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4. Kombinatorik - FOS und BOS

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<strong>4.</strong> <strong>Kombinatorik</strong><br />

<strong>4.</strong>1 Ziehen aus Urne<br />

Die <strong>Kombinatorik</strong> beschäftigt sich mit Abzählmethoden. Ihre Ergebnisse werden für die Ermittlung von<br />

Laplace-Wahrscheinlichkeiten benötigt, da hier mit Mächtigkeiten (Anzahlen) von Mengen (Ergebnisraum,<br />

Ereignisse) gerechnet werden muß. Als Musterexperiment dient das Ziehen von gut gemischten Kugeln aus<br />

einer Urne. Andere Zufallsexperimente lassen sich dann auf ein Ziehexperiment zurückführen.<br />

<strong>4.</strong>2 Ziehen mit Zurücklegen unter Beachtung der Reihenfolge (Variationen)<br />

Alle n Kugeln seien unterscheidbar. Es wird nacheinander gezogen <strong>und</strong> nach jeder Ziehung wird die<br />

entnommene Kugel wieder zurückgelegt. Jede Kugel kann also öfter gezogen werden. Werden k Ziehungen<br />

durchgeführt, so gibt es bei jeder Ziehung n Möglichkeiten <strong>und</strong> damit (vgl. Baumdiagramm)<br />

für die erste Ziehung n Möglichkeiten<br />

für die ersten 2 Ziehungen n 2 Möglichkeiten<br />

für die ersten 3 Ziehungen n 3 Möglichkeiten<br />

für die ersten 4 Ziehungen n 4 Möglichkeiten<br />

für alle k Ziehungen n k Möglichkeiten<br />

Ergebnis: Bei k Ziehungen mit Zurücklegen bei n Kugeln gibt es V ( n;<br />

k)<br />

= n Möglichkeiten.<br />

Beispiele <strong>und</strong> Aufgaben:<br />

Zehnmaliges Würfeln mit Beachtung der Reihenfolge: 6 60466176<br />

Möglichkeiten<br />

25-maliges Münzenwerfen mit Beachtung der Reihenfolge: 2 33554432<br />

Möglichkeiten<br />

Fußballtoto (11er-Wette): 3 177147<br />

Möglichkeiten. Die Wahrscheinlichkeit für 11 Richtige (angekreuzt<br />

11 =<br />

Aufgaben:<br />

S.36/1<br />

S.36/3<br />

10 =<br />

25 =<br />

1 −<br />

ohne Sachkenntnis) beträgt somit p = = 0,<br />

0000056 = 5,<br />

6 ⋅10<br />

177147<br />

5 125<br />

3 =<br />

n<br />

2<br />

Hausaufgabe:<br />

S.36/5<br />

2 32<br />

5 =<br />

<strong>4.</strong>3 Ziehen ohne Zurücklegen mit Beachtung der Reihenfolge<br />

(Variationen <strong>und</strong> Permutationen)<br />

Alle n Kugeln seien unterscheidbar. Es wird nacheinander gezogen, aber die entnommene Kugel wird nicht<br />

wieder zurückgelegt. Jede Kugel kann also höchstens einmal gezogen werden. Werden k Ziehungen (jetzt<br />

k ≤ n ) durchgeführt, so gibt es bei jeder Ziehung n Möglichkeiten <strong>und</strong> damit (vgl. Baumdiagramm)<br />

mW<br />

für die erste Ziehung n Möglichkeiten<br />

für die zweite Ziehung n-1 Möglichkeiten<br />

- 8-<br />

k<br />

6


für die dritte Ziehung n-2 Möglichkeiten<br />

für die k-te Ziehung n-k+1 Möglichkeiten<br />

Ergebnis: Bei k Ziehungen ohne Zurücklegen bei n Kugeln gibt es n ⋅ ( n −1)<br />

⋅ ( n − 2)<br />

… ( n − k + 1)<br />

Möglichkeiten.<br />

Zieht man n mal (die Urne ist anschließend leer!), so ergeben sich n ⋅ ( n −1)<br />

