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Ausgabe 1/13 PDF herunterladen - Servicehaus Sonnenhalde

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Gesundheit<br />

SODBRENNEN<br />

Als Sodbrennen bezeichnet man das schmerzhafte Aufsteigen<br />

von Mageninhalt und Magensäure in die Speiseröhre. Dies<br />

äußert sich in einem brennenden oder krampfartigen Schmerz,<br />

der meist hinter dem Brustbein sitzt.<br />

Normalerweise schließt ein Muskel die Speiseröhre bei der<br />

Mündung in den Magen fest ab und lässt, wie ein Ventil, nur<br />

ganz geringen Rückfluss von Mageninhalt zu. Außerdem<br />

kann sich die Speiseröhre eines Gesunden von geringen<br />

Mengen sauren Mageninhalts aus eigener Kraft befreien. Aus<br />

verschiedenen Gründen kann dieser Verschlussmechanismus<br />

gestört sein, sodass saurer Mageninhalt in größerer Menge in<br />

die Speiseröhre gelangt.<br />

Was kann Sodbrennen auslösen?<br />

Bei der Entstehung von Sodbrennen spielen verschiedene<br />

Faktoren eine Rolle. Zum einen kann der Verschlussmechanismus<br />

der Speiseröhre bei ihrem Eintritt in den Magen geschwächt<br />

sein, daneben kann es sein, dass die Bildung von Magensäure<br />

erhöht ist. Beides kann durch Nahrungsmittel ausgelöst sein<br />

(zum Beispiel Fette, Alkohol, Nikotin, scharf gewürzte oder<br />

gebratene Speisen).<br />

Übergewicht begünstigt ebenfalls das Auftreten von<br />

Sodbrennen, weil der Druck auf den Bauchraum groß ist und<br />

Mageninhalt hochgedrängt wird - vor allem im Liegen.<br />

So können Sie Sodbrennen vorbeugen<br />

• Vermeiden Sie allzu große Portionen. Fünf kleinere<br />

Mahlzeiten sind bekömmlicher als drei große.<br />

• Legen Sie sich nach dem Essen nicht gleich hin, sondern<br />

machen Sie zuerst einen Verdauungsspaziergang.<br />

• Lagern Sie beim Schlafen den Oberkörper leicht erhöht.<br />

• Meiden Sie Lebensmittel, die Sodbrennen begünstigen. Dazu<br />

gehören: Fettgebackenes, Mayonnaise, Hülsenfrüchte, frisches<br />

Brot, Räucherwaren, scharfe Gewürze, Cola, Fruchtsäfte,<br />

Süßigkeiten, aber auch Kaffee und Alkohol. Gewöhnen Sie<br />

sich das Rauchen ab. Nikotin gelangt mit dem Speichel in den<br />

Magen und reizt die Schleimhaut.<br />

• Natürlich kann es auch helfen, wenn man sich Stress und<br />

Aufregung vom Leib hält, die ebenfalls auf den Magen - und<br />

damit auch auf die Speiseröhre - schlagen können.<br />

• Tragen Sie bequeme Kleidung, keine engen Gürtel oder<br />

Korsagen.<br />

• Trinken Sie vor den Mahlzeiten eine Tasse Kamillen- oder<br />

Melissentee. Regelmäßig eingenommen, entfalten die<br />

Kräutertees eine magenberuhigende Wirkung. Ungeeignet ist<br />

dagegen Pfefferminztee. Er kann bei längerer Anwendung das<br />

Problem sogar verstärken.<br />

Was hilft bei Sodbrennen?<br />

Der Magen produziert die Säure erst, wenn Nahrung zugeführt<br />

wird. Um akutes Sodbrennen zu lindern, helfen oft schon<br />

einfache Mittel, wie verdünnte warme Milch oder eine Scheibe<br />

altes Weißbrot, ebenso sehr gut wirksam, Kautabletten aus<br />

getrocknetem Kartoffelsaft ohne Aluminium und Natrium.<br />

Überschüssige Magensäure kann schnell mit sogenannten<br />

Antazida neutralisiert werden, die es bei uns rezeptfrei als<br />

Lutsch- und Kautabletten oder in flüssiger Form gibt. Diese<br />

