Themenweg - Gasthof - Albergo Jochele *** Pfalzen Pustertal ...
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THEMENWEG<br />
“STEINE ERZÄHLEN”
er mit offenen Augen durch das Gebiet von <strong>Pfalzen</strong><br />
Wwandert, wird immer wieder mit der Materie „Stein“<br />
konfrontiert und zwar in ihren verschiedensten Formen: Berge mit<br />
Zinnen und Zacken und steilen Felswänden ragen in der Ferne<br />
auf, abgerundete Bergrücken und Felskuppen begrenzen unser<br />
Tal, Felsblöcke liegen lose in der Landschaft, so als wären sie<br />
vergessen worden. Letztere unterscheiden sich in Größe, Form<br />
und Zusammensetzung und bei genauerem Hinsehen entdeckt<br />
man unterschiedliche Strukturen, Farben und Komponenten.<br />
Man begegnet bearbeiteten Steinen als mächtigen Quadern bei<br />
alten Gebäuden, als schön geformten Toreinfassungen,<br />
Treppenstufen, Sitzbänken, Brunnentrögen, Gatter- und<br />
Zaunsäulen, als Marksteinen in Feld und Flur, als Mühlsteinen in<br />
den alten Getreidemühlen am Bach.<br />
Von den gerodeten Fluren wurden einst die Steine aufgelesen<br />
und am Rande der Felder zu schönen Trockenmauern<br />
geschichtet; in der Nähe der Häuser wurden damit mächtige<br />
Schutzmauern gegen gefährliches Hochwasser errichtet. Wir<br />
finden sie auch als Pflastersteine auf Straßen und Plätzen und<br />
alle haben ihre eigene Geschichte.<br />
Geologie und Morphologie<br />
von <strong>Pfalzen</strong> und Umgebung<br />
Vielleicht hat sich schon manch einer gefragt, woher die<br />
Gesteine überhaupt kommen, wie alt sie sind.<br />
Die Gesteinserien nördlich von <strong>Pfalzen</strong> gehören zum Altkristallin,<br />
auch Zone der Alten Gneise genannt. Es ist dies<br />
Gesteinsmaterial, das schon im Paläozoikum (Erdaltertum), also<br />
vor über 500 Millionen von Jahren, vorhanden war. Im Laufe der<br />
verschiedenen Phasen der Gebirgsbildungen wurde es dann zum<br />
Teil wieder tief hinab ins Erdinnere gedrückt, dort unter Druck und<br />
Hitze (über 500° C) verformt und auch neu aufgeschmolzen und<br />
somit in Gneise, Schiefer und Granite umgewandelt.<br />
Aus Gneisen und Schiefern aufgebaut sind die Berge im Norden
unseres Dorfes, wobei die Gesteinseinheiten durch zwei<br />
tektonische Bruchlinien unterteilt werden. Der sog. Südblock wird<br />
durch die KV-Linie (Kalkstein- Weitental) vom Mittelblock getrennt<br />
und dieser wiederum durch die DAV-Linie (Defreggen- Antholz-<br />
Vals) vom Nordblock. Beide Bruchlinien (Trennungslinien) kann<br />
man gut verfolgen: die KV- Linie zieht von Gais hinauf gegen Kofl<br />
(an der Forststraße nach Hirschbrunn ist die Mylonitzone<br />
aufgeschlossen) und nördlich von Platten westwärts weiter über<br />
Hofern und Margen bis nach Weitental.<br />
Die DAV- Linie verläuft südlich des Sambock auf ca. 2000m<br />
Meereshöhe zur Plattner Alm- Hütte (1900m) und sinkt gegen<br />
Hofern und Terenten auf etwa 1400m ab. Auch diese<br />
Trennungslinie ist durch zerbrochenes und aufgeriebenes<br />
Gestein (Mylonit) gut erkennbar.<br />
Mylonit: Gestein, das durch Druck an tektonischen<br />
Bewegungsflächen zerrieben und dann erneut verfestigt wurde.<br />
Im Laufe der Gebirgsbildung wurde das Gesteinsmaterial des<br />
Nordblocks in großen Tiefen der Erdkruste umgewandelt; die<br />
Gesteinspakete des Mittel- und Südblockes dagegen in<br />
geringerer Tiefe und bei niedrigerem Druck, sodass z. T. noch die<br />
ursprünglichen Strukturen erhalten geblieben sind. Es sind dies<br />
vor allem quarzreiche Gneise (im Volksmund „Kroita“ genannt)<br />
und Glimmerschiefer (gut erschlossen unterhalb von Kofl und<br />
Platten).<br />
Der bewaldete Bergrücken im Süden unseres Dorfes, der<br />
Unterberg, besteht aus Quarzphyllit, dem ältesten Gestein in<br />
unserem Gebiet. Ursprünglich war es ein tonig- sandiges<br />
Ablagerungsmaterial, das bereits im Präkambrium, vor mehr als<br />
580 Mill. Jahren, existierte. Im Laufe der Variszischen<br />
Gebirgsbildung erfolgte seine Umwandlung in Phyllit (in zwei<br />
Phasen vor 350 bzw. 317 Mill. Jahren).<br />
Dieses Gestein ist graugrün und zeigt rotbraune Verwitterungsstellen,<br />
starke Fältelungen und häufig helle Quarzadern und tritt<br />
im Pfalzner Unterberg immer wieder zutage.
