Argumentarium für nachhaltiges Bauen - Metron
Argumentarium für nachhaltiges Bauen - Metron
Argumentarium für nachhaltiges Bauen - Metron
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Argumentarium</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>nachhaltiges</strong> <strong>Bauen</strong>
Inhalt<br />
Nachhaltige Entwicklung: <strong>Bauen</strong> als Schlüsselfaktor 3<br />
Nachhaltigkeit aus wirtschaftlicher Sicht 4<br />
Wirtschaftlichkeit: Verkaufsargument Lebenszykluskosten 5<br />
Soziale Nachhaltigkeit: Wohlbefinden und Solidarität 6<br />
Umgebungsgestaltung: Lebensqualität <strong>für</strong> alle 7<br />
Nachhaltige Entwicklung: <strong>Bauen</strong> als Schlüsselfaktor<br />
Die gebaute Umwelt prägt unser Umfeld ganz entscheidend. Unser Wohlbefinden und unsere<br />
Leistungsfähigkeit werden stark durch die Qualität der Bauten, in denen wir uns aufhalten,<br />
bestimmt.<br />
Gebäude spielen in industrialisierten Ländern auch in Bezug auf Ressourcen und Energie eine<br />
Schlüsselrolle: 40% der weltweit vorhandenen Ressourcen fliessen in die Erstellung und den<br />
Unterhalt von Bauten und fast 50% des Gesamtenergiebedarfs werden <strong>für</strong> Heizen und Betreiben<br />
von Wohnungen, Büros und Industriebauten benötigt (siehe Abbildung 1).<br />
Gebäudeform und Ausrichtung: Energieeffizienz und Kosteneinsparungen 8<br />
Materialien und Nutzungen: Komfort, Langlebigkeit und Flexibilität 9<br />
Solartechnologie: Nutzung von Gratisenergie 10<br />
Holzenergie: Nachwachsender Rohstoff 11<br />
Wärmepumpen und Komfortlüftung: Nutzung von Umwelt- und Abwärme 12<br />
Standards und Labels: Garantie <strong>für</strong> Qualität und Komfort 13<br />
Förderstellen: Finanzielle Mittel und andere Anreize 14<br />
Instrumente und Werkzeuge: Hilfsmittel <strong>für</strong> die Planung 15<br />
Abbildung 1<br />
Gesamtenergiebedarf der Schweiz<br />
(Quelle: BFE/Empa)<br />
<strong>Metron</strong> Architektur AG<br />
Konzept und Text<br />
Tanja Lütolf, dipl. Arch. ETH<br />
Bilder<br />
Dorothée Dettbarn, Dipl. Ing. Architektin<br />
T 056 460 91 11<br />
Postfach 480 F 056 460 91 00<br />
Stahlrain 2<br />
info@metron.ch<br />
CH 5201 Brugg<br />
www.metron.ch<br />
Nachhaltiges <strong>Bauen</strong> ist eine Grundlage <strong>für</strong> langfristige Werterhaltung und eine sichere Zukunft.<br />
Das vorliegende <strong>Argumentarium</strong> schafft eine Übersicht über die Möglichkeiten und Potenziale<br />
in den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Es beschreibt kurz und prägnant Massnahmen,<br />
Technologien, Instrumente und Fördermittel und erläutert die Argumente, die <strong>für</strong> sie<br />
sprechen. Es dient so als praxistaugliches Hilfsmittel bei Grundsatzentscheiden.<br />
Version 21. Juli 2011<br />
F:\DATEN\M2\21-070_NACHHALTIGKEIT\11_PROJEKTE_STABSTELLE\ARGUMENTARIUM\VERSION 2011_V1.DOCX<br />
2<br />
3
Nachhaltiges <strong>Bauen</strong> aus wirtschaftlicher Sicht<br />
Wirtschaftlichkeit: Verkaufsargument Lebenszykluskosten<br />
Blickwinkel<br />
Argumente<br />
Massnahme<br />
Argumente<br />
Volkswirtschaftliche Sicht<br />
Sicht des Bauherrn<br />
Beeinflussbarkeit der<br />
Kosten<br />
Die Beeinflussbarkeit eines<br />
