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Ergebnisse der Begleitforschung zu den IRMKA-Modellprojekten

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Modellprojekte als Gegenmodell <strong>zu</strong> <strong>den</strong> AMS-Kursen<br />

Abgesehen von <strong>der</strong> unterschiedlichen konzeptuellen Ausrichtung <strong>der</strong> Modellprojekte<br />

und dem unterschiedlichen TeilnehmerInnenprofil war eine hohe Zufrie<strong>den</strong>heit <strong>der</strong> TeilnehmerInnen<br />

mit <strong>der</strong> Beratung und mit <strong>den</strong> Kursen <strong>der</strong> Modellprojekte fest<strong>zu</strong>stellen.<br />

Dies resultiert aus dem Gefühl, dass die spezifischen Problemlagen ernst genommen<br />

wer<strong>den</strong> und auf ihre persönliche Situation Be<strong>zu</strong>g genommen wird. Dadurch bil<strong>den</strong> die<br />

Modellprojekte in <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> TeilnehmerInnen ein ‚Gegenmodell’ <strong>zu</strong> <strong>den</strong><br />

AMS-Kursen, mit <strong>den</strong>en zahlreiche TeilnehmerInnen bereits sehr negative Erfahrungen<br />

gemacht haben. Beson<strong>der</strong>s negativ in Erinnerung ist das fehlende Eingehen auf die<br />

individuellen Ressourcen und Bedürfnisse.<br />

Ein weiterer positiver Aspekt im Unterschied <strong>zu</strong>r erfolglosen Arbeitssuche im Zeitraum<br />

vor Projekteintritt wird in <strong>der</strong> Möglichkeit gesehen, aus <strong>der</strong> AMS-Maßnahmenschleife<br />

aus<strong>zu</strong>scheren. Einige TeilnehmerInnen haben bereits eine Kette von arbeitsmarktpolitischen<br />

Maßnahmen durchlaufen, die teilweise nicht aufeinan<strong>der</strong> aufbauend waren und<br />

mitunter auch als nicht anfor<strong>der</strong>ungsgerecht eingeschätzt wur<strong>den</strong>. Diese Zuweisung <strong>zu</strong><br />

einer Serie unterschiedlicher Maßnahmen wird einerseits als ‚Hilflosigkeit’ des AMS<br />

erlebt, <strong>zu</strong>m an<strong>der</strong>en wird mit dieser Praxis die Frustration <strong>der</strong> TeilnehmerInnen über<br />

<strong>den</strong> Misserfolg bei <strong>der</strong> Jobsuche Vorschub geleistet und damit <strong>der</strong> Motivationseffekt<br />

<strong>der</strong> Kurse konterkariert.<br />

Gute Balance zwischen Selbstorganisation und vorgegebener Struktur<br />

Den Projekten gelingt es, Eigenverantwortung und Selbstorganisation <strong>zu</strong> för<strong>der</strong>n und<br />

dafür gleichzeitig eine Struktur (Ablaufplan, Angebote, Unterstüt<strong>zu</strong>ng, Anleitung) als<br />

Orientierungsrahmen an<strong>zu</strong>bieten. Dass es gelingt hier eine stimmige Balance <strong>zu</strong> halten,<br />

ist dem großen Engagement und hohem Kompetenzniveau <strong>der</strong> Projektteams <strong>zu</strong><strong>zu</strong>schreiben.<br />

4 Ambivalenzen<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Begleitforschung</strong> wur<strong>den</strong> auch Prozesse deutlich, die <strong>zu</strong>m Teil auf Irritationen<br />

<strong>der</strong> TeilnehmerInnen beruhen und die Projektleitung vor beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

stellten. Es ist <strong>zu</strong> erwarten, dass sich ähnliche Ambivalenzen auch bei<br />

<strong>zu</strong>künftigen Projekten einstellen und seitens <strong>der</strong> Projektleitung darauf reagiert wer<strong>den</strong><br />

muss.<br />

Eine Herausfor<strong>der</strong>ung für die TeilnehmerInnen war <strong>der</strong> Umgang mit <strong>der</strong> Diskrepanz,<br />

dass einerseits die Arbeitsaufnahme kein explizites Maßnahmeziel darstellte und die<br />

Maßnahmenteilnahme als Raum <strong>zu</strong>r persönlichen Stabilisierung erlebt wer<strong>den</strong> sollte<br />

und an<strong>der</strong>erseits die Vermittlungsaktivitäten und –perspektiven bei <strong>den</strong> TeilnehmerInnen<br />

ständig präsent waren. Dadurch war die Teilnahme am Modellprojekt überlagert<br />

durch die Orientierung auf eine Beschäftigungsaufnahme. Letztlich bedeutet für die<br />

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