Newsletter move! März/April 2008 - Mathys AG Bettlach
Newsletter move! März/April 2008 - Mathys AG Bettlach
Newsletter move! März/April 2008 - Mathys AG Bettlach
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34<br />
MÄRZ / APRIL <strong>2008</strong><br />
Neues Denken für Medizin und Klinikalltag<br />
I M P U L S E A U S D E R O R T H O P Ä D I E U N D D E M B E R U F L I C H E N U M F E L D ◆<br />
F Ü R Ä R Z T E , F A C H - U N D F Ü H R U N G S K R Ä F T E<br />
Im Interview, Seite 2…<br />
„Ein Optimum<br />
an anatomischer<br />
Rekonstruktion“<br />
Blickpunkt Wissenschaft, Seite 6…<br />
CoM<br />
Das Beste beider Welten?<br />
Aus dem Umfeld, Seite 4…<br />
Kreativitätstechniken:<br />
Nadeln im Heuhaufen
2<br />
I N T E R<br />
V I E W<br />
„Ein Optimum an<br />
anatomischer Rekonstruktion“<br />
PD Dr. med. Géza Pap<br />
Der erst 40-jährige Facharzt für<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
bekleidet seit Juni 2007 die Chefarztposition<br />
des Orthopädisch-Traumatologischen<br />
Zentrums (OTZ) am Park-<br />
Krankenhaus in Leipzig. Nachdem er<br />
sein Studium an der Medizinischen<br />
Akademie Magdeburg 1994 als bester<br />
Absolvent seines Jahrgangs abschloss,<br />
sammelte er unter anderem Erfahrungen<br />
in Grossbritannien, USA, Kanada<br />
und der Schweiz. Zuletzt arbeitete er<br />
als Leitender Oberarzt an der Orthopädischen<br />
Universitätsklinik Magdeburg<br />
bei Professor Dr. Neumann. Neben der<br />
Schulterorthopädie umfassen seine<br />
Tätigkeitsschwerpunkte auch die<br />
Endoprothetik von Hüfte und Knie,<br />
die Sporttraumatologie und die<br />
Rheumachirurgie.<br />
Als Spezialklinik für Knochen- und<br />
Gelenkchirurgie verfügt das Orthopädisch-Traumatologische<br />
Zentrum des<br />
Leipziger Park-Krankenhauses derzeit<br />
über 98 vollstationäre Betten auf<br />
3 hochmodernen Stationen. Über<br />
2.700 Patienten werden hier pro Jahr<br />
versorgt. Ein besonderer Schwerpunkt<br />
des OTZ liegt beim künstlichen<br />
Gelenkersatz; in 4 OP-Sälen werden<br />
dabei sowohl bewährte als auch neue,<br />
innovative Verfahren eingesetzt. Für<br />
die Nachbehandlung der Patienten<br />
verfügt das Haus über eine eigene<br />
Physiotherapieabteilung.<br />
Die Schulterendoprothetik hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung durchlaufen. Dank<br />
verbesserter Implantate, neuer OP-Verfahren und engagierter Chirurgen sind die Versorgungsoptionen<br />
heute besser denn je. Gleichzeitig nimmt auch im Schulterbereich das Interesse an<br />
minimalinvasiven und computerassistierten Operationstechniken zu. Anlass genug, den Chefarzt<br />
des Orthopädisch-Traumatologischen Zentrums am Leipziger Park-Krankenhaus, Dr. Géza Pap,<br />
zu eigenen Erfahrungen und Präferenzen sowie seiner persönlichen Einschätzung aktueller Entwicklungstendenzen<br />
zu befragen.<br />
Herr Doktor Pap, eine Frage vorab: Finden<br />
Sie in Ihrer neuen Chefarztposition<br />
überhaupt noch die Zeit, Schultern zu<br />
operieren?<br />
Ja, selbstverständlich. Auch wenn es zurzeit<br />
nicht ganz so viele sind. Zum einen, weil man<br />
sich als Chefarzt, besonders am Anfang, um<br />
vieles zu kümmern hat. Zum anderen, weil<br />
wir hier am Park-Krankenhaus gerade erst<br />
begonnen haben, die Schulterendoprothetik<br />
zu etablieren und auszubauen. Das braucht<br />
sicherlich noch einige Zeit, aber wir sind bereits<br />
auf einem sehr guten Weg.<br />
Sie selbst setzen ja nun schon seit einer<br />
ganzen Weile die Affinis ein. Welche Erfahrungen<br />
haben Sie mit dem Implantat<br />
gemacht?<br />
Ich habe mit der Affinis-Schulterendoprothese<br />
sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich bin der<br />
Meinung, dass sie Modularität und Variabilität<br />
einerseits und einfache Handhabung andererseits<br />
