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Unternehmerische Konzeption der Landesforst MV 2008

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<strong>Landesforst</strong><br />

<strong>Landesforst</strong> Mecklenburg-Vorpommern<br />

- Anstalt des öffentlichen Rechts -<br />

<strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong><br />

für den Zeitraum <strong>2008</strong> – 2012<br />

Kurzfassung<br />

Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V 1


Impressum<br />

Stand: 11. Februar <strong>2008</strong><br />

Konzept:<br />

<strong>Landesforst</strong> Mecklenburg-Vorpommern<br />

- Anstalt öffentlichen Rechts -<br />

Fritz-Reuter-Platz 9, 17139 Malchin<br />

Vorstand: Sven Blomeyer<br />

Tel. 03994 - 235-0, Fax 03994 - 235-199<br />

E-Mail: zentrale@lfoa-mv.de<br />

Internet: www.wald-mv.de<br />

Fotos: <strong>Landesforst</strong>anstalt (Titelbild, S. 7, 8, 11, 15, 17, 18 unten, 19 und S. 22)<br />

Beil (S. 20 oben links), Froemdling (S. 5, 21), Gelhar (S. 4),<br />

Holzabsatzfont (S. 12, 14 und 16), Jagszent (S. 20 oben und unten rechts),<br />

Mundt (S. 6), Poeppel (S. 9), Ruechel (S. 18 oben links)<br />

2 Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V


<strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> Mecklenburg-Vorpommern (Kurzfassung)<br />

Inhalt<br />

Seite<br />

1 Einleitung 4<br />

2 Naturale Ausgangssituation 5<br />

3 Finanzielle Ausgangssituation 7<br />

4 Rahmenbedingungen 8<br />

5 Externe und interne Unternehmensbedingungen 9<br />

6 Vision 11<br />

7 Strategie 12<br />

8 Operative Maßnahmen 14<br />

8.1 Personal und Organisation 14<br />

8.2 Geschäftsbereich Forstbetrieb 15<br />

8.3 Geschäftsbereich Dienstleistungen 20<br />

8.4 Zusammenfassung 21<br />

9 Zuschussentwicklung <strong>2008</strong> bis 2012 22<br />

Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V 3


1 Einleitung<br />

Zum 01.01.2006 wurde die „<strong>Landesforst</strong> Mecklenburg-Vorpommern<br />

- Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts“ (<strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong>) errichtet. Als<br />

Einheitsforstverwaltung nimmt die <strong>Landesforst</strong><br />

<strong>MV</strong> Aufgaben des übertragenen und des<br />

eigenen Wirkungskreises wahr.<br />

Mit dem <strong>Landesforst</strong>anstaltserrichtungsgesetz<br />

(LFAErG) sind für beide Wirkungskreise<br />

folgende Zielstellungen formuliert:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Ökonomische Zielsetzung im eigenen<br />

Wirkungskreis ist die angemessene Gewinnerzielung<br />

nach dem Jahr 2012, im<br />

übertragenen Wirkungskreis eine Effizienzsteigerung.<br />

Ökologische Zielsetzung ist <strong>der</strong> Schutz<br />

und die Mehrung des Waldes sowie die<br />

Sicherung seiner Funktionen für das Gemeinwohl<br />

und die Daseinsvorsorge.<br />

Soziale Zielsetzung ist die Entwicklung<br />

des ländlichen Raumes mit den Bereichen<br />

Beschäftigungssicherung, Infrastruktur,<br />

Landschaftspflege, Schutz des Waldes, Erholung<br />

im Wald sowie die För<strong>der</strong>ung des<br />

Verbundes „Forst- und Holzwirtschaft“<br />

(Cluster Forst und Holz).<br />

Der übertragene Wirkungskreis beinhaltet<br />

die Aufgaben nach § 2 Abs. 3 <strong>Landesforst</strong>anstaltserrichtungsgesetz<br />

(LFAErG). Die zur Erfüllung<br />

<strong>der</strong> Aufgaben erfor<strong>der</strong>lichen finanziellen<br />

Mittel werden seitens des Landes <strong>MV</strong> in einem<br />

Umfang von jährlich 24,2 Mio. EUR (<strong>2008</strong> bis<br />

2012) bereitgestellt.<br />

Der eigene Wirkungskreis umfasst im Wesentlichen<br />

den Wirtschaftsbetrieb <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong><br />

<strong>MV</strong> mit den Geschäftsbereichen Forstbetrieb<br />

(Bewirtschaftung des anstaltseigenen<br />

Waldes) und Dienstleistungen. Der gegenwärtig<br />

vom Land getragene Verlustausgleich (Zuschuss)<br />

ist bis 2012, spätestens 2015 vollständig<br />

abzubauen.<br />

Vor diesem Hintergrund hat die <strong>Landesforst</strong><br />

<strong>MV</strong> eine unternehmerische <strong>Konzeption</strong> für<br />

den Zeitraum bis 2012 erarbeitet. Seit September<br />

2006 wurden in einer Vielzahl von Arbeitsgruppen<br />

die Leistungsbereiche des eigenen<br />

Wirkungskreises analysiert und Potentiale zur<br />

Ergebnisverbesserung herausgearbeitet. Die<br />

Ergebnisse wurden in Übereinstimmung mit<br />

<strong>der</strong> Haushaltsplanung <strong>2008</strong>/2009 und <strong>der</strong><br />

mittelfristigen Finanzplanung 2010 bis 2012 in<br />

die Gesamtkonzeption eingearbeitet.<br />

Bei <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong> unternehmerischen<br />

