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erstellt von H. Willi Arzdorf

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<strong>erstellt</strong> <strong>von</strong> H. <strong>Willi</strong> <strong>Arzdorf</strong>


Tag: Samstag, 20.06.2009 Temperatur: 16 - 23°<br />

Wetter:<br />

Wind:<br />

überwiegend trocken mit einigen Regenschauern während der Zugfahrt, in den Abendstunden<br />

fast durchgängig Sonnenschein<br />

kein nennenswerter Wind<br />

Hinfahrt zur DB: Margret, H. <strong>Willi</strong>, Helga, Rolf, Brigitte und Udo fuhren mit dem Fahrrad zum Bahnhof<br />

Bonn, Abfahrt: 06.00, Ankunft 07.05 Uhr, Monika, Hedi, Hubert, Christel und Reinhold<br />

ließen sich mit dem Auto zum Bahnhof Bonn bringen<br />

Zugfahrt:<br />

Koffertransfer:<br />

um 07.44 Uhr mit dem IC 2120 „Fehmarn“ über Köln, Wuppertal, Hagen, Dortmund,<br />

Münster, Osnabrück, Bremen, Hamburg, ab Hamburg mit dem RE 21066 über Elmshorn,<br />

Neumünster, Rendsburg, Schleswig, Tarp bis Flensburg, Ankunft im Hotel ca. 15.45 Uhr<br />

Taxi vom Bahnhof Flensburg zum Hotel<br />

Hotel: Prodomo Bewertung: ☺ Kosten DZ: 92 €<br />

Abendessen:<br />

Absacker:<br />

Sonstiges:<br />

Hansenbrauerei<br />

in der Hotelbar<br />

während der Zugfahrt nach Flensburg kurz vor Tarp kollabierte ein Fahrgast mit epileptischen<br />

Anfällen, Erstversorgung durch einen Fahrgast und Hedi, bis über Mobilfunk ein Notarzt<br />

angefordert wurde, dadurch Zwangsaufenthalt <strong>von</strong> ca. 30 Minuten; Abends Spaziergang durch<br />

die Flensburger Innenstadt und den Hafenbereich<br />

3


für die Räder war es eng<br />

Anreise nach Flensburg<br />

erstes Foto auf der Südbrücke<br />

unser Hotel in Flensburg<br />

guten Appetit<br />

Absacker im Hotelfoyer<br />

4


Tag: Sonntag, 21.06.2009 Abfahrt: 09:45 Uhr Ankunft: 17:10 Uhr<br />

KM: 50,5 Durchschnitts-Kmh: 13,53 Fahrzeit: 3:44 Stunden<br />

Höhenmeter: 497 Temperatur: 20 - 23°<br />

Wetter:<br />

Wind:<br />

ganztägig trocken mit einer starken Regenschauer während des Geburtstagssektes <strong>von</strong><br />

Margret, ab Mittag durchgängig Sonnenschein bis zum Sonnenuntergang<br />

fast Windstille mit geringem Nordwestwind<br />

Fahrstrecke: Flensburg –Fruerlund–Myrwik–Glücksburg – Bockholm – Langballigholz – Neukirchen –<br />

Nieby – Norgaardholz – Steinbergholz – Steinberghaff - Bonsberg<br />

Streckencharakteristik: überwiegend befestigte separierte Radwege, wenige Kilometer unbefestigte Radwege und<br />

gelegentlich mussten auch schwach befahrene Autostraßen genutzt werden<br />

Höhenprofil:<br />

Tagesablauf:<br />

unerwartet viele und relativ steile Steigungen ließen den ersten Radfahrtag etwas erschwerlich<br />

erscheinen<br />

Besichtigung eines Wasserturms unweit <strong>von</strong> Flensburg, Margrets Geburtstag mit Sekt<br />

feuchfröhlich (eher richtig nass) gefeiert, Mittagsrast am Yachthafen <strong>von</strong> Langballigholz,<br />

Hafenspaziergang in Bonsberg<br />

Hotel: Fähr-Cafè Bewertung: ☺ Kosten DZ: 60 €<br />

Abendessen:<br />

Gaststätte Fähr-Cafè<br />

5


heute gefahren<br />

bisher gefahren<br />

6


Gruppenfoto in Flensburg<br />

Regenschauer beim Geburtstagssekt<br />

Wasserturmwächter<br />

Wasserschloss Glücksburg<br />

Mittagsrast im Yachthafen<br />

Entspannung pur<br />

unser Hotel in Bonsdorf<br />

7


Flensburg<br />

Am 1. April 1889 wurde Flensburg ein eigenständiger Stadtkreis (kreisfreie Stadt) innerhalb der Provinz Schleswig-Holstein, blieb aber Sitz des<br />

Landkreises Flensburg. 1920 wurde nach Beschluss des Völkerbundes über den Grenzverlauf in Schleswig (Südjütland) abgestimmt. Nordschleswig stimmte<br />

en bloc für Dänemark, während das gemeindeweise abstimmende Südschleswig mitsamt Flensburg mit großer Mehrheit für den Verbleib bei Deutschland<br />

stimmte. Infolge der <strong>von</strong> Dänemark definierten Zuschnitte der Abstimmungszonen und Abstimmungsmodalitäten fielen jedoch große Teile des Umlandes,<br />

insbesondere der Landkreise Flensburg, der Kollunder Wald, und Tondern an Dänemark und Flensburg wurde Grenzstadt.<br />

Die Stadt Flensburg erhielt <strong>von</strong> der deutschen Reichsregierung als Dank für das pro-deutsche Stimmverhalten das Deutsche Haus. Im Zuge der Aufrüstung<br />

wuchs Flensburgs Bedeutung als Marinestützpunkt und Heeresgarnison. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Stadt dennoch nur punktuell<br />

Kriegsschäden durch Bombenabwürfe. 1945 war Flensburg für einige Wochen Sitz der letzten Reichsregierung unter Admiral Karl Dönitz, welche nach dem<br />

Suizid Adolf Hitlers am 30. April 1945 und der Eroberung <strong>von</strong> Berlin Quartier in der Marineschule Mürwik nahm, wo ihre Mitglieder am 23. Mai 1945<br />

<strong>von</strong> britischen Truppen abgesetzt und verhaftet wurden.<br />

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Flensburg zur Britischen Besatzungszone.<br />

In der Zeit nach dem Krieg strömten außerdem viele Vertriebene in die Stadt und die Einwohnerzahl überschritt für kurze Zeit die 100.000-Grenze und<br />

machte Flensburg für einige Jahre zur Großstadt. Wie im übrigen Landesteil Schleswig entwickelte sich nach 1945 auch in Flensburg eine relativ starke<br />

prodänische Bewegung, die an die Ideen der Eiderdänen anknüpfte. Ziel vieler Anhänger war der Anschluss der Stadt an Dänemark. Flensburg hatte so noch<br />

einige Jahre nach 1945 Bürgermeister aus der dänischen Minderheit.<br />

Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland profitierte Flensburg zunehmend <strong>von</strong> der Ansiedlung militärischer Einrichtungen, die auch die<br />

wirtschaftlichen Nachteile der Randlage der Stadt kompensieren sollten. Seit der deutschen Wiedervereinigung nahm die Zahl der Soldaten jedoch wieder um<br />

über 8.000 ab, da Militäreinrichtungen abgebaut oder in die östlichen Bundesländer verlagert wurden. Insbesondere die größeren schwimmenden Einheiten<br />

wurden zusammen mit den landgestützten Versorgungseinrichtungen nach Mecklenburg-Vorpommern verlegt. So entfiel auch der zeitaufwändige Marsch der<br />

Flotteneinheiten durch die Flensburger Förde in ihre Einsatzgebiete in der Ostsee. Heute werden die ehemaligen Hafenanlagen der Bundesmarine durch<br />

Sportboote zivil genutzt (Marina Sonwik).<br />

Eine große Rolle spielt bis heute der deutsch-dänische Grenzhandel. Einige dänische Unternehmen wie Danfoss siedelten sich aus steuerlichen Gründen direkt<br />

südlich der Grenze in Flensburg und seinen Nachbargemeinden an.<br />

1970 wurde der Kreis Flensburg um die Gemeinden des Amtes Medelby im Kreis Südtondern erweitert und 1974 mit dem Kreis Schleswig zum neuen Kreis<br />

Schleswig-Flensburg vereinigt, dessen Kreissitz die Stadt Schleswig wurde. Damit verlor Flensburg seine Funktion als Kreisstadt, blieb selbst aber eine<br />

kreisfreie Stadt.<br />

Heute ist Flensburg die größte Stadt im Landesteil Schleswig und Zentrum des deutsch-dänischen Grenzlandes. Die Stadt ist Universitäts- wie<br />

Fachhochschulsitz und bis heute geprägt <strong>von</strong> Marine, Grenzhandel sowie ihrer Geschichte als Rumstadt.<br />

8


Glücksburg<br />

Einst befand sich an der Stelle des heutigen Glücksburger Schlosses das 1209 gegründete Zisterzienserkloster Rüde, welches zunächst als Michaeliskloster<br />

in Schleswig und dann in Guldholm bei Böklund gelegen hatte. Zum Kloster Rüde gehörten ein umfangreicher Landbesitz im unmittelbaren Umland sowie<br />

einiger Streubesitz. Ortsbezeichnungen mit Munk (dänisch für Mönch) wie zum Beispiel Munkbrarup, Munkwolstrup (Gemeinde Sankelmark) oder<br />

Munkmühle (bei Rinkenis am anderen Ufer der Flensburger Förde) weisen noch auf diese Verbindung hin. Vor dem Bau des Rudeklosters gab es nur das<br />

kleine Dorf Skovby (etwa Walddorf) in der Gegend des heutigen Hindenburgplatzes.<br />

Nach der Reformation wurde das Kloster aufgehoben. Der Besitz fiel bei der Landesteilung 1544 zunächst an Herzog Johann den Älteren und nach dessen<br />

Tod 1581 an dessen Neffen Johann den Jüngeren, der seine Hauptresidenz <strong>von</strong> Sonderburg hierher verlegte. Die Ruinen des Klosters wurden geflutet, und<br />

inmitten des so entstandenen Sees wurde ein Wasserschloss errichtet - bis heute eines der berühmtesten in ganz Deutschland. Unter dem Schlosssee liegt noch<br />

der alte Friedhof der Mönche. Aus der Klosterzeit stammen in Glücksburg vielleicht noch die Gewölbe der alten Klosterschänke in der Großen Straße und die<br />

alten Eiben in der Rathausstraße 36.<br />

Nach dem Tod des abgeteilten Herzogs Johann wurden seine Besitztümer unter fünf Söhnen verteilt. Der westliche Teil mit dem alten Klostergut, dem<br />

Schloss Glücksburg und dem nördlich der Flensburger Förde gelegenen Landesteil im Sundewitt kam an Herzog Philipp, der damit die ältere Sonderburg-<br />