Projekts ist umso grösser, je<br />
früher man in der Planungsphase<br />
steht.<br />
Wichtige Nachhaltigkeitsaspekte<br />
müssen in diesen<br />
frühen Projektphasen gefällt<br />
werden.<br />
Die spätere Anpassung eines<br />
Projekts ist immer mit hohen<br />
Folgekosten verbunden.<br />
Schonung nicht-erneuerbarer Ressourcen<br />
Massive Reduktion der CO2-Emissionen im Gebäudebereich<br />
Reduktion der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern<br />
Innovationsschub im schweizerischen Bausektor durch<br />
energetische Sanierungen und die Anwendung neuer<br />
Technologien<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen und Exportchancen<br />
Nachhaltige Erneuerung des Bauwerks Schweiz, langfristige<br />
Werterhaltung<br />
Höherer Ertragswert<br />
Mittelfristig niedrigere Jahreskosten<br />
Unabhängigkeit von schwankenden Energiepreisen<br />
Tiefe CO2-Abgaben<br />
Höherer Komfort in Bezug auf Oberflächentemperaturen<br />
(gut gedämmte Gebäudehülle) sowie Innenluftqualität<br />
und Lärmimmissionen (Komfortlüftung)<br />
Einsatz zukunftsweisender, marktfähiger Technologien<br />
(neuster Stand der Technik)<br />
Nachhaltigkeit als Image<br />
Lebenszykluskosten<br />
im Vordergrund<br />
Die Lebenszykluskosten<br />
bestehen aus der Summe<br />
aller Kosten eines Gebäudes<br />
von der Projektentwicklung<br />
bis zum Rückbau.<br />
(Siehe Grafik)<br />
Investitionskosten decken nur<br />
eine kurzfristige Sicht ab. Für<br />
eine langfristige Optik müssen<br />
die Lebenszykluskosten<br />
(Investitions- und Nutzungskosten)<br />
den Rahmen bilden.<br />
Hypothesen zu den<br />
Lebenszykluskosten<br />
(gemäss SIA 112/1)<br />
Verhältnis von Bau- und<br />
Nutzungskosten verschiedener<br />
Bautypen<br />
Die Kosten <strong>für</strong> die Nutzungsphase<br />
(Betriebs- und Instandhaltungskosten)<br />
übersteigen<br />
die Kosten <strong>für</strong> die<br />
Planungs- und Bauphase<br />
(Investitionskosten) je nach<br />
Gebäudetyp meist um ein<br />
Vielfaches.<br />
Höhere Anfangsinvestitionen können zu tieferen<br />
Betriebs-, Instandhaltungs- und Instandsetzungskosten<br />
führen und sich in Folge als wirtschaftlich erweisen.<br />
Die Einflussfaktoren Betriebs- und Instandsetzungskosten<br />
sollten bereits sehr früh in den Planungsprozess einbezogen<br />
werden.<br />
Instandhaltungs- (insbes. Reinigungs-) und Instandsetzungskosten<br />
lassen sich durch eine gute Zugänglichkeit<br />
und einfache Ersetzbarkeit von Bauteilen oder ganzen<br />
Systemen (z.B. Systemtrennung) wesentlich reduzieren.<br />
Grafik: Preisig Kasser<br />
4<br />
5
Soziale Nachhaltigkeit: Wohlbefinden und Solidarität<br />
Umgebungsgestaltung: Lebensqualität <strong>für</strong> alle<br />
Massnahme<br />
Argumente<br />
Massnahme<br />
Gestaltung des<br />
Aussenraums<br />
Argumente<br />
Naturnahe Lebensräume <strong>für</strong> möglichst artenreiche, einheimische<br />
Flora und Fauna<br />
Hohes Sicherheitsempfinden durch attraktive und gut<br />
beleuchtete Verbindungswege<br />
Hohe Attraktivität durch Diversifizierung von Aussenräumen<br />
(z.B. Rückzugsmöglichkeiten, Treffpunkte) <strong>für</strong> unterschiedliche<br />
Bevölkerungsgruppen (z.B. Kleinkinder und<br />
Eltern, Jugendliche, Betagte)<br />