<strong>Konzeption</strong> konnte eine hohe Mitwirkungsquote<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong><br />

erreicht werden. In den Arbeitsgruppen wirkten<br />

über 50 Beschäftigte aller Ebenen mit,<br />

<strong>der</strong> Gesamtpersonalrat war in allen Arbeitsgruppen<br />

vertreten. Zudem haben sich viele<br />

Mitarbeiter mit konstruktiven Vorschlägen<br />

eingebracht. Eine Vielzahl davon wurde in <strong>der</strong><br />

unternehmerischen <strong>Konzeption</strong> aufgegriffen.<br />

Bei <strong>der</strong> vorliegenden Fassung handelt es sich<br />

um die Kurzversion <strong>der</strong> unternehmerischen<br />

<strong>Konzeption</strong>. Sie ist eine komprimierte Zusammenstellung<br />

<strong>der</strong> wichtigsten Grundlagen,<br />

Maßnahmen und Ergebnisse. Tiefergehende<br />

Informationen können <strong>der</strong> ausführlichen<br />

Langfassung entnommen werden.<br />

4 Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V


2 Naturale Ausgangssituation<br />

Der Wald <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> umfasst ca.<br />

191.000 ha. Davon sind ca. 168.000 ha Holzbodenfläche<br />

und ca. 23.000 ha Nichtholzbodenfläche<br />

und nicht eingerichtete Fläche (Stand<br />

01.01.2006).<br />

Die gegenwärtige Bestockung ist von Nadelbäumen<br />

dominiert (rund 62%), dabei nimmt<br />

die Kiefer 47,4% ein. Im Zuge des Waldumbauprogramms<br />

des Landes <strong>MV</strong> (Zielwaldmodell)<br />

soll bis zum Jahre 2100 eine Verringerung des<br />

Kiefernanteils auf 30% sowie eine deutliche<br />

Steigerung des Laubholzanteils auf 55% erfolgen.<br />

Der Holzvorrat im Wald <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong><br />

liegt bei 284 Vfm/ha. Bei einem durchschnittlichen<br />

Zuwachs von 7 Efm/ha*a und einer in<br />

<strong>der</strong> Waldentwicklungsplanung (WEP) 2000 bis<br />

2009 festgesetzten planmäßigen Nutzungsmenge<br />

von 4,9 Efm/ha*a werden jährlich rund<br />

2 Efm/ha akkumuliert (Vorratsaufbau).<br />

Der Nachhaltshiebssatz für den Wald <strong>der</strong><br />

<strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> wurde in <strong>der</strong> WEP mit jährlich<br />

rund 820.000 Efm bzw. 4,9 Efm/a*ha Holzbodenfläche<br />

festgelegt. Aufgrund <strong>der</strong> standörtlichen<br />

Mosaikverhältnisse sowie naturschutzfachlichen<br />

Gegebenheiten sind im Wald <strong>der</strong><br />

<strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> die technologischen Nutzungsmöglichkeiten<br />

bestimmter Baumarten<br />

erheblich eingeschränkt. Die auf diesen Flächen<br />

stockenden Baumarten (vorrangig Birke,<br />

Erle, Weichlaubholz) werden mit einer geringeren<br />

Nutzungsmenge geplant. Dies betrifft<br />

aktuell insbeson<strong>der</strong>e folgende Flächen:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

12.000 ha geschützte Biotope (Moore,<br />

Brücher)<br />

2.000 ha munitionsverseuchte Flächen<br />

1.000 ha Horstschutzzonen<br />

900 ha kleinparzellierter Waldbesitz<br />

Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V 5


Die Waldverjüngung erfolgt auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

aktueller Standortinformationen mit Blick<br />

auf das Zielwaldmodell. Für den Zeitraum<br />

2000 bis 2009 sind im Rahmen <strong>der</strong> Waldentwicklungsplanung<br />

für die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong><br />

jährlich rund 1.100 ha Verjüngungsfläche zu<br />

realisieren, davon 36% als Naturverjüngung.<br />

6 Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V


3 Finanzielle Ausgangssituation<br />

Als finanzielle Vergleichsbasis für die mit <strong>der</strong><br />

unternehmerischen <strong>Konzeption</strong> aufgezeigten<br />

Entwicklungen <strong>der</strong> Jahre <strong>2008</strong> bis 2012 werden<br />

die ersten beiden Wirtschaftsjahre <strong>der</strong><br />

<strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> 2006 und 2007 (vorläufig)<br />

herangezogen. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass diese Zahlen beide Wirkungskreise umfassen<br />

und auch die Aufwendungen für das<br />

Überhangpersonal beinhalten.<br />

In den Jahren 2006 und 2007 konnte <strong>der</strong> ursprünglich<br />

eingeplante Gesamtzuschuss mit<br />

weniger als 80% Inanspruchnahme deutlich<br />

unterschritten werden. Möglich wurde dies<br />

insbeson<strong>der</strong>e durch die konsequente Ausnutzung<br />

<strong>der</strong> gegenwärtig günstigen Holzmarktsituation<br />

sowie durch geringere Inanspruchnahme<br />

des geplanten Personalansatzes.<br />

Außerdem konnte in erheblichem Umfang<br />

sächlicher Aufwand eingespart werden.<br />

Haushaltsplanpositionen 2006 2007<br />

Plan Ist Plan vorläufiges<br />

Ist 1)<br />

(in TEUR)<br />

Personalaufwand 61.935,9 56.316,1 61.261,7 54.375,8<br />

Sachaufwand 16.875,6 15.428,6 17.175,0 15.634,3<br />

Abschreibungen 1.440,0 - 1.440,0 -<br />

Summe Aufwand 80.251,5 71.744,7 79.876,7 70.010,1<br />

Betriebsertrag 30.965,5 35.622,1 30.706,2 42.821,1<br />

Betriebsfrem<strong>der</strong> Ertrag 1.583,7 656,8 2.464,6 535,9<br />

Summe Erträge 32.549,2 36.278,9 33.170,8 43.357,0<br />

Landeszuschuss zum Verlustausgleich 47.702,3 35.465,8 46.705,9 26.653,1<br />

Landeszuschuss für Investitionen 1.873,5 2.838,6 1.974,4 4.120,3<br />

Gesamtzuschuss 49.575,8 38.304,4 48.680,3 30.773,4<br />

Bau- und -unterhaltungsmittel (Kap.1208) 1.659,7 1.377,0 1.353,2 1.553,6<br />

Tab. 1<br />

Finanzielle Plan-Ist-Darstellung <strong>der</strong> Haushaltsjahre 2006 und 2007 <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong><br />

