Barockbroschüre - Geigenbauschule Brienz
Barockbroschüre - Geigenbauschule Brienz
Barockbroschüre - Geigenbauschule Brienz
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<strong>Geigenbauschule</strong> <strong>Brienz</strong> – Barock<br />
Acht Geigen, drei Bratschen, zwei Celli, ein Kontrabass<br />
für die Camerata Bern
Barocker Geigenbau: Vielfalt in der Einheit – Einheit in der Vielfalt<br />
Camerata Bern – <strong>Geigenbauschule</strong> <strong>Brienz</strong><br />
Die ersten 200 Jahre in der Geschichte des Geigenbaus<br />
schen Façon, wobei in der Regel mit der italienischen,<br />
an Fürstenhöfen und in grossen Handelsstädten zu finden.<br />
nennt man den barocken Geigenbau, da er sich weitge-<br />
auf die Cremoneser Machart angespielt wurde. Es kann<br />
Wer die Einheit im barocken Geigenbau im Sichtbaren<br />
hend während der barocken Musikepoche entwickelt hat,<br />
also nicht von einem einheitlichen barocken Geigenbau<br />
sucht, wird beim Korpusumriss, den F-Löchern in der<br />
die parallel zur allgemeinen Kunstepoche des Barocks von<br />
gesprochen werden.<br />
Fichtendecke, der Schnecke, den vier von den Wirbeln<br />
circa 1575 bis 1770 verläuft. Allerdings sind erste eindeu-<br />
über den Steg zum Saitenhalter verlaufenden Saiten und<br />
tig der Geigenfamilie zuzuordnende Instrumente bereits<br />
Herausragende Interpreten beeinflussten mit den Ei-<br />
der Klangerzeugung mit dem Streichbogen hängen blei-<br />
um die Mitte des 16. Jahrhunderts nachgewiesen; be-<br />
genheiten ihres Spiels Geigenbauer und Bogenmacher<br />
ben. Beim Hören sind die Barockgeigen an der Quint-<br />
kannteste Beispiele sind diejenigen von Andrea Amati,<br />
in ihrem Umfeld. Verbindliche, nicht selten von Stadt zu<br />
stimmung der Saiten zu erkennen sowie am Klangspek-<br />
dem Stammvater der Amati-Familie und des Cremone-<br />
Stadt abweichende Masseinheiten (Längen-, Gewichts-<br />
trum. Alle diese Feststellungen treffen aber auch für die<br />
ser Geigenbaus.<br />
und Hohlmasse) sowie verschiedene Gestaltungsansätze<br />
sogenannt moderne Geige zu, die heute üblicherweise<br />
(innerhalb des aus heutiger Sicht barocken Stils) beein-<br />
gespielt wird.<br />
Die Träger der Barock-Kultur waren Hof, Aristokratie und<br />
flussten das Handwerk und führten im Geigenbau letzt-<br />
Klerus. Geigen, Bratschen und Celli kamen in deren Um-<br />
lich zu verschiedenen Modellen – barocker Geigenbau<br />
Wir müssen genauer hinschauen und unser Augenmerk<br />
feld schnell in Mode und fanden bis 1650 in ganz Europa<br />
ist vielfältig.<br />
auf das nicht unmittelbar Sichtbare richten. Hier hilft uns<br />
Verbreitung. Als Folge wurden Geigen während der noch<br />
das Wissen über die im Barock angewendeten Zahlensys-<br />
lange andauernden Epoche in vielen kulturellen Zentren<br />
Trotzdem drängt sich die Frage nach der Einheit in dieser<br />
teme und verwendeten Masseinheiten. Die Handwerker<br />
Europas gebaut, im ganzen damaligen deutschsprachi-<br />
hier nur angedeuteten Vielfalt des barocken Geigenbaus<br />
der Barockzeit rechneten weder ausschliesslich im Dezi-<br />
gen Raum ebenso wie auch in Frankreich und England,<br />
auf. Schliesslich verbreiteten die Handwerksburschen ihr<br />
malsystem noch massen sie im metrischen System. Ihnen<br />
den Niederlanden und dem schon erwähnten Italien.<br />
Wissen und Können auf ihren Wanderschaften in ganz Eu-<br />
war das Halbieren, Dritteln, Vierteln usw. und das Verviel-<br />
ropa, was nicht nur zur Vielfalt, sondern eben auch zu Ver-<br />
fachen eines Eichmasses geläufiger, das Zwölfersystem<br />
Einigen Zentren gelang es, eine Produktion aufzubauen,<br />
einheitlichungen beitrug. Den vielleicht wichtigsten Stel-<br />
war zumeist das verbreitetste. So wurde das Fussmass in<br />
die über die Versorgung des heimischen Marktes hinaus<br />
lenwert nehmen dabei die Instrumentenmacher aus dem<br />