Arzneimittel werden in der Regel ein bis eineinhalb Stunden<br />

nach den Mahlzeiten eingenommen und wirken bis zu drei<br />

Stunden lang. Reicht die Wirkung nicht aus, kann eine weitere<br />

Dosis eingenommen werden. Eine zusätzliche Dosis vor dem<br />

Schlafengehen soll verhindern, dass die Magensäure während<br />

der Nacht Beschwerden macht.<br />

Zurückhaltende Dosierung bei Antazida ist geboten, wenn die<br />

Nierenfunktion eingeschränkt ist. Aluminiumsalze als Bestandteil<br />

von Antazida können eine stopfende, Magnesiumsalze eine<br />

abführende Wirkung haben. Sog. Schichtgitterverbindungen<br />

mit Aluminium- und Magnesiumsalzen beeinträchtigen die<br />

Magen-Darm-Funktion dagegen kaum. Darüber hinaus sind sie<br />

in der Lage, aggressive Gallensäuren zu binden, welche aus dem<br />

Dünndarm in den Magen übertreten können.<br />

Das Natriumbicarbonat oder doppelt kohlensaure Natron<br />

bindet zwar rasch freie Magensäure und lindert dadurch das<br />

Brennen, aber bei der Neutralisation der Magensäure wird viel<br />

Kohlendioxid frei. Die Gasbildung verursacht Magendrücken<br />

und Blähungen. Natriumbicarbonat darf nicht von Patienten<br />

mit Herzbeschwerden und Magengeschwür eingenommen<br />

werden. Calciumcarbonat neutralisiert Magensäure rasch, setzt<br />

aber ebenfalls Gase frei.<br />

Die flüssigen Antazida neutralisieren die Säure zwar schneller<br />

als Tabletten, doch haben langsam gelutschte Tabletten eine<br />

anhaltendere Wirkung. Das ist gerade bei Sodbrennen hilfreich.<br />

Zur kurzfristigen Behandlung von Sodbrennen stehen auch<br />

früher rezeptpflichtige Substanzen aus der Gruppe der H2-<br />

Antihistaminika oder der Protonenpumpenhemmer zur<br />

Verfügung. Wir beraten Sie gerne, ob diese Wirkstoffe für Sie<br />

geeignet sind. Beachten Sie aber, dass Sie zum Arzt gehen müssen,<br />

wenn die Packung aufgebraucht ist und die Beschwerden weiter<br />

bestehen beziehungsweise schnell wiederkommen.<br />

Fragen Sie uns nach einem geeigneten Präparat, wir beraten<br />

Sie gerne.<br />

Wann zum Arzt?<br />

Wenn sich Ihre Beschwerden mit diesen Maßnahmen nicht<br />

rasch deutlich bessern, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt<br />

aufsuchen. Zum einen kann es sein, dass die Speiseröhre<br />

durch das ständige Sodbrennen stark entzündet ist und mit<br />

spezielleren Medikamenten behandelt werden muss. Zum<br />

anderen muss ausgeschlossen werden, dass das Sodbrennen<br />

eine andere Ursache hat. Denn nicht selten verursachen<br />

Durchblutungsstörungen am Herzen (Angina Pectoris)<br />

ebenfalls einen brennenden oder drückenden Schmerz<br />

hinter dem Brustbein, der nicht unbedingt gleich ans Herz<br />

denken lässt. Besonders, wenn jemand Risikofaktoren für eine<br />

Herzerkrankung (Übergewicht, Rauchen, hoher Blutdruck,<br />

Zuckerkrankheit, hohe Blutfettwerte) aufweist, sollte beim<br />

Auftreten von Sodbrennen rasch ein Arzt aufgesucht werden.<br />

Andere Begleitsymptome, die einen schnellen Arztbesuch nötig<br />

machen, sind:<br />

Schluckschwierigkeiten<br />

Ungewollter Gewichtsverlust<br />

Blutiges Erbrechen<br />

Der Arzt kann klären, welche Ursache die Schmerzen haben und<br />

wie sie behandelt werden müssen.<br />

Anette Betz, Alb-Apotheke Sonnenbühl<br />

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