Tipps zur Visualisierung - FOS und BOS
Tipps zur Visualisierung - FOS und BOS
Tipps zur Visualisierung - FOS und BOS
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Informationsblatt der<br />
Fachschaft<br />
Wirtschaft zum<br />
Fachreferat<br />
Bei der Präsentation des Fachreferates sollten Sie folgende<br />
<strong>Visualisierung</strong>stipps beherzigen<br />
(F_REF_05) Stand: 01-01-01<br />
1 <strong>Visualisierung</strong><br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass 75 % der vermittelten Informationen<br />
aufgenommen werden, wenn Auge <strong>und</strong> Ohr angesprochen werden. Wird<br />
dagegen nur das Ohr angesprochen, reduziert sich diese Quote auf 15 %.<br />
Ursache dieser unterschiedlichen Aufnahmefähigkeit ist unser Gehirn: die<br />
linke Gehirnhälfte ist verbal organisiert, sie arbeitet mit Worten, Ziffern <strong>und</strong><br />
abstrakten Symbolen wie z.B. mit Rechenzeichen.<br />
Die rechte Gehirnhälfte arbeitet nonverbal, ganzheitlich-kreativ <strong>und</strong> intuitiv.<br />
Die Inhalte einer Präsentation, die beide Gehirnhälften mit den dazu <strong>Visualisierung</strong>en<br />
aktiviert, bleiben deshalb eher haften als rein abstrakte Fakten<br />
<strong>und</strong> Zusammenhänge.<br />
Die professionelle Werbung <strong>und</strong> die Massenmedien haben das längst begriffen,<br />
denn auch die Werbung greift auf Bilder statt lediglich Text <strong>zur</strong>ück.<br />
Unter „<strong>Visualisierung</strong>“ versteht man die Übersetzung eines Gedanken in ein<br />
sichtbares Hilfsmittel, das den Informationsfluss fördert.<br />
<strong>Visualisierung</strong>en sollten also die Gefühle <strong>und</strong><br />
Einstellungen im Publikum ansprechen, sich<br />
deutlich von anderen Informationen abheben<br />
<strong>und</strong> möglichst auf einen Blick zu erfassen<br />
<strong>und</strong> zu verstehen sein.<br />
<strong>Visualisierung</strong>en bestehen aber nicht nur aus<br />
Bildern, auch der plakativ geschriebene Text,<br />
Tabellen, graphische Schaubilder, Zeichen <strong>und</strong> Symbole bzw. eine<br />
Kombination von zwei oder mehreren dieser Elemente können der<br />
<strong>Visualisierung</strong> dienen.
- 2 - F_REF_05<br />
Gelungene <strong>Visualisierung</strong>en erleichtern es, die Argumente verständlich zu<br />
machen <strong>und</strong> zeigen Zusammenhänge auf, denn sie ermöglichen es, wichtige<br />
Kernaussagen besonders eindrucksvoll hervorzuheben.<br />
<strong>Visualisierung</strong>en lockern Ihr Referat auf,<br />
verkürzen Ihre Redezeit <strong>und</strong> reduzieren Ihre<br />
eigene Angst einer „Mattscheibe“.<br />
2 Medien <strong>zur</strong> <strong>Visualisierung</strong><br />
2.1 Die Folie<br />
Ein häufiges Medium sind Folien für den<br />
Hellraumschreiber<br />
<strong>Tipps</strong> für die Foliengestaltung:<br />
• Nur ein Thema pro Folie.<br />
• Querformat (Vorteile: bessere Ausnutzung der Projektionsfläche bei<br />
niedrigen Räumen, leichtere Blickführung an der Wand, augenfre<strong>und</strong>licheres<br />
Format).<br />
• Rand freilassen (links <strong>und</strong> rechts mindestens je 2 cm).<br />
• Wasserfeste Schreiber verwenden.<br />
• Auf Hauptfarben beschränken: Gute Folienfarben sind schwarz, rot blau,<br />
grün <strong>und</strong> violett.<br />
• Schriftgröße der Raumtiefe anpassen: bis zu<br />
10 m Entfernung mindestens 4 - 5 mm.<br />
• Nicht nur in Großbuchstaben schreiben: Groß<strong>und</strong><br />
Kleinbuchstaben sind leichter lesbar.<br />
• Je fetter <strong>und</strong> farbkräftiger der Strich, desto<br />
stärker die optische Wirkung.<br />
• <strong>Visualisierung</strong> von Hand wirkt persönlicher,<br />
lebendiger, setzt aber saubere, gut lesbare Handschrift voraus.<br />
• Platz für Belebungstechniken während des Vortrags einplanen (z.B. für<br />
Ergänzungen, Unterstreichungen, Hervorhebungen usw.)