Glücksburger Linie begründete. Diese starb im Jahre 1779 aus. Damit löste sich das letzte der abgeteilten Sonderburger Herzogtümer auf. Bis 1825 blieb<br />

Glücksburg noch Witwensitz der letzten Herzogin, dann wurde es vom dänischen König dem adligen Offizier Wilhelm <strong>von</strong> Sonderburg-Beck übertragen, der<br />

einer jüngeren und nicht mehr regierenden Nebenlinie aus dem 1667 in Konkurs geratenen Sonderburger Haupthaus entstammte (ebenso wie die<br />

Augustenburger). Damit ging der Name Glücksburg auf diese Linie des oldenburgischen Hauses über, die später mit Christian IX. auch den dänischen<br />

Königsthron übernahm.<br />

In den 1850er-Jahren war Glücksburg die bevorzugte Sommerresidenz des dänischen Königs Friedrich VII., des letzten Sprosses des ältesten<br />

Mannesstamms des oldenburgischen Königshauses. Glücksburg hatte sich inzwischen zu einem Flecken entwickelt, der gewohnheitsrechtlich über einige<br />

Handels- und Gewerbefreiheiten verfügte. Nach dem plötzlichen Tod des Königs auf Schloss Glücksburg 1863 trat der schon 1852 nominierte Christian die<br />

Nachfolge an. Bereits 1864 brach jedoch der Krieg zwischen Dänemark und den deutschen Staaten aus, und Glücksburg wurde wie das gesamte Herzogtum<br />

Schleswig preußisch. 1871 wurde es Teil des Deutschen Reichs.<br />

Seit der Kaiserzeit existiert in Glücksburg ein bekanntes Seebad. Vielleicht schon 1870, spätestens aber im Jahr 1900 erhielt der Ort das Stadtrecht. Seit<br />

1949 ist Glücksburg ein staatlich anerkanntes Seeheilbad.<br />

Im Ortsteil Glücksburg-Meierwik ist das Flottenkommando der Marine ansässig. Von hier aus wird die gesamte deutsche Flotte operativ und administrativ<br />

geführt.<br />

9


Tag: Montag, 22.06.2009 Abfahrt: 09:30 Uhr Ankunft: 17:45 Uhr<br />

KM: 75,50 Durchschnitts-Kmh: 15,30 Fahrzeit: 4:56 Stunden<br />

Höhenmeter: 328 Temperatur: 23 - 25°<br />

Wetter:<br />

Wind:<br />

Sonne pur vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang mit wenigen kleinen Wolken am<br />

entfernten Horizont<br />

fast Windstille mit geringem Nordwestwind<br />

Fahrstrecke: Bonsberg – Goldhöft – Nieby – Pommerby – Pottloch – Kronsgaard – Rabel – Kappeln –<br />

Ellenberg – Olpenitzdorf – Schönhagen – Damp – Waabs - Eckernförde<br />

Streckencharakteristik: ausschließlich Radwege unterschiedlicher Qualität, ca. die Hälfte der Strecke mit Sicht<br />

auf die Ostsee, oft abweichend <strong>von</strong> der Bikelineroute gefahren, dadurch ca. 3 KM<br />

„Wurzelwege“ auf dem Deich<br />

Höhenprofil:<br />

Tagesablauf:<br />

gegenüber dem Vortag bedeutend weniger Anstiege, keine nennenswerten Steigungen<br />

Rundgang durch Kappeln, Mittagsrast am Strand bei Schönhagen (Udo und H. <strong>Willi</strong> gingen<br />

in der Ostsee schwimmen), nach dem Abendessen ausgiebige Ortsbesichtigung <strong>von</strong> Eckernförde<br />

Hotel: Lindenhof Bewertung: Kosten DZ: 75 €<br />

Abendessen:<br />

Absacker::<br />

Außenterrasse des Hotels Lindenhof<br />

Gaststätte am Hafen, Lindemanns und Wendlings im Hotel Lindenhof<br />

10


heute gefahren<br />

bisher gefahren<br />

11


die Karawane zieht weiter<br />

erster Kontakt mit dem Wasser<br />

mal wieder Rast<br />

Eispause in Kappeln<br />

zweiter Kontakt mit dem Wasser<br />

unser Hotel in Eckernförde<br />

12


Kappeln<br />

Kappeln wurde erstmals 1357 urkundlich erwähnt. 1406 kam die Stadt zum Domkapitel der Stadt Schleswig und 1533 zum Adelsgut Roest. Kappeln<br />

war anders als die freien Bauern im übrigen Angeln einem Gutsherren unterworfen. 1666 versuchte der Gutsherr Detlef <strong>von</strong> Rumohr, die Einwohner des<br />

inzwischen zu einem wohlhabenden Handelsplatz herangewachsenen Orts zu Leibeigenen zu machen. Daraufhin verließen im folgenden Jahr 64 Familien und<br />

damit ein Großteil der Einwohner den Ort und gründeten weiter südlich auf einer Landzunge in der Schlei die Siedlung Arnis.<br />

Bürgerrechtsurkunde, Kappeln 1858. Wir Fleckensvogt, Vorstand und Deputirte, des im Herzogthum Schleswig belegenen Fleckens Cappeln, bezeugen<br />

hiedurch, daß dem Cigarrenfabricanten Emil Georg Martin Zarnedsky das Bürgerrecht in dem Flecken Cappeln verliehen worden ist. 1799 wurde die<br />

Leibeigenschaft durch Landgraf Carl <strong>von</strong> Hessen aufgehoben. Carl <strong>von</strong> Hessen war königlich-dänischer Statthalter in den Herzogtümern Schleswig und<br />

Holstein und inzwischen Besitzer <strong>von</strong> Gut Roest. Im Jahr 1807 kaufte der dänische König Christian VII. Kappeln, das fortan einen eigenen Gerichts- und<br />

Verwaltungsbezirk bildete. 1842 erhielt der Ort den Status eines Fleckens. Flecken waren schleswigsche Minderstädte. Eine überregionale Bedeutung erhielt<br />

Kappeln 1846, als es die uneingeschränkte Fleckengerechtigkeit bekam und damit Gerichtsort wurde. Nach Beendigung des 1. Schleswigschen Kriegs wurde<br />

der Angelner Güterdistrikt aufgelöst und die Kappelner Harde gegründet. Das Herzogtum Schleswig war wie das übrige Skandinavien in mehrere Harden<br />

eingeteilt. Nach der Annexion Schleswig-Holsteins durch Preußen 1867 (nach dem Deutsch-Dänischen Krieg) wurde die preußische Ordnung eingeführt.<br />

1870 erhielt Kappeln Stadtrechte.<br />

1881 verhinderten Kappelner Schiffer, dass die Bahnstrecke Kiel–Flensburg über die Stadt geführt wurde. Doch 1885 wurde die Stadt Endpunkt der<br />

Flensburger Kreisbahn, die Kappeln mit dem nördlichen Angeln und Flensburg verband. Es folgten die Schleswiger Kreisbahn und die Eckernförder<br />

Kreisbahn, die den Ort mit Schleswig und Eckernförde verbanden. 1910 bekam die Stadt ein Wasserwerk, das <strong>von</strong> Jacob Moser finanziert worden war, der<br />

dafür die Ehrenbürgerschaft erhielt. Um das Andenken seines Vaters, des Kaufmanns Moses Jacob Moses zu ehren, förderte er außerdem den Bau des<br />

(alten) Kappelner Krankenhauses. Der wirtschaftliche Aufschwung Kappelns in der Zwischenkriegszeit spiegelt sich im Bau einer Drehbrücke 1928] und in<br />

der Errichtung des großen, auch heute noch Stadtbild beherrschenden mit Klinker verkleideten Stahlbeton-Getreidespeichers am Hafen. Nach dem Krieg<br />

wurde das alte Wasserwerk <strong>von</strong> 1910 zu klein für die infolge des Zustroms <strong>von</strong> Flüchtlingen stark gestiegene Bevölkerungszahl, es wurde ein neues, größeres<br />

gebaut.<br />

1972 wurde die letzte Eisenbahnverbindung nach Süderbrarup eingestellt. Auf der Strecke verkehrt heute noch die Angelner Museumsbahn. Einen regulären<br />

Bahnanschluss gibt es nicht mehr. Der nächstgelegene Bahnhof ist Süderbrarup. 1974 wurden Kopperby und Mehlby nach Kappeln eingemeindet. Nach<br />

Eingemeindung <strong>von</strong> Olpenitz wurde Kappeln in den 1970er Jahren Marinestützpunkt. Mitte der 70er Jahre kam es in Kappeln nach Flensburger Vorbild zu<br />

verkehrstechnisch begründeten Sanierungsmaßnahmen im Altstadtbereich, die zu Verlusten an Altbausubstanz führten. 2002 wurde die Drehbrücke <strong>von</strong> 1927<br />

durch eine Klappbrücke ersetzt. Das Amtsgericht Kappeln wurde 2007 geschlossen, in das Gebäude zog die Polizei ein.<br />

13


Eckernförde<br />

Die Herkunft des Stadtnamens Eckernförde ist nicht genau belegt und auch streitig. Der erste Namensteil Eckern weist möglicherweise auf Bucheckern hin,<br />

da Rotbuchen im heutigen Stadtgebiet früher ein geschlossenes Waldgebiet bildeten. Daher wohl auch das Eichhörnchen im Wappen, nach anderer<br />

Namensdeutung ist es das Eichhörnchen selbst, das zum ersten Namensteil geführt hat. Der zweite Namensteil -förde < vorde dürfte die Furt am Ende der<br />

Landzunge bezeichnen<br />

Das genaue Gründungsdatum der Siedlung Eckernförde ist unbekannt; als der dänische Unionskönig Erich v. Pommern die Stadt 1416 im Krieg gegen die<br />

Grafen <strong>von</strong> Holstein niederbrannte, gingen angeblich alle Urkunden verloren. Der Name Ekerenvorde wurde zuerst im Jahr 1197 erwähnt. Ende des 12.<br />

Jahrhundert errichteten die Dänen am Ende der Eckernförder Bucht eine Burg, die 1231 im Erdbuch <strong>von</strong> König Waldemar II. als Ykernaeburgh<br />

(Eichhörnchenburg) erwähnt wurde. Hierauf weist noch der Stadtteil Borby hin (dänisch Borreby <strong>von</strong> borg, Burg). Um 1210 wurde mit dem Bau der<br />

zunächst einschiffigen nach dem Heiligen Nicolaus benannten Kaufmannskirche begonnen. 1302 wurde Eckernförde erstmals zweifelsfrei als Stadt erwähnt.<br />

Mit der Gründung des Seebades 1831 im später eingemeindeten Fischerort Borby beginnt die touristische Tradition Eckernfördes, wobei die Fischerei<br />

aufgrund des gut gelegenen Hafens noch lange bis ins 20. Jahrhundert ein wichtiger Wirtschaftsfaktor blieb. Vor allem Räuchereibetriebe machten die Stadt<br />

weithin bekannt, obwohl die Sprotten bis heute vor allem mit der südlichen Nachbarstadt Kiel verbunden werden.<br />

