150_4_TI Montage von HV ... - Fuchs-Schrauben
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Technische Information<br />
<strong>Montage</strong> <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren<br />
Dokument<br />
<strong>TI</strong> <strong>150</strong><br />
Datum<br />
03.11<br />
Seite<br />
1/6<br />
Änd.Stand<br />
4<br />
1. Neuerungen beim Übergang auf den Eurocode 3<br />
Diese technische Information zur <strong>Montage</strong> <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren beschreibt Randbedingungen,<br />
• die derzeit nach noch rein Nationalen Normen im Metallbau gelten und<br />
• künftig nach der bauaufsichtlichen Einführung entsprechender Europäischer<br />
Normen für die Bemessung und Ausführung bei der <strong>Montage</strong> und beim Anziehen <strong>von</strong><br />
(planmäßig teilweise oder voll vorgespannten) <strong>HV</strong>-Verbindungen abgewandelt werden.<br />
Bemessung DIN 18800-1<br />
(November 2008)<br />
Ausführung DIN 18800-7<br />
(November 2008)<br />
Geltungsdauer<br />
National parallel Europäisch mit Ergänzung um<br />
schon langjährig<br />
bauaufsichtlich<br />
eingeführt<br />
DIN EN 1993-1-8<br />
(Dezember 2010)<br />
DIN EN 1090-2<br />
(Dezember 2008)<br />
DIN EN 1993-1-8/NA<br />
(Dezember 2010)<br />
DIN EN 1090-2/A1<br />
(März 2011)<br />
Die bauaufsichtliche Einführung des<br />
Eurocode 3 ist für Deutschland in 2011<br />
zur parallelen Anwendung vorgesehen.<br />
Bei der Erstellung der harmonisierten Europäischen Norm DIN EN 14399-1 sowie bei Aufnahme<br />
der Produktnormen für <strong>HV</strong>-<strong>Schrauben</strong>, <strong>HV</strong>-Muttern und <strong>HV</strong>-Scheiben in weitere Teile dieser<br />
Norm blieben die bewährten Produkteigenschaften erhalten.<br />
Für Konstruktionen, die nach Eurocode 3 bemessen werden, sind jedoch bei der Ausführung<br />
<strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Verbindungen Neuerungen zu beachten.<br />
2. Verwendung <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren<br />
Element<br />
der DIN<br />
18800-7<br />
Abschnitt<br />
der DIN EN<br />
1993-1-8<br />
Die Elemente einer <strong>HV</strong>-Garnitur sind weiterhin aus beliebigen Fertigungslosen<br />
eines Herstellers uneingeschränkt kombinierbar und werden getrennt<br />
verpackt geliefert. Die daraus zusammengestellten <strong>HV</strong>-Garnituren<br />
der K-Klasse K1 können auch künftig für alle im Metallbau üblichen<br />
Ausführungsformen <strong>von</strong> <strong>Schrauben</strong>verbindungen eingesetzt werden.<br />
Da die Vorspannung in auf Scherung belasteten Verbindungen bei der<br />
Bemessung nach DIN EN 1993-1-8 nicht berücksichtigt wird, benennt<br />
diese die Fälle SLV (vorgespannte Scher-Lochleibungs-Verbindung) und<br />
SLVP (vorgespannte Scher-Lochleibungs-Pass-Verbindung) nicht mehr.<br />
Wenn überhaupt, dann ist eine Vorspannung für auf Scherung belastete<br />
Verbindungen nach Abschnitt 3.4 nur als Qualitätsmaßnahme vorgesehen.<br />
• Für GV (vorgespannte gleitfeste Verbindung) entsprechend der künftigen<br />
Kategorien B und C muss das kombinierte Vorspannen (siehe<br />
Abschnitt 8.3 auf Seite 5) angewendet werden. Die Möglichkeit des<br />
Vorspannens und Nachspannens <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren der K-Klasse K1<br />
