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3 2012<br />

Myanmar<br />

Myanmar lockt mit Tempeln und tropischer Natur<br />

Stressblocker<br />

Die wohltuende Kraft der Langsamkeit<br />

Hingucker<br />

Fahrräder als neue Kultobjekte<br />

Feinschmecker<br />

Die neuen Gastro-Trends des Sommers


Zitat<br />

„Wenn man auf ein Ziel<br />

zugeht, ist es äußerst<br />

wichtig, auf den Weg zu<br />

achten. Denn der Weg<br />

lehrt uns am besten,<br />

ans Ziel zu gelangen,<br />

und er bereichert uns,<br />

während wir ihn<br />

zurücklegen.“<br />

Paulo Coelho, brasilianischer Schriftsteller,<br />

geb. 1947 in Rio de Janeiro<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Bayern Card-Services<br />

GmbH, 80333 München<br />

Konzeption und Realisation:<br />

EditorNetwork Medien GmbH,<br />

80336 München<br />

Koordination: Sandra Klimczyk (verantw.),<br />

Sabine Schuster, Heidi Bauer<br />

Redaktion: Friedrich Bräuninger<br />

(verantw.), Dr. Rainer Burkhardt,<br />

Tim Cole, Teresa Fach, Maria Fleury-<br />

Marberger, Christine Koller, Kristin Pauli,<br />

Cornelia Sauer, Sabine Schmitt, Ingrid<br />

Tzschaschel<br />

Titelfoto: Windrose Finest Travel GmbH<br />

Bildredaktion: Teresa Fach<br />

Layout: Patrick Birnbreier, München<br />

Druck: Druckhaus Kastner,<br />

85283 Wolnzach<br />

Alle von uns gemachten Angaben und<br />

Informationen wurden sorgfältig recherchiert.<br />

Eine Haftung oder Garantie<br />

für die Richtigkeit, Vollständigkeit und<br />

Aktualität der zur Verfügung gestellten<br />

Informationen kann jedoch nicht übernommen<br />

werden.<br />

Zur Nutzung der Vorteilsangebote sind<br />

nur Inhaber der Platinum Kreditkarte<br />

berechtigt. Wir weisen darauf hin, dass<br />

bei Nutzung der Vorteilsangebote<br />

ein Vertragsverhältnis ausschließlich<br />

zwischen dem jeweiligen Anbieter und<br />

dem Endkunden begründet wird.<br />

Etwaige Reklamationen und Beanstandungen<br />

können daher ausschließlich<br />

gegenüber dem jeweiligen Anbieter<br />

geltend gemacht werden, eine Haftung<br />

der kartenausgebenden <strong>Sparkasse</strong><br />

besteht nicht.<br />

Alle Angebote nach Verfügbarkeit.<br />

Preise abhängig von Währungsschwankungen<br />

und Auslandsentgelt.<br />

Copyright: Wir weisen ausdrücklich<br />

darauf hin, dass eine Verwendung<br />

bzw. Verwertung sämtlicher<br />

An gaben wie Angebote, Abbildungen<br />

und Texte jeder Art, auch<br />

auszugsweise, nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Bayern Card-<br />

Services GmbH (BCS) gestattet ist.


Platinum<br />

Inhalt<br />

09 Johann Sebastian Bach ist einer der<br />

bedeutendsten deutschen Komponisten,<br />

Orgel- und Klaviervirtuosen des Barock.<br />

12 Mit den richtigen Zutaten<br />

kommen Feinschmecker auch unter<br />

freiem Himmel auf ihre Kosten.<br />

16 Fliegen soll wieder Spaß machen –<br />

mit dem Concept Plane wirft Airbus<br />

einen Blick in die Zukunft.<br />

02 Reisen<br />

Das „Lieblingsland“ Buddhas<br />

Vorsichtig öffnet sich Myanmar<br />

dem Tourismus – zu ent decken<br />

sind Tausende Tempel, ein<br />

goldener Felsen und eine<br />

vielfältige exotische Natur.<br />

10 LifeStyle<br />

Schöner Fahrrad fahren<br />

Reines Fortbewegungsmittel<br />

waren sie gestern – in den<br />

Städten werden kultige<br />

Designerfahrräder immer<br />

mehr zum Stilstatement.<br />

16 Flugzeuge<br />

Grenzenloser Komfort<br />

Vieles klingt wie eine Utopie à la<br />

Jules Verne, dennoch verspricht<br />

das Concept Plane von Airbus<br />

den Fluggästen des Jahres 2050<br />

neue Freude am Fliegen.<br />

Fotos: lts-leipzig.de, Fotolia, Airbus S.A.S 2012<br />

06 Stress<br />

Mal langsam!<br />

eine Auszeit kann gegen die<br />

tägliche Hektik Wunder wirken<br />

und lässt Sie viel innere Ruhe,<br />

den Blick für das Wesentliche<br />

und reichlich Gelassenheit<br />

zurückgewinnen.<br />

09 Leipzig<br />

Silvester in der Bach-Stadt<br />

erleben Sie mit Platinum<br />

das weltweit renommierte<br />

Gewandhausorchester und<br />

die lebendige Musiktradition<br />

der sächsischen Metropole.<br />

12 Essen<br />

Gaumenfreuden<br />

Ob Aromenzauberei beim<br />

Outdoor Cooking oder Erlebniskochen<br />

auf japanische Art –<br />

Gutes gemeinsam zu erleben<br />

erhält Freundschaften und<br />

bringt einander näher.<br />

15 Handschuhe<br />

Mit Liebe zu jedem Detail<br />

in ihrem Unterengadiner<br />

Atelier fertigt die Designerin<br />

Helen von Albertini schöne und<br />

außergewöhnliche Einzelstücke<br />

für Damen und Herren.<br />

18 tipps und angebote<br />

Für Sie ausgewählt<br />

Cocktails: Am besten in der<br />

Sky-Bar „20up“ in St. Pauli.<br />

Golf: Beckenbauers KaiserCup<br />

feierte Geburtstag.<br />

Gin: Der preisgekrönte „Monkey<br />

47“ aus dem Schwarzwald.<br />

20 Concierge-Service<br />

Wo gibt’s den besten<br />

Hummer?<br />

ihr Concierge-Service bucht Ihre<br />

Reise zum Hummerfang oder<br />

sagt Ihnen, wo die Schalentiere<br />

hierzulande serviert werden.


Geheimnisvolles Myanmar<br />

Ein Land ohne Geldautomaten – aber mit einem goldenen Felsen.<br />

Baumhohe Weihnachtssterne, Flussdelfine und Vollmondfeste. Myanmar<br />

bietet eine ungeheure exotische Vielfalt. <strong>Jetzt</strong> befreit sich das Land aus<br />

