CISL giornale TED dicembre10.indd - SGB - CISL
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Nr. 15/2010<br />
09.12.10<br />
Versand im Postabonnement,<br />
D.L. 353/2003<br />
(konv. in Gesetz<br />
27/02/2004 Nr. 46)<br />
Art. 1, Abs. 2,<br />
DCB Bozen,<br />
Taxe Percue<br />
Contiene I.R.<br />
Aktuelles aus dem Südtiroler Gewerkschaftsbund <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong><br />
Neuerungen bei Streitfällen<br />
Kürzere Fristen, neue Regeln, neue Chancen<br />
2. Verhandlungsebene<br />
Höchste Zeit für bessere Abkommen<br />
Neuer elektronischer Mitgliedsausweis<br />
Mit der Zeit gehen
Überblick<br />
3<br />
Arbeitsstreitfälle<br />
Inhalt<br />
Seite 4<br />
Leitartikel<br />
Ohne Europa droht der Abstieg<br />
Neuer Mitgliedsausweis<br />
Seite 5<br />
Vertragsverhandlungen<br />
Seite 7<br />
2<br />
4<br />
5<br />
5<br />
6<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
Thema<br />
Einiges neu bei Arbeitsstreitfällen<br />
Organisation<br />
Neuer Mitgliedsausweis: Aufbewahren und nutzen!<br />
Erinnerung an Alfons Benedikter<br />
Aktuelles<br />
Briefkästen bleiben samstags leer<br />
Gesundheitsfonds: Verhandlungen sind gestartet<br />
Vertragsverhandlungen<br />
„Höhere Produktivität, mehr Lohn“<br />
Aktuelles<br />
Oberstufenreform: Sich ab Jänner informieren!<br />
Standpunkt<br />
Sozialpolitisches Wettlaufen<br />
Veranstaltungen<br />
Delegiertentagung<br />
Anti-Geldwäsche-Bestimmungen unbedingt einhalten!<br />
Aus den Bezirken<br />
Einvernehmensprotokoll in Brixen unterzeichnet<br />
Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz<br />
Drogentests kommen<br />
Service<br />
Familiengeldansuchen erneuern<br />
Zusatzleistungen für Hausangestellte<br />
Vermischtes<br />
Nützliches und Kurioses<br />
Kultur & Freizeit<br />
Was das Jahr 2011 bieten wird!<br />
Zu guter letzt<br />
Solidarität für…<br />
Impressum<br />
SOLIDARIETÀ<br />
SOLIDARITÄT<br />
Zeitschrift des <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong><br />
Siemensstraße 23<br />
39100 Bozen<br />
Tel. 0471 568 401<br />
Fax 0471 568 403<br />
www.sgbcisl.it<br />
Eintragung Landesgericht<br />
Bozen Nr. 2/77 vom 4.2.1977<br />
Presserechtlich verantwortlich:<br />
Florian Kronbichler<br />
Druck: Tip. Alto Adige, Bozen<br />
Redaktion:<br />
Michele Buonerba, Erich Sparer,<br />
Tila Mair, Daniela Bernardi,<br />
Manfred Gamper, Walter Gasser,<br />
Maurizio Cultraro, Armin Pircher<br />
(Koordination)<br />
Kontakt:<br />
armin.pircher@sgbcisl.it<br />
Siemensstraße 23 - 39100 Bozen<br />
Tel. 0471 568 402
Leitartikel<br />
Ohne Europa droht<br />
der Abstieg<br />
Michele Buonerba<br />
Generalsekretär des <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong><br />
Taschenkalender 2011<br />
Dieser Ausgabe der Solidarität<br />
liegt der <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>-<br />
Taschenkalender für 2011<br />
bei. Wir hoffen, dass dieser<br />
handliche Kalender euch das<br />
ganze Jahr hindurch gute<br />
Dienste leistet.<br />
Ob die europäischen Staaten<br />
ihre Steuerhoheit und politische<br />
Verantwortung an<br />
die Europäische Union übertragen,<br />
wird sich höchstwahrscheinlich in<br />
den kommenden zehn Jahren entscheiden.<br />
Im vergangenen Frühjahr<br />
haben die europäischen Steuerzahler<br />
Griechenland vor dem finanziellen<br />
Bankrott gerettet. Vor kurzem<br />
musste Irland unter die Arme<br />
gegriffen werden. Im kommenden<br />
Jahr 2011 wird die europäische<br />
Staatengemeinschaft wohl Spanien<br />
und Portugal retten müssen. Wie<br />
lange wird Europa noch daran festhalten,<br />
eine gemeinsame Währung<br />
zu haben, und gleichzeitig die Steuerpolitik<br />
den Einzelstaaten zu überlassen?<br />
Was geschieht, wenn der<br />
Euro nicht hält?<br />
Die Antwort auf die erste Frage<br />
würde lauten: “Hoffentlich nicht<br />
mehr allzu lange”. Europa durchlebt<br />
derzeit eine Phase, in der die<br />
Umverteilung immer deutlicher<br />
zugunsten von einigen wenigen<br />
Reichen ausfällt und in der sozialer<br />
Fortschritt zunehmend schwieriger<br />
erreicht werden kann. Die<br />
Menschen sind aufgrund dieser<br />
Entwicklungen insgesamt orientierungsloser<br />
geworden und tendieren<br />
zu Parteien, die den Lokalpatriotismus<br />
hoch halten und eine fremdenfeindliche<br />
Politik betreiben. Auch<br />
Südtirol ist hier keine Ausnahme.<br />
Immer häufiger wird der Sparstift<br />
bei den neuen MitbürgerInnen angesetzt.<br />
Die Maßnahme in Bezug<br />
auf das Wohngeld ist ein Beispiel.<br />
Ohne diese Menschen würde unsere<br />
Wirtschaft aber zusammenbrechen.<br />
Zudem käme eine gelungene<br />
Integration allen zugute.<br />
Immer mehr Menschen machen<br />
den Euro zum Symbol ihrer Unzufriedenheit.<br />
Dabei hätten wir ohne<br />
Einheitswährung keinen gemeinsamen<br />
Markt und zusätzliche Kosten<br />
beim Warenverkehr und bei den<br />
Dienstleistungen. Diese Teuerung<br />
würde das Aus für viele Unterneh-<br />
men und folglich einen Anstieg der<br />
ohnehin zu hohen Arbeitslosigkeit<br />
nach sich ziehen.<br />
Die kommenden zehn Jahre müssen<br />
also gut genützt werden. Ziel sind<br />
eine Art Vereinigte Staaten von Europa.<br />
Die Entscheidungsträger dürfen<br />
sich nicht davor scheuen, auch<br />
unpopuläre Maßnahmen zu treffen.<br />
Die politischen Eliten in Europa aber<br />
scheinen ihren Machtanteil nicht<br />
abgeben zu wollen. Währenddessen<br />
steigt die Wirtschaftskraft in<br />
anderen außereuropäischen Länden<br />
rapide an. Nicht die gesamte<br />
Welt macht eine Wirtschaftskrise<br />
durch, es sind vor allem die USA,<br />
Japan und eben die Länder der EU,<br />
die stagnieren. Wir haben Wettbewerbsvorteile,<br />
vor allem was Innovation<br />
anbelangt. Die Entscheidungsträger<br />
müssen aber auch<br />
imstande sein, auf diese Faktoren<br />
zu setzen. Sonst werden die kommenden<br />
Generationen schlechtere<br />
Zeiten erleben.<br />
Südtirol liegt geografisch in einer<br />
günstigen Lage und verfügt über<br />
eine weit reichende Autonomie,<br />
die es erlaubt, in vielen Bereichen<br />
mitzugestalten und mitzubestimmen.<br />
Die politisch Verantwortlichen<br />
scheinen sich aber nicht bewusst<br />
zu sein, dass wir uns in Südtirol<br />
nicht alles leisten können, nur weil<br />
wir Kompetenzen vom Staat übernehmen.<br />
Die EU wacht über die<br />
