Leseprobe I (PDF) - Michael Müller Verlag
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110 Der Norden der Abruzzen<br />
rund 1100 Metern Höhe: ein schon etwas heruntergekommener Wintersportort mit<br />
Bar, Hotel und Liegewiese, im Winter wird hier am Monte Piselli Ski gefahren.<br />
Bei San Giacomo links ab schraubt sich die Straße in vielen Serpentinen ins Tal<br />
hinunter, zunächst fünf Kilometer nach San Vito, einen fast verlassenen Weiler am<br />
Hang mit Kirche am oberen Ortsrand und recht nettem Blick auf die dicht bewaldeten<br />
Hügel rundum. Noch mal rund vier Kilometer bergab geht es über Cesano<br />
ins sehr ländliche Villa Franca mit der fotogenen Chiesa di Santa Rufina aus dem<br />
14. Jh. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tales sieht man über steil aufragenden<br />
Felsen die winzigen Weiler ganz im Süden der Marken – sehr abgeschieden. Die<br />
gut ausgebaute Straße führt weiter bergab und dann auf schöner Strecke durch die<br />
Schlucht des Torrente Castellano. Bald erblickt man die mächtige Staumauer des<br />
Lago di Talvacchi, an dessen Ende sich rechts der Straße eine Bar auftut.<br />
Größter Ort und Zentrum der Gegend ist das nur wenig idyllische Valle Castellana<br />
mit mehreren Bars, Geschäften, Post, Apotheke, Supermarkt etc. Von dem modernen<br />
Ort auf nur 625 Metern Höhe geht es nun – umgeben von bewaldeten Hügeln<br />
und kleinen Tälern – wieder bergauf und über Pascellata nach Paranesi, von hier<br />
rechts ab und gut sieben Kilometer am Hang entlang nach Ceppo, dem eigentlichen<br />
touristischen Zentrum der Gegend.<br />
Ceppo: Der Ort auf 1334 Metern Höhe besteht praktisch nur aus einem großen<br />
Parkplatz mit Souvenirbuden, einem Albergo, dem Ostello im Wald und einem<br />
Campingplatz ein paar hundert Meter entfernt. Der winzige Ort ist ein beliebtes<br />
Ausflugsziel. Bekannt ist Ceppo vor allem für seine guten Wandermöglichkeiten<br />
u. a. zu spektakulären Wasserfällen. Und im Frühherbst sieht man unzählige Menschen<br />
auf Pilzsuche gebückt und hoch konzentriert durch den Wald streifen –<br />
Hochsaison in Ceppo. Die Wasserfälle der Gegend sind im Winter besonders bei<br />
Eiskletterern gefragt.<br />
Wandern rund um Ceppo: Vom Parkplatz des Campings bei Ceppo starten<br />
gleich mehrere interessante Wanderungen: zum 1811 Meter hoch gelegenen<br />
Lago dell’Orso in 1:30 Stunden, zum Pizzo del Moscio (2411 Meter) in drei<br />
Stunden und zum Wasserfall Cascata della Morricana (1580 Meter) in 2:30<br />
Stunden.<br />
Zurück in Paranesi folgt die Rundfahrt nun der Straße in südöstlicher Richtung<br />
nach Rocca S. Maria und Teramo, Ersteres eine Gemeinde, die aus mehreren kleinen<br />
Weilern besteht, jedoch kein eigentliches Zentrum hat. Die Strecke windet sich<br />
jetzt weit oben am Hang und bietet deutlich mehr Weitblick als im vorigen Abschnitt.<br />
Immer wieder tauchen einzelne Gehöfte auf einer Hügelkuppe auf, ein pittoreskes<br />
Bergdorf sucht man allerdings vergebens. Es folgt eine recht endlose Kurverei<br />
hinunter ins Tal, man passiert zunächst das kaum erwähnenswerte Santo Stefano<br />
und dann Torricella Sicura, wo sich eine etwas gelangweilte Dorfjugend in der Bar<br />
Centrale trifft. Ab hier sind es noch sieben kurvenreiche Kilometer bis nach Teramo.<br />
Anfahrt/Verbindungen: Nur mit dem eigenen<br />
Fahrzeug möglich, die Busverbindungen<br />
sind mehr als bescheiden: 1-mal tägl.<br />
zwischen Valle Castellana und Teramo, 2-<br />
mal tägl. zwischen Rocca S. Maria und Teramo.<br />
Ceppo wird überhaupt nicht angefahren.<br />
Am schnellsten ist die Anfahrt von Teramo<br />
aus (ca. 38 Kilometer), allerdings sehr<br />
kurvig. Noch mühseliger und länger (ca. 50<br />
Kilometer) von Ripe bei Civitella del Tronto.