seiner Verpuppung. Ein guter Zeitpunkt, dem Fernweh nachzugeben …<br />

In Yangon ist die<br />

über 100 Meter<br />

hohe Shwedagon-<br />

Pagode ein Must<br />

jeder Myanmar-<br />

Reise. In Mandalay<br />

ist der Mahamuni-<br />

Buddha ein<br />

Höhepunkt. Jeden<br />

Morgen in aller<br />

Frühe wird er<br />

rituell gewaschen<br />

(Mitte).<br />

Reisen heißt Staunen. In Myanmar gilt das<br />

noch mehr als anderswo. Wo sind Burma oder<br />

Birma geblieben? Warum beträgt die Zeitverschiebung<br />

zu Bangkok 30 Minuten? Und wieso<br />

sind so viele Männer mit rot erscheinenden<br />

Zähnen unterwegs? Ein Besuch in Myanmar<br />

verspricht einmalige Erfahrungen und tiefe<br />

Eindrücke. Die liebenswerte Bevölkerung, in<br />

der mehr als 135 ethnische Volksgruppen leben,<br />

freut sich über jeden Besucher – und die<br />

Aussichten sind gut, dass dies so bleibt: Massentourismus<br />

ist trotz der Schönheit des Landes<br />

auf absehbare Zeit nicht zu erwarten.<br />

Das einst von den Briten kolonisierte Land<br />

erwacht derzeit aus einer fünfzigjährigen<br />

Isolation: 1962 hatten Militärs die Herr schaft<br />

übernommen und das Land von der Außenwelt<br />

abgeschirmt. Am 4. Februar 2011 wurde<br />

erstmals ein ziviler Präsident – Thein Sein –<br />

als Staatsoberhaupt eingesetzt. Seitdem sind<br />

Dinge in Bewegung geraten. Am 1. April 2012<br />

wurde die lange unter Arrest stehende, 1991<br />

mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete<br />

Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi ins<br />

Parlament gewählt. Europa beschloss die Eröffnung<br />

einer Vertretung am 30. April 2012.<br />

Man spricht wieder miteinander. Politischer<br />

Frühling, keine Frage.<br />

Myanmar verbindet den indischen Subkontinent<br />

mit Südostasien. Das Land ist doppelt<br />

so groß wie die Bundesrepublik und sein<br />

höchster Berg, der schneebedeckte Hkakabo<br />

Razi im östlichen Himalaya, ist mit 5881<br />

Metern fast doppelt so hoch wie die Zugspitze.<br />

Der natürliche Reichtum des größtenteils<br />

tropischen Landes ist immens. Es leben dort<br />

Tiger und Elefanten, Affen und Bären. Zu den<br />

zahlreichen Bodenschätzen gehören Edelsteine<br />

wie Saphire und Rubine. 40 Prozent<br />

Myanmars sind noch mit Urwald bedeckt.<br />

Hoch in den Baumkronen wachsen allein über<br />

Fotos: Fotolia (3), WKP, Windrose Finest Travel GmbH<br />

02 Platinum 3 | 2012


Die alte Königsstadt Bagan<br />

ist eine eigene Welt aus<br />

über 2000 Sakralbauten<br />

mit Kuppeln und Türmen.<br />

Ein Fischer treibt sein Boot auf<br />

dem malerischen Inle-See an.<br />

Platinum 3 | 2012 03


Pagode in Yangon zählt zu den Wundern dieser<br />

Welt. Man muss sie einfach gesehen haben.<br />

Diese Pagode ist über 100 Meter hoch und völlig<br />

vergoldet. Sogar ihre Windfahne hat man<br />

mit Diamanten besetzt. In Mandalay ist der<br />

Mahamuni-Buddha ein Höhepunkt. Er wird<br />

als heiligste Figur im Land verehrt. Jeden Morgen<br />

in aller Herrgottsfrühe wird sein Gesicht<br />

rituell gewaschen. Archäologen datieren diese<br />

älteste und massive Buddha-Statue in Bronze<br />

auf das Jahr 146 nach Christus. Als Drittes lege<br />

ich jedem den Besuch der Kyaikhtiyo-Pagode<br />

auf dem Goldenen Felsen nahe, die eine Haar-<br />

Reliquie Buddhas enthält. Der Fels ist ein etwa<br />

620 Tonnen schwerer, vergoldeter Findling aus<br />

Granit, der den Eindruck erweckt, als würde er<br />

jeden Moment in die Tiefe stürzen. Der Legende<br />

nach hält ein Haar Buddhas den Fels fest.“<br />

Junge Gesichter<br />

des Landes: ein<br />

Kindermönch vor<br />

der Kulisse Bagans<br />

und ein Padaung-<br />

Mädchen. Bis<br />

zu seiner Heirat<br />

wird die Zahl der<br />

Messingringe um<br />

seinen Hals immer<br />

größer.<br />

800 Orchideenarten. Gleichwohl gibt es auch<br />

ein urbanes Myanmar. In der größten Stadt<br />

Yangon – das ehemals Rangun hieß – leben<br />

rund fünf der insgesamt 60 Millionen Einwohner,<br />

in der zweitgrößten Stadt Mandalay<br />

1,2 Millionen Menschen.<br />

Allein die alte Königsstadt Bagan ist eine<br />

eigene Welt aus über 2000 Sakralbauten mit<br />

Kuppeln und Türmen – obwohl dort nur 3000<br />

Menschen leben. Die Zahl der Tempel im gesamten<br />

„Lieblingsland Buddhas“ scheint unendlich<br />

zu sein. So überrascht es denn auch<br />

nicht, dass der erfahrene Südostasien-Experte<br />

und Reiseleiter bei Windrose Finest Travel,<br />

Reinhard Hohler, auf die Frage nach den touristischen<br />

Highlights des Landes auf drei buddhistische<br />

Juwelen verweist: „Die Shwedagon-<br />

Im ganzen Land sind rund 160 000 Mönche<br />

in ihren safranfarbenen oder rotbraunen Gewändern<br />

unterwegs. Dazu kommen die rosarot-<br />

oder rötlich-gelb gekleideten – ebenfalls<br />

kurzhaarig geschorenen – Nonnen, die einbis<br />

zweimal wöchentlich mit einem Korb auf<br />

dem Kopf Lebensmittel für ihren Unterhalt<br />

einsammeln. Mit etwas Glück wird man Zeuge<br />

des Shin-Byu-Festes, das gefeiert wird, kurz<br />

bevor die 12- bis 15-jährigen Jungen als Novizen<br />

ins Kloster einziehen. Am Festtag, den ein<br />

Astrologe bestimmt, werden die Knaben wie<br />

Prinzen gekleidet, sorgfältig geschminkt und<br />

mit dem Schmuck der Familie behängt in einer<br />

Prozession durch den Ort geführt. Da in Myanmar<br />

etwa 250 000 Novizen in den Klöstern<br />

leben, sind die Aussichten gut, Augenzeuge<br />

einer solchen Veranstaltung zu werden.<br />

Auch über die großen Kulturschätze hinaus<br />

bietet Myanmar zahlreiche Attraktionen<br />

wie die Mingun-Glocke als schwerste freihängende<br />

und läutbare Glocke oder die längste<br />

Teakholz-Brücke der Welt. Im Westen lockt der<br />

Strand von Ngapali am Golf von Bengalen, im<br />

Osten eine Gebirgsoase rund um den malerischen<br />

Inle-See, wo sogar Wein angebaut wird<br />

und Häuser, Klöster und Pagoden auf Pfählen<br />

stehen. Sehenswert sind auch außergewöhnliche<br />

Tropfsteinhöhlen, schwimmende Gärten,<br />

Geisterzeremonien, Goldschläger-Werkstätten,<br />

Lichterfeste und Elefantentänze. Selbst<br />

an kleineren Orten locken bunte Märkte mit<br />

verführerischen Düften und überraschenden<br />

Köstlichkeiten.<br />

Fotos: Fotolia (4), WKP<br />

04 Platinum 3 | 2012


Die wichtigsten Plätze Myanmars können<br />

mit dem Flugzeug erreicht werden. Für die<br />

Übernachtung gibt es zahlreiche Hotels, darunter<br />

sehr luxuriöse wie in Yangon das 1901<br />

eröffnete „The Strand Hotel“, in dem einst<br />

Somerset Maugham abgestiegen ist, oder<br />

„The Governor’s Residence“ mit einem fantastischen<br />

tropischen Garten samt Teichanlage<br />

und Pool. Sehr erholsam ist eine luxuriöse<br />

Kreuzfahrt mit „The Road to Mandalay“ auf<br />

dem Fluss Ayeyarwady/Irrawaddy, die in<br />

Bagan ihren Ausgangspunkt hat. Als Reisezeit<br />

empfiehlt sich die trockene und kühle Phase<br />

von November bis Februar.<br />

Vor Männern mit roten Zähnen muss sich<br />

übrigens niemand fürchten. Die nicht nur in<br />

Myanmar verbreitete und die Zahnfarbe verändernde<br />

Gewohnheit des Betelnusskauens<br />

ist noch eine authentische Sitte, deren Ziel es<br />

ist, wach zu bleiben. Ebenso authentisch – und<br />

dabei deutlich fotogener – sind die „Giraffenfrauen“<br />

aus dem Volk der Padaung mit bis<br />

zu 20 Zentimeter langen Hälsen: Sie tragen<br />

Messingringe um den Hals, die dort zwischen<br />

Kindheit und Heirat Jahr für Jahr gesammelt<br />

werden. Diese berühmten Frauen sind nur an<br />

einem Verkaufsstand am Inle-See zu bewundern.<br />

Ihre eigentlichen Dörfer befinden sich<br />

im Kayah-Staat, der von Touristen noch sehr<br />

selten besucht wird.<br />

Myanmar ist Asien, so wie man es sich im<br />

Original vorstellt. Vom Königsfriedhof in Bagan<br />

bis hin zu den Schneebergen im hohen<br />

Norden oder den noch jungfräulichen Inseln<br />

im Süden des Landes: Diese Exotik verzaubert,<br />

entschleunigt und hinterlässt wahrlich unvergessliche<br />

Eindrücke. Wer je gesehen hat,<br />

wie die Abendsonne die Shwedagon-Pagode<br />

in voller Pracht erstrahlen lässt, ist dem Geheimnis<br />

himmlischer Schönheit ein Stückchen<br />

nähergekommen.<br />

Platinum Angebot<br />

Reisen ins goldene Licht<br />

Eintauchen in das wunderbare Land Myanmar. Die schönsten Pagoden besichtigen,<br />

riesigen Buddha-Figuren ins Antlitz schauen. Den dichten Dschungel<br />

hören und sehen, durch Reisfelder reisen und Gastfreundschaft genießen.<br />

Überlassen Sie die Planung Ihrer Reise Menschen, die sich vor Ort bestens<br />

auskennen. Erwarten Sie stilvollen Komfort, perfekte Organisation und exzellente<br />