Einhaltung der Regeln. Öffentliche<br />
„Monopole“, wie etwa die Transportgesellschaft<br />
SAD oder die Landesenergiegesellschaft<br />
SEL werden<br />
also nicht mehr möglich sein. Das<br />
Gesundheitswesen wird der internationalen<br />
Konkurrenz Stand halten<br />
müssen. Bei den Aufträgen tritt<br />
Konkurrenz anstelle von Protektionismus.<br />
Glauben wir wirklich, dass<br />
wir uns noch lange Diskussionen<br />
zu Themen wie etwa der Toponomastik<br />
leisten können? Südtirol darf<br />
nicht den Kopf in den Sand stecken,<br />
sondern muss diese Probleme<br />
angehen.<br />
Michele Buonerba<br />
3
Thema<br />
ARBEITSRECHT<br />
Einiges neu bei Arbeitsstreitfällen<br />
Seit 24. November sind auf gesamtstaatlicher Ebene einige wichtige Änderungen und Neuerungen im Arbeitsrecht<br />
in Kraft. Diese betreffen auch die Verfahren zur Beilegung von Arbeitsstreitigkeiten. Wir beleuchten<br />
einige wichtige Aspekte.<br />
4<br />
Kürzere Fristen, um einen Streitfall<br />
anzustrengen<br />
Die Anfechtung von Entlassungen,<br />
Versetzungen, nicht korrekten Befristungen<br />
von Arbeitsverträgen<br />
oder des Rücktritts des Auftraggebers<br />
bei Projektverträgen muss innerhalb<br />
von 60 Tagen erfolgen.<br />
Der Zeitraum, um die Schlichtung<br />
einzuleiten bzw. den Arbeitsrichter<br />
anzurufen, wird drastisch verkürzt:<br />
von bisher 5 Jahre auf nunmehr<br />
270 Tage ab dem Datum der Anfechtung.<br />
Schlichtungsversuch ist nicht<br />
mehr Pflicht<br />
Die Schlichtung ist der Versuch,<br />
eine Arbeitstreitigkeit außergerichtlich<br />
zu lösen. Mit der neuen Regelung<br />
kann ein Arbeitnehmer nun<br />
einen Arbeitsprozess anstrengen,<br />
ohne einen Schlichtungsversuch<br />
beim Arbeitsamt unternehmen zu<br />
müssen. Der Schlichtungsversuch ist<br />
nun freiwillig.<br />
Wenn eine Seite beim Schlichtungsversuch<br />
nicht erscheint bzw. es<br />
dabei zu keiner Einigung kommt,<br />
dann verringert sich laut neuem<br />
Gesetz die Frist, um ein gerichtliches<br />
Verfahren einzuleiten von 270<br />
auf nunmehr 60 Tage.<br />
Neu ist auch, dass die Schlichtungskommission<br />
einen Lösungsvorschlag<br />
erarbeitet, auch wenn sich<br />
Arbeitnehmer und Arbeitgeber<br />
nicht einigen. Kommt es zu einem<br />
Gerichtsverfahren, muss der Richter<br />
diesen Lösungsvorschlag beim Urteilsspruch<br />
berücksichtigen.<br />
Sind beide Seiten einverstanden,<br />
kann die Schlichtungskommission<br />
den Fall schiedsgerichtlich lösen.<br />
Schiedsgerichte aufgewertet<br />
Über ein Schiedsgericht kann die<br />
Arbeitsstreitigkeit außergerichtlich<br />
gelöst werden. Es besteht aus<br />
einem Vertreter der Arbeitnehmer-,<br />
einem Vertreter der Arbeitgeberseite<br />
und einem neutralen “Schiedsrichter”.<br />
Dieser muss von beiden<br />
Streitparteien gemeinsam bestimmt<br />
werden. Das Schiedsgericht kann<br />
angerufen werden, sofern sich<br />
Eine Schlichtung ist zukünftig keine Pflicht<br />
mehr, sondern nur noch freiwillig.<br />
beide Seiten dafür aussprechen.<br />
Das vom Schiedsgericht gefällte Urteil<br />
ist endgültig (Ausnahme Formfehler),<br />
der Rechtsweg kann dann<br />
nicht mehr beschritten werden.<br />
Die Schiedsgerichtsklausel<br />
Diese Klausel (“clausola compromissoria”)<br />
kann in den Arbeitsverträgen<br />
eingefügt werden und sieht<br />
vor, dass der Arbeitnehmer bei zukünftigen<br />
Arbeitsstreitigkeiten auf<br />
den Gerichtsweg verzichtet und der<br />
Fall zwingend bei einem Schiedsgericht<br />
gelöst wird. Die Schiedsgerichtsklausel<br />
gilt nicht bei Streitfällen<br />
wegen Entlassungen. Sie darf<br />
nicht vor Beendigung der Probezeit<br />
vereinbart werden (oder 30 Tage<br />
nach Beginn des Arbeitsverhältnisses<br />
wenn keine Probezeit vereinbart<br />
ist).<br />
Die Schiedsgerichtsklausel muss<br />
aber erst von einem interkonföderalen<br />
Abkommen oder von den Kollektivverträgen<br />
geregelt werden.<br />
Solange keine sozialpartnerschaftlichen<br />
bzw. ministeriellen Regelungen<br />
vorliegen, hat sie keine Gültigkeit.<br />
Die <strong>CISL</strong> hat interveniert, um einige<br />
besonders kritische Punkte abzuändern.<br />
So konnte die Schiedsgerichtsklausel<br />
entschärft werden.<br />
Laut ursprünglichem Gesetzestext<br />
hätte sich der Arbeitnehmer bereits<br />
bei Arbeitsbeginn für den Gerichtsweg<br />
oder das Schiedsgericht entscheiden<br />
müssen. Dagegen hat sich<br />
die <strong>CISL</strong> gewehrt, weil der Arbeitnehmer<br />
in dieser Frage nicht frei<br />
entscheiden kann, solange er seinen<br />
Arbeitsplatz nicht sicher hat.<br />
Kommissionen zur Zertifizierung<br />
von Arbeitsverträgen<br />
Diese Einrichtung hat die Aufgabe,<br />
individuelle Arbeitsverträge zu beglaubigen.<br />
Damit soll die Zahl der<br />
Arbeitsstreitigkeiten verringert werden.<br />
In Südtirol sind diese Kommissionen<br />
bislang noch nicht eingerichtet<br />
worden.<br />
Bewertung<br />
– Die Aufwertung der Schiedsgerichte<br />
kann eine große Chance<br />
für die Arbeitnehmer sein, weil<br />
sie schneller eine Entscheidung<br />
erwirken können ohne Gerichtsspesen<br />
fürchten zu müssen. Arbeitsstreitfälle<br />
können sich über<br />
Jahre hinweg ziehen, und auch<br />
wenn der Arbeitnehmer vor Gericht<br />
recht bekommt, kann es<br />
durchaus sein, dass er einen Teil<br />
der Prozessspesen tragen muss.<br />
– Wichtig ist zu wissen, dass die<br />
Fristen, um seine Interessen<br />
durchzusetzen, in bestimmten<br />
Fällen verkürzt worden sind.<br />
Weitere Bestimmungen<br />
Das Arbeitsgesetz 183/2010 („collegato<br />
lavoro“) sieht neben den zuvor<br />
angeführten Punkten eine Reihe<br />
von weiteren Bestimmungen vor:<br />
vom vorgezogenen Rentenantritt<br />
bei Schwerarbeit über die Neuordnung<br />
des Arbeitslosengeldes bis hin<br />
zu den Bestimmungen im Falle von<br />
Betreuung von Personen mit Behinderung.<br />
Weiters wurden die Strafen<br />
für Arbeitgeber bei Verstößen<br />
gegen die Arbeitszeitregelungen<br />
und bei Schwarzarbeit verringert.<br />
Wichtig: Keine Zeit verlieren!<br />
Es herrscht noch Unklarheit, wie<br />
einige Neuerungen konkret umgesetzt<br />
werden. Zudem handelt<br />
es sich insgesamt um eine komplexe<br />
Materie. Angesichts der<br />
kürzeren Fristen und neuen Verfahren<br />
raten wir allen ArbeitnehmerInnen,<br />
sich bei Streitfällen<br />
umgehend an die Gewerkschaft<br />
zu wenden!