Die teilweise deutlichen Unterschiede zwischen<br />

Planung und tatsächlichen Personalaufwendungen<br />

liegen darin begründet, dass zum<br />

einen <strong>der</strong> Personalabbau stärker als prognostiziert<br />

vollzogen werden konnte. Zum an<strong>der</strong>en<br />

werden mit dem Jahresabschluss die realen<br />

Personalkosten sichtbar, die sich gegenüber<br />

dem Ansatz in <strong>der</strong> Haushaltsplanung (Anwendung<br />

von „Nasensätzen“) als günstiger darstellen.<br />

Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V 7


4 Rahmenbedingungen<br />

Mit dem Landespersonalkonzept aus dem<br />

Jahr 2004 wurden für die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong><br />

1.032 Mitarbeiterstellen (Kernstellen) für beide<br />

Wirkungskreise konzipiert, die mit dem Organisationskonzept<br />

für die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> in<br />

515 Waldarbeiterstellen und 517 Angestellten-<br />

/Beamtenstellen untersetzt wurden. Die über<br />

die Kernstellen hinausgehende Zahl an Beschäftigten<br />

wurde dem „Überhang“ zugeordnet<br />

(30.06.2007: 415 Stellen). Diese Mitarbeiter<br />

sind aber weiterhin bei <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong><br />

beschäftigt. Der gegenwärtig noch vorhandene<br />

Mitarbeiterüberhang bei den Beamten<br />

und Angestellten wird sich bis 2012 abbauen,<br />

bei den Waldarbeitern verringert sich dieser<br />

Überhang durch natürlichen Altersabgang lediglich<br />

auf 180 im Jahre 2012.<br />

Der forcierte Personalabbau <strong>der</strong> vergangenen<br />

Jahre und das Fehlen eines ausgewogenen<br />

Einstellungskorridors haben zu einer erheblichen<br />

Verschiebung <strong>der</strong> Altersstruktur zu<br />

Lasten <strong>der</strong> jüngeren Beschäftigtengruppen<br />

geführt. Bei den Waldarbeitern waren im Jahr<br />

2007 bereits 43% älter als 50 Jahre. Im Jahre<br />

2012 werden es ohne Nachbesetzung 66%<br />

sein. Das Durchschnittsalter steigt dabei von<br />

48 Jahren (2007) auf 53 Jahre (2012).<br />

Die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> unterliegt einer Reihe von<br />

Rechtsnormen, die Einfluss auf den Wettbewerb<br />

mit an<strong>der</strong>en Waldbesitzern und Forstbetrieben<br />

haben. Dies sind insbeson<strong>der</strong>e:<br />

• die finanzielle Trägerschaft durch das<br />

Land <strong>MV</strong><br />

• die Bindung an das öffentlichen Haushaltsrecht<br />

• die Bindung an das öffentliche Tarif-, Besoldungsrecht<br />

sowie Dienstrecht<br />

• die hohen qualitativen Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

die Waldbewirtschaftung<br />

• die vorwiegende Nutzung des Betriebes<br />

für Bau und Liegenschaften für Baumaßnahmen<br />

<strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong><br />

Der Wald <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> dient nach<br />

dem LFAErG (Präambel) sowohl <strong>der</strong> Daseinsvorsorge<br />

als auch auf <strong>der</strong> Grundlage einer<br />

naturnahen Bewirtschaftung dem Gemeinwohl<br />

in beson<strong>der</strong>em Maße. Die naturnahe<br />

Bewirtschaftung erfolgt in Anlehnung an das<br />

Konzept <strong>der</strong> Landesregierung <strong>MV</strong> über „Ziele<br />

und Grundsätze einer naturnahen Forstwirtschaft<br />

in Mecklenburg-Vorpommern“. Im Rahmen<br />

<strong>der</strong> naturnahen Forstwirtschaft erbringt<br />

die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> freiwillige ökologische<br />

Leistungen im Wert von rund 1,0 Mio. EUR<br />

jährlich. Das betrifft insbeson<strong>der</strong>e:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

belassen von Alt- und Biotopbäumen<br />

die Bereitstellung von Altholzinseln<br />

die Ausweisung zusätzlicher Prozessschutzflächen<br />

in Naturschutzgebieten<br />

das Vorhalten von Rotbuchenaltholz<br />

die Einrichtung von Naturwaldreservaten<br />

8 Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V


5 Externe und interne Unternehmensbedingungen<br />

Die unternehmerische <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong><br />

<strong>MV</strong> basiert auf einer umfangreichen<br />

Analyse <strong>der</strong> Stärken/Schwächen sowie Chancen/Risiken<br />

(SWOT-Analyse) des Unternehmens<br />

<strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> im eigenen Wirkungskreis.<br />