mittels Drehmomentverfahren entfällt für diesen Anwendungsfall.<br />
• Für Zugbelastete Verbindungen der Kategorie E können auf Grundlage<br />
des Nationalen Anhangs DIN EN 1993-1-8/NA neben dem<br />
Kombinierten Vorspannen auf F p,C = 0,7 f ub A S auch die ergänzenden<br />
Vorspannverfahren aus Anhang NA.A für F p,C * = 0,7 f yb A S<br />
angewendet werden.<br />
(519)<br />
Tab. 1<br />
• Ansonsten ist - wie bisher - grundsätzlich eine teilweise Vorspannung<br />
(0,5 F p,C * = 0,35 f yb A S bis F p,C * = 0,7 f yb A S ) an Hand des bewährten<br />
Drehmoment-Vefahrens (siehe Abschnitt 8.1 auf Seite 5) möglich. Tab. 6<br />
Anmerkung<br />
unter der<br />
Tab. 3.2<br />
NA<br />
3.4.2 (1)<br />
Tab.<br />
NA.A.2
Technische Information<br />
<strong>Montage</strong> <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren<br />
Dokument<br />
<strong>TI</strong> <strong>150</strong><br />
Datum<br />
03.11<br />
Seite<br />
2/6<br />
Änd.Stand<br />
4<br />
3. Konformitätsnachweis<br />
Element<br />
der DIN<br />
18800-7<br />
Abschnitt<br />
der DIN EN<br />
1090-2<br />
DIN EN 1090-2 fordert für alle <strong>Schrauben</strong>verbindungen grundsätzlich eine<br />
Werksbescheinigung 2.1. Diese oder auch ein Abnahmeprüfzeugnis 3.1<br />
darf jedoch durch eine Kennzeichnung je Herstellungslos ersetzt werden.<br />
Von der bisherigen Verpflichtung der DIN 18800-7, für <strong>Schrauben</strong> der Festigkeitsklasse<br />
10.9 ein Abnahmeprüfzeugnis 3.1.B nach DIN EN 10204 vorzulegen,<br />
sind <strong>HV</strong>-<strong>Schrauben</strong> auf Grund dieses eindeutigen Kennzeichens<br />
je Herstellungslos auf dem Kopf grundsätzlich befreit.<br />
Im Rahmen der Regelungen nach DIN EN 14399-1 (CE-Zeichen) werden<br />
auch abgewandelte <strong>HV</strong>-<strong>Schrauben</strong> als Sonderformen z. B. mit vergrößerter<br />
Auflagefläche oder Dehnschaft zulässig. Auch <strong>Schrauben</strong> mit nietähnlichem<br />
Kopf ohne Antrieb oder mit kleinerem Sechskant und Flansch (z. B. Entwurf<br />
FUCHS-WN 6919) dürfen künftig angewendet werden, wenn alle wesentlichen<br />
Gebrauchseigenschaften nach DIN EN 14399-2 gegeben sind.<br />
4. Korrosionsschutz<br />
(526)<br />
(527)<br />
5.2<br />
Tab. 1<br />
(519) 5.6.4<br />
Element<br />
der DIN<br />
18800-7<br />
Abschnitt<br />
der DIN EN<br />
1993-1-8<br />
Überwiegend werden nach ISO 10684 feuerverzinkte Verbindungselemente<br />
eingesetzt. Die Feuerverzinkung der <strong>HV</strong>-<strong>Schrauben</strong>, <strong>HV</strong>-Muttern und<br />
<strong>HV</strong>-Scheiben darf nur vom <strong>Schrauben</strong>hersteller selbst oder <strong>von</strong> einem<br />
Fremdbetrieb unter Verantwortung des <strong>Schrauben</strong>herstellers durchgeführt<br />
werden. Hierbei ist die Richtlinie des GAV/DSV (Gemeinschaftsausschuss<br />
Verzinken e.V./Deutscher <strong>Schrauben</strong>verband e.V.) zur Feuerverzinkung<br />
<strong>von</strong> <strong>Schrauben</strong> zu beachten.<br />
<strong>HV</strong>-Garnituren ohne Korrosionsschutz – wie hergestellt – sind zwar in<br />
DIN 18800-7 berücksichtigt, finden jedoch kaum Anwendung. Das Anziehverhalten<br />
wurde bei der Umstellung <strong>von</strong> DIN 6914 ff auf DIN EN 14399-4,<br />
-6 und -8 auf die K-Klasse K1 (vormals nur feuerverzinkt) vereinheitlicht.<br />