- 3 - F_REF_05<br />
• Einfach <strong>und</strong> übersichtlich gestalten.<br />
• Komplexe Sachverhalte als “entwickelnde“ Darstellungen gestalten.<br />
Für die „entwickelnde“ Darstellung kommen folgende Techniken in<br />
Frage:<br />
o Aufdecktechnik:<br />
Folie für aufeinanderfolgende Aussagen so gestalten, dass der Inhalt<br />
bei der Projektion mit Papier aufgedeckt <strong>und</strong> dann Abschnitt für<br />
Abschnitt enthüllt wird<br />
o Überlegtechnik:<br />
Teile eines zusammengehörenden Textes oder Bildes auf mehrere<br />
Folien verteilen. Bei Projektion mit der schrittweisen Entwicklung des<br />
Inhalts nach <strong>und</strong> nach übereinander legen <strong>und</strong> so letztlich zu einem<br />
Ganzen zusammenfügen.<br />
o Unterlegtechnik:<br />
Bei der Gestaltung vorbereiteter Folien (Texte, Fragen, Listen, Tabellen)<br />
freie Felder <strong>und</strong> Lücken lassen, die wahrend der Präsentation<br />
ergänzt werden können. Die vorbereitete Folie wird dafür unter eine<br />
unbeschriebene Folie geschoben.<br />
Vor dem Einsatz sollten Sie die Einsatzbereitschaft des Mediums überprüfen:<br />
• Kontrollieren Sie die Abbildungsschärfe auf der Projektionswand <strong>und</strong><br />
stellen Sie den Hellraumschreiber vor dem Beginn des Vortrags scharf.<br />
• Schaffen Sie sich auf dem Pult Platz,<br />
um die noch zu zeigenden <strong>und</strong> die<br />
schon gezeigten Folien geordnet abzulegen.<br />
• Sprechen Sie zu den Anwesenden,<br />
nicht <strong>zur</strong> Leinwand. Halten Sie beim<br />
Auflegen der Folien möglichst viel<br />
Blickkontakt <strong>zur</strong> Gruppe.<br />
• Schalten Sie den Hellraumschreiber aus oder decken Sie ihn ab, wenn<br />
Sie etwas länger an einem anderen Medium arbeiten oder für ein paar<br />
Minuten keine Folien benötigen.
- 4 - F_REF_05<br />
• Führen Sie Ihr Publikum durch die Folie, indem Sie beispielsweise einen<br />
spitzen Stift auf die Folie legen. So markieren Sie die Stellen, über die<br />
Sie in dem Augenblick auch reden.<br />
Sollte statt der Folien ein Präsentationsprogramm (z. B: in Verbindung mit<br />
einem Beamer oder dem Videomobil) verwendet werden, so sind die<br />
gleiche Hinweise zu beachten.<br />
Allerdings sollte in diesen Fällen immer eine dunkle Fläche <strong>und</strong> eine helle<br />
Schrift gewählt werden.<br />
2.2 Die Pinnwand<br />
Bei Pinnwänden, auch Stecktafeln genannt, handelt es sich um Weichfaserplatten<br />
im Format von circa 120 • 140 cm, die auf eigenen Gestellen<br />
stehen oder an einer Wand angebracht sind.<br />
Für die <strong>Visualisierung</strong> genügen einige bewährte Elemente aus rechteckigen,<br />
r<strong>und</strong>en, ovalen <strong>und</strong> wolkenförmigen Pinnkarten sowie Linien <strong>und</strong><br />
Pfeile für die Verbindungen.<br />
<strong>Tipps</strong> <strong>zur</strong> Gestaltung der Pinnwand<br />
• Handschrift, lesbar auch noch aus 6 - 8 Meter Entfernung.<br />
• Darstellung großflächig <strong>und</strong> übersichtlich.<br />
Nicht überladen - freie Fläche<br />
lassen für Ergänzungen im<br />
Vortrag.<br />
• Überschrift nicht vergessen.<br />
• Groß- <strong>und</strong> Kleinbuchstaben verwenden.<br />
• Nicht schräg schreiben.<br />
• Nummerierte Karten als<br />
Stichwortkatalog.<br />
• Gliederung durch Kartenform, Kartenfarbe, Kartengröße, Schriftfarbe,<br />
Schriftgröße: Karten gleichen Formats <strong>und</strong> Farbe sollen gleichen Sinn<br />
ausdrücken.<br />
• Die verwendeten Formate <strong>und</strong> Farben sollen die Zusammenhänge, Abhängigkeiten<br />
sowie komplexe Strukturen hervorheben.