Die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> sieht sich gegenwärtig mit<br />

folgenden gesellschaftlichen Trends in <strong>der</strong><br />

Forst- und Holzwirtschaft konfrontiert:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

zunehmende Nutzungseinschränkungen<br />

aus naturschutzfachlicher Sicht<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> klimatischen Bedingungen<br />

und steigende Wahrnehmung<br />

<strong>der</strong> Bedeutung des Waldes für das Klima<br />

Globalisierung <strong>der</strong> Holzmärkte<br />

global zunehmende Nachfrage nach erneuerbaren<br />

Energien<br />

•<br />

zunehmen<strong>der</strong> Anspruch auf Mitsprache<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung und verschiedener Organisationen<br />

bei <strong>der</strong> Waldbewirtschaftung<br />

Die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> reagiert auf diese Entwicklungen,<br />

indem sie<br />

• alternative Geschäftsfel<strong>der</strong> entwickelt<br />

• in umweltschonende und hochleistungsfähige<br />

Technik investiert<br />

• den Vertragsnaturschutz nutzt<br />

• Risikominimierung durch Absatzdiversifizierung<br />

betreibt<br />

• den Rohholzabsatz auf Energieholz erweitert<br />

• sich bietende Dienstleistungspotenziale<br />

nutzt<br />

• die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> klimatischen Verhältnisse<br />

in ihren waldbaulichen <strong>Konzeption</strong>en<br />

berücksichtigt<br />

Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V 9


Eine weitere wesentliche Säule bildet die<br />

Fortbildung <strong>der</strong> Mitarbeiter. Um für die künftigen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen gewappnet zu sein, sind<br />

Qualifizierungsmaßnahmen auf den Gebieten<br />

Natur- und Klimaschutz sowie für forstliche<br />

Dienstleistungen vorgesehen.<br />

Die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> verfügt über eine vielfältige<br />

Angebotspalette an Produkten und<br />

Dienstleistungen. Daraus resultiert ein breites<br />

Kundenspektrum. Die Ansprüche <strong>der</strong> Kunden<br />

an die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> sind kurze Liefer-<br />

/Leistungszeiten, hohe Zuverlässigkeit, starke<br />

Flexibilität, hohe Qualität, umfassen<strong>der</strong> Service<br />

und ein breites Angebot an Komplettlösungen.<br />

Die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> ist in <strong>der</strong> Lage,<br />

diese umfangreichen Kundenansprüche in<br />

hoher Qualität zu befriedigen und wird dabei<br />

künftig verstärkt auf die Nutzung eigener Ressourcen<br />

setzen. Dies erhöht die Verlässlichkeit<br />

gegenüber den Kunden und reduziert die „Reibungsverluste“<br />

verschiedener Schnittstellen.<br />

Die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> hat eine Reihe von Wettbewerbsvorteilen<br />

gegenüber ihren Mitbewerbern:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

das Land Mecklenburg-Vorpommern als<br />

Träger <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong><br />

die große landesforsteigene Waldfläche<br />

und die eigene forstbetriebliche Logistik<br />

<strong>der</strong> hohe Ausbildungsgrad und die hohe<br />

Fachkompetenz <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

die Präsenz vor Ort<br />

Diese Wettbewerbsvorteile basieren im Wesentlichen<br />

auf den Stärken <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong><br />

<strong>MV</strong>. Dagegen sind für die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> folgende<br />

Schwächen charakteristisch:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

die hohe Fixkostenbelastung, die zu Produktionsdruck<br />

führt<br />

die starke Abhängigkeit vom Holzmarkt<br />

die absehbare Altersstrukturentwicklung<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

das noch unzureichende Konfliktmanagement<br />

zwischen naturschutzfachlichen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen und gewinnorientierter<br />

Waldbewirtschaftung<br />

10 Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V


6 Vision<br />

Die Vision <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> benennt strategische<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> künftigen Entwicklung<br />

und soll das Engagement und die Motivation<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter för<strong>der</strong>n.<br />

Im Jahr 2012<br />

•<br />

ist die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> <strong>der</strong> anerkannte<br />

und zuverlässige Marktführer für den<br />

Wald und seine Produkte im Nordosten<br />

Deutschlands. Die unternehmerischen<br />

Aktivitäten <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> sind - in<br />

einem zunehmend globalisierten Marktumfeld<br />

- dauerhaft profitabel.<br />

•<br />

steht <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> für nachhaltige, naturnahe<br />

und artengerechte Bewirtschaftung<br />

des Waldes. Sie ist aufgrund <strong>der</strong> umfassenden<br />

Kompetenz Ihrer Mitarbeiter<br />

und hoher fachlicher Expertise in allen<br />

forstlichen Themengebieten erster Ansprechpartner<br />

im Land.<br />

• stärkt das gelebte Modell <strong>der</strong> Einheitsforstverwaltung<br />

Ansehen und Leistungsfähigkeit<br />

des Unternehmens <strong>Landesforst</strong><br />

<strong>MV</strong> als zuverlässiger und flexibler öffentlicher<br />

Dienstleister im ländlichen Raum.<br />

Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V 11


7 Strategie<br />

Die strategische Ausrichtung <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong><br />

<strong>MV</strong> basiert auf ihren Kernkompetenzen.<br />

Die Kernkompetenz 1 liegt in <strong>der</strong> Verbindung<br />

aus Produktions- und Verkaufs-Know-how<br />

und -ressourcen für Holzrohstoffe mit hoher<br />

Verfügbarkeit aller Produktionsfaktoren und<br />

großem Vorratsvermögen / Waldbestand.<br />

Die Kernkompetenz 2 liegt in <strong>der</strong> Seriösität<br />

als verlässlicher und qualifizierter öffentlichrechtlicher<br />

Dienstleister mit einem großen<br />

Know-how aufgrund hoher Mitarbeiter-Qualifikation<br />

und dem Vorhalten von Spezialisten<br />

für verschiedene Bereiche.<br />

Die Kernkompetenz 3 liegt in <strong>der</strong> Verbindung<br />

aus flächendecken<strong>der</strong> Präsenz kompetenter<br />

Mitarbeiter mit Zugriff auf Fachspezialisten<br />

und <strong>der</strong> Beherrschung sowohl naturschutzfachlicher<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Waldpflege als<br />

auch gewinnorientierter Bewirtschaftung des<br />

Waldes, woraus eine beson<strong>der</strong>e Fähigkeit zur<br />

nachhaltigen Waldbewirtschaftung erwächst.<br />

Die Kernkompetenzen 1 und 2 sind bereits<br />

gegenwärtig gut ausgeprägt. Die Kernkompetenz<br />

3 wird die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Hinblick auf das zunehmende Konfliktpotenzial<br />

zwischen naturschutzfachlichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und gewinnorientierter Waldwirtschaft<br />

weiter entwickeln.<br />

12 Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V


Hauptstoßrichtung <strong>der</strong> Strategie <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong><br />