Organisation<br />
NEUER MITGLIEDSAUSWEIS 2011-2013<br />
Aufbewahren und nutzen!<br />
Ab 2011 erhalten die <strong>CISL</strong>-Mitglieder und die Mitglieder des <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> in Südtirol einen neuartigen Mitgliedsausweis.<br />
Der traditionelle Papierausweis wird ab 2011 durch eine plastifizierte Chipkarte im Kreditkartenformat<br />
ersetzt. Die Umstellung auf eine elektronische Karte soll den Karteninhabern laufend<br />
neue Vorteile bieten.<br />
Dreijährige Gültigkeit<br />
Der neue Mitgliedsausweis gilt<br />
nicht nur im kommenden Jahr<br />
2011, sondern für den gesamten<br />
Zeitraum 2011 bis 2013.<br />
Einkaufsrabatte und Gutscheine<br />
Die Karte wird durch Konventionen<br />
aufgewertet, die eine Reihe<br />
von Vergünstigungen und anderen<br />
Vorteilen bieten. Auf gesamtstaatlicher<br />
Ebene wurden bereits Konventionen<br />
mit Versicherungen, Energiekonzernen,<br />
Handelsketten usw.<br />
abgeschlossen. Diese gewähren<br />
den Karteninhabern Sofortrabatte<br />
beim Einkauf. Bei jeder Nutzung<br />
werden zudem Punkte gutgeschrieben.<br />
Über ein Bonussystem erhalten<br />
Mitglieder, die die Karte häufig<br />
nutzen, beim Erreichen der vorgegebenen<br />
Punktezahl Einkaufs- bzw.<br />
Wertgutscheine.<br />
Projektstart<br />
Die gesamtstaatlichen Konventionen<br />
starten voraussichtlich<br />
im April 2011. Ab jenem<br />
Datum können die Vergünstigungen<br />
in Anspruch<br />
genommen werden. Diese<br />
sollen laufend durch zusätzliche<br />
Konventionen,<br />
auch auf lokaler Ebene,<br />
ausgebaut werden. Die<br />
bisherigen Abkommen der<br />
Fachgewerkschaften bleiben<br />
aufrecht.<br />
Konventionen: die Partner<br />
Die Liste der Geschäfte und Dienstleister,<br />
mit denen Konventionen abgeschlossen<br />
werden konnten, wird<br />
mit dem Mitgliedsausweis mitgeschickt<br />
oder auf www.sgbcisl.it abrufbar<br />
sein.<br />
Datenschutz ist gewährleistet<br />
Die auf den Mitgliedsausweisen<br />
enthaltenen persönlichen Daten<br />
sind geschützt und für Dritte nicht<br />
einsehbar.<br />
Ganz in grün, so präsentiert sich der neue Mitgliedsausweis.<br />
Steuernummer ist wichtig<br />
Der neue Mitgliedsausweis kann<br />
nur jenen Mitgliedern ausgestellt<br />
werden, deren Steuernummer im<br />
digitalen Archiv aufscheint.<br />
Weitere Informationen<br />
Ansprechpartner der Mitglieder<br />
für allfällige Fragen ist die jeweilige<br />
Fachgewerkschaft.<br />
IN ERINNERUNG AN<br />
Alfons Benedikter 1918-2010<br />
Am 3. November 2010 ist Alfons<br />
Benedikter in Bozen 92jährig verstorben.<br />
Mit Benedikter ist nach<br />
Sandro Panizza im März 2008 die<br />
zweite herausragende Persönlichkeit<br />
innerhalb weniger Jahre gestorben,<br />
die in den Nachkriegsjahren den<br />
Südtiroler Gewerkschaftsbund aus<br />
der Taufe gehoben hat.<br />
Alfons Benedikter hatte gemeinsam<br />
mit Panizza und anderen sozial und<br />
politisch engagierten Personen im<br />
Jahr 1948 federführend den Südtiroler<br />
Gewerkschaftsbund <strong>SGB</strong>/USA<br />
gegründet, mit dem Ziel, die ArbeitnehmerInnen<br />
aller in Südtirol lebenden<br />
Sprachgruppen zu vertreten.<br />
Dass der <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> intereth-nisch geprägt<br />
ist, Landessekretäre deutscher<br />
Alfons Benedikter im Jahr 1998 anlässlich<br />
der 50-Jahr-Feier des <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong><br />
und italienischer Sprache hat und<br />
die Gremien paritätisch besetzt werden,<br />
ist auf die Weichenstellung aus<br />
dem Jahr 1948 zurückzuführen.<br />
Südtirol verliert mit Alfons Benedikter<br />
eine charismatische Persönlichkeit,<br />
die das Land durch den Ausbau<br />
der Autonomie, ihre ökosoziale<br />
Ader und durch die Gründung eines<br />
Sprachgruppen übergreifenden<br />
Südtiroler Gewerkschaftsbundes<br />
maßgeblich mitgeprägt hat.<br />
5
Aktuelles<br />
POST<br />
Briefkästen bleiben samstags leer<br />
Bei der Post stehen im kommenden Jahr einige Neuerungen an: so wird am Samstag keine Post mehr<br />
zugestellt, zudem drohen Postamtsschließungen. Wir fragen bei Postgewerkschafter Eduard Benedikter<br />
nach.<br />
Was ändert sich bei der Post im<br />
neuen Jahr?<br />
„Poste Italiane“ wird<br />
etappenweise ab Januar<br />
2011 im Zustelldienst die<br />
Fünftagewoche einführen.<br />
Das bedeutet, dass<br />
die Briefträger, die Bediensteten<br />
des Postverteilerzentrums<br />
und jene<br />
Beschäftigten, die mit dem<br />
Transport der Post vom Verteilerzentrum<br />
zu den Postämtern betraut<br />
sind, am Samstag nicht mehr arbeiten<br />
werden.<br />
Eduard Benedikter<br />
Was bedeutet dies für die Briefträger?<br />
Die Samstagsstunden werden auf<br />
die restliche Arbeitswoche umverteilt.<br />
Statt sechs Stunden an sechs<br />
Arbeitstagen arbeiten sie zukünftig<br />
von Montag bis Freitag pro Tag jeweils<br />
sieben Stunden und 12 Minuten.<br />
Je nach Dienstplan werden sie<br />
morgens früher anfangen oder später<br />
Dienstschluss haben.<br />
Werden die Samstagszeitungen<br />
nicht mehr zugestellt?<br />
Diese Frage ist derzeit noch offen.<br />
Auch in Südtirol haben die Verleger<br />
natürlich großes Interesse daran<br />
und versuchen mit der Post eine<br />
Sondervereinbarung zu treffen,<br />
damit am Samstag zumindest die<br />
Tageszeitungen ausgetragen<br />
werden. Eine andere<br />
Lösung als die Zustellung<br />
über „Poste Italiane“ ist<br />
aber schwierig, da es organisatorisch<br />
fast unmöglich<br />
ist, südtirolweit einen<br />
alternativen Dienst auf die<br />
Beine zu stellen.<br />
Warum der Wechsel auf die<br />
Fünftagewoche?<br />
Die Fünftagewoche ist Teil der gesamtstaatlichen<br />
Umstrukturierung<br />
bei der Post. Die Postverwaltung<br />
muss angesichts der Liberalisierung<br />
im Postwesen konkurrenzfähig bleiben,<br />
und will deshalb das Personal<br />
effizienter einsetzen und Dienste<br />
neu organisieren.<br />
Werden auch die Postämter am<br />
Samstag geschlossen?<br />
Nein, diese werden die Öffnungszeiten<br />
am Samstag aufrecht erhalten.<br />
Allerdings gibt es auch bei den<br />
Postämtern Probleme, da Schließungen<br />
in Südtirol drohen.<br />
Inwiefern?<br />
In einigen Postämtern hat die Zahl<br />
der Kunden stark abgenommen<br />
und der Umsatz sinkt. Die neuen<br />
Kommunikationsmittel, allen voran<br />
das Internet, haben vielen klassischen<br />
Postdiensten das Wasser abgegraben,<br />
man denke an die Briefe.<br />
Trotzdem bleibt das Postamt mit<br />
seinen grundlegenden öffentlichen<br />
Diensten eine wichtige Anlaufstelle<br />
für die Bevölkerung. Ich denke<br />
dabei etwa an die vielen Pensionisten,<br />
die ihre Rente dort abholen.<br />
Sind bereits erste Postämter geschlossen<br />
worden?<br />
In Südtirol werden des Öfteren<br />
Postämter kurzfristig aus Personalmangel<br />
vorübergehend geschlossen,<br />
etwa weil das Personal versetzt<br />
wird oder Abwesenheiten wegen<br />
Krankheit oder Urlaub nicht ersetzt<br />
werden. Es gibt aber auch endgültige<br />
Postamtsschließungen, etwa<br />
Staben bei Naturns oder St. Andrä<br />
bei Brixen. Laut Gesetz muss es<br />
in jeder Gemeinde zumindest ein<br />
Postamt geben. Für den Erhalt der<br />
anderen müssen wir eben kämpfen.<br />
Dafür brauchen wir aber die<br />
Unterstützung der Politik, sei es auf<br />
Landes- wie auf Gemeindeebene.<br />
Gerade die Landespolitik hat aber<br />
in Sachen Post bisher viel geredet,<br />
aber noch nichts Konkretes geleistet.<br />
ERGÄNZENDER GESUNDHEITSFONDS<br />
Verhandlungen sind gestartet<br />
Im November 2009 hatte der <strong>SGB</strong>-<br />
<strong>CISL</strong> die Einrichtung eines ergänzenden<br />
