<br />

Rili.<br />

(519)<br />

NA 3.1.1<br />

keine<br />

Vorgabe<br />

NA 3.1.1<br />

NA 3.1.1<br />

Anhang<br />

NA.A


Technische Information<br />

<strong>Montage</strong> <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren<br />

Dokument<br />

<strong>TI</strong> <strong>150</strong><br />

Datum<br />

03.11<br />

Seite<br />

3/6<br />

Änd.Stand<br />

4<br />

6. Anforderungen an zu verspannende Bauteile<br />

Element<br />

der DIN<br />

18800-7<br />

Abschnitt<br />

der DIN EN<br />

1090-2<br />

Während in feuerverzinkten oder unverzinkten Konstruktionen nach<br />

dem Anziehen im Allgemeinen nur geringe Vorspannkraftverluste durch<br />

Relaxation und Setzen auftreten, können zusätzliche Beschichtungen<br />

in den Trennfugen zu einem deutlichen Rückgang gegenüber der <strong>Montage</strong>-<br />

Vorspannkraft führen.<br />

Das Vorspannen <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Verbindungen darf nicht dazu genutzt werden, um<br />

Unvollkommenheiten der Konstruktion beim Zusammenziehen auszugleichen.<br />

Alle vor dem Verschrauben vorhandenen Abweichungen wirken sich<br />

nachteilig auf das verspannte System aus. Deshalb dürfen die nachfolgend<br />

genannten zulässigen Abweichungen nicht überschritten werden.<br />

• Die Größe zulässiger Abweichungen wird durch DIN 18800-7<br />

in Abhängigkeit <strong>von</strong> der jeweiligen Beanspruchung festgelegt.<br />

Die DIN EN 1090-2 unterscheidet diesbezüglich nicht.<br />

• Nach DIN 18800-7 darf der Dickenunterschied aus Herstellungstoleranzen<br />

in scherbeanspruchten Laschenverbindungen bei<br />

vorwiegend ruhender Beanspruchung nicht mehr als 2 mm und<br />

bei nicht vorwiegend ruhender Beanspruchung 1 mm betragen.<br />

Nach DIN EN 1090-2 darf der Dickenunterschied aus Herstellungstoleranzen<br />

im Allgemeinen nicht mehr als 2 mm und<br />

bei planmäßig vorgespannten Verbindungen 1 mm betragen.<br />

• Nach DIN 18800-7 darf die tatsächliche Neigung der Auflageflächen<br />

bei nicht vorwiegend ruhender Beanspruchung nicht mehr als<br />

2 % betragen.<br />

Bei vorwiegend ruhender Beanspruchung darf die planmäßige<br />

Neigung <strong>von</strong> maximal 2 % auf bis zu insgesamt 4 % tatsächliche<br />

Neigung zunehmen, sofern mutterseitig angezogen wird (keine<br />

wechselnde Biegung der Schraube).<br />

Nach DIN EN 1090-2 muss die tatsächliche Neigung der Auflageflächen<br />

grundsätzlich innerhalb der folgenden Grenzen liegen:<br />

a) 5,0 % = 1/20 (3°) bei <strong>Schrauben</strong> mit d ≤ 20 mm;<br />

b) 3,3 % = 1/30 (2°) bei <strong>Schrauben</strong> mit d > 20 mm.<br />

Zur Anpassung dürfen Futterbleche aus Stahl mit einer Mindestdicke <strong>von</strong><br />