Reiseführer – so wie Reinhard Hohler, der als Geologe und Völkerkundler<br />

im benachbarten Thailand lebt und sich in Myanmar allerbestens auskennt.<br />

Reinhard Hohler begleitet die Rundreise „Licht, Gold und Blüten“, die wie<br />

„Das Lieblingsland Buddhas“ vor Ort in Yangon (vormals Rangun) startet und<br />

über die alte Königsstadt Bagan nach Mandalay und zum Inle-See führt. Das<br />

Programm dieser Hohler-Reise umfasst eine mehrtägige Luxus-Kreuzfahrt<br />

auf dem Ayeyarwady/Irrawaddy und die Besichtigung der Mingun-Glocke. Die<br />

zweite Reise schließt unter anderem den Besuch des Goldenen Felsens ein.<br />

Reiseziel: Myanmar,<br />

zwei unterschiedliche<br />

Rundreisen<br />

Leistungen:<br />

• 4 Langstreckenflüge<br />

in Economy Class mit<br />

Thai Airways (Rundreise:<br />

„Das Lieblingsland<br />

Buddhas“) oder<br />

• Langstreckenflüge in<br />

Business Class mit Thai<br />

International (Rundreise:<br />

„Licht, Gold und Blüten“)<br />

• Inlandsflüge in Economy<br />

Class<br />

• Übernachtungen in Hotels<br />

bzw. in Hotels und auf dem<br />

Schiff, je nach ausgewählter<br />

Reise<br />

• Transfers und Ausflüge,<br />

je nach Reise<br />

• Frühstück, teilweise Halbpension<br />

bzw. Vollpension<br />

• Windrose-Reiseleitung bzw.<br />

lokale, Deutsch sprechende<br />

Reiseleitung<br />

• Hochwertige Reiseliteratur<br />

Im Original<br />

befindet sich<br />

für Inhaber der<br />

Platinum Kreditkarte<br />

an dieser<br />

Stelle ein Vorteilsangebot<br />

mit Detailbeschreibung.<br />

Platinum 3 | 2012 05


Mal das Tempo rausnehmen<br />

Die Termine jagen sich, zwischendrin verlangen E-Mails, SMS und Anrufe<br />

Aufmerksamkeit – Grund genug für Stressgeplagte, sich Auszeiten zu<br />

gönnen, um die wohltuenden Wirkungen der Langsamkeit zu entdecken.<br />

Der nächste Besprechungstermin wartet<br />

schon, die E-Mail aus Hongkong müsste dringend<br />

beantwortet werden, schnell noch mal<br />

auf dem Smartphone den aktuellen Kupferpreis<br />

abfragen, da klingelt das Telefon, ein<br />

Kunde ruft an mit einem akuten Problem …<br />

Geschäft und Beruf erfordern eine immer<br />

höhere Taktzahl, die Zeit zerbröselt in immer<br />

kleinere Bruchstücke.<br />

Ständige Alarmbereitschaft erfordert zudem<br />

das elfte Gebot der modernen Informationsgesellschaft,<br />

überall stets erreichbar zu<br />

sein, selbst am Wochenende und im Urlaub.<br />

Doch nicht nur deshalb greift die Hektik auch<br />

in der Freizeit immer mehr um sich. In ihrer<br />

Rastlosigkeit und in ihrem Drang, nichts zu<br />

verpassen, gönnen sich viele Menschen auch<br />

dann keine ruhige Minute mehr.<br />

Die Folgen von Hetze und Ruhelosigkeit sind<br />

bekannt: krank machende Stressattacken, körperliche<br />

Verspannungen, Rückenschmerzen<br />

und Magenkrämpfe, Schlaflosigkeit, schließlich<br />

Burnout – nichts geht mehr, Stillstand<br />

Foto: Fotolia<br />

06 Platinum 3 | 2012


hoher Dosis in den Adern zirkulieren, dann<br />

wirkt eine niedrige Ausschüttung wie ein Entzug<br />

– bis hin zum Kollaps oder gar Herzinfarkt.<br />

Das Herunterschalten sollte deshalb mit Ausdauersport<br />

unterstützt werden, um die Stresshormone<br />

schonend abzubauen. Mit Massagen<br />

lassen sich zudem die Verspannungen der<br />

Muskulatur lösen.<br />

Vielleicht sollte man einfach mal mit einem<br />

von Beginn an entspannten Urlaub anfangen.<br />

Zum Beispiel mit einer Flusskreuzfahrt<br />

vor der Haustür, auf dem Rhein, der Elbe oder<br />

der Donau. Eine gemächliche Art des Reisens,<br />

die Ruhe und wohldosierte Aktivität verbindet<br />

und sich nicht zuletzt deshalb wachsender<br />

Beliebtheit erfreut. Einfach genießen, wie<br />

Weinberge und Felsen, Burgen und beschauliche<br />

Städtchen langsam vorbeiziehen, die<br />

Landschaft mit wachen Augen in aller Ruhe<br />

betrachten, den Blick für Details schärfen, die<br />

man sonst übersieht. Landausflüge sorgen<br />

für Abwechslung, Angebote wie Yoga auf dem<br />

Sonnendeck oder Nordic Walking beim Landgang<br />

für gesunde Bewegung.<br />

Noch intensiver und naturnäher ist das Erlebnis<br />

der Langsamkeit auf einem Hausboot,<br />

ob auf südfranzösischen Kanälen, auf der<br />

Mecklenburgischen Seenplatte oder auf den<br />

Wasserwegen Hollands. Die temporeduzierte<br />

Fahrt als eigener Freizeitkapitän eignet sich<br />

besonders für Familien oder in Gemeinschaft<br />

mit Freunden.<br />

statt Tempo. Damit einher geht ein Verlust der<br />

Selbstwahrnehmung, die Umwelt wird nur<br />

noch eingeschränkt gesehen und wie durch<br />

eine Trennscheibe erlebt.<br />

Damit es nicht erst so weit kommt, gilt es<br />

rechtzeitig gegenzusteuern. Das Rezept heißt<br />

bewusste Entschleunigung: immer mal wieder<br />

vom Gas gehen, häufiger einen ausgedehnten<br />

Zwischenstopp zum inneren Auftanken oder<br />

wenigstens eine Atempause – im wahrsten<br />

Sinne des Wortes – einlegen. Gelassenheit,<br />

innere Ruhe und den Blick für das Wesentliche<br />

zurückzugewinnen, das ist das Ziel.<br />

Allerdings warnen Mediziner vor einer Vollbremsung.<br />

Wenn sich der Körper jahre- oder<br />

gar jahrzehntelang daran gewöhnt hat, dass<br />

die Stresshormone Adrenalin und Cortisol in<br />

Ganz auf die eigenen Kräfte muss man sich<br />

auf einer Pilgertour verlassen. Gemeint sind<br />

hier nicht organisierte Pilgergruppenreisen<br />

mit Bahn, Bus oder Flugzeug nach Rom,<br />

Jerusalem oder Lourdes, sondern tage- oder<br />

wochenlange Fußmärsche wie im Mittelalter,<br />

allein oder mit ein, zwei Begleitern. Eine Erfahrung,<br />

die der Entertainer Hape Kerkeling in<br />

seinem Bestseller „Ich bin dann mal weg. Meine<br />

Reise auf dem Jakobsweg“ so zusammenfasst:<br />

„Dieser Weg ist hart und wundervoll. Er<br />

ist eine Herausforderung und eine Einladung.<br />

Er macht dich kaputt und leer. Restlos. Und er<br />

baut dich wieder auf. Gründlich.“<br />

Die letzten 200 Kilometer zum Wallfahrtsziel<br />

Santiago de Compostela sind allerdings<br />

inzwischen so überlaufen, dass es sich empfiehlt,<br />

andere Ziele und Routen zu wählen.<br />

Platinum 3 | 2012 07


Zum Glück bietet das Netz der historisch belegten<br />

Jakobswege, das sich über ganz Europa<br />

zwischen Portugal und Polen spannt, viele<br />

Möglichkeiten. Einer dieser Jakobswege führt<br />

übrigens am Hotel Kloster Holzen vorbei,<br />

dem Ziel unseres Platinum-Angebots für entschleunigende<br />

Tage.<br />

Auch eine regelrechte Auszeit hinter Klostermauern<br />

– ganz ohne Handy, Fernseher und<br />

Telefon – kann Stressgeplagten helfen, Abstand<br />

vom Alltag zu gewinnen und zu sich<br />

selbst zu finden. Eine Woche sollte es allerdings<br />

wenigstens sein, damit sich die innere Balance<br />

einstellt. An die klösterliche Stille müssen sich<br />

viele erst gewöhnen.<br />

Damit die Entschleunigungswirkung nicht<br />

schnell wieder verpufft, sollte man sich auch<br />

im Alltag immer wieder Oasen der Ruhe, Konzentration<br />

und Besinnung schaffen – etwa mit<br />

Yoga oder den fließenden Bewegungen des<br />

chinesischen Qi Gong. Anregungen, wie sich<br />

Prinzipien des Klosterlebens in den Alltag<br />

einbauen lassen, gibt Wilhelm Schmid-Bode,<br />

Facharzt für Psychotherapie in München, in<br />

seinem Buch „Maß und Zeit“. Beispiel Stille:<br />

„Beim Joggen den iPod zu Hause lassen, ein<br />

einsames Plätzchen suchen und den Vögeln,<br />

Blättern und der Wiese zuhören.“<br />

So weit die eigenen Füße tragen: Viele Möglichkeiten,<br />

das auszuprobieren bietet der Jakobsweg, der zwischen<br />

Portugal und Polen ganz Europa überspannt und überall<br />

an der wegweisenden Muschel zu erkennen ist.<br />

Platinum Angebot<br />

Atem holen in der<br />

Kloster-Idylle<br />

Auf einer Anhöhe über dem Flüsschen<br />

Schmutter liegt das ehemalige<br />

Kloster Holzen. Schon von Weitem<br />

sichtbar sind die Türme der barocken<br />

Kirche St. Johannes der Täufer, die<br />

über dem dicht mit Bäumen bestandenen<br />

Hang aufragen. Sie ist Teil des Ende des 17. Jahrhunderts erbauten<br />

Konvents. Heute leben, arbeiten und beten im Kloster fünf Schwestern. Sie<br />

bilden die spirituelle Zelle und wirken an der Betreuung behinderter Menschen<br />

mit, die in den Häusern des Dominikus-Ringeisen-Werks auf dem<br />

Klostergelände wohnen und arbeiten.<br />

Im ehemaligen Torgebäude des Konvents wurde Ende 2011 das<br />

Hotel Kloster Holzen eröffnet. Wer Erholung und Entspannung sucht, ist<br />

hier gut aufgehoben. Ruhe und Balance findet man zum Beispiel im<br />

Kloster- und Kräutergarten, am idyllischen Ufer der Schmutter oder wenn<br />

man auf Rund- und Radwanderwegen ohne Hast die Umgebung erkundet.<br />

In habern der Platinum Kreditkarte bietet das Kloster Holzen ein spezielles<br />