auf sehr gelungene Weise vereint. Affinis<br />
ermöglicht mir, praktisch sämtliche anatomischen<br />
Varianten, die der Versorgung mit<br />
einer Hemi- oder Total-Schulterendoprothese<br />
zugänglich sind, abzudecken und bietet dabei<br />
ein Optimum an anatomischer Rekonstruktion.<br />
Neben dem verschiebbaren Konus, schätze ich<br />
an der Prothese insbesondere aber auch das<br />
sehr gelungene Implantationsinstrumentarium.<br />
Das gibt mir die Möglichkeit, die Kopfresektion<br />
mit Hilfe einer Resektionslehre durchzuführen.<br />
Oder auch die Raspel als Probeschaft zu verwenden,<br />
um die Konusverschiebbarkeit und<br />
die Exzenterposition des Kopfes zu positionieren,<br />
um gegebenenfalls sogar bei liegendem<br />
Probeschaft eine Nachresektion des Resektionsschnitts<br />
durchzuführen.<br />
Wird die Einstellung der Prothese durch<br />
den verschiebbaren Konus wirklich einfacher?<br />
Und auch anatomischer?<br />
Ich bin der Meinung, dass die Einstellung der<br />
Prothese dadurch in der Tat einfacher wird.<br />
Bisher ist es mir mit Hilfe der Kombination<br />
aus verschiebbarem Konus und exzentrischem<br />
Kopf immer gelungen, die von mir gewünschte<br />
Positionierung des Kopfes zu erreichen. Sogar<br />
in Fällen, von denen ich retrospektiv sagen<br />
muss, dass hier ohne verschiebbaren Konus<br />
eine entsprechende Positionierung des Kopfes<br />
nicht möglich gewesen wäre.<br />
5<br />
Affinis ®<br />
Pluspunkte<br />
im Überblick
3<br />
Ich denke auch, dass mit dem verschiebbaren<br />
Konus die Einstellung der Prothese anatomischer<br />
wird. Wobei man hier einschränkend<br />
sagen muss, dass die anatomische Positionierung<br />
der Prothese auch von der Resektion<br />
des Kopfes und seiner Position zur Pfanne<br />
abhängt. Hier ist natürlich nicht alles mit einem<br />
verschiebbaren Konus korrigierbar. Diesbezüglich<br />
ist jedoch eine Multicenterstudie gelaufen,<br />
auf die ich in diesem Zusammenhang verweisen<br />
möchte.*<br />
Die inverse Versorgung hat in den letzten<br />
Jahren stark zugenommen. Wo setzen Sie<br />
die Indikationslimits?<br />
Die Grenzen werden hier sicherlich dank<br />
Verbesserung der Implantate und dem Vorliegen<br />
von Langzeitergebnissen in Bewegung<br />
geraten. Grundsätzlich bin ich zurzeit – und<br />
mir scheint dies ein allgemeiner Trend zu<br />
sein – noch etwas zurückhaltender was die<br />
Indikation zur inversen Schulterendoprothese<br />
anbelangt. Und zwar sowohl bezogen auf sehr<br />
junge als auch auf sehr alte Patienten.<br />
„Affinis ® vereint auf sehr gelungene<br />
Weise Modularität und Variabilität<br />
mit einfacher Handhabung.“<br />
Es wäre vermessen, dieses weite Feld in der<br />
Kürze eines solchen Interviews ausreichend<br />
beleuchten zu wollen. Man muss sich jedoch<br />
vor Augen führen, dass sich in Fällen mit Rotatorenmanschettenmassenruptur<br />
hier zwar<br />
sehr schnell sehr gute funktionelle Ergebnisse<br />
erzielen lassen. Diese sind aber mit einem erheblichen<br />
Komplikationsrisiko verbunden und<br />
insbesondere bei älteren Patienten aufgrund<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
der geringen Plastizität des Deltamuskels auch<br />
häufig nicht von sehr langer Dauer. Meiner<br />
Meinung nach sollte das mit dem Patienten<br />
ausführlich besprochen werden. Er muss<br />
letztendlich entscheiden, ob er für gewisse<br />
Zeit eine sehr gute Schulterfunktion wünscht,<br />
allerdings mit dem Risiko, dass diese sich<br />
unter Umständen verschlechtert oder durch<br />
Komplikationen wie Infektion oder Prothesenlockerung<br />
alteriert wird. Oder ob er lieber<br />
eine Versorgung wählt, die unter Umständen<br />
ein funktionell weniger gutes Ergebnis bringt,<br />
dafür jedoch die genannten Gefahren nicht<br />