Vor etwa 270 Millionen Jahren drang dann entlang der<br />
<strong>Pustertal</strong>er Linie der Brixner Granit empor. Es ist dies ein helles<br />
Tiefengestein (heller, grobkörniger Biotit-Granit), das sich von<br />
Meran bis in die Umgebung von Bruneck hinzieht und zwischen<br />
Kiens und <strong>Pfalzen</strong> (Irenberg) auskeilt bzw. untertaucht. Schloss<br />
Schöneck steht auf diesem Granit, der an den Bewegungsflächen<br />
stark angegriffen ist und leicht zu Granitgrus (Sand) verwittert;<br />
erschlossen ist der Granit auch an der Straße von Kiens nach<br />
Mühlen.<br />
Die <strong>Pustertal</strong>er Linie ist ein Teilabschnitt der Periadriatischen<br />
Naht, der längsten und tiefsten Bruchlinie der Alpen. Sie erstreckt<br />
sich von Turin bis in die Steiermark auf einer Länge von über 700<br />
km und ist weit über 2000m tief. Ihr Verlauf ist deutlich an den<br />
großen Längstälern ersichtlich (<strong>Pustertal</strong>, Gailtal, Drautal); die<br />
Teilabschnitte tragen lokale Namen (Insubrische-, Tonale-,<br />
Judikarien-, <strong>Pustertal</strong>er-, Gailtal-, Drautallinie). Es ist dies eine<br />
Schwachstelle in der Erdkruste, die auch immer wieder<br />
aufbrechen kann.<br />
Das Pfalzner Gebiet liegt direkt an der <strong>Pustertal</strong>er Linie: sie lässt<br />
sich von Terenten über Hofern (Winkler) nach Mühlen (Schöneck)<br />
und über <strong>Pfalzen</strong>- St. Valentin gegen Bruneck und weiter ins<br />
Obere <strong>Pustertal</strong> verfolgen.<br />
Die eigentliche Gebirgsbildung, das Herausheben der Alpen als<br />
Hochgebirge, erfolgte erst viel später, im Tertiär (vor 65 bis 2,6<br />
Millionen Jahren) und ist bis heute noch nicht gänzlich<br />
abgeschlossen.<br />
Die abgerundeten Bergkuppen und breiten Hangterrassen, die<br />
für die Pfalzner Berge so charakteristisch sind, verdanken wir den<br />
Eiszeiten.<br />
Vor etwa 1 Million Jahren waren die Alpen infolge einer<br />
allgemeinen Klimaverschlechterung von einer mächtigen<br />
Eisschicht bedeckt. Während nördlich der Alpen die Gletscher<br />
weit in die Ebenen vordrangen, traten sie südlich davon nur wenig
aus den Haupttälern hinaus. Die höheren Berggipfel überragten<br />
noch die bis zu 2000 m starke Eisdecke. Im Alpengebiet gab es<br />
mehrere starke Vereisungsphasen, dazwischen immer wieder<br />
wärmere Perioden (Zwischeneiszeiten).<br />
Die mächtigen Gletscherströme, die langsam, aber stetig aus<br />
den Tälern hinaus flossen, führten in ihren Eismassen auch Geröll<br />
und Schutt mit, Material, das dann, als das Klima wieder wärmer<br />
wurde und das Eis zum Schmelzen brachte, als Moräne liegen<br />
blieb.<br />
Im Gebiet von <strong>Pfalzen</strong> war es hauptsächlich der mächtige<br />
Gletscher aus dem Ahrntal, der große Mengen an Material<br />
zurückließ, vor allen auch sehr große Felsblöcke, die z. T. noch<br />
auf Wiesen und Weiden zu finden sind (Findlinge); einst war der<br />
ganze Talboden damit übersät.<br />
Die handlichen Steine wurden, als man Wiesen und Äcker urbar<br />
machte, teils zu mächtigen Trockenmauern aufgeschichtet, die<br />
verschiedenen Zwecken dienten: als Stützmauern zur<br />
Hangsicherung im steilen Gelände, als Umfriedung von Äckern<br />
und Feldern und gleichzeitigem Schutz vor Winderosion und<br />
unerwünschten Weidetieren, als Wehrmauern gegen reißendes<br />
Wildwasser nach starken Regenfällen.<br />
Werkmaterial „Stein“<br />
Die mächtigen Findlinge, es<br />