<strong>MV</strong> ist die nachhaltige Gewinnerzielung,<br />

um ab dem Jahr 2012 die Gewinnschwelle<br />

dauerhaft zu überschreiten. Die Risikostruktur<br />

<strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> soll zudem verbessert<br />

werden durch:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Bildung einer Rücklage zur Risikovorsorge<br />

Absatzdiversifizierung in <strong>der</strong> Holzvermarktung<br />

Ausbau des Dienstleistungssektors<br />

Steigerung <strong>der</strong> maschinellen Holzernte<br />

auf 60% <strong>der</strong> Holzerntemenge bis 2012<br />

Dabei setzt die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> auf die strategischen<br />

Wachstumsfel<strong>der</strong>:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Verkauf von Massenholz an die Sägeindustrie<br />

Verkauf von Massenholz an die Holzwerkstoff-<br />

und Zellstoffindustrie<br />

Verkauf von Energieholz in je<strong>der</strong> Form<br />

forstliche Dienstleistungen im Bereich<br />

Waldbewirtschaftung sowie Ausgleichsund<br />

Ersatzmaßnahmen und<br />

Ökokontomaßnahmen.<br />

Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V 13


8 Operative Maßnahmen<br />

8.1 Personal und Organisation<br />

Bedingt durch das Personalkonzept 2004<br />

hat die <strong>Landesforst</strong>anstalt einen Überhang<br />

an Beschäftigten. Oberste Priorität hat <strong>der</strong><br />

sozialverträgliche Abbau des Überhanges bei<br />

den Waldarbeitern. Dazu werden alle Möglichkeiten<br />

des Zentralen Personalmanagement<br />

des Landes <strong>MV</strong> (PeM) und die Überleitung<br />

in an<strong>der</strong>e Zweige <strong>der</strong> Landesverwaltung genutzt.<br />

Um <strong>der</strong> Überalterung <strong>der</strong> Beschäftigten entgegen<br />

zu wirken und gleichzeitig Leistungsfähigkeit<br />

und Innovationen zu för<strong>der</strong>n gilt es,<br />

gemeinsam mit den Entscheidungsträgern<br />

einen Einstellungskorridor sicher zu stellen.<br />

Gleichzeitig sollen Mitarbeiter qualifiziert und<br />

Führungskräfte insbeson<strong>der</strong>e in Fragen Mitarbeiterführung,<br />

Motivation und Naturschutzkompetenz<br />

geschult werden.<br />

Zur Erhaltung <strong>der</strong> Funktionsfähigkeit <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong><br />

<strong>MV</strong> sollen neue Organisationsmodelle<br />

erprobt werden. Dies betrifft in erster<br />

Linie eine amtsübergreifende Tätigkeit <strong>der</strong><br />

Bürosachbearbeiter und eine weitere Zentralisierung<br />

von Bürotätigkeiten. Beim Einsatz<br />

<strong>der</strong> Waldarbeiter soll das Modell <strong>der</strong> teilautonomen<br />

Gruppenarbeit auf seine Anwendbarkeit<br />

in <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> geprüft werden.<br />

Als entscheidende Leistungskomponente<br />

sollen die <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> zur Verfügung<br />

stehenden Motivationsmöglichkeiten voll<br />

ausgeschöpft werden. Dazu gehören insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Stabilität <strong>der</strong> Organisationsstruktur,<br />

eine transparente Beurteilungs- und Beför<strong>der</strong>ungspraxis<br />

sowie die Entwicklung von<br />

leistungsbezogenen Bezahlungssystemen.<br />

Mit dem Jahr <strong>2008</strong> führt die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong><br />

neue EDV-Systeme ein. Als neues Holz- und<br />

Wildvermarktungsinstrument wird ABIES-FIS<br />

8 und als Naturalbuchführungssystem <strong>der</strong><br />

DSW 2 genutzt. Die Kosten-Leistungsrechung<br />

14 Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V


(KLR) wird ab <strong>2008</strong> im SAP-CO abgebildet. Die<br />

Revierförster werden schrittweise an das zentrale<br />

EDV-Netzwerk angeschlossen.<br />

Die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> will einen betrieblich<br />

notwendigen Bestand an bebauten Liegenschaften<br />

erhalten und sich von betrieblich<br />

nicht notwendigen Liegenschaften trennen.<br />

Die begrenzten finanziellen Mittel für Bau<br />

und Unterhaltung sollen künftig effizienter<br />

eingesetzt werden und zielführen<strong>der</strong> in zukunftsfähige<br />

Objekte fließen. Bis Anfang <strong>2008</strong><br />

wird eine Liegenschaftskonzeption erarbeitet,<br />

in <strong>der</strong>en Ergebnis genaue Aussagen über<br />

künftige Erträge aus Mieten, über den realen<br />

Unterhaltungsaufwand sowie über mögliche<br />

Verwertungserträge getroffen werden können.<br />

8.2 Geschäftsbereich Forstbetrieb<br />

8.2.1 Holzvermarktung<br />

Um den gegenwärtigen Trend einer hohen<br />

Nachfrage nach Rundholz auszunutzen, wird<br />

<strong>der</strong> Holzeinschlag und -verkauf ab <strong>2008</strong> zunächst<br />

auf jährlich 900.000 fm bzw. 5,4 fm/ha<br />

angehoben. Gegenüber dem bisherigen mittleren<br />

Holzeinschlag <strong>der</strong> Jahre 2000 bis 2006<br />

bedeutet dies eine Steigerung um 10%.<br />

Durch die günstige Situation am Holzmarkt<br />

und die überdurchschnittlich guten Verkaufergebnisse<br />

2007 geht die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> davon<br />

aus, dass ein Durchschnittserlös je Festmeter<br />

(fm) im Regieverkauf von 46,00 EUR/fm im<br />

Jahr 2012 realisierbar ist. Für Selbstwerbung<br />

wird mit einer schrittweisen Preissteigerung<br />

auf 14,50 EUR/fm bis 2012 kalkuliert.<br />

Im Ergebnis dieser Entwicklung wird die <strong>Landesforst</strong><br />

<strong>MV</strong> im Jahr 2012 einen geplanten Ertrag<br />

von ca. 37,5 Mio. EUR aus Holzverkäufen<br />

realisieren. Gegenüber den Erträgen im Jahr<br />

2006 (28,2 Mio. EUR) bedeutet dies eine Steigerung<br />

um 33%.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> zunehmenden Nachfrage nach<br />