zwölf Zoll und dieses wiederum in zwölf Teil-Linien oder<br />
reichte. So wurden, um beim bekanntesten Beispiel zu<br />
Allgäu ein. Bereits 1562 wurde in Füssen die erste Lau-<br />
in 1 ⁄2-, 1 ⁄4- und 1 ⁄8-Zoll gegliedert. Beim Studium der im Ba-<br />
bleiben, Geigen aus Cremona an verschiedene europä-<br />
ten- und Geigenmacherzunft Europas gegründet, deren<br />
rock verbreiteten Bauweise des Resonanzkörpers über ei-<br />
ische Höfe geliefert und dadurch oft zu Modellvorlagen<br />
Reglement die Zahl der Werkstätten zum Schutz der Etab-<br />
ner Form, die als wiederverwendbare Lehre diente, fallen<br />
für die dort ansässigen Instrumentenbauer. Im Paris des<br />
lierten einschränkte. Hunderte von Füssener Lauten- und<br />
deren oftmals einfache, ganzzahlige Proportionen auf,<br />
17. und auch noch des frühen 18. Jahrhunderts unter-<br />
Geigenmachern mussten ihre Heimat verlassen, um ihr<br />
z.B. die Verhältnisse 1:2 und 4:5, die in der Musik Okta-<br />
schied man Geigen nach der italienischen und französi-<br />
Auskommen in einer der europäischen Kulturmetropolen,<br />
ve und grosse Terz heissen. Ein einfacherer Zugang zum<br />
1
Barock<br />
proportionalen Gestalten von Geigen eröffnete sich den<br />
Handwerkern durch geometrische Grundkonstruktionen.<br />
Wer Kenntnisse des Messens und Konstruierens hatte,<br />
wurde im Barock beispielsweise mit dem Zirkel in der<br />
Hand porträtiert (Caspar Tieffenbrucker, Füssener Lauten-<br />
und Geigenmacher).<br />
Der Begriff barocker Geigenbau kann also im engeren<br />
Sinne für alle sich noch im Originalzustand befindenden<br />
Instrumente und auch für Geigen, Bratschen und Celli, die<br />
nach den verschiedenen, im Barock angewendeten Vorgehensweisen<br />
nachgebaut wurden, verwendet werden.<br />
Die nachfolgende Gegenüberstellung weist auf die sichtbaren<br />
Veränderungen hin, die an fast allen Geigen aus<br />
der Barockzeit während der Klassik und Romantik vorgenommen<br />
wurden. Diese Instrumente werden nun verallgemeinernd<br />
als moderne Geigen bezeichnet.<br />
Nicht thematisiert wird in diesem Katalog die Bedeutung<br />
des Bogens. Auf ihn kann in einer möglichst authentischen<br />
historischen Aufführungspraxis unter keinen Umständen<br />
verzichtet werden. Ihm gehört in einem hoffentlich<br />
nachfolgenden Projekt der ihm gebührende Platz.<br />
Unser herzlicher Dank geht an alle bei diesem Projekt mit<br />
viel Enthusiasmus und Engagement beteiligten Musikerinnen<br />
und Musiker, im Speziellen an die Barockgeigerin<br />
Chiara Banchini für ihren umfassenden Support in allen<br />
Fragen der Feineinstellung der Instrumente.<br />
Hans Rudolf Hösli, <strong>Geigenbauschule</strong> <strong>Brienz</strong><br />
Kammerton a 1 unterschiedlich hoch, gegenwärtige<br />
historische Aufführungspraxis oft 415 Hz<br />
Saitenlängen nicht einheitlich, stehen aber oft in direktem<br />
Kontext zu den Korpusmassen und -proportionen<br />
Blanke und einfach umsponnene Darmsaiten<br />
Barocke, oft auch schlichte Wirbelmodelle<br />
Verschiedene Hals-Korpus-Verbindungen:<br />
– Hals stumpf auf Korpus gesetzt, geleimt und genagelt<br />
– im Halsstock vernutete (gesteckte) und verkeilte Zargen<br />
Mit Hartholz furniertes Griffbrett mit Weichholzkern,<br />
allenfalls dekoriert, im Frühbarock deutlich kürzer als<br />
im 18. Jahrhundert<br />
Barocke, ab Mitte des 18. Jahrhunderts auch klassische Stegmodelle<br />
Proportionierter Saitenhalter zum Griffbrett passend,<br />
allenfalls dekoriert<br />
Hängelsaite: Darm, selten Draht<br />
Im Korpusinnern: stark variierende Bassbalkenlängen mit geringerer<br />
Masse; verschiedene Stimmstockmasse und -positionen<br />
2<br />
Barock
Klassik<br />
romantik<br />
moderne<br />
Kammerton a 1 im 19. Jahrhundert um 430 Hz,<br />
ab 1939 440 Hz, heute in vielen Orchestern 442 – 444 Hz<br />
