CISL giornale TED dicembre10.indd - SGB - CISL
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Aktuelles<br />
POST<br />
Briefkästen bleiben samstags leer<br />
Bei der Post stehen im kommenden Jahr einige Neuerungen an: so wird am Samstag keine Post mehr<br />
zugestellt, zudem drohen Postamtsschließungen. Wir fragen bei Postgewerkschafter Eduard Benedikter<br />
nach.<br />
Was ändert sich bei der Post im<br />
neuen Jahr?<br />
„Poste Italiane“ wird<br />
etappenweise ab Januar<br />
2011 im Zustelldienst die<br />
Fünftagewoche einführen.<br />
Das bedeutet, dass<br />
die Briefträger, die Bediensteten<br />
des Postverteilerzentrums<br />
und jene<br />
Beschäftigten, die mit dem<br />
Transport der Post vom Verteilerzentrum<br />
zu den Postämtern betraut<br />
sind, am Samstag nicht mehr arbeiten<br />
werden.<br />
Eduard Benedikter<br />
Was bedeutet dies für die Briefträger?<br />
Die Samstagsstunden werden auf<br />
die restliche Arbeitswoche umverteilt.<br />
Statt sechs Stunden an sechs<br />
Arbeitstagen arbeiten sie zukünftig<br />
von Montag bis Freitag pro Tag jeweils<br />
sieben Stunden und 12 Minuten.<br />
Je nach Dienstplan werden sie<br />
morgens früher anfangen oder später<br />
Dienstschluss haben.<br />
Werden die Samstagszeitungen<br />
nicht mehr zugestellt?<br />
Diese Frage ist derzeit noch offen.<br />
Auch in Südtirol haben die Verleger<br />
natürlich großes Interesse daran<br />
und versuchen mit der Post eine<br />
Sondervereinbarung zu treffen,<br />
damit am Samstag zumindest die<br />
Tageszeitungen ausgetragen<br />
werden. Eine andere<br />
Lösung als die Zustellung<br />
über „Poste Italiane“ ist<br />
aber schwierig, da es organisatorisch<br />
fast unmöglich<br />
ist, südtirolweit einen<br />
alternativen Dienst auf die<br />
Beine zu stellen.<br />
Warum der Wechsel auf die<br />
Fünftagewoche?<br />
Die Fünftagewoche ist Teil der gesamtstaatlichen<br />
Umstrukturierung<br />
bei der Post. Die Postverwaltung<br />
muss angesichts der Liberalisierung<br />
im Postwesen konkurrenzfähig bleiben,<br />
und will deshalb das Personal<br />
effizienter einsetzen und Dienste<br />
neu organisieren.<br />
Werden auch die Postämter am<br />
Samstag geschlossen?<br />
Nein, diese werden die Öffnungszeiten<br />
am Samstag aufrecht erhalten.<br />
Allerdings gibt es auch bei den<br />
Postämtern Probleme, da Schließungen<br />
in Südtirol drohen.<br />
Inwiefern?<br />
In einigen Postämtern hat die Zahl<br />
der Kunden stark abgenommen<br />
und der Umsatz sinkt. Die neuen<br />
Kommunikationsmittel, allen voran<br />
das Internet, haben vielen klassischen<br />
Postdiensten das Wasser abgegraben,<br />
man denke an die Briefe.<br />
Trotzdem bleibt das Postamt mit<br />
seinen grundlegenden öffentlichen<br />
Diensten eine wichtige Anlaufstelle<br />
für die Bevölkerung. Ich denke<br />
dabei etwa an die vielen Pensionisten,<br />
die ihre Rente dort abholen.<br />
Sind bereits erste Postämter geschlossen<br />
worden?<br />
In Südtirol werden des Öfteren<br />
Postämter kurzfristig aus Personalmangel<br />
vorübergehend geschlossen,<br />
etwa weil das Personal versetzt<br />
wird oder Abwesenheiten wegen<br />
Krankheit oder Urlaub nicht ersetzt<br />
werden. Es gibt aber auch endgültige<br />
Postamtsschließungen, etwa<br />
Staben bei Naturns oder St. Andrä<br />
bei Brixen. Laut Gesetz muss es<br />
in jeder Gemeinde zumindest ein<br />
Postamt geben. Für den Erhalt der<br />
anderen müssen wir eben kämpfen.<br />
Dafür brauchen wir aber die<br />
Unterstützung der Politik, sei es auf<br />
Landes- wie auf Gemeindeebene.<br />
Gerade die Landespolitik hat aber<br />
in Sachen Post bisher viel geredet,<br />
aber noch nichts Konkretes geleistet.<br />
ERGÄNZENDER GESUNDHEITSFONDS<br />
Verhandlungen sind gestartet<br />
Im November 2009 hatte der <strong>SGB</strong>-<br />
<strong>CISL</strong> die Einrichtung eines ergänzenden<br />
Gesundheitsfonds auf lokaler<br />
Ebene vorgeschlagen. Ziel<br />
dieser Einrichtung ist es, zusätzliche<br />
Leistungen im Gesundheitswesen<br />
anzubieten, etwa den Mitgliedern<br />
Ausgaben in den Bereichen Vorsorge<br />
und Rehabilitation zu erstatten,<br />
die derzeit nicht vollständig abgedeckt<br />
sind.<br />
Dieser lokale Fonds sollte mehrheitlich<br />
von den Arbeitgebern<br />
finanziert<br />
werden, die<br />
bereits teilweise<br />
in gesamtstaatliche<br />
Fonds einzahlen.<br />
Auch der<br />
öffentliche Dienst<br />
sollte sich unserer<br />
Überzeugung<br />
nach am Projekt<br />
beteiligen.<br />
EINLADUNG 13.11.09<br />
UNSERE AUTONOMIE SOZIAL AUSBAUEN<br />
Ein ergänzender Gesundheitsfonds auf regionaler Ebene<br />
Die Verhandlungen mit den Projektpartnern<br />
konnten vor kurzem<br />
endlich aufgenommen werden. Wir<br />
hoffen, dass der Fonds bereits im<br />
Jahr 2012 startet. Wir setzen uns<br />
für diesen Fonds ein, um die Qualitätsstandards<br />
im Gesundheitswesen<br />
aufrecht zu erhalten und die Kosten<br />
für die Bürger zu senken.<br />
Der <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> hat zu diesem Thema vor<br />
einem Jahr eine Info-Tagung veranstaltet.<br />
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