Ausgabe 1/13 PDF herunterladen - Servicehaus Sonnenhalde
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Polizeiprävention LKA<br />
Online mit Handy<br />
oder Smartphone<br />
Gefahren und Risiken für Jugendliche<br />
Ein Handy zu besitzen ist für Jugendliche in Deutschland heute eine<br />
Selbstverständlichkeit: Nahezu jeder zwischen 12 und 19 Jahren hat<br />
ein Mobiltelefon, fast jeder Zweite ein Smartphone. 40 Prozent der<br />
Jugendlichen surfen damit im Internet.<br />
Das Problem dabei: mit ihren mobilen Endgeräten können die<br />
Jugendlichen auch außerhalb des Elternhauses ins Internet gehen.<br />
Eltern haben damit keine Kontrollmöglichkeit, wie beispielsweise<br />
am heimischen PC. Hinzu kommt, dass es bisher kaum technische<br />
Hilfsmittel für Handys und Smartphones gibt, mit denen Eltern verhindern<br />
können, dass ihre Kinder bei der mobilen Internetnutzung<br />
auf ungeeignete Inhalte, wie zum Beispiel Gewalt oder Pornografie,<br />
stoßen. Trotzdem gibt es Wege, Kinder dabei zu unterstützen,<br />
sich auch im mobilen Internet gefahrlos zu bewegen. Dazu gehört<br />
beispielsweise, sie auf eine mögliche Konfrontation mit jugendgefährdenden<br />
Inhalten wie Gewalt, Pornografie oder Rassismus – vorzubereiten<br />
und zu vereinbaren, solche Seiten sofort wegzuklicken.<br />
Wichtig ist aber auch, den Jugendlichen einen verantwortungsvollen<br />
Umgang mit dem Handy/ Smartphone beizubringen. Dazu gehört,<br />
keine brutalen Videos oder Pornos an Gleichaltrige zu verschicken,<br />
oder reale Schlägereien aufzuzeichnen, um diese ebenfalls<br />
weiterzuverbreiten („Happy Slapping“). Jugendliche müssen wissen:<br />
Die Herstellung und Verbreitung von Bildern oder Filmen,<br />
die grausame oder unmenschliche Gewalttaten gegen Menschen<br />
zeigen, ist verboten. Auch die Weiterleitung und damit Verbreitung<br />
von pornografischem Material an Minderjährige ist strafbar. Eine<br />
weitere Gefahr ist das Cybermobbing. Hierbei werden Gleichaltrige<br />
im Internet bloßgestellt oder schikaniert, zum Beispiel durch<br />
Verleumdung, Beleidigung oder Bedrohung in Sozialen Netzwerken.<br />
Das kann die unterschiedlichsten strafrechtlichen Konsequenzen<br />
für die Täter haben, z.B. das Zahlen einer Geldbuße, das Ableisten<br />
von Sozialstunden, eine Wiedergutmachung im Rahmen eines<br />
Täter-Opfer-Ausgleichs, eine Geldstrafe etc.; auf jeden Fall müssen<br />
Minderjährige mit der vorläufigen Beschlagnahme und endgültigen<br />
Einziehung ihres Handy und PC als Tatmittel rechnen.<br />
Tipps für Eltern<br />
• Prüfen Sie, welches Mobiltelefon<br />
für Ihr Kind geeignet ist und welche<br />
Funktionen wirklich sinnvoll sind.<br />
• Machen Sie sich mit den Funktionen moderner Mobiltelefone<br />
vertraut – speziell mit der Datenübertragung per Bluetooth- oder<br />
Infrarot-Schnittstelle.<br />
• Treffen Sie mit Ihrem Kind klare Abmachungen über erlaubte und<br />
nicht erlaubte Funktionen des Handys. Bluetooth sollte grundsätzlich<br />
abgeschaltet und nur bei Bedarf aktiviert werden. Informationen<br />
dazu finden sich im Handbuch des Handyherstellers.<br />
• Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die sinnvolle Nutzung des<br />
Handys und thematisieren Sie mögliche Gefahren.<br />
• Bereiten Sie Ihr Kind auf eine mögliche Konfrontation mit jugendgefährdenden<br />
Inhalten (Gewalt, Pornografie oder Rassismus) vor<br />
und vereinbaren Sie mit ihm, solche Seiten sofort wegzuklicken.<br />
• Sprechen Sie Ihr Kind gezielt darauf an, ob es schon gewalthaltiges<br />
oder pornografisches Video- bzw. Bildmaterial gesehen hat.<br />
Sprechen Sie auch mit den Eltern der Freunde Ihres Kindes und/oder<br />
Lehrern über das Thema.<br />
• Machen Sie Ihrem Kind klar, dass die Weitergabe von Videos mit<br />
Gewaltdarstellungen strafrechtliche Konsequenzen haben und zu Ermittlungen<br />
und zur Beschlagnahmung des Handys durch die Polizei<br />
führen kann.<br />
Weitere Informationen auf: http://www.polizei-beratung.de/themenund-tipps/medienkompetenz/handy.html.<br />
Darüber hinaus gibt es<br />
unter http://www.polizei-beratung.de/medienangebot.html kostenlose<br />
Broschüren und DVDs zum Thema zu bestellen, zum Beispiel<br />
das InfoBlatt „Gewaltvideos auf Schülerhandys“, die DVD „Surfen.<br />
Aber sicher!“ mit Tipps zum Umgang mit gefährlichen Inhalten im<br />
Internet, oder den Film „Netzangriff“ zum Thema Cybermobbing.