aufweist. Ich persönlich würde da nicht apodiktisch<br />
herangehen und etwa sagen, ab oder<br />
bis zu einer bestimmten Altersgrenze sollte<br />
man diese Prothesen implantieren.<br />
Denken Sie, dass MIS und CAS auch in der<br />
Schulterprothetik Einzug halten?<br />
Eine nicht leicht zu beantwortende Frage. Gerade<br />
wenn man bedenkt, dass sowohl MIS als<br />
auch CAS selbst dort, wo sie bereits intensiv<br />
betrieben werden, wie in der Knie- und Hüftendoprothetik,<br />
trotz mehrjähriger Erfahrung noch<br />
immer Gegenstand von Diskussionen sind. Setzt<br />
man, wie es heute viele tun, MIS mit weichteilund<br />
muskelschonenden Operationsverfahren<br />
gleich, so scheint es zumindest vordergründig<br />
sehr sinnvoll, dies auch an der Schulter zu<br />
versuchen. Denn die Schulter ist – mehr noch<br />
als andere Gelenke – ein weichteilgeführtes<br />
Gelenk, und Schulterchirurgie bedeutet zum<br />
allergrössten Teil Weichteilchirurgie.<br />
Was CAS anbelangt, so bin ich mir nicht ganz<br />
sicher, ob der nötige Aufwand hierfür in einem<br />
adäquaten Verhältnis zum Nutzen steht. Obgleich<br />
MIS und CAS ja meist in einem Atemzug<br />
genannt werden, da man die mitunter mangelnde<br />
Übersichtlichkeit des minimalinvasiven<br />
Einzige Total-Schulterendoprothese mit verschiebbarem Konus und exzentrischem<br />
Kopf: Einfache und exakte Rekonstruktion des Kopfmittelpunktes<br />
Genaue anatomische Einstellbarkeit: Wiederherstellung des Drehzentrums<br />
Anpassung an posttraumatische Fehlstellungen<br />
Einfache Operationstechnik durch intelligente, präzise Instrumentierung:<br />
Geführte Resektion unter Kontrolle der Retrotorsion; Raspel als Testprothese<br />
Geeignet für zementierte und zementfreie Implantation<br />
Zugangs durch externe Navigation zu kompensieren<br />
versucht. Ich glaube, es ist hier noch<br />
sehr viel Entwicklungsarbeit notwendig – aber<br />
es gibt interessante Ansätze.<br />
„Ein minimalinvasiver Zugang muss<br />
auch die notwendigen Schritte zur<br />
Weichteilbalancierung ermöglichen.“<br />
Wenn man an MIS denkt, muss von einem<br />
lateralen Zugang ausgegangen werden.<br />
Heute wird aber der deltoidpectorale Zugang<br />
favorisiert. Wo sehen Sie die Vorteile<br />
beider Zugangswege?<br />
Richtig ist, dass man bei MIS an der Schulter<br />
in der Regel an einen Zugang denkt, der nicht<br />
deltoidpectoral ist, der also ohne Ablösung des<br />
Subscapularis auskommt. Dies muss jedoch<br />
nicht zwingend ein lateraler Zugang sein, der<br />
den gesamten Deltoideus spaltet oder alteriert.<br />
Vorstellbar ist unter Umständen auch ein Zugang<br />
der vom Rotatorenmanschettenintervall<br />
ausgeht.<br />
Ich selbst führe bisher Schulterprothesenimplantation<br />
ausschliesslich über den deltoidpectoralen<br />
Zugang durch. Der bietet meines<br />
Erachtens neben der guten Übersichtlichkeit<br />
und Pfannenerreichbarkeit den grossen Vorzug,<br />
ohne weiteres auch die in aller Regel<br />
notwendige ausgiebige Kapsulolyse auszuführen.<br />
Über den Vorteil eines lateralen Zugangs<br />
dagegen kann ich persönlich wenig sagen.<br />
Nur soviel: Ein minimalinvasiver Zugang muss<br />
einerseits deutlich sehnen- und muskelschonender<br />
sein, andererseits aber auch die an der<br />
Schulter praktisch immer notwendigen Schritte<br />
zur Weichteilbalancierung ermöglichen. Ich<br />
denke darin liegt die grösste Herausforderung,<br />
und ich bin sehr gespannt, welche Ansätze<br />
sich hier zeigen und etablieren werden.<br />
Herr Dr. Pap, wir danken Ihnen für das<br />
Gespräch.<br />
* Unter www.mathysmedical.com (Rubrik: Arztforum)<br />
steht die Multizenterstudie für Sie zum Download bereit.<br />
Das Abstract ist in Englisch und Deutsch, die Studie<br />
nur in deutscher Sprache verfügbar.