1 mm nach DIN 18800-7 bzw. 2 mm nach DIN EN 1090-2 als Zwischenlagen<br />

eingesetzt werden. Diese müssen eben, <strong>von</strong> ausreichender Größe<br />

und Festigkeit sein.<br />

Mehr als 3 Futterblechen müssen nach DIN 18800-7 vorgebunden werden.<br />

Nach DIN EN 1090-2 sind bis zu 3 zulässig.<br />

Unterlegbleche aus Stahl dürfen nicht dünner als 4 mm sein und müssen<br />

mindestens der Nennfestigkeit des Bauteils entsprechen. Der Einsatz über<br />

Langlöchern oder übergroßen Löchern erfordert einen statischen Nachweis.<br />

Es wird erwogen, große Scheiben zu normen, die Unterlegbleche für planmäßig<br />

vorgespannte Verbindungen in übergroßen runden sowie kurzen<br />

oder langen Langlöchern ohne statischen Nachweis ersetzen können.<br />

Tab. 4<br />

8.5.1<br />

und<br />

10.8<br />

(828) 8.3<br />

(802)<br />

(814)<br />

8.1<br />

8.2.4<br />

(802) 8.1<br />

(803) 8.2.4


Technische Information<br />

<strong>Montage</strong> <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren<br />

Dokument<br />

<strong>TI</strong> <strong>150</strong><br />

Datum<br />

03.11<br />

Seite<br />

4/6<br />

Änd.Stand<br />

4<br />

7. Klemmlänge <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren<br />

Element<br />

der DIN<br />

18800-7<br />

Abschnitt<br />

der DIN EN<br />

1090-2<br />

<strong>HV</strong>-<strong>Schrauben</strong> werden in Nennlängen mit einer Abstufung <strong>von</strong> jeweils 5 mm<br />

gefertigt, um insbesondere für Scher-Lochleibungs-Verbindungen eine<br />

möglichst optimale Anpassung an die Dicke der zu verspannenden Teile<br />

zu ermöglichen. Der in DIN EN 14399-4 und -8 zugeordnete Klemmlängenbereich<br />

stellt sicher, dass die im Regelfall mit zwei Scheiben ausgeführte<br />

Verbindung planmäßig vorspannbar und im Betrieb auf Zug belastbar ist.<br />

In der nächsten Überarbeitung der DIN EN 14399 ist vorgesehen, dass die<br />

in DIN 6914 ff zur Auswahl der Nennlänge genutzte „Paketdicke zwischen<br />

den Scheiben“ wieder als praktische Information für die Anwender zusätzlich<br />

angegeben wird. Bei der Umstellung auf die DIN EN 14399 war diese durch<br />

die neue Definition der Klemmlänge als „Abstand zwischen den Auflageflächen<br />

<strong>von</strong> <strong>Schrauben</strong>kopf und Mutter“ ersetzt worden.<br />

• Zur Anpassung der Klemmlänge dürfen bei der Ausführung einseitig bis<br />

zu drei Scheiben eingebaut werden. Hierdurch wird jedoch die Anzahl<br />

der Trennfugen größer, was grundsätzlich zu einem geringfügig erhöhten<br />

Vorspannkraftverlust führt.<br />

Derzeit ist die Gesamtdicke dieser Scheiben auf maximal 12 mm<br />

begrenzt, so dass aber ab M27 (Scheibendicke 5 mm) maximal<br />

zwei Scheiben und ab M42 (Scheibendicke 8 mm) sogar nur<br />

eine Scheibe zulässig sind. Es wäre wünschenswert, diese willkürliche<br />

Begrenzung der Gesamtdicke bei der nächsten Überarbeitung<br />

der DIN EN 1090-2 entfallen zu lassen.<br />

• Um eine Beeinträchtigung des Anziehverhaltens auszuschließen, ist<br />

vorgegeben, dass die zusätzlichen Scheiben unter dem Teil eingebaut<br />

werden, das beim Anziehen nicht gedreht wird (normalerweise der Kopf).<br />

Aus konstruktiver Sicht wäre es jedoch sinnvoller, die zusätzlichen<br />

Scheiben unter der Mutter anzuordnen. So bleibt sichergestellt, dass<br />

die Lage des Schaftes bzw. des Gewindeauslaufs der Bemessung<br />

entspricht. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass alle Scheiben<br />