Wochenend-Arrangement.<br />

Reiseziel: Kloster Holzen, Allmannshofen bei Augsburg<br />

Leistungen:<br />

• 2 Übernachtungen im Deluxe-DZ mit reichhaltigem<br />

Frühstücksbüfett<br />

• Begrüßungscocktail nach der Anreise<br />

• 3-Gänge-Klostermenü am Freitag und Samstag<br />

• Exklusive kunsthistorische Klosterführung; Meditation<br />

und Gespräche mit einem Pater oder einer Ordensschwester<br />

in der historischen Bibliothek oder im Kreuzgang<br />

(Samstag)<br />

• Gelegenheit zum Sonntagsgottesdienst in der Klosterkirche<br />

Im Original befindet sich für Inhaber der<br />

Platinum Kreditkarte an dieser Stelle ein<br />

Vorteils angebot mit Detailbeschreibung.<br />

Fotos: Fotolia, Kloster Holzen<br />

08 Platinum 3 | 2012


Das Erbe Bachs und Bartholdys<br />

Die Messestadt Leipzig hat eine ebenso lange wie lebendige<br />

Musiktradition, die bis ins frühe 13. Jahrhundert zurückreicht.<br />

Bach und Mendelssohn Bartholdy heißen ihre Fixsterne.<br />

Markgraf Dietrich der Bedrängte<br />

trug seinen Beinamen völlig zu Unrecht.<br />

Denn in den Fehden, die er<br />

führte, war er der Aggressor. Allerdings<br />

initiierte er auch eine kulturelle<br />

Institution, die heute Weltruf<br />

genießt: den Thomanerchor. Zum<br />

Augustiner-Chorherrenstift St. Thomas,<br />

das Dietrich 1212 gründete,<br />

gehörte auch eine Internatsschule<br />

für den geistlichen Nachwuchs. Die<br />

Knaben mussten mit liturgischen<br />

Gesängen bei den Gottesdiensten<br />

mitwirken, aber auch durch „Kurrendegänge“<br />

– Singen von Haus zu<br />

Haus und bei Taufen, Hochzeiten<br />

oder Beerdigungen – ihren Lebensunterhalt<br />

mitfinanzieren.<br />

Als berühmtester Thomaskantor<br />

wirkte von 1723 bis zu seinem<br />

Lebensende 1750 Johann Sebastian<br />

Bach im Dienste der Stadt. Hier<br />

schuf er auch seine großen Chorwerke,<br />

die Johannes- und die Matthäuspassion,<br />

und sein kontrapunktisches<br />

Spätwerk, die „Kunst<br />

der Fuge“. Allerdings waren seine<br />

Kompositionen zu seinen Lebzeiten<br />

über einen kleinen Kreis von Kennern<br />

hinaus kaum bekannt.<br />

ungeahntem Erfolg. Im April 1843<br />

eröffnete Mendelssohn Bartholdy<br />

im Gewandhaus-Gebäude das Conservatorium,<br />

die erste Musikhochschule<br />

Deutschlands.<br />

Platinum Angebot<br />

Silvester für Musikgenießer in Leipzig<br />

Im historischen Zentrum Leipzigs, am Naschmarkt,<br />

liegt das 5-Sterne-Domizil „Steigenberger<br />

Grandhotel Handelshof“ – idealer Ausgangspunkt,<br />

um im Neuen Gewandhaus und in<br />

der Oper einen klangvollen Jahreswechsel zu<br />

erleben und die musikalische Vergangenheit<br />

der Stadt zu erkunden: entlang der „Notenspur“,<br />

die 23 Wohn- und Wirkungsstätten berühmter<br />

Komponisten verbindet.<br />

Reiseziel: Leipzig, Steigenberger<br />

Grandhotel Handelshof<br />

Leistungen:<br />

• 3 Übernachtungen inkl. Frühstücksbüfett<br />

• Eintrittskarte für das Silvesterkonzert des<br />

Gewandhausorchesters, 30.12.2012, 20 Uhr<br />

Das Gewandhausorchester, weltweit<br />

eines der führenden Sinfonieorchester,<br />

wurde 1743 von Leipziger<br />

Kaufleuten als musikalische<br />

Gesellschaft „Leipziger Concert“<br />

ins Leben gerufen und finanziert.<br />

Seinen heutigen Namen hat das<br />

Klangensemble von seiner ersten<br />

Spielstätte, dem 1780/81 in einen<br />

Konzertsaal umgebauten Dachboden<br />

des damaligen Messehauses<br />

für Tuchwarenhändler.<br />

• Eintrittskarte für Rossinis „Der Barbier<br />

von Sevilla“ in der Oper Leipzig, 1.1.2013,<br />

18 Uhr<br />

• Silvester-Dinner im Hotel mit Aperitif,<br />

5-Gänge-Menü, korrespondierenden<br />

Getränken und Live-Musik<br />

Im Original befindet sich<br />

für Inhaber der Platinum<br />

Kreditkarte an dieser<br />

Stelle ein Vorteils angebot mit<br />

Detailbeschreibung.<br />

Foto: lts-leipzig.de<br />

Die Wiederentdeckung Bachs<br />

ist Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

zu verdanken, als gefeierter Komponist<br />

und Dirigent, Pianist und<br />

Organist einer der bedeutendsten<br />

Musiker der Romantik. 1829 führte<br />

der spätere Leiter des Leipziger Gewandhausorchesters<br />

erstmals die<br />

Matthäus-Passion wieder auf – mit<br />

Platinum 3 | 2012 09


Die neue Lust aufs Rad<br />

Radfahren ist gesund, umweltfreundlich – und neuerdings wahnsinnig chic.<br />

Immer mehr Städter entdecken das Rad als Lifestyle-Accessoire. Nun ist der<br />

Kult ums Rad auf dem besten Weg, zu einer eigenen Kultur zu werden.<br />

Blickfang bei<br />

Stilrad in München<br />

ist das von dem<br />

britischen<br />

Modemacher<br />

Paul Smith<br />

designte Rad.<br />

Wann sind sie einem eigentlich zum ersten<br />

Mal aufgefallen? Diese „neuen“ Räder, die<br />

eher Designobjekt als Sportgerät sind, schlicht<br />

und doch markant – jedes einzelne von ihnen<br />

ein rollendes Kunstwerk. Inzwischen sieht<br />

man sie immer häufiger, vor allem in Stadtteilen<br />

wie Schwabing, Eppendorf oder Prenzlauer<br />

Berg sind sie unterwegs. Ihre Besitzer<br />

sind hippe Studenten, aber auch gut situierte<br />

Endvierziger mit Sakko und handgenähten<br />

Schuhen. Und während früher die Anzahl der<br />

Gänge das Maß aller Dinge war, beschränken<br />

sich diese stilbewussten Radler auf das Wesentliche.<br />

Die meisten von ihnen kommen mit<br />

einem oder zwei Gängen aus, viele verzichten<br />

sogar auf Gepäckträger oder Schutzblech.<br />

Geschmack ist wichtiger als Geschwindigkeit.<br />

„Unsere Kunden suchen kein reines<br />

Fortbewegungsmittel, sondern ein Lifestyle-<br />

Accessoire, das mindestens so gut aussehen<br />

muss, wie es fahren soll“, sagt Michael Vogt.<br />

Der 42-Jährige ist Mitinhaber von Stilrad, einer<br />

kleinen, aber feinen Kette von Fahrradläden<br />

mit Filialen in München, Zürich, Berlin<br />

und Frankfurt. Der Münchner Showroom liegt<br />

in der Pacellistraße, nur wenige Schritte vom<br />

Fünf-Sterne-Hotel Bayerischer Hof entfernt.<br />

Gerade mal eine Handvoll Räder stehen hier<br />

vor strahlend weißen Wänden oder schweben<br />

an Aufhängungen von der Decke. Das Ambiente<br />

erinnert an eine Galerie – nur dass man hier<br />

alles anfassen darf.<br />

Blickfang mitten im Raum ist ein neonfarbenes<br />

Modell der Firma Cykelmageren,<br />

entworfen vom britischen<br />

Modedesigner Paul Smith. Darüber<br />

hängt ein Single-Speed-Bike von<br />

Pashley mit cremeweißen Reifen,<br />

weiter am Fenster steht ein Alurad<br />

von Schindelhauer mit Vintage-<br />

Ledersattel von Brooks. Dass jedes<br />

Stück technisch hochwertig ist, versteht<br />

sich von selbst. Doch über Technik<br />

wird hier eher wenig geredet. Dafür<br />

umso mehr über Haptik, Fahrstil und<br />

die alles entscheidende Frage: Passt das<br />

Rad zu mir? „Sie glauben gar nicht, wie viele<br />

Fotos: Hadi Teherani AG, Stilrad<br />

10 Platinum 3 | 2012


Wer mit dem<br />

Modell „Guvnor“<br />

von Stilrad<br />

unterwegs ist,<br />

erntet garantiert<br />

bewundernde<br />

Kennerblicke.<br />

Menschen bereit sind, 150 Euro Aufpreis für<br />

eine bestimmte Farbe zu zahlen“, sagt Michael<br />

Vogt. Einige Kunden würden auch gleich mehrere<br />

Räder kaufen: eins für den Weg ins Büro,<br />

eins für den Einkauf am Samstag, ein weiteres<br />

für die Ferienwohnung in Kitzbühel.<br />

„Das Statussymbol Auto ist passé.“ Dass das<br />

Rad gerade jetzt neu erfunden wird, kommt<br />

nicht von ungefähr. In Zeiten, in denen Luxushotels<br />

mit Nachhaltigkeit werben und Frauenzeitschriften<br />

wie „Vogue“ oder „Madame“<br />

Öko-Mode präsentieren, sind Fahrräder das<br />

perfekte Stilstatement. „Das Auto ist als Statussymbol<br />

passé“, meint Vogt, der eigentlich<br />

strategischer Marketingberater ist. „In Stockholm<br />

beispielsweise ist es schon peinlich, einen<br />

SUV zu fahren, weil man damit aussagt,<br />

dass man sich der Zeit nicht anpasst.“<br />

Und noch einen Nerv trifft die neue Bewegung:<br />

Ständig über Handy und Laptop gebeugt,<br />

nehmen wir unsere Umgebung oft<br />

kaum noch wahr; welch eine Wohltat ist<br />

es da, durch die frische Luft zu fahren,<br />

die Kraft in den Beinen zu spüren, sich<br />

selbst (endlich mal wieder) lebendig<br />

zu fühlen! Die Lust aufs Rad hat deshalb<br />

sicher auch mit jener Freude am<br />

Ursprünglichen zu tun, die bereits Kochen<br />

und Gärtnern zu Trendthemen<br />

gemacht hat.<br />

Das Buch zur Bewegung. Inzwischen<br />

ist der Kult ums Rad auf dem besten Weg,<br />