- 5 - F_REF_05<br />
Hinweise zum Einsatz bei der Präsentation:<br />
• Großflächige Darstellungen mit vielen Karten sollten vorher ausgemessen<br />
werden.<br />
• Der sichere Umgang mit den Karten <strong>und</strong> das Anheften mit Hilfe der<br />
Stecknadeln sollte vorher geübt werden.<br />
• Stellen Sie beim Anbringen von Karten einen Fuß auf den Pinnwandfuß,<br />
um diese zu stabilisieren.<br />
• Bleiben Sie nicht mit dem Rücken zum Publikum vor der Pinnwand stehen,<br />
wenn Sie eine Karte angeheftet haben.<br />
• Machen Sie immer wieder die Sicht auf die Wand frei.<br />
• Alle Karten vorlesen.<br />
• Hand auf die Karte legen, um Auge <strong>und</strong> Ohr der Zuhörer zu koordinieren.<br />
Geschieht das nicht, geht für die Teilnehmer der Zusammenhang<br />
zwischen Vortrag <strong>und</strong> <strong>Visualisierung</strong> verloren.<br />
• Nach jeder Karte eine kurze Pause machen, damit<br />
die Zuhörer das Gesagte „verdauen“ können.<br />
2.3 Das Flipchart<br />
Das Flipchart besteht aus einem Flipchart-Ständer, auf<br />
dessen Auflagefläche das Flipchartpapier aufgehängt werden kann. Auf<br />
diesem Papier kann mit Filzstiften in breiter Strichstärke geschrieben<br />
werden.<br />
<strong>Tipps</strong> <strong>zur</strong> Erstellung:<br />
• Lesbare Handschrift, lesbar auch noch aus 6 - 8 Meter Entfernung.<br />
• Großflächige <strong>und</strong> übersichtliche Darstellung.<br />
• Nicht überladen.<br />
• Plakativ schreiben.<br />
• Setzen Sie unterschiedliche Farben ein.<br />
• Einfache Druckschrift, die Druckschrift gibt mit ihren Ober- <strong>und</strong> Unterlängen<br />
den Worten mehr Gestalt <strong>und</strong> ist deshalb auch besser lesbar.<br />
• Schreiben Sie kompakt, ziehen Sie die Buchstaben nicht auseinander.<br />
• Je dicker Ihr Filzstift ist, desto größere Buchstaben können Sie ziehen.
- 6 - F_REF_05<br />
• Filzstifte mit abgeschrägten Kanten bieten Ihnen zwei Möglichkeiten:<br />
eine breitere <strong>und</strong> eine schmalere Strichbreite.<br />
• Halten Sie den Stift so, dass entweder der senkrechte Strich ganz breit<br />
wird oder in einer Neigung von 45 Grad.<br />
Hinweise zum Einsatz während der Präsentation:<br />
• Dem Publikum <strong>und</strong> nicht dem Flipchart zuwenden — sondern seitlich<br />
neben dem Flipchart stehen.<br />
• Hand auflegen, um Auge <strong>und</strong> Ohr zu koordinieren.<br />
• (Atem)Pause vor jedem nächsten Punkt.<br />
2.4 Die Tafel<br />
Alle Hinweise zum Flipchart gelten auch für die Tafel<br />
3 Ausgewählte Arten der <strong>Visualisierung</strong><br />
3.1 <strong>Visualisierung</strong> mit dem geschriebenen Wort:<br />
Visualisierter Text eignet sich vor allem für<br />
Zusammenfassungen, Aufzählungen von<br />
Argumenten <strong>und</strong> für die Gegenüberstellung<br />
von Vor- <strong>und</strong> Nachteilen<br />
Damit die visualisierten Texte einen<br />
möglichst hohe Wirkung erreichen,<br />
müssen sie plakativ dargestellt werden:<br />
• nur die Kernaussagen werden visualisiert,<br />
• arbeiten mit Stichpunkten,<br />
• Verwendung von Groß- <strong>und</strong> Kleinbuchstaben<br />
• lesbare Schrift<br />
• ausreichend Platz zwischen den Zeilen lassen.<br />
• So groß schreiben, dass der Text auch in der letzten Reihe mühelos<br />
gelesen werden kann.
