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Individueller Hüftgelenkersatz - Katholische Hospitalgesellschaft ...

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Hüftgelenkverschleiß<br />

- Individuelle Hüftgelenkprothese<br />

- Kurzschaftprothese<br />

- Prothese im höheren Lebensalter<br />

In der Chirurgischen Klinik des St. Martinus Hospitals wird der Schwerpunkt Orthopädie,<br />

Unfall- und Handchirurgie angeboten. Dazu zählt ein umfassendes Spektrum an<br />

endoprothetischen Eingriffen. Hierbei wird ein hoher Wert darauf gelegt, Patienten mit den<br />

modernsten Prothesen und OP-Verfahren zu behandeln. So wird seit diesem Jahr eine<br />

Hüftprothese verwendet, die den individuellen Besonderheiten des Hüftgelenkes angepasst<br />

wird – eine individuelle Hüftprothese eben. Bisher war es speziellen Fällen vorbehalten<br />

„maßgeschneiderte“ Prothese zu verwenden, die nach einem computertomographischen Bild<br />

extra gegossen wurden. Die Kosten für diese Art von Prothesen werden von den<br />

Krankenkassen nur in Ausnahmefällen übernommen. Mit der neu eingeführten individuellen<br />

Hüftprothese ist es nun möglich ähnlich wie bei der „maßgeschneiderten“ Prothese sich bei<br />

dem Gelenkersatz den natürlich vorgegeben anatomischen Verhältnissen anzupassen. Bei der<br />

individuellen Prothese werden ausschließlich bewährte Markenimplantate verwendet. Eine<br />

„Zuzahlung“ für diese besondere Prothese ist nicht notwendig.<br />

Im Folgenden wird kurz die Hüftanatomie erläutern und dann auf den Hüftgelenkverschleiß<br />

(Arthrose) eingegangen. Anschließend werden die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten<br />

einschließlich der individuellen Prothese für die Hüfte in hiesiger Klinik dargestellt.<br />

Die gesunde Hüfte<br />

Die Hüfte verbindet den Oberschenkelknochen mit der Hüftpfanne im Beckenknochen. Am<br />

oberen Ende des Oberschenkelknochens sitzt der kugelförmige Hüftkopf. Er ist mit glattem<br />

Knorpel bedeckt und gleitet in der Hüftpfanne, die auch mit einer Knorpelschicht<br />

ausgekleidet ist.<br />

Eine Gelenkkapsel umschließt das Hüftgelenk und hält es gemeinsam mit dem Muskel-,<br />

Sehnen- und Bänderapparat stabil. Die Innenhaut der Gelenkkapsel produziert die<br />

„Gelenkschmiere“. Diese hält den Gelenkknorpel elastisch, gleichzeitig hält sie die beiden<br />

Knochen im Gelenk auf Abstand - für eine reibungslose und schmerzfreie Bewegung.<br />

Die gesunde Hüfte<br />

Die kranke Hüfte<br />

Arthrose bezeichnet den allmählichen Verschleiß der Gelenkoberflächen, d.h. die<br />

gelenkschützende Knorpelschicht wird zerstört. Die Knochen reiben im Gelenk aufeinander,<br />

nutzen sich ab und verformen sich. Die Folgen sind starke Schmerzen und zunehmender<br />

Funktionsverlust.<br />

05.11.2009<br />

© <strong>Katholische</strong> <strong>Hospitalgesellschaft</strong> Südwestfalen gGmbH Olpe<br />

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Hüftgelenkverschleiß<br />

- Individuelle Hüftgelenkprothese<br />

- Kurzschaftprothese<br />

- Prothese im höheren Lebensalter<br />

Das Alter und die generelle Abnutzung der Gelenke, Fehl- und Überbelastungen, Unfälle und<br />

Verletzungen oder auch angeborene Fehlstellungen und Entwicklungsstörungen wie die<br />

Hüftdysplasie können Ursachen für die Entstehung einer Arthrose sein.<br />

Chronische Gelenkentzündungen, wie sie z.B. bei Rheumatikern vorkommen, können<br />

ebenfalls zur Arthrose führen.<br />

Arthrose gilt als nicht heilbar. Es kann jedoch versucht werden, die Erkrankung aufzuhalten<br />

oder zu verlangsamen. Wenn nicht operative Behandlungsmethoden wie Medikamente,<br />

Kälte-, Wärme- oder elektrotherapeutische Anwendungen und auch die Physiotherapie die<br />