Geringe Immissionen durch Lärm und Erschütterungen<br />
Gemeinschaft<br />
Gestaltung<br />
Hohe Stabilität und Anpassungsfähigkeit von<br />
Siedlungen durch Nutzungsdurchmischung<br />
Steigerung des gegenseitigen Verantwortungsbewusstseins<br />
durch kommunikationsfördernde<br />
Begegnungsorte<br />
Hohes Mass an Akzeptanz durch Partizipation<br />
Orientierung und räumliche Identität durch<br />
Wiedererkennung<br />
Hohes Mass an Identifikation durch persönliche<br />
Gestaltungsmöglichkeiten<br />
Erschliessung<br />
Gute und sichere Erreichbarkeit durch attraktive Fussund<br />
Velowege<br />
Zugänglichkeit <strong>für</strong> alle durch hindernisfreie (behindertengerechte)<br />
Gestaltung von Gebäuden und Umgebung<br />
Wohlbefinden und<br />
Gesundheit<br />
Hohes Sicherheitsempfinden durch Verminderung<br />
von Gefahrenpotenzialen<br />
Optimierte Tageslichtverhältnisse und gute Beleuchtung<br />
Mieter/-innenzufriedenheit aufgrund geringer Belastung<br />
der Raumluft durch Allergene und Schadstoffe sowie<br />
durch ionisierende und nicht-ionisierende Strahlung<br />
Hohe Behaglichkeit durch sommerlichen Wärmeschutz<br />
Geringe Immissionen durch Lärm und Erschütterungen<br />
Mobilität<br />
Immissionsarme Umgebung durch gute Anbindung an<br />
ÖV und Langsamverkehr (z.B. kurze attraktive Wege,<br />
ausreichend geschützte Veloabstellplätze, minimierte Anzahl<br />
Parkplätze <strong>für</strong> PW)<br />
Reduktion der Kosten durch weniger Parkplätze <strong>für</strong> PW<br />
Reduktion der Kosten durch möglichst wenig Unterterrainbauten<br />
Attraktivität durch Alternativangebote <strong>für</strong> kombinierte<br />
Mobilität (Car Sharing, Car Pooling)<br />
Haushälterischer Umgang<br />
mit Wasser<br />
Niedrigere Kosten durch Einsparen von Trinkwasser<br />
(Wasser sparende Armaturen, wasserlose Urinalanlagen,<br />
Regenwassernutzung <strong>für</strong> Bewässerung)<br />
Kosteneinsparungen bei Abwassergebühren durch hohen<br />
Anteil an versickerungsfähigen Flächen,<br />
Retention und extensive Begrünung<br />
Mehrleiternetze zwecks Kosteneinsparungen und<br />
Anpassbarkeit an künftige Anforderungen (Trink-/<br />
Regenwasser bei Zuleitungen; Schmutz-/Regenwasser<br />
bei Ableitungen)<br />
Falls Versickerung nicht möglich: Regenwassernutzung<br />
<strong>für</strong> WC-Spülung und Waschmaschinen (besonders bei<br />
stark kalkhaltigem Wasser attraktiv)<br />
6<br />
7
Gebäudeform und Ausrichtung: Energieeffizienz und Kosteneinsparungen<br />
Konzeption und Materialien: Komfort, Langlebigkeit und Flexibilität<br />
Massnahme<br />
Argumente<br />
Massnahme<br />
Argumente<br />
Verdichtetes <strong>Bauen</strong><br />
Hohe Ausnützung<br />
Haushälterischer Umgang mit der Ressource Boden<br />
Schaffung grosszügiger Freiräume<br />
Optimierte Nutzung<br />
Gute Voraussetzungen <strong>für</strong> die Erschliessung mit ÖV<br />
Hochwertige Gebäudehülle<br />
Hohe Energieeffizienz durch gute Wärmedämmung, sehr<br />
gute Fenster und minimierte Wärmebrücken<br />
Höherer Komfort (Oberflächentemperaturen)<br />
Weniger Bauschäden durch Wärmebrücken<br />
Geringe Betriebs- und Instandhaltungskosten<br />
Kompakte Gebäudeform<br />
Wenig Unterterrainbauten<br />