4<br />
A U S D E M<br />
U M F E L D<br />
Kreativitätstechniken:<br />
Nadeln im Heuhaufen<br />
Wer im Wettstreit um Patienten, Budgets und medizinische Reputation die Nase weiter<br />
vorn haben will, braucht vor allem eines: Innovationskraft. Die Optimierung der<br />
Behandlungsqualität unter zunehmendem Kostendruck verlangt nach neuen Ideen.<br />
Wie aber lässt sich etwa die Dienstplanung revolutionieren? Wie das Behandlungsspektrum<br />
erweitern oder die einzelne OP-Technik verbessern? Gerade die besten<br />
Antworten sind hier nicht immer offensichtlich. Sie zu finden setzt inspirierte und<br />
unkonventionelle Denkarbeit voraus – die Mobilisierung der Kreativität.<br />
◆ Alle Teilnehmer bekommen ein Notizbuch,<br />
in dem Sie die nötigen Informationen über das<br />
Problem finden. Darin sollen Sie zunächst eine<br />
Woche lang alle ihnen einfallenden Lösungsansätze<br />
und Ideen dokumentieren.<br />
◆ Wöchentlich tauschen die Teilnehmer dann<br />
ihre Notizbücher untereinander aus. Sie können<br />
so die Ideen eines Anderen als Anregung<br />
für weitere eigene Einfälle benutzen.<br />
◆ Nach vier Wochen ist der Ideenaustausch<br />
beendet. Der Koordinator sammelt die Bücher<br />
ein, ordnet die Einfälle und erstellt eine Zusammenfassung.<br />
◆ Danach kommen alle Teilnehmer zusammen,<br />
sichten und diskutieren und bewerten<br />
die gesammelten Vorschläge.<br />
Progressive Abstraktion<br />
Hierbei handelt es sich um ein Werkzeug zur<br />
systematischen Problemspezifizierung. Häufig<br />
sind Fragestellungen entlang vorgefasster Vorstellungen<br />
formuliert und engen das Denken<br />
dadurch ein. Durch wiederholtes Abstrahieren<br />
(„Worum geht es eigentlich?“) kann man zum<br />
Wesenskern des Problems gelangen. Und der<br />
birgt erfahrungsgemäss die besten und effektivsten<br />
Lösungen.<br />
Auf die Frage, was ihn von anderen Menschen<br />
unterscheide, antwortete Albert Einstein einst:<br />
Ein normaler Mensch, der eine Nadel im Heuhaufen<br />
finden soll, beende die Suche, sobald<br />
er eine Nadel gefunden habe. Er hingegen<br />
würde den ganzen Heuhaufen durchwühlen,<br />
um sämtliche möglicherweise darin verborgenen<br />
Nadeln zu finden. Anders ausgedrückt:<br />
die besten Problemlösungen lauern häufig da,<br />
wo andere gar nicht erst hinschauen. Gerade<br />
in Krankenhäusern, medizinischen Fachabteilungen,<br />
sogar in Forschungseinrichtungen<br />
findet Ideenfindung häufig eher zufällig statt.<br />
Und das, obwohl es bewährte Methoden gibt,<br />
um eigene Innovations- und Kreativitätspotenziale<br />
auszuschöpfen. Eine Auswahl: Mehr<br />
Tipps und Techniken wie Sie der Kreativität<br />
in Ihrem beruflichen Umfeld Flügel verleihen,<br />
finden Sie unter www.mathysmedical.com:<br />
Menü ‚Arztforum’ – Untermenü ‚Downloads’<br />
– ‚Kreativitätstechniken’.<br />
Collective Notebook<br />
Diese Kreativitätstechnik zählt zu den so genannten<br />
Brainwriting-Methoden. Ihr grosser<br />
Vorteil: Bei Collective Notebook sind die Teilnehmer<br />
zeitlich und räumlich ungebunden,<br />
können neben der normalen Alltagsarbeit<br />
Ideen produzieren und festhalten. Auch der<br />
Tatsache, dass einem Lösungsvorschläge oftmals<br />
gerade dann einfallen, wenn man sich<br />
mit dem Problem nicht bewusst beschäftigt,<br />
trägt diese Methode Rechnung. Die Vorgehensweise<br />
bei Collective Notebook:<br />
Ein allgemeines Beispiel:<br />
Ausgangsproblem: Aufhängen einer Tafel,<br />
obwohl kein Hammer verfügbar ist. (Lösungen:<br />
Verwendung eines anderen harten<br />
Gegenstandes zum Nagel einschlagen, Tafel<br />
an die Wand kleben etc.) – Worum geht es<br />
eigentlich?<br />