Eine galvanische Verzinkung nach ISO 4042 ist nicht zulässig, da insbesondere<br />
für <strong>HV</strong>-<strong>Schrauben</strong> und <strong>HV</strong>-Scheiben auf Grund ihrer Festigkeit und örtlicher<br />
Zugbeanspruchung im Betrieb die Gefahr eines Sprödbruchs durch<br />
das unumgängliche fertigungsbedingte Angebot <strong>von</strong> Wasserstoff besteht.<br />
Andere Oberflächenausführungen, wie z. B. Zinklamellenbeschichtungen<br />
gemäß ISO 10683, sind jedoch grundsätzlich zulässig. Die Verfahrensprüfung<br />
zur Ermittlung des Anziehverhaltens erfolgt nach DIN EN 14399-2.<br />
5. Anziehverhalten einer <strong>HV</strong>-Garnitur<br />
Der Hersteller muss für alle Elemente seiner <strong>HV</strong>-Garnituren die Austauschbarkeit<br />
und das einheitliche Anziehverhalten für das Vorspannen durch<br />
Drehen der <strong>HV</strong>-Mutter entsprechend DIN EN 14399-2 sicherstellen.<br />
Neben den Regelungen der EN 1090-2 für F p,C = 0,7 f ub A S bleiben<br />
die aus DIN 18800-7 bewährten Anziehverfahren durch Übernahme<br />
in DIN EN 1993-1-8/NA für F p,C * = 0,7 f yb A S ergänzend erhalten.<br />
(1013)<br />
(518)<br />
(1012)<br />
Anp.-<br />
Rili.<br />
Anp.-<br />
Rili.<br />
(519)<br />
NA 3.1.1<br />
keine<br />
Vorgabe<br />
NA 3.1.1<br />
NA 3.1.1<br />
Anhang<br />
NA.A
Technische Information<br />
<strong>Montage</strong> <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren<br />
Dokument<br />
<strong>TI</strong> <strong>150</strong><br />
Datum<br />
03.11<br />
Seite<br />
3/6<br />
Änd.Stand<br />
4<br />
6. Anforderungen an zu verspannende Bauteile<br />
Element<br />
der DIN<br />
18800-7<br />
Abschnitt<br />
der DIN EN<br />
1090-2<br />
Während in feuerverzinkten oder unverzinkten Konstruktionen nach<br />
dem Anziehen im Allgemeinen nur geringe Vorspannkraftverluste durch<br />
Relaxation und Setzen auftreten, können zusätzliche Beschichtungen<br />
in den Trennfugen zu einem deutlichen Rückgang gegenüber der <strong>Montage</strong>-<br />
Vorspannkraft führen.<br />
Das Vorspannen <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Verbindungen darf nicht dazu genutzt werden, um<br />
Unvollkommenheiten der Konstruktion beim Zusammenziehen auszugleichen.<br />
Alle vor dem Verschrauben vorhandenen Abweichungen wirken sich<br />
nachteilig auf das verspannte System aus. Deshalb dürfen die nachfolgend<br />
genannten zulässigen Abweichungen nicht überschritten werden.<br />
• Die Größe zulässiger Abweichungen wird durch DIN 18800-7<br />
in Abhängigkeit <strong>von</strong> der jeweiligen Beanspruchung festgelegt.<br />
Die DIN EN 1090-2 unterscheidet diesbezüglich nicht.<br />
• Nach DIN 18800-7 darf der Dickenunterschied aus Herstellungstoleranzen<br />
in scherbeanspruchten Laschenverbindungen bei<br />
vorwiegend ruhender Beanspruchung nicht mehr als 2 mm und<br />
bei nicht vorwiegend ruhender Beanspruchung 1 mm betragen.<br />
Nach DIN EN 1090-2 darf der Dickenunterschied aus Herstellungstoleranzen<br />
im Allgemeinen nicht mehr als 2 mm und<br />
bei planmäßig vorgespannten Verbindungen 1 mm betragen.<br />
• Nach DIN 18800-7 darf die tatsächliche Neigung der Auflageflächen<br />
bei nicht vorwiegend ruhender Beanspruchung nicht mehr als<br />
2 % betragen.<br />
Bei vorwiegend ruhender Beanspruchung darf die planmäßige<br />