Positive Auswirkungen auf die Energieeffizienz<br />
Im Verhältnis niedrigere Investitionskosten<br />
Im Verhältnis niedrigerer Anteil an Grauer Energie<br />
Kosteneinsparungen durch Reduktion der<br />
Erdbewegungen<br />
Energieeinsparungen durch Reduktion der<br />
Erdbewegungen<br />
Vermeiden von aufwändigen Konstruktionen im<br />
Grundwasserbereich<br />
Einfache Gebäudestruktur<br />
Flexibilität der Grundrisse<br />
Einsparungen an Grauer Energie durch einfache<br />
Gebäudestruktur<br />
Geringe Betriebskosten durch Konzentration der Nasszonen<br />
zur Reduktion der Leitungen und Wärmeverluste<br />
Gute Zugänglichkeit und Auswechselbarkeit durch entsprechendes<br />
Schachtkonzept<br />
Systemtrennung: Auswechselbarkeit von Teilen mit<br />
unterschiedlicher Lebensdauer sicherstellen (Technik<br />
nicht einlegen)<br />
Tiefe Lebenszykluskosten durch einfachen Unterhalt und<br />
Rückbau<br />
Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Bedürfnisse<br />
Geringe Umbaumassnahmen durch hohe Nutzungsflexibilität<br />
Langfristige Rentabilität durch gute Vermietbarkeit/<br />
Verkaufbarkeit<br />
Fensteranteil<br />
Äusserer<br />
Sonnenschutz<br />
Reduktion des Elektrizitätsverbrauchs durch optimale<br />
Tageslichtnutzung<br />
Faustregel: Optimum an Tageslicht und thermischem<br />
Komfort bei Fensteranteil von 30-45%<br />
Einsparung von Heizenergie durch passive Sonnenenergienutzung<br />
prüfen<br />
Hohe Behaglichkeit durch guten sommerlichen<br />
Wärmeschutz<br />
Tiefere Betriebskosten durch Reduktion der Kühlleistung<br />
(z.B. in Bürobauten)<br />
Ökologische Materialien<br />
Licht und Apparate<br />
Tiefe Instandhaltungskosten durch Langlebigkeit<br />
Gesundes, schadstofffreies Innenraumklima<br />
Produkte mit geringem Anteil an Grauer Energie und<br />
CO2-Emissionen<br />
Geringer Anteil an Primärenergie (Grauer Energie) durch<br />
Förderung regionaler Produkte<br />
Verwendung energieeffizientester Beleuchtungskörper<br />
und Apparate zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
(siehe www.topten.ch)<br />
Niedrige Betriebskosten (Energie und Unterhalt)<br />
8<br />
9
Solartechnologie: Nutzung von Gratisenergie<br />
Holzenergie: Nachwachsender Rohstoff<br />
Technologie und Links<br />
Thermische Solarenergie<br />
Ein schwarz beschichteter, mit Kanälen<br />
durchzogener Metallkörper nimmt die Energie<br />
des Sonnenlichts auf und wandelt sie in<br />
Wärme um. Da Sonnenenergieangebot und<br />
Wärmenachfrage zeitlich häufig nicht übereinstimmen,<br />
wird die Sonnenwärme gespeichert<br />
(Speicherung in Solarwasserspeicher<br />
oder im Erdreich).<br />
Photovoltaik (Solarstrom)<br />
Solarzellen bestehen aus Halbleitermaterial,<br />
meist Silizium. Trifft Sonnenlicht auf die<br />
Zelle, werden Elektronen energetisch aktiviert.<br />
Ein Solar-Modul besteht aus vielen<br />
Solarzellen, zusammengeschlossen und<br />
wetterfest in Glas oder Kunststoff verpackt.<br />
Die gewonnene Elektrizität wird in der<br />
Regel ins öffentliche Netz eingespeist.<br />
Argumente<br />
Informationen (generell und Fördermittel): www.swisssolar.ch<br />
Gratisenergie<br />
Erneuerbare und umweltfreundliche<br />
Energie<br />
'Amortisation' der Grauen Energie in<br />