- 7 - F_REF_05<br />
• Beschränken Sie sich auf maximal acht Inhaltspunkte je Textvisualisierung.<br />
• Heben Sie Wichtiges im Text hervor:<br />
o Farbwechsel,<br />
o Grossbuchstaben,<br />
o andere Schriftstärke<br />
o andere Schriftart<br />
o Unterstreichung<br />
o Einrahmung.<br />
3.2 <strong>Visualisierung</strong> mit dem Schaubild (Diagramm)<br />
Umfangreiche Tabellen <strong>und</strong> lange Zahlenkolonnen sind für das Auge oft<br />
unübersichtlich zusammengestellt. In Diagrammen lassen sich diese oft<br />
überschaubarer <strong>und</strong> weniger abstrakt abbilden.<br />
Ein Diagramm stellt zahlenmäßige Abhängigkeiten zwischen verschiedenen<br />
Größen <strong>und</strong> Entwicklungen graphisch dar, mit Hilfe von Zahlen,<br />
Symbolen <strong>und</strong> ergänzenden Texten.<br />
Als Symbole werden im allgemeinen verwendet:<br />
• Punkte,<br />
• Linien als Hinweis-, Bezugs- <strong>und</strong> Verbindungslinien,<br />
• Strecken als Striche, Streifen, Säulen <strong>und</strong> Balken (Anzahl <strong>und</strong> Länge<br />
sind vergleichbar),<br />
• Flächen als Kreise, Quadrate, Dreiecke (Anzahl <strong>und</strong> Fläche sind vergleichbar),<br />
• Körper als Würfel, Kegel, Pyramiden,<br />
• Schraffuren <strong>und</strong> Rasterungen.<br />
Bei der Erstellung sollte beachtet werden, dass jedes Schaubild<br />
• eine Überschrift braucht, die Aussage, um was es geht,<br />
• über eine Legende mit den nötigen Erläuterungen zu Werten, Einheiten,<br />
Maßstäben verfügen muss,<br />
• logisch (graphisch) richtig dargestellt werden muss.
- 8 - F_REF_05<br />
Mögliche Einsatzbereiche von Diagramm-Typen:<br />
Beabsichtigte Aussage<br />
Diagrammtyp Anteil Kontrast Trend<br />
Kreis sehr gut gut weniger<br />
Säule weniger sehr gut sehr gut<br />
Balken weniger sehr gut weniger<br />
Block sehr gut gut weniger<br />
Linie weniger weniger sehr gut<br />
3.3 <strong>Visualisierung</strong> mit dem Strukturbild<br />
Was der Text oft nur umständlich beschreiben kann, wirkt<br />
weniger abstrakt, wenn es in eine graphisch dargestellte<br />
Struktur umgesetzt wird.<br />
Die graphischen Elemente für Strukturbilder sind i.d.R.<br />
geometrische Figuren (z.B. Kreis, Rechteck, Dreieck), Verbindungslinien<br />
<strong>und</strong> -pfeile.<br />
Vorgehensweise bei der Erstellung:<br />
• Gedanken in stichpunktartige Aussagen komprimieren.<br />
• Gedanken in „räumlichen“ Worten (Figuren) ausdrücken.<br />
• Elemente entsprechend ordnen <strong>und</strong> - wenn notwendig - verbinden.<br />
Gestaltungstipps:<br />
• Beachten Sie die natürliche Blickrichtung von links nach rechts <strong>und</strong> von<br />
oben nach unten.<br />
• Nicht zuviel in das Strukturbild integrieren wollen:<br />
Jedes Element soll klar lesbar bleiben.<br />
• Linien <strong>und</strong> Farben mit Sinn variieren.