Gesundheitsfonds auf lokaler<br />
Ebene vorgeschlagen. Ziel<br />
dieser Einrichtung ist es, zusätzliche<br />
Leistungen im Gesundheitswesen<br />
anzubieten, etwa den Mitgliedern<br />
Ausgaben in den Bereichen Vorsorge<br />
und Rehabilitation zu erstatten,<br />
die derzeit nicht vollständig abgedeckt<br />
sind.<br />
Dieser lokale Fonds sollte mehrheitlich<br />
von den Arbeitgebern<br />
finanziert<br />
werden, die<br />
bereits teilweise<br />
in gesamtstaatliche<br />
Fonds einzahlen.<br />
Auch der<br />
öffentliche Dienst<br />
sollte sich unserer<br />
Überzeugung<br />
nach am Projekt<br />
beteiligen.<br />
EINLADUNG 13.11.09<br />
UNSERE AUTONOMIE SOZIAL AUSBAUEN<br />
Ein ergänzender Gesundheitsfonds auf regionaler Ebene<br />
Die Verhandlungen mit den Projektpartnern<br />
konnten vor kurzem<br />
endlich aufgenommen werden. Wir<br />
hoffen, dass der Fonds bereits im<br />
Jahr 2012 startet. Wir setzen uns<br />
für diesen Fonds ein, um die Qualitätsstandards<br />
im Gesundheitswesen<br />
aufrecht zu erhalten und die Kosten<br />
für die Bürger zu senken.<br />
Der <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> hat zu diesem Thema vor<br />
einem Jahr eine Info-Tagung veranstaltet.<br />
6
Vertragsverhandlungen<br />
2. VERHANDLUNGSEBENE<br />
“Höhere Produktivität, mehr Lohn”<br />
3 Schritte sind notwendig um die Löhne anzuheben: die Produktivität in den Betrieben muss gesteigert,<br />
die erzielten Erträge müssen gerechter umverteilt und schließlich die Steuern auf Arbeit gesenkt<br />
werden. Dies ist das Fazit einer kürzlich abgehaltenen Tagung des <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> zur 2. Verhandlungsebene.<br />
Für die am 19. November in Bozen<br />
abgehaltene Tagung ist ein aussagekräftiger<br />
Titel gewählt worden:<br />
“Die zweite Verhandlungsebene<br />
lohnt sich”. Für die Arbeitnehmer<br />
lohnen sich Landeszusatzverträge<br />
und Betriebsabkommen, auch weil<br />
die Prämien für Produktivitätssteigerungen<br />
geringer besteuert werden.<br />
Durch die Reform der Kollektivvertragsverhandlungen<br />
aus dem<br />
Jahr 2009 wurde die lokale und<br />
betriebliche Verhandlungsebene<br />
aufgewertet und somit mehr Verantwortung<br />
auf die lokalen Sozialpartner<br />
übertragen. Diese Chance<br />
will der <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> zugunsten der ArbeitnehmerInnen<br />
in Südtirol nützen<br />
und mehr Lohn über die zweite<br />
Verhandlungsebene verteilen. Bislang<br />
ist diese Umverteilung in vielen<br />
Wirtschaftsbranchen und Betrieben<br />
nur schleppend verlaufen.<br />
Während die Lage beispielsweise<br />
im Bauwesen insgesamt zufriedenstellend<br />
ist, gibt es im Handwerk,<br />
im Handel und im Dienstleistungssektor<br />
große Schwierigkeiten und<br />
Nachholbedarf.<br />
Die Tagung sollte deshalb ein Signal<br />
an die Arbeitgeberverbände<br />
sein, dass der <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> seine Rolle<br />
als Vertragspartner wahrnimmt und<br />
Im Bild der vollbesetzte Tagungssaal.<br />
eine treibende Kraft für die Ausdehnung<br />
bzw. Verbesserung von<br />
Landeszusatzverträgen und Betriebsabkommen<br />
ist.<br />
An der Tagung nahm auch <strong>CISL</strong>-Generalsekretär<br />
Raffaele Bonanni<br />
teil. Die Wirtschaft in Europa lahmt,<br />
und Italiens Wirtschaftsleistung<br />
wird zusätzlich noch durch die<br />
hohe Staatsverschuldung gebremst.<br />
Wirtschaftswachstum könne nur<br />
erreicht werden, wenn die Produktivität<br />
in den Betrieben steigt und<br />
die Rahmenbedingungen verbessert<br />
werden, so etwa niedrigere Energiekosten,<br />
bessere Infrastrukturen<br />
und weniger Steuerbelastung, so<br />
Bonanni. Italien habe ein zu niedriges<br />
Lohnniveau. Der Weg zu höheren<br />
Löhnen führt über die Steigerung<br />
der Produktivität und die<br />
Umverteilung der Erträge.<br />
„Wenn das Haus brennt,<br />
müssen alle zum Wasserkübel greifen“<br />
<strong>CISL</strong>-Generalsekretär Raffaele Bonanni bei der Tagung zur Verantwortung<br />
vor allem der Politik angesichts der Krise.<br />
7
Aktuelles<br />
OBERSTUFENREFORM<br />
Ab Jänner gilt es sich zu informieren<br />
Zur Erinnerung: Die bestehenden Oberschulen werden abgeschafft und neue Oberschulen entstehen:<br />
neu sind Namen, Stundentafeln und Inhalte. In Italien ist man im heurigen Schuljahr schon mit diesen<br />
Neuerungen gestartet. In Südtirol startet die Reform der Oberschulen mit dem kommenden Schuljahr.<br />
Vorweg: SchülerInnen, die schon<br />
eine Oberschule besuchen, bleiben<br />
in der Regel an ihren Schulen und<br />
können diese fortsetzen. Eine Ausnahme<br />
gilt für jene SchülerInnen,<br />
die in diesem Schuljahr eine erste<br />
Klasse einer Oberschule besuchen.<br />
Sie müssen sich nach dem zweiten<br />
Schuljahr entscheiden, in welche<br />
der neuen Oberschultypen sie<br />
wechseln wollen. So ist garantiert,<br />
dass auf Staatsebene alle Oberschüler<br />
im selben Jahr nach den<br />
neuen Regeln und Schultypen die<br />
Matura ablegen können.<br />
In der Zwischenzeit hat die Landesregierung<br />
einen Entwurf zum<br />
Verteilungsplan der Oberschulen<br />
wie auch zu den Rahmenrichtlinien<br />
(neue Art von Lehrplänen und Stundentafeln)<br />
genehmigt. Dieser wurde<br />
in diesen Tagen im Landesschulrat<br />
begutachtet. Aufgrund dieses Gutachtens<br />
wird die Landesregierung<br />
noch im Dezember endgültig entscheiden<br />
und den Beschluss nach<br />
Rom zur Begutachtung übermitteln.<br />
Der Beschluss dürfte bis März positiv<br />
begutachtet zurückkommen.<br />
Ab Jänner wird es Informationsveranstaltungen<br />
der Schulämter<br />
geben. Auch die Medien werden<br />
Eltern und SchülerInnen informieren.<br />
Zudem wird wieder das bekannte<br />
Informationsheft „Wegweiser“<br />
erstellt. Weiters wird die<br />
Bildungsmesse in Bozen vom 17.<br />
bis 20.2.2011 diesem Thema gewidmet.<br />
Eine wichtige Informationsquelle<br />
werden auch die Schulen<br />
sein, die im Jänner wissen, welche<br />
Schultypen in ihren Gebäuden untergebracht<br />
werden. Einige Schulen<br />
haben bereits angekündigt, dass<br />
sie zu Informationsveranstaltungen<br />
laden werden. Die Neueinschreibungen<br />
für die SchülerInnen in die<br />
neuen Oberschulen sind für März<br />
vorgesehen.<br />
Das Bildungsangebot scheint recht<br />
ausgewogen auf die Bezirke des<br />
Landes verteilt zu sein. Die Schulgewerkschaft<br />
im <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> hat dabei<br />
die Bedürfnisse von zukünftigen<br />
SchülerInnen ebenso eingebracht<br />
wie die Anliegen der Lehrpersonen.<br />
So ist der im Landeschulrat eingebrachte<br />
Schul- bzw. Direktionsverteilungsplan<br />
entstanden (siehe<br />
Kasten). Für einzelne kleinere Änderungen<br />
setzen wir uns noch ein. Ob<br />
ein neuer Schultyp bzw. eine neue<br />
Fachrichtung tatsächlich eingerichtet<br />
wird, hängt auch davon ab, wie<br />
viele SchülerInnen sich dafür einschreiben.<br />
Derzeit liegt die Mindestanzahl<br />
bei 20. Wir möchten, dass<br />
möglichst viele Schultypen/Fachrichtungen<br />
eingerichtet werden.<br />
Deshalb setzen wir uns dafür ein,<br />
dass die notwendige Schülerzahl<br />
gesenkt oder alternative Lösungen<br />
gefunden werden.<br />
Christoph Seeber<br />
Die zurzeit geplanten Angebote an den verschiedenen Schulorten<br />
Standort Schultyp Fachrichtung/Schwerpunkt<br />
Auer FOS für den technologischen Bereich Landwirtschaft, Lebensmittel und Verarbeitung<br />
FOS für wirtschaftlichen Bereich<br />
Verwaltung, Finanzwesen und Marketing<br />
Weltwirtschaft und Handel<br />
Bozen Klassisches Gymnasium<br />
Sprachengymnasium<br />
Sprachengymnasium<br />