handelt sich hauptsächlich um<br />
Granit (Rieserferner- Tonalit)<br />
aus dem Ahrntal, wurden von<br />
unseren Vorfahren als Baumaterial<br />
verwendet und schon<br />
sehr früh entwickelte sich in<br />
<strong>Pfalzen</strong> der Gewerbezweig der<br />
Steinmetze,der sich bis in<br />
unsere Zeit erhalten hat. Im<br />
Mittelalter gab es sogar mehrere<br />
Steinmetzschulen im Ort, u. a.<br />
an der Richtgrube, die von<br />
bekannten und berühmten<br />
Meistern betrieben wurden<br />
(Valentin Winkler, Friedrich von<br />
<strong>Pfalzen</strong>, Heinrich Stadler aus<br />
Lothen). Die Pfalzner Steinmetze<br />
bildeten eine eigene
Gewerkschaft mit eigenen<br />
Rechten und Gepflogenheiten;<br />
sie hatten unter sich die Reviere<br />
am Pfalzner Berg aufgeteilt und<br />
zahlten ihrerseits eine Abgabe<br />
an die Grundherren.<br />
Granit wurde zum Bauen<br />
verwendet: Kirchen und Kirchtürme,<br />
Portale, Gewölberippen,<br />
Sitzbänke, Brunnentröge; sogar<br />
die mächtige Festung im Eisacktal,<br />
die Franzensfeste, wurde aus<br />
Pfalzner Granit errichtet(1833-1839). Mit Ochsenfuhrwerken<br />
wurden damals die großen Steinquadern angeliefert und der<br />
Bauherr, Kaiser Franz I. von Österreich, erlaubte sich wegen der<br />
hohen Kosten die Frage, ob denn die Festung aus Silber errichtet<br />
worden wäre.<br />
Franzensfeste<br />
Themenwanderweg: „Steine erzählen“<br />
Ausgangspunkt der Wanderung ist das Schulhaus von <strong>Pfalzen</strong>.<br />
Wir folgen dem Hinweis „Panoramasteig“ und stehen nach etwa<br />
100 m vor einem Steintor. Eine Anzahl senkrecht stehender<br />
Säulen aus Granit und Gneis unterstreichen das Wanderkonzept<br />
„Steine erzählen“. Die alten Steinsäulen, die hier Verwendung<br />
gefunden haben, dienten einst als Zaunsäulen oder Gattersäulen,<br />
wie die mit Blei eingegossenen Halterungen noch erkennen<br />
lassen.
Das Tor<br />
Durch das Tor gelangen wir auf den <strong>Themenweg</strong> „Steine erzählen“.<br />
Er führt durch unsere Kulturlandschaft mit ihren verschiedenen<br />
Aspekten und am Ende kehren wir wieder durch dasselbe Tor an den<br />
Ausgangspunkt zurück.<br />
Die eingegrabenen Steinsäulen stehen wie Wächter davor und<br />
erinnern uns an ihre vielseitige Verwendbarkeit.<br />
Unser Weg führt nun durch Felder und Fluren leicht auf-wärts,<br />
vorbei an Feldgehölzen aus Hasel, Heckenrose, Holunder,<br />
Vogelkirsche und Schlehdorn, vorbei an alten, mit Moos und<br />
Flechten bewachsenen Trockenmauern, aber auch vorbei an<br />
einer neuen, sehr sorgfältig geschichteten Mauer, mit schönen<br />
Sitzplätzen in den eingefügten Nischen.<br />
Die Trockenmauer<br />
Trockenmauern sind charakteristisch für unsere bäuerliche<br />
Kulturlandschaft. Aufgeschichtet im Laufe der Jahrhunderte begrenzen<br />
sie Wege und Fluren, schützen Wiesen und Äcker vor Wind und<br />
Trockenheit, ungebetenen Weidetieren und plötzlichem Hochwasser. Die<br />
Mauern bieten vielen Nützlingen sichere Verstecke, die Gehölze, die sich<br />
darauf ausbreiten, werden seit jeher als Brennholz genutzt.<br />
Bald erreichen wir die Abzweigung, die über den Pfaffensteig<br />
nach Hasenried führt (Markierung gelb); wir aber gehen<br />
geradeaus weiter (roter Punkt), überqueren beim Tiefentaler- Hof<br />
die Plattner Straße (Vorsicht!) und wandern auf dem alten Weg<br />
hinauf zum Waldrand. Im nahen Feld liegen zwei mächtige<br />
Findlinge, Überbleibsel aus der letzten Eiszeit.