2-3 Jahren<br />
Praktisch keine Betriebskosten<br />
In der Regel ökonomisch rentabel<br />
Lebensdauer rund 20 Jahre<br />
Reagiert nicht auf Energiepreisteuerungen<br />
Positiver Image-Effekt<br />
Einfache Technik aus Schweizer<br />
Produktion<br />
Genügend Sonneneinstrahlung in der<br />
Schweiz <strong>für</strong> effizienten Betrieb<br />
Förderbeiträge in vielen Kantonen und<br />
einzelnen Gemeinden verfügbar<br />
In den meisten Kantonen steuerliche<br />
Abzüge möglich<br />
In der Regel baubewilligungsfrei<br />
Gratisenergie<br />
Erneuerbare und umweltfreundliche<br />
Energie<br />
'Amortisation' der Grauen Energie in<br />
4-5 Jahren<br />
Montage und Wartung wie bei normaler<br />
Fassade<br />
Lebensdauer der Module: weit über<br />
30 Jahre (25 Jahre Leistungsgarantie)<br />
Recycling-Möglichkeiten <strong>für</strong> die<br />
Rückgewinnung von Silizium<br />
Reagiert nicht auf Energiepreisteuerungen<br />
Positiver Image-Effekt<br />
Förderbeiträge in vielen Kantonen und<br />
einzelnen Gemeinden verfügbar<br />
Rentabilität von Einspeisevergütung<br />
abhängig<br />
Technologie und Links<br />
Holzpelletsheizungen<br />
Zur Herstellung der Pellets werden Sägemehl<br />
und Hobelspäne aus der holzverarbeitenden<br />
Industrie verwendet. Es sind keine<br />
Bindemittel oder Zuschlagsstoffe notwendig.<br />
Die Dichte von Pellets ist 1.5 bis 2 mal<br />
höher als diejenige von Stückholz.<br />
Holzschnitzelheizungen<br />
Holzschnitzelfeuerungen bestehen aus dem<br />
Brennstoffsilo mit Einfüll- und Austragungseinrichtung,<br />
der Förderanlage zum Transport<br />
der Schnitzel vom Silo zum Heizkessel,<br />
dem Heizkessel, der Kaminanlage und dem<br />
Wärmeabgabesystem.<br />
Argumente<br />
Einheimischer und nachwachsender<br />
Energieträger<br />
CO2-neutraler Energieträger<br />
Hohe regionale und lokale Wertschöpfung<br />
Grosses kurz- und mittelfristig verfügbares<br />
Potenzial an Energieholz<br />
Pellets: Nutzung eines Viertels der Abfallprodukte<br />
aus regionalen Sägewerken<br />
Moderne, optimal eingestellte Anlagen<br />
mit Feinstaubfiltern erfüllen verschärfte<br />
Grenzwerte der LRV<br />
Warmwasseraufbereitung ausserhalb<br />
der Heizperiode mit Sonnenkollektoren<br />
prüfen (ökologischste Lösung)<br />
Kantonale Fördermittel verfügbar<br />
Im Vergleich zu Pelletsfeuerungen<br />
benötigen Holzschnitzelfeuerungen ein<br />
Vielfaches an Raumbedarf <strong>für</strong> die<br />
Lagerung des Brennstoffs.<br />
Einheimischer und nachwachsender<br />
Energieträger<br />
CO2-neutraler Energieträger<br />
Hohe regionale und lokale Wertschöpfung<br />
Grosses kurz- und mittelfristig verfügbares<br />
Potenzial an Energieholz<br />
Moderne, optimal eingestellte Anlagen<br />
mit Feinstaubfiltern erfüllen verschärfte<br />
Grenzwerte der LRV<br />
Warmwasseraufbereitung ausserhalb<br />
der Heizperiode mit Sonnenkollektoren<br />
prüfen (ökologischste Lösung)<br />
Kantonale Fördermittel verfügbar<br />
Informationen (generell und Fördermittel): www.holzenergie.ch<br />
10<br />
11
Wärmepumpen und Komfortlüftung: Nutzung von Umwelt- und Abwärme<br />
Standards und Label: Garantie <strong>für</strong> Qualität und Komfort<br />
Technologie und Links<br />
Argumente<br />
