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Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit

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II. E<strong>in</strong>leitung<br />

E<strong>in</strong>e ausgewogene <strong>Ernährung</strong> <strong>in</strong> <strong>Schwangerschaft</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Stillzeit</strong> ist e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung für die<br />

Ges<strong>und</strong>heit von Mutter <strong>und</strong> K<strong>in</strong>d <strong>und</strong> hat Auswirkungen<br />

auf alle Entwicklungsphasen des K<strong>in</strong>des bis<br />

<strong>in</strong>s Erwachsenenalter. In den letzten beiden Jahrzehnten<br />

haben sowohl das Ausgangsgewicht der<br />

Frauen bei Beg<strong>in</strong>n der <strong>Schwangerschaft</strong> als auch die<br />

gesamte Gewichtszunahme <strong>in</strong> der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

signifikant zugenommen. Daher sollte zu Beg<strong>in</strong>n der<br />

<strong>Schwangerschaft</strong> e<strong>in</strong> Gespräch über die angestrebte<br />

<strong>in</strong>dividuelle Gewichtszunahme erfolgen. Übergewicht<br />

vor <strong>und</strong> während der <strong>Schwangerschaft</strong> geht mit erheblichen<br />

Komplikationen für Mutter <strong>und</strong> K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>her:<br />

Gestationsdiabetes, schwangerschafts<strong>in</strong>duzierte<br />

Hypertonie, verzögerte Wehentätigkeit <strong>und</strong> erhöhter<br />

Blutverlust während der Geburt sowie vermehrte<br />

Fehlbildungen <strong>und</strong> neonatale Adaptationsstörungen.<br />

Neben der «Überernährung» kann auch die <strong>in</strong>trauter<strong>in</strong>e<br />

Mangelernährung weitreichende Konsequenzen<br />

für das K<strong>in</strong>d haben. Die <strong>Ernährung</strong> <strong>in</strong> utero hat<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong>en bedeutenden E<strong>in</strong>fluss auf die<br />

Entstehung von Arteriosklerose, Bluthochdruck, Insul<strong>in</strong>resistenz<br />

<strong>und</strong> viele andere metabolische <strong>und</strong> endokr<strong>in</strong>ologische<br />

Funktionen im weiteren Lebenslauf.<br />

Mit der <strong>Ernährung</strong> von Mutter <strong>und</strong> K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Schwangerschaft</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Stillzeit</strong> können aber auch Gefahren<br />

verb<strong>und</strong>en se<strong>in</strong>. In jüngster Zeit hat <strong>in</strong>sbesondere<br />

der hohe Gehalt an Methylquecksilber <strong>in</strong> Raubfischen<br />

wie Schwertfisch, Marl<strong>in</strong>/Speerfisch <strong>und</strong> Hai <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Ländern zu Stellungnahmen <strong>und</strong> speziellen<br />

Empfehlungen geführt. Dies veranlasste die<br />

Eidgenössische <strong>Ernährung</strong>skommission (EEK) e<strong>in</strong>e<br />

Expertengruppe e<strong>in</strong>zusetzen, um die bisherigen <strong>Ernährung</strong>sempfehlungen<br />

für schwangere <strong>und</strong> stillende<br />

Frauen zu überprüfen. Die heutigen wissenschaftlichen<br />

Kenntnisse über die <strong>Ernährung</strong> <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere<br />

die Gefährdung durch toxische Bestandteile <strong>und</strong><br />

Infektionserreger <strong>in</strong> Lebensmitteln wurden zusammengestellt<br />

<strong>und</strong> daraus allgeme<strong>in</strong>e Empfehlungen für<br />

die <strong>Ernährung</strong> <strong>in</strong> diesen beiden Lebensabschnitten<br />

formuliert. Den L<strong>in</strong>k zum Bericht der EEK mit dem<br />

Titel «<strong>Ernährung</strong> <strong>in</strong> <strong>Schwangerschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Stillzeit</strong>.<br />

Gefahr für Mutter <strong>und</strong> K<strong>in</strong>d?» f<strong>in</strong>den Sie im Anhang.<br />

Die vorliegende Broschüre ist e<strong>in</strong> Auszug aus dem<br />

Expertenbericht der EEK <strong>und</strong> entstand <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit KIG – K<strong>in</strong>der im Gleichgewicht<br />

St. Gallen.<br />

III. Vor der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

Idealerweise beg<strong>in</strong>nt die Anpassung der <strong>Ernährung</strong><br />

bereits präkonzeptionell bei K<strong>in</strong>derwunsch <strong>und</strong> die<br />

entsprechende Beratung durch uns betreuende Gynäkologen<br />

<strong>und</strong> Hausärzte hat bereits vor der <strong>Schwangerschaft</strong><br />

zu erfolgen.<br />

Neben e<strong>in</strong>er abwechslungsreichen <strong>und</strong> ausgewogenen<br />

<strong>Ernährung</strong> entsprechend der Lebensmittelpyramide<br />

der Schweizerischen Gesellschaft für<br />

<strong>Ernährung</strong> (SGE) ist Folsäure von grosser Bedeutung.<br />

Um Neuralrohrdefekte beim Säugl<strong>in</strong>g zu verh<strong>in</strong>dern,<br />

sollten Frauen, die schwanger werden möchten <strong>und</strong><br />

könnten, täglich e<strong>in</strong>e Dosis von 0.4 mg synthetischer<br />

Folsäure, am besten <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Multivitam<strong>in</strong>präparates,<br />

e<strong>in</strong>nehmen. Ausführlicher wird diese Thematik<br />

im folgenden Kapitel behandelt.<br />

B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit (BAG) | 3

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