Mit der Lostrennung <strong>von</strong> der dänischen Monarchie und Anschluss an Preußen (1864) büßte Eckernförde den größten Teil seines Handels ein. Immer<br />

stärker geriet es in den Schatten des sich rasant entwickelnden Marinestandorts Kiel.<br />

Bei der großen Sturmflut vom 13. November 1872 trug Eckernförde <strong>von</strong> allen Küstenorten der Ostsee aufgrund seiner Lage an der weit nach Nordosten<br />

geöffneten Bucht die schwersten Schäden da<strong>von</strong>. Das gesamte Stadtgebiet war tagelang meterhoch überflutet, 78 Häuser zerstört, 138 Häuser beschädigt<br />

und 112 Familien obdachlos geworden.<br />

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Eckernförde zur Britischen Besatzungszone. Der Zustrom <strong>von</strong> über 10.000 Flüchtlingen aus den<br />

ehemaligen Ostgebieten Deutschlands in den letzten Kriegsmonaten und nach dem Zweiten Weltkrieg in das <strong>von</strong> Bomben fast verschont gebliebene Eckernförde<br />

bescherte der Stadt teilweise bis in die 70er Jahre hinein eine große Wohnungsnot: es entstanden zahlreiche Barackenlager. Insgesamt verdreifachte sich die<br />

Bevölkerungszahl zwischen 1935 und 1947 durch den Zuzug <strong>von</strong> TVA-Beschäftigen, Flüchtlingen und Ausgebombten fast <strong>von</strong> knapp über 10.000 auf unter<br />

28.000. Dennoch avancierte die Stadt in den ersten Nachkriegsjahren auf manchen Gebieten auch zu einem „Kriegsgewinner“; zu nennen sind beispielsweise<br />

Um- und Ansiedelungen <strong>von</strong> Gewerbebetrieben (u.a. die Waffenfabrik J. P. Sauer & Sohn), die Gründung eines ersten Sinfonieorchesters für Schleswig-<br />

Holstein nach dem Krieg mit Sitz in Eckernförde („Schleswig-Holsteinisches Konzertorchester“), die Gründung der Landespolizeischule (verlegt nach Eutin)<br />

sowie die sportlichen Erfolge des Eckernförder SV.<br />

In den letzten 20 Jahren ist Eckernförde <strong>von</strong> einer beschaulichen Hafenstadt zu einem touristischen Zentrum an der Ostseeküste geworden.<br />

14


Tag: Dienstag, 23.06.2009 Abfahrt: 09:25 Uhr Ankunft: 18:15 Uhr<br />

KM: 66,80 Durchschnitts-Kmh: 14,52 Fahrzeit: 4:36 Stunden<br />

Höhenmeter: 468 Temperatur: 23 - 26°<br />

Wetter:<br />

Wind:<br />

Sonne pur vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang mit geringer Bewölkung<br />

mäßiger Nordwind, der meist <strong>von</strong> hinten die Fahrt unterstützte und gelegentlich als Gegenwind<br />

wirkte, insbesondere auf den letzten 10 Km bis zum Hotel<br />

Fahrstrecke: Eckernförde – Krusendorf – Surendorf – Dänisch-Nienhof – Strande – Schilksee –<br />

Friedrichsort – Holtenau – Kiel – Ellersbek – Mönkeberg – Altheikendorf - Neuheikendorf<br />

Streckencharakteristik:Radwege fast ausschließlich entlang <strong>von</strong> Autostraßen, dennoch meist als separater<br />

Radweg ausgewiesen, aufgrund der Höhenlage teils mit tollem Blick auf die Ostsee (Kieler<br />

Woche)<br />

Höhenprofil:<br />

Tagesablauf:<br />

relativ ebene Radwege mit gelegentlichen kurzen Anstiegen<br />

Chrash eines Regionalzuges mit einem Traktor in Eckernförde gesehen, Olympiazentrum<br />

Schilksee besichtigt: aufgrund der Kieler Woche diverse Segelregatten auf der Ostsee, Kieler<br />

Woche in Kiel Zentrum besucht inkl. Mittagspause, Ministerpräsident H. P Carstensen<br />

getroffen, Eiscafe kurz vor Neuheikendorf besucht<br />

Hotel: Koeppen Bewertung: Kosten DZ: 75 €<br />

Abendessen:<br />

Hotel Koeppen<br />

15


Was wär’, am Ende, lieber Gott,<br />

die ganze Seefahrt wert,<br />

ständ’ nicht zuweilen so ein Pott<br />

mit Labskaus auf dem Herd!<br />

Und fragt man einen Seemann mal,<br />

ob Labskaus oder Kuss,<br />

ruft er: „Hier gibt es keine Wahl,<br />

ich bin für beides – Schluss!“<br />

Erst kippt er einen scharfen Schnaps,<br />

noch besser kippt er er zwei,<br />

dann folgt mit einem einz’gem Happs<br />

das ganze Spiegelei!<br />

Und wenn es <strong>von</strong> den Lippen leckt,<br />

das ist ihm völlig wurscht,<br />

Hauptsache, dass es richtig schmeckt,<br />

und dann – zum Schluss – der Durscht.<br />

Und während er das Kinn abwischt,<br />

sind alle Sorgen fern,<br />

zufrieden denkt er, wenn es zischt:<br />

„Jetzt leb ich wieder gern.“<br />

Was sagt der Arzt – der Bauch muss weg,<br />

das Herz ist überlastet,<br />

das schert mich heute einen Dreck,<br />

ab morgen wird gefastet!<br />

Dem Laien ist das Labskaus fremd,<br />

weshalb er ihm misstraut,<br />

sein Aussehen ist es, das ihn hemmt,<br />

es scheint so vorgekaut.<br />

Er ahnt nicht, was sich drin verbirgt<br />

und wittert allerlei,<br />

heimtückisch schielt, indem er würgt,<br />

das fette Spiegelei.<br />

Das Ganze schmückt ein dichter Kranz<br />

<strong>von</strong> Rotebeetsalat,<br />

was ist denn das? – ein Heringsschwanz!<br />

Verdächtig in der Tat!<br />

Doch lässt er, aquavitgestärkt,<br />

dem Schicksal seinen Lauf,<br />

und zwischendurch, wenn’s keiner merkt,<br />

stößt er mal kräftig auf.<br />

Die Schüssel wandert hin und her,<br />

und munter wird gezecht,<br />

und hat man keine Zähne mehr,<br />

dann schätzt man es erst recht!<br />

Es schmeckt sogar bei Stärke 10<br />

auf wildbewegter See,<br />

und fängt es an, sich umzudreh’n,<br />

geht man schnell nach Lee.<br />

Und wenn man es dann wiedersieht,<br />

genauso, wie es war,<br />

dann ruft man bloß: „Ach, lass man, Schiet,<br />

es schmeckt doch wunderbar!“<br />

16


heute gefahren<br />

bisher gefahren<br />

17


Kunst in Eckernförde<br />

Flaggenparade bei der Kieler Woche<br />

so trifft man Leute<br />

Kreuzfahrtschiff in Kiel<br />

sucht er den Durchblick?<br />

Abendessen im Hotel Koeppen<br />

18


Kiel<br />

Das offizielle Gründungsjahr wird mit 1242 nach Christus angeben. In diesem Jahr erhielt Kiel das lübische Stadtrecht. Die Gründung einer Ansiedlung<br />

erfolgte vermutlich bereits im Jahr 1233 durch Graf Adolf IV. <strong>von</strong> Schauenburg. Die Lage des Ortes wird mit „tom(e) kyle“ gelegen angeben. Mit Kyle<br />

wurde im dreizehnten Jahrhundert die keilförmig zusammenlaufende Innenförde bezeichnet.<br />

Kiel entwickelte sich sehr rasch zu einem aufblühenden Gemeinwesen und war <strong>von</strong> 1284 bis 1518 ein Mitglied des hansischen Städtebundes. Zu Beginn des<br />

15. Jahrhunderts wurde Kiel zu einem bedeutenden Geld- und Warenumschlagplatz in Schleswig-Holstein. Dieser „Kieler Umschlag“ fand im Jahre 1431<br />

seine erste Erwähnung.<br />

Nach der Landesteilung <strong>von</strong> Schleswig-Holstein kam Kiel 1490 an die Herzöge <strong>von</strong> Schleswig-Holstein-Gottorf. Nach der Gründung der Universität im<br />

Jahre 1665 durch den Herzog Christian-Albrecht <strong>von</strong> Schleswig-Holstein-Gottorf entwickelte sich Kiel zum geistigen Mittelpunkt der Herzogtümer Schleswig<br />

und Holstein. Die Kieler Universität wurde für ein knappes Jahrhundert zu einer der wichtigsten Universitäten in ganz Norddeutschland. Ab 1737 gingen<br />

die Studentenzahlen in Kiel zurück, da in diesem Jahr in Göttingen eine weitere Universität gegründet worden war.<br />

Als Folge des so genannten „Großen Nordischen Krieges“ (1700-1721) verlor der Herzog den Landesteil „Schleswig“ an Dänemark. Kiel wurde <strong>von</strong> 1721<br />

bis 1773 Residenz des Gottorfer Reststaates. 1773 fiel auch Holstein ganz an Dänemark.<br />

Nach 1815 (Wiener Kongress) entwickelte sich die Kieler Universität zum Mittelpunkt nationaler deutscher Strömungen, die 1848 eine „Provisorische<br />

Regierung“ bildeten. Woraufhin die Stadt nach verschiedenen militärischen Auseinandersetzungen im Jahre 1852 eine dänische Besatzung erhielt.<br />

Im Jahre 1863 rückten im Rahmen des „Deutsch-Dänischen Krieges“ Truppen des Deutschen Bundes in Kiel ein. Nach einem Sieg der deutschen Armeen kam<br />

der Landesteil Schleswig an Preußen und Holstein wurde österreichisch. In den Jahren 1865 und 1866 hatte der österreichische Statthalter <strong>von</strong> Holstein<br />

Freiherr Ludwig <strong>von</strong> Gablenz seinen Amtssitz in Kiel. Dem österreichischen Statthalter zu Ehren wurde die im Jahre 1906 eingeweihte Brücke hinter dem<br />

Kieler Hauptbahnhof „Gablenzbrücke“ genannt. Diese Brücke ist auch heute noch die wichtigste Verkehrsverbindung der Kieler Innenstadt mit den Stadtteilen<br />

des Ostufers.<br />

Das alte Kieler Universitätsgebäude um etwa 1900, das Kaiser-Wilhelm-Denkmal steht auch heute noch an seinem Platz.<br />