Auf 327/8 mm geeichte Saitenlänge, ohne Berücksichtigung der<br />
ursprünglichen Proportionen des Instruments<br />
Vorerst blanke und einfach umsponnene Darmsaiten,<br />
ab ca. 1900 auch blanke Stahl- und umsponnene Stahlkernsaiten und<br />
ab ca. 1950 auch umsponnene Saiten mit Kunststoffkern<br />
Verschiedene Wirbelmodelle, historisierende Formen<br />
Verbreitet standardisierte Halsverbindung:<br />
– Hals in Korpus (Oberklotz) eingesetzt und geleimt<br />
– barocke Verbindungen werden aber bis ins 20. Jahrhundert angewendet<br />
Massives, in der Länge standardisiertes Ebenholzgriffbrett,<br />
an einfachen (billigen) Instrumenten auch gefärbte Hölzer<br />
Klassische, moderne Stegmodelle<br />
Klassischer, dann standardisierter Saitenhalter (wenige Grössen),<br />
im Zusammenhang mit Stahlsaiten auch mit Feinstimmern<br />
Hängelsaite: Darm, Stahl, Kunststoff<br />
Im Korpusinnern: geringere Variationsbreite der Bassbalkenmasse, meist mit<br />
Vorspannung eingepasst; eingegrenzte Stimmstockmasse und -positionen<br />
3<br />
Klassik<br />
romantik<br />
moderne
Burgergemeinde Bern<br />
Die Burgergemeinde Bern freut sich ganz besonders über<br />
das gelungene Gemeinschaftswerk «Projekt Camerata<br />
bern», sind doch sowohl die Stiftung <strong>Geigenbauschule</strong><br />
<strong>Brienz</strong> (2001) wie auch die Stiftung Camerata bern<br />
(1988 erster Preisträger überhaupt) mit dem Kulturpreis<br />
der Burgergemeinde Bern ausgezeichnet worden.<br />
Dank dem gemeinsamen Zusammenwirken der Stiftungen<br />
Camerata bern, der <strong>Geigenbauschule</strong> <strong>Brienz</strong>,<br />
der Hans und Verena Krebs Stiftung sowie der Burgergemeinde<br />
Bern mit ihren Gesellschaften und Zünften<br />
konnte ein Projekt realisiert werden, welches im Alleingang<br />
kaum möglich gewesen wäre. Ein schönes Beispiel,<br />
welches zeigt, dass sich mit vereinten Kräften grossartige<br />
Werke realisieren lassen, welche weit über Stadt und Region<br />
Bern hinausstrahlen. Zusammen sind wir stark!<br />
Das Projekt «Camerata bern» passt zudem bestens in<br />
die Kulturstrategie der Burgergemeinde Bern, welche<br />
neben der breiten, niederschwelligen Finanzierung von<br />
Kulturprojekten ganz gezielt auch längerfristige Engagements<br />
mit «Leuchtturmcharakter» eingeht und damit<br />
eine nachhaltige Entwicklung des Kulturplatzes Bern<br />
unterstützt.<br />
Freuen wir uns am Zusammenspiel von hochqualifiziertem<br />
Handwerk und hochqualifizierter Streichmusik,<br />
präsentiert durch die <strong>Geigenbauschule</strong> <strong>Brienz</strong> und die<br />
Camerata bern. – Chapeau!<br />
Rolf Dähler, Burgergemeindepräsident
Geigen, Bratschen und Celli erhielten im Laufe der Zeit oft Beinamen, die sich<br />
auf deren Geschichte beziehen, z.B. auf den einstigen Auftraggeber oder einen<br />
renommierten Interpreten, der das Instrument besass. Die Geige mit dem<br />
Namen «Violon du Diable» wurde 1734 von Giuseppe Guarneri del Gesù in<br />
Cremona gefertigt. Sie stand für die auf dieser Seite gezeigte Violine Modell.<br />
Der Name nimmt offensichtlich auf einen «Teufelsgeiger» Bezug.<br />
Hinter jedem Instrument des «Projekts CAMERATA BERN» steht eine Berner<br />
Zunft oder Gesellschaft als Patin, worauf mit dem jeweiligen Wappen auf dem<br />
Ahornboden verwiesen wird. Der Gepflogenheit folgend sprechen wir hier<br />
nun also von der «Distelzwang».<br />
Gesellschaft zum Distelzwang<br />
6
Für die Geige «Pfistern» hielten wir uns an die Vorlage der «King Joseph»,<br />
die 1737 vom selben Vertreter der Guarneri-Familie gebaut wurde wie das<br />
Vorbild «Violon du Diable», der vorgängig erwähnten «Distelzwang».<br />
Wie die anderen zum CAMERATA BERN-Ensemble gehörenden Instrumente<br />
wurde die «Pfistern» aber nicht einfach kopiert – vielmehr wurden Guarneri del<br />
Gesùs Instrumente aus derselben Arbeitsperiode analysiert und die daraus<br />