beim Anziehen nicht mitdrehen, sondern die Relativbewegung beim<br />

Vorspannen planmäßig zwischen der Mutter und der äußeren Scheibe<br />

auftritt.<br />

Wenn die Auswahl der Nennlänge einer Schraube an Hand der Klemmlängentabellen<br />

der DIN EN 14399-4 oder -8 erfolgt, ist auf Grund der<br />

Fertigungstoleranzen der Elemente einer <strong>HV</strong>-Garnitur sichergestellt,<br />

dass der im Einbauzustand tatsächlich nutzbare Klemmlängenbereich<br />

stets größer ist.<br />

• Um Verwechselungen zu vermeiden, wird in DIN EN 1090-2 grundsätzlich<br />

gefordert, dass das Ende der Schraube mindestens einen Gewindegang<br />

aus der Mutter herausragt.<br />

• Die baupraktisch unbedenkliche Ausnahme für nicht planmäßig vorgespannte<br />

Verbindungen ohne Zugbelastung aus DIN 18800-7 entfällt:<br />

Diese <strong>Schrauben</strong> durften (trotzt des am Ende teilweise unvollständig<br />

ausgebildeten Gewindes) mit der Außenfläche der Mutter abschließen.<br />

8.2.2<br />

(813) 8.2.4<br />

(813) 8.2.4<br />

8.2.2<br />

(809)


Technische Information<br />

<strong>Montage</strong> <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren<br />

Dokument<br />

<strong>TI</strong> <strong>150</strong><br />

Datum<br />

03.11<br />

Seite<br />

5/6<br />

Änd.Stand<br />

4<br />

8. Planmäßiges Vorspannen<br />

8.1 Teilweise Vorspannung mittels Drehmoment-Verfahren<br />

Kleinere planmäßige Vorspannkräfte zwischen 50 % und 100 % der<br />

Vorspannkraft F p , C * = 0,7 f yb A S sind nach DIN EN 1993-1-8/NA weiterhin<br />

zulässig, sofern dies bei der Bemessung berücksichtigt wurde.<br />

Durch das bewährte Drehmoment-Verfahren mit einheitlichem Anziehdrehmoment<br />

je Durchmesser können <strong>HV</strong>-Garnituren der K-Klasse K1 auf einfache<br />

Weise vorgespannt, nachträglich überprüft oder nachgezogen werden.<br />

Die bei nicht vorgespannten Verbindungen zu erwartenden Nachteile<br />

hinsichtlich der Gebrauchstauglichkeit (z. B. selbsttätiges Lösen, Aufreißen<br />

<strong>von</strong> Beschichtungen und Korrosion in Spalten) werden vermieden.<br />

Größere planmäßige Vorspannkräfte als F p , C * = 0,7 f yb A S dürfen bei der<br />

Bemessung nach DIN 18800-1 grundsätzlich nicht vorausgesetzt werden.<br />

Nach DIN EN 10990-2 ist es ebenfalls nicht zulässig <strong>HV</strong>-Garnituren der<br />

K-Klasse K1 mittels Drehmoment-Verfahren auf F p , C = 0,7 f ub A S vorzuspannen<br />

(siehe hierzu Abschnitt 8.3).<br />

Element<br />

der DIN<br />

18800-7<br />

(830)<br />

(830)<br />

Abschnitt<br />

der DIN EN<br />

1090-2<br />

NA<br />

3.4.2<br />

(1)<br />

NA.A.3<br />

Anmerkung<br />

unter der<br />

Tab. 3.2<br />

NA<br />

3.4.2 (1)<br />

8.2 Drehwinkel-Verfahren<br />

Um mangelnde Klemmkräfte auf Grund <strong>von</strong> Formabweichungen der verspannten<br />