Der heutige Kieler Stadtteil „Friedrichsort“ gehört zum Landesteil Schleswig und kam nach dem „Deutsch-Dänischen Krieg“ an Preußen. Im Jahre 1865<br />

veranlasste Bismarck die Verlegung der preußischen Hauptflotte <strong>von</strong> Danzig nach Friedrichsort an der Kieler Förde. Durch diese Verlegung wurde ein Krieg<br />

zwischen Preußen und Österreich ausgelöst. In diesem Krieg unterlag Österreich und Holstein wurde 1866 preußische Provinz. Die Verwaltung der Provinz<br />

Schleswig-Holstein bekam ihren Sitz in der Stadt Schleswig. Kiel wurde nach der Gründung des „Deutschen Reiches“ im Jahre 1871 zum wichtigsten<br />

Reichskriegshafen.<br />

19


Tag: Mittwoch, 24.06.2009 Abfahrt: 09:30 Uhr Ankunft: 16:00 Uhr<br />

KM: 59,48 Durchschnitts-Kmh: 14,87 Fahrzeit: 4:00 Stunden<br />

Höhenmeter: 283 Temperatur: 23 - 25°<br />

Wetter:<br />

Wind:<br />

bis ca. 10.00 Uhr bewölkt, danach Sonne pur bis zum Sonnenuntergang<br />

mäßiger Nordwind, der teils als Seitenwind und teils als Gegenwind wirkte, einige Kilometer,<br />

insbesondere die letzten 7 bis zum Hotel, wirkte er als angenehmer Rückenwind<br />

Fahrstrecke: Neuheikendorf – Brodersdorf – Laboe – Stein – Kalifornien – Brasilien – Schönberger Strand –<br />

Hohenfelde – Behrensdorf – Hohwacht – Haßberg - Lütjenburg<br />

Streckencharakteristik: etwa die Hälfe der Strecke gut ausgebaute und breite Radwege auf dem Deich entlang der<br />

Ostsee, die andere Hälfte gute Radwegqualität auf separaten Radwegen entlang <strong>von</strong> Autostraßen<br />

bzw. auf wenig befahrenen Straßen,<br />

Höhenprofil:<br />

Tagesablauf:<br />

gesamte Strecke ohne nennenswerte Steigungen, lediglich die Rückfahrt nach dem verschlossenen Tor und<br />

die Anfahrt nach Lütjenburg erforderten eine größere Kraftanstrengung<br />

2,4 Kilometer auf dem Weg nach Laboe endeten an einem verschlossenen Tor. Hier wäre ein<br />

Gelände der Bundeswehr zu durchfahren gewesen, welches aufgrund der Kieler Woche vormittags<br />

gesperrt war, Ehrenmal der Marine in Laboe <strong>von</strong> außen besichtigt, Mittagsrast auf einer<br />

Straußenfarm vor Hohwacht, Ortsbesichtigung Lütjenburg mit einem „Aperitiv“ im Restaurant Da<br />

Mimmo auf der Außenterrasse<br />

Hotel: Lüttje Burg Bewertung: ☺☺☺ Kosten DZ: 67 €<br />

Abendessen: Hotel Lüttje Burg Absacker: Restaurant Da Mimmo<br />

20


heute gefahren<br />

bisher gefahren<br />

21


verdammte Sch…..<br />

Marine Ehrenmal<br />

warum nicht?<br />

Besuch einer Straußenfarm…<br />

…mit Mittagsrast<br />

unser Hotel in Lütjeburg<br />

22


Lütjenburg<br />

Die Geschichte Lütjenburgs begann mit einer befestigten Siedlung wagrischer Slawen, die <strong>von</strong> Saxo Grammaticus Liutcha und <strong>von</strong> Helmold <strong>von</strong> Bosau<br />

Lutilinburg genannt wurde; sie lag vermutlich am großen Binnensee und/oder am Sehlendorfer Binnensee. Die Binnenseen konnten als Häfen genutzt werden;<br />

die Wagrier haben sie für Raubzüge nach Dänemark genutzt.<br />

Im Rahmen der Kolonisations- und Missionierungsbemühungen Adolfs II. <strong>von</strong> Schauenburg wurde etwa 1156 die erste Lütjenburger Kirche errichtet. 1163<br />

fand Bischof Gerold <strong>von</strong> Oldenburg/Lübeck bereits eine kleine Ansiedlung deutscher Siedler bei der Kirche vor. Die Siedlung entwickelte sich als Rast- und<br />

Marktort und erhielt vermutlich noch <strong>von</strong> Adolf IV. <strong>von</strong> Schauenburg die Stadtrechte, und zwar gemäß dem Lübischen Recht. Zu diesem Anlass wurde<br />

begonnen, den heutigen Kirchbau zu errichten, die älteste Backsteinkirche im Ostseeraum; sie hieß zunächst wohl St. Blasius, seit der Reformation aber St.<br />

Michaelis.<br />

Die Wirtschaft der Stadt basierte auf Landwirtschaft, Handwerk und Handel; jedoch behinderte das Fehlen eines Hafens sowie die Konkurrenz benachbarter<br />

Städte wie Kiel, Neustadt und Heiligenhafen die Entwicklung des Handels erheblich. Aus diesem Grund gab es wiederholt Pläne, die Stadt an die Ostsee zu<br />

verlegen, wozu es letztlich jedoch nicht kam. Die wirtschaftliche Lage Lütjenburgs war schließlich so angespannt, dass Adolf VII. 1373 der Stadt eine<br />

fünfjährige Steuerbefreiung aussprach, was sehr ungewöhnlich war.<br />

1639/42 wurde Lütjenburg <strong>von</strong> den Rantzaus an den Reichsgrafen Christian <strong>von</strong> Pentz, den Gouverneur <strong>von</strong> Glückstadt, abgetreten, im Tausch gegen<br />

Großenbrode und Gut Klausdorf; der neue Besitzer verkaufte die Stadt, sowie das Gut Neudorf, bereits 1642 dem dänischen König Christian IV. Infolge der<br />

sich auch nach 1648 fortsetzenden Kriegswirren war die Stadt schließlich so hoch verschuldet, dass Christian V. 1696 ihren Konkurs erklärte.<br />

Während des Nordischen Krieges fiel 1713 der schwedische General Stenbock in Holstein ein; Lütjenburg musste erneut eine Brandschatzung <strong>von</strong> 2000<br />

Reichstalern aufbringen. Danach blieb es bis zu den Napoleonischen Kriegen weitgehend friedlich, und allmählich setzte ein bescheidener Aufschwung ein.<br />

Im Jahr 1826 vernichtete ein <strong>von</strong> der Windmühle ausgehendes Großfeuer etwa ein Drittel der Stadt, darunter auch den Kirchturm; der geschnitzte Hochaltar<br />

<strong>von</strong> 1467 blieb jedoch verschont. Die Windmühle wurde rasch wieder aufgebaut, da sie die Abhängigkeit <strong>von</strong> der Wassermühle des Gutes Helmstorf verringerte;<br />

1929 brannte sie erneut ab.<br />

Gegen Ende des Jahrhunderts erlebte die Wirtschaft der Stadt einen beachtlichen Aufschwung, insbesondere seit der Eröffnung der Eisenbahnlinie nach Malente<br />

1892. Infolge der allgemeinen Entwicklung im Zuge der Industrialisierung entstanden erste Arbeitervereine. Die Lokalpolitik blieb jedoch konservativ geprägt;<br />

bis 1918 gab es keine sozialdemokratischen Stadtverordneten. Der wirtschaftliche Aufschwung kam während des Ersten Weltkrieges zum Erliegen.<br />

Während des Zweiten Weltkrieges unterhielt das Marinearsenal Kiel optische Werkstätten in Lütjenburg. Gegen Ende des Krieges und danach verdoppelte sich<br />

die Einwohnerzahl auf etwa 6.000 durch Flüchtlinge aus den Ostgebieten.<br />

Zum 1. Januar 2008 ist die bis dahin amtsfreie Stadt dem Amt Lütjenburg-Land beigetreten, das seinen Namen daraufhin in Amt Lütjenburg geändert hat.<br />

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Tag: Donnerstag, 25.06.2009 Abfahrt: 09:30 Uhr Ankunft: 17:05 Uhr<br />

KM: 68,60 Durchschnitts-Kmh: 16,20 Fahrzeit: 4:14 Stunden<br />

Höhenmeter: 449 Temperatur: 18 - 23°<br />

Wetter:<br />

Wind:<br />

Fahrstrecke:<br />

vormittags bewölkt, ab ca. 14.00 Uhr Regen, mal leichter, mal stärker<br />

stärkerer Nordostwind, der uns überwiegend als Gegenwind schwer zu schaffen machte<br />

(insbesondere bei der Überfahrt über die Fehmarnsundbrücke)<br />

Lütjenburg – Sehlendorf – Weißenhäuser Strand – Dannau – Oldenburg in Holstein –Kröß–<br />

Altgalendorf – Teschendorf – Kembs – Dazendorf – Heiligenhafen –Lütjenbrode–Großenbrode<br />

– Fehmarnsundbrücke - Avendorf<br />

Streckencharakteristik: Radwege überwiegend als separate Radwege entlang <strong>von</strong> mäßig befahrenen Autostraßen,<br />

wenige Kilometer entlang der Ostsee, über die Fehmarnsundbrücke aufgrund des Regens und des<br />

Seitenwindes schlechteste Fahrbedingungen<br />

Höhenprofil:<br />

Tagesablauf:<br />

trotz der fast 450 erradelten Höhenmeter keine großen Steigungen, sondern viele langgezogene<br />

sachte Anstiege<br />

Ortsrundgang durch Oldenburg i. H., Mittagsrast bei Dazendorf, platten Reifen <strong>von</strong> Hedi<br />

gewechselt bei strömendem Regen im Hafen <strong>von</strong> Heiligenhafen<br />

Hotel: Grüner Jäger Bewertung: ☺ ☺ Kosten DZ: 60 €<br />

Abendessen:<br />

Hotel Grüner Jäger<br />

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heute gefahren<br />

bisher gefahren<br />

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Oldenburg i. H.<br />

Mittagsrast vor dem großen Regen<br />

beim Abendessen im Grünen Jäger<br />

wem es gefällt?<br />

endlich konnten wir unser Werkzeug auspacken<br />

unser Hotel in Avendorf<br />

26


Oldenburg<br />

Oldenburg lag früher an einer Ostseebucht und war Hafen und Hauptort der slawischen Wagrier. Um das Jahr 700 entstand der heute so genannte<br />

Oldenburger Wall, eine slawische Burganlage, <strong>von</strong> der heute nur noch ein Wall erhalten ist. Aus dem westlichsten slawischen Fürstensitz Starigard (Alte<br />

Burg) wurde der Ortsname Aldinborg, später dann Oldenburg. Der Ort war im frühen Mittelalter umkämpft.<br />