zu einer eigenen Kultur zu werden. Anregungen<br />

liefern Internet-Blogs und viele neue<br />

Fahrrad-Magazine wie „Spoke“ oder „Fahrstil“.<br />

Hier geht es um „kleine, feine Label für schöne<br />

Radbekleidung“, um „die Frauen der Welt<br />

und ihre Räder“, aber auch um Tourenberichte<br />

von Bikern, für die der Weg das erklärte Ziel<br />

ist. Die Berliner Autorin Bettina Hartz hat jetzt<br />

sogar ein Buch über das neue Lebensgefühl<br />

geschrieben. „Auf dem Rad“ heißt es, Untertitel:<br />

eine Frage der Haltung“ (Deutsche Verlags-<br />

Anstalt). Darin erzählt sie von den Abenteuern<br />

des Radfahrens in der Großstadt und dem<br />

„Gefühl der Freiheit und des Glücks“, das sie<br />

empfindet, sobald sie auf dem Sattel sitzt.<br />

„Kein Buch für Schrauber, sondern für Radpoeten“,<br />

urteilt die „Frankfurter Allgemeine<br />

Zeitung“. Eigentlich ist es aber vor allem eines:<br />

eine Liebeserklärung an das Fahrradfahren.<br />

Mit dem E-Bike<br />

zum Meeting<br />

Lange haftete ihnen eine Art „Rentner-Image“ an.<br />

Doch jetzt haben auch E-Bikes in Sachen Design kräftig<br />

nachgelegt. Und dank zuschaltbarem Elektroantrieb sind<br />

sie perfekt für die (schweißfreie) Fahrt ins Büro. Besonders<br />

filigran ist das Modell von Architekt und Designer Hadi Teherani.<br />

Die E-Bike-Technik fällt hier auf den ersten Blick gar nicht auf, denn<br />

der Akku verbirgt sich in der Lenkertasche. Zum Aufladen im Büro<br />

oder zu Hause kann man ihn samt dem integrierbaren iPhone als<br />

Tacho und Navigation abnehmen.<br />

Auch der „Voltist“ von Storck sieht zunächst nicht wie ein Elektrofahrrad<br />

aus, da die elektrischen Komponenten im Carbon-Rahmen<br />

versteckt sind. Die Motorsteuerung übernimmt ein Smartphone.<br />

Der Clou: Gibt man per GPS-Handy das Ziel der Fahrt<br />

vor, dosiert eine Software den Energieeinsatz so, dass<br />

der Akku garantiert reicht. Der Antriebsstrang ist außerdem<br />

vollständig verkapselt, eine Berührung<br />

der Hosenbeine mit der öligen Kette damit<br />

ausgeschlossen.<br />

Platinum 3 | 2012 11


Feinschmeckerküche<br />

unter freiem Himmel<br />

Gemeinsames Essen bringt Seelen einander näher.<br />

Und manchmal entstehen daraus besondere<br />

Glücksmomente im Leben: wenn der Tisch im Grünen<br />

steht, lauer Wind mit den Bäumen spielt und frisch<br />

zubereitete Sommer delikatessen auf den Teller kommen.<br />

Zubehör für<br />

leichtes und<br />

gesundes Essen:<br />

die Garfläche<br />

Teppan Yaki, an<br />

der japanische<br />

Köche ihre Kunst<br />

zelebrieren.<br />

Eine Urszene: Irgendwo draußen, ein loderndes<br />

Feuer, ein Topf. Und drumherum kommen<br />

Menschen zusammen … Gerade im Sommer<br />

drängt uns eine innere Stimme, dieses Erlebnis<br />

nachzuahmen. Sich in der Natur aufhalten<br />

oder von der Wärme anziehen lassen. Abends<br />

dann langsam in die Dunkelheit und die Weite<br />

des Sternenhimmels hineingleiten. Ein paar<br />

Mücken sind vielleicht unterwegs. Aber wen<br />

stört das wirklich, wenn verführerische Düfte<br />

größten Genuss versprechen? Wenn edle,<br />

frische Gerichte direkt vor unseren Augen garen?<br />

Oder wenn kleine kulinarische Raritäten<br />

wie ein ganz besonderer Schinken die Runde<br />

machen? Die neuesten Gastro-Trends überzeugen<br />

– und machen Appetit auf mehr.<br />

Trend 1: Aromenzauberei<br />

beim Outdoor Cooking<br />

Das Wichtigste, was der Mensch zum Kochen<br />

im Freien braucht, ist eine Feuerstelle. Das<br />

könnte etwa ein einfacher Erdofen sein, wie<br />

ihn die Polynesier heute noch bauen. Geheizt<br />

wird mit Kokosnussfasern, darüber kommt<br />

eine Gesteinsschicht, auf die wiederum, in<br />

Bananenblätter gewickelt, Fisch, Fleisch oder<br />

Gemüse geschichtet werden. Der Kochvorgang<br />

in einem solchen „Umo“ dauert mehrere<br />

Stunden. Jede Zutat bekommt durch diese<br />

Ordnung genau die richtige Temperatur. Die<br />

Aromen werden sich perfekt miteinander verbinden.<br />

Outdoor-Küche par excellence!<br />

Wer seine Sommergäste selbst fürstlich<br />

bewirten will – etwa mit zartem Fisch im grünen<br />

Kleid oder saftigem Fleisch im Pomeranzenmantel<br />

–, kann es sich leichter machen.<br />

Dafür gibt es hochwertige, mobile Garküchen<br />

mit feiner Temperaturregulierung. Diese sind<br />

mit leistungsstarken und in mehreren Ausbauvarianten<br />

erhältlichen Kochfeldern auf<br />

Fotos: Fotolia (2), Joselito<br />

12 Platinum 3 | 2012


Temperatur der Edelstahlplatte lässt sich gradgenau<br />

steuern. Auch größere Mengen werden<br />

gleichmäßig mit Hitze versorgt.<br />

Teppan Yaki steht nicht nur für eine besondere<br />

Gartechnik, sondern auch für eine<br />

gesellige Art des Kochens. Wer je in einem japanischen<br />

Restaurant erlebt hat, wie die Tisch-<br />

Köche ihre Rezeptgeheimnisse gewitzt und<br />

lässig präsentieren, hohe Zwiebelringtürmchen<br />

zum Einsturz bringen, Hütchenspiele<br />

mit Reisschüsseln veranstalten und Flammen<br />

über die Platte jagen, wird sich vielleicht etwas<br />

ähnlich Unterhaltsames für die nächste Gästebewirtung<br />

einfallen lassen. Es geht natürlich<br />

auch ohne Show. Dann bleibt das angeregte<br />

Gespräch quer über fleißige Hände und brutzelnde<br />

Zutaten hinweg. Das Thema liegt nahe:<br />

kochen, essen und trinken.<br />

Induktionsbasis ausgestattet, dazu kommen<br />

Schneidbrett, Messer- wie Flaschenhalter und<br />

der nötige Spritzschutz. Fast jedes Gericht, das<br />

sich ambitionierte Aromenköche in den Kopf<br />

setzen, kann damit im Freien zubereitet werden.<br />

Kalbsmedaillons mit Kaffeesauce? Forelle<br />

in Couscous-Kruste mit Pinienkernen? Gegrillte<br />

Auberginen-Ricotta-Röllchen? Alles ist<br />

entspannt und vor den Augen der Gäste machbar.<br />

Selbst ein Südseemenü à la Umo.<br />

Trend 2: Teppan Yaki und Erlebniskochen<br />

Miso-Suppe, Maki-Sushi, Matcha-Tee: Die Küche<br />

aus dem Land der aufgehenden Sonne ist<br />

leicht, gesund und köstlich. Deshalb gewinnt<br />

sie auch hierzulande immer mehr Freunde.<br />

Eine ständig wachsende Zahl von Zutaten<br />

ist mittlerweile im Handel erhältlich, und so<br />

überrascht es nicht, dass auch das passende<br />

Küchenzubehör verstärkt angeboten wird.<br />

Derzeit erobert eine Edelstahlplatte die Trendsetter-Küchen<br />

Europas: Teppan, die in den passenden<br />

Esstisch versenkbare Garfläche, an der<br />

der Chefkoch oder sein weibliches Pendant coram<br />

publico knackige Gerichte zaubern kann,<br />

Teppan Yaki genannt. Alles, was man braucht,<br />

sind frische Zutaten und ein wenig Fett. Die<br />

Trend 3: Ganz edler Schinken –<br />

Jamón Ibérico Joselito<br />

„Für eine Scheibe Joselito würde ich sofort<br />

alles stehen und liegen lassen“, gibt der unter<br />

anderem aus „Good bye, Lenin!“ bekannte<br />

Schauspieler Daniel Brühl gern zu. Und er<br />

sorgt dafür, dass auch andere in den unvergleichlichen<br />

Gaumengenuss kommen: Wer<br />

die Tapas-Bar „Raval“ des Halbspaniers in<br />

Berlin-Kreuzberg besucht, findet die Schinken-Delikatesse<br />

auf der Speisekarte. Dabei ist<br />

der Jamón Ibérico de Bellota Gran Reserva<br />

aus der Manufaktur Joselito, die im kastillischen<br />

6000-Einwohner-Dorf Guijuelo nahe<br />

Salamanca ansässig ist, eine echte Rarität: Nur<br />

25 000 Ibérico-Schweine werden dort jährlich<br />

geschlachtet. Und nur knapp fünf Prozent dieser<br />

Delikatesse gelangen – über den Frechener<br />

Exklusiv-Importeur Enólogos – zu den Feinschmeckern<br />

nach Deutschland.<br />

Wie ein guter Wein:<br />

Der spanische<br />

Schinken Jamón<br />

Ibérico Joselito<br />

reift zwischen zwei<br />

und vier Jahren.<br />

Platinum 3 | 2012 13


„Für eine Scheibe Joselito<br />

würde ich sofort alles stehen<br />

und liegen lassen.“<br />

Daniel Brühl, Schauspieler und Inhaber der Tapas-Bar<br />

„Raval“ in Berlin-Kreuzberg<br />

Mit unserem einheimischen rosa Hausschwein<br />

hat das Ibérico-Schwein mit seinen schwarzen<br />

Füßen und dem spitzen Rüssel wenig gemein.<br />

Sein Fleisch zeichnet sich durch eine feine<br />

Marmorierung und einen intensiven, nussigen<br />

Geschmack aus. Den bekommt es, weil die<br />

Tiere zwischen Oktober und März zur „Montanera“,<br />

zur Eichelmast, in die Berggegend im<br />

Südwesten Spaniens getrieben werden. In den<br />

beweideten Eichenhainen ernähren sich die<br />

Borstentiere ausschließlich von frischen Gräsern<br />

– und natürlich von Eicheln. Bis zu sie-<br />