Neigung <strong>von</strong> maximal 2 % auf bis zu insgesamt 4 % tatsächliche<br />
Neigung zunehmen, sofern mutterseitig angezogen wird (keine<br />
wechselnde Biegung der Schraube).<br />
Nach DIN EN 1090-2 muss die tatsächliche Neigung der Auflageflächen<br />
grundsätzlich innerhalb der folgenden Grenzen liegen:<br />
a) 5,0 % = 1/20 (3°) bei <strong>Schrauben</strong> mit d ≤ 20 mm;<br />
b) 3,3 % = 1/30 (2°) bei <strong>Schrauben</strong> mit d > 20 mm.<br />
Zur Anpassung dürfen Futterbleche aus Stahl mit einer Mindestdicke <strong>von</strong><br />
1 mm nach DIN 18800-7 bzw. 2 mm nach DIN EN 1090-2 als Zwischenlagen<br />
eingesetzt werden. Diese müssen eben, <strong>von</strong> ausreichender Größe<br />
und Festigkeit sein.<br />
Mehr als 3 Futterblechen müssen nach DIN 18800-7 vorgebunden werden.<br />
Nach DIN EN 1090-2 sind bis zu 3 zulässig.<br />
Unterlegbleche aus Stahl dürfen nicht dünner als 4 mm sein und müssen<br />
mindestens der Nennfestigkeit des Bauteils entsprechen. Der Einsatz über<br />
Langlöchern oder übergroßen Löchern erfordert einen statischen Nachweis.<br />
Es wird erwogen, große Scheiben zu normen, die Unterlegbleche für planmäßig<br />
vorgespannte Verbindungen in übergroßen runden sowie kurzen<br />
oder langen Langlöchern ohne statischen Nachweis ersetzen können.<br />
Tab. 4<br />
8.5.1<br />
und<br />
10.8<br />
(828) 8.3<br />
(802)<br />
(814)<br />
8.1<br />
8.2.4<br />
(802) 8.1<br />
(803) 8.2.4
Technische Information<br />
<strong>Montage</strong> <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren<br />
Dokument<br />
<strong>TI</strong> <strong>150</strong><br />
Datum<br />
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Seite<br />
4/6<br />
Änd.Stand<br />
4<br />
7. Klemmlänge <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren<br />
Element<br />
der DIN<br />
18800-7<br />
Abschnitt<br />
der DIN EN<br />
1090-2<br />
<strong>HV</strong>-<strong>Schrauben</strong> werden in Nennlängen mit einer Abstufung <strong>von</strong> jeweils 5 mm<br />
gefertigt, um insbesondere für Scher-Lochleibungs-Verbindungen eine<br />
möglichst optimale Anpassung an die Dicke der zu verspannenden Teile<br />
zu ermöglichen. Der in DIN EN 14399-4 und -8 zugeordnete Klemmlängenbereich<br />
stellt sicher, dass die im Regelfall mit zwei Scheiben ausgeführte<br />
Verbindung planmäßig vorspannbar und im Betrieb auf Zug belastbar ist.<br />
In der nächsten Überarbeitung der DIN EN 14399 ist vorgesehen, dass die<br />
in DIN 6914 ff zur Auswahl der Nennlänge genutzte „Paketdicke zwischen<br />
den Scheiben“ wieder als praktische Information für die Anwender zusätzlich<br />
angegeben wird. Bei der Umstellung auf die DIN EN 14399 war diese durch<br />
die neue Definition der Klemmlänge als „Abstand zwischen den Auflageflächen<br />
<strong>von</strong> <strong>Schrauben</strong>kopf und Mutter“ ersetzt worden.<br />
• Zur Anpassung der Klemmlänge dürfen bei der Ausführung einseitig bis<br />
zu drei Scheiben eingebaut werden. Hierdurch wird jedoch die Anzahl<br />
der Trennfugen größer, was grundsätzlich zu einem geringfügig erhöhten<br />
Vorspannkraftverlust führt.<br />
Derzeit ist die Gesamtdicke dieser Scheiben auf maximal 12 mm<br />
begrenzt, so dass aber ab M27 (Scheibendicke 5 mm) maximal<br />