resultierenden Erkenntnisse in Kombination mit dem heute gesicherten Wissen<br />
über die Arbeitsweise und die verwendeten Materialien im Cremona des<br />
17. und frühen 18. Jahrhunderts in der Planung, Gestaltung und im Nachbau<br />
berücksichtigt.<br />
Gesellschaft zu Pfistern<br />
8
Die «Mittellöwen» orientiert sich an Geigen aus der «goldenen» Arbeitsperiode<br />
von Antonio Stradivari, die allgemein zwischen 1700 –1720 angesetzt wird.<br />
Die Arbeiten aus der Stradivari-Werkstatt – es arbeiteten immer auch Gesellen<br />
und Lernende mit – beeinflussten schon die Zeitgenossen im Umfeld des<br />
Cremoneser Geigenbaus. Antonio Stradivari seinerseits führte und prägte<br />
seine Werkstatt über 60 Jahre lang aktiv. Er konnte sich dabei auf eine bereits<br />
100 Jahre alte Tradition abstützen, die vorweg von der Amati-Familie bestimmt<br />
wurde. Ebenfalls einer alten Tradition folgend, verwendeten wir für die<br />
Decke der hier abgebildeten Geige gewässertes Holz. Speziell ausgewähltes,<br />
unter günstigen Umständen gefälltes und gelagertes Holz bringt nach gekonnter<br />
Verarbeitung besonders gute Klangresultate.<br />
Gesellschaft zu mittellöwen<br />
10
Die Geige «Webern» ist ebenfalls einem Instrument aus der Stradivari-Werkstatt<br />
verpflichtet. Das Vorbild «Oppenheim» entstand im Jahre 1716. Wie in<br />
der Barockzeit verbreitet, ist dieses Modell nach genau eingehaltenen, ganzzahligen<br />
Proportionen konzipiert: Im Korpusinnern nachgemessen, beträgt<br />
die Länge 1 Fuss und die obere maximale Breite ½ Fuss, was ins Verhältnis gesetzt<br />
der Proportion 2:1 entspricht. In der Musik wird diese Proportion Oktave<br />
genannt. Dieselbe Proportion bildet auch die maximale untere Breite mit der<br />
geringsten Breite in der Taille. Die obere maximale Breite verglichen mit der<br />
unteren maximalen Breite entspricht dem Verhältnis 4:5, was in der Musik als<br />
grosse Terz ertönt. Erkennbare geometrische Konstruktionen beziehen sich in<br />
der Barockzeit bei Streichinstrumenten auf den Korpusinnenraum.<br />
Zunft zu Webern<br />
12
Vergleichbar dem Schuh, der zur Herstellung über einen Leisten (das Modell)<br />
gezogen wird, fertigten viele barocke Instrumentenmacher ihre Geigen, Bratschen<br />
und Celli über Formbretter, die demzufolge den Innenraum der Resonanzkörper<br />
in den Hauptmassen definierten. Nach dieser Methode sind alle Instrumente<br />
des CAMERATA BERN-Ensembles gebaut. Zu jedem Modell eines<br />
Instruments gehört die entsprechende Form. Vom Über-einen-Leisten-ziehen<br />
kann also im barocken Geigenbau nicht gesprochen werden. Jedes Modell hat<br />
seine abweichenden Masse, allerdings stets innerhalb seiner in sich stimmigen<br />
Proportionen. Das Konstruieren und Gestalten mit Masseinheiten, die sich auf<br />
den menschlichen Körper bezogen (Elle/coudée, Fuss/pied, Zoll/pouce), waren<br />
im barocken Geigenbau das Übliche.<br />
Gesellschaft zu Schuhmachern<br />
14
Die Geigen «Mohren» und «Pfistern» wurden auf derselben Form gebaut.<br />
Trotzdem sehen sie auch für den Laien verschieden aus. Der Saitenhalter der<br />
«Mohren» ist aus naturbelassenem Ahornholz – auch dieser ist übrigens zur<br />
gesamten Komposition passend proportional gestaltet. Bei der Geige «Pfistern»<br />
wurde der Ahornkern des Saitenhalters mit einem Sägefurnier aus Ebenholz<br />
belegt und zusätzlich mit einer Einlage verziert. Die Böden der beiden<br />
Geigen sind zwar beide aus Bergahorn gefertigt, bei der «Pfistern» allerdings<br />
aus zwei radialgeschnittenen zusammengefügten Brettern, der einteilige Boden<br />
der «Mohren» ist im Tangentialschnitt aus dem Stamm gesägt worden,<br />
was sich im Holzbild wiederspiegelt.<br />
Zunft zum mohren<br />
16
Die «Schiffleuten» und die Geige der Burgergesellschaft sind Schwestern und<br />
einem Modell des Venezianers Sanctus Seraphin aus dem Jahre 1733 nachempfunden.<br />
