04.11.2013 Aufrufe

TEACCH und das Konzept Kleine Wege - VAF.ch

TEACCH und das Konzept Kleine Wege - VAF.ch

TEACCH und das Konzept Kleine Wege - VAF.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>TEACCH</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>das</strong> <strong>Konzept</strong><br />

<strong>Kleine</strong> <strong>Wege</strong><br />

Dr. Martin Degner<br />

Autismuszentrum <strong>Kleine</strong><br />

<strong>Wege</strong> Erfurt<br />

Strukturierung<br />

Visualisierung<br />

Warum?<br />

• Handlungsplanung<br />

• Aufmerksamkeitslenkung/ Ablenkbarkeit<br />

• S<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>e zentrale Kohärenz<br />

• Strukturierung gibt Si<strong>ch</strong>erheit/<br />

Voraussagbarkeit<br />

Warum?<br />

• bevorzugter Verarbeitungsstil<br />

• beständiger als verbale Informationen<br />

• erfordern kein Verständnis spra<strong>ch</strong>begleitender<br />

(sozialer) Merkmale<br />

wie Mimik, Gestik, Tonfall...<br />

Individualisierung<br />

Warum?<br />

• Spezialinteressen, Fixierungen<br />

• Inselbegabungen<br />

• Motivation<br />

1


<strong>TEACCH</strong><br />

• <strong>TEACCH</strong>-Programm (Behandlung <strong>und</strong><br />

Erziehung autistis<strong>ch</strong>er <strong>und</strong> in<br />

ähnli<strong>ch</strong>er Weise<br />

kommunikationsbehinderter<br />

Mens<strong>ch</strong>en)<br />

• 1970 in den USA entstanden, dort<br />

große Institution vgl. zur Lebenshilfe<br />

– Entwicklung pädagogis<strong>ch</strong>er Strategien-<br />

<strong>TEACCH</strong>-Ansatz<br />

• Strukturiertes Lernen <strong>und</strong> Arbeiten<br />

Strukturiertes Arbeiten<br />

1. Umgebung wird bedeutungsvoll<br />

2. Zeit wird bedeutungsvoll<br />

3. Lernen wird bedeutungsvoll<br />

Dies wird errei<strong>ch</strong>t, indem man<br />

Umgebung, Zeit <strong>und</strong> Lernen<br />

strukturiert, visualisiert <strong>und</strong><br />

individualisiert.<br />

2


Bedeutungsvolle Umgebung<br />

Leitfragen die für den Mens<strong>ch</strong>en mit<br />

Autismus besonders verdeutli<strong>ch</strong>t<br />

werden müssen<br />

• Wo bin i<strong>ch</strong>? Wo soll i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong><br />

aufhalten?<br />

• Wo ist was? Wo gehört was hin?<br />

• Wo findet was statt?<br />

Bedeutungsvolle Umgebung<br />

Wo bin i<strong>ch</strong>? Was soll<br />

i<strong>ch</strong> tun?<br />

– Lernen<br />

– Freizeit<br />

– Gruppe<br />

… der Raum gibt<br />

Funktion vor<br />

Wo ist was?<br />

– Fotos S<strong>ch</strong>ränke<br />

Strukturierung, Visualisierung, Individualisierung<br />

3


Bedeutungsvolle Umgebung<br />

• Blaue Decke: Arbeiten<br />

• Gelbe Platzdeck<strong>ch</strong>en:<br />

Essen<br />

Strukturierung, Visualisierung, Individualisierung<br />

Bedeutungsvolle Umgebung<br />

Strukturierung, Visualisierung, Individualisierung<br />

4


Bedeutungsvolle Zeit<br />

• Mens<strong>ch</strong>en mit Autismus zeigen<br />

Unruhe bei Veränderungen im<br />

gewohntem Ablauf<br />

• Beharren auf Einhaltung von<br />

Routinen (z.B. glei<strong>ch</strong>e Tagesablauf)<br />

• Können Zeitspannen ni<strong>ch</strong>t<br />

überblicken (Wir gehen glei<strong>ch</strong> los…)<br />

Bedeutungsvolle Zeit<br />

• Reaktionen auf diese Probleme sind<br />

oft selbst- <strong>und</strong> fremdverletzende<br />

Verhaltensweisen<br />

• Ohne ein System zur Verdeutli<strong>ch</strong>ung<br />

der Zeit wird <strong>das</strong> Verhalten immer<br />

unflexibler <strong>und</strong> die Probleme<br />

verstärken si<strong>ch</strong><br />

• Zeit wird individuell strukturiert <strong>und</strong><br />

visualisiert<br />

5


Bedeutungsvolle Zeit<br />

• Übergangsobjekte/Ein<strong>ch</strong>ecken<br />

Strukturierung, Visualisierung, Individualisierung<br />

Bedeutungsvolle Zeit<br />

• Erst-Dann Pläne<br />

Strukturierung, Visualisierung, Individualisierung<br />

6


Bedeutungsvolle Zeit<br />

• Erst-Dann Pläne<br />

Strukturierung, Visualisierung, Individualisierung<br />

Bedeutungsvolle Zeit<br />

Wartehilfen<br />

Strukturierung, Visualisierung, Individualisierung<br />

7


Bedeutungsvolles Lernen<br />

Mens<strong>ch</strong>en mit Autismus sind häufig sehr<br />

kompetent können ihr Wissen aber ni<strong>ch</strong>t<br />

anwenden <strong>und</strong> übertragen:<br />

Sie wissen bei vielen Arbeitsaufträgen ni<strong>ch</strong>t,<br />

was von ihnen erwartet wird. Sie können si<strong>ch</strong><br />

die Reihenfolge der Arbeiten häufig nur s<strong>ch</strong>wer<br />

merken <strong>und</strong> zeigen ni<strong>ch</strong>t selten Unbehagen,<br />