Landesschwerpunkt Musik<br />
Kunstgymnasium<br />
Darstellende Kunst<br />
Realgymnasium<br />
Realgymnasium<br />
angewandte Naturwissenschaften<br />
Sozialwissenschaftliches Gymnasium Volkswirtschaft<br />
FOS für den technologischen Bereich Bauwesen, Umwelt und Raumplanung<br />
Elektronik und Elektrotechnik<br />
Informatik und Telekommunikation<br />
Maschinenbau, Mechatronik und Energie<br />
Transport und Logistik<br />
FOS für wirtschaftlichen Bereich<br />
Tourismus<br />
Verwaltung, Finanzwesen und Marketing<br />
Wirtschaftsinformatik<br />
Weltwirtschaft und Handel<br />
Brixen Sozialwissenschaftliches Gymnasium<br />
Sozialwissenschaftliches Gymnasium mit Landesschwerpunkt Musik<br />
Sozialwissenschaftliches Gymnasium Volkswirtschaft<br />
Sprachengymnasium<br />
Realgymnasium<br />
Realgymnasium<br />
angewandte Naturwissenschaften<br />
FOS für den technologischen Bereich Informatik und Telekommunikation<br />
Grafik und Kommunikation<br />
FOS für wirtschaftlichen Bereich<br />
Tourismus<br />
Verwaltung, Finanzwesen und Marketing<br />
Bruneck Sprachengymnasium<br />
Realgymnasium<br />
Realgymnasium<br />
angewandte Naturwissenschaften<br />
FOS für den technologischen Bereich Elektronik und Elektrotechnik<br />
Chemie, Werkstoffe und Biotechnologie<br />
Maschinenbau, Mechatronik und Energie<br />
FOS für wirtschaftlichen Bereich<br />
Verwaltung, Finanzwesen und Marketing<br />
Wirtschaftsinformatik<br />
Innichen FOS für wirtschaftlichen Bereich Verwaltung, Finanzwesen und Marketing<br />
Mals Sozialwissenschaftliches Gymnasium Volkswirtschaft<br />
FOS für wirtschaftlichen Bereich<br />
Verwaltung, Finanzwesen und Marketing<br />
Landesschwerpunkt Sport<br />
Berufsfachschule für Soziales<br />
(2 Jahre)<br />
Meran Klassisches Gymnasium<br />
Sprachengymnasium<br />
Realgymnasium<br />
Realgymnasium<br />
angewandte Naturwissenschaften<br />
Sozialwissenschaftliches Gymnasium<br />
Sozialwissenschaftliches Gymnasium Landesschwerpunkt Musik<br />
FOS für den technologischen Bereich Elektronik und Elektrotechnik<br />
Informatik und Telekommunikation<br />
Bauwesen, Umwelt und Raumplanung<br />
Grafik und Kommunikation<br />
Chemie, Werkstoffe und Biotechnologie<br />
Biotechnologie im Sanitätsbereich<br />
FOS für wirtschaftlichen Bereich<br />
Verwaltung, Finanzwesen und Marketing<br />
Wirtschaftsinformatik<br />
Tourismus<br />
Sand in Taufers Sozialwissenschaftliches Gymnasium Volkswirtschaft<br />
FOS für wirtschaftlichen Bereich<br />
Tourismus<br />
Berufsfachschule für Soziales (2 Jahre)<br />
Schlanders Realgymnasium<br />
Sprachengymnasium<br />
FOS für den technologischen Bereich Maschinenbau, Mechatronik und Energie<br />
FOS für wirtschaftlichen Bereich<br />
Verwaltung, Finanzwesen und Marketing<br />
Sterzing Realgymnasium<br />
Realgymnasium<br />
Landesschwerpunkt Sport<br />
Sprachengymnasium<br />
FOS für wirtschaftlichen Bereich<br />
Verwaltung, Finanzwesen und Marketing<br />
Nb. Die Direktionen/Schulgebäude sind nicht angegeben. Angebot für Berufsbildung weitgehend wie bisher!<br />
8
Standpunkt Thema<br />
Die „linke“ Reichshälfte in<br />
Südtirol (gemeint sind Arbeitnehmerflügel<br />
in den<br />
Parteien, Gewerkschaften, Sozialverbände)<br />
übt sich im Aufstellen<br />
von immer neuen Forderungen<br />
sozialpolitischen Inhaltes. Da geht<br />
die Rede von der Aufstockung der<br />
Mindestrenten auf 700 Euro im<br />
Monat mit Steuergeldern, von der<br />
Anerkennung der Erziehungszeiten<br />
für die spätere Rente zu Lasten des<br />
Staates (siehe die Aktion „Danke<br />
Mami“), vom flächendeckenden<br />
Ausbau von Betreuungseinrichtungen<br />
für Kleinkinder, von der Erhöhung<br />
des Familiengeldes, von der<br />
Abschaffung des regionalen IRPEF-<br />
Zuschlages…<br />
Die Anzahl der diversen Forderungen<br />
scheint in direktem Verhältnis<br />
zu stehen mit der Vielzahl der meist<br />
untereinander konkurrierenden Verbände.<br />
Absprachen haben Seltenheitswert.<br />
Meist wird getrennt marschiert.<br />
Wen soll es da wundern,<br />
wenn so gut wie nichts von der<br />
Sozialpolitisches Wettlaufen<br />
Politik übernommen wird, die allermeisten<br />
Forderungen auf der Strecke<br />
bleiben. Die Unternehmerlobby<br />
im Lande geht einen anderen Weg.<br />
Obwohl in mancherlei Hinsicht<br />
unter sich zerstritten, zieht sie in<br />
Richtung mediale Öffentlichkeit und<br />
Politik an einem Strang. Steuersenkung,<br />
Bürokratieabbau, Sparkurs<br />
bei Sanität und Sozialem, Förderung<br />
von Wirtschaft und Innovation…<br />
lauten einige der Kampfparolen.<br />
In seltener Eintracht wird seit<br />
Jahr und Tag in dieselbe Kerbe gehauen.<br />
Mit Erfolg, wie sich herausgestellt<br />
hat.<br />
Mildernden Umständen Rechnung<br />
tragend gebe ich gerne zu,<br />
die Sozialorganisationen habe eine<br />
ungleich schwierigere Ausgangslage.<br />
Das „Soziale“ hat keine breite<br />
mediale Öffentlichkeit. Die Gewerkschaften<br />
sind seit Jahren mit<br />
schwierigen Problemlagen konfrontiert,<br />
vor allem bei den Arbeitern<br />
und Angestellten in der Privatwirtschaft.<br />
Der verordnete Sparzwang<br />
bei den öffentlichen Ausgaben<br />
setzt den kleinen Leuten ungleich<br />
stärker zu als den Gutbetuchten.<br />
Jetzt, wo die Parole „Sparen“ die<br />
Meinungsführerschaft im öffentlichen<br />
Bewusstsein erobert hat,<br />
bräuchte es einen Strategiewechsel.<br />
Forderungen, die erhoben werden,<br />
müssen untereinander abgesprochen<br />
und gegenüber der Öffentlichkeit<br />
gut begründet sein. Es muss<br />
uns bewusst sein, vom Motto „Sparen“<br />
werden wir so schnell nicht<br />
loskommen. Umso notwendiger ist<br />
es, einheitlich vorzugehen und sich<br />
– heutzutage unerlässlich – um<br />
starke Argumente zu bemühen. Die<br />
Zeit, wo man mit dem bloßen Aufzeigen<br />
von Schieflagen, mit Lamentieren<br />
allein etwas bewirken konnte,<br />
scheint definitiv vorbei zu sein.<br />
Sepp Stricker<br />
VERÖFFENTLICHUNG<br />
Ratgeber neu aufgelegt<br />
Das Handbuch „Die Rechte der ArbeitnehmerInnen“ ist kürzlich neu aufgelegt worden. Der arbeitsund<br />
sozialrechtliche Ratgeber ist ein nützliches Nachschlagewerk, von A wie Abfertigung bis Z wie<br />
Zivilinvalidenrente.<br />
Um ihre Rechte wahrnehmen zu<br />
können ist es für ArbeitnehmerInnen<br />
wichtig, in einem sich stetig ändernden<br />
Umfeld, sei es am Arbeitsmarkt<br />
und im Sozialrecht, gut und<br />
umfassend informiert zu sein.<br />
Die neu erschienene 5. Auflage ist<br />
auf den Stand Juni 2010 gebracht<br />
und umfasst auch die Neuerungen<br />
in Bezug auf die Arbeitsvermittlung,<br />
die Rentenreform, die Maßnahmen<br />
zur Finanzkrise, das Pflegegeld des<br />
Landes und das Sparpaket der Regierung.<br />
Der Leitfaden wird vom Arbeitsförderungsinstitut<br />
AFI herausgegeben<br />
und ist auch in den Bezirksbüros des<br />
<strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> kostenlos erhältlich.<br />
9
Veranstaltungen<br />
EISACK/RIENZ<br />
„Südtirol ist über die Krise<br />
relativ gut hinweggekommen“<br />
So lautet die Einschätzung von Alexander Brenner-Knoll, der als Referent für die alljährliche Delegiertentagung<br />
des Bezirks Eisack/Rienz gewonnen werden konnte. Diese fand heuer, wie im Vorjahr, wieder<br />
am 2. Dezember in Reischach statt.<br />
Die alljährlich im Dezember stattfindende Tagung lockte auch<br />
heuer wieder viele Delegierte an.<br />
BESTIMMUNGEN GEGEN GELDWÄSCHE<br />
Regeln unbedingt einhalten!<br />
Drastisch verschärft wurden letzthin<br />
die Strafen für Beschäftigte z.B.<br />
von Banken und Postämtern, die<br />
gegen die staatlichen Anti-Geldwäschebestimmungen<br />
verstoßen. Es<br />
sind bereits tausende von Verfahren<br />