Für beide Instrumente wurde Holz von denselben zwei Baumstämmen<br />
verwendet. Die Fichte für die Decken wuchs von ca. 1820 – 2002<br />
im Bauwald ob <strong>Brienz</strong> und der Bergahorn für die restlichen Teile der beiden<br />
Geigenkörper in Bosnien. Auf den Böden und Zargen lässt sich die Verwandtschaft<br />
an der Flammenzeichnung beobachten. Einer barocken Spielerei folgend<br />
sind die für Wirbel, Griffbrett und Saitenhalter verwendeten Materialien<br />
(Buchsbaum, Ebenholz) bei den beiden Violinen «Schiffleuten» und «Burgergesellschaft»<br />
übers Kreuz angeordnet.<br />
Gesellschaft zu Schiffleuten<br />
18
Wie schon bei der «Schiffleuten» erwähnt, wurden für die Schwestergeigen<br />
Materialien aus denselben zwei Baumstämmen verwendet. Die Decke der<br />
«Schiffleuten» wurde allerdings einer mehrwöchigen Wasserlagerung unterzogen,<br />
während die der Burgergesellschaft direkt im Holzlager heranreifte. Die<br />
beiden Instrumente gehören zum «Projekt CAMERATA BERN» und auch zu<br />
einem Forschungsprojekt, bei dem wir mehr über die Auswirkungen der Wasserlagerung<br />
erfahren möchten. Zwillingsinstrumente, wie die beiden hier erwähnten,<br />
geben den Praktikern (Geigenbauern und Musikern) über den Klang<br />
und das Spielverhalten – erfahrbar über die eigenen Sinneswahrnehmungen<br />
– vergleichbare Rückmeldungen. Holzwissenschafter werden mit analytischen<br />
Methoden die unterschiedlich gelagerten Fichtendecken untersuchen.<br />
Burgergesellschaft Bern<br />
20
Hans und Verena Krebs Stiftung<br />
Die Hans und Verena Krebs Stiftung, 2004 aus dem<br />
Nachlass des Berner Architekten Hans Krebs und seiner<br />
vorverstorbenen Ehefrau Verena gegründet, bezweckt<br />
ausschliesslich «die Unterstützung und Förderung der<br />
gemeinnützigen Stiftung <strong>Geigenbauschule</strong> <strong>Brienz</strong>».<br />
Im Herbst 2010 entstand aus einem Gedankenaustausch<br />
von Vertretern der beiden vorgenannten Stiftungen folgende,<br />
auf einem früheren, höfischen Brauch basierende<br />
Idee: Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Camerata<br />
Bern schenken ihr die Gesellschaften und Zünfte<br />
der Burgergemeinde Bern 14 Barock-Instrumente, welche<br />
von der <strong>Geigenbauschule</strong> <strong>Brienz</strong> speziell für dieses<br />
Jubiläum gebaut und mit den Wappen der Gesellschaften<br />
und Zünfte versehen werden. In die Finanzierung<br />
teilen sich die Gesellschaften und Zünfte der Berner<br />
Burgergemeinde zusammen mit der Hans und Verena<br />
Krebs Stiftung. Die Kosten für die feierliche Übergabe<br />
der Instrumente teilen sich die Camerata Bern und<br />
die Burgergemeinde Bern.<br />
Die rasche und begeisterte Zustimmung aller Beteiligten<br />
zu diesem Projekt war überwältigend. Die von den Musikern<br />
als hervorragend eingestuften Instrumente sind der<br />
Beweis für die Leistungsfähigkeit der <strong>Geigenbauschule</strong><br />
<strong>Brienz</strong> auf höchstem Niveau. Es bleibt an dieser Stelle,<br />
allen Beteiligten den Dank für die Unterstützung bei der<br />
Umsetzung dieses spannenden Projektes auszusprechen.<br />
Guido Albisetti, Präsident des Stiftungsrates<br />
der Hans und Verena Krebs Stiftung 23
Die «Schmieden»-Bratsche stützt sich auf eine Vorlage der Gebrüder Amati<br />
aus dem frühen 17. Jahrhundert ab. Sie gehört mit der «Zimmerleuten»<br />
zusammen zu den beiden grösseren Vertretern der Alt-Stimmen. Um einen<br />
reichhaltigen Klang des Bratschenregisters zu erreichen, kombiniert man gerne<br />
verschieden grosse Instrumente miteinander. Während kleinere Bratschen<br />
in ihrer Klangfarbe eher an das Geigenregister anschliessen, schlagen die<br />
grösseren Instrumente klanglich den Bogen zum Bassregister, den Celli und<br />
dem Kontrabass. Auffallend sind die klein gehaltenen F-Löcher auf der Decke.<br />
Sie tragen in ihrer Funktion, neben den voll gehaltenen Wölbungen von<br />
