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Ein meteorologisches Phänomen in der Eiswüste: der Boden, weiß bedeckt von Schnee, der<br />

Himmel von Wolkenmasse, Nebel oder Schneefall eisgrau eingefärbt und das Sonnenlicht so<br />

stark gedämpft, dass eine Grenze zwischen oben und unten, zwischen Himmel und Boden nicht<br />

mehr zu erkennen ist. Für den Menschen darinnen ist es ein Schwebezustand, die Suche nach<br />

dem Horizont, nach einem Orientierungspunkt in der Leere des unendlich ausgedehnten Raumes.<br />

Blindheit, Desorientierung, Chaos – das weiße Chaos.<br />

Das Eiskristall in seiner ganz eigenen Gestaltung wird in der unendlichen Vielzahl zu einer<br />

weißen Masse. Das Einzelne verschwindet im großen Ganzen. Das Einzelne, der Punkt der<br />

Orientierung wird zu einem Chaos an Unendlichkeit, vor dem wir letztlich wie vor dem weißen<br />

Nichts stehen. Verloren in der Weite, erstarrt im Anblick der Möglichkeiten oder fehlt doch nur<br />

ein Ruck und alles kann neu definiert werden, wie ein erster Pinselstrich auf dem weißen Blatt.<br />

Das Chaos – die Leere. Ein scheinbarer Gegensatz der bei näherer Betrachtung seine Wesensgleichheit<br />

enthüllt. Blickt man auf die etymologische Herkunft des griechischstämmigen<br />

Wortes, so bedeutet Chaos im Ursprung soviel wie klaffender Raum. „Khaos“ – Ein gähnender<br />

Abgrund, weit und leer. Die Unordnung aller Dinge, aus der die Welt neu entsteht. Das Chaos<br />

als Urzustand der Welt im Sinne Hesiods wird wüst und leer in der Schöpfungsgeschichte –<br />

Anfang und Ende im selben Moment.<br />

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