Energieholz vermarktet die <strong>Landesforst</strong><br />

<strong>MV</strong> seit 2006 zusätzlich das Sortiment Hackschnitzel.<br />

Dabei handelt es sich überwiegend<br />

um Restholz, welches bisher im Rahmen <strong>der</strong><br />

Endnutzung im Bestand verblieb. Für das Jahr<br />

<strong>2008</strong> ist auf dieser Basis ein Absatz von 24.000<br />

fm bzw. 60.000 srm (Schüttraummeter) mit<br />

einem Ertrag von 660.000 EUR geplant.<br />

Die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> verfügt über ein gut etabliertes<br />

Verkaufssystem mit überregionaler<br />

Vermarktung durch die Zentrale und regionaler<br />

Vermarktung durch die Forstämter. Mit<br />

Blick auf die weiteren Konzentrationsprozesse<br />

in <strong>der</strong> Holzindustrie soll dieses System<br />

in seinen Grundzügen beibehalten werden.<br />

Großkunden werden auch zukünftig durch<br />

die Zentrale <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> betreut. Im<br />

Gegensatz zu dem bisherigen Modell <strong>der</strong><br />

Rahmenvereinbarungen wird die Zentrale <strong>der</strong><br />

<strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> jedoch verantwortlich für die<br />

entsprechenden Vertragsabschlüsse sein. Die<br />

Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V 15


<strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> wird zukünftig nur noch etwa<br />

85% des Regieverkaufes in zentralen Jahresverträgen<br />

binden. Die verbleibenden 15% sollen<br />

zum einen für Holzkaufverträge mit kurzer<br />

Laufzeit genutzt werden, um schnell auf kurzfristige<br />

Marktentwicklungen mit steigenden<br />

Holzpreisen (Spot-Märkte) reagieren zu können.<br />

Zum an<strong>der</strong>en sollen den Forstämtern<br />

mehr eigenständige Vertragsabschlüsse und<br />

ein größerer regionaler Freiraum ermöglicht<br />

werden. Die Vermarktung von Brennholz in<br />

Selbstwerbung verbleibt auch künftig in ausschließlicher<br />

Kompetenz <strong>der</strong> Forstämter.<br />

Gegenwärtig wird alles durch die <strong>Landesforst</strong><br />

<strong>MV</strong> in Regie verkaufte Holz durch kundenseitig<br />

beauftragte Logistikunternehmen transportiert.<br />

Frei-Werk-Lieferungen <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong><br />

<strong>MV</strong> können Risiken wie z.B. Volumenschwund<br />

und Qualitätsverluste verringern und Kosten<br />

für Lagerung, Vermessung und Überweisung<br />

reduzieren. Die Strategie einer Frei-Werk-Lieferung<br />

basiert zudem auf <strong>der</strong> Annahme, dass<br />

mittelfristig nicht nur die bloße Rohstoffbereitstellung,<br />

son<strong>der</strong>n die Systemeffizienz über<br />

den Marktzugang und die Preishöhe entscheidet.<br />

In einem ersten Versuchsprojekt sollen im<br />

Jahr <strong>2008</strong> ca. 25.000 fm „frei Werk“ vermarktet<br />

werden.<br />

Die Wegedichte in den Wäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong><br />

<strong>MV</strong> soll von gegenwärtig 27 lfm/ ha auf 20<br />

lfm/ha reduziert werden. Dazu wird bis Anfang<br />

<strong>2008</strong> in einer Wal<strong>der</strong>schließungskonzeption<br />

eine Optimierungsrechnung vorliegen, die<br />

die Grundlage für künftige Investitionen und<br />

Unterhaltungsentscheidungen bildet.<br />

16 Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V


8.2.2 Regietechnik<br />

Die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> setzt in Zukunft verstärkt<br />

auf den Einsatz eigener, mo<strong>der</strong>ner Holzernteund<br />

Holzrücketechnik (Regietechnik). Der<br />

Bestand an Harvestern soll von 3 (2007) auf 9<br />

(2012) und <strong>der</strong> Bestand an Forwar<strong>der</strong>n von 8<br />

(2007) auf 13 (2012) erhöht werden. Für den effizienten<br />

Einsatz dieser hochleistungsfähigen<br />

Technik werden überregionale Einsatzcenter<br />

gebildet.<br />

Dies führt zu einer grundlegenden Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> technologischen Struktur <strong>der</strong> Holzernte.<br />