ben Kilo davon verspeist ein Ibérico-Schwein<br />

am Tag. In den Wintermonaten verdoppelt es<br />

sein Gewicht auf bis zu 180 Kilogramm. Die<br />

mehrfach ungesättigten Fettsäuren lagern<br />

sich in den Muskeln an und geben dem Fleisch<br />

sein unverwechselbares leicht süßliches und<br />

nussiges Aroma. Auch der Reifungsprozess<br />

ist speziell: In Trockenhäusern in der kastillischen<br />

Hochebene werden die Schinken bei<br />

idealem Klima bis zu zwei Wochen unter einer<br />

geschlossenen Salzschicht gelagert, gewaschen<br />

und danach in sorgsam belüfteten Trockenkammern<br />

zum Heranreifen aufgehängt.<br />

Wie ein guter Wein reift der Jamón Ibérico<br />

Joselito dann zwischen zwei und vier Jahren<br />

und verliert während dieser Zeit bis zu einem<br />

Drittel seines Gewichts.<br />

Auf dem Kongress „Lo Mejor de la Gastronomía“<br />

wurde der Jamón Ibérico de Bellota<br />

Gran Reserva Joselito bereits mehrfach vom<br />

Gourmetpapst Rafael García Santos zum besten<br />

Produkt Spaniens gewählt. Für den Endverbraucher<br />

ist die Delikatesse exklusiv auf<br />

vinogusta.com erhältlich.<br />

Fotos: Marcus Höhn, indu+<br />

Platinum Angebot<br />

indu+ steht für Outdoor-Kochen in einer<br />

neuen Leistungsklasse. Der Hersteller<br />

bringt Kochen, Wok, Teppan Yaki und<br />

Grill in einem modularen – und uneingeschränkt<br />

beweglichen – System<br />

verschiedener Trolleys zusammen. Die<br />

stilvollen und eleganten Designs werden<br />

in Größen für bis zu drei Elektroplatten<br />

angeboten.<br />

Leistung: Höchste Verarbeitungsqualität<br />

trifft puristische Gestaltung. Der<br />

hochwertige SERVEBOY DUO bringt die<br />

Kochtrends Outdoor-Cooking und Teppan<br />

Yaki mit zwei Kochfeldern zusammen:<br />

indu+ 400 Domino und indu+ 400<br />

Teppan Yaki Infrarot. Er ist mit Schneidbrett,<br />

Messer- wie Flaschenhalter und einer<br />

wasserdichten, wetterfesten Schutzhülle<br />

aus gestattet. Das Design in Weiß,<br />

Nussbaum und Edelstahl strahlt außergewöhnliche<br />

Eleganz aus.<br />

Im Original befindet sich für<br />

Inhaber der Platinum Kreditkarte<br />

an dieser Stelle ein Vorteilsangebot<br />

mit Detailbeschreibung.<br />

14 Platinum 3 | 2012


Liebeserklärung<br />

an die Hand<br />

Die Schweizer Designerin Helen von<br />

Albertini stellt in ihrer Manufaktur<br />

Handschuhe her. Einzelstücke und<br />

Kleinserien für Damen und Herren –<br />

außergewöhnlich schön!<br />

Fotos: UNA Fashion<br />

Es ist, als würde sich eine Tür<br />

zu einer längst vergangenen Welt<br />

öffnen, betritt man Helen von Al bertinis<br />

Atelier im Unterengadiner<br />

Ardez. In einem umgebauten ehemaligen<br />

Stall hat die Designerin vier<br />

alte Porkert-Nähmaschinen stehen.<br />

In der früheren Futterkrippe warten<br />

die Dressiereisen, die die fertigen<br />

und gebügelten Handschuhe in<br />

Form halten, im Nebenraum stehen<br />

die Steck- und Knüpfmaschinen,<br />

liegen alte Stoffe in den Regalen, Seidenripsbänder,<br />

viel feines Hirsch-,<br />

Ziegen-, Lamm-, Rentier- oder Peccaryleder.<br />

Edelste und bunteste<br />

Arbeitsutensilien.<br />

„Handschuhe sind etwas ausgesprochen<br />

Sinnliches“, schwärmt die<br />

Designerin. Bevor sie sich auf<br />

Handschuhe konzentrierte, designte<br />

die Künstlerin für eine Züricher<br />

Seiden firma Couture- und Prêt-a-<br />

Porter-Mode, entwarf in New York<br />

eine eigene Foulard-Kollektion und<br />

arbeitete in Tokio für die Goldwin<br />

Company.<br />

Seit 1996 stellt sie unter ihrem<br />

Modelabel UNA fashion Handschuhe<br />

her. Und weil man sich in das Modell<br />

und das Material ver lieben sollte,<br />

wie von Albertini findet, sind<br />

ihre Preziosen vielfach mit Seide,<br />

mit Stoffbändern, Perlen und Spitzen<br />

verziert. Sie sind von Hand<br />

bemalt und mit Motiven aus der Region<br />

bestickt. Außerdem fertigt immer<br />

nur eine Näherin ein Paar<br />

Handschuhe von A bis Z: „Alles aus<br />

einer Hand, ganz vorsichtig und liebevoll,<br />

das ist mir wichtig“, sagt die<br />

Designerin, die ihre Einzelstücke,<br />

Kleinstauflagen und limitierten<br />

Editionen in Zürich, St. Moritz, Luzern<br />

und in ihrem Showroom in<br />

Ardez verkauft. Paris, Hamburg,<br />

Platinum Angebot<br />

London sollen folgen. Nach Voranmeldung<br />

können Liebhaber edler<br />

Handwerkskunst ihre Manufaktur<br />

besichtigen. Auf alten Brettern sind<br />

die Kunstobjekte aus feinstem Leder<br />

zu bestaunen, die modebewusste<br />

junge Leute, die gepflegte Dame<br />

und der elegante Herr schätzen,<br />

ebenso wie Küns tler, Schauspieler<br />

und Sänger. Ob extravagant für den<br />

Abend oder außergewöhnliche Alltagshandschuhe<br />

– sie alle erzählen<br />

eine Geschichte und sind Schmuckstücke,<br />

die man am liebsten gar<br />

nicht mehr auszieht.<br />

Die Firma UNA fashion der Designerin<br />

Helen von Albertini bietet feinste,<br />

handgenähte Handschuhkrea tionen<br />

für Damen und Herren an.<br />

Im Original befindet sich<br />

für Inhaber der Platinum<br />

Kreditkarte an dieser Stelle<br />

ein Vorteils angebot mit Detailbeschreibung.<br />

Platinum 3 | 2012 15


Über den Wolken …<br />

… soll Komfort bald schon grenzenlos sein. Airbus hat das<br />

Flugzeug der Zukunft „entworfen“ – inklusive 360-Grad-<br />

Panoramablick und virtuellem Golfplatz an Bord. Alles nur<br />

ein Hirngespinst? Mitnichten.<br />

Fliegen 2050:<br />

Mit dem Concept<br />

Plane wollen die<br />

Ingenieure von<br />

Airbus völlig neue<br />

Akzente in der<br />

Luftfahrt setzen.<br />

Trockene, abgestandene Kabinenluft, stundenlanges<br />

Sitzen und am Ziel dann noch mal<br />

warten, bis der Koffer endlich vom Gepäckband<br />

rollt: Nein, Fliegen macht heute nicht<br />

wirklich Spaß, nicht mal in der Business Class.<br />

Im Flugzeug der Zukunft soll das jedoch ganz<br />

anders sein. Statt First, Business und Economy<br />

Class erwarten den Gast dort unterschiedliche<br />

Zonen, die er gemäß seinen Bedürfnissen<br />

auswählen kann. In der „Revitalisierungszone“<br />

ist die Luft mit Vitaminen angereichert, in<br />

der „Interaktionszone“ können die Passagiere<br />

in einer Art „Holodeck“ Golf spielen, shoppen<br />

gehen oder die neueste Mode in virtuellen<br />

Umkleidekabinen anprobieren. Und selbstverständlich<br />

besteht während des Flugs uneingeschränkte<br />

Kommunikation zum Boden.<br />

Nicht nur die Teilnahme an Konferenzen wäre<br />

dann für Geschäftsleute hoch über den Wolken<br />

möglich. Auch die Gute-Nacht-Geschichte<br />

für die Kinder zu Hause kann Papa aus dem<br />

Flugzeug vorlesen.<br />

Dank einer intelligenten Membran lassen<br />

sich die Kabinenwände außerdem per Knopfdruck<br />

auf Transparent-Modus schalten: Die<br />

Passagiere genießen freie Aussicht in den<br />

Sternenhimmel oder sehen, wie unter ihnen<br />

Städte und Landschaften vorüberziehen. Ihr<br />

Gepäck haben die Fluggäste ebenfalls im Blick:<br />

Denn statt des Check-ins am Schalter werden<br />

die Passagiere an Bord über Touchscreens erfasst<br />

und geben ihren Koffer erst in der Kabine<br />

auf einem Rollband ab. Von dort wird er direkt<br />

zum jeweiligen Platz befördert.<br />

Die Natur als Vorbild. Die sogenannte Concept<br />

Plane Cabin ist Teil eines Gesamtkonzepts<br />

von Airbus für das Jahr 2050, bei dem<br />

es neben mehr Komfort auch um Energieeinsparung<br />

und eine bessere Umweltverträglichkeit<br />

geht. So sollen die Sitze künftig nicht nur<br />

aus nachwachsenden, sich selbst reinigenden<br />

Materialien gefertigt werden. Der größte Flugzeugbauer<br />

der Welt will mit ihnen auch die<br />

16 Platinum 3 | 2012


Fotos: Airbus S.A.S 2012<br />

Körperwärme seiner Passagiere einfangen<br />

und für den Kabinenbetrieb nutzen. Darüber<br />

hinaus soll das Flugzeug der Zukunft deutlich<br />

weniger Treibstoff verbrauchen; unter anderem<br />

durch äußerst lange und dünne Tragflächen,<br />

die mit weniger Widerstand durch die<br />

Lüfte gleiten, und ein U-förmiges Heck, das die<br />

Aerodynamik verbessert.<br />

Als Vorbild dient den Ingenieuren dabei in<br />

vielen Punkten die Natur. So könnte der Rumpf<br />

aus einem Gerüst bestehen, das den Knochenaufbau<br />

von Vögeln nachahmt: hohl im Innern,<br />

aber äußerst stabil nach außen. Ein Flugzeug<br />

mit einer solchen bionischen Struktur wäre<br />

etwa um die Hälfte leichter.<br />

Jules Verne lässt grüßen? Aus heutiger Sicht<br />

klingt vieles davon wie eine Utopie à la Jules<br />