1. Abstraktionsebene: Fixierung der Tafel in<br />
Augenhöhe (Lösungen: Aufstellen auf einem<br />
Ständer / Möbelstück, Tafel hochhalten etc.)<br />
– Worum geht es eigentlich?<br />
2. Abstraktionsebene: Visuelle Unterstützung<br />
von Präsentationen oder Fortbildungsveranstaltungen<br />
(Lösungen: Flipchart, Beamer, Overheadprojektor,<br />
Verteilung von Handouts etc.).<br />
NIE-Technik<br />
NIE steht für „Neue Ideen Erfinden“. Es handelt<br />
sich bei dieser Methode um eine Art<br />
„mentaler Provokation“. Sie stellt bestehende<br />
Vor- und Grundannahmen auf den Kopf, um<br />
alte Denkmuster zu durchbrechen und völlig<br />
neue Lösungsansätze zu provozieren. Die Methodik<br />
umfasst 5 Schritte:
N U T Z<br />
B A R<br />
Mobiler C-Bogen<br />
mit neuer<br />
3D-Technologie<br />
5<br />
1. Fixieren des Problems<br />
Zum Beispiel: Das Krankenhaus hat eine hohe Fluktuationsrate.<br />
2. Aufzählung der Selbstverständlichkeiten des Problems<br />
Zum Beispiel: Die Mitarbeitenden haben anderswo bessere Verdienstmöglichkeiten.<br />
3. Formulieren von NIE-Sentenzen als Verneinungen / Verkehrung<br />
dieser Aussagen<br />
Zum Beispiel: NIE-Mitarbeiter bezahlen dafür, dass sie im Krankenhaus<br />
arbeiten dürfen.<br />
4. Entwicklung neuer Ideen auf Basis dieser NIE-Formulierungen<br />
Zum Beispiel: Anstatt selbst Chirurgen einzustellen, werden Belegärzten<br />
Einrichtungen und OP-Personal des Hauses gegen Entgelt für ambulante<br />
Eingriffe zur Verfügung gestellt.<br />
5. Auswahl und Umsetzung der besten Ideen.<br />
Verbesserte Möglichkeiten exakter Diagnosestellung<br />
und intraoperativer Begleitung bietet<br />
ein neuartiges Bildgebungsverfahren der Firma<br />
Ziehm Imaging. Anwendung findet es erstmals<br />
in einem mobilen C-Bogen.<br />
Brainstorming – So geht’s richtig<br />
Brainstorming ist die bekannteste und beliebteste aller Kreativitätstechniken.<br />
Insbesondere wenn man mit seinem Problem noch am<br />
Anfang steht, ist Brainstorming zur Ideenfindung bestens geeignet.<br />
Leider wird heute gerne jeder ungeordnete verbale Gedankenaustausch<br />
zum Brainstorming hochstilisiert. Dem gegenüber gelten<br />
für eine wirklich erfolgversprechende Brainstorming-Session<br />
strikte Rahmenbedingungen und Grundregeln:<br />
◆ Benötigt werden: Eine Gruppe mit idealerweise 4 bis 8 Teilnehmern,<br />
ein Moderator, der die Sitzung leitet und alle vorgebrachten<br />
Ideen protokolliert sowie Flipchart, Tafel o.ä., wo alle<br />
eingebrachten Vorschläge während der Sitzung für die Teilnehmer<br />
sichtbar sind.<br />
◆ Der Moderator stellt das Thema vor und wacht während der<br />
Ideenfindungsphase über die genaue Einhaltung der 4 Grundregeln<br />
des Brainstorming:<br />
1. Kritik ist strengstens untersagt! Keine Idee darf beurteilt<br />
werden, ehe nicht alle Vorschläge geäussert worden sind.<br />
2. Ungewöhnliche, scheinbar absurde Ideen sind willkommen!<br />
Der Grund: Es ist leichter Ideen abzuschwächen<br />
als sie zu entwickeln.<br />
3. Quantität geht vor Qualität!<br />
Es gilt, so viele Ideen wie möglich zu produzieren.<br />
4. Ideen anderer dürfen aufgegriffen, weiterentwickelt<br />
oder neu kombiniert werden!<br />
◆ Die Brainstormingsitzung sollte mindestens 30 Minuten dauern.<br />
Erfahrungsgemäss wird sie zwei Wellen der Ideenproduktion<br />
hervorbringen: Also keinesfalls abbrechen, wenn nach 5 bis<br />
10 Minuten den Teilnehmern zunächst die Ideen ausgehen.<br />
Nach kurzer Zeit werden sie weitere Vorschläge machen,<br />
zwar nicht mehr so viele, häufig aber originellere.<br />
◆ Die Bewertungsphase sollte von der Ideenproduktion deutlich<br />
abgesetzt sein, also mindestens nach einer Pause stattfinden,<br />
