Zusatzmaterialien zur fünfzehnten Sendung hier ... - Funkkolleg Musik
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<strong>Musik</strong>präferenzen und <strong>Musik</strong>geschmack<br />
Zusammenfassung, Quelle: Behne, Klaus-Ernst (2002). <strong>Musik</strong>präferenzen und<br />
<strong>Musik</strong>geschmack. In: Herbert Bruhn, Rolf Oerter, Helmut Rösing (Hrsg.),<br />
<strong>Musik</strong>psychologie - Ein Handbuch. Reinbek, S. S.339-353.<br />
Bezug zum Manuskript: 3ff., Zeitmarke: 2’33’’<br />
Die Verwendung der Begriffe „<strong>Musik</strong>präferenz“ und „<strong>Musik</strong>geschmack“ erweist sich in<br />
der musikpsychologischen und -pädagogischen Rezeptionsforschung, sowie in der<br />
Medienforschung als äußert diffus. Es herrscht weder Konsens über die Bedeutung<br />
der beiden Termini, noch über deren Abgrenzung voneinander. Sie werden teilweise<br />
sowohl synonym als auch in ihrer umgangssprachlichen Bedeutung gebraucht und<br />
besonders in der Medienforschung durch umgangssprachlich verwandte Begriffe,<br />
z.B. musikalische Vorlieben oder musikalische Interessen, ersetzt.<br />
Einleuchtend erscheint der Vorschlag von Abeles (1980), zwischen aktuellen<br />
Entscheidungen (Präferenzen) und langfristigen Orientierungen (Geschmack) zu<br />
unterscheiden. Der umgangssprachliche und sehr diffuse Begriff des<br />
<strong>Musik</strong>geschmacks könnte demnach sinnvoll global für den Gesamtkomplex<br />
verwendet werden, <strong>Musik</strong>präferenz hingegen für das Entscheidungsverhalten in<br />
definierten, konkreten Situationen. Eine solche Situation ist z.B. der Besuch eines<br />
Konzerts oder der Kauf einer Platte oder das Ausfüllen eines Fragebogens für eine<br />
Studie. Andere Autoren lehnen den Begriff des „Geschmacks“ hingegen ab, da<br />
dieser eine Wertung mit umschließt (guter Geschmack vs. schlechter Geschmack).<br />
Bei dem mit Abstand häufigsten Fragetypus werden Begriffe vorgegeben (Schlager,<br />
Rock), zu denen eine positiv/negativ oder eine entsprechend abgestufte Bewertung<br />
angegeben werden soll (mag ich sehr gern – mag ich überhaupt nicht). Solcher Art<br />
erfragte „verbale“ <strong>Musik</strong>präferenzen haben den Vorteil, dass sie relativ leicht und<br />
schnell zu erfassen sind. Bei der Erhebung „klingender“ <strong>Musik</strong>präferenzen werden<br />
verschiedene <strong>Musik</strong>beispiele vorgespielt und nach unterschiedlichen Kriterien<br />
bewertet. Die Problematik dieses wesentlich aufwendigeren Verfahrens besteht<br />
darin, dass es sehr schwierig ist, <strong>Musik</strong>beispiele repräsentativ für einen bestimmten<br />
Bereich auszuwählen. Die bisherige Forschung konnte zeigen, dass u.a. folgende<br />
Faktoren im Rahmen der Ausbildung von Präferenzen von Bedeutung zu sein<br />
scheinen, wobei sich in der Literatur noch weitere wichtige Variablen finden lassen:<br />
Alter, Sozial- und Bildungsstatus der Eltern, Geschlecht, Persönlichkeit und<br />
situationsspezifische Merkmale (in welcher Stimmung bevorzugt man welche <strong>Musik</strong>).<br />
Weiterführende Informationen sind auch der Arbeit von Antje Bersch-Burauel zu<br />
entnehmen (Quelle: Bersch-Burauel, Antje (2004). Entwicklung von <strong>Musik</strong>präferenzen<br />
im Erwachsenenalter: Eine explorative Untersuchung. Hochschulschrift<br />
Paderborn.<br />
http://digital.ub.uni-paderborn.de/hs/content/titleinfo/3586 [Zugriff: 07.12.2011])