gegen Angestellte eingeleitet<br />
worden, die in Einzelfällen auch zu<br />
horrenden Strafen in der Höhe von<br />
hunderttausenden Euro verurteilt<br />
wurden.<br />
Die Fachgewerkschaften FIBA (Banken<br />
und Versicherungen) und SLP<br />
(Post) haben angesichts der großen<br />
Verunsicherung und Besorgnis<br />
unter den ArbeitnehmerInnen den<br />
Experten und Bankgewerkschafter<br />
Mario Capocci von Rom nach<br />
Im Mittelpunkt der Ausführungen<br />
stand die große Finanz- und Wirtschaftskrise.<br />
Brenner-Knoll zeichnete<br />
deren Entwicklung nach und<br />
ging auf Ursachen und Folgen ein.<br />
Er beleuchtete auch aktuelle Entwicklungen,<br />
etwa die Lage der derzeitigen<br />
EU-Sorgenkinder Griechenland,<br />
Irland, Portugal und Spanien.<br />
Aber auch in Südtirol hätten einige<br />
Branchen eine schwierige Phase<br />
durchgemacht. Der Rückgang des<br />
Bausektors sei aber nicht auf die<br />
Krise zurückzuführen, sondern konjunkturell<br />
bedingt. Der Bauboom<br />
konnte nicht ewig anhalten. Dem<br />
Transportgewerbe hat der steigende<br />
Konkurrenzdruck aufgrund<br />
der EU-Osterweiterung und die<br />
steigende Bedeutung der Logistik<br />
zugesetzt. Das Druckergewerbe<br />
stecke in einer „epochalen Krise“,<br />
so der bekannte Wirtschaftsexperte<br />
und Publizist, der auch an die<br />
Schwierigkeiten der Autozulieferbetriebe<br />
erinnerte. Insgesamt sei Südtirol<br />
laut Brenner-Knoll relativ gut<br />
aufgestellt. Allerdings sei das Lohnniveau<br />
hierzulande zu niedrig, die<br />
vielen Klein- und Familienbetriebe<br />
böten Arbeitnehmern kaum Aufstiegschancen.<br />
Ausbildung müsse<br />
sich auch nach dem Arbeitsmarkt<br />
und der Nachfrage richten.<br />
Bozen geholt, um den Bank- und<br />
Postbeschäftigten in einem Seminar<br />
das nötige Rüstzeug zu vermitteln,<br />
damit sie die eigene Arbeit so gut<br />
wie möglich und unter Einhaltung<br />
der Bestimmungen leisten können.<br />
Die Weiterbildung zu diesen Bestimmungen<br />
sei oft mangelhaft,<br />
hob Capocci hervor. Er rät, sämtliche<br />
verdächtige Geldflüsse den zuständigen<br />
Vorgesetzten zu melden<br />
um somit von der Verantwortung<br />
Über aktuelle gewerkschaftliche<br />
Themen informierte<br />
<strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>-Landessekretär<br />
Erich<br />
Sparer. Im Landeshaushalt<br />
sinken die<br />
Einnahmen aus der<br />
Wertschöpfungssteuer<br />
IRAP, während<br />
die Einnahmen<br />
aus den Einkommenssteuern<br />
steigen, und davon kämen über<br />
80% von Arbeitnehmern und Rentnern.<br />
Es sei also höchste Zeit, dass<br />
die Politik nach der IRAP-Senkung<br />
für Betriebe auch den Arbeitnehmern<br />
und Rentnern über die Abschaffung<br />
des IRPEF-Zuschlags eine<br />
angemessene Steuererleichterung<br />
gewährt. „Die Politik in Südtirol hat<br />
erstmals die Chance dazu, sie sollte<br />
diese Gelegenheit nutzen“, so<br />
Sparer.<br />
Die traditionelle Delegiertentagung<br />
mit anschließendem Weihnachtsessen<br />
ist für das Bezirkssekretariat<br />
stets Gelegenheit, sich für die wichtige<br />
Arbeit der Delegierten in den<br />
Betrieben zu bedanken, aktuelle<br />
Themen aufzugreifen und gemeinsam<br />
zu erörtern.<br />
Auch heuer wurde das Ziel, dass<br />
alle Delegierte von der Tagung interessante<br />
Anregungen und Informationen<br />
mitnehmen können, wieder<br />
erreicht, freuten sich Klaus Kaneider<br />
und Manfred Gamper vom<br />
<strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>-Bezirkssekretariat.<br />
enthoben zu werden. Weiters sollten<br />
die Angestellten die gesetzliche<br />
Höchstgrenze für Ein- und Auszahlungen<br />
der Kunden rigoros einhalten<br />
und dabei auch auf die unzulässige<br />
Stückelung der Beträge achten.<br />
Immobiliengeschäfte, bei denen<br />
Steuern hinterzogen werden, werden<br />
die große Herausforderung für<br />
2011 sein, mahnte Capocci.<br />
Für weitere Informationen können<br />
sich Interessierte an die Bankgewerkschaft<br />
FIBA wenden, bei der<br />
auch Capoccis nützliches Handbuch<br />
aufliegt. Es enthält eine Übersicht<br />
über die gesetzlichen Bestimmungen,<br />
Hintergrundinformationen und<br />
nützliche Tipps.<br />
10
Aus den Bezirken<br />
GEMEINDE BRIXEN<br />
„Jetzt liegt es an uns,<br />
etwas daraus zu machen“<br />
Um die Zusammenarbeit zu verbessern und die Beziehungen zu stärken, haben die Gemeinde Brixen<br />
und die Gewerkschaften am 3. November ein Einvernehmensprotokoll unterzeichnet. Darin verpflichtet<br />
sich der Gemeindeausschuss, die Gewerkschaften regelmäßig zu treffen und sie über wichtige Entscheidungen<br />
vorab zu informieren. Manfred Gamper wird dabei den <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> vertreten.<br />
Wie ist es zu dieser Erklärung<br />
gekommen?<br />
2005 hatte die Gemeinde Brixen<br />
eine sozialpartnerschaftliche Arbeitsgruppe<br />
eingesetzt, welche die<br />
Gemeindetarife untersuchen sollte.<br />
Mit ihren Berichten hat diese Arbeitsgruppe<br />
viel Staub aufgewirbelt<br />
und ist dann aufgelöst worden. Die<br />
Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaften<br />
und Gemeindepolitik ist<br />
erst im vorigen Jahr wieder richtig<br />
angelaufen. Diese Zusammenarbeit<br />
wollten wir ausbauen und absichern.<br />
Unterzeichneten das erste Einvernehmensprotokoll dieser Art in Südtirol: VertreterInnen des<br />
Gemeindeausschusses und der Gewerkschaften (rechts im Bild Manfred Gamper).<br />
Worum geht es den Gewerkschaften?<br />
Es geht uns darum, als Gesprächsund<br />
Verhandlungspartner anerkannt,<br />
regelmäßig informiert und<br />
angehört zu werden, bei all jenen<br />
Themen, die die Bürger und insbesondere<br />
die Arbeitnehmer und<br />
Rentner betreffen. All dies ist im<br />
Einvernehmensprotokoll festgehalten.<br />
Es ist die erste schriftliche<br />
Verpflichtung zur Zusammenarbeit<br />
zwischen Gemeindepolitik und Gewerkschaften<br />
in Südtirol. Dem Bürgermeistern<br />
und den Gemeindeassessoren<br />
von Brixen gebührt dafür<br />
Anerkennung.<br />
Wie beurteilst du die Vereinbarung?<br />
Sie ist sicherlich ein wichtiger<br />
Schritt, da wir offiziell als Partner<br />
anerkannt werden und unsere<br />
Rolle gegenüber der Gemeindeverwaltung<br />
und -politik aufgewertet<br />
haben. Damit ist es aber noch nicht<br />
getan. Jetzt hängt es von uns ab,<br />
was wir daraus machen. Wir können<br />
jetzt jedenfalls nicht mehr einfach<br />
nur die Politik für alles verantwortlich<br />
machen.<br />
Welche konkrete Themen werdet<br />
ihr angehen?<br />
Wir möchten eine ganze Reihe von<br />
Punkten weiterbringen: von der Regelung<br />
der Öffnungszeiten der Geschäfte<br />
an Sonn- und Feiertagen<br />
über die Gemeindetarife bis hin zu<br />
Verkehrsfragen und den kommunalen<br />
Steuern wie Einkommenssteuerzuschlag<br />
und Liegenschaftssteuer<br />
ICI. Weiters geht es uns noch um<br />
gezielte Maßnahmen für Jugend,<br />
Familie und Senioren und um die<br />
Einrichtung eines Migrantenschalters.<br />
Wir sind gerade dabei, Termine<br />
mit den zuständigen Stadträten<br />
zu vereinbaren, um die Sachthemen<br />
bereits Anfang des kommenden<br />
Jahres anzugehen.<br />
BRIXEN<br />
Karin neu im Team<br />
Um die Qualität unseres Büros in<br />
Brixen anzuheben, haben wir uns<br />
entschieden, einen Empfangsbereich<br />
(„Front-Office“) einzurichten.<br />
Dies, um jedes unserer Mitglieder,<br />
das sich an unseren Sitz wendet, an<br />
die richtigen Büros bzw. Mitarbeiter<br />
verweisen zu können.<br />
Für diesen Aufgabe haben wir auch<br />
schon die richtige Person gefunden,<br />
nämlich Karin<br />
Mair aus Aicha.<br />
Sie nimmt auch<br />
einen Teil der eingehenden<br />