Standard<br />
Argumente<br />
Wärmepumpen<br />
Die Wärmepumpe ist eine Maschine, die<br />
unter Zufuhr von Elektrizität Wärme von<br />
einem niedrigeren zu einem höheren Temperaturniveau<br />
pumpt. Als Wärmequelle<br />
dient Abwärme oder Umweltwärme.<br />
Mögliche Wärmequellen in der Reihenfolge<br />
ihrer Qualität sind:<br />
- Abwärme (Abluft, Abwasser)<br />
- Grundwasser<br />
- Oberflächengewässer<br />
- Erdsonden<br />
- Erdregister (grosser Flächenbedarf)<br />
- Aussenluft (wegen schlechtem Wirkungsgrad<br />
nicht empfohlen)<br />
Kostenlose Nutzung von Umwelt- und<br />
Abwärme<br />
Bei Bezug von Ökostromprodukten oder<br />
einer eigenen Photovoltaikanlage umweltfreundliche<br />
Energieform<br />
Aus 100% Primärenergie werden 110%<br />
bis 170% Nutzenergie erzeugt (Potenzial:<br />
180% bis 250%)<br />
Unter Berücksichtigung der Lebenszykluskosten<br />
sehr ökonomische Lösung<br />
Reagiert nicht auf Energiepreisteuerungen<br />
(jedoch auf Strompreise)<br />
Lebensdauer: 15-25 Jahre<br />
Bedingung: Tiefe Vorlauftemperaturen<br />
(< 35°C)<br />
Förderbeiträge in vielen Kantonen und<br />
einzelnen Gemeinden verfügbar<br />
In den meisten Kantonen steuerliche<br />
Abzüge möglich<br />
Bewilligungspflicht <strong>für</strong> Nutzung von<br />
Grundwasser, Oberflächengewässern<br />
und die Erstellung von Erdsonden<br />
Freiwilliger Baustandard <strong>für</strong> neue und<br />
sanierte Gebäude mit grosser Bekanntheit<br />
und Akzeptanz in der Schweiz<br />
10% verminderter Heizwärmebedarf<br />
gegenüber Vorschriften<br />
40% verminderter Heizwärmebedarf<br />
gegenüber Vorschriften<br />
Entwicklung des Heizwärmebedarfs von Neubauten<br />
in Heizöläquivalenten<br />
12 l<br />
9.0 l<br />
4.8 l<br />
3.8 l<br />
3.0 l<br />
Systematische Lufterneuerung durch<br />
Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung<br />
Geringe Betriebskosten<br />
Optimaler Komfort <strong>für</strong> Gebäudenutzer<br />
Verbesserung der Lebensqualität<br />
Hochwertige Gebäudehülle<br />
Auf Kaufpreis oder Miete überwälzbare<br />
Mehrkosten (bestätigt durch Studie der<br />
Universität Zürich/ZKB, 2008)<br />
Zusätzlich zu MINERGIE ® :<br />
Minimaler Energieverbrauch, vergleichbar<br />
mit deutschem 'Passivhausstandard'<br />
Breite Nutzung erneuerbarer Energien<br />
Minimale Betriebskosten<br />
Hohe Luftdichtigkeit der Gebäudehülle<br />
Energieeffiziente Haushaltgeräte<br />
Bau als Gesamtsystem in allen seinen<br />
Teilen konsequent auf dieses Ziel hin geplant,<br />
gebaut und im Betrieb optimiert<br />
Komfortlüftung<br />
Mittels Luftkanälen wird meist in den Nass-<br />
Zellen die Abluft entzogen und in den<br />
Wohn- und Schlaf- resp. Arbeitsräumen<br />
frische Luft zugeführt. Die Wärme der Abluft<br />
wird über einen Wärmetauscher der Zuluft<br />
übertragen, um Energie einzusparen. Der<br />
Luftwechsel ist kleiner als bei einer Klimaanlage<br />
und kaum spürbar.<br />
Informationen (generell und Fördermittel):<br />
www.fws.ch<br />
Frische Luft ohne Wärmeverluste<br />
Frische Luft ohne Lärmimmissionen<br />
Abführen überschüssiger Feuchtigkeit<br />
(speziell bei Fensterersatz in alten Bauten<br />
zu beachten)<br />
Höhere Raumluftqualität (Vorteile <strong>für</strong><br />