Boden und Decke, zur erstaunlich ausgeprägten Kraft der tieferen Saiten bei.<br />
Zunftgesellschaft zu Schmieden<br />
24
Carlo Antonio Testore schuf um 1740 in Mailand die Vorlage zur «Kaufleuten»-<br />
Bratsche. Dieses handliche Modell der Alt-Stimmlage ist unter Musikerinnen<br />
und Musikern weitherum beliebt. Während einfachere Mailänder Instrumente<br />
oft am Boden anstelle einer schmückenden Randeinlage nur zwei mit einem<br />
Messer angerissene und mit Lack gefüllte Zierkerben aufweisen, haben wir die<br />
«Kaufleuten» gleichwertig den andern Bratschen mit Einlagespänen versehen.<br />
Dreiteilige Zierspäne in schwarz-weiss-schwarzer Ausführung aus gefärbtem<br />
Birnbaum- und Ahorn- oder Pappelholz schmücken alle Decken und Böden<br />
der Geigen, Bratschen und Celli, beim Kontrabass hingegen nur die Decke.<br />
Gesellschaft zu Kaufleuten<br />
26
Die Geigenbauer wären im Bern des 17. und 18. Jahrhunderts wohl auf der<br />
Stube der Zimmerleute heimisch gewesen – allerdings sind zu dieser Zeit in<br />
Bern keine Geigenbauer bekannt. Die Zunftregeln schreiben vielerorts bis in<br />
Kleinigkeiten hinein den Alltag der Handwerker vor. So erlaubten sie z.B. den<br />
Geigenbauern den Erwerb von professionell hergestelltem, hochwertigem<br />
Leim und auch geschmiedeten Nägeln, die sie bei der Ausübung ihres Handwerks<br />
neben dem Holz benötigten. Im barocken Geigenbau fixieren zusätzlich<br />
zur Leimverbindung oft mehrere Nägel den Korpus mit dem Geigenhals. Die<br />
Form für die Bratsche «Zimmerleuten» wurde nach einem wenig bekannten<br />
Modell von Giacomo Gennaro, einem Schüler von Nicola Amati, mit Zirkel<br />
und Lineal konstruiert (Methode nach François Denis).<br />
Gesellschaft zu Zimmerleuten<br />
28
Stiftung <strong>Geigenbauschule</strong> <strong>Brienz</strong><br />
Die <strong>Geigenbauschule</strong> <strong>Brienz</strong> – 1944 als private Schule gegründet,<br />
später vom Kanton Bern geführt – wird seit 1998<br />
von einer privaten Stiftung getragen. Die vierjährige Ausbildung<br />
an der einzigen schweizerischen Schule für Geigenbau<br />
verbindet von Anfang an Handwerk und Theorie.<br />
Das Angebot wurde in den letzten Jahren durch einen Restaurierungskurs<br />
(Teil der Grundausbildung) und Weiterbildungskurse<br />
im Sommer erweitert. Eigenes Musizieren<br />
und Musikunterricht sind Teil der Ausbildung. Die grosse<br />
Nachfrage nach den Ausbildungsplätzen und die Tatsache,<br />
dass die Ausgebildeten Arbeitsplätze finden, zeugen<br />
für den Erfolg der Schule. Sie trägt auch zum kulturellen<br />
Leben im Berner Oberland bei. Mit der Musikfestwoche<br />
Meiringen besteht eine enge Zusammenarbeit. Am Eröffnungskonzert<br />
verleiht die Stiftung jeweils den Goldenen<br />
Bogen als Auszeichnung für international hervorragende<br />
Musikerinnen und Musiker, die sich um die Streichinstrumente<br />
verdient gemacht haben.<br />
Das 50-jährige Jubiläum der Camerata Bern weckte<br />
die Idee, dieses hervorragende Kammerorchester, das seit<br />
den Anfängen auch alte Musik besonders pflegt, mit nachgebauten<br />
Instrumenten in barocker Bauweise auszurüsten.<br />
Für die Schülerinnen und Schüler der <strong>Geigenbauschule</strong><br />
ergab sich dabei die erfreuliche Möglichkeit, sich vertieft<br />
mit dem barocken Geigenbau zu beschäftigen, der heute<br />
aus der Berufspraxis kaum mehr wegzudenken ist. Den Institutionen,<br />
welche dieses Vorhaben ermöglicht haben, sei<br />
hier ein grosser Dank der Schule ausgesprochen.<br />
Prof. Dr. phil. Hellmut Thomke, Präsident<br />
der Stiftung <strong>Geigenbauschule</strong> <strong>Brienz</strong>
Auch das Cello «Metzgern» ist nach alten Konstruktionsregeln entworfen, hier<br />
in Anlehnung an ein Modell von Antonio Stradivari. Dieser Meister unserer<br />
Zunft liess nichts unbeachtet. Alles, was sich klanglich bewährte, brachte er<br />