Telefonate<br />
entgegen,<br />
und so möchten<br />
wir der Stimme<br />
am Telefon ein<br />
Gesicht geben.<br />
Karin Mair<br />
Das gesamte Team in Brixen<br />
wünscht Karin ein interessantes<br />
und abwechslungsreiches<br />
Arbeitsfeld.<br />
Manfred Gamper <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong><br />
Brixen<br />
11
Meldungen<br />
SICHERHEIT UND GESUNDHEIT AM ARBEITSPLATZ<br />
Freie Fahrt nur ohne Drogenkonsum<br />
Bestimmte Kategorien von Arbeitnehmern müssen sich ab Jänner 2011 einem Drogentest unterziehen.<br />
Dabei soll ausgeschlossen werden, dass ArbeitnehmerInnen, die Tätigkeiten ausüben, welche spezifische<br />
Risiken gegenüber Dritte mit sich bringen, Suchtmittel einnehmen oder gar davon abhängig sind.<br />
Von der Untersuchung sind vor<br />
allem Beschäftigte im Transportbereich<br />
betroffen, etwa<br />
– Lenker von Fahrzeugen, für welche<br />
der Besitz des Führerscheins<br />
der Kategorien C, D, E erforderlich<br />
ist oder Lenker von Fahrzeugen<br />
des Personentransports (z.B.<br />
Busfahrer);<br />
– Lenker von Fahrzeugen, mit<br />
denen gefährliche Güter auf der<br />
Straße befördert werden;<br />
– Personal, das direkt dem Zugverkehr<br />
und dessen Sicherheit zugeteilt<br />
ist;<br />
– Lenker von Erdbewegungs- und<br />
Warenbeförderungsmaschinen<br />
(z.B. Staplerfahrer, Baggerfahrer)<br />
– Taxifahrer.<br />
Der Arbeitgeber muss die von der<br />
Richtlinie betroffenen Arbeitnehmer<br />
dem zuständigen Arbeitsmediziner<br />
melden. Dem Arbeitgeber obliegt<br />
es auch, dem Arbeitnehmer Datum<br />
und Ort der medizinischen Untersuchung<br />
mitzuteilen, allerdings darf<br />
die Mitteilung frühestens einen<br />
Tag vor dem Untersuchungstermin<br />
erfolgen! Die Untersuchungen<br />
werden in einem Zeitabstand von<br />
höchstens zwei Jahren wiederholt,<br />
um die Eignung der Arbeitnehmer<br />
zu bestätigen.<br />
Die Untersuchungen sind verpflichtend.<br />
Wer sich nicht zur Untersuchung<br />
einfindet, muss eine begründete<br />
Entschuldigung vorweisen. Im<br />
Falle einer zweiten Abwesenheit<br />
muss der Arbeitgeber den Arbeitnehmer<br />
von seiner Tätigkeit sus-<br />
pendieren. Die<br />
Kosten für die<br />
Untersuchungen<br />
trägt der<br />
Arbeitgeber.<br />
Vom Arbeitnehmer<br />
beantragte<br />
Gegenanalysen<br />
Marco Bianchini<br />
gehen zu dessen<br />
Lasten.<br />
Fällt die erste Analyse positiv aus,<br />
wird der Arbeitnehmer zu weiteren<br />
Untersuchungen an den Dienst für<br />
Drogenabhängigkeit verwiesen.<br />
Dazu sollen auch eigene Info-Broschüren<br />
erstellt werden, die bei<br />
Ärzten, Führerscheinämtern und<br />
auch in den <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>-Sitzen aufliegen<br />
werden.<br />
Marco Bianchini<br />
Experte für Arbeitssicherheit<br />
NACHRUF<br />
Sergio Berti, ein Leben für den Nächsten<br />
Am 12. Oktober 2010 ist Sergio<br />
Berti unerwartet im Alter von 62<br />
Jahren in Genua an einem Herzinfarkt<br />
verstorben. Er hinterlässt seine<br />
Frau Loredana und seinen Sohn<br />
Matteo.<br />
Ein Schicksalsschlag, der uns alle<br />
sehr getroffen hat. Sergio Berti war<br />
Bediensteter der Eisenbahn und hat<br />
sich immer schon gewerkschaftlich<br />
engagiert, anfangs als <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>-Delegierter<br />
und Betriebsrat, später als<br />
Mitglied des<br />
Generalrates<br />
und des<br />
Landesausschusses<br />
des<br />
<strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>. Er<br />
war auch<br />
Sergio Berti<br />
lange Zeit<br />
Landessekretär der Fachgewerkschaft<br />
für das Transportwesen FIT.<br />
Sergio war ein Mensch, dem die<br />
Familie, vor allem sein Sohn Mat-<br />
teo, sehr am Herzen lag. Auch für<br />
bedürftige Menschen sowie für die<br />
Anliegen der Rentner setzte er sich<br />
stets ein. Er arbeitete zudem ehrenamtlich<br />
in verschiedenen Organisationen<br />
seiner Heimatgemeinde<br />
Faedo mit.<br />
Sergio Berti wird für uns alle ein<br />
großes Vorbild bleiben!<br />
Pepi Ploner<br />
Landessekretär FIT/<strong>SGB</strong><strong>CISL</strong><br />
Danke Adriana<br />
„Ich habe hier so vieles erlebt, ich<br />
könnte ein Buch darüber schreiben…“<br />
Nach 40 Jahren Tätigkeit<br />
in der Gewerkschaft trifft der Ausspruch<br />
von Adriana Zatta sicher<br />
zu! Mit 1.1.2011 geht sie in den<br />
wohlverdienten Ruhestand.<br />
Adriana ist in den 70er Jahren zur<br />
Metallergewerkschaft gekommen<br />
und hat schließlich 1996 zum Landessekretariat<br />
gewechselt. Jenseits<br />
ihrer Arbeitsaufgaben, zu denen die<br />
vielfältigsten Verwaltungs- und Sekretariatstätigkeiten<br />
gehörten, war<br />
sie so etwas wie die „gute Seele“<br />
sämtlicher <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>-Landessekretariate,<br />
stets hilfsbereit, aufmerksam<br />
und engagiert.<br />
Liebe Adriana, Danke für alles und<br />
alles Gute für deinen neuen Lebensweg!<br />
Wir wünschen dir, dass<br />
du diese Zeit für dich, deine Angehörigen<br />
und deine Hobbys nützen<br />
kannst.<br />
Raffaele Bonanni bedankte sich im Namen<br />
der Cisl bei Adriana Zatta für ihren langjährigen<br />
Einsatz für die Gewerkschaft.<br />
12
Service<br />
WICHTIGE FÄLLIGKEIT<br />
Familiengeld: Antrag erneuern!<br />
Die Anträge zur Erneuerung des regionalen Familiengeldes und<br />
des Landeskindergeldes für das Bezugsjahr 2011 müssen bis spätestens<br />
31.12.2010 eingereicht werden.<br />
Zur Erinnerung: Das regionale Familiengeld<br />
wird in folgenden Fällen<br />
ausbezahlt:<br />
– Familien mit mindestens 2 minderjährigen<br />
Kindern<br />
– an Familien mit einem Kind bis<br />
zur Vollendung des 7. Lebensjahrs<br />
– Familien mit einem Kind mit Zivilinvalidität<br />
von 74% oder mehr<br />
(auch dann, wenn das Kind volljährig<br />
ist)<br />
Das Anrecht bzw. die Höhe des<br />
monatlichen Betrags hängt von Ein-<br />
WOHNGELD<br />
Jetzt neue Weichen stellen<br />
Vor den Landtagswahlen 2008<br />
hat das Land per Gesetz neue Bestimmungen<br />
für den Zugang zum<br />
Wohngeld eingeführt. Eine Voraussetzung<br />
ist die fünfjährige Mindestansässigkeit.<br />
Zudem wurde<br />
der Landesregierung die Entscheidung<br />
übertragen, die beiden Vergabekriterien<br />
Bedürftigkeit und<br />
Sprachgruppenzugehörigkeit zu<br />
gewichten. Und das hat die Landesregierung<br />
im Juli 2009 per Beschluss<br />
getan. Für Nicht-EU-Bürger<br />
ist die Bedürftigkeit deutlich weniger<br />
gewichtet worden als die Zugehörigkeit<br />
zu einer ethnischen Gruppe.<br />
Dass dies eine Diskriminierung<br />
darstellt, die gegen EU-Recht verstößt,<br />
haben wir dem zuständigen<br />
Landesrat bei zwei Treffen darlegt.<br />
Umsonst. Über 300 ausländischen<br />
Personen mit laufenden Mietverträgen<br />
ist das Wohngeld gestrichen<br />
worden.<br />
Zwei Betroffene haben mit Unterstützung<br />
des Südtiroler Mieterschutzes<br />
gegen diesen Entscheid<br />
rekurriert. Im ersten Fall ist das<br />
Wohnbauinstitut per richterlichem<br />
Urteil angewiesen worden, das verweigerte<br />
Wohngeld nachzuzahlen.<br />
Der zweite Fall ist gar an den Europäischen<br />
Gerichtshof weitergeleitet<br />
worden.<br />
kommen und Vermögen sowie der<br />
Anzahl der Familienmitglieder ab.<br />
Das Landeskindergeld in der Höhe<br />
von monatlich 100 Euro gibt es für<br />
Kinder bis zur Vollendung des 3.<br />
Lebensjahres. Das Familieneinkommen<br />
und –vermögen darf 80.000<br />
Euro jährlich nicht überschreiten.<br />
Informationen und Hilfestellung<br />
gibt es in den Patronaten INAS des<br />
<strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>.<br />
Die Landesregierung soll in einer<br />