besser sogar erst am folgenden Tag.<br />
◆ Beste Bildqualität durch automatische Objekterkennung<br />
bei minimaler Röntgendosis;<br />
Bildoptimierung in Echtzeit durch 3 x 256 Messzellen<br />
über das gesamte Sichtfeld sowie Abdeckung<br />
eines grösseren anatomischen Bereiches<br />
ersparen häufiges Neupositionieren des C-Bogens.<br />
◆ Umwandlung von 2D-Bildsequenzen in eine<br />
3D-Visualisierung mittels variabler Isozentrik-<br />
Technologie vereinfacht die intraoperative Kontrolle<br />
bei chirurgischen Eingriffen; Berechnung<br />
von 3D-Volumen und multiplanare Rekonstruktionen<br />
visualisieren die anatomische Struktur in<br />
unterschiedlichen Ebenen.<br />
◆ Optional integriertes chirurgisches Navigationssystem<br />
für Wirbelsäulen-OPs: Exakte Orientierung<br />
in den abgebildeten Strukturen sorgt<br />
für optimale Vorausplanung bzw. maximale<br />
Stabilität im OP-Verlauf.<br />
◆ Offene Schnittstelle bietet nahtlose Konnektivität<br />
für weitere, unterschiedlichste Navigationslösungen;<br />
ausgezeichnet mit dem Technology<br />
Leadership Award of the Year 2007 der<br />
Unternehmensberatung Frost & Sullivan.<br />
Ziehm Imaging GmbH<br />
Donaustr. 31, D-90451Nürnberg<br />
Telefon: +49 - 09 11 – 21 72-0<br />
Telefax: +49 - 09 11 – 21 72-390<br />
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Informationen in englischer<br />
und deutscher Sprache.
6<br />
B L I C K P U N K T<br />
W I S S E N S C H A F T<br />
CoM:<br />
Das Beste beider Welten?<br />
von Daniel Delfosse,<br />
Dr. sc. techn.<br />
Die Suche nach einer Hüft-Totalendoprothese mit<br />
maximaler Lebensdauer geht unvermindert weiter.<br />
Vor allem Hart-Hart-Gleitpaarungen wie Metall-Metall<br />
(MoM) oder Keramik-Keramik (CoC)<br />
standen hier bislang im Blickpunkt der Tester.<br />
2004 aber startete ein Orthopädie-Anbieter eine<br />
klinische Studie mit einer alternativen Artikulation:<br />
Einer Keramik-Metall-Kombination (CoM).<br />
Diese CoM-Endoprothese wird mittlerweile aktiv<br />
im Markt beworben. Die Studienergebnisse indes<br />
bedürfen genauerer Betrachtung.<br />
Besagte CoM-Lösung verfügt über ein Pfannen-Inlay aus einer Kobalt-Chrom Legierung<br />
sowie einem Hüftkopf, der aus zirkongehärtetem Aluminium, einer bewährten<br />
Dispersionskeramik, hergestellt ist. Die Autoren führen aus, diese „neue, differenziert<br />
gehärtete CoM-Hüft-Endoprothese mit geringem Abrieb“ reduziere die Abnutzungsrate<br />
im Vergleich zu MoM-Paarungen um ungefähr das 100-fache [1] . Im Hüft-Simulations-Test<br />
mit 28mm Hüftköpfen und Pfannen zeigten die MoM-Paarungen eine<br />
konstante Abrasionsrate von 1.23+/-0.5mm 3 /Mio Zyklen; dies entspricht ungefähr<br />
10mg/Mio Zyklen. Die Abrasionsrate der CoM-Gleitpaarung dagegen hat 0.01mm 3 /<br />
Mio. (0.08mg/Mio.) Zyklen betragen. Dabei waren die Abrasionspartikel laut Studie<br />
vergleichbar mit denen, die in den Geweben um die MoM-Endoprothesen gefunden<br />
wurden. [1] Eine neuere Publikation kann diese Ergebnisse nur zum Teil bestätigen:<br />
Dort ist lediglich die Rede von „einer 10-fachen Reduktion“ der Abrasionsrate und einer<br />
durchschnittlich 50%-igen Reduktion der Kobalt- und Chromionenkonzentration<br />
bei den CoM-Patienten im Vergleich zu Patienten mit MoM-Implantaten. [2]<br />
Ungewöhnliche hohe MoM-Abrasionsrate<br />
Derweil untersuchte <strong>Mathys</strong> in den Jahren 2003 / 2004 unabhängig voneinander<br />
CoM- (Keramikkopf in einer Kobalt-Chrom-Pfanne) und MoC-Gleitpaarungen (Metallkopf<br />
in einer Keramikpfanne). Stellt man die Ergebnisse dieser tribologischen Hüft-<br />
Simulationstests mit einer 32mm-Artikulation den oben angeführten, der Literatur entnommenen<br />