zwei Scheiben und ab M42 (Scheibendicke 8 mm) sogar nur<br />
eine Scheibe zulässig sind. Es wäre wünschenswert, diese willkürliche<br />
Begrenzung der Gesamtdicke bei der nächsten Überarbeitung<br />
der DIN EN 1090-2 entfallen zu lassen.<br />
• Um eine Beeinträchtigung des Anziehverhaltens auszuschließen, ist<br />
vorgegeben, dass die zusätzlichen Scheiben unter dem Teil eingebaut<br />
werden, das beim Anziehen nicht gedreht wird (normalerweise der Kopf).<br />
Aus konstruktiver Sicht wäre es jedoch sinnvoller, die zusätzlichen<br />
Scheiben unter der Mutter anzuordnen. So bleibt sichergestellt, dass<br />
die Lage des Schaftes bzw. des Gewindeauslaufs der Bemessung<br />
entspricht. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass alle Scheiben<br />
beim Anziehen nicht mitdrehen, sondern die Relativbewegung beim<br />
Vorspannen planmäßig zwischen der Mutter und der äußeren Scheibe<br />
auftritt.<br />
Wenn die Auswahl der Nennlänge einer Schraube an Hand der Klemmlängentabellen<br />
der DIN EN 14399-4 oder -8 erfolgt, ist auf Grund der<br />
Fertigungstoleranzen der Elemente einer <strong>HV</strong>-Garnitur sichergestellt,<br />
dass der im Einbauzustand tatsächlich nutzbare Klemmlängenbereich<br />
stets größer ist.<br />
• Um Verwechselungen zu vermeiden, wird in DIN EN 1090-2 grundsätzlich<br />
gefordert, dass das Ende der Schraube mindestens einen Gewindegang<br />
aus der Mutter herausragt.<br />
• Die baupraktisch unbedenkliche Ausnahme für nicht planmäßig vorgespannte<br />
Verbindungen ohne Zugbelastung aus DIN 18800-7 entfällt:<br />
Diese <strong>Schrauben</strong> durften (trotzt des am Ende teilweise unvollständig<br />
ausgebildeten Gewindes) mit der Außenfläche der Mutter abschließen.<br />
8.2.2<br />
(813) 8.2.4<br />
(813) 8.2.4<br />
8.2.2<br />
(809)
Technische Information<br />
<strong>Montage</strong> <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren<br />
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Datum<br />
03.11<br />
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5/6<br />
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4<br />
8. Planmäßiges Vorspannen<br />
8.1 Teilweise Vorspannung mittels Drehmoment-Verfahren<br />
Kleinere planmäßige Vorspannkräfte zwischen 50 % und 100 % der<br />
Vorspannkraft F p , C * = 0,7 f yb A S sind nach DIN EN 1993-1-8/NA weiterhin<br />
zulässig, sofern dies bei der Bemessung berücksichtigt wurde.<br />
Durch das bewährte Drehmoment-Verfahren mit einheitlichem Anziehdrehmoment<br />
je Durchmesser können <strong>HV</strong>-Garnituren der K-Klasse K1 auf einfache<br />
Weise vorgespannt, nachträglich überprüft oder nachgezogen werden.<br />
Die bei nicht vorgespannten Verbindungen zu erwartenden Nachteile<br />
hinsichtlich der Gebrauchstauglichkeit (z. B. selbsttätiges Lösen, Aufreißen<br />
<strong>von</strong> Beschichtungen und Korrosion in Spalten) werden vermieden.<br />
Größere planmäßige Vorspannkräfte als F p , C * = 0,7 f yb A S dürfen bei der<br />
Bemessung nach DIN 18800-1 grundsätzlich nicht vorausgesetzt werden.<br />
Nach DIN EN 10990-2 ist es ebenfalls nicht zulässig <strong>HV</strong>-Garnituren der<br />
K-Klasse K1 mittels Drehmoment-Verfahren auf F p , C = 0,7 f ub A S vorzuspannen<br />
(siehe hierzu Abschnitt 8.3).<br />
Element<br />
der DIN<br />
18800-7<br />