ersten Reaktion sogar die Abschaffung<br />
des Wohngeldes für alle in Erwägung<br />
gezogen haben. Nun wird<br />
eine Überarbeitung des Systems in<br />
Angriff genommen. Die Landesregierung<br />
ersucht uns um Vorschläge,<br />
und diese werden wir vorbringen,<br />
mit dem Ziel, den Mietmarkt zu<br />
entlasten und den Mietern besser<br />
unter die Arme zu greifen.<br />
Bleibt aber anzumerken, dass wir<br />
seit 1998 immer wieder betont<br />
haben, dass das Wohngeldsystem<br />
das Problem der hohen Mieten in<br />
Südtirol nicht löst, sondern die Allgemeinheit<br />
laufend mehr kosten<br />
wird, wobei die Mittel schlussendlich<br />
den Vermietern in die Tasche<br />
fließen. Festzuhalten ist, dass in<br />
den vergangen 12 Jahren dutzende<br />
Millionen öffentlicher Gelder<br />
mehr schlecht als recht eingesetzt<br />
worden sind, weil das Problem der<br />
teuren Mieten nicht gelöst werden<br />
konnte. Viel sagend ist, dass eine<br />
Studie zur Wohnungspolitik, die das<br />
Land in Auftrag gegeben hat und<br />
im Oktober vorgestellt wurde, zu<br />
den gleichen Schlussfolgerungen<br />
kommt wie wir…<br />
Michele Buonerba<br />
HAUSANGESTELLTE UND<br />
PFLEGERINNEN<br />
Neue Zusatzleistungen<br />
Hausangestellte bzw. Pflegekräfte<br />
in privaten Haushalten können nun<br />
auf neue Zusatzleistungen bauen.<br />
Mit 1. Juli 2010 ist auf gesamtstaatlicher<br />
Ebene der ergänzende Gesundheitsfonds<br />
Cas.Sa Colf eingerichtet<br />
worden.<br />
Dieser bietet ArbeitnehmerInnen<br />
ein Tagegeld bei Krankenhausaufenthalt<br />
und Krankheit (20 Euro für<br />
maximal 20 Tage) und die Rückerstattung<br />
von Tickets (max. 300 Euro<br />
pro Jahr). Die Arbeitgeber können<br />
eine Abdeckung des Unfallrisikos<br />
der Hausangestellten bis zu einem<br />
Höchstbetrag von 50.000 Euro beanspruchen.<br />
Die Einschreibung in die neue Zusatzkrankenversicherung<br />
ist für all<br />
jene verpflichtend, welche den Nationalen<br />
Kollektivvertrag für Hausangestellte<br />
anwenden. Die Zusatzkrankenversicherung<br />
kostet 3 Cent<br />
pro Stunde: zwei Cent gehen zu<br />
Lasten des Arbeitgebers, einer zu<br />
Lasten der Hausangestellten. Die<br />
Einzahlung erfolgt über das NISF/<br />
INPS gemeinsam mit den anderen<br />
Sozialbeiträgen.<br />
Mehr dazu unter www.cassacolf.it<br />
oder der Fachgewerkschaft Fisascat<br />
in allen <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>-Bezirksbüros.<br />
Hinweis<br />
Aktuelle Informationen und<br />
News sind auf unserer Hompage<br />
www.sgbcisl.it zu finden.<br />
13
Vermischtes<br />
TIPP<br />
Frauenkalender wird 2011 volljährig<br />
Im November ist die bereits 18. Ausgabe des Frauenkalenders erschienen.<br />
Insgesamt sind bisher rund 400.000 kostenlose Exemplare verteilt<br />
worden. Der Frauenkalender 2011, ein handlich informativer und unterhaltsamer<br />
Begleiter für Frauen, bietet wieder viele interessante Themen,<br />
von Erfahrungsberichten über Porträts bis hin zum umfassenden Serviceteil.<br />
Der Frauenkalender wird vom Arbeitskreis Alchemilla gestaltet und herausgegeben<br />
und ist auch in den Büros des <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> kostenlos erhältlich.<br />
Feiertagswünsche<br />
Wir wünschen all unseren Mitgliedern besinnliche Festtage und<br />
einen guten Start ins Neue Jahr.<br />
AUFGEZEICHNET<br />
Die Klinische Reform<br />
„Du, wort amol, miassn mer de<br />
Patienten jetz net ins Spitol noch<br />
Brixen bringen?“<br />
14
Kultur und Freizeit<br />
REISEN BILDET<br />
Was das Jahr 2011 bieten wird!<br />
Die Freizeit- und Kulturangebote des ETSI/<strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> begleiten euch durch das Jahr 2011. Das Rahmenprogramm<br />
ist bereits zusammengestellt. Es liegt in allen ETSI-Büros auf uns ist auch im Internet abrufbar.<br />
Einige Tipps daraus.<br />
„<br />
Meeraufenthalte<br />
Wie in den vorhergehenden Jahren werden verschiedene Aufenthalte in folgenden<br />
Orten organisiert:<br />
– Roseto degli Abruzzi 4 Turnusse: 1. und 2. Junihälfte, Ende Juni – Juli und erste<br />
Septemberhälfte<br />
– Alba Adriatica 2 Turnusse: 1. Junihälfte und Ende Juni-Juli.<br />
– Rimini 2. Junihälfte, auf Wunsch auch nur eine Woche<br />
– Tunesien 2. Oktoberhälfte<br />
Thermalaufenthalte<br />
– Ischia 20. März bis 3. April, auf Wunsch auch eine Woche, 15 Tage Ende Oktober,<br />
Anfang November<br />
– Rogaska Terme eine Woche, 5. bis 12. November<br />
Fahrten<br />
– Polen 11. – 16. April<br />
– Nilkreuzfahrt mit Meeresaufenthalt Ende Februar - März<br />
– Ägäische Inseln eine Woche im Oktober<br />
– Griechenland 3. Septemberwoche<br />
– Norwegen im August<br />
– Paris nach dem 15. August<br />
– Moskau Ende August, Anfang September<br />
– Kreuzfahrt im Mittelmeer<br />
Ein- bis dreitägige Ausflüge<br />
– Euroflora, Aquarium in Genua und Cinqueterre 28. April – 1. Mai<br />
– Kulturell- und gastronomischer Ausflug mit Fischessen<br />
– Besichtigung der Krippen in Trentino-Südtirol<br />
– Besichtigung von Schloss Thun und Umgebung<br />
– Im Laufe des Jahres werden verschiedene Tagesausflüge zu Ausstellungen<br />
oder Veranstaltungen oder Gastronomieevents organisiert, auch in Zusammenarbeit<br />
mit anderen Vereinen.<br />
„Reisen ist das Entdecken,<br />
dass alle Unrecht haben mit dem,<br />
was sie über andere Länder denken.“<br />
Aldous Huxley „<br />
Info + Anmeldung<br />
ETSI Kultur- und Freizeitverein<br />
Siemensstraße 23, Bozen<br />
Tel. 0471 568 475<br />
etsi@sgbcisl.it<br />
15
Solidarität für…<br />
das interethnische Projekt „Himbeeren des Friedens“<br />
Der Bosnienkrieg in den 90er Jahren hat auch in Bratunac tiefe Wunden<br />
hinterlassen. Bratunac liegt nur 5 Kilometer von Srebrenica entfernt, das<br />
wegen des dort verübten Völkermordes traurige Berühmtheit erlangt hat.<br />
Die Wirtschaft stagniert, es gibt kaum Infrastrukturen, die Arbeitslosigkeit<br />
ist hoch. In diesem schwierigen Umfeld haben 2003 einige Bewohner,<br />
vorwiegend Frauen, eine landwirtschaftliche Genossenschaft<br />
gegründet, die auf die Herstellung von Beeren spezialisiert ist. Die Besonderheit<br />
der Genossenschaft ist, dass sie gemeinsam von den ehemaligen<br />
Kriegsgegnern, Bosniern muslimischen Glaubens und bosnischen Serben<br />
betrieben wird.<br />
Ein ausländisches Netzwerk, bestehend aus verschiedenen Organisationen<br />
und Genossenschaften, unterstützt diese interethnische Genossenschaft.<br />
Aus dieser Zusammenarbeit ist das Projekt „Himbeeren des<br />
Friedens“ hervorgegangen. Dabei werden die Erzeuger vor Ort bei der<br />
Produktion und beim Vertrieb der Produkte wie Beeren und Marmeladen<br />
unterstützt. Ziel des Projekts ist es, vor allem Frauen eine Arbeit zu bieten,<br />
sozial und nachhaltig zu wirtschaften, die Rückkehr der Kriegsver-<br />
„<br />
triebenen zu erleichtern und nicht zuletzt das friedliche Zusammenleben<br />
in Bosnien zu fördern.<br />
Die Menschen bauen<br />
zu viele Mauern<br />
und nicht genügend Brücken.<br />
Dominique Georges Pire<br />
„<br />
Hauptsitz<br />
Bozen Siemensstraße 23<br />
Tel. 0471 568400<br />
info@sgbcisl.it<br />
Bezirke<br />
Bozen Palermostraße 79/B<br />
Tel. 0471 204 602<br />
Cl.-Augusta-Str. 133<br />
Tel. 0471 400123<br />
Leifers Weissensteiner Straße 1<br />
Tel. 0471 952 692<br />
Neumarkt Franz-Bonatti-Platz 4<br />
Tel. 0471 812 139<br />
Brixen Großer Graben 7<br />
Tel. 0472 836 151<br />
brixen@sgbcisl.it<br />
Bruneck Stegener Straße 8<br />
Tel. 0474 375 200<br />
bruneck@sgbcisl.it<br />
Sterzing Neustadt 26<br />
Tel. 0472 766 640<br />
Meran Meinhardstraße 2<br />
Tel. 0473 230 242<br />
info.me@sgbcisl.it<br />
Mals General-Verdross-Str. 45<br />
Tel. 0473 831 418<br />
www.sgbcisl.it