Findlinge<br />
Findlinge nennt man die mächtigen Steinblöcke, die einst mit dem<br />
Gletschereis von weit her transportiert wurden. Als das Eis schmolz,<br />
blieben sie liegen. Viele wurden von unseren Vorfahren zu Säulen,<br />
Trögen. Toreinfassungen, Bau- und Pflastersteinen verarbeitet.<br />
Bald darauf erreichen wir eine große Kehre der Plattner Straße,<br />
überqueren sie und folgen wieder dem Hinweisschild<br />
„Panoramasteig“ (roter Punkt). Auf dem alten Güterweg gehen<br />
wir nun zwischen hohen Bäumen hinein in das enge, dunkle Tal,<br />
bis wir einen kleinen Platz erreichen, der den bezeichnenden<br />
Namen „Kohlstatt“ trägt, und uns an das einstige Gewerbe der<br />
Kohlenbrenner erinnert.<br />
Kohlstatt<br />
Der Name erinnert an das alte<br />
Gewerbe des Kohlenbrenners.<br />
Riesige Holzhaufen wurden<br />
sorgfältig aufgeschichtet, mit<br />
Grassoden abgedeckt und<br />
dann entzündet. Durch die<br />
geringe Luftzufuhr brannte<br />
der Holzstapel nicht, sondern<br />
verglomm langsam zu Holzkohle,<br />
einst ein wichtiges und<br />
begehrtes Produkt.<br />
Umher liegende, große, abgerundete Steine und viel Geröll<br />
weisen darauf hin, dass das unscheinbare, klare Bächlein nach<br />
lang anhaltenden Niederschlägen zum gefährlichen Wildbach<br />
anschwellen kann.<br />
Unser Weg biegt nun scharf rechts (ostwärts) ab, führt kurz steil<br />
aufwärts und dann fast eben am Rande des Licht durchfluteten<br />
Waldes weiter.<br />
Oberhalb des Kerschbaumer- Hofes treffen wir auf ein<br />
Steinrondell, errichtet aus Lesesteinen, das uns zum Sitzen,<br />
Ausruhen und Schauen einlädt.
Das Steinrondell<br />
Der kreisrunde Sitzplatz soll zum Verweilen einladen. Hier kann man<br />
seinen Gedanken nachhängen, den Stimmen des Waldes lauschen oder<br />
ganz einfach nur schauen und die Schönheit der Umgebung auf sich<br />
wirken lassen.<br />
Wir gehen nun am Waldrand entlang, vorbei am kunstvoll<br />
geflochtenen Weidezaun, bis wir schließlich einen breiten<br />
Forstweg erreichen, auf dem wir nun bleiben.<br />
Zäune<br />
Zäune zeigen Grenzen auf und bieten gleichzeitig auch Schutz; sie sind<br />
ein wesentliches Element unserer Kulturlandschaft. Man trifft sie<br />
unterwegs in den verschiedensten Ausführungen an. Besonders gefällig<br />
sind die Zäune, bei denen die einzelnen Pfähle mit dünnen Ästchen am<br />
Querbalken befestigt<br />
werden. Für diese aufwändige<br />
Technik werden<br />
die Fichtenästchen über<br />
dem Feuer geröstet, bis<br />
sie biegsam sind und<br />
dann noch heiß um die<br />
Pfähle geflochten. Interessant<br />
die verschiedenen<br />
Flechtmuster, die angewendet<br />
werden.<br />
Nach etwa 500 m, an dem neu errichteten Hackschnitzelwerk,<br />
steigt der Weg leicht an, senkt sich aber schon bald wieder.<br />
Das Hackschnitzelwerk<br />
Hier werden Holzabfälle zu Hackschnitzeln aufgearbeitet. Diese<br />
werden dann zum Befeuern von Heizanlagen verwendet und stellen als<br />
erneuerbare Energie einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz dar.<br />
Entlang des Weges stehen ab jetzt Kreuzweg Stationen, die uns<br />
das Leiden Jesu vor Augen führen. Der schöne Besinnungsweg,<br />
errichtet von der Schützenkompanie Sichelburg <strong>Pfalzen</strong>, beginnt<br />
oberhalb des Pramstaller- Hofes und endet am Bachstöckl.