(830)<br />
(830)<br />
Abschnitt<br />
der DIN EN<br />
1090-2<br />
NA<br />
3.4.2<br />
(1)<br />
NA.A.3<br />
Anmerkung<br />
unter der<br />
Tab. 3.2<br />
NA<br />
3.4.2 (1)<br />
8.2 Drehwinkel-Verfahren<br />
Um mangelnde Klemmkräfte auf Grund <strong>von</strong> Formabweichungen der verspannten<br />
Teile auszuschließen, wurde das Drehwinkel-Verfahren nach<br />
DIN 18800-7 weder in den Nationalen Anhang DIN EN 1993-1-8/NA noch<br />
in DIN EN 1090-2 übernommen.<br />
(840)<br />
entfällt<br />
8.3 Kombiniertes Vorspannverfahren / modifizierte Weiterdrehwinkel<br />
Die bewährten Voranziehmomente aus DIN 18800-7 können auch künftig für<br />
das kombinierte Verfahren nach DIN EN 1090-2 beibehalten werden.<br />
Die nach DIN EN 1993-1-8 für GV-Verbindungen festgelegte höhere Vorspannkraft<br />
F p , C = 0,7 f ub A S kann nur durch das „kombinierte Vorspannverfahren“<br />
nach DIN EN 1909-2 sicher erreicht werden. Die tatsächlichen<br />
Weiterdrehwinkel dürfen eine Abweichung <strong>von</strong> -15° (oder +30°) aufweisen.<br />
Eine nachträgliche Kontrolle der verbleibenden Vorspannkraft oder späteres<br />
Nachziehen der einmal vorgespannten Verbindung sind jedoch nicht möglich.<br />
Dieses Vorspannkraftniveau wird bei Anwendung des „modifizierten<br />
kombinierten Vorspannverfahrens“ mit den geringeren Weiterdrehwinkeln<br />
nach DIN 18800-7 und DIN EN 1993-1-8/NA zunächst ebenfalls sicher<br />
erreicht (Angaben zur zulässigen Abweichung der tatsächlichen Weiterdrehwinkel<br />
gegenüber den Vorgabewerten fehlen).<br />
Bei der Bemessung wird jedoch nur die etwas geringere Vorspannkraft<br />
F p , C * = 0,7 f yb A S angesetzt, um Vorspannkraftverluste durch Relaxation<br />
ausreichend zu berücksichtigen.<br />
Tab. 6<br />
Tab.<br />
NA.A.2<br />
NA<br />
3.4.2 (1)<br />
12.5.2.5<br />
8.6.5 Tab.<br />
NA.A.3<br />
NA.A.4<br />
NA<br />
3.4.2(1)
Technische Information<br />
<strong>Montage</strong> <strong>von</strong> <strong>HV</strong>-Garnituren<br />
Dokument<br />
<strong>TI</strong> <strong>150</strong><br />
Datum<br />
03.11<br />
Seite<br />
6/6<br />
Änd.Stand<br />
4<br />
Erforderliche Drehwinkel ϑ für das „kombinierte oder modifizierte kombinierte Vorspannverfahren“<br />
Klemmlänge l k<br />
(zwischen Kopf und Mutter,<br />
einschließlich Scheiben)<br />
Weiterdrehwinkel ϑ nach<br />
DIN 18800-7 und<br />
DIN EN 1993-1-8/NA<br />
für das modifizierte kombinierte<br />
Vorspannverfahren<br />
bei Bemessung mit<br />
F p , C * = 0,7 f yb A S<br />
Weiterdrehwinkel ϑ in<br />
Übereinstimmung mit<br />
DIN EN 1090-2<br />
für das kombinierte<br />
Vorspannverfahren<br />
bei Bemessung mit<br />
F p , C = 0,7 f ub A S<br />
1 l k < 2 d 45 45° bis 60°<br />
2 2 d ≤ l k < 6 d 60 75° bis 90°<br />
3 6 d ≤ l k < 10 d 90 105° bis 120°<br />
4 10 d < l k keine Empfehlung Keine Empfehlung<br />
9. Hinweis<br />
Falls diese Zusammenstellung <strong>von</strong> Anwendern als Grundlage für eigene Arbeitsanweisungen<br />
bzw. Ausführungsanweisung herangezogen wird, erfolgt diese Nutzung stets eigenverantwortlich.<br />
Der Inhalt <strong>von</strong> Normen und sonstigen mit geltenden Unterlagen ist vom Anwender jeweils im<br />
Einzelfall zu überprüfen. Jegliche Haftung durch FUCHS als Herausgeber dieser technischen<br />
Information wird hiermit ausgeschlossen.