⋅ ( n − 2)<br />

… ⋅ 3⋅<br />

2 ⋅1<br />

Möglichkeiten.<br />

Für ein derartiges Produkt schreibt man kurz: n ! : = n ⋅ ( n −1)<br />

⋅ ( n − 2) … ⋅ 3⋅<br />

2 ⋅1<br />

<strong>und</strong> spricht „n Fakultät“.<br />

Zusätzlich definiert man 0 ! : = 1.<br />

Damit ergeben sich P ( n)<br />

= n!<br />

Möglichkeiten der Reihenfolge n<br />

oW<br />

n!<br />

unterscheidbarer Kugeln <strong>und</strong> V oW ( n;<br />

k)<br />

= Möglichkeiten, unter Beachtung der Reihenfolge k Kugeln<br />

( n − k)!<br />

aus n Kugeln ohne Zurücklegen zu entnehmen.<br />

Aufgaben: S. 37/1 10!=3628800<br />

Hausaufgabe:<br />

S. 37/2 6!=720<br />

S. 38/1<br />

S. 38/2<br />

S. 38/6<br />

<strong>4.</strong>4 Zählprinzipien<br />

<strong>4.</strong><strong>4.</strong>1 Multiplikationsprinzip<br />

6 ⋅ 5 ⋅ 4 = 120<br />

5 ⋅ 4 =<br />

20<br />

6 ⋅ 5 ⋅ 4 = 120<br />

Gibt es für das Eintreten von Ereignissen E1, E2, ..., Ek jeweils n1, n2. ..., nk Möglichkeiten, so gibt es für das<br />

Eintreten des Ereignisses E E ∩ E genau n ⋅ n ⋅…⋅<br />

n Möglichkeiten. Dieses Prinzip ist eine<br />

1 ∩ 2 … k<br />

1 2 k<br />

Verallgemeinerung der in <strong>4.</strong>2 <strong>und</strong> <strong>4.</strong>3 verwendeten Überlegungen.<br />

Beispiel: Auf einer Speisekarte gibt es 6 Vorspeisen, 9 Hauptgerichte <strong>und</strong> 4 verschiedene Nachspeisen.<br />

Aufgaben: S. 36/2<br />

Hausaufgabe:<br />

Wieviele Möglichkeiten gibt es, ein Menü mit drei Gängen zusammenzustellen?<br />

Es sind 6 ⋅ 9 ⋅ 4 = 216 Möglichkeiten.<br />

S. 38/3<br />

S. 38/5<br />

<strong>4.</strong><strong>4.</strong>2 Divisionsprinzip<br />

4 ⋅ 5<br />

2 =<br />

4 ⋅ 4 = 16<br />

100<br />

4 + 4 ⋅ 3 + 4 ⋅ 3 ⋅ 2 + 4 ⋅ 3⋅<br />

2 ⋅1<br />

= 64<br />

S. 38/4 2 ⋅ 3 ⋅ 2 = 12 (von hinten)<br />

Sind unter zunächst m Möglichkeiten für das Eintreten eines Ereignisses E jeweils k Möglichkeiten nicht<br />

m<br />

unterscheidbar, so gibt nur Möglichkeiten.<br />

k<br />

<strong>4.</strong>5 Ziehen ohne Zurücklegen ohne Beachtung der Reihenfolge (Kombinationen)<br />

Darunter kann gleichzeitiges Ziehen verstanden werden. Alle Kugeln seien aber unterscheidbar.<br />

- 9-


n!<br />

Bei k gezogenen Kugeln gibt es nach <strong>4.</strong>3 V oW ( n;<br />

k)<br />

= Möglichkeiten. Beachtet man die Reihenfolge<br />

( n − k)!<br />

nicht, so sind jeweils k! Möglichkeiten nicht unterscheidbar, denn es gibt k! verschiedene Anordnungen der k<br />