Wegverlauf: Ausgangspunkt ist das Schulhaus; dort gibt es<br />
auch genügend Parkplätze. Wir folgen dem „Panoramasteig“<br />
(Roter Punkt) in seiner vollen Länge, zuerst hinauf zum<br />
Tiefentaler-Hof, am Hof vorbei aufwärts bis zur Straßenkehre und<br />
in den Wald hinein, queren dann Berghang fast eben bis zum<br />
Bachstöckl (St. Margareth), steigen hinauf zu den Lechner Höfen<br />
und gehen dann weiter bis zur Kofler Straße.<br />
Auf dieser etwa 200m abwärts, dann der Markierung rot-weiß<br />
18 nach bis zur Abzweigung „Nach Greinwalden“ und folgen<br />
diesem Weg bis wir die Greinwaldner Straße erreichen.<br />
Nun ein kurzes Stück auf dieser Straße in westlicher Richtung<br />
weiter (Markierung rot-weiß 17A) und dann links ab zum Kirchlein<br />
von St. Valentin und weiter hinunter zur Pfalzner Straße.<br />
Nun geht man auf dem Güterweg neben der Straße etwa 100m<br />
westwärts, quert dann die Straße und benutzt den Forstweg am<br />
10
Waldrand entlang bis zur Sportzone (Markierung E10)<br />
Von der Sportzone weg folgt man den Hinweisschildern „Zum<br />
See“ bis hinunter zum Issinger Weiher und geht dann weiter bis<br />
zur Kiener Straße.<br />
Der Weg führt nun hinauf nach Mühlen (Markierung blau-weiß 1<br />
bzw. rot-weiß 3). Nach dem Überqueren der Sonnenstraße geht<br />
es auf der Schloss Schöneck-Straße weiter und später auf der<br />
Hasenrieder Straße (Markierung rot-weiß 7) bis zur Kirche von<br />
Hasenried.<br />
Dort zweigt nun der Pfaffensteig ab, auf dem man wieder zurück<br />
nach <strong>Pfalzen</strong> kommt.<br />
Variante A<br />
Variante B Aussichtsplattformen mit Steinaugen<br />
Variante C<br />
11
Das Bachstöckl<br />
Der Bildstock befindet sich oberhalb<br />
des Dorfes an der Spitze des großen<br />
Schwemmkegels, auf dem <strong>Pfalzen</strong> steht<br />
und ist der Hl. Margareth geweiht; sie<br />
möge unser Dorf vor weiteren Überschwemmungen<br />
schützen! Im Stöckl<br />
hängt ein schönes Ölbild der Madonna<br />
mit dem Jesuskind und dem Hl. Johannes<br />
Nepomuk, auch er ein Patron gegen<br />
Hochwassergefahren. Das Gemälde zeigt<br />
außerdem eine Ansicht des alten, vom<br />
tosenden Wildbach bedrohten <strong>Pfalzen</strong>.<br />
Wenige Schritte nach<br />
dem Stöckl ein schöner<br />
Aussichtspunkt, der<br />
zum Verweilen einlädt.<br />
Unter uns das Dorf, die<br />
Häuser um den Kirchturm<br />
geschart, rechts im Vordergrund<br />
dicke Wehrmauern,<br />
errichtet, um das<br />
gefährliche Wildwasser,<br />
in das sich der kleine Bach nach heftigen Regenfällen verwandeln<br />
kann, vom Dorfkern weg zu leiten. Am linken Waldrand Reste<br />
eines alten Zaunes mit schönen Granitsäulen. Den Südrand des<br />
Dorfes begrenzt der bewaldete Pfalzner Unterberg und dahinter<br />
erheben sich die lang gezogenen Bergrücken mit dem Astjoch<br />
und dem Campiller Joch, noch überragt vom mächtigen<br />
Peitlerkofl.<br />
Einige der aufgestellten Steinsäulen an diesem Rastplatz<br />
weisen viereckige Sehschlitze auf und laden zum Durchschauen<br />
ein und so Details des Panoramas genauer ins Visier zu nehmen.<br />
Steinaugen<br />
Wenn wir durch diese<br />
Steinaugen schauen, wird<br />
unser Blick zwar eingeengt,<br />
dafür aber werden<br />
die Details bewusster<br />
aufgenommen; beliebige<br />
Ausschnitte genauer zu<br />
untersuchen hat auch<br />
seinen Reiz.<br />
12
Wir wandern auf ebenem Weg wieder<br />
weiter, bis dann oberhalb einer mit<br />
Steinblöcken übersäten Weide der Pfad<br />
plötzlich aufhört und wir kurz, aber steil<br />
zum Zaßler- Hof hinauf steigen müssen.<br />
Von besonderem Reiz ist der alte,<br />
gepflasterte und von mächtigen Trockenmauern<br />
begrenzte Hohlweg, der vom Hof<br />
weg weiter aufwärts führt zum Kofler am<br />
Kofl.<br />
Wir folgen jedoch weiterhin dem<br />
Panoramasteig (roter Punkt), gehen<br />
unter der Stadelbrücke durch und auf der<br />
geteerten Hofzufahrt weiter. Hier bietet sich uns eine schöne<br />
Aussicht auf die fernen Dolomitenberge im Oberen <strong>Pustertal</strong><br />
(Haunold, Neunergruppe, Birkenkofl, Dreischusterspitze,<br />
Sarlkofl. Dürrenstein, Hochalpe, Kronplatz) und hinunter ins<br />
Brunecker Talbecken. Wir kommen vorbei am Hof Innerlehen,<br />
neben dem noch ein alter Backofen steht, und weiter geht es<br />
durch Wiesen und Wald bis hinunter zur Straßenkreuzung (links<br />
oberhalb der Hof Wenger).<br />
Der Backofen<br />
Etwas abseits vom Bauernhaus<br />
stand früher überall ein Backofen.<br />
Mehrere Male im Jahr wurde am<br />
Hof das schmackhafte Roggenbrot<br />
gebacken, das dann am Dachboden<br />
in den Brotrahmen getrocknet<br />
wurde und für viele Monate ausreichen<br />
musste.<br />
Nun gehen wir auf der Kofler Straße etwa 200 m abwärts bis zu<br />
einem kleinen Platz, biegen links ab und folgen dem markierten<br />
Weg, zuerst quer über den Platz und dann am Wiesenrand,<br />
entlang eines Wassergrabens weiter, bis hinunter zum Wegkreuz<br />
in der Nähe des Kaiser-Hofes. Auf dem Güterweg geht es dann in<br />
südwestlicher Richtung weiter, vorbei an einer Heuhütte und<br />
einem weiteren Wegkreuz.<br />
Bald darauf erreichen wir eine Weggabelung, an der wir links<br />
abbiegen und dem Hinweisschild „ Greinwalden“ folgen, zuerst<br />
vorbei an einem neu angelegten Teich, der als Regenrückhaltebecken<br />
dient, dann durch schönen Hochwald, bis wir zu einer<br />
Wiese kommen, die von einer neuen, sehr sorgfältig gestockten<br />
Trockenmauer eingefriedet ist.<br />
13
Noch ein kurzes Stück<br />
weiter abwärts und wir<br />
stehen vor dem Arbeitsplatz<br />
des Steinmetzen.<br />
Überall stehen und liegen<br />
mehr oder weniger große<br />
Steinblöcke, zum Teil<br />
auch schon bearbeitet,<br />
und wenn man Glück hat, kann man dem Meister bei seiner Arbeit<br />
zusehen.<br />
Der Steinmetz<br />
Der Steinmetz übt ein altes<br />
Handwerk aus, das in <strong>Pfalzen</strong><br />
eine lange Tradition aufweisen<br />
kann und überall seine Spuren<br />
hinterlassen hat. Vorwiegend<br />
aus Granitblöcken werden<br />
auch heute noch Säulen und<br />
Brunnentröge hergestellt,<br />
vielfach noch wie einst mit<br />
Hammer und Meißel.<br />
Nach wenigen Metern erreichen wir nun die Greinwaldner<br />
Straße in der Nähe des Hofes Ausluig und gehen in westlicher<br />
Richtung weiter, vorbei am Recyclinghof und der Handwerkerzone,<br />
bis wir zur Abzweigung nach St. Valentin kommen<br />
und wandern nun hinunter zum Kirchlein.<br />
St. Valentin<br />
Erbaut wurde das Kirchlein über einem vorchristlichen Heiligtum,<br />
eingeweiht im Jahre 1434. An der Außenfassade schöne Fresken aus<br />
dieser Zeit, in seinem Innern ein berühmter Bilderzyklus des großen<br />
Malers Friedrich Pacher. Für die Besichtigung der Kirche wende man<br />
sich an das Tourismusbüro.<br />
An dieser alten Kultstätte haben wir<br />
einen schönen Ausblick hinüber nach<br />
<strong>Pfalzen</strong> mit der Pfarrkirche zum Hl.<br />
Cyriak. Blickt man zurück nach<br />
Norden, erkennt man deutlich den<br />
Schwemmkegel, der sich unterhalb<br />
des Bachstöckels ausbreitet und auf<br />
dem das Dorf erbaut wurde.<br />
Nun geht es unterhalb des Kirchleins<br />
durch die Wiesen hinunter zur<br />
Hauptstraße. Wir überqueren die<br />
Straße (Vorsicht!) auf der Höhe des<br />
Parkplatzes und gehen nun an den<br />
großen Findlingen vorbei und am<br />
Waldrand entlang zur Sportzone.<br />
Hier standen in früherer Zeit die<br />
Hütten der Steinmetzen. Der Flurname Ziegelofen erinnert an die<br />
Zeit, als hier und in der näheren Umgebung Lehm abgebaut<br />
wurde um daraus Ziegel zu brennen<br />
14
Ziegelofen<br />
Das tonig-lehmige Ablagerungsmaterial der Eiszeitgletscher wurde in<br />
den Lehmgruben gewonnen, zu Ziegeln geformt und dann in den sog.<br />
Ziegelöfen gebrannt. Verwendung fanden diese Ziegel vor allem im<br />
Hausbau.<br />
Sportzone<br />
Die neu gestaltete Sportzone bietet Einheimischen und Gästen das<br />
ganze Jahr über viele Möglichkeiten zu sportlicher Betätigung, Training<br />
und Erholung.<br />
Wir folgen ab jetzt den Hinweisschildern „Zum See“ und<br />
erreichen nach wenigen Gehminuten das neu errichtete Biotop.<br />
Das Biotop<br />
Im Zuge der Flurbereinigung wurde dieses kleine Biotop geschaffen.<br />
Es soll Lurchen, Libellen und vielen anderen Tieren, die im und am<br />
Wasser leben, sowie den dort angesiedelten Pflanzen einen geschützten<br />
Lebensraum bieten.<br />
15
Der Weg führt leicht abwärts<br />
weiter zum Issinger Weiher,<br />
begleitet von den Einrichtungen<br />
des Fitness Parcours.<br />
Im kleinen Bach neben dem Weg<br />
gab es in früherer Zeit zahlreiche<br />
Flusskrebse. Seit der Sanierung<br />
des Gewässers haben sich wieder<br />
Krebse angesiedelt, deren Fortbestand<br />
es nun zu erhalten gilt.<br />
Nach etwa einer halben Stunde<br />
erreichen wir den Issinger Weiher,<br />
einen idyllischen Rastplatz mit<br />
Bademöglichkeit.<br />
Der Issinger Weiher<br />
Der kleine Moorsee ist besonders im Sommer ein beliebtes<br />
Ausflugsziel und wird auch von Badegästen gern besucht.<br />
In unmittelbarer Nähe liegt der Kräutergarten der Latschenölbrennerei<br />
„Bergila“, der immer einen Besuch wert ist.<br />
Bergila Seit Generationen werden beim „Ölbrenner“ aus Latschen<br />
(Legföhren), Fichten und Wacholder, neuerdings auch aus<br />
verschiedenen Heilkräutern, ätherische Öle gewonnen und zu Salben<br />
und Tinkturen verarbeitet. Der Kräutergarten mit seinen zahlreichen<br />
Heilpflanzen ist einen Besuch wert.<br />
16
Wenn wir die Kiener Straße erreicht haben, überqueren wir sie<br />
und folgen nun der blau-weißen Markierung 1, zuerst ein Stück<br />
auf dem alten Weg, dann auf der kleinen Straße aufwärts bis zum<br />
Schloss Schöneck, dessen mächtiger Bergfried schon von<br />
weitem herunter grüßt<br />
Wir kommen am großen, gelb getünchten Baumann-Hof<br />
vorbei, einst Versorgerhof des nahen Schlosses, heute<br />
bewirtschaftet von Leuten des Sägmüllerhofes in Gais, Betreibern<br />
einer biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Die Sonnenuhr an<br />
der Südfassade des alten Gebäudes zeigt seit jeher nur die<br />
„schönen“ Stunden des Tages an.<br />
Kurz bevor wir die Sonnenstraße erreichen, steht links das<br />
Restaurant Schöneck. Neuester Geschichtsforschung zufolge,<br />
soll auf dem Bacher-Höfl, das vormals hier gestanden hat, der<br />
große Bildhauer und Maler, Meister Michael Pacher (†1498) zur<br />
Welt gekommen sein.<br />
In nächster Nähe, etwa 50m<br />