Teile auszuschließen, wurde das Drehwinkel-Verfahren nach<br />

DIN 18800-7 weder in den Nationalen Anhang DIN EN 1993-1-8/NA noch<br />

in DIN EN 1090-2 übernommen.<br />

(840)<br />

entfällt<br />

8.3 Kombiniertes Vorspannverfahren / modifizierte Weiterdrehwinkel<br />

Die bewährten Voranziehmomente aus DIN 18800-7 können auch künftig für<br />

das kombinierte Verfahren nach DIN EN 1090-2 beibehalten werden.<br />

Die nach DIN EN 1993-1-8 für GV-Verbindungen festgelegte höhere Vorspannkraft<br />

F p , C = 0,7 f ub A S kann nur durch das „kombinierte Vorspannverfahren“<br />

nach DIN EN 1909-2 sicher erreicht werden. Die tatsächlichen<br />

Weiterdrehwinkel dürfen eine Abweichung <strong>von</strong> -15° (oder +30°) aufweisen.<br />

Eine nachträgliche Kontrolle der verbleibenden Vorspannkraft oder späteres<br />

Nachziehen der einmal vorgespannten Verbindung sind jedoch nicht möglich.<br />

Dieses Vorspannkraftniveau wird bei Anwendung des „modifizierten<br />

kombinierten Vorspannverfahrens“ mit den geringeren Weiterdrehwinkeln<br />

nach DIN 18800-7 und DIN EN 1993-1-8/NA zunächst ebenfalls sicher<br />

erreicht (Angaben zur zulässigen Abweichung der tatsächlichen Weiterdrehwinkel<br />

gegenüber den Vorgabewerten fehlen).<br />

Bei der Bemessung wird jedoch nur die etwas geringere Vorspannkraft<br />

F p , C * = 0,7 f yb A S angesetzt, um Vorspannkraftverluste durch Relaxation<br />

ausreichend zu berücksichtigen.<br />

Tab. 6<br />

Tab.<br />

NA.A.2<br />

NA<br />

3.4.2 (1)<br />

12.5.2.5<br />

8.6.5 Tab.<br />

NA.A.3<br />

NA.A.4<br />

NA<br />

3.4.2(1)


Technische Information<br />

<strong>Montage</strong> <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren<br />

Dokument<br />

<strong>TI</strong> <strong>150</strong><br />

Datum<br />

03.11<br />

Seite<br />

6/6<br />

Änd.Stand<br />

4<br />

Erforderliche Drehwinkel ϑ für das „kombinierte oder modifizierte kombinierte Vorspannverfahren“<br />

Klemmlänge l k<br />

(zwischen Kopf und Mutter,<br />

einschließlich Scheiben)<br />

Weiterdrehwinkel ϑ nach<br />

DIN 18800-7 und<br />

DIN EN 1993-1-8/NA<br />

für das modifizierte kombinierte<br />

Vorspannverfahren<br />

bei Bemessung mit<br />

F p , C * = 0,7 f yb A S<br />

Weiterdrehwinkel ϑ in<br />

Übereinstimmung mit<br />

DIN EN 1090-2<br />

für das kombinierte<br />

Vorspannverfahren<br />

bei Bemessung mit<br />

F p , C = 0,7 f ub A S<br />

1 l k < 2 d 45 45° bis 60°<br />

2 2 d ≤ l k < 6 d 60 75° bis 90°<br />

3 6 d ≤ l k < 10 d 90 105° bis 120°<br />

4 10 d < l k keine Empfehlung Keine Empfehlung<br />

9. Hinweis<br />

Falls diese Zusammenstellung <strong>von</strong> Anwendern als Grundlage für eigene Arbeitsanweisungen<br />

bzw. Ausführungsanweisung herangezogen wird, erfolgt diese Nutzung stets eigenverantwortlich.<br />

Der Inhalt <strong>von</strong> Normen und sonstigen mit geltenden Unterlagen ist vom Anwender jeweils im<br />

Einzelfall zu überprüfen. Jegliche Haftung durch FUCHS als Herausgeber dieser technischen<br />

Information wird hiermit ausgeschlossen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!