Beschwerden nicht mehr lindern können, sollte ein <strong>Hüftgelenkersatz</strong> durchgeführt werden.<br />

Die kranke Hüfte<br />

Das künstliche Hüftgelenk<br />

Ein künstliches Gelenk ist in Form und Funktion dem natürlichen Gelenk nachempfunden und<br />

besteht aus mehreren Teilen, genau wie das natürliches Hüftgelenk. Der<br />

Hüftprothesenschaft wird im Oberschenkelknochen verankert. Auf ihm sitzt ein Kugelkopf,<br />

der den verschlissenen Hüftkopf ersetzt. Die Kugel dreht sich in der künstlichen Hüftpfanne,<br />

die ihrerseits im Becken fest verankert wird.<br />

Mit einer solchen „Endoprothese“ werden die Teile des Hüftgelenks ersetzt, die durch die<br />

Erkrankung verschlissen und für Ihre Beschwerden verantwortlich sind: der<br />

Oberschenkelkopf und die Hüftpfanne.<br />

Hüfte mit künstlichem Gelenkersatz<br />

05.11.2009<br />

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Hüftgelenkverschleiß<br />

- Individuelle Hüftgelenkprothese<br />

- Kurzschaftprothese<br />

- Prothese im höheren Lebensalter<br />

Welches Implantat ist das „Richtige“?<br />

Hochwertige Endoprothesenmodelle gibt es in vielen verschiedenen Designs und Größen, die<br />

für die unterschiedlichsten Krankheitsbilder eine Lösung bieten.<br />

Die individuelle Hüftprothese<br />

<strong>Hüftgelenkersatz</strong>, so individuell wie möglich: Zur der Prothesenauswahl im St. Martinus-<br />

Hospital zählen auch neue „modulare“ Schaftsysteme, die sich der Anatomie des Patienten<br />

ganz individuell anpassen. Denn: Nicht nur die Arthrose-Erkrankung kann verschieden<br />

aussehen. Auch die individuelle Anatomie der Patienten fällt unterschiedlich aus: Bei<br />

manchen Patienten steht der Oberschenkelknochen z.B. steiler in der Hüftpfanne als bei<br />

anderen Patienten. Welche Form des Schenkelhalses haben Sie?<br />

Unterschiedliche Formen des Hüftgelenkes<br />

Herkömmliche Schäfte mit einem starren Hals und einfachen Schaftdesign lassen nur im<br />

Standard-Fall einen anatomischen Ersatz zu. Bei jeder Abweichung vom Standard-Fall oder<br />

bei unvorhersehbaren intraoperativen Veränderungen kann der herkömmliche Schaft nur mit<br />

Kompromissen eingebaut werden.<br />

Herkömmliche Schaftprothese mit unterschiedlich gutem Sitz<br />

Ein innovatives modulares (verschieden einstellbares) Hüftschaftsystem kann darauf flexibel<br />

reagieren. Es verfügt über ein System von unterschiedlichen Halslängen und Winkeln.<br />

Während der Operation kann das Hüftschaftsystem präzise angepasst werden. Die natürliche<br />

Gelenkgeometrie wird weitgehend wiederhergestellt, die gelenkumgebenden Weichteile sind<br />

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Hüftgelenkverschleiß<br />

- Individuelle Hüftgelenkprothese<br />

- Kurzschaftprothese<br />

- Prothese im höheren Lebensalter<br />

im Gleichgewicht und das Problem einer Beinlängendifferenz nach der Operation kann<br />

vermieden werden.<br />

Modulare Prothese<br />

Welche Variante der Hüftschaftprothese zum Einsatz kommt, wird anhand einer<br />

Planungsskizze vor der Operation bestimmt und während der Operation überprüft. Aber nicht<br />

nur die Form der Halskomponente lässt sich varieren. Durch verschiedene<br />

Einschubmöglichkeiten des Halses in den Schaft kann der gewählte Hals nach vorne und<br />

hinten geneigt werden.<br />

25°<br />

18°<br />

11°<br />

4°<br />

-3°<br />

Variable Halseinstellung der Schaftprothese<br />

Der Prothesenschaft wiederum ist den anatomischen Verhältnissen angepasst, was bedeutet,<br />

dass es unterschiedliche Schäfte für das rechte und linke Bein gibt. Die Prothesenschäfte<br />

liegen jeweils in 10 unterschiedliche Größen vor. Alles in allem steht der Prothesenschaft mit<br />