auch optisch in harmonischen Einklang. So kann bei ihm nachvollzogen werden,<br />
wie er an seinen Modellen über Jahre hinweg Veränderungen vornahm.<br />
Alle seine Innovationen können funktionell begründet werden: Masseingrenzungen,<br />
Proportionen, Positionierung und Ausgestaltung der Ecken, Lage<br />
und Grösse der F-Löcher, Wölbungstypen von Decke und Boden, Zargenhöhen<br />
usw. Auch wir ordneten uns diesem Denken unter. So stehen z. B. Seitenlänge,<br />
Griffbrett, Seitenhalter und Bassbalken (im Innern des Korpus) in ganz<br />
bestimmten Proportionen zueinander (modulares Messen).<br />
Zunftgesellschaft zu metzgern<br />
32
Die Celli «Affen» und «Metzgern» wurden kurz nacheinander auf derselben<br />
Form gebaut. Auch in den Ausmessungen der Holzstärken von Decke und Boden<br />
sowie der Zargendicken ähneln sich die beiden Instrumente wie zwei Geschwister.<br />
Im Lackbild sind sie allerdings, was die farbliche Erscheinung und<br />
auch die Schichtdicke betrifft, bewusst verschieden gestaltet. Mit Grundierung<br />
und Lack, ja mit allen Massnahmen im Bereich der Oberflächenbehandlung<br />
beeinflusst man bei Streichinstrumenten auch den Klang. Die Erfahrung<br />
lehrt uns, welche Grundierung, welcher Lack mit entsprechender Schichtdicke<br />
(wenige Zehntelmillimeter) sich bewähren wird. Primär schützt der Lack das<br />
Instrument aber vor klimatischen Einflüssen, und zudem schmückt er auch –<br />
ein Lackaffe ist das «Affen» aber keineswegs.<br />
Zunftgesellschaft zum affen<br />
34
Wie die Zwillingsgeigen nach Sanctus Seraphin widerspiegelt auch der Kontrabass<br />
nach einem Modell von Lorenzo Carcassi aus Florenz Eigenheiten der<br />
deutschen Tradition. Der Kontrabass ist nicht einfach eine Geige, sondern ein<br />
Zwitter zwischen der Geigen- und der Gambenfamilie. So sind der flache Korpusboden<br />
mit Knick zum Halsstock hin, der in den Hals hinein verlaufende<br />
Korpusumriss und die einfach ausgebildeten Ecken des Klangkörpers typisch<br />
für den Gambenbau sowie, in diesem Fall in einigen handwerklichen Details,<br />
für den deutschen Instrumentenbau. Die Stimmung der Saiten in Quartabständen<br />
ist, im Gegensatz zu der Quintstimmung der Geigen, Bratschen und<br />
Celli, ebenfalls gambentypisch. Hingegen gehören die F-Löcher und die<br />
Schnecke am Ende des Wirbelkastens in die Formensprache der Violinfamilie.<br />
Gesellschaft zu Ober-Gerwern<br />
36
CAMERATA BERN<br />
Im Jahr 1962 gründeten Studierende des Konservatoriums<br />
Bern ein flexibles Kammer-Ensemble, das von<br />
seiner Konzertmeisterin/seinem Konzertmeister geleitet<br />
wird. Unter der Führung von Alexander van Wijnkoop<br />
(1962 – 1978), Thomas Füri (1979 – 1993), Ana<br />
Chumachenko, Daniel Zisman und Thomas Zehetmair<br />
(1993 – 1999), Erich Höbarth (2000 – 2009) sowie Antje<br />
Weithaas (seit 2009) hat sich das Ensemble in diesen<br />
fünfzig Jahren zu einem international anerkannten Kammerorchester<br />
und unersetzlichen Akteur in der Berner<br />
Kulturszene entwickelt.<br />
38
Unzählige Tourneen und Gastspiele führen die CAME-<br />
RATA BERN um die Welt; mehr als 50 Schallplatten- und<br />
CD-Einspielungen dokumentieren die grosse Stilsicherheit<br />
in der Interpretation von Werken aller Epochen. Dabei<br />
ist die Barockmusik immer ein zentrales Anliegen des<br />
Ensembles; seine Einspielungen von Werken Jan Dismas<br />
Zelenkas gelten heute noch als Meilensteine in der Wiederbelebung<br />
der Musik des 18. Jahrhunderts.<br />
Um mit der Dynamik des modernen Konzertlebens Schritt<br />
zu halten, ist heute eine vertiefte Auseinandersetzung<br />
mit der historischen Aufführungspraxis unabdingbar. Die<br />
Beschäftigung mit den entsprechenden Instrumenten<br />
nach barocken Vorbildern bedeutet für jedes Ensemblemitglied<br />
sowie für das Ensemble als Klangkörper einen<br />