Adam <strong>von</strong> Bremen erwähnt Oldenburg erstmals im Jahr 1076: "Aldinborg civitas magna Sclavorum, qui Waigri dicuntur, sita est iuxta mare, quod Balticum<br />

sive Barbarum dicitur, itinere die. .. ab Hammaburg" (Aldinburg ist eine große Stadt der Slawen, die Wagrier genannt werden, gelegen in der Nähe des<br />

Meeres, welches das Baltische oder das Barbarische genannt wird,. .. Tagereisen <strong>von</strong> Hamburg entfernt).<br />

Zusammen mit Haithabu war Aldinburg Hafen im Ostseehandel. Die Schiffe gingen bis ins Samland oder nach Kiew.<br />

Im Zuge der Christianisierung war Oldenburg einige Jahre Bischofssitz und gehörte zum Erzbistum Hamburg, ab etwa 1150 entstand die St.-Johannis-Kirche.<br />

Um diese Zeit waren die slawischen Stämme entmachtet, 1160 wurde der Bischofssitz nach Lübeck verlegt. 1235 wurden Oldenburg <strong>von</strong> Graf Adolf IV. die<br />

Stadtrechte verliehen.<br />

In den folgenden Jahrhunderten versandete die Bucht und Oldenburg verlor seine Stellung als Hafenstadt. Die Vergangenheit zeigt das Wall-Museum mit<br />

großer Freilichtanlage und Ausstellungsräumen.<br />

Oldenburg war bis zur Kreisreform <strong>von</strong> 1970 Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, der dann mit dem Kreis Eutin zum Kreis Ostholstein fusioniert<br />

wurde.<br />

27


Heiligenhafen<br />

Heiligenhafen, wahrscheinlich als Hafenstadt gegründet, wird in den schriftlichen Quellen des 13. Jahrhunderts bereits mehrfach erwähnt und ist wohl<br />

zwischen 1249 und 1259 aus den Kolonistendörfern Helerikendorp und Tulendorp sowie aus den Dörfern Kerstinbuerfeld, Küsdorp und Vrysgard<br />

entstanden.<br />

Die einwandfreie Deutung des Namens, der über die Jahre einige Wandlungen erfahren hat, ist bis heute nicht gelungen. So könnte der erste Teil aus dem Wort<br />

„heilig“ oder aus dem Begriff „Hallig“ entstanden sein und der Teil „hafen“ wohl auf den Zweck der Gründung hindeuten.<br />

Über die erstmalige Verleihung der Stadtrechte gibt es keine exakten Quellen. Allerdings gehen die Verfasser verschiedener Stadtchroniken da<strong>von</strong> aus, dass<br />

dies etwa um 1250 erfolgt sein muss. Urkundlich nachweisbar wurde Heiligenhafen 1305 durch den Grafen Gerhard II. auf seinem Schloss in Grube mit<br />

dem „Lübschen Rechte“ belehnt. Danach galten die Heiligenhafener als Bürger und konnten im Gegensatz zu der im Umland wohnenden Bevölkerung nach<br />

eigenem Recht richten. Wahrscheinlich war diese Urkunde aber nur eine Bestätigung für schon früher verliehene Rechte, denn bei jedem Regierungswechsel<br />

musste sich die Stadt das Privileg erneut bestätigen lassen.<br />

Die Geschichte der Stadt war sehr wechselvoll. Sehr stark litt sie 1320 nach einer Überschwemmung. Fünf Jahre später, als Graf Johann III. den<br />

Heiligenhafenern durch eine Urkunde die Erlaubnis über die zollfreie Ausfuhr ihrer Erzeugnisse gab, blühte die Stadt auf. Sie wurde Hauptausfuhrhafen des<br />

Oldenburger Landes. Durch das verliehene Marktrecht durfte sich die Stadt ein Stadtsiegel geben, das heute noch das Stadtwappen und die Stadtflagge<br />

ziert. Die nächsten Jahrhunderte war Heiligenhafen als so genannter königlicher Anteil direkt dem dänischen König unt<strong>erstellt</strong>.<br />

1391 brannte die Stadt bis auf acht Häuser nieder. 1428 wurde sie <strong>von</strong> dem Dänenkönig Erik VII. restlos zerstört. Die folgende ruhige und stetige<br />

Aufwärtsentwicklung wurde durch den Dreißigjährigen Krieg unterbrochen. So musste Heiligenhafen 1625 wegen der wachsenden Not das 1437 erworbene<br />

Dorf Klaustorf wieder verkaufen. Von 1627 bis 1630 wütete die Pest und brachte die Stadt an den Rand des Ruins. Auch die folgenden Jahrzehnte brachten<br />

durch Kriege, Feuersbrünste und Sturmfluten neues Leid über die Bevölkerung. Erst 1720 zog wieder Frieden und eine lange Zeit Ruhe ein.<br />

Die Kriege in Schleswig-Holstein haben Heiligenhafen nur am Rande berührt. Spürbarer wurden die Heiligenhafener in den Zweiten Weltkrieg und seine<br />

Folgen hineingezogen, zumal Heiligenhafen 1938 Garnisonsstadt geworden war. Nach dem Krieg wurde die wagrische Halbinsel <strong>von</strong> den Engländern zum<br />

Gefangenengebiet erklärt und die gefangenen deutschen Soldaten wurden in Kasernen und Scheunen interniert. Um die Flucht der Soldaten zu verhindern,<br />

wurden die Boote der Heiligenhafener Fischer auf die Reede gefahren und dort versenkt.<br />

Durch den Flüchtlingsstrom aus den ehemaligen Deutschen Ostgebieten stieg die Einwohnerzahl Heiligenhafens sprunghaft <strong>von</strong> 3.500 auf 10.700 an.<br />

Bürgermeister und Stadtverordnete standen vor der Aufgabe, für die in großen Barackenlagern untergebrachten Flüchtlinge und Vertriebenen neue Wohnungen<br />

zu schaffen. Durch Programme, die vom Bund, Land und Kreis unterstützt wurden, entstanden neue Wohnblocks und der Siedlungsbereich der Stadt dehnte<br />

sich erheblich aus. Der Altstadtbereich mit seinen Straßenzügen und dem Markt blieb in seiner ursprünglichen Form erhalten.<br />

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Tag: Freitag, 26.06.2009 Abfahrt: 09:45 Uhr Ankunft: 16:40 Uhr<br />

KM: 57,11 Durchschnitts-Kmh: 13,71 Fahrzeit: 4:10 Stunden<br />

Höhenmeter: 358 Temperatur: 20 - 24°<br />

Wetter:<br />

Wind:<br />

Fahrstrecke:<br />

bis ca. 10.00 Uhr bewölkt, danach bis zum Sonnenuntergang Sonne bei leichter Bewölkung<br />

stärkerer Ostwind, der uns aufgrund der Route „rund um Fehmarn“ <strong>von</strong> allen Seiten<br />

gleichermaßen mal als angenehm und mal als Hindernis erschien, zurück über die<br />

Fehmarnsundbrücke zum Festland wirkte er als seitlicher Rückenwind sehr entspannend<br />

Avendorf – Albertsdorf - Lemkenhafen – Lemkendorf – Danschendorf – Wenkendorf - Puttgarden<br />

Fährhafen – Burg – Burgtiefe – Burgstaaken – Wulfen – Fehmarnsund – Fehmarnsundbrücke –<br />

Großenbrode<br />

Streckencharakteristik: meist ebene Radwege, die teils auf separaten Radwegen befahren werden konnten und teils<br />

auf schwach befahrenen Autostraßen erradelt wurden, die letzten 6 Kilometer vor Puttgarden<br />

unbefestigte Radwege auf dem Deich mit extrem starkem Gegenwind<br />

Höhenprofil:<br />

Tagesablauf:<br />

keine nennenswerten Steigungen bis auf die Auffahrt zur Fehmarnsundbrücke<br />

kurz hinter dem Fährhafen Puttgarden hatte Hedi wieder platt gefahren, mit 4 x Luftpumpen<br />

und schneller Fahrweise erreichten wir Burg, hier konnte ein neuer Fahrradmantel gekauft und<br />

mit neuem Schlauch montiert werden, Eispause, Kaffee und Kuchen am Hafen Südstrand und<br />

bei Ankunft im Hotel erst einmal ein kühles Bier o. ä. auf der Hotelterrasse<br />

Hotel: Palstek Bewertung: ☺ Kosten DZ: 95 €<br />

Abendessen: Büffet im Hotel Palstek Absacker: Wintergarten Hotel Palstek<br />

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heute gefahren<br />

bisher gefahren<br />

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Ostseestrand kurz vor Puttgarden<br />

der zweite Platte<br />

am Yachthafen in Burgtiefe<br />

Fehmarnsundbrücke<br />

wie man richtig sitzt!!!<br />

unser Hotel in Großenbrode<br />

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Fehmarn<br />

Dänenkönig Knud der Große unt<strong>erstellt</strong> im Jahre 1022 die Insel Fehmarn dem Bistum Odense auf Fünen, in dessen Diözese die Insel bis zur Reformation<br />

1542 verbleibt.<br />

Im Jahre 1076 erwähnt der Kirchenhistoriker Adam <strong>von</strong> Bremen die Insel „Fembre" als ein reiches Bauernland und voll <strong>von</strong> Seeräubern, die keinen<br />

Vorüberfahrenden verschonen. Dem Domcholaster zählt die Insel zu den dänischen Besitzungen und ihre Bewohner schmücken sich trotz ihrer Seeräuberei mit<br />

dem Ehrennamen der Christen!<br />

Der Dänenkönig Waldemar II. legt ab 1202 ein Erdbuch seiner Besitzungen und Einnahmen <strong>von</strong> Fehmarn an. Hierin erscheinen <strong>von</strong> der Insel 36 Dörfer und<br />

ein „Castro". Diese befestigte Siedlung, des werdenden Städtchens Burg auf Fehmarn, dient dem Schutz des im 16. Jahrhundert versandeten Stadthafens<br />

unterhalb des heutigen Kirchenhügels <strong>von</strong> Sankt Nikolai. Das backsteinerne Gotteshaus im romanisch-gotischen Übergangsstil wurde um 1230 erbaut, 1470<br />

– 1505 Erweiterungen, der Kirchturm 1508 – 1513 errichtet.<br />

Die Landkirchener Sankt Petri-Kirche datiert <strong>von</strong> 1220, die Petersdorfer Sankt Johannes-Kirche auf 1240 und die Bannesdorfer „Parochia", ebenfalls<br />

Johannes dem Täufer geweiht, ist 1290 in den Bistums-Annalen <strong>von</strong> Odense auf Fünen erwähnt.<br />

Die Verwaltung der Insel geht aus den „Kirchspielen" des 13. Jahrhunderts hervor. Die Stadt Burg auf Fehmarn benutzt das „Lübecker Stadtrecht", die<br />