<strong>2008</strong><br />

[fm]<br />

2009<br />

[fm]<br />

2010<br />

[fm]<br />

2011<br />

[fm]<br />

2012<br />

[fm]<br />

Jahreseinschlag 900.000 900.000 900.000 900.000 900.000<br />

Regieeinschlag 775.000 775.000 775.000 775.000 775.000<br />

dav. manuelle Eigenleistung 440.840 426.570 388.080 363.180 319.140<br />

dav. maschinelle Eigenleistung 105.000 131.250 157.500 183.750 210.000<br />

dav. Unternehmerleistung 229.160 217.180 229.420 258.070 245.860<br />

Regierückung 775.000 775.000 775.000 775.000 775.000<br />

dav. Eigenleistung 272.500 311.250 350.650 393.350 422.600<br />

dav. Unternehmerleistung 502.500 463.750 424.350 381.650 352.400<br />

Tab. 2<br />

Entwicklung <strong>der</strong> technologischen Struktur von Holzeinschlag und -rückung in <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong><br />

für die Jahre <strong>2008</strong> bis 2012<br />

Der Anteil des motormanuellen Holzeinschlages<br />

durch Waldarbeiter (manuelle Eigenleistung)<br />

am Regieeinschlag sinkt deutlich.<br />

Lag <strong>der</strong> Anteil im Jahr 2005 noch bei 75%, so<br />

reduziert er sich im Jahr <strong>2008</strong> auf 57% und<br />

sinkt bis zum Jahr 2012 auf 41%.<br />

Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V 17


8.2.3 Waldbau Die waldbaulichen Maßnahmen (Wal<strong>der</strong>neuerung,<br />

Waldpflege) sichern die nachhaltige<br />

Produktion <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong>. Die Gewinnorientierung<br />

<strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> erfor<strong>der</strong>t<br />

jedoch eine verstärkte Nutzungsorientierung<br />

und eine deutliche Reduzierung <strong>der</strong> damit<br />

verbundenen Aufwendungen. Diese sollen<br />

weitestgehend durch verstärkte Ausnutzung<br />

<strong>der</strong> natürlichen Produktivkräfte und effiziente<br />

Verfahren ausgeglichen werden. Dadurch<br />

werden in erheblichem Umfang Waldarbeiterkapazitäten<br />

freigesetzt, die in an<strong>der</strong>en ertragswirksamen<br />

Leistungsbereichen <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong><br />

<strong>MV</strong> eingesetzt werden.<br />

Die Rationalisierung im Waldbau bedeutet<br />

eine Verän<strong>der</strong>ung von bisherigen forstlichen<br />

Standards, die von einem hohen Sicherheitsbedürfnis<br />

geprägt sind. Gleichwohl stellen sie<br />

eine Chance dar, die noch vorhandenen Reserven<br />

<strong>der</strong> naturnahen Forstwirtschaft umfassend<br />

anzuwenden. Durch die staatlich unterstützte<br />

Daseinsvorsorge kann die künstliche<br />

Waldverjüngung auf einem hohen Niveau gehalten<br />

werden.<br />

18 Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V


8.2.4 Jagd<br />

Die Jagd wird vorrangig als Instrument zur<br />

Umsetzung waldbaulicher Zielsetzungen gesehen.<br />

Die sehr hohen Verbissschäden in den<br />

Wäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> sollen durch eine<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Abschusszahlen auf Rehwild<br />

vermin<strong>der</strong>t werden. Dadurch sollen die Naturverjüngung<br />

geför<strong>der</strong>t und die Kosten für<br />

Zaunschutz gesenkt werden. Das künftige<br />

Wildschadensmonitoring soll eine Grundlage<br />

für die künftige Abschussplanung bilden und<br />

gegenüber den Hegegemeinschaften und<br />

Jagdbehörden als Argumentation dienen.<br />

Gleichzeitig soll die Jagd als ertragswirksames<br />

Geschäftsfeld <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> weiter ausgebaut<br />

werden. Bis zum Jahr 2012 sollen 30%<br />

<strong>der</strong> Jagdfläche <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> verpachtet<br />

werden. Auf <strong>der</strong> verbleibenden Verwaltungsjagdfläche<br />

soll die Beteiligung Dritter an <strong>der</strong><br />

Jagdausübung und <strong>der</strong> Verkauf von Wildbret<br />

erhöht werden.<br />

8.2.5 Forstliche Nebennutzungen<br />

Zu den forstlichen Nebennutzungen gehören<br />

Weihnachtsbäume, Schmuckreisig und Saatgut.<br />

Das Marketing für Weihnachtsbäume und<br />

Schmuckgrün „aus dem Wald“ soll verbessert,<br />

für den Absatz sollen neue Märkte erschlossen<br />

werden. Dies soll insbeson<strong>der</strong>e durch Zusammenarbeit<br />

mit Gärtnereien und Handelsbetrieben<br />

(Supermärkten, Baumärkte, Agrarmärkte)<br />

erfolgen. Das Potential möglicher Neuzulassungen<br />

von anerkannten Saatgutbeständen<br />

im Wald <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> soll maximal<br />

ausgeschöpft werden. In den vorhandenen<br />

Saatgutbeständen sind alle Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Beerntung zu nutzen.<br />

Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V 19


8.3 Geschäftsbereich Dienstleistungen<br />

Die Dienstleistungen bilden einen wichtigen<br />

Bestandteil des Forstbetriebes. Sie ergänzen<br />

das Kerngeschäft Holz und senken das unternehmerische<br />

Risiko.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Beförsterung soll <strong>der</strong> Umfang<br />

betreuter Waldfläche weiter erhöht werden.<br />

Die Vertrags- und Leistungsangebote werden<br />

stärker den Kundenwünschen angepasst und<br />

flexibler gestaltet. Dies erfolgt immer unter<br />

<strong>der</strong> Prämisse <strong>der</strong> Kostendeckung.<br />

Als neue Geschäftsfel<strong>der</strong> wird die <strong>Landesforst</strong><br />

<strong>MV</strong> drei Waldruhestätten errichten sowie<br />

den Handel mit Ökopunkten beginnen. Darüber<br />

hinaus bietet die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> allen<br />

interessierten Marktpartnern den Ankauf von<br />

Holz an. Durch den Ankauf sämtlicher Holzsortimente<br />

bis zum Energieholz soll den Kunden<br />

aus dem privaten und kommunalen Waldbesitz,<br />

dem Holzhandel und den Forstdienstleistern<br />

eine optimale Wertschöpfung für das<br />

erzeugte Holz bei garantiert aufwandsbezogener<br />

Handelspanne und sicherem Zahlungsfluss<br />

ermöglicht werden.<br />

Insgesamt will die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> sich bietende<br />