Daten [1,2] gegenüber, ergibt sich ein erklärungsbedürftiges Bild (Abb.1).<br />
Es fällt auf, dass die präsentierte MoM-Abrasionsrate ungewöhnlich hoch ist. Eine<br />
Erklärung dafür ist, dass Metallhüftköpfe aus einer Kobalt-Chrom Legierung mit geringem<br />
Karbongehalt in Kombination mit einer Kobalt-Chrom legierten Hüftpfanne mit<br />
hohem Karbongehalt verwendet wurden. <strong>Mathys</strong> hingegen verwendet seit Markteinführung<br />
im Jahr 1997 für seine MoM-Hüft-Endoprothesen ausschliesslich Legierungen<br />
mit hohem Karbongehalt. Zieht man diese zum Vergleich heran, wäre die Abrasionsrate<br />
nicht um das 10- oder gar 100-fache reduziert, sondern allenfalls um 50%.<br />
Ungewisse Risiken<br />
Hinzu kommt, dass die neue CoM-Artikulation einerseits zwar tatsächlich den Metallabrieb<br />
teilweise eliminiert, andererseits aber neue potenzielle Risiken entstehen.<br />
So ist das Ergebnis im besten Fall ein nahezu vollständiges Ausbleiben der Metall-<br />
Simulationstests <strong>Mathys</strong><br />
CoM-Studie Mitbewerber<br />
Steady-state Abrasion<br />
(mg/mio Zyklen<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
Abb. 1:<br />
Abrasionsraten aus<br />
<strong>Mathys</strong>-Untersuchung<br />
und Mitbewerber-<br />
Studiendaten im<br />
direkten Vergleich.<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
CoC MoM CoM MoM CoM [1] CoM [2]
I H R<br />
A B R U F S T Ü C K<br />
Schrittzähler:<br />
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abrasion, keine Gefahr einer Keramikfraktur, kein Quietschen.<br />
Im schlechtesten Fall aber tritt nach wie vor Metallabrasion<br />
auf sowie bisher unbekannte Risiken – zum Beispiel verursacht<br />
durch Impingement –, die möglicherweise zur katastrophalen<br />
Abrasion, zu Quietschen oder sogar zur Fraktur des Keramikkopfes<br />
führen.<br />
Ob die Realität der CoM-Endoprothese näher beim „worst“<br />
als beim „best case“ liegt, vermag derzeit niemand zu sagen.<br />
Historisch gesehen jedenfalls treten Keramikfrakturen häufiger<br />
bei Keramikköpfen als bei Pfannen-Inlays auf. Das Risiko<br />
einer Keramikfraktur ist somit bei CoM-Endoprothesen nicht<br />
nennenswert reduziert. Zudem ist Keramik sehr viel härter als<br />
Metall. Wenn also die in-vivo-Situation im Vergleich zum invitro-Test<br />
weniger ideal ist, kann das keramische Material eine<br />
Abrasion des weicheren Metalls verursachen.<br />
Fazit: Nach heutigem Erkenntnisstand bietet COM im Vergleich<br />
zu MOM nur unwesentliche Vorteile beim Abrieb,<br />
generiert aber zusätzlich neue Risiken. Eine sichere Alternative<br />
stellt die COC-Versorgung dar.<br />
Referenzen:<br />
[1]<br />
P.J. Firkins, J. Fisher et al., J Biomech. 34, 2001, p. 1291-1298<br />
[2]<br />
T. DiMarcantonio, Orthopaedics Today Int., July 2007<br />
Seit den frühen 70er Jahren schon werden bei <strong>Mathys</strong> Biokeramiken<br />
erforscht, entwickelt und produziert. Mit dem Resultat einer kontinuierlichen<br />
Verbesserung der bestehenden Materialien im Bereich keramischer<br />
Werkstoffe. Nun ist es <strong>Mathys</strong> gelungen, eine neue Keramikgeneration<br />
mit einzigartigen Materialeigenschaften herzustellen – ceramys.<br />
Die nanokristalline Dispersionskeramik<br />
ceramys besteht aus einer homogenen<br />
Mischung von Zirkonium- und Aluminiumoxid.<br />
Sie verfügt damit über ein<br />
Maximum an Bruchsicherheit – die derzeit<br />
höchste Bruchfestigkeit aller auf<br />
dem Markt erhältlichen Keramiken für<br />
die Endoprothetik überhaupt. Überdies<br />
weisen ceramys-Implantate ein deutlich<br />
vermindertes Risiko von Kantenabplatzungen<br />