Landschaft das „Fehmarnsche Landrecht", beide Rechte wurden 1867 durch die preußische Gesetzgebung abgelöst. Die Stadt Burg auf Fehmarn ist <strong>von</strong><br />

altersher durch ihre zentrale Lage mit dem frühen Stadthafen und dem Amtmannsitz auf Schloss Glambeck / Burgtiefe (1210) der Handelsmittelpunkt.<br />

Am 1. Juli 1420 wird Fehmarn vom Dänenkönig „Erich der Pommer" fast vollständig zerstört und die Bevölkerung nahezu ausgerottet: die Insulaner hatten<br />

den Holsteiner Grafen Adolf VIII. als ihren „rechtmäßigen Herrn" anerkannt und die dänische Königskrone im Siegel mit dem Symbol des „Schauenburger<br />

Nesselblatts" getauscht. Der Schauenburger Fürst ruft 1424 zur Neubesiedlung der Insel mit großen Steuerfreiheiten auf, dem überwiegend Dithmarscher,<br />

Sachsen und Holsteiner Folge leisten.<br />

1580 erhält Fehmarn unter Graf Johann eine Lehnsfahne vom dänischen König Friedrich II. mit goldener Krone auf lavendelblauem Grund, diese wird noch<br />

heute geflaggt.<br />

1617 verbietet der fehmarnsche Landherr, Fürstbischof Johann Friedrich aus Eutin, die Ansässigkeit und den Landbesitz des Adels „auf unserer Insul<br />

Femern". Auf der Insel gibt es zu dieser Zeit 493 freie Bauernhöfe und nie eine Leibeigenschaft.<br />

1963 Einweihung der Fehmarnsund-Brücke und „Vogelfluglinie" mit Bahnhof Puttgarden.<br />

Am 1. Januar 2003 schließen sich nach einer Bürgerbefragung die kommunalen Verwaltungen der Stadt Burg auf Fehmarn und der Landschaft Fehmarn zur<br />

Stadt Fehmarn zusammen.<br />

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Tag: Samstag, 27.06.2009 Abfahrt: 09:35 Uhr Ankunft: 16:30 Uhr<br />

KM: 58,40 Durchschnitts-Kmh: 15,17 Fahrzeit: 3:51 Stunden<br />

Höhenmeter: 289 Temperatur: 21 - 24°<br />

Wetter:<br />

Wind:<br />

vormittags überwiegend bewölkt mit gelegentlichem Sonnenschein, ab Mittag aufklarend und<br />

Sonne mit geringer Bewölkung bis zum Sonnenuntergang<br />

kräftiger Nordostwind, der uns überwiegend als Rückenwind das Fahren erleichterte, der Wind<br />

ließ die gefühlte Temperatur um einige Grad niedriger erscheinen als die gemessene Temperatur<br />

Fahrstrecke: Großenbrode – Neukirchen – Kraksdorf – Süssau – Dahme – Kellenhusen – Lensterstrand –<br />

Grömitz – Bliesdorf – Rettin – Pelzerhaken – Neustadt in Holstein<br />

Streckencharakteristik: überwiegend separate Radwege, teils asphaltiert, teils auf dem Deich auch unbefestigt,<br />

wenige Kilometer entlang <strong>von</strong> schwach befahrenen Autostraßen<br />

Höhenprofil:<br />

Tagesablauf:<br />

ebene Radwege mit geringen Steigungen, die überwiegend durch vorherige Abfahrten weitgehend<br />

egalisiert werden konnten<br />

Rast am Pier <strong>von</strong> Kellenhusen, Mittagsrast bei kräftigem Wind bei Lensterstrand, Eiscafè in<br />

Neustadt<br />

Hotel: Holländersruh Bewertung: Kosten DZ: 77 €<br />

Abendessen: Gaststätte Marienhof Absacker: Brauereigaststätte am Hafen<br />

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heute gefahren<br />

bisher gefahren<br />

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Seebrücke in Kellenhusen<br />

man achte auf die Fahne<br />

da wird der Mann zum Kind<br />

Gedenkstätte<br />

unser Hotel in Neustadt<br />

beim Absacker am Hafen <strong>von</strong> Neustadt<br />

Gratulation dem Fotografen<br />

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Neustadt in Holstein<br />

Neustadt wurde 1244 <strong>von</strong> Graf Adolf IV. <strong>von</strong> Holstein als Neue Stadt <strong>von</strong> Altenkrempe gegründet, das älter ist und landeinwärts am flachen Binnenwasser<br />

liegt, dort findet sich eine bedeutende Basilika <strong>von</strong> 1140. In Neustadt besteht seit 1474 die älteste Fischerinnung Deutschlands. Historisch <strong>von</strong> Belang sind<br />

die Kirche <strong>von</strong> 1244, das Heiliggeist-Hospital <strong>von</strong> 1344 und das Kremper Tor aus dem Mittelalter.<br />

Bereits zur Hansezeit stellte der Hafen <strong>von</strong> Neustadt einen wichtigen Anlaufhafen für holländische und dänische Schiffe dar. Schiffe der Hanse (universos<br />

mercatores de hansa Theutonicorum) liefen den Neustädter Hafen nur sehr selten an, weil Neustadt nicht zur Hanse gehörte, aber lübsches Recht hatte. Dieses<br />

machte die Stadt für holländische Kauffahrer und auch für die Vitalienbrüder um so interessanter, weil sie keine Stapelrechte beachten mussten. Die<br />

Haupteinnahmequellen <strong>von</strong> kleinen Dörfern, wie dem nur 15 Kilometer entfernt gelegenem Grömitz, waren die Landwirtschaft (gestützt durch das Kloster<br />

Cismar) und die Fischerei. Somit leisteten auch kleine Ortschaften wie Grömitz einen bescheidenen Anteil an einem der Haupthandelsgüter der Hanse -<br />

gesalzener Hering in Fässern, welcher aus dem Neustädter Hafen exportiert wurde. Der große Kronleuchter in der Stadtkirche gibt Zeugnis <strong>von</strong> einem der<br />

vielen großen Kriegsschiffe für die dänische Krone (Christian IV. und Friedrich III.), die in den Jahren <strong>von</strong> 1639 bis 1669 im Neustädter Hafen gebaut<br />

wurden.<br />

Das letzte Seegefecht der Schleswig-Holsteinischen Erhebung vor dem Gefecht <strong>von</strong> Idstedt fand am 20./21. Juli 1850 in der Neustädter Bucht statt. Dabei<br />

sank das Schleswig-Holsteinische Kanonenboot Nr. 1 <strong>von</strong> der Tann.<br />

Neustadt/Pelzerhaken war Standort des Nachrichtenmittelversuchskommandos seit 1923 (Nachrichtenmittelversuchsanstalt, kurz NVA) zur Entwicklung<br />

der Funkmesstechnik (Radar). In der Zeit <strong>von</strong> 1964 bis 1992 diente der Fernmeldeturm M in Neustadt/Pelzerhaken der Fernmelde- und elektronischen<br />

Aufklärung durch den Marinefermeldesektor 73.<br />

Von Dezember 1944 bis zum 1. Mai 1945 befand sich in Neustadt das KZ Neustadt als Außenlager des KZ Neuengamme. Der Komplex wurde später in<br />

das Krankenhaus eingegliedert.<br />

Vor Neustadt wurde am 3. Mai 1945 die Cap Arcona und die kleinere Thielbek mit Häftlingen des KZ Neuengamme <strong>von</strong> alliierten Flugzeugen versenkt, eine<br />

der drei schwersten Katastrophen der Seefahrt in der Geschichte.<br />

1969 erhielt die Stadt die Ehrenfahne des Ministerkomitees des Europarats und nennt sich seither Europastadt.<br />

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Tag: Sonntag, 28.06.2009 Abfahrt: 09:35 Uhr Ankunft: 15:15 Uhr<br />

KM: 47,60 Durchschnitts-Kmh: 13,35 Fahrzeit: 3:34 Stunden<br />

Höhenmeter: 269 Temperatur: 18 - 23°<br />

Wetter:<br />

Wind:<br />

ab Beginn dieser Tagesetappe bis ca. 10.00 Uhr leichter Nieselregen, danach bewölkt, ab ca.<br />

15.00 Uhr setzte sich die Sonne durch<br />

mäßiger Nordostwind, der häufig als Rückenwind und wenige Kilometer als Gegenwind wirkte<br />

Fahrstrecke: Neustadt in Holstein –Sierksdorf–Scharbeutz – Timmendorfer Strand – Niendorf –<br />

Travemünde – Kücknitz - Lübeck<br />

Streckencharakteristik: überwiegend separate Radwege, meist befestigt, entlang der Steilküste vor Scharbeutz<br />

unbefestigte Strecke<br />

Höhenprofil:<br />

Tagesablauf:<br />

keine nennenswerten Steigungen<br />

„Fotoshooting“ in Travemünde, Bus-Shuttle durch den Herrentunnel (Unterquerung der<br />

Trave), Kaffeepause am Yachthafen <strong>von</strong> Lübeck, Festzug in Lübeck, Ortsbesichtigung inklusive<br />

Hafenrundfahrt<br />

Hotel: Stadt Lübeck Bewertung: ☺ ☺ Kosten DZ: 74 €<br />

Abendessen:<br />

Absacker:<br />

YAM YAM<br />

Gaststätte Feuerwerk<br />

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heute gefahren<br />

bisher gefahren<br />

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Travemünde<br />

Festzug in Lübeck<br />

letzte Mittagsrast kurz vor Lübeck<br />

das muss sein: Gruppenfoto mit Holstentor<br />

bei der Hafenrundfahrt<br />

unser Hotel in Lübeck<br />

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Scharbeutz<br />

Slawische Vorläufersiedlungen des Ortes bestanden schon vor mehr als 1000 Jahren. Der Name Scharbeutz geht auf das slawische Dorf Scorbuze oder<br />

Schoreboce zurück. Diese Bezeichnung heißt soviel wie „der Hof des Skorobyc”; letztgenannter Name zerfällt in die Teile skorz (slaw. „schnell, flink”) und<br />

bytz (slaw. „sein Bestehen”).<br />

Unter Graf Adolf II. <strong>von</strong> Schauenburg und Holstein fanden ab 1150 Landnahmen durch die Friesen, Sachsen, Westfalen und Holsten statt. Erste<br />

urkundliche Erwähnung finden Pönitz 1221 als Penze, Scharbeutz 1271 als Scarbuce und Gleschendorf 1259 als Golesko.<br />

Im 15. Jahrhundert wurde der Raum <strong>von</strong> der Kartause Ahrensbök beherrscht, im 17. Jahrhundert <strong>von</strong> den Dänen beeinflusst; Staatsgüter, wie der<br />

Gronenberger Hof, wurden gegründet. Erst im 19. Jahrhundert kam es im Küstenbereich zu einer eigenständigen Entwicklung.<br />