Allergiker)<br />
Objekt-, bedarf- und zeitrichtiges Einstellen<br />
(m3/h und °C) der gewünschten<br />
Luftmenge<br />
Notwendig <strong>für</strong> die Erfüllung der<br />
MINERGIE®-Standards<br />
Bedingung: Sorgfältige Planung und<br />
Installation sowie fachgerechte Wartung<br />
der Anlage durch Spezialisten<br />
1992<br />
2000<br />
MuKEn<br />
2008<br />
MuKEn<br />
'Nearly zero-energy Buildings'<br />
2009<br />
Minergie<br />
2009<br />
Minergie-P<br />
Zertifizierte Bauten nach MINERGIE-ECO ®<br />
erfüllen Anforderungen gesunder und ökologischer<br />
Bauweise. Voraussetzung ist eine<br />
konsequente Bauweise nach<br />
MINERGIE ® respektive MINERGIE-P ® .<br />
Bewertung ökologischer (Rohstoffe, Herstellung,<br />
Rückbau) und gesundheitlicher<br />
(Licht, Lärm, Raumluft) Qualitäten<br />
Anforderungen an Gebäudehülle wie bei<br />
MINERGIE ®<br />
Deckung des Restbedarfs durch erneuerbare<br />
Energien<br />
Bestgeräte und Bestbeleuchtung<br />
Berücksichtigung der Grauen Energie<br />
Wertbeständigkeit durch grosse Flexibilität<br />
in den Nutzungsmöglichkeiten<br />
Geringe Umweltbelastung und Schonung<br />
von Ressourcen<br />
Anerkannte Kriterien zur Gewährung von<br />
Ökokrediten<br />
Label GUTES INNENRAUMKLIMA ® zur<br />
Beurteilung der Innenraumschadstoffe:<br />
www.s-cert.ch<br />
Informationen: www.minergie.ch<br />
12<br />
13
Förderstellen: Finanzielle Mittel und andere Anreize<br />
Instrumente und Werkzeuge: Hilfsmittel <strong>für</strong> die Planung<br />
Förderung<br />
Beschreibung<br />
Instrumente und Links<br />
Beschreibung<br />
Fördermittel von Kantonen<br />
und Gemeinden<br />
Das Dokument 'Finanzielle Fördermöglichkeiten in den<br />
Kantonen' des Bundesamtes <strong>für</strong> Energie gibt einen<br />
Überblick über Arten der Förderung und Adressen der<br />
Förderstellen (BFE, 2009)<br />
www.bfe.ch<br />
Einfache Suche von Fördermitteln nach PLZ:<br />
www.energiefranken.ch<br />
SIA 112/1:<br />
Nachhaltiges <strong>Bauen</strong><br />
Übersicht über spezielle Planerleistungen <strong>für</strong> ein<br />
<strong>nachhaltiges</strong> <strong>Bauen</strong> in den Bereichen Gesellschaft,<br />
Wirtschaft und Umwelt mit Vorschlägen <strong>für</strong> Zielvereinbarungen.<br />
Phasengerecht aufgebaut, Planungsund<br />
Controlling-Instrument<br />
(Empfehlung SIA 112/1: Nachhaltiges <strong>Bauen</strong> – Hochbau,<br />
Ergänzungen zum Leistungsmodell SIA 112,<br />
2004)<br />
14<br />
Das Gebäudeprogramm Förderung energetischer Sanierungen (2010-2020):<br />
Finanzierung über Teilzweckbindung der CO2-<br />
Abgabe<br />
Förderung der Wärmedämmung von Einzelbauteilen<br />
(Dach, Wand, Fenster, Decke UG) im Gebäudebestand<br />
(Bauten vor 2000).<br />
Kostendeckende Einspeisevergütung<br />
(KEV)<br />
Weitere finanzielle Anreize<br />
GEAK ®: Gebäudeenergieausweis<br />
der Kantone<br />
www.dasgebaeudeprogramm.ch<br />
Finanzielle Förderung von erneuerbaren Energien<br />
(Wasserkraft bis 10 MW, Photovoltaik, Windenergie,<br />
Geothermie, Biomasse). Tarifvergütungen <strong>für</strong> Neu- und<br />
erweiterte/erneuerte Anlagen von 17-41 Rp./kWh<br />
Hinweis: Seit Februar 2009 kommen Neuanmeldungen<br />