wenn sie die Dauer der Tätigkeiten ni<strong>ch</strong>t<br />

abs<strong>ch</strong>ätzen können.<br />

Sie müssen <strong>das</strong> Lernen lernen!<br />

angepasste Arbeitssysteme<br />

Aufgabenstellung verändern<br />

Was soll i<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>en?<br />

Wie soll i<strong>ch</strong> es ma<strong>ch</strong>en?<br />

Wann bin i<strong>ch</strong> fertig?<br />

Was kommt dana<strong>ch</strong>?<br />

(Häußler 2006)<br />

4 W-FragenW<br />

8


Konkretes Arbeitssystem<br />

Aufgaben si<strong>ch</strong>tbar auf<br />

der linken Seite<br />

von links na<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>ts<br />

Fertigkiste<br />

Strukturierung, Visualisierung, Individualisierung<br />

Bedeutungsvolles Lernen<br />

• System ist lei<strong>ch</strong>t übertragbar<br />

Strukturierung, Visualisierung, Individualisierung<br />

9


Bedeutungsvolles Lernen<br />

• System ist lei<strong>ch</strong>t übertragbar<br />

Strukturierung, Visualisierung, Individualisierung<br />

Aufgabengestaltung<br />

Visuelle Instruktion<br />

– Es ist si<strong>ch</strong>tbar was zu<br />

tun ist…<br />

Visuelle Klarheit<br />

– Übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e <strong>und</strong><br />

eindeutige<br />

Gestaltung, Verzi<strong>ch</strong>t<br />

auf überflüssige<br />

Elemente<br />

Strukturierung, Visualisierung, Individualisierung<br />

10


„<strong>Kleine</strong> <strong>Wege</strong>“<br />

Autismuszentrum,<br />

Beratungsstelle <strong>und</strong><br />

Verlag<br />

Nordhausen/Erfurt<br />

• Gegründet vor 11 Jahren in Nordhausen,<br />

Außenstelle in Erfurt seit 3 Jahren<br />

• Begleitung von zurzeit 140 Mens<strong>ch</strong>en mit<br />

Autismusspektrumstörungen:<br />

– Autismus<br />

– Asperger-Syndrom<br />

– Atypis<strong>ch</strong>er Autismus<br />

– Rett-Syndrom<br />

…über die gesamte Lebensspanne<br />

11


Gr<strong>und</strong>lagen des Autismuszentrums<br />

1. Heilpädagogik<br />

• Verwirkli<strong>ch</strong>ung von lebensbedeutsamen Zielen<br />

• Blick auf die Lebensperspektive<br />

• Umsetzung des Förderkonzepts im Alltag<br />

• <strong>TEACCH</strong>-Ansatz<br />

2. Eltern sind Partner<br />

• Einri<strong>ch</strong>tung des Autismuszentrums als Wohnung<br />

• Anwesenheit der Eltern während der Förderung<br />

• Mobile Förderung im Elternhaus/ Kindergarten etc.<br />

• Kompetenzmappen <strong>und</strong> Unterstützerkreise<br />

• Kontinuierli<strong>ch</strong>e Förderung, Beratung nur in Verbindung<br />

mit Förderung!<br />

3. <strong>TEACCH</strong><br />

• Interessen nutzen:<br />

Handlungsmotivation<br />

entwickeln <strong>und</strong><br />

erhalten<br />

• Kommunikation<br />

fördern: Aufbau eines<br />

jederzeit verfügbaren<br />

Kommunikationssystems<br />

12


• Strukturiertes<br />

Lernen:<br />

Pädagogis<strong>ch</strong>e<br />

Inhalte strukturiert<br />

<strong>und</strong> visualisiert<br />

vermitteln<br />

• Eigenständigkeit:<br />

Visuelle Hilfen im<br />

Alltag annehmen<br />

• Freizeitkompetenze<br />

n entwickeln: z. B.<br />

eine „Wartetas<strong>ch</strong>e“<br />

• Hilfen im<br />

Verhaltensmanagement:<br />

z. B.<br />

ein Plan<br />

13


• Soziales Verhalten<br />

fördern: z. B. Aufbau von<br />

sozialem Wissen<br />

4. Vernetzung der Förderinhalte<br />

• Kompetenzmappen<br />

14


• Unterstützerkreise<br />

Danke für Ihre<br />

Aufmerksamkeit<br />

Kontakt/Fortbildungen<br />

<strong>Kleine</strong> <strong>Wege</strong><br />

Silke S<strong>ch</strong>ellba<strong>ch</strong> <strong>und</strong> Yvette S<strong>ch</strong>atz<br />

Dr. Martin Degner<br />

Rei<strong>ch</strong>artstr. . 4 Albert-Träger<br />

Träger-Straße 3<br />

99094 Erfurt 99734 Nordhausen<br />

Tel. 0361 241464 03631 981040<br />

www.kleine-wege.de<br />

wege.de<br />

Martin.Degner@kleine-wege.de<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!