Prothesenköpfen in 34650 verschiedenen Varianten zur Verfügung, um so am besten die<br />

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Hüftgelenkverschleiß<br />

- Individuelle Hüftgelenkprothese<br />

- Kurzschaftprothese<br />

- Prothese im höheren Lebensalter<br />

natürliche Gelenkform nachzugestalten - individuell eben.<br />

Individuelle angepasste Hüftprothese – für jeden Hals die richtige Prothesenform<br />

Welche Hüftpfanne zum Einsatz kommen wird, hängt sowohl vom Alter als auch von der<br />

Knochenqualität und der im Vorfeld angefertigten Planungsskizze ab: Es gibt Pfannen, die in<br />

das Becken stabil verschraubt werden, und Pfannen, die in das Becken eingepresst werden.<br />

Beide Varianten sorgen – abhängig vom Krankheitsfall – für eine sehr gute Stabilität und mit<br />

ihrer Titanaußenfläche für ein gutes Anwachsen des Beckenknochens.<br />

Schraubpfanne<br />

PressfitPfanne<br />

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Hüftgelenkverschleiß<br />

- Individuelle Hüftgelenkprothese<br />

- Kurzschaftprothese<br />

- Prothese im höheren Lebensalter<br />

Individuelle Hüftprothese<br />

Die Implantate bestehen aus extrem abriebfesten und körperverträglichen Hightech-<br />

Materialien. Die Last tragenden Komponenten wie Hüftpfanne und -schaft sind aus Reintitan,<br />

Titan-, Stahl-, oder Kobaltchromlegierungen.<br />

Bei der Herstellung der Gleitpartner haben sich besonders haltbare Kunststoffe (Polyethylen),<br />

Spezialkeramiken und Kobaltchrom-Metall bewährt. Diese so genannten „Gleitpaarungen“<br />

gibt es in verschiedenen Varianten: Metall gleitet gegen Metall oder Polyethylen, Keramik<br />

gleitet gegen Keramik oder Polyethylen.<br />

Kurzschaftendoprothese<br />

Ziel bei jedem Gelenkersatzes ist es, so viel körpereigene Knochensubstanz wie möglich zu<br />

erhalten.<br />

Auch jüngere Patienten (< 60. Lebensjahr) können unter einem starken Hüftgelenkverschleiß<br />

leiden, der zum <strong>Hüftgelenkersatz</strong> zwingt. Für diese Fälle steht eine Kurzschaftprothese zur<br />

Verfügung, die einen stabilen Sitz im harten Knochen hat. Kurzschäfte sind – wie der Name<br />

vermuten lässt – mit einer Länge von ca. 10 cm nur etwas mehr als halb so lang wie<br />

herkömmliche Hüftschäfte. Bei dem Einbau muß weniger Knochen entfernt werden als bei<br />

herkömmlichen Prothesen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass bei einem jungen Patienten<br />

die Prothese wegen einer Lockerung nach 10-15 Jahren gewechselt wird. Dann steht jedoch<br />

noch genügend Knochenmaterial zur Verfügung, um eine normale Prothese einzubauen.<br />

Kurzschaftprothese<br />

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Hüftgelenkverschleiß<br />

- Individuelle Hüftgelenkprothese<br />

- Kurzschaftprothese<br />

- Prothese im höheren Lebensalter<br />

Hüftprothese im höheren Alter<br />

Für jeden Menschen gibt es also das passende Kunstgelenk. Welche Prothese angewandt<br />

werden soll hängt vom Lebensalter, Körperbau, Knochenqualität, Lebensgewohnheiten und –<br />

aktivitäten ab. Auch die Verankerungstechnik des Implantates, ob zementiert oder<br />

zementfrei, wird von durch den erwähnten Faktoren bestimmt. Im höheren Lebensalter<br />

(älter als 80 Jahre) ist meist die Knochenfestigkeit so gering, dass dann die Hüftpfanne und<br />

Schaft einzementiert werden. Auch in diesen Fällen steht im Haus eine Prothese mit<br />

unterschiedlicher Halsform zur Verfügung. Zementierte Prothesen haben den Vorteil, dass<br />

die Patienten vom ersten Tag an die Hüfte voll belasten können. Die Lockerungsrate der<br />

zementierten Prothesen ist geringen als bei den zementfrei eingebrachten Prothesen.<br />

Zementierte Schaftprothese mit unterschiedlichem Hals<br />

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