auf eine Warteliste, da Gesamt-Kostendeckel der KEV<br />
wegen hoher Zahl von Anmeldungen ausgeschöpft ist.<br />
Die Wartezeit <strong>für</strong> Neuanmeldungen von Photovoltaikanlagen<br />
beträgt mindestens 4 Jahre.<br />
Weitere Infos: www.bfe.admin.ch<br />
Steuererleichterungen <strong>für</strong> Massnahmen zur rationellen<br />
Energieverwendung oder zur Nutzung erneuerbarer<br />
Energien an bestehenden Gebäuden in vielen<br />
Kantonen<br />
Ökokredite: Verschiedene Banken (z.B. Alternative<br />
Bank, ZKB) offerieren spezielle Konditionen <strong>für</strong> Gebäude<br />
mit Standard MINERGIE ® und MINERGIE-P ®<br />
Vergleichsinstrument <strong>für</strong> Bestandsgebäude, Grundlage<br />
<strong>für</strong> Sanierungsanalysen<br />
Darstellung des Energiebedarfs von Heizung,<br />
Warmwasser, Beleuchtung und Strom-Verbrauchern<br />
Hinweise auf Verbesserungspotenzial<br />
Transparenz im Immobilienmarkt: Energieverbrauch<br />
einer Liegenschaft als Kauf- bzw. Mietkriterium<br />
www.geak.ch<br />
SIA Effizienzpfad Energie<br />
SNARC<br />
Systematik zur Beurteilung der<br />
Nachhaltigkeit von Architekturprojekten<br />
<strong>für</strong> den Bereich<br />
Umwelt (SIA D 0200, 2004)<br />
Bauteilkatalog<br />
eco-bau: BKP-Merkblätter<br />
und eco-Devis<br />
Das SIA Merkblatt 2040 zeigt <strong>für</strong> die Kategorien<br />
Wohnen, Büro und Schulen den Weg zum 2000-Wattkompatiblen<br />
<strong>Bauen</strong> auf. Der Effizienzpfad gibt Richtwerte<br />
und Massnahmen <strong>für</strong> die Themenbereiche<br />
Erstellung, Betrieb und Mobilität an.<br />
Vergleichende Beurteilung von Projekten in der Konzeptphase.<br />
Insbesondere die 10 Kriterien zur Beurteilung<br />
(S. 19) sowie die Kennwerte <strong>für</strong> Bauteile und<br />
Gebäudeteile (S. 43ff) dienen als wertvolle Planungshilfsmittel.<br />
Ökologische Bewertung von Baukonstruktionen nach<br />
Umweltbelastungspunkten (UBP), Grauer Energie<br />
und Treibhauseffekt sowie Berechnung des U-Wertes<br />
gemäss BFE-Bauteilkatalog (Neubau) <strong>für</strong> rund 60<br />
Bauteile der Gebäudehülle und 40 weitere Konstruktionen<br />
<strong>für</strong> Innenbauteile, Ausbau und Umgebung.<br />
Berücksichtigung von Herstellung, Erneuerung und<br />
Entsorgung<br />
www.bauteilkatalog.ch<br />
BKP-Merkblätter: Sammlung von 36 Einzelblättern,<br />
gegliedert nach BKP-Nummern, mit Informationen,<br />
Grundsätzen und Empfehlungen <strong>für</strong> Materialentscheide,<br />
Verwertungs- und Entsorgungshinweisen Bauabfälle.<br />
eco-Devis: Zusatzkomponente <strong>für</strong> gängigste Devisierungsprogramme<br />
(NPK) zur Ausschreibung von<br />
Bauleistungen, welche die Umwelt weniger belasten.<br />
Kein zusätzlicher Arbeitsaufwand nötig.<br />
www.ecobau.ch<br />
15
Die <strong>Metron</strong> Architektur AG stellt sich den Herausforderungen der Zukunft und macht<br />
<strong>nachhaltiges</strong> <strong>Bauen</strong> zu einem zentralen Thema ihrer Projekte.<br />
Das '<strong>Argumentarium</strong> <strong>für</strong> <strong>nachhaltiges</strong> <strong>Bauen</strong>' zeigt auf, weshalb es sich lohnt, die<br />
Thematik konsequent umzusetzen, und gibt einen Überblick über Fördermittel, Instrumente<br />
und Werkzeuge.<br />
16