Verne. Und wahrscheinlich wird das Flugzeug<br />

der Zukunft in dieser Form auch nie abheben.<br />

Dennoch ist das Concept Plane mehr als reine<br />

Fantasie, denn viele der dafür notwendigen<br />

Technologien existieren bereits oder werden<br />

zumindest intensiv erforscht. „Auch wenn<br />

sie möglicherweise nicht ganz auf dieselbe<br />

Weise umgesetzt werden, wie im Airbus-Konzeptflugzeug<br />

und in der Konzeptkabine dargestellt,<br />

könnten manche davon in zukünftige<br />

Airbus-Flugzeugprogramme integriert werden“,<br />

so Charles Champion, Airbus Executive<br />

Vice President Engineering. Ein Beispiel hierfür<br />

ist der neue Airbus A350 XWB. Bei ihm<br />

werden erstmals Sonden eingesetzt, die – wie<br />

Vögel – Böen messen und bewegliche Teile am<br />

Flugzeug darauf einstellen können. Dadurch<br />

wird die Luftströmung optimiert und der<br />

Treibstoffverbrauch reduziert. Auch selbstreinigende<br />

Materialien gibt es schon, die den sogenannten<br />

Lotus-Effekt nutzen: Wasser perlt<br />

an ihnen ab und nimmt Schmutzpartikel mit.<br />

In Zukunft will Airbus solche Beschichtungen<br />

auch für Sitze und Teppiche verwenden. Andere<br />

Technologien, zum Beispiel für den Trick<br />

mit den transparenten Kabinenwänden, sind<br />

zumindest in der Entwicklung.<br />

Offene Fragen gibt es natürlich trotzdem<br />

genügend, beispielsweise bei der Wirtschaftlichkeit.<br />

Und auch die Flughäfen sind ein Faktor,<br />

der den Träumen der Airbus-Ingenieure<br />

Grenzen setzt. Denn wenn das Flugzeug 40<br />

Minuten über Heathrow kreist und auf die<br />

Landung warten muss, ist in puncto Komfort<br />

und Umweltschutz vieles wieder verloren.<br />

Wer allerdings nicht gleich auf den Boden der<br />

Tatsachen zurückkehren möchte: Ein Rundgang<br />

durch das Concept Plane ist jetzt möglich:<br />

www.thefuturebyairbus.com<br />

Futuristisch ist<br />

schon das Design:<br />

In der Smart-Tech-<br />

Zone wird dem<br />

Fluggast alles an<br />

Kommunikationsmedien<br />

geboten,<br />

was es in Zukunft<br />

geben wird.<br />

Schlau unterwegs: mit der Smart-Way-App<br />

Die Navigationsapplikation<br />

Smart-Way führt<br />

Anwender in Echtzeit<br />

durch das Labyrinth des<br />

öffentlichen Personennahverkehrs.<br />

Foto: Fraunhofer IVI<br />

Stellen Sie sich vor, Sie kommen am Bahnhof einer<br />

fremden Stadt an und wollen schnellstmöglich zum<br />

Hotel. Mit der Smart-Way-App finden Sie das einfach<br />

und unkompliziert. Denn der virtuelle Verkehrsplaner<br />

sorgt dafür, dass Sie auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

stressfrei ankommen. Einfach Smart Way auf<br />

dem Handy starten, Zieladresse eingegeben und<br />

schon geht‘s los. Das Handy navigiert Sie zur nächsten<br />

Haltestelle und zeigt die beste Verbindung an.<br />

Dabei können Sie Ihre Fahrt jederzeit unterbrechen,<br />

das Verkehrsmittel wechseln oder das Reiseziel ändern.<br />

Smart Way reagiert umgehend und berechnet<br />

eine neue Route, unterstützt durch Echtzeitdaten<br />

der Verkehrsbetriebe. Kurz vor der Ziel- oder Umsteigehaltestelle<br />

gibt die Anwendung zusätzlich ein<br />

kurzes Vibrationssignal.<br />

Den Prototyp der kostenlosen App hat das Fraunhofer-Institut<br />

für Verkehrs- und Infrastruktursysteme<br />

bereits getestet. Für Dresden ist Smart-Way inzwischen<br />

sogar als fertige Anwendung erhältlich. Der<br />

Individualverkehr wird dabei noch nicht berücksichtigt.<br />

In zwei bis drei Jahren könnte es aber durchaus<br />

ein deutschlandweites System geben, das auch<br />

Angebote wie Mietwagen und Leihfahrräder intelligent<br />

verknüpft.<br />

Platinum 3 | 2012 17


Tipps und angebote<br />

Platinum-Team beim<br />

KaiserCup erfolgreich<br />

Sensationell ist nicht nur<br />

die riesige Auswahl an<br />

Cocktails, auch Lage und<br />

Ambiente des „20up“ in<br />

St. Pauli haben es in sich.<br />

Ein himmlisches Erlebnis<br />

Köstliche Cocktails und eine Aussicht, die den Atem<br />

stocken lässt, bietet die Skybar „20up“ hoch über den<br />

Landungsbrücken von St. Pauli. Ein Highlight für alle<br />

Hamburg-Besucher.<br />

Es ist, als schwebe man über Hamburgs Hafen. Wer<br />

vor den sieben Meter hohen Panoramafenstern der<br />

Skybar „20up“ steht, dem bleibt erst einmal die Luft weg.<br />

In 90 Metern Höhe über dem Elblauf erwartet den Gast<br />

in St. Paulis exklusivem Szene-Treffpunkt, der sich im<br />

20. Stock des Empire Riverside Hotels befindet, ein<br />

atemberaubender Blick auf das glitzernde Treiben in<br />

der Speicherstadt. Beeindruckend ist aber nicht nur die<br />

Aussicht, die Innengestaltung der eleganten Bar kann<br />

sich ebenfalls sehen lassen. Wie schon bei der bronzeverkleideten<br />

Außenfassade des Hotels achtete der britische<br />

Star architekt David Chipperfield auch beim Interieur<br />

auf stilvolle Details. Im Zentrum der langgezogenen<br />

Bar steht der über 20 Meter lange Tresen aus schwarzem<br />

Kunststein, dahinter schütteln und rühren Bar chefin<br />

Sladjana Senic und ihre Crew mehr als 90 internationale<br />

Cocktails. Die Auswahl ist enorm: Champagner-<br />

Cocktails, Aperitifs und Brandys bis hin zu zahlreichen<br />

alkoholfreien Köstlichkeiten zieren die Karte. So lässt<br />

sich der Sonnen untergang gleich doppelt genießen. Ein<br />

echtes Erlebnis!<br />

Die Skybar „20up“ ist Sonntag bis Donnerstag von<br />

18.00 bis 2.00 Uhr sowie freitags und samstags von<br />

18.00 bis 3.00 Uhr geöffnet. Es wird um sportlichelegante<br />

Kleidung gebeten. Tischreservierung telefonisch<br />

unter 0 40/3 11 19-7 04 70 oder per E-Mail: 20up@<br />

hotel-hamburg.de.<br />

Es war ein rundes Jubiläum mit einer runden Rekord-Spendensumme,<br />

kurz und knapp: eine wahrlich<br />

gelungene Sache. Der 25. KaiserCup wird allen Beteiligten<br />

als unvergessliches Erlebnis in Erinnerung<br />

bleiben. Niemals zuvor waren sie ihrem Fußballidol<br />

Franz Beckenbauer physisch und mental so nahe. Und<br />

mit über 100 000 Euro stand erstmals ein sechsstelliger<br />

Betrag auf dem Spendenscheck zugunsten jener<br />

Wohltätigkeitsstiftung, die „Kaiser Franz“ 1982 gegründet<br />

hatte. Für den guten Zweck schwingen daher<br />

seit einem viertel Jahrhundert zahlreiche golfbegeisterte<br />

Zeitgenossen ihre Schläger auf den Champions-<br />

Plätzen des Hartl-Resorts in Bad Griesbach. Dutzende<br />

Promis und VIPs aus Sport, Kultur, und Gesellschaft<br />

(u. a. Elke Sommer, Elmar Wepper, Sven Ottke, Dieter<br />

Thoma, Viktoria Brams und Christa Kinshofer) gaben<br />

dem Turnier, das jeweils im Juli stattfindet, auch diesmal<br />

Glanz und Unterhaltungswert. Mit dabei Bernd<br />

Litti, Deutschlands führender Golfcoach und Buchautor<br />

(„Dein Handicap ist nur im Kopf“), bei dem sich<br />

einige Gäste noch Tipps auf der Proberunde abholten.<br />

So sehen Platinum-Sieger aus: Jens Münch (2. v. l.) mit Resort-Chef<br />

Alois Hartl, Monika Hummer mit Franz Beckenbauer.<br />

Mit viel Begeisterung spielten auch jene rund 30 Mitspieler<br />

aus dem Kreis der Inhaber der Platinum Kreditkarten,<br />

die für das Team der <strong>Sparkasse</strong>n angereist<br />

waren und sich wie schon im Vorjahr recht erfolgreich<br />

schlugen. Jens Münch aus Frankfurt gewann<br />

mit unglaublich starken 45 Stablefordpunkten die<br />

Wertung seiner Klasse, Monika Hummer aus Starnberg<br />

schaffte es ebenfalls auf die Siegerbühne. „An<br />

diesem Tag lief einfach alles rund“, gab Jens Münch<br />

dem Magazin „PlatinumStyle“ zu Protokoll.<br />

Fotos: Hart Resort Bad Griesbach, Oliver Heinemann Studio 111<br />

18 Platinum 3 | 2012


Urbritisch, kommt aber<br />

aus dem Schwarzwald:<br />

der Edel-Gin „Monkey 47“<br />

Preisgekrönter Gin aus<br />

dem Schwarzwald<br />

Wacholderschnaps gilt als urbritisch.<br />

Doch nicht nur auf der Insel versteht man etwas<br />

von dieser Köstlichkeit. Auch im Schwarzwald<br />

findet man weiches Quellwasser, aromatische<br />

Beeren und Kräuter – und damit beste<br />

Voraussetzungen für die Herstellung eines<br />

außergewöhnlichen Gins: den „Monkey 47<br />

Schwarzwald Dry Gin“. Insgesamt 47 „Botanicals“<br />

(pflanzliche Zutaten) stecken in dieser<br />

Spezialität. Gut ein Drittel davon stammt<br />

aus dem Schwarzwald so zum Beispiel Fichtensprossen,<br />

Holunderblüten, Schlehen und<br />

Brombeerblätter. Der eigentliche Clou ist jedoch<br />

die Verwendung frischer Preiselbeeren,<br />

einer echten Schwarzwälder „Geheimwaffe“.<br />