Kugeln. Damit ergeben sich<br />

VoW<br />

( n;<br />

k)<br />

n!<br />

⎛n<br />

⎞<br />

⎛n<br />

⎞<br />

KoW<br />

( n;<br />

k)<br />

= = = : ⎜<br />

⎟ Möglichkeiten nach <strong>4.</strong><strong>4.</strong>2. Der Term („k aus n“) heißt<br />

k!<br />

( n − k)!<br />

⋅k!<br />

⎝k<br />

⎜<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎝k<br />

⎠<br />

Binomialkoeffizient. Es gelten folgende Regeln:<br />

⎛n<br />

⎞ ⎛n<br />

⎞<br />

⎜<br />

⎟ = ⎜<br />

⎟ = 1;<br />

⎝ 0⎠<br />

⎝n<br />

⎠<br />

⎛n<br />

⎞ ⎛ n ⎞<br />

⎜<br />

⎟ = ⎜<br />

⎟ = n;<br />

⎝1<br />

⎠ ⎝n<br />

−1⎠<br />

⎛n<br />

⎞ ⎛ n ⎞<br />

⎜<br />

⎟ = ⎜<br />

⎟<br />

⎝k<br />

⎠ ⎝n<br />

− k⎠<br />

Hausaufgabe:<br />

S. 33/1, 2 (TR, Tabelle am Buchende oder im Kopf)<br />

Ergebnisse: 479001600; 15; 252; 462; 792; 105; 105; 38760; 1<br />

Aufgaben: S. 40/2<br />

⎛5<br />

⎞<br />

⎜ = 10<br />

2 ⎟<br />

⎝ ⎠<br />

S. 40/6<br />

⎛49<br />

⎞<br />

⎜ = 13<br />

6 ⎟ 983816<br />

⎝ ⎠<br />

S. 43/14<br />

⎛11⎞<br />

Ω = ⎜ = 165<br />

3 ⎟<br />

⎝ ⎠<br />

S. 43/14a Ea ⎛4<br />

⎞<br />

4<br />

= ⎜ = 4 ⇒ p( Ea<br />

) = ≈ 2,<br />

4%<br />

3 ⎟<br />

⎝ ⎠<br />

165<br />

S. 43/14b Eb ⎛4<br />

⎞ ⎛7<br />

⎞<br />

84<br />

= ⎜ = 84 ⇒ p(<br />

Eb<br />

) = ≈ 50,<br />

9%<br />

1 ⎟ ⋅ ⎜<br />

2 ⎟<br />

⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />

165<br />

S. 43/14c Ec ⎛7<br />

⎞<br />

35<br />

= ⎜ = 35 ⇒ p( Ec<br />

) = ≈ 21,<br />

2%<br />

3 ⎟<br />

⎝ ⎠<br />

165<br />

Hausaufgabe:<br />

S. 43/10 Ermittlung von Ω : 3 Mädchen werden aus 40 Mädchen ausgewählt. Die Reihenfolge ist<br />

⎛40<br />

⎞<br />

belanglos, Wiederholungen nicht möglich. Somit: Ω = ⎜ = 9880<br />

3 ⎟<br />

⎝ ⎠<br />

E: alle drei ausgewählten Mädchen sind älter als 18.<br />

24<br />

E = 2024<br />

3 ⎟ ⎛ ⎞<br />

= ⎜ , da 24 Mädchen (60% von 40) älter als 18 sind. Damit ergibt sich<br />

⎝ ⎠<br />

2024<br />

p ( E)<br />

= ≈ 20,<br />

5%<br />

9880<br />

Mit welcher Wahrscheinlichkeit erzielt man beim Zahlenlotto „6 aus 49“ genau 4 Richtige?<br />

(Beispiel auf S. 41 beachten!)<br />

⎛6<br />

⎞ ⎛43⎞<br />

⎜<br />

4 ⎟ ⋅ ⎜<br />

2 ⎟<br />

13545<br />

p =<br />

⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />

= ≈ 0,<br />

000968 ≈ 0,<br />

1%<br />

⎛49⎞<br />

13983816<br />

⎜<br />

6 ⎟<br />

⎝ ⎠<br />

Aufgaben vom Übungsblatt<br />

- 10-

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