Im Jahre 1850 lebten in Scharbeutz weniger als 200 Menschen, Haffkrug hatte ca. 200 und Gleschendorf etwa 300 Einwohner. In Haffkrug entwickelte<br />

sich ab 1812, in Scharbeutz ab 1837 der Badetourismus. Trotzdem wurde das Elisabethbad in Haffkrug erst 1840, das Augustusbad in Scharbeutz erst<br />

1850 durch den Hamburger Kaufmann Charles Kelley fertig gestellt.<br />

Bis zum Groß-Hamburg-Gesetz gehörte das heutige Gemeindegebiet zum Land Oldenburg.<br />

Am 3. Mai 1945 wurden vor der Küste <strong>von</strong> Scharbeutz die Cap Arcona und die Deutschland IV durch britische Luftangriffe versenkt. Dabei starben 7.000<br />

Menschen, die meisten da<strong>von</strong> Häftlinge des KZ Neuengamme.<br />

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Haffkrug durch Polen, Scharbeutz durch Großbritannien besetzt. Die Bevölkerungszahl hatte sich durch<br />

zahlreiche Flüchtlinge aus den Ostgebieten und dem Baltikum verdoppelt. Die Touristen blieben aus, eine Wiederbelebung setzte erst in den 1950er Jahren ein.<br />

Die heutige Großgemeinde Scharbeutz wurde als Zusammenschluss der Gemeinden Scharbeutz-Haffkrug und Gleschendorf im Zuge der Gebietsreform im<br />

Jahre 1974 gegründet.<br />

40


Lübeck (1)<br />

Als offizielles Jahr der Gründung Lübecks wird 1143 genannt. In diesem Jahr errichtete Graf Adolf <strong>von</strong> Schauenburg eine christliche Kaufmannssiedlung auf<br />

dem fast vollständig <strong>von</strong> den Flüssen Wakenitz und Trave umgebenen eiförmigen Hügel Buku. Auf diesen Ort wurde die Bezeichnung "Lübeck" übertragen.<br />

Doch gab es hier schon frühere Besiedlungen. Die erste Siedlung, die den Namen "Liubice" (die Schöne, die Liebliche) trug, lag nicht einmal auf der Halbinsel,<br />

sondern einige Kilometer entfernt am Zusammenfluß der Flüsse Trave und Schwartau. Sie bestand aus einer Königsburg, einer christlichen Kirche und<br />

kaufmännischen Niederlassungen. Besiedlungen ("Alt Lübeck") können bis in das Jahr 819 zurückverfolgt werden. Die letzte Siedlung Alt Lübeck vor der<br />

Gründung Lübecks wurde 1138 <strong>von</strong> Slawen niedergebrannt.<br />

Im Bewußtsein, den richtigen Ort zur richtigen Zeit gewählt zu haben und ein neues großen Ausfalltor zur Ostsee zu bauen, stattete Herzog Heinrich der Löwe<br />

die Stadt mit zahlreichen Privilegien aus. Er gab ihr das Stadtrecht nach Soester Vorbild.<br />

Bereits 1160, drei Jahre nach der Wiedergründung, verlegt Herzog Heinrich das Bistum <strong>von</strong> Oldenburg nach Lübeck, 1163 wird der erste Dom geweiht.<br />

1173 beginnt der Bau einer der größten Backsteinbauten Norddeutschlands, der großen romanischen Domkirche, der im Jahre 1230 vollendet wurde.<br />

1201 fiel Lübeck für 25 Jahre in die Hände der Dänen. Nach dem Sieg der Lübecker über die Dänen bei Bornhöved (1227) wurde die Macht der Dänen in<br />

Norddeutschland endgültig gebrochen. Da dies am Maria-Magdalenen-Tag geschah, wurde die Heilige zur Lübecker Schutzpatronin erklärt und ihr ein <strong>von</strong><br />

Dominikanern geführtes Kloster gestiftet, das Burgkloster, das bis heute erhalten ist.<br />

1226 erhob Friedrich II. die Stadt Lübeck zur freien Reichsstadt (Reichsunmittelbarkeit). Somit waren Rat und Bürgerschaft nur ihm allein untertan,<br />

mussten keinem Grafen, keinem Herzog und keinem Bischof gehorchen. Diese Eigenstaatlichkeit Lübecks endete erst 711 Jahre später mit einer Verfügung<br />

Adolf Hitlers aus dem Jahre 1937 (Großhamburggesetz). Viele Lübecker behaupten heute, dies sei aus Rache geschehen, weil die Lübecker dem NS-Führer<br />

1932 einen Wahlkampfauftritt in ihren Mauern verwehrt hätten.<br />

Die Hanse (althochdeutsch Hansa: Schar, Bund) wurde 1266 geboren. Seinerzeit nannten die in England tätigen deutschen Kaufleute ihren<br />

Zusammenschluss Hanse. Aus dem Kaufmannsbund gestaltete sich ein Städtebund niederdeutscher Städte. Ziel waren die Sicherung des Handels, zumal eine<br />

starke Reichsgewalt fehlte, sowie Erhaltung und Erweiterung städtischer Freiheit, Wahrung des patrizisch-aristrokratischen Regiments in den Städten und<br />

Hilfeleistungen im Kriegsfall durch Mannschaft und Schiffe.<br />

1329 sicherte sich Lübeck durch den Erwerb Travemündes einen ungehinderten Zugang zur Ostsee. Der Aufstieg Lübecks gründete sich auf den Umschlag der<br />

Rohstoffe des Nordens und Ostens gegen Fertigwaren des Westens und Südens. Niederlassungen (Kontore) wurden in London, Brügge, Antwerpen, Bergen<br />

und Novgorod gegründet.<br />

Entscheidenden Vorteil der Hanse: Ihre bis zu 100 Tonnen fassenden, seetüchtigen Schiffe, die so genannten Hansekoggen, die an Größe und<br />

Transportfähigkeit alle bislang existierenden Schiffstypen in den Schatten stellten. Noch bis zum Dreißigjährigen Krieg war die Lübecker Flotte größer als<br />

die Englands, nur die Niederländer besaßen mehr Schiffe.<br />

41


Lübeck (2)<br />

Das Jahr 1370 brachte nach schweren Kämpfen in einem zehn Jahre dauernden Krieg mit Dänemark den Frieden <strong>von</strong> Stralsund. Er zementierte Lübecks<br />

Herrschaft über die Ostsee. Kein Wunder also, dass Kaiser Karl IV. bei seinem Besuch 1375 die Mitglieder des Rates mit "Ihr Herren" anredete, eine<br />

Anrede, auf die nur die Oberschichten der Städte Brügge in Flandern, Lübeck in Alemanien, Paris in Frankreich und Wien in Österreich ein Anrecht hatten.<br />

Lübeck zählte jetzt neben Rom, Pisa, Florenz und Venedig zu den fünf Herrenstädten seines Reiches. Damals hatte Lübeck rund 30 000 Einwohner - eine<br />

Zahl, die in Deutschland nur Köln übertraf. Lübecks Ausdehnung entsprach der heutigen Altstadt.<br />

1531 wurde Lübeck protestantisch - nach langen Auseinandersetzungen durchgesetzt <strong>von</strong> einer breiten Bürgerbewegung gegen den konservativen Rat.<br />

Durch die Entdeckungsfahrten und die europäische Besiedlung Amerikas war die Ostsee plötzlich nicht mehr Zentrum des Handels. England und Holland<br />

erstarkten. Der Höhepunkt der Macht der Ostseestädte war überschritten. Auch durch politisches und militärisches Taktieren war die Vormachtstellung<br />

Lübecks nicht wiederherzustellen. Hinzu kam: Die Reformation förderte eine individuelle Lebensauffassung, der Handel verebbte zunehmend und der<br />

genossenschaftliche Verbund der Hanse lockerte sich. Mehr und mehr Städte orientierten sich nach Westen und blieben den Hansetagen fern - früher hätte dies<br />

Strafen der übrigen Mitglieder ausgelöst, doch gab es kein Druckmittel mehr.<br />

Der letzte Hansetag wurde 1630 abgehalten. Nur Lübeck, Hamburg und Bremen nahmen daran teil. Diese Städte schlossen sich zu Sachwaltern des<br />

Hansegedankens zusammen, doch es dauerte bis 1980, bis die Hansetage auf Initiative des holländischen Zwolle wieder eingeführt wurden.<br />

Nach dem Ende der Hanse blieb Lübeck eine bedeutende Kaufmanns- und Handelsstadt, wohlhabend, aber nicht mehr unermesslich reich. Die 1613 errichteten<br />

Befestigungsanlagen hielten den 30jährigen Krieg fern. Neuerungen auf den Gebieten des Handels und der Wirtschaft wurden andernorts eingeführt. Lübeck<br />

hingegen bewahrte die Tradition.<br />

1811 wurde Lübeck per Dekret dem Kaiserreich einverleibt. Erst 1813 wurde die Stadt <strong>von</strong> den Russen unter Tettenborn befreit. Die endgültige Befreiung<br />

kam Anfang Dezember 1813 mit dem Einzug <strong>von</strong> Marschall Bernadotte - dem gleichen Marschall, der 1806 die Stadt eingenommen hatte und nun als<br />

designierter Kronprinz auf der Seite Schwedens kämpfte.<br />

1815 wurde Lübeck durch den Wiener Kongress wieder selbständiges Staatsgebiet. Jahrzehntelange Kämpfe mit Dänemark um die Verkehrswege Lübecks<br />

schlossen sich an. Die Schuldenlast, die seit der Franzosenzeit auf der Stadt lastete, war ungeheuer.<br />

Doch einem Aufschwung standen nicht nur die Nordseestädte entgegen, sondern auch an der Ostsee war Konkurrenz entstanden. Preußen förderte Stettin,<br />

Danzig und Königsberg, Dänemark das zu seinem Hoheitsgebiet zählende Kiel. Doch da Russland und Schweden Lübeck unterstützten, konnten die Kaufleute<br />

langsam wieder Fuß fassen. 1820 wählten die letzen nach dem Wiener Kongress verbliebenen Reichsstädte (Hamburg, Lübeck, Bremen, Frankfurt) Lübeck<br />

als Sitz ihres Appellationsgerichtes - Lübeck hatte also immer noch hohes Ansehen.<br />

42


Lübeck (3)<br />

Die Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 brachte auch für Lübeck eine Schreckensherrschaft mit sich, die in einer Katastrophe endete. In<br />

den Jahren nach dem ersten Weltkrieg hatten sich viele Lübecker für die Sozialdemokratie und für die starke kommunistische Bewegung engagiert. Das<br />

Regime der NSDAP, das auch in Lübeck zahlreiche Anhänger fand, hatte für die Geschichte der Hansestadt nicht viel übrig. Lübeck wurde 1937 der<br />

preußischen Provinz Schleswig-Holstein angegliedert, seine staatliche Selbständigkeit durch das "Großhamburggesetz" aufgehoben. Gleichzeitig wurde das<br />

einstige Fürstbistum Lübeck aufgehoben und in die Landkreise Eutin und Oldenburg eingegliedert.<br />