(Chipping) und Oberflächenaufrauungen im Fall<br />
von rezidivierenden Luxationen auf. Und sie sind alterungsresistent. All das<br />
macht ceramys zu einem Werkstoff, der völlig neue Optionen im Bereich<br />
der Hüftköpfe für Revisionen und dünnwandige Keramik-Inlays eröffnet.<br />
Verminderte Invasivität, erhöhte Langzeitstabilität<br />
Revisionsoperationen stellen von jeher eine besondere Herausforderung<br />
dar – sowohl für den Operateur als auch für das Implantat. ceramys-Revisionsköpfe<br />
bieten nun eine Lösung mit verminderter Invasivität und erhöhter<br />
Langzeitstabilität. Der Operateur hat im Fall einer Pfannen- und / oder<br />
Hüftkopfrevision die Möglichkeit, auf einen in situ verbliebenen Hüftschaft<br />
einen verschleissarmen Keramikkopf aufzusetzen.<br />
Die ceramys-Revisionsköpfe (28mm, 32mm und 36mm) sind in vier<br />
verschiedenen Halslängen S, M, L und XL erhältlich und für alle Schaftsysteme<br />
mit einem 12/14 Euro Konus geeignet. Speziell die XL-Köpfe<br />
eignen sich ausserdem hervorragend für eine Primärversorgung, bei der<br />
ein zusätzliches Offset benötigt wird. Die Revisionsköpfe können mit allen<br />
handelsüblichen UHMW-PE-, hochvernetzten Polyethylen-, Bionit- und<br />
ceramys-Inlays bzw. -Artikulationen kombiniert werden. Eine Kombination<br />
mit metallischen Gleitpaarungen oder Keramiken anderer Hersteller indes<br />
ist nicht möglich.<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Mathys</strong> <strong>AG</strong> <strong>Bettlach</strong> • Güterstrasse 5 • 2544 <strong>Bettlach</strong> • Schweiz<br />
Telefon: +41 (0)32 644 1 497 • E-mail: <strong>move</strong>@mathysmedical.com<br />
Verantwortliche Redakteurin:<br />
Regula Haag • Unternehmens- und Marktkommunikation • <strong>Mathys</strong> <strong>AG</strong> <strong>Bettlach</strong><br />
Konzept und Gestaltung:<br />
IFAM Institut für angewandte Marketing-Wissenschaften GmbH • D-40545 Düsseldorf<br />
<strong>move</strong>! ist eine Veröffentlichung der <strong>Mathys</strong><br />
<strong>AG</strong> <strong>Bettlach</strong> – Ihr kompetenter Partner für<br />
die totalendoprothetische Behandlung in<br />
der Orthopädie. <strong>move</strong>! wendet sich mit<br />
neuen, nützlichen Informationen an orthopädische<br />
und traumatologische Spezialisten<br />
in Klinik und Praxis sowie an alle Fach- und<br />
Führungskräfte in Medizin, Pflege und Management<br />
im Krankenhaus.<br />
Vielen Dank an alle, die uns bei der Realisierung<br />
von <strong>move</strong>! mit eigenen Beiträgen,<br />
Informationen und Fotos behilflich waren!<br />
Sie haben Neuigkeiten oder Tipps aus Orthopädie<br />
und Klinik für uns? Sie möchten<br />
sich mit einem eigenen Beitrag an <strong>move</strong>!<br />
beteiligen? Gerne. Nutzen Sie das beigefügte<br />
Fax-Formular. Oder den direkten<br />
Draht per Telefon und mail.
Die Perle der Keramiken<br />
«Ich bin bei <strong>Mathys</strong> für das Produktmanagement<br />
unserer neusten Keramik ceramys verantwortlich.<br />
Die einzigartige Materialzusammensetzung und<br />
die daraus resultierenden Produkteigenschaften<br />
machen ceramys zu einer Keramik der neusten<br />
Generation. Und wussten Sie, dass <strong>Mathys</strong> bereits<br />
seit 1972 Keramikimplantate für die Orthopädie<br />
herstellt?<br />
Wenn Sie mehr über ceramys und unser Keramik-<br />
Knowhow erfahren wollen, kontaktieren Sie mich<br />
unter ceramys@mathysmedical.com.<br />
Ich freue mich darauf!»<br />
Ilka Boecken • Product Manager Hüfte<br />
<strong>Mathys</strong> <strong>AG</strong> <strong>Bettlach</strong> • Güterstrasse 5 • Postfach • CH-2544 <strong>Bettlach</strong> • Schweiz • www.mathysmedical.com