Platinum Angebot<br />

Sonderabfüllung mit persönlichem Etikett<br />

PlatinumSpezial: Für Inhaber der Platinum Kreditkarte haben wir ein<br />

limitiertes Kontingent einer Sonderabfüllung mit handsigniertem<br />

und personalisiertem Rückenetikett (für maximal 15 Buchstaben bzw.<br />

Zeichen) reserviert.<br />

Im Original befindet sich für Inhaber der<br />

Platinum Kreditkarte an dieser Stelle ein<br />

Vorteils angebot mit Detailbeschreibung.<br />

Fotos: Black Forest Distillers GmbH<br />

Beim Tasting dominieren im ersten Moment<br />

Zitrusaromen, doch dann entfaltet sich<br />

ein komplexes und ausgewogenes, leicht blumiges<br />

Geschmacksbild, irgendwo zwischen<br />

Wacholder, Anis, Beeren und pfeffrigen Weihnachtsgewürzen.<br />

Dabei ist „Monkey 47“ angenehm<br />

weich und hat einen nachhaltigen,<br />

runden Abgang. Ein Gin, der gut auch pur genossen<br />

werden kann.<br />

Die Rezeptur stammt von Montgomery Collins,<br />

einem britischen Soldaten, den es 1951<br />

in den Nordschwarzwald verschlug. 2008<br />

nahmen sich dann Alexander Stein, Spross<br />

der Weinbrand-Dynastie Jacobi, und Christoph<br />

Keller, Verleger und mit Preisen dekorierter<br />

Destillateur, ihrer an. Die beiden entwickelten<br />

das Rezept weiter und brachten<br />

„Monkey 47“ zwei Jahre später auf den Markt.<br />

Schnell eroberte sich die Marke ihren Platz<br />

in den Edelbars, ob im Ritz Carlton oder im<br />

Venice Simplon-Orient-Express. Vergangenes<br />

Jahr zeichnete die International Wine and<br />

Spirits Competition, der prestigeträchtigste<br />

Wettbewerb der Branche, den Gin als besten<br />

seiner Art aus. Und auch die „Financial Times<br />

Deutschland“ urteilte über die Black Forest Distillers,<br />

so der offizielle Name der Firma in der<br />

Nähe von Freudenstadt: „Die wahrscheinlich<br />

beste Ginbrennerei der Welt.“ Na, da dürfte<br />

die Queen wohl „not amused“ gewesen sein.<br />

Platinum 3 | 2012 19


Wahre Schätze aus<br />

dem Meer<br />

Tief unter den rauen Wellen der Nordsee vor<br />

der Küste Schwedens wachsen die besten<br />

Hummer der Welt heran. Und am leckersten<br />

schmecken sie natürlich, wenn man sie<br />

selbst fangfrisch aus dem Wasser geholt hat.<br />

Platinum Angebot<br />

Im Original befindet sich<br />

für Inhaber der Platinum<br />

Kreditkarte an dieser<br />

Stelle ein Vorteils angebot<br />

mit Detailbeschreibung.<br />

Die gelb-schwarze Wetterkutte fühlt sich an<br />

wie ein Astronautenanzug und ist auch ungefähr<br />

so bequem. Aber sie dichtet ab, und das<br />

ist hier auf der tiefblauen Hochsee das Wichtigste.<br />

Leider suchen sich die besten Hummer<br />

nie die warmen Gegenden zum Leben aus. Die<br />

Westküste Schwedens ist ihnen am allerliebsten,<br />

und da weht fast immer eine steife Brise,<br />

wenn es hinausgeht zur „Hummer-Safari“.<br />

So nennt Lars-Erik Persson seine geführte<br />

Bootstour hinaus in die Schärenküste vor<br />

Fjällbacka, einem hübschen Fischerstädtchen<br />

nördlich von Göteborg. Unter Feinschmeckern<br />

gilt die Gegend als das Hummerparadies<br />

schlechthin. Das Fleisch von Hummern, die<br />

hier aufgewachsen sind, schmeckt angeblich<br />

lieblicher und intensiver als bei den nordamerikanischen<br />

Artgenossen.<br />

Im Hauptberuf ist Lars-Erik Hotelier, sein<br />

170 Jahre altes „Stora Hotellet“ ist selbst so<br />

etwas wie eine Legende unter Hummerfreunden.<br />

Jedes der 23 Zimmer ist einem berühmten<br />

Seefahrer gewidmet: Roald Amundsen,<br />

Leif Eriksson, James Cook und auch Marco<br />

Polo kommen zu Ehren. Von hier aus bricht<br />

man zwischen Ende September und Mitte Dezember<br />

mittlerweile traditionell auf zur Fahrt<br />

mit dem offenen Kutter hinaus in das Insellabyrinth<br />

vor der Küste, wo die Hummer in<br />

Tiefen von zwischen zehn und 30 Metern zwischen<br />

den zerklüfteten Felsen wohnen.<br />

Bis zu 50 Reusen – spezielle Käfige aus Draht<br />

und Stahl – darf ein Profi-Fischer aussetzen:<br />

Die Fangquoten sind streng limitiert. Vom Gast<br />

wird erwartet, dass er oder sie selbst kräftig mit<br />

anfasst, wenn es darum geht, die sperrigen Käfige<br />

an Bord zu hieven. Den Rest besorgt Lars-<br />

Erik lieber selbst, denn so ein ausgewachsener<br />

Hummer kann gut und gerne einen halben<br />

Meter lang sein, und er ist in der Regel ziemlich<br />

sauer, wenn er gefangen worden ist. Der<br />

Käpt’n packt das Schalentier mit einem geübten<br />

Griff hinten am Schwanz und stülpt ein dickes<br />

Gummiband über die scharfen Scheren.<br />

Drei Stunden später legt das Boot wieder in<br />

Fjällbacka an. Es tut gut, in der warmen Gaststube<br />

zu sitzen und sich schon mal ein Glas<br />

„Hummer-Öl“ durch die durstige Kehle rinnen<br />

zu lassen. Gebraut wird das goldgelbe Spezialbier,<br />

das ein bisschen an ein Düsseldorfer Alt<br />

erinnert, in der Nachbarstadt Grebbestad, und<br />

es wird auch zum anschließenden Gala-Essen<br />

serviert, bei dem man sich das Ergebnis der<br />

Hummer-Safari schmecken lässt. Man hat es<br />

sich ja heute echt verdient …<br />

Fotos: Fotolia<br />

20 Platinum 3 | 2012


Kaffeegenuss wie anno 1908<br />

Handgefilterter Kaffee ist das neueste Trendgetränk. Zubereitet wird er mit der<br />

bewährten Basistechnik, mit der Melitta Bentz als junge Hausfrau vor mehr als<br />

100 Jahren den Kaffeetrinkern ein besseres Geschmackserlebnis bescherte.<br />

Wer hätte das gedacht: Während hierzulande noch<br />

die Coffee-to-go-Welle rollt und der Absatz von Kaffeekapseln<br />

rasant steigt, erlebt Filterkaffee ausgerechnet<br />

im hektischen New York seit etwa zwei Jahren eine Renaissance.<br />

Allerdings hat der „brewed coffee“ nichts mit<br />

dem gemein, was aus gängigen Filtermaschinen in die<br />

Glaskannen tröpfelt. Handgefiltert muss er sein; in den<br />

angesagten Coffeeshops wie dem „Third Rail“ oder dem<br />

„Ground Support“ finden sich deshalb ganze „drip bars“<br />

oder „pour over racks“ – das sind Gestelle mit mehreren<br />

Keramikfiltern nebeneinander, um den Kaffee tassenoder<br />

kännchenweise zuzubereiten. In Deutschland ist<br />

Berlin der Brückenkopf der neuen Filterkaffee-Kultur,<br />

und auch hier wird er als „brewed coffee“ angeboten.<br />

Kenner schätzen am Handfiltern, dass viel weniger<br />

Bitterstoffe in den Kaffee gelangen als bei anderen<br />

Zubereitungsverfahren. Auf diese Weise können sich<br />

die Aromen besser entfalten. Und: Gefiltert lassen sich<br />

wie beim Wein feine Geschmacksnuancen unterscheiden,<br />

zum Beispiel Haselnuss- oder Schokoladennoten,<br />

fruchtige oder florale Töne.<br />

Im Grunde genommen ist die „Brewed coffee“-Bewegung<br />

eine Rückkehr zu den Ursprüngen. Denn schon<br />

Melitta Bentz, der Erfinderin des Kaffeefilters, ging es um<br />

den reinen Kaffeegenuss. Der wurde nämlich durch den<br />

unbekömmlichen Kaffeesatz und den bitteren Nachgeschmack,<br />

den er hinterließ, gewaltig getrübt.<br />

1908 hat die damals 35-jährige Hausfrau und Mutter<br />

zweier Söhne eine geniale Idee: Mit Hammer und Nagel<br />

durchlöchert sie eine Blechdose und legt ein entsprechend<br />

zugeschnittenes Löschblatt hinein. Und siehe da,<br />

der Prototyp des Kaffeefilters funktioniert einwandfrei.<br />

Noch im gleichen Jahr meldet sie ihre Erfindung mit<br />

Erfolg als Gebrauchsmuster an und gründet dafür mit<br />

72 Reichspfennig Startkapital eine eigene Firma. Montiert<br />

und verpackt werden die Filter anfangs noch in der<br />

eigenen Wohnung in Dresden. Ihr Mann, der Kaufmann<br />

Hugo Bentz, führt in Schaufenstern die Handhabung<br />

des Filters vor.<br />

Schon für Melitta Bentz war klar:<br />

Erst von Hand gefiltert entfalten<br />

Kaffeebohnen das richtige Aroma.<br />

Foto: Melitta Kaffee GmbH<br />

Im Ersten Weltkrieg wird Hugo Bentz eingezogen;<br />

Melitta Bentz hält die Familie mit der Herstellung von<br />

Kartons über Wasser. Danach aber ist der Siegeszug des<br />

Kaffeefilters nicht mehr zu bremsen. Weil in Dresden<br />

keine ausreichenden Produktionsräume zu finden sind,<br />

ziehen die Melitta-Werke 1929 nach Minden in eine alte<br />

Schokoladenfabrik, die das Ehepaar zufällig entdeckt<br />

hatte. Dort erhält der Filterkörper 1937 auch seine heutige,<br />

schlitzförmig nach unten verlaufende Form samt<br />

Filtertüte. Heute führen zwei Enkel das international<br />

tätige Unternehmen, das mit Kaffee, Filterpapier und<br />

Kaffeeautomaten sein Hauptgeschäft macht.


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