1942 wurde ein großer Teil der Altstadt durch einen englischen Bombenangriff an Palmsonntag zerstört - auch St. Marien. Dass es in der Endphase des<br />

Krieges nicht zu weiteren Bombenangriffen und damit zu einer völligen Zerstörung der Stadt kam, ist dem Schweizer Staatsmann Carl Jacob Burckhardt und<br />

dem Hamburger Bankier Eric Warburg zu verdanken. Aufgrund ihrer diplomatischen Tätigkeit wurde Lübeck im Jahr 1944 Umschlagplatz für Rot-Kreuz-<br />

Transporte <strong>von</strong> Hilfsgütern für britische Kriegsgefangene in Deutschland. Dadurch blieb die Altstadt <strong>von</strong> Lübeck <strong>von</strong> weiteren Bombenangriffen verschont.<br />

1944 wurde Lübeck Umschlagplatz für Hilfsgaben an Kriegsgefangene, vor allem aus den USA. Am 2. Mai 1945 marschierten britischen Truppen, ohne<br />

auf Gegenwehr zu stoßen, in die Stadt ein. Ein eigener Stadtstaat wie Hamburg und Bremen wurde Lübeck trotz diverser Versuche nicht mehr. Es gehört<br />

seither zum Land Schleswig-Holstein.<br />

Trotz starker Zerstörungen durch einen Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg blieben rund zwei Drittel des historischen Baubestands der Altstadt erhalten.<br />

Die reichhaltige historische Bausubstanz und das einzigartige Altstadtensemble wurden <strong>von</strong> der UNESCO 1987 in den Rang eines " Weltkulturerbe" erhoben.<br />

Es verpflichtet die Stadt zu umfangreichen Schutzmaßnahmen. Eine Folge da<strong>von</strong>: Die Bürgerschaft beschließt, die Autos ab dem 14. Juni 1995 weitgehend<br />

aus der Altstadt zu verbannen.<br />

Trotz der schwierigen Haushaltshaltslage herrscht in Lübeck Aufbruchstimmung: Bis Ende 2006 werden in Travemünde allein 84 Millionen Euro am<br />

Skandinavienkai investiert. Das gegenwärtig 50 Hektar große Hafengelände wird um 13,3 Hektar vergrößert. Auch im Ostseebad selbst ist der Aufschwung<br />

sicht- und spürbar: Nicht zuletzt den beiden neuen 5-Sterne-Häusern, dem Columbia Hotel Casino Travemünde und dem Hotel Arosa Travemünde im<br />

restaurierten historischen Kurhaus, in dem einst Thomas Mann als Kind seine Ferien verbrachte, setzt Lübecks schönste Tochter alles daran, wieder zur Nr. 1<br />

an der Ostseeküste zu werden. Dazu wird auch die Ferienanlage auf dem Priwall beitragen: Dort sollen innerhalb der nächsten zehn Jahre sechs Feriendörfer<br />

mit 110 Häusern entstehen.<br />

Als klares Bekenntnis zum Standort Innenstadt sind die jüngsten Einzelhandelsprojekte zu sehen: Direkt am Markt eröffnete Mitte Februar 2005 das<br />

Textilhaus Peek & Cloppenburg, das mit seiner <strong>von</strong> Christoph Ingenhoven entworfenen, modernen und markanten Architektur neue Akzente setzt. Dass sich<br />

Lübeck immer stärker als die Einkaufsstadt des Nordens etabliert, zeigen der Umbau des Kanzleigebäudes zu einer kleinen, aber feinen Einkaufspassage und<br />

die Entscheidung für den Bau des Haerder-Centers auf dem Gelände des früheren Kaufhauses Haerder - im Oktober 2007 soll dieses Shopping-Center<br />

eröffnet werden.<br />

43


Tag: Montag, 29.06.2009 Temperatur: 16 - 31°<br />

Wetter:<br />

Wind:<br />

Rückfahrt:<br />

Letzte Meile:<br />

Abendessen:<br />

Sonstiges:<br />

in Lübeck bewölkt, im weiteren Tagesverlauf bewölkt mit gelegentlichem Sonnenschein, beim<br />

Abendessen Regenschauer<br />

kein nennenswerter Wind<br />

08.41 Uhr mit DB ab Lübeck mit RE über Bad Oldesloe bis Hamburg, Weiterfahrt ab<br />

Hamburg um 10.46 Uhr mit IC 2115 über Bremen – Osnabrück – Münster – Dortmund –<br />

Bochum –Essen –Duisburg –Düsseldorf –Köln –Bonn<br />

Margret, H. <strong>Willi</strong>, Helga, Rolf, Hedi, Brigitte und Udo fuhren mit dem Fahrrad nach<br />

Heisterbacherrott, Ankunft in Heisterbacherrott um 17.05 Uhr, nach einem Eis in<br />

Niederdollendorf, Monika, Hubert, Christel und Reinhold ließen sich mit dem Auto abholen<br />

und sorgten für den Koffertransfer der „Radfahrer“,<br />

La Casa in Thomasberg<br />

Gebuchter Regionalexpress um 09.15 Uhr <strong>von</strong> Lübeck nach Hamburg fiel aufgrund eines<br />

Defektes aus, RE um 08.41 Uhr konnte genutzt werden, dadurch in Hamburg verlängerter<br />

Aufenthalt<br />

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es war wieder mal schön<br />

hoffentlich sind wir bald da<br />

die Gedanken sind frei<br />

Bonn in Sicht?<br />

wo bleibt der Abholservice?<br />

letztes Foto …<br />

45


Teile des Ostseeradweges zu erfahren, hatten wir uns auf die Fahne geschrieben:<br />

Auf einer Länge <strong>von</strong> fast 500 Kilometern führte er uns <strong>von</strong> Flensburg nach Lübeck in acht Radfahrtagen bei 10 Übernachtungen. Bei<br />

einer Durchschnittsgeschwindigkeit <strong>von</strong> ca. 14,60 kmh lag die reine Fahrzeit bei 33 Stunden. Nicht zu unterschätzen waren die vielen<br />

Erhebungen, die sich auf über 3.000 erradelte Höhenmeter addierten.<br />

Etwa ein Drittel der Route führte uns entlang <strong>von</strong> Deichen mit Blick auf die Ostsee. Die übrige Strecke verlief überwiegend auf<br />

separaten Radwegen. Hin und wieder mussten wir auch auf verkehrsarme Straßen ausweichen.<br />

Die Ausschilderung des gesamten Radwegenetzes hat noch viel Spielraum in Richtung Optimierung, zu deutsch: so schlecht war sie noch<br />

nie. Bikeline war wie immer ein treuer und zuverlässiger Rat(d)geber.<br />

Das Wetter hat gepasst: ein Regenschauer und ein halber Tag Regen (3 Stunden), damit kann man leben. Ansonsten verwöhnte uns die<br />

Sonne bei angenehmen Temperaturen. Der Wind wehte mitunter kräftig, meist aus Nord-Ost und somit vielfach als Rückenwind.<br />

Von Unfällen blieben wir verschont, 2 x musste in platter Reifen repariert werden.<br />

Das Preis/Leistungsverhältnis der gebuchten Hotel entsprach nicht immer unseren Vorstellungen, aber letztlich war es ja stets nur für<br />

eine Nacht.<br />

Die Fahrt <strong>von</strong> Bonn nach Flensburg und <strong>von</strong> Lübeck nach Bonn erfolgte mit der Deutschen Bahn. Die „erste/letzte Meile“ zum Bahnhof<br />

wurde teils per Rad und teils per Auto zurückgelegt.<br />

Organisiert wurde die Tour wieder <strong>von</strong> Hubert, dem hiermit herzlich dafür gedankt wird. Den Koffertransfer hatte er über die<br />

Mecklenburgische Radtouristik gebucht, der super geklappt hat. Dank gilt aber auch allen, die die Gruppe unterstützt haben, ganz<br />

besonderer Dank an Hedi, die täglich für frischen Kaffee und einen reichlich gedeckten Tisch sorgte.<br />

Ausblick: Die nächste gemeinsame Tour wird kommen. Über Termin und Route werden wir uns sicher in Kürze unterhalten.<br />

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Zusammenfassung<br />

Datum Wochentag Abfahrt Ankunft Fahrzeit KM Durchschnitt Temperatur Strecke Höhenmeter<br />

Wohnort - DB und/oder retour mit<br />

dem Fahrrad<br />

20.06.2009 Samstag 06.00 Uhr 15.45 Uhr 1:05 Std 15,70 14,49 16 - 23°<br />

Heisterbacherrott - Bonn<br />

Bonn - Flensburg (DB)<br />

53<br />

Margret, H. <strong>Willi</strong>, Helga, Rolf,<br />

Brigitte, Udo<br />

21.06.2009 Sonntag 09.45 Uhr 17.10 Uhr 3:44 Std 50,50 13,53 20 - 23° Flensburg - Bonsberg 497<br />

22.06.2009 Montag 09.30 Uhr 17.45 Uhr 4:56 Std 75,50 15,30 23 - 25° Bonsberg - Eckernförde 328<br />

23.06.2009 Dienstag 09.25 Uhr 18.15 Uhr 4:36 Std 66,80 14,52 23 - 26° Eckernförde - Kiel/Heikendorf 468<br />

24.06.2009 Mittwoch 09.30 Uhr 16.00 Uhr 4:00 Std 59,48 14,87 23 - 25° Heikendorf - Lütjenburg 283<br />

25.06.2009 Donnerstag 09.30 Uhr 17.05 Uhr 4:14 Std 68,60 16,20 18 - 23° Lütjenburg - Avendorf 449<br />

26.06.2009 Freitag 09.45 Uhr 16.40 Uhr 4:10 Std 57,11 13,71 20 - 24°<br />

Fehmarnrundfahrt<br />

bis Großenbrode<br />

358<br />

27.06.2009 Samstag 09.35 Uhr 16.30 Uhr 3:51 Std 58,40 15,17 21 - 24° Großenbrode - Neustadt 289<br />

28.06.2009 Sonntag 09.35 Uhr 15.15 Uhr 3:34 Std 47,60 13,35 18 - 23° Neustadt - Lübeck 269<br />

29.06.2009 Montag 08.41 Uhr 15.12. Uhr 1:10 Std 16,10 13,80 16 - 31°<br />

Lübeck - Bonn (DB)<br />

Bonn - Heisterbacherrott<br />

172<br />

Margret, H. <strong>Willi</strong>, Helga, Rolf,<br />

Brigitte, Udo, Hedi<br />

35:20 Std 515,79 3166<br />

Margret, H. <strong>Willi</strong>, Helga, Rolf,<br />

Brigitte, Udo<br />

Summe 34:15 Std 500,09 14,60<br />

3113 Hedi<br />

33:05 Std 483,99 2941 Hubert, Christel, Reinhold, Monika<br />

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