weiteren Schritt in seiner künstlerischen Entwicklung.<br />
Die ausserordentlich grosszügige Schenkung der Berner<br />
Gesellschaften und Zünfte, der Burgergemeinde, der<br />
Hans und Verena Krebs Stiftung zusammen mit der Stiftung<br />
<strong>Geigenbauschule</strong> <strong>Brienz</strong> an die CAMERATA BERN<br />
ist einerseits ein Tribut an die glänzende Vergangenheit<br />
des Ensembles, aber auch ein Impuls, ihre Zukunft mit frischen<br />
künstlerischen Perspektiven zu gestalten. Die Musikerinnen<br />
und Musiker der CAMERATA BERN danken den<br />
schenkenden Institutionen und den ausführenden Instrumentenbauern<br />
der <strong>Geigenbauschule</strong> <strong>Brienz</strong> herzlich für<br />
dieses grossartige Jubiläumsgeschenk, das nun hoffentlich<br />
die nächsten 50 Jahre des Ensembles prägen wird.<br />
Madeleine von Büren, Präsidentin<br />
der Stiftung CAMERATA BERN<br />
Louis Dupras, Direktor der CAMERATA BERN<br />
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Andreas Hochuli<br />
Seraina Montigel Matthias Wolff Linda Wangler Mihail Dron Svea Nissen<br />
Martin Opstrup<br />
Rahel Marti<br />
Die Macher – Lernende und Meister<br />
Simon Glaus lernte das Handwerk an<br />
der <strong>Geigenbauschule</strong> <strong>Brienz</strong>. Seine<br />
Wanderjahre führten ihn nach Berlin<br />
in die Firma Emil Pliverics & Sohn,<br />
nach Holland zu Wilhelm Bouman in<br />
Den Haag und nach Zürich in die Firma<br />
Musik Hug, wo er Werkstattchef<br />
war. 1985 bestand er mit Erfolg die<br />
schweizerische Meisterprüfung und<br />
1986 erfolgte die Wahl zum Fachlehrer<br />
an der <strong>Geigenbauschule</strong> <strong>Brienz</strong>,<br />
wo er seither praktischen Geigenbau<br />
und auch theoretische Fächer<br />
unterrichtet. Neben der Unterrichtstätigkeit<br />
entstanden immer wieder<br />
auch eigene Instrumente – Geigen,<br />
Bratschen und Celli.<br />
Marc Soubeyran lernte gleichzeitig<br />
mit Hans Rudolf Hösli in <strong>Brienz</strong>.<br />
Nach der Lehre zog er nach London<br />
in die Firma Edward Withers Ltd. Unter<br />
der Leitung von Dietrich Kessler<br />
baute er Gamben, die meisten mit<br />
gebogenen Decken nach einer wiederentdeckten<br />
alten Technik, und<br />
vertiefte sich ins Herrichten alter<br />
Instrumente – entsprechend ihrer<br />
Epoche. 1987 wechselte er in die<br />
Selbständigkeit. In diese Zeit fällt<br />
auch die Gründung der British Violin<br />
Making Association (BVMA), deren<br />
erster Präsident er war. 2001 zog er<br />
ins Landstädtchen Ludlow nahe der<br />
walisischen Grenze. Er gilt heute als<br />
profunder Kenner rund um das Einstellen<br />
alter Instrumente.<br />
Hans Rudolf Hösli ist Lehrer und<br />
Geigenbauer. Nach der Meisterprüfung<br />
vertiefte er sich am Istituto<br />
Svizzero di Roma in die Denkweise<br />
und Arbeitstechniken des barocken<br />
Geigenbaus und verglich diese mit<br />
parallel verlaufenden Ansätzen in<br />
der Architektur. Nach 15 Jahren Selbständigkeit<br />
erfolgte 1996 die Wahl<br />
zum Schulleiter der <strong>Geigenbauschule</strong><br />
<strong>Brienz</strong>. Bis heute entstanden unter<br />
seinen Händen und seiner Anleitung<br />
zahlreiche Instrumente der Geigenfamilie<br />
in barocker und moderner<br />
Konzeption. Der Geigenbau – auf<br />
der Schnittstelle von Physik, Musik,<br />
Handwerk und Gestaltung – übt bis<br />
heute eine unverminderte Faszination<br />
auf ihn aus.<br />
© 2013 <strong>Geigenbauschule</strong> <strong>Brienz</strong> · Herausgeber, Redaktion: <strong>Geigenbauschule</strong> <strong>Brienz</strong>, Hans Rudolf Hösli · Lektorat: Prof. Dr. phil. Hellmut Thomke<br />
Fotos Instrumente: Andreas Hochuli · Fotos Arbeitsbilder: Philippe Domont · Fotos Wald und Portraits: Hans Rudolf Hösli · Foto Camerata Bern: Giorgia Bertazzi<br />
Gestaltung: Atelier KE, Meiringen · Druck: Thomann Druck AG, <strong>Brienz</strong>