Möglichkeiten einer Dienstleistung<br />

konsequent nutzen, wenn mindestens ein positiver<br />

Deckungsbeitrag (Vollkostenrechnung)<br />

zu erzielen ist und die entsprechenden Kapazitäten<br />

verfügbar sind.<br />

Das Angebot an forstbetrieblichen Dienstleistungen<br />

soll weiter ausgebaut werden. Die<br />

aktuellen infrastrukturellen Entwicklungen<br />

will die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> nutzen, um als Anbieter<br />

von komplexen Lösungen u.a. Holzeinschlagsmaßnahmen<br />

bei Waldrodungen und<br />

Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durchzuführen.<br />

20 Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V


8.4 Zusammenfassung<br />

Mit <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> unternehmerischen<br />

<strong>Konzeption</strong> sind folgende Ertragssteigerungen<br />

verbunden:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Schrittweise Erhöhung <strong>der</strong> Erträge aus<br />

Holzverkäufen von 34,6 Mio. EUR (<strong>2008</strong>)<br />

auf 37,5 Mio. EUR (2012)<br />

Schrittweise Erhöhung <strong>der</strong> jagdlichen<br />

Verpachtung von Eigenjagdbezirken <strong>der</strong><br />

<strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> auf 30% und damit Erzielung<br />

von steigenden Erträgen in Höhe<br />

von 2,7 Mio. EUR im Jahr <strong>2008</strong> auf 3,0 Mio.<br />

EUR im Jahr 2012<br />

Schrittweiser Einstieg in den Handel mit<br />

Ökopunkten mit steigenden Erträgen von<br />

25 TEUR im Jahr <strong>2008</strong> auf 250 TEUR im<br />

Jahr 2012<br />

• Schrittweise Schaffung und Betrieb von<br />

Waldruhestätten mit steigenden Erträgen<br />

von 90 TEUR im Jahr <strong>2008</strong> auf 195 TEUR im<br />

Jahr 2012<br />

Schrittweise Erhöhung des Beförsterungsumfanges<br />

mit steigenden Erträgen<br />

von 550 TEUR im Jahr <strong>2008</strong> auf 700 TEUR<br />

im Jahr 2012<br />

• Schrittweiser Einstieg in Handel mit Holz<br />

aus fremden Flächen und Erzielung von<br />

jährlichen Erträgen von 850 TEUR ab<br />

<strong>2008</strong><br />

Eine weitere Verbesserung des Betriebsergebnisses<br />

wird durch eine Senkung <strong>der</strong> Sachund<br />

Personalaufwendungen erreicht. Die<br />

Sachaufwendungen sinken von <strong>2008</strong> bis 2012<br />

um fast 20% von 20,5 Mio. EUR auf 16,6 Mio.<br />

EUR. Bei den Personalaufwendungen konnten<br />

durch die Rationalisierungsmaßnahmen<br />

in den Bereichen Waldbau und Jagd insgesamt<br />

1,3 Mio. EUR Personalkosten freigesetzt<br />

werden, das entspricht 33 Waldarbeiter. Diese<br />

Waldarbeiter erbringen künftig in an<strong>der</strong>en<br />

Geschäftsbereichen <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong><br />

Leistungen, vorrangig im Holzeinschlag. Bei<br />

einem Äquivalent von 18 TEUR Unternehmerleistung<br />

je Waldarbeiter und Jahr bedeutet<br />

dies eine Einsparung von rund 594 TEUR an<br />

einzukaufenden Unternehmerleistungen.<br />

Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V 21<br />


9 Zuschussentwicklung von <strong>2008</strong> bis 2012<br />

Im Ergebnis lässt sich folgende Entwicklung des Zuschusses ableiten:<br />

<strong>2008</strong> 2009 2010 2011 2012<br />

Angaben in Mio. EUR<br />

Aufwendungen Personalaufwand 23,8 24,0 26,4 25,9 26,8<br />

Sachaufwand 20,5 19,6 17,8 17,6 16,6<br />

Investitionen 2,5 3,0 2,3 2,4 2,6<br />

Summe 46,8 46,6 46,5 45,9 46,0<br />

Erträge Erträge aus Holz 34,5 34,9 35,4 36,2 37,5<br />

Erträge aus Jagd 2,7 2,8 2,9 3,0 3,0<br />

Erträge aus<br />

Dienstleistungen<br />

Erträge aus Nebenerzeugnissen<br />

2,2 2,2 2,4 2,5 2,6<br />

0,7 0,7 0,7 0,8 0,8<br />

Sonstige Erträge 2,2 2,3 2,2 2,1 2,2<br />

Summe 42,3 42,9 43,6 44,6 46,1<br />

Gewinn - 4,5 - 3,7 - 2,9 - 1,3 + 0,1<br />

Tab.3 Entwicklung <strong>der</strong> Erträge, <strong>der</strong> Aufwendungen und des Gewinns <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> in den Jahren <strong>2008</strong> bis 2012<br />

Die <strong>Landesforst</strong> <strong>MV</strong> hat mit <strong>der</strong> vorliegenden<br />

unternehmerischen <strong>Konzeption</strong> einen Weg<br />

aufgezeigt, wie sie im eigenen Wirkungskreis<br />

gewinnorientiert wirtschaften will. Dabei sind<br />

gegenwärtig keine betriebsbedingten Kündigungen<br />

vorgesehen. Gleichwohl steht <strong>der</strong><br />

hohe Fixkostenanteil einem noch besseren<br />

Betriebsergebnis entgegen.<br />

22 Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V


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DRUCKHAUS PANZIG<br />

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Kurzfassung – <strong>Unternehmerische</strong> <strong>Konzeption</strong> <strong>der</strong> <strong>Landesforst</strong> M-V 23


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