westwärts, wächst die „Schlangenfichte“(Säulenfichte),<br />
ein Naturdenkmal<br />
von größter Seltenheit.<br />
Die Säulenfichte<br />
Ein interessantes und seltenes Naturdenkmal<br />
ist diese etwa 100 Jahre alte Fichte<br />
(Picea excelsea), eine Mutation, wahrscheinlich<br />
hervorgerufen durch das hier<br />
anstehende, leicht strahlende Tiefengestein.<br />
In ganz Europa gibt es nur wenige<br />
Exemplare davon.<br />
Wir überqueren die Sonnenstraße und folgen der Schloss<br />
Schöneck Straße aufwärts. Nach wenigen Gehminuten teilt sich<br />
der Weg; links die Zufahrt zum Schloss, geradeaus der Weg<br />
hinauf zu den Höfen des Honigberges, rechts ab die<br />
Hasenrieder-Straße.<br />
Schloss Schöneck<br />
Das Schloss der Herren<br />
von Schöneck wurde bereits<br />
im 12. Jh. auf einem<br />
Granitfelsen erbaut.<br />
Oswald von Wolkenstein,<br />
der letzte große Minnesänger<br />
(1377-1445), soll<br />
hier geboren sein. Heute befindet sich das Schloss in Privatbesitz und ist<br />
nicht zugänglich.<br />
Wir gehen auf der Hasenriederstraße hinauf zum Baustadel-<br />
Hof und auf der Hofzufahrt weiter bis zur Kirche von Hasenried.<br />
17
Das Kirchlein von Hasenried<br />
(Haselried)<br />
Die Kirche ist dem Hl. Johannes<br />
dem Täufer geweiht und wird<br />
bereits 1346 urkundlich erwähnt;<br />
ihr heutiges Aussehen erhielt sie um<br />
1457. Es handelt sich hier um ein<br />
altes Quellheiligtum. In der<br />
Brunnenkapelle, errichtet im Jahre<br />
1716 etwas unterhalb der Kirche,<br />
fließt das heilkräftige Wasser, das<br />
einst bei Augenleiden Verwendung<br />
fand und den Ort zum viel besuchten<br />
Wallfahrtsziel machte. Für die<br />
Besichtigung bitte im Bauernhof<br />
anfragen.<br />
Kurz vor der Kirche zweigt links (ostwärts) der Pfaffensteig<br />
(gelber Punkt) ab, auf dem wir nun, vorbei an schönen<br />
Trockenmauern und Flurgehölzen, zurück nach <strong>Pfalzen</strong> wandern.<br />
Auf dem Weg dorthin treffen wir noch einmal auf einen Steinkreis,<br />
der uns zum Verweilen einlädt. Immer wieder bietet sich uns ein<br />
schöner Ausblick auf den nahen Ort Issing mit seiner gotischen<br />
Kirche zum Hl. Nikolaus.<br />
Issing<br />
Der Name des Ortes, der um 1100 erstmals in den Urkunden<br />
aufscheint, leitet sich ab von Isso und erinnert an die bajuwarische<br />
Besiedlung unseres Gebietes vor etwa 1400 Jahren. Die Kirche zum Hl.<br />
Nikolaus ist auf den Resten eines viel älteren Gotteshauses errichtet und<br />
stammt ebenso wie der Turm aus der Zeit um 1519.<br />
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Unterwegs sehen wir mehrere<br />
alte Lindenbäume; dass sie in<br />
früherer Zeit fleißig genutzt<br />
wurden, erkennt man schon<br />
von weitem: Jedes Jahr wurden<br />
Äste abgehackt, um an die<br />
begehrten Blüten heranzukommen,<br />
aus denen ein heilkräftiger<br />
Tee zubereitet wurde.<br />
Etwa auf halber Strecke ins<br />
Dorf, nachdem wir eine herrliche<br />
Laube aus Feldgehölzen<br />
durchschritten haben, erreichen<br />
wir wieder den Panoramasteig.<br />
Somit schließt sich der<br />
Kreis und wir sind in Kürze<br />
wieder an unserem Ausgangspunkt<br />
angelangt.<br />
Aussichtsplattform mit Steinaugen beim Kofler am Kofl<br />
Sambock (2396 m): 360° Panoramablick mit 342 Gipfeln<br />
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Herausgeber: Tourismusverein <strong>Pfalzen</strong><br />
Texte: Harrasser Viertler Brigitte<br />
Fotos und Layout: Karl Passler