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BLUE EYED<br />
Inhalt<br />
Der Film dokumentiert einen Workshop<br />
<strong>de</strong>r amerikanischen Lehrerin<br />
und Trainerin Jane Elliott. Dieser Workshop<br />
versucht, seinen Teilnehmern im Rollenspiel<br />
jene Gefühle nahe zu bringen, die einerseits<br />
Menschen empfin<strong>de</strong>n müssen,<br />
die aus rassistischen o<strong>de</strong>r sonstigen vorurteilsgesteuerten<br />
Grün<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
ausgegrenzt, marginalisiert und diskriminiert<br />
wer<strong>de</strong>n, an<strong>de</strong>rerseits Menschen<br />
zu zeigen, die diese Ausgrenzungen und<br />
Diskriminierungen bewusst hinnehmen<br />
o<strong>de</strong>r sogar verstärken. Die Beobachtungen<br />
im Workshop wer<strong>de</strong>n ergänzt durch<br />
Statements von Elliott, in <strong>de</strong>nen sie die<br />
Geschichte ihrer Technik skizziert. Filmaufnahmen<br />
von ihrem ersten Experiment<br />
und sehr kurze Interviews mit Teilnehmern<br />
an diesem Experiment sollen die Entstehung<br />
<strong>de</strong>r Technik und ihre Wirkung illustrieren.<br />
Wer ist Jane Elliott?<br />
We<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Unterlagen zu BLUE EYED<br />
noch in <strong>de</strong>n Materialien zu Seminaren, die<br />
auf <strong>de</strong>r Basis von Elliotts Technik veranstaltet<br />
wer<strong>de</strong>n, noch bei Recherchen im<br />
Internet ließen sich konkrete biografische<br />
Daten über Jane Elliott, etwa zu Geburt<br />
und Ausbildung, ausfindig machen. Im<br />
Presseheft zum Film wird sie so vorgestellt:<br />
„Jane Elliott, ehemalige Lehrerin<br />
aus <strong>de</strong>m Mittelwesten <strong>de</strong>r USA, führt seit<br />
über 20 Jahren einen engagierten Kampf<br />
gegen Vorurteile, Ignoranz und Rassismus<br />
in ihrer Gesellschaft. Was sie nach <strong>de</strong>m<br />
Tod von Martin Luther King jun. 1968 mit<br />
ihren Schülern begann, praktiziert sie heute<br />
mit Lehrern, Stu<strong>de</strong>nten, Feuerwehrleuten<br />
o<strong>de</strong>r ganzen Bankgesellschaften.“ Offensichtlich<br />
war Jane Elliott als Lehrerin<br />
im Son<strong>de</strong>rschulbereich mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt<br />
Sprachbehin<strong>de</strong>rung tätig.<br />
Die Versuchsanordnung <strong>de</strong>r Jane Elliott<br />
Auslöser <strong>de</strong>s Experiments war die Ermordung<br />
<strong>de</strong>s schwarzen amerikanischen Bürgerrechtlers<br />
Martin Luther King im April<br />
1968. Als Lehrerin sah sich Jane Elliott<br />
vor die Aufgabe gestellt, dieses Ereignis<br />
ihren Schülern verständlich zu machen.<br />
Um die Grundzüge rassistischen Verhaltens<br />
nachvollziehbar wer<strong>de</strong>n zu lassen,<br />
entschloss sie sich zu folgen<strong>de</strong>r Übung:<br />
Alle Kin<strong>de</strong>r mit blauen Augen wur<strong>de</strong>n nur<br />
aufgrund dieser physiologischen Tatsache<br />
für min<strong>de</strong>rwertig erklärt. Umgekehrt behauptete<br />
sie, die Braunäugigen seien geistig<br />
und körperlich überlegen. Um die diskriminierte<br />
Blauäugigkeit auf <strong>de</strong>n ersten<br />
Blick sichtbar zu machen, mussten sich<br />
die blauäugigen Kin<strong>de</strong>r zusätzlich Papierkrägen<br />
um <strong>de</strong>n Hals legen. Jane Elliott<br />
gab <strong>de</strong>n Schülern also die Gelegenheit,<br />
die Rollen von Verachteten und Verächtern<br />
zu spielen und die jeweiligen Gefühle<br />
konkret nachzuempfin<strong>de</strong>n. Die Schüler<br />
übernahmen nahezu ohne Wi<strong>de</strong>rstand die<br />
Haltungen von Arroganz auf <strong>de</strong>r einen<br />
und Unterwürfigkeit auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite.<br />
Die Rollen wur<strong>de</strong>n nach einem Tage<br />
getauscht und die jeweiligen Empfindungen<br />
filmisch, fotografisch, in Zeichnungen<br />
und verbal dokumentiert und diskutiert.<br />
Voraussetzung für das zutiefst in die Psyche<br />
<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r einwirken<strong>de</strong> Verhalten war<br />
nichts an<strong>de</strong>res als die willkürliche Setzung<br />
eines Körpermerkmals als positiv<br />
o<strong>de</strong>r